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14. Februar

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11.01.2009
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14. Februar

Mit einem Windstoß und einem Schauer von Regentropfen betrete ich das Restaurant. Mein Blick gleitet hastig über die Tische. Dort vorne, in der dunkelsten Ecke, sitzt mein Vater. Will er sich verstecken? Er ist so in die Speisekarte vertieft, dass er mich noch nicht bemerkt hat.
Ich werfe meinen Mantel über einen Garderobenhaken und bahne mir meinen Weg zwischen den eng beieinander stehenden Tischen hindurch. Ich stoße gegen Stühle, weiche gestikulierenden Händen aus, stolpere schließlich über eine Handtasche.
„Passen Sie auf wo Sie hintreten!“, faucht mich die Besitzerin an.
„Und passen Sie auf wo Sie ihren Beutel hinstellen“ Ich versetze der kunstledernen Handtasche noch einen Tritt. Beinahe spüre ich die feindseligen Blicke, die mich von allen Seiten durchbohren.
Er hat mir sogar Blumen gekauft - einen kleinen Strauß Sonnenblumen. Erst als ich meine Tüten auf den einen Stuhl fallenlasse und mich selbst auf den anderen werfe, sieht er auf.
„Hallo Julia!“, sagt er leise. „Als ich das Gezeter gehört habe, dachte ich mir schon, dass es nur du sein kannst“ Er lächelt mich zaghaft an.
„Hi Papa! Freut mich, dass du mich ausgerechnet an so was erkennst.“ Mit einem gezwungenen Lachen schiebt er mir die Blumen hinüber.
„Danke!“, sage ich - mein Lächeln genauso falsch wie sein Lachen. Ich nehme mir die Karte, überfliege hastig die Getränke und stehe auch schon wieder auf.
„Ich gehe noch mal kurz auf die Toilette. Mal sehen, was ich mit meinen Haaren machen kann. Kannst du mir, wenn der Ober kommt, einen Jasmintee bestellen?“, sage ich. Er nickt abwesend. Ich ergreife meinen Rucksack.
„Was sollst du mir bestellen?“
„Einen Jasmintee“, murmelt er, so vertieft in die Speisekarte wie in eine Vokabelliste.
In der Damentoilette schaue ich meinem Spiegelbild fest in die Augen: „Er braucht dich, du kannst ihn nicht im Stich lassen“, sage ich zu meinem blassen Ebenbild. „Es wird ein netter Abend werden und du wirst keinen Nervenzusammenbruch erleiden, wirst das Restaurant nicht frühzeitig verlassen.“ Meine eigenen grauen Augen, sehen mich anklagend und herausfordernd an.
Auf der Suche nach der Schminke fällt mir mein Mobiltelefon in die Hände. Ich muss es ausschalten, falls Mama anruft. Und wenn Jan anruft und denkt ich hätte es ausgeschaltet, weil ich nicht mit ihm reden will? „Er wird dich nicht anrufen“, mir erwidert mein Spiegelbild mit eine anklagenden Blick.
„Du hast aber lang gebraucht“, bemerkt mein Vater vorwurfsvoll. Während ich einen Schluck Tee trinke, überfliege ich die Speisekarte.
„Habe Sie gewählt?“ Der Ober ist so lautlos hinter mich getreten, dass ich zusammenzucke.
„Ja, ich hätte als Vorspeise gern die T12 und dann die S14.“
„Also einmal die Frühlingsrolle mit den Krabben und einmal die scharfe Hühnchen.“
„Genau.“
Ich beobachte meinen Vater, während er bestellt. Nummern und Namen der Gerichte hat er vergessen. Panisch blätterte er durch die Speisekarte – stößt dabei sein Besteck vom Tisch. Unschlüssig schaut er von der Speisekarte zum Besteck am Boden. Er ist überfordert: er weiß nicht worum er sich zuerst kümmern soll. „Komm jetzt bestell“, ordne ich an und tauche selbst unter den Tisch. „Wir kriegen dann bitte noch ein Besteck“, rufe ich dem Ober nach. „Julia lass. Ich nehme das schon“, murmelt mein Vater beschämt. „Nein, das tust du sicher nicht!“ Ich knalle das Besteck außerhalb von seiner Reichweite auf die weiße Tischdecke.
Wir schweigen. Mein Blick wandert unruhig durch den Raum. An dem Paar am Tisch neben uns bleibt er hängen: Sie aus Rehbraunen Augen aufblickend, er ihre Hand haltend. Um ihren Mund spielt ein zögerliches Lächeln. Ihr erstes Date?
„Wie steht es eigentlich mit dir und Jan?“
„Wie steht es mit dir und Mama?“, gebe ich in einem Anflug von Grausamkeit zurück. Super, genau dieses Thema wollte ich vermeiden! Tränen steigen in seine Augen. Mein Magen krampft sich schmerzhaft zusammen und ich will irgendetwas nach ihm werfen, ihn irgendwie verletzen. Ihn dafür bestrafen, dass er so schwach ist, dass er mich solche Sachen fragt, dass er nicht selbst auf sich aufpasse n kann. Er ist mein Vater, er muss für mich da sein und darf keine eigenen Probleme haben. Die Serviette umklammernd bekämpfe ich die Woge irrationalen Hass. „Es tut mir so leid“, sage ich und versuche meiner Stimme einen mitfühlenden Anstrich zu geben. In diesem Moment verabscheue ich ihn und mich selbst dafür.
„Ich weiß gar nicht, was ich tun soll.“ Er gibt sich gar keine Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Sie rinnen, in der schwachen Beleuchtung schimmernd, über sein Gesicht, bis sie in seinem mausgrauen Schnurrbart versickern.
„Wenn ich dir irgendwie helfen soll, musst du es mich nur wissen lassen.“ Kaum habe ich die Worte ausgesprochen, weiß ich, dass ich besser „kann“ statt „soll“ gesagt hätte.
„Julia, du hilfst mir doch schon so. Danke, dass du heute gekommen bist. Heute – dieser Tag bedeutet mir so viel. Genau heute vor dreißig Jahren bin ich das erste Mal mit deiner Mutter ausgegangen.“ – mein Blick gleitet wieder zu dem Tisch nebenan – „Ich hatte ihr rote Rosen mitgebracht.“
„Einmal die Frühlingsrolle mit die Krabben, einmal mit dem Gemüse.“ Noch nie war ich einem Ober so dankbar. „Das sieht ja toll aus“, sage ich mit einem aufmunternden Lächeln in die Richtung von meinem Vater.
Während ich mich über meine Vorspeise her mache, starrt mein Vater unglücklich auf seinen Teller. Ich bin mir sicher, er hat sich in der Nummer geirrt. „Wollen wir tauschen?“, biete ich an.
„Nein, ich hab’s ja bestellt“, erwidert er mit diesem unerträglich falschen Lachen und beginnt zu essen. Mit einer Miene, als wäre es eine Pflicht, vielleicht sogar eine Strafe.
Wir sind gerade mit der Vorspeise fertig, als mein Telefon klingelt. Die Melodie reißt meinen Vater jäh aus seinen Gedanken. Er sieht sich verschreckt um.
„Hi. Hier Julia“, melde ich mich nervös. Vielleicht ist es Jan.
„Hallo, Julie.“ Innerlich zucke ich zusammen. Nur eine Person nennt mich „Julie“ und zwar meine Mutter.
„Oh, du. Kann ich dir irgendwie weiter helfen?“, frage ich unsicher mit einem Blick auf meinen Vater „Du, kann ich dich in einer Minute zurückrufen? Hier ist die Verbindung so schlecht. Ja? Bis gleich.“ Ich lege auf und sehe mich unschlüssig um. „Ich geh kurz telefonieren“, murmele ich in die in die Richtung meines Vaters ohne seinem Blick zu begegnen.
Was soll ich tun? Soll ich meine Mutter ignorieren? Das würde ich bei jedem tun – außer bei Mama. Sicher hat sie ihre Gründe! In Wirklichkeit weiß ich sicher: sie hat keinen wirklichen Grund. Sie braucht keinen Grund, sie hat nie Gründe gebraucht. Sie tut, was sie will. Der andere Mann ist sicher aufregender als mein Vater. Ich stehe jetzt vor dem Restaurant und starre auf die Lichtschleppen, die die vorbeifahrenden Autos im Nebel nach sich ziehen. Sie ist meine Mutter, ihre Affären gehen mich nichts an. Sie ist die einzige die mich versteht – die weiß wie ich mich wegen Jan fühle.
Ich zögere nicht länger, sondern wähle die vertraute Nummer. „Hi Julie“, flötet sie. Im Gegensatz zu mir schaut sie auf ihre Caller-ID.
„Hi Mama. Jetzt bin ich aus dem Restaurant. Was wolltest du vorhin?“
„Ich wollte nur fragen, wie es dir geht. Und ob du Lust hast, mit mir übers Wochenende weg zu fahren.“
„Wohin?“
„Eigentlich wohin du willst. Wir sollten mal wieder was zusammen machen, wir sehen uns ja fast nicht mehr.“ In ihrer Stimme klingt ein deutlicher Vorwurf mit.
„Ja.“
„Wie wär’s mit Barcelona, oder Madrid? Ich meine, Spanien wäre mal wieder nett, oder? Wir könnten natürlich auch…“
Ich beobachte ein Paar, dass durch den Nebel auf mich zukommt. Mein Herz bleibt stehen: Ich erkenne ihn. Jan. Mein erster Impuls ist mich umzudrehen. Weglaufen, verstecken irgendetwas! Aber ich kann mich kaum rühren: Ich beobachte, wie die beiden näher kommen. Alles außer den Beiden scheint zu verschwimmen, in den Hintergrund zutreten. Die Stimme meiner Mutter ist so unwichtig und fern geworden, wie das Rauschen des Verkehrs. Er hat einen Arm um die lachende fremde Frau gelegt. Ich sehe, wie er sich versteift und seine Gesichtszüge sich anspannen - Er hat mich erkannt. Unwillkürlich geht er schneller, die Frau zieht er mit sich. Er weicht meinem Blick aus. „Hey Jan“, höre ich mich selber sagen. Er zuckt zusammen, die Fremde richtet ihre überraschten rehbraunen Augen. Was ich ihm sagen will weiß ich nicht, da ist nichts mehr zu sagen. „Ich wollt dir nur sagen…. Ich wollt nur sagen, dass du deine Sachen aus meiner Wohnung abholen kannst.“ Er nickt wortlos und geht weiter – er flieht. „Wer ist sie?“, höre ich die Stimme der Frau. Ja, wer bin ich? Gute Frage. Die Tochter meines Vaters, soviel ist klar.
Jan wird nicht zurückkommen. Genauso wenig wie meine Mutter. Die Worte sinken schmerzhaft ein.
„Julie? Julie? Julie! Bist du noch da?“ Die Stimme meiner Mutter holt mich zurück in die Wirklichkeit.
„Ja, ich bin noch da“; antworte ich mechanisch.
„Hast du grad mit wem anders geredet?“
„Ja, sorry. Ich bin jetzt wieder voll da.“
„Also soll ich die Flüge buchen?“
Wie fühlt es sich wohl an, wenn man von jemandem verlassen wird, mit dem man mehr als ein halbes Jahr und viele Träume geteilt hat?
„T’schuldigung, Mama. Geht leider nicht. Mir ist grad eingefallen, dass ich schon was vorhab. Wär trotzdem nett, wenn wir mal wieder zusammen Kaffeetrinken würden. Sorry, ich muss jetzt echt Schluss machen. Bis dann.“
„Ciao, Julie. Das mit dem Wochenende ist schade. Schönen Abend.“
Ich lege auf. Ein paar Züge feuchte Luft sauge ich noch ein, bevor ich wieder ins Restaurant gehe. Zurück zu meinem Vater.

 

Hi!
Ich weiß das die Geschichte nicht gerade gut ist (um es mal milde auszudrücken ;) ). Ich könnte fast eine (verheerende) Selbstrezension schreiben. Aber ich drehe mich im Kreis und hoffe auf Hilfe!
Vielen Dank schonmal und sonnige Grüße
Cathy

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Cathy,

ich war neugierig auf Deine Geschichte, schon des Titels wegen. Ich habe nämlich am 14. Februar Geburtstag und da sind meine Ansprüche natürlich entsprechend hoch :D.

Aber mal im Ernst: Was hast Du denn für ein Problem mit der Geschichte?
Ich finde sie eigentlich recht gut, finde, dass Du die Situation im Restaurant gut beschreibst. Die Unsicherheit von beiden Seiten, sowohl die des Vaters als auch der Ich-Erzählerin. Was ich nicht ganz durchschaut habe, ist, warum sie auf ihren Vater so böse ist. Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt ja heraus, dass die Mutter den Vater verlassen hat und einen Liebhaber hat. Oder gibt sie dem Vater die Schuld daran?

Mit ein bisschen Textkram muss ich Dich belästigen:

Und so wie ich ihn kenne will er das auch.

KOMMA nach kenne

Entschuldigen, habe Sie reserviert?

haben Sie reserviert?

„Passen Sie auf wo Sie hintreten!“, faucht mich die Besitzerin verärgert an.

Das "verärgert" würde ich hier weglassen. Sie faucht sie ja an, daran merkt man schon, dass sie verärgert ist.

und mich selbst in den anderen werfe, sieht er auf.

Sie wirft sich doch auf den Stuhl und nicht hinein, oder?

Als ich das Gezeter gehört habe dachte ich mir schon, dass es nur du sein kannst“,

KOMMA nach habe

und sehe was ich mit meinen Haaren machen kann.

KOMMA nach sehe
Oder schreib doch besser: und sehe nach meinen Haaren.

Kannst du mir wenn der Ober kommt einen Jasmintee bestellen?“,

Kannst du mir, wenn der Ober kommt, einen Jasmintee bestellen?

„Was sollst du mir bestellen?“, frage ich bevor ich aufstehe

Sie ist zwei Sätze vorher schon aufgestanden und ich finde, der Redenachsatz ist hier unnötig, kannste streichen.

Andererseits was ist wenn Jan anruft und denkt ich hätte es ausgeschaltet, weil ich nicht mit ihm reden will?

Andererseits, was ist, wenn Jan anruft und denkt, ich hätte es ausgeschaltet, weil ich nicht mit ihm reden will?

Ich hoffe du hast ihn noch vertröstet.

Ich hoffe KOMMA

Der Ober ist so lautlos hinter mich getreten, dass ich zusammenzucke, als er spricht.

"als er spricht" kann mE weg. Du hast ja wörtliche Rede davor, also spricht er.

und einmal die scharfe Hühnchen

gleich mehrere Hühnchen?
Ich würde meinen: und einmal das scharfe Hühnchen.

Unschlüssig schaut er von der Speisekarte zu dem Besteck am Boden, unsicher um was er sich zu erst kümmern soll.

"zum Besteck" klingt irgendwie besser.
KOMMA nach unsicher.

Ich sehe wie er sich seine Augen mit Tränen füllen.

KOMMA nach sehe

Überhaupt habe ich bei diesem Absatz am meisten gestutzt. Eben wegen ihrer Grausamkeit dem Vater gegenüber. Das Warum bleibt mir verborgen. Vor allem der Satz, er sei "zu schwach" sie solche Sachen zu fragen.
Da finde ich, dass ein Vater durchaus nach der Beziehung seiner Tochter fragen darf. Warum denn nicht? Die Retourkutsche begreife ich an dieser Stelle nicht.

Ich bin mir sicher er hat sich in der Nummer geirrt.

KOMMA nach sicher.
Außerdem hätte mich hier interessiert, was er denn bestellt und nicht gewollt hat.

Mit einer Miene als wäre es eine Pflicht, vielleicht sogar eine Strafe.

KOMMA nach Miene

Nur eine Person nennt mich „Julie“ und die ist meine Mutter.

"und zwar meine Mutter" klingt irgendwie besser.

überlege, ich was ich tun soll.

Das Komma verrücken hinter "ich"

Der andere Mann ist sicher aufregender, als mein Vater.

KOMMA weg.

Das ist der Absatz, in dem klar wird, dass ihre Mutter einen neuen Mann hat. Da dachte ich sofort: Wieso ist die Tochter so böse auf den Vater? Das ist doch ein armer Tropf, der kann ja nix dafür. Die Mutter hat schließlich die Familie verlassen.
Irgendwie solltest Du das noch ein bisschen näher erläutern.

Ohne noch länger zu zögern wähle ich ihre Nummer

KOMMA nach zögern.

Und ob du Lust hast mit mir in zwei Wochen übers Wochenende weg zu fahren.“

KOMMA nach hast

Das hat mich ein bisschen verwirrt im ersten Moment. Lass doch die "zwei Wochen" weg, sag einfach nur "übers Wochenende". Und wenn's ein genauerer Zeitraum sein soll, vielleicht: nächsten Monat oder so.

Wie wär’s mit Barcelona, oder Madrid.

? am Ende

Aber stattdessen beobachte ich wie die beiden näher kommen.

Das "Aber" kann weg, finde ich. KOMMA nach ich

Ich habe das Gefühl mich nicht rühren zu können.

KOMMA nach Gefühl

und die Frau richtet ihre rehbraunen Augen mit einem Ausdruck der Überraschung

Schon wieder "rehbraune Augen"? Die hatte doch die Tischnachbarin schon. Lass die Augen doch zur Abwechslung mal blau oder grün sein.

Ich weiß eigentlich nicht was ich ihm sagen will.

KOMMA nach nicht

Genauso wenig wie meine Mutter.

Genausowenig = ein Wort

wenn man von jemand verlassen wird,

wenn man von jemandem verlassen wird

Fazit: Was mich ein bisschen stört ist der Schluß. Naja, da bin ich bei meinen Geschichten auch immer unsicher. Ich finde den Schluß meistens am schwierigsten. Bei Deiner Geschichte ist es ein offenes Ende, ein sehr offenes. Wie geht's nun weiter mit ihrem Vater? Wird sie ihn unterstützen? Er scheint ja mit der Situation völlig überfordert und überhaupt nicht zurecht zu kommen. Auch scheint er evtl. in Richtung Demenz zu steuern wegen der Vergesslichkeit oder sollte dieser Eindruck nicht entstehen? Einfach nur Schusseligkeit?

Insgesamt finde ich die Geschichte schön geschrieben. Das Hin- und Hergerissene der Ich-Erzählerin vermittelst Du gut, das hat mir gefallen. Ich konnte mich nur nicht in die Wut auf den Vater einfühlen. Da fehlt mir irgendwas, das diese Wut begründet. Vielleicht kannst Du da noch was nachlegen. Und auch - wie gesagt - mit dem Schluß, hmh ja, aber mir fällt dazu gerade gar nichts besseres ein. Da müsste ich eine Weile drüber grübeln. Vielleicht haben ja noch andere eine gute Idee für Dich.

Liebe Grüße
Giraffe :)

 

Hallo Catherine, ich verstehe was du meinst. Manchmal hat man eine Geschichte, aber sie will nicht so ganz und man weiss selber nicht genau, wieso nicht und was man ändern muss. Dann kommen ein paar Vorschläge und plötzlich fließt es. Ich denke, das ist genau das was dir fehlt.

Was hälst du davon, wenn Jan schon im Restaurant sitzt. Es ist jedoch dunkel, er sitzt mit dem Rücken zu dir und du kannst nur sein Gegenüber erkennen: Diese schöne Frau mit den rehbraunen Augen die glücklich in die Augen ihres Gegenübers schaut und verliebt lächelt. Du beobachtest sie die ganze Zeit und denkst an Jan und wie glücklich ihr ward und ob er wohl anruft

Der Vater könnte die ganze Zeit von seiner gescheiterten Ehe erzählen, auf die Mutter schimpfen und sich selbstbemitleiden, während du deinen Gedanken nachhängst, weil du selber genug eigene Probleme hast, ihn jedoch zuhören und zur Seite stehen willst. Du bist ja auch totunglücklich , schließlich ist das auch für dich ein beschissener Valentinstag, wo dich doch dein Freund verlassen hat.

Dann ruft auch noch deine Mutter an, die dich ebenfalls vollmüllt. Du stehst auf um nicht im Beisein deines Vaters mit ihr zu telefonieren. Nachdem du das Gespräch beendet hast und zurück zu deinen Platz gehst, siehst du dann dass es Jan ist, der mit "Rehbraun-Auge" am Tisch sitzt. Sie hat rote Rosen vor sich stehen und du blickst auf deinen kleinen Strauß Sonnenblumen, die du von deinem Vater bekommen hast.

Du könntest Jan einen frohen Valentinstag wünschen und versuchen gefasst zu wirken "hol doch demnächst mal deine Klamotten ab". Dann tuschelt "Rehauge" ihr "wer war das etc." und du schmeisst dich mit Tränen auf deinen Stuhl. Dein Vater bemerkt es nicht mal, weil er sofort wieder mit "und es waren immerhin 30 Jahre die wir zusammen verbracht haben".

Das wäre jetzt MEINE Version :-) Aber es ist DEINE Geschichte. Vieleicht magst du dir ja ein paar Anregungen rausziehen.

So würde ich es also aufbauen: Der Anruf könnte auch von einer Freundin sein, die dich im Gegenzug mit ganz anderen Sachen belastet wie mit "Julia, ich habe ein dringendes Problem. Klaus kommt gleich nach Hause. Was meinst du welches Outfit besser für meine Valentinsüberraschung ist ? Das Rote oder das schwarze Kleid. Du musst mir helfen". Irgendwie sowas. Fänd ich besser als der ganze Dialog mit der Mutter wegen Verreisen etc.

Mal sehen, was die anderen noch so vorschlagen, dann eine Nacht drüber schlafen und schwupps fliegen deine Finger wieder über die Tastatur.

Ach ja, einige Sätze sind mir einfach zuviel des Guten. So z.B.

Ich stoße gegen Stühle und weiche gestikulierenden Händen aus und schließlich stolpere über eine Handtasche, die mir den Weg versperrt.
„Passen Sie auf wo Sie hintreten!“, faucht mich die Besitzerin verärgert an.
„Und passen Sie auf wo Sie ihren Beutel hinstellen“, erwidere ich leise und versetze der kunstledernen Handtasche noch einen Tritt. Unter ihrem Geschimpfe und den vorwurfsvollen Blicken von einigen anderen Gästen, gehe ich die letzten Schritte auf ihn zu.

Würd ich weglassen

Auch das hin und her bei der Bestellung. Kann man ein wenig zusammenfassen. Ich steh nicht so auf die Dialoge "F14, S7"..."Sie meinen also die Frühlingsrolle " bla bla und der ganze Kram mit der Gabel. Das würde ich knapper zusammenfassen.

 

Hey Catherine,

ich sag mal, was ich in Deiner Geschichte bis dato so lese und wenn ich sie so verstanden habe, wie Du sie erzählen wolltest, dann lese weiter, falls ich sie grundlegend missverstanden habe, dann helfen Dir auch meine weiterführenden Zeilen nicht ;).

Also, ich habe eine Tochter herausgelesen, die ihrem Vater einen Vorwurf daraus macht, die Trennung der Mutter einfach so hinzunehmen. Die darüber sehr wütend wird und seine "Trauer" als Schwäche auslegt. Sie will ihn kämpfen, nicht weinen sehen. Für mich sind die Eltern noch nicht (so) lange getrennt.
Dann bekommt sie mit, dass sie selbst betrogen wird, sitzt mit ihrem Vater sozusagen im selben Boot und beginnt, ihn zu verstehen. Wollte sie erst neutral zwischen den beiden auftreten, gelingt es ihr nicht mehr, diese "Neutralität" aufrechtzuerhalten. Sie sympathisiert nun mit dem Vater, richtet die Schuldfrage auf ihrer Mutter.
So in der Art.

Was Deinem Text im Allgemeinen nicht gut tut (unabhängig vom Inhalt) ist die inflationäre Verwendung des Wörtchens "und". Irgendwann mundete es mir nicht mehr. Wenn Du das eine oder andere entfernst, dann kommst Du auch von diesem ewig gleichen Satzaufbau weg, der sich in träger Monotonie über Deine Geschichte legt. Dabei beißt sich nämlich Sprache und Inhalt. Sie hat da das reinste Gefühlschaos und die Sprache schleppt sich gleichförmig dahin.

Jetzt konkret. Engelchen hat es schon gesagt - Kürzen. Deine Einleitung zieht sich über eine halbe Seite. Stimmungsaufbau ist ja schön, aber hier ist es zu viel des Guten. Eine halbe Seite, bis sie endlich am Tisch ihres Vaters ankommt und die Geschichte eigentlich erst dort beginnt. Es finden sich noch so einige "Hinhalter". Schau, welche Sätze Deine Geschichte treiben, sie voranbringen und welche Sätze sie einfach nur aufhalten und ziehen.

Und jetzt der Punkt, der nur zutreffend ist, wenn meine Lesart Deiner Absicht nahe kommt.
Deine Worte/ Sätze sind so weich und friedlich, wenn sie da gefühlstechnisch auf und ab geht.
Ich such Dir mal ein paar Beispiele raus:

„Was sollst du mir bestellen?“, frage ich bevor ich aufstehe.
„Einen Jasmintee“, murmelt er und vertieft sich wieder in die Speisekarte. Sein Gesichtsausdruck ist so konzentriert, als würde er Vokabeln lernen.

„Was sollst du mir bestellen?“ (Wirkt ohne Redebegleitsatz viel heftiger, da der Leser über die Worte ihre Anspannung erfährt.)
„Einen Jasmintee“, murmelt er - in die Speisekarte vertieft, als lerne er Vokabeln.
"Sein Gesichtsausdruck ist so konzentriert" - vom Erzähler vorgegeben. Show!
Nicht als würde er - sondern er sieht so aus, als ob!

Während ich meine dunklen Haare auskämme, schaue ich meinem Spiegelbild fest in die Augen und versichere mir immer wieder selbst: Er braucht mich, ich kann ihn nicht im Stich lassen. Es wird ein netter Abend werden und ich werde keinen Nervenzusammenbruch erleiden, ich werde das Restaurant nicht frühzeitig verlassen.

Haare kämen ist uninteressant für den Leser.
Mein Spiegelbild in der Damentoilette spricht zu mir:" Er braucht Dich! Du kannst ihn nicht im Stich lassen! Er braucht Dich! Du kannst ...
Eine Spülung wird betätigt. Mein Spiegelbild schweigt. In meiner Tasche krame ich nach dem Make up und finde mein Telefon.

„Ich hoffe du hast ihn noch vertröstet. Ich muss nämlich noch überlegen.“ Ich nehme einen Schluck Jasmintee und blättere durch die Speisekarte.
„Habe Sie gewählt?“ Der Ober ist so lautlos hinter mich getreten, dass ich zusammenzucke, als er spricht.

„Ich hoffe du hast ihn vertröstet.“ Ich schlürfe an meinem Jasmintee und blättere durch die Speisekarte.
„Habe Sie gewählt?“
Durch die Worte des Obers aufgeschreckt, entscheide ich mich schnell für ...

Eine Weile schweigen wir beide.

Wir schweigen.

Ich sehe mich in dem Raum um. Die Tische sind in rötliches Dämmerlicht gehüllt, und die Personen sind nur schemenhaft zu erkennen. Über alles ist eine Decke aus leisen Gesprächen gebreitet. An dem Tisch direkt neben uns sitzt ein Paar.

Ich betrachte die dunkelroten Gardinen, die Musikboxen unter der Decke, das Pärchen am Nachbartisch.

An dieser Stelle höre ich mal auf. Ich hoffe, es ist einigermaßen zu erkennen, was ich meine.

Und noch was, ich würde den Valentinstag gar nicht weiter ins Spiel bringen. Der Titel steht ja für sich ;).

Schöne Idee, aber verschnörkel sie nicht so ;).

In diesem Sinne Fliege

 

Hi ihr drei!
Erstmal vielen, vielen Dank für eure ausführlichen und wirklich hilfreichen Kritiken!!
@Giraffe:
Schön, dass dir meine Geschichte im großen und ganzen gefallen hat! Mit dem Schluss kämpf ich selber ;) und ich versuche noch etwas deutlicher zu machen, warum meine Prota. so wütend auf ihren Vater ist. Es ist wie Fliege schon gesagt hat, sie will nicht, dass er schwach ist und sie ist - wie hoffentlich dadurch herauskommt, dass sie Handtaschen tritt - weder ganz erwachsen noch "freundlich".
Vielen Dank für die Arbeit die du dir mit meinen Rechtschreibfehlern gemacht hast!
Allerdings spricht der Ober, da es ein asiatisches Restaurant ist, kein korrektes Deutsch. Insofern werde ich die Grammatikfehler lassen ;)

Schon wieder "rehbraune Augen"? Die hatte doch die Tischnachbarin schon. Lass die Augen doch zur Abwechslung mal blau oder grün sein.
Ich wollte nochmal rehbraune Augen als Rückbezug auf das glückliche Paar im Restaurant.
Wird sie ihn unterstützen? Er scheint ja mit der Situation völlig überfordert und überhaupt nicht zurecht zu kommen. Auch scheint er evtl. in Richtung Demenz zu steuern wegen der Vergesslichkeit oder sollte dieser Eindruck nicht entstehen?
Ja, sie wird ihren Vater unterstützen. Dass sollte eigentlich damit impliziert sein, dass sie zurück ins Restaurant geht und dass sie sich eingesteht, dass sie Eindeutig seine Tochter ist. Und nein der Vater soll nicht dement sein, sondern nur sehr verschusselt.
Also nochmal danke für deine Mühe, ich werde mir Mühe geben deine Korrekturen einzuarbeiten!!
@Engelchen:
Vielen Dank für deine Anregungen!!
Ach ja, einige Sätze sind mir einfach zuviel des Guten. So z.B.


Zitat:
Ich stoße gegen Stühle und weiche gestikulierenden Händen aus und schließlich stolpere über eine Handtasche, die mir den Weg versperrt.
„Passen Sie auf wo Sie hintreten!“, faucht mich die Besitzerin verärgert an.
„Und passen Sie auf wo Sie ihren Beutel hinstellen“, erwidere ich leise und versetze der kunstledernen Handtasche noch einen Tritt. Unter ihrem Geschimpfe und den vorwurfsvollen Blicken von einigen anderen Gästen, gehe ich die letzten Schritte auf ihn zu.

Würd ich weglassen

Ich fürchte, dass kann ich nicht weglassen - höchstens kürzen - weil es meine Protagonistin in gewisser Weise charakterisiert.
@Fliege:
Du hast Recht ich verwende viel zu oft "und" und mein Satzbau ist monoton, dass ist mir gar nicht aufgefallen! Ich versuch's zu ändern!
Ja, du hast meine Geschichte genau richtig gedeutet und mir ist klar was du meinst. Ich werde es versuchen. Mir ist noch nie aufgefallen das ich schnörkele ;) und ich werde mir Mühe geben es zu ändern. Und ja natürlich kürzen...

Vielen Dank für die Kritik! Ich mach mich dann mal ans Überarbeiten...
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hi!
Ich habe jetzt einiges geändert und soweit wie es mir im Moment möglich erscheint gekürzt. Ich hoffe es haben sich keine neuen Rechtschreibfehler eingeschlichen ;)
@Fliege: ich habe die "Und-Zahl" halbiert ;)
Sonnige Grüße
Cathy

 

Hey Catherine,

auf jeden Fall liest sich die Geschichte jetzt flüssiger, auch nicht mehr so monoton. Ich kann jetzt kaum was sagen, wie sie nun an sich wirkt, weil ich vor allem den Sprung nach vorn vor Augen habe. Ich also vor allem, auf das achtete, was besser geworden ist.

Bleibt noch ein wenig Textkrams ;):

„Und passen Sie auf (Komma) wo Sie ihren Beutel hinstellen (Punkt)“ Ich versetze ...

„Danke!“, sage ich - mein Lächeln (ist) genauso falsch wie sein Lachen.

Wird ja aus dem Kontext klar - unterstrichenes könnte raus ;).

„... Kannst du mir, wenn der Ober kommt, einen Jasmintee bestellen?“, sage ich.

Sage ich./Frage ich.

Meine eigenen grauen Augen, sehen mich anklagend und herausfordernd an.

Dazu hab ich keine Vorstellung - zu anklagend und gleichzeitig herausfordernd.

Und (/Aber) wenn Jan anruft und denkt (Komma) ich hätte es ausgeschaltet, weil ich nicht mit ihm reden will?

„Er wird dich nicht anrufen“, mir erwidert mein Spiegelbild mit eine anklagenden Blick.

Schon wieder anklagend? Nicht eher höhnisch?
Da fand ich die innere Stimme eigentlich sinniger.

Ihn dafür bestrafen, dass er so schwach ist, dass er mich solche Sachen fragt, dass er nicht selbst auf sich aufpasse n kann.

„Es tut mir so leid“, sage ich und versuche meiner Stimme einen mitfühlenden Anstrich zu geben.

In diesem Moment verabscheue ich ihn und (dann) mich selbst dafür.

„Nein, ich hab’s ja bestellt“, erwidert er mit diesem unerträglich falschen Lachen und beginnt zu essen. Mit einer Miene, als wäre es eine Pflicht, vielleicht sogar eine Strafe.

Seine Mimik verrät Pflicht, vielleicht sogar Strafe.
Sein falsches Lächeln kommt nun langsam sehr gehäuft daher ;).

Wir sind gerade mit der Vorspeise fertig, als mein Telefon klingelt.

„Hallo(,) Julie.“ Innerlich zucke ich zusammen. Nur eine Person nennt mich „Julie“ und zwar meine Mutter.

... frage ich unsicher mit einem Blick auf meinen Vater (Punkt) „Du, kann ich dich in einer Minute zurückrufen?

Das -du- kommt mir persönlich zu umgangssprachlich daher.

„Ich geh kurz telefonieren“, murmele ich in die in die Richtung meines Vaters ohne seinem Blick zu begegnen.

Ist mir persönlich zu kompliziert.
... murmele ich, den Blick meines Vaters ausweichend.

Was soll ich tun? Soll ich meine Mutter ignorieren? Das würde ich bei jedem tun – außer bei Mama. Sicher hat sie ihre Gründe! In Wirklichkeit weiß ich sicher: sie hat keinen wirklichen Grund.

...: sie hat keine Gründe! Die Wiederholung des Satzes macht durchaus Sinn an dieser Stelle.

Ich stehe jetzt vor dem Restaurant und starre auf die Lichtschleppen,

Sie ist die einzige die mich versteht – die weiß (Komma) wie ich mich wegen Jan fühle.

Mit dem Satz hab ich mich etwas schwer. Ich denke sofort: Ja klar, weil sie wohl auch die einzige ist, der du überhaupt was erzählst! Da käme das "verstehen" aber nicht aus Richtung - mitfühlen - sondern Vorteil durch Wissen. Versteht man, was ich sagen will?

„Eigentlich wohin du willst. Wir sollten mal wieder was zusammen machen/(unternehmen), ...

wir sehen uns ja fast nicht mehr.“ In ihrer Stimme klingt/(schwingt) ein deutlicher Vorwurf mit.

„Wie wär’s mit Barcelona(,) oder Madrid? Ich meine, Spanien wäre mal wieder nett, oder? Wir könnten natürlich auch (Leerzeichen) …“

Ich erkenne ihn. Jan.

Das ist Jan! Ausrufezeichen in jedem Fall ;).

Ich beobachte, wie die beiden näher kommen. Alles (Komma) außer den Beiden (Komma) scheint zu verschwimmen, in den Hintergrund zutreten.

Beobachte hattest Du gerade erst.

Die Stimme meiner Mutter ist so unwichtig und fern geworden, wie das Rauschen des Verkehrs.

Er hat (s)einen Arm um die lachende fremde Frau gelegt.

Ich sehe, wie er sich versteift und seine Gesichtszüge sich anspannen - Er hat mich erkannt.

Seine Gesichtszüge werden hart, sein Gang steif. Da muss irgendwie mehr Bumps hinter.

Unwillkürlich geht er schneller, die Frau zieht er mit sich. Er weicht meinem Blick aus. „Hey Jan“, höre ich mich selber sagen.

Dito: Er wird schneller, die ... Meinem Blick weicht er aus.

Er zuckt zusammen, die Fremde richtet ihre überraschten rehbraunen Augen.

Wohin?

Was ich ihm sagen will (Komma) weiß ich nicht, ...

Was ich ihm sagen will weiß ich nicht, da ist nichts mehr zu sagen. „Ich wollt dir nur sagen (Leerzeichen)…(.) (Leerzeichen)

Er nickt wortlos und geht weiter – er flieht.

Wie fühlt es sich wohl an, wenn man von jemandem verlassen wird, mit dem man mehr als ein halbes Jahr und viele Träume geteilt hat?

Wie sie sich fühlt weiß sie doch eigentlich. An dieser Stelle könntest Du den Bogen zum Vater rund machen. Wie fühlt es sich an ... mehr als ein halbes Leben ... Das es klarer wird, dass sie in diesem Augenblick ihrem Vater verzeiht.

Doch gefällt mir. Das Ende, wie sie ihre Mutter abwürgt, tief Luft holt und sich dann dem Vater zuwendet, mag ich in seiner Schlichtheit.

Beste Grüße Fliege

 

Hallo Catherine,

„Passen Sie auf wo Sie hintreten!“, faucht mich die Besitzerin an.
Das ist missverständlich, weil „Besitzerin“ auf die Besitzerin des Restaurants deutet, nicht unbedingt auf die Besitzerin der Handtasche, weil man eher mit einem Restaurant als mit einer Handtasche Besitzansprüche verbindet.
, faucht mich die Frau an, die zu der Handtasche gehört? Sowas vielleicht.

Erst als ich meine Tüten auf den einen Stuhl fallenlasse und mich selbst auf den anderen werfe
Die bestimmten Artikel sind hier nicht so gut; und die Prädikate scheinen mir vertauscht, wobei das auch literarisch gemeint sein könnte. Auf einen Stuhl werfe; den anderen fallen lasse

dass es nur du sein kannst
Ungewöhnliche Wortstellung für wörtliche Rede.

Es wird ein netter Abend werden und du wirst keinen Nervenzusammenbruch erleiden, wirst das Restaurant nicht frühzeitig verlassen.
Würde man das wirklich so sagen? Mit dem „erleiden“ statt „kriegen“ und dem Asyndeton?

mir erwidert mein Spiegelbild mit eine anklagenden Blick.
Satzstellung. Bitte. Da drauf achten. Sind ungewohnte Quellen für Textschwächen.
„mit anklagendeM Blick“

und einmal die scharfe Hühnchen
Scharfen

Panisch blätterte er durch die Speisekarte
Präsens: blättert

er weiß nicht worum er sich zuerst kümmern soll.
, worum

Ich knalle das Besteck außerhalb von seiner Reichweite auf die weiße Tischdecke.
Das „von“ braucht es nicht.

An dem Paar am Tisch neben uns
Sind sehr viele Partikel, das kann man leicht besser formulieren: Am Paar neben uns; Am Paar, das am Tisch neben uns sitzt, ; Neben uns sitzt ein Paar, an ihnen usw.

Sie aus Rehbraunen Augen aufblickend, er ihre Hand haltend.
Mit Partizipialkonstruktionen ganz vorsichtig sein. Das liest sich schlimm.
Sie blickt ihn aus rehbraunen Augen an, er hält ihre Hand.

Ja, also die gute Nachricht: Die Idee ist schön; Und in der letzten Hälfte zieht die Geschichte dann rein, das hat schon was (obwohl das alles schon bisschen arg … konstruiert wirkt; das ist schon okay). Die Tochter, die sich um den Vater kümmern muss; und sich dann selbst mit dergleichen Situation konfrontiert wird.
Besonders schön, dass sie in einem Moment noch denkt: Naja, Mami macht schon das Richtige, der Neue ist bestimmt viel aufregender als der alte; um dann ein paar Momente später diese Argumente in den eigenen Rachen geschoben zu bekommen, denn dann ist sie eben die langweilige. Schön, wie da die „Rivalin“ mit zwei Eigenschaften charakterisiert wird. Sie lacht und sie lässt sich weiterziehen.
Also das hat dann durchaus was; leider ist die Geschichte im Stil und der Erzählstruktur eine ziemliche Baustelle. Das lässt sich leider auch nicht von heute auf morgen ändern, sondern das kommt dann erst mit mehr Schreiberfahrung, fürchte ich.

Gruß
Quinn

 

Hi Fliege!
Freut mich, dass du eine Verbesserung feststellen kannst. Ich werde mich um deine Korrekturen kümmern und versuchen sie einzuarbeiten, sobald mich die Schule wieder aus ihren Klauen lässt. ;)
Nochmal vielen Dank für deine Mühe, ich muss wirklich mehr auf meine Sprache achten.

Hi Quinn!
Danke für deine Kritik. Schön, dass dir die Idee gefällt.

leider ist die Geschichte im Stil und der Erzählstruktur eine ziemliche Baustelle. Das lässt sich leider auch nicht von heute auf morgen ändern, sondern das kommt dann erst mit mehr Schreiberfahrung, fürchte ich.
Um ehrlich zu sein bin ich schon froh, dass die Geschichte eine Baustelle ist, meine ersten Geschichten (vor einem Jahr) waren noch ein Schrottplatz ;)
Ich versuche auch möglich viel zu schreiben und hoffe es irgendwann zu lernen :)
Deine Korrekturen versuche ich sobald wie möglich einzuarbeiten.
Mit Partizipialkonstruktionen ganz vorsichtig sein. Das liest sich schlimm.
Sie blickt ihn aus rehbraunen Augen an, er hält ihre Hand.
Eigentlich war das Absicht, damit es irgendwie kürzer und statischer klingt. Aber wenn's nicht gut klingt...
und die Prädikate scheinen mir vertauscht, wobei das auch literarisch gemeint sein könnte. Auf einen Stuhl werfe
Ja, das war Absicht, aber vielleicht klingt's einfach nur komisch...
Also noch mal vielen Dank.

Sonnige Grüße
Cathy

 

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