Hey @paul98,
hab mich sehr gefreut, dass du den Text gelesen und kommentiert hast und dass er dir gefällt.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob das Motiv des Mondes für mich vollständig funktioniert, das war für dich ja dem Titel nach zu urteilen zentral, für mich bleibt es am Ende nebensächlich, stört aber auch nicht groß.
Zentral würde ich nicht sagen, aber ja, weil der Mond sich wiederholt, hab ich ihn in den Titel genommen. Mit dem Titel hab ich aber auch echt gekämpft. Ich hatte auch: In der Nacht. Nachts. Der Mond. Der/Dein Sohn - das schien mir dann aber zu sehr zu spoilern, abgesehen davon, dass er mir auch nicht gefiel. Tatsächlich konnte ich wohl das Zentrale des Textes nicht so ganz für mich rausdestillieren (eigentlich ja nicht so gut), weil ich so große Probleme mit dem Titel hatte, mich dann für den jetzigen entschieden hab. Entstanden ist der Text um das "Ich schreibe: ..." als Rhythmusgeber, der Rest hat sich dann so ergeben im Verlauf. Deine Anmerkung zeigt mir, dass der Titel aber doch auch ein wichtiges Textelement ist und am Ende habe ich ihn gewählt, weil er öfters im Text vorkommt. Und er kommt öfters im Text vor, weil das Ich den als Referenz immer wieder anführt. Warum das Ich das tut, hab ich mich ehrlich gesagt gar nicht so richtig gefragt. Also lange Rede: Ich bin mit dem Titel nicht zufrieden, hatte und habe aber bisher noch keine andere gute Idee gehabt.
Danke dir fürs Mit-Nachdenken über den Titel!
Und danke dir, lieber @Friedrichard, fürs noch mal vorbeischauen. Ich habe jetzt mal zum Konjunktiv II gewechselt und trag den mal n bisschen herum, liest sich auch schon etwas weniger seltsam mittlerweile. Den Konjunktiv I verwende ich ständig, weil ich (berufsbedingt) oft Berichte schreibe, in denen ich wiedergebe, was Leute sagen, da ist es auch total hilfreich, auf so einfache Weise klar zu unterscheiden, was ist meine Interpretation etc, was sagt der/die andere. Inhaltlich ist ein "als ob" natürlich eher an dem irrealis dran, da haste schon recht. Danke dir wie immer für deine lehrreichen, grammatikalischen Exkurse.
Last, but not least: Hallo @deserted-monkey und auch dir vielen Dank fürs Lesen und deinen Kommentar. Der hat auf jeden Fall dazu geführt, dass ich noch mal mit dem groben Schleifpapier durch den Text bin, ich glaube, das meiste oder sagen wir: vieles von deinen Vorschlägen habe ich so übernommen, da geh ich jetzt hier nicht noch mal drauf ein.
Der Anfang wirkt noch ein wenig verstockt im Gegensatz zum Rest, ich mein aufgrund der vielen : Ausserdem verhunzen die das Schriftbild
Ja, weil es das Bild verhunzt, hatte ich die Kommas weggelassen, von denen
@Friedrichard meinte, dass die sinnvoll wären, was ich im Sinne des Leseflusses auch so sehe. Ich habe jetzt noch mal Punkte statt Kommas verwendet, mir gefällts so besser als mit Kommas. Die : müssen für mich bleiben, weil, wie ich oben bei
@paul98 schrieb, sind die "Ich schreibe:" für mich zentral im Text, da herum ist der Text entstanden, das ist nun kein gutes Argument, aber so isses für mich (im Moment noch). Ich will das einfach so

. Muss ich irgendwann später noch mal drüber nachdenken.
Ein Ausdruck wie 'Grill & Chill' passt zum WG-Leben, klar. Ich finde aber, das braucht's nicht, bei 'an der Weser gegrillt' hatte ich das sofort vor Augen.
Hier brauche ich das momentan noch für den Rhythmus, darum ist es vorerst noch drin.
Ist das wichtig, dass die Schale flach und blau war? Mindestens eines davon würde ich streichen.
Naja, was ist schon wichtig bzw wichtig wofür? Für mich gibt das der Erinnerung eine etwas konkretere Richtung. Mit den Details ist das ja immer so eine Sache, als Leserin brauche ich welche, aber nicht zu viele. Als Autorin ist es schwer zu entscheiden, wann es zu viele und vor allem zu willkürlich zusammengewürfelte Details sind. Das flach ist vielleicht nicht so wichtig ...
Hier habe ich nicht genau verstanden, warum Du beim ersten Satz eine andere Zeitform gewählt hast, als bei den beiden darauffolgenden. Damit es nicht zu gleichförmig klingt? Vielleicht könnte das mittlere 'Du nahmst meine Hand' auch einfach weg? Das mit dem 'ballettsteif' finde ich übrigens super!
Ich glaube, da habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Und jetzt nach deinem Komm hab ich mir Gedanken gemacht, bin aber nicht so richtig weit gekommen. Es gibt diesen Satz insgesamt vier Mal, ich habe jetzt als Klammer quasi das Perfekt und innen das Prät verwendet. Keine Ahnung. Auf jeden Fall will ich auch nicht zu viel rauskürzen und den Rhythmus am Ende kaputt machen.
Ja, das mit dem 'voll und gold' passt noch nicht so ganz, wirkt irgendwie abgehackt. Wie wäre es vielleicht mit sowas: draußen vor dem Fenster zeigte sich ein voller, goldener Mond? Schwebte ein voller, goldener Mond? ... etc. Oder einfach: draußen vor dem Fenster ein voller, goldener Mond.
Das ist immer noch so, obwohl du jetzt schon der dritte (?) bist, der das sagt. Keine Ahnung, irgendwas mag ich daran, vielleicht das abgehackte, irgendwas stört mich aber auch, aber alles, was ich ausprobiere, gefällt mir auch nicht.Ich glaube mir ist auch das "war" wichtig, also dass der Mond draußen so war (nicht zeigte, weil das für mich was anderes bedeuten würde - aber ich fühle mich auch wirklich wie eine crazy Korinthenkackerin wenn ich das so schreibe).
Das dreifache 'als' hat mich auch bisschen gestört. Könntest Du leicht eliminieren. Dann noch eine kleine Anmerkung bezüglich der Fingerspitzen: Die sind weich, ok, aber biegsam? Biegsam sind wenn die (ganzen) Finger, oder verstehe ich da was falsch?
Ja, das 3x als hat auch
@Morphin angemerkt. Hach, das ist auch so was, wo ich vermutlich zu sehr in ein sprachliches Detail verbissen bin (crazy Korinthenkackerin, die das große Ganze übersieht). Ich will so gerne, dass es hell ist als sie erwacht, und dass es hell ist, als sie mit ihren Fingerspitzen seinen Körper erkundet. Ich find das irgendwie so schön. Und dann will ich auch, dass ihre Hand da liegt, als sei das ihr normaler Platz. Gerne ohne die vielen als. Ich grübel da noch mal
Streichen, oder anderes Adjektiv. Wäre ja erschreckend, wenn ihr das Gesicht nicht vertraut wäre

Oder extra so, um zu zeigen, dass sie im Gesicht des Sohnes den lange vermissten Luis wiedersieht? Aber auch dann, es könnte weg.
Ja, da ist was dran. Weiß gerade nicht, warum mir das hier etwas schwerer fällt als manches, andere was du vorschlägst und wo ich sagen konnte, ja, fliegt raus. Is aber so, muss ich noch mal wirken lassen.
Er hatte schon gepackt, da fanden sie doch noch zueinander, weil er am Ende die Initiative ergriff (vielleicht tat er das nur, weil er sich dachte, 'morgen oder übermorgen bist eh weg, jetzt leg sie noch kurz flach'? Will ich ihm jetzt aber mal nicht unterstellen

). Fortgegangen ist er dann sowieso. Was der Prot geblieben ist, sind ein gemeinsamer Sohn und ihre Sehnsucht nach Luis.
Es ist sicherlich sehr leicht, sich nach etwas zu sehnen, das nie Alltag war. Ich würde zB auch nicht sagen, dass Hanno ein Lückenbüsser ist, aber klar, so wird das im Text natürlich angedeutet.
@Manuela K. hat das ja auch so interpretiert, dass Hanno zweite Wahl ist. In meiner Fantasie sind sie schon glücklich miteinander, aber klar, so ein richtiges Leben kann natürlich nicht anstinken gegen Träume in der Nacht

muss es ja aber vielleicht auch gar nicht. Über Luis wissen wir ja nichts, außer, dass an was sie sich erinnert, was ja eigentlich nichts über ihn aussagt (also über seine Person, was für eine Person er war) und dass sie sich an die Nacht mit ihm erinnert. Vielleicht hatte sie aus gutem Grund Angst damals, vielleicht hat er sie tatsächlich noch kurz flach gelegt und sie hat es zugelassen ... vielleicht sitzt er aber auch irgendwo in Spanien oder Südamerika und denkt noch an sie und was hätte sein können ... who knows
Ihr Lieben, habt vielen Dank für eure Kommentare. Hat mich sehr gefreut.
Viele Grüße ausm Sommerurlaub, der mit mausigem Wetter nicht gerade begeistert.
Katta