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11.04.2005
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Abo

Sie trocknete mit der linken Hand ihre Tränen, während sie die rechte den Trauergästen reichte. Georg wollte der Witwe seines alten Freundes mehr sagen als die üblichen Worte und eine platte Formel auf jeden Fall vermeiden. Und dann rutschte es ihm doch heraus. „Mein Beileid.“
„Vielen Dank. Mein Gott, am nächsten Wochenende wolltet Ihr euren Dreißigsten gemeinsam feiern ... Ihr seid ja nur eine Woche auseinander. Und jetzt das."
"Soll ich dich nach Hause fahren?"
"Danke, ich möchte heute lieber allein sein."
Georg umfasste ihre Hand mit seinen beiden Händen, um seine besondere Verbundenheit auszudrücken.
"Wenn ich noch irgendwas tun kann, melde dich bitte!"
Er blickte auf das schlichte Holzkreuz, das bald durch einen würdigen Grabstein ersetzt werden sollte und reihte sich ein in den abwandernden Zug der Hinterbliebenen. Während der Kies zwischen den Grabreihen unter seinen Schritten knirschte, widmete er dem tödlich verunglückten Klassenkameraden noch einige Gedanken der Erinnerung. Im letzten Jahr hatte er seine Zulassung als Patentanwalt erhalten, seine Kanzlei lief prächtig. In ihrer gemeinsamen Schulzeit hatten sie so manchen Streich ausgeheckt. Peter, Annegret, Luise und er, Georg. Mit Wasser gefüllte Luftballons und Einkaufstüten flogen fünf Stockwerke tief, um im Treppenhaus der Schule mit einem lauten Knall zu zerplatzen. Später dankten sie dem Schicksal, dass die kiloschweren Wasserbomben niemanden getroffen hatten. Sie ließen ein ferngesteuertes Spielzeugauto im Lehrerpult hin und her rumpeln, wenn der Lehrer gerade an der Tafel stand und genossen seinen irritiert suchenden Blick. Alle vier hatten mit etwas Glück und Geschick erfolgreiche Karrieren hingelegt. Und jetzt waren drei von ihnen tot. Annegret hatte zuletzt in Frankreich gelebt und starb in der Nähe von Nimes, sie verunglückte mit ihrem Sportwagen. Kurz darauf war Luise in Sankt Moritz beim Skifahren in den Tod gestürzt und jetzt also Peter. Eine Windböe hatte seinen Gleitschirm kurz nach dem Start zusammengefaltet. Georg stellte mit Schaudern fest, dass Luise und Peter jeweils drei Tage vor ihrem dreißigsten Geburtstag verunglückt waren. Welch schrecklicher Zufall! Wie war das wohl bei Annegret in Frankreich gewesen? Er selbst würde in drei Tagen in den nächsten Lebensabschnitt wechseln. Drei Tage vorher - ein Zufall? Es beunruhigte Georg und er wusste, es hatte mit diesem Friedhof zu tun. Er blieb an einem sehr alten Grab stehen. Die Platte aus Marmor war von Efeu überwachsen und umrahmt von steinernen, mannshohen Engelsfiguren. Wie hieß der noch mal …? Georg schob das Efeu zur Seite und las den Namen: Rudolf von Katzenstein. Richtig, das war der Name.

*

„Hast du eine Taschenlampe dabei?“
„Klar.“ Georg leuchtete direkt in Annegrets Augen.
„Lass das!“
Sie hatten sich diese Nacht in den Sommerferien ausgesucht, und das Wetter spielte mit. Gegen die Straßenlampen konnte das Licht des vollen Mondes nichts ausrichten. Auf dem dunklen Friedhof dagegen würde er ihr Treffen in sein mattes blaues Licht tauchen. Luise und Peter stellten ihre Fahrräder ab, die vier kletterten über die Friedhofsmauer. Okkultismus kannten sie nur vom Hörensagen, aber einmal wollten sie ein paar schaurigschöne Stunden auf dem Friedhof erleben.
„Also, wo lassen wir die Toten auferstehen?“ Peter hatte die Idee für die Gruselnacht und jeden beauftragt, sich eine kurze Gespenstergeschichte auszudenken. Zwischen den Gräbern sollte also das Blut gefrieren.
„Wie wäre es hier?“ Luise leuchtete auf eine große Grabplatte. Ein gewisser Stephan Klemp lag darunter.
„Kennt den einer von euch?“
„Hat vielleicht mit der Bäckerei Klemp zu tun. Der ist über neunzig geworden. Alter Knacker. Wir suchen weiter.“
Der Wind ließ die Äste in den Baumwipfeln rauschen und knarzen. Der Gemeindefriedhof war um ein kleines Wäldchen herum angelegt.
„Sollen wir zum Wald rüber?“
„Nee, da kann ich auch in jeden anderen Wald gehen … seht mal da drüben!“
Das Mondlicht fiel auf vier steinerne Engel mit einem zauberhaften Lächeln.
„Wow, ist das kitschig!“
„Ich find ’s klasse! Genau richtig!“
Sie standen vor dem Grab Rudolfs von Katzenstein.
„Neunter Juni 1829 bis Sechster Juni 1859. Der ist nur dreißig geworden.“
„Nicht ganz. Drei Tage vorher hat’s ihn erwischt.“
„Der war sicher mal ein stinkreicher Graf oder so was. Hatte vermutlich ein tolles Leben mit allem Drum und Dran.“
„Da würde ich auch gerne mit Dreißig den Löffel abgeben, was meint ihr?“
Die Freunde stimmten zu.
„Klar, wenn es sich gelohnt hat. Dreißig ist doch okay! Hier bleiben wir!“

Piepiep!

Georg kramte sein Handy aus der Tasche. „Ist nur ne SMS!“
Peter war verärgert. "Mach' das Ding aus - ist ja voll der Stimmungstöter! Wir haben unsere extra zuhause gelassen."
"Schon gut." Georg schaltete es aus.
Peter war der erste, der sich traute. Er stieg auf die Grabplatte. Annegret war etwas entrüstet. „Muss das sein?“
„Die geht schon nicht kaputt.“ Peter stampfte mit einem Fuß drauf. „Was soll da kaputt gehen?“ Er ließ sich auf der großen Steinplatte nieder. „Na kommt schon, der beißt nicht mehr!“
Luise fand die Idee der Gruselnacht plötzlich gar nicht mehr lustig. Der Strahl ihrer Taschenlampe fiel auf einen Engelskopf. „Die schauen so komisch!“
„Jedes Gesicht sieht fies aus, wenn man es von unten anleuchtet. Schau’ mal mich an!“
Peter hielt sich die Taschenlampe unter sein Kinn. Georg lachte – nur kurz. Da war etwas in Peters Augen … in den Pupillen … ein Gesicht … es sah ihn an. Oder hatte er selbst sich darin gespiegelt?
„Wir sollten anfangen. Also, wer hat die erste Geschichte?“ Peters Stimme verriet einen Anflug von Unsicherheit.
Georg leuchtete noch einmal die Engel an, direkt von vorne. „Die haben doch vorhin gelächelt, oder nicht?“
Es waren hässliche, verzerrte Grimassen.
„Ich finde, die sehen genauso aus wie vorher." Peters Antwort klang allerdings ein wenig zweifelnd.
„Seid mal ruhig! Ich glaub', da sind Schritte!“
Die vier verstummten und knipsten ihre Lampen aus. Sie zogen die Knie an und drückten sich Rücken an Rücken eng aneinander.
„Seht ihr, es geht auch ohne Lampen“, flüsterte Georg und deutete zum Mond. Er hörte nichts. Oder doch?
„Verdammt … da ist doch jemand! Pst!“ In Annegrets Stimme schwang ein wenig Hysterie mit.
Sie saßen auf dem Grabstein und lauschten. Luise zitterte, Peter hatte schweißnasse Hände. Georg war etwas übel.
„Er … Es ist wieder weggegangen. Hauen wir ab!“
Peter beendete den Flüsterton. „Quatsch, da war niemand. Kommt, lasst uns gehen. Ehrlich gesagt, mir ist sowieso keine Gruselgeschichte eingefallen.“
Georg schaltete wieder sein Handy ein und las die Botschaft von seinem beleuchteten Display ab.

Wünsche werden wahr! Schicke eine SMS zurück, um das Abo zu beenden.

Luise winkte ab. „Tu das bloß nicht, das ist üble Abzocke. Ich lösche die immer sofort. Die verdienen nur an deiner Antwort, die kostet schon allein ein Schweinegeld.“
Georg löschte die SMS. Die vier Freunde hatten die Nase voll von Gräbern bei Mondlicht und verließen im Laufschritt den Friedhof.

*

Während die Trauergäste an ihm vorbeizogen, starrte Georg auf das verwitterte und von Efeu überwucherte Grab. Er spürte ein Stechen in der Brust. Er rang nach Luft und brach zusammen. Das letzte, was er sah, waren die lächelnden jungen Gesichter der Engel. Es waren ihre Gesichter.

 

Hi nictita!

Da sich keiner annimmt, mach ich eben doch jetzt den ersten Schritt.
So kannst du dir zumindest sicher sein, dass ich meine Meinung ganz unvoreigenommen schreibe :D .

Also:
Erst das:

„Peter war ein Schulfreund von mir.“ Und dann rutschte es ihm doch heraus. „Mein Beileid.“

dann das:

Vielen Dank. Ich weiß, Sie haben sich erst kürzlich mit Peter getroffen. Kurz vor seinem Unfall hat er mir gesagt, dass er mit Ihnen den Vierzigsten gemeinsam feiern wollte.“

Find ich irgendwie komisch. Sie ist seine Frau (also die Witwe) und er will seinen vierzigsten (immerhin ein runder Geburtstag) zusammen mit seinem alten Schulfreund feiern, die sich ewig nicht gesehen haben und den die Frau nicht mal kennt und die Frau offensichtlich nicht für diese Feier eingeplant war?
Ich mein, das ändert nix grundlegend an der Geschichte, aber ich finde das etwas ungewöhnlich. Ich würde vielleicht schreiben: "...er hatte Sie zu seinem vierzigsten Geburtstag nächste Woche eingeladen, hatte mich schon gefreut Sie kennenzulernen ..." oder ähnliches. Aber wie gesagt, tut der Geschichte nix.

Hatte vermutlich ein geiles Lotterleben mit allem Drum und Dran.

Geil würd ich weglassen.Find ich irgendwie unpassend.

Piepiep!
Georg kramte sein Handy aus der Tasche.
„Ist nur ne SMS!“

Also das haut aber nicht hin. Er ist jetzt vierzig (oder wird- oder auch nicht*g*), dann gab es zu der Zeit noch keine Handys und Abos per handy schon mal gar nicht.
Ich nehme an, sie sollen noch Schüler darstellen zu der Zeit.
Ich bin 29. Als ich 19 war, also vor zehn Jahren, da lief das gerade erst an mit den Handys. Geht also nicht- Zeittechnisch, es sei denn die Geschichte spielt in der Zukunft??

So, ansonsten war die geschichte gut zu lesen, stilistisch ok. Nur kapiert habe ich sie leider nicht (mag aber an mir liegen).
Also die gehen auf den Friedhof, setzen sich auf ein Grab dessen Bewohner das wohl nicht so witzig findet, dann kommt irgendwer (wer??) und geht wieder und er kriegt eine Sms mit nem Abo. Ich bin leider zu dämlich da einen Zusammenhang zu erkennen und wäre um Aufklärung dankbar.
Der Typ ist ja auch mit vierzig gestorben. Soll das ein Fluch sein? Und was hat das ganze mit einem Abo zu tun????
Hmm.
Du wirst mich hoffentlich aufklären!
LIebe Grüße,
die Sumpfkuh

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sumpfkuh und vielen Dank für das Sich-Annehmen...:)

Die meiste Kritik ist wohl berechtigt und deshalb werde ich ein paar Änderungen vornehmen.

Was es mit dem Abo auf sich hat kommt per PN. Mal sehen, ob es wirklich zu schwierig ist...

Ob tatsächlich irgendwer kommt oder nicht habe ich offen gelassen - vielleicht nur ein Hirngespinst der Teilnehmer ...?

Es war der Versuch, Erscheinungen klassischer Gruselgeschichten mit moderner Technik zu verbinden.

Nochmals vielen Dank und Grüße
nic

 

Aloha nicita!

Im Grunde ist die Ausgangsidee wirklich gelungen, von den schon erwähnten Logikfehlern mal abgesehen. Das Ganze erinnert zwar frappierend an The Grudge, bekommt aber mit dem Zeitsprung und der SMS eine eigene Note.

Insgesamt finde ich die Geschichte unvollständig. Dachte eigentlich, dass der Prot., nachdem er die Zusammenhänge begreift sein eigenes Schicksal abzuwenden versucht und die Initiative ergreift. Was die vier Freunde jetzt genau getan haben, um den Fluch herauf zu beschwören, ist mir ebenfalls entgangen.

Stilistisch gibts nix zu meckern :thumbsup:

Ciao, Marvin

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo und Dank fürs Lesen,

der ärgerliche Logikfehler zu Beginn ist ausgemerzt. Weitere Änderungen beziehen sich auf Deinen Hinweis, Marvin, warum die anderen nicht betroffen sind (jetzt sind sie es).
Und zu Sumpfkuhs (schicker Name;) )Frage, was es mit dem Abo auf sich hat: Jetzt steht es dichter beisammen. Ich will ja kein allzugroßes Rätselraten. Und ob es in der Zukunft spielt: ich habe das fragliche Alter etwas heruntergeschraubt.

The Grudge? Sollte ich mal lesen...

Warum er sein Schicksal nicht abzuwenden versucht? Dafür ist es einfach zu spät. Er erkennt ja erst an "seinem" Tag den Zusammenhang und spürt bereits sein Ende. Sorry Tschortschi...

Besten Gruß
nic

 

The Grudge? Sollte ich mal lesen...

Ist kein Buch sondern ein (ziemlich erfolgreicher) Horrorsreifen. Habe mich aber geirrt, deine Geschichte erinnert mich mehr an The Ring. Dieses Hollywood-Remake mit dem Videoband, das allen, die es gesehen haben den Tod bringt.

Aber keine Angst, deine Idee erscheint mir wirklich eigenständig genug :schiel:

 

Hi nictita


Ja, die Geschichte ist recht gut.
In ihrer Naivität ist sie nicht gruselig, und erinnert so an Lagerfeuergeschichten, die man sich mit 13 erzählt als Vorwand um sich an seinen Schwarm zu kuscheln. (Obwohl vorm Feuer meist noch dem Ganzen: Das ist eine wahre Geschichte vorausgesetzt wird. ;) )
Ein weiterer Grund, weshalb die Story nicht gruselig ist, ist wohl, dass diese kleinen Gruselgeschichten sich alle letztendlich recht ähnlich sind. Auch wenn diese von dir gewählte Form der SMS noch nicht da war. Das Gerüst bleibt dasselbe.
Eine Gruppe Kinder zieht los in der Hoffnung, etwas unheimliches zu erleben. Es folgt ein kurzer Augenblick der Angst, nur um von überheblicher Coolness abgetan zu werden. Später, wenn die Prots nicht mehr an den ganzen Vorfall denken, folgt dann das eigentliche Horrorerlebnis.
Die Idee mit der SMS wär gar nicht mal so schlecht, allerdings in einer anderen Geschichte. Nicht in diesem bereits zichmal verwendeten Gewand. Wälder, Friedhofe und alte verlassene Herrenhäuser sind schließlich die häufigsten Settings in ner Horrorstory. Obwohl ich letzteres allem vorziehen würde. :D

Stilistisch ist das ganze in Ordnung, nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut, dazu fehlt der letzte Feinschliff.
Atmosphäre ist zwar vorhanden, doch stützt du diese nur auf die im Kopf des Lesers eingebrannten Vorstellungen, wie es nachts eben auf einem Friedhof ist, wenn auch noch der Vollmond scheint. ;)

ach ja: Die Dialoge sitzen nicht richtig. Sie sind nicht unrealistisch, allerdings fehlt ihnen der letzte Schliff, um so real zu wirken, dass der Leser sich nicht einmal die Frage stellt: Würde ich das sagen?

„Ich finde, die sehen genauso aus wie vorher. Schlichte Steinmetzarbeit, nicht besonders gelungen. Von wegen anmutig …!“
Wie alt sind die Kinder? Ich meine, sind sie älter als 14, treiben sie sich sicherlich nicht zusammen (immerhin Jungen und Mädchen, das ist nämlich in dem Alter sowieso sehr untypisch) auf Friedhöfen herum. Sind sie älter, passt dieses Gerede von Steinmetzarbeiten nicht wirklich.

So, das Ganze klingt jetzt ein bisschen wie ein Verriss, ist aber keiner, nur ist die Geschichte für mich zu dünn.

„Seid mal ruhig! Da sind Schritte!“
Die Vier verstummten und knipsten ihre Lampen aus. Sie zogen die Knie an und drückten sich Rücken an Rücken eng aneinander.
„Seht Ihr, es geht auch ohne Lampen“, flüsterte Georg und deutete zum Mond. Er hörte nichts. Oder doch?
„Verdammt … da ist doch jemand! Pst!“ In Annegrets Stimme lag die pure Angst.
Sie saßen auf dem Grabstein und lauschten. Luise zitterte, Peter hatte schweißnasse Hände. Georg war etwas übel.
„Er … Es ist wieder weggegangen. Hauen wir ab!“
Vor allem an dieser Stelle fehlt es ihr an Fleisch. Du speist das Ganze zu schnell ab. Woher zum Beispiel weiß er, dass derjenige, der die Schritte erzeugt hat, wieder gegangen ist?
Hier könntest du den Klischees zum Trotz richtig schön Atmosphäre, Grusel erzeugen, aber nach wenigen austauschbaren Sätzen ist es wieder zu Ende.
Du sollst es nicht in die Länge ziehen, vielleicht aber wenigstens Sätze verwenden, die in dem Leser zumindest ein ungutes Gefühl erzeugen.


Dein Vorhaben eine Gruselgeschichte im Zusammenspiel moderner Technik zu schreiben ist sicher lobenswert. Nur bin ich der Typ, der sich von der Technik die Atmosphäre zerstören lässt. :D

So, gern gelesen hab ichs, aber ich denke, du kannst es besser.

Liebe Grüße
Tamira

edit: An The Ring oder Grudge erinnert mich die Geschichte jedoch überhaupt nicht. :)


Überreste:

„Hast Du eine Taschenlampe dabei?“
„Klar.“ Georg leuchtete direkt in Annegrets Augen. „Lass das!“
Vor "Lass das!" gehört ein Zeilumbruch, schließlich sagt das nicht mehr Georg.
Ansonsten ist das aber ein Beispiel für die Stellen, an denen dein Stil sehr gut ist. Das hier ist realistisch und man kann es sich genauso vorstellen.

Gegen die Straßenlampen konnte der Vollmond nichts ausrichten.
Wie soll man das verstehen? Straßenlampen und Vollmond leuchten ja beide. Wenn dann müsste es zB heißen: Gegen die Dunkelheit könnten die Straßenlaternen nichts ausrichten.
Aber ich denke, das wolltest du damit nicht sagen?

uf dem dunklen Friedhof dagegen würde er ihre Zusammenkunft in sein mattes blaues Licht tauchen.
Von Zusammenkunft kann man hier nicht reden. Oder sind sie auf dem Friedhof mit jemandem verabredet?

„Der war sicher mal ein Graf oder so was. Hatte vermutlich ein tolles Lotterleben mit allem Drum und Dran.“
„Boah, voll das Leben! Da würde ich auch gerne mit Dreißig den Löffel abgeben, was meint Ihr?“
Der Dialog ist übertrieben

„Verdammt … da ist doch jemand! Pst!“ In Annegrets Stimme lag die pure Angst.
Unter "purer" Angst kann ich mir nichts vorstellen. Entweder Angst oder Panik, das pur ist unpassend. Ich weiß, dass man das sagt, aber ich finds trotzdem nicht gut.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Tamira,

deine Kritik habe ich gerne gelesen. Denn Du triffst voll den Punkt, wenn Du sagst, dass das Geschehen auf dem Friedhof nicht besonders gruselig wirkt.
Kaum vorstellbar, dass sich heute noch jemand vor nächtlichen Friedhöfen richtig gruseln kann (andererseits: die Geschmäcker sind verschieden). Wie ich in einer Antwort weiter oben schrieb:
"Es war der Versuch, Erscheinungen klassischer Gruselgeschichten mit moderner Technik zu verbinden."

Erst am Schluss sollte sich ein doppelter Effekt einstellen: die Erklärung, wie es zu dem Fluch kam und - im letzten Satz - dass der Prot dies selbst um viele Jahre später und genau in dem Moment erfährt, als er selbst das Zeitliche segnet. Mit diesem tragischen Moment wollte ich die Leser entlassen. Ich habe seinen Tod noch etwas hervorgehoben, das war wohl nicht deutlich erkennbar, dass er gerade abtritt...

Die anderen Sachen zum "letzten Schliff" etc. lasse ich mir mal durch den Kopf gehen, Änderungen nicht ausgeschlossen bzw. schon umgesetzt...

Nochmals vielen Dank - hast Dir echt Zeit für mich genommen! :huldig:

Besten Gruß
nic

 

"Mein aufrichtiges Beileid".
."
Annegret hatte zuletzt in Frankreich gelebt und starb im letzten Jahr in der Nähe von Nimes bei einem Motorradunfall.
na ja ...
Wie hieß der nochmal …?
noch mal
"Kennt den einer von Euch?"
euch
"Neunter Juni 1829 bis Sechsten Juni 1869. Der ist nur vierzig geworden."
sechster
"Seht Ihr, es geht auch ohne Lampen", flüsterte Georg und deutete zum Mond.
ihr


Hi nictita,
deine Geschichte ist mir etwas suspekt ...

Ich weiß irgendwie nicht so recht, was ich dazu sagen soll; selten hat mich eine Geschichte so ratlos zurückgelassen.

Da ist erst mal ein Anfang wie in Stephen Kings Geschichten ;)

Was es mit dem Abo auf sich hat, hab ich auch net so richtig verstanden. Wieso bekommt Georg die SMS? Also, wie soll ich das formulieren? ... Wieso ist nur er derjenige, der die Möglichkeit hat, das Ganze zu beenden, weisch wie ich mein?
Und wieso besteht das Abo darin, dass man 3 Tage vor seim 40. stirbt? :confused:

Ein mehr systeriöses Werk mein Freund, das aber doch ganz gut is :)

Hau rein

Tserk

P.S: Der Kommentar sollte eigentlich schon gestern kommen - sorry!

 

hallo nicita

mir hat deine Geschichte ziemlich gut gefallen.
verstehe auch gar nicht, weshalb die Leutchens hier das mit dem Abo nicht checken :Pfeif: Ich würde da nicht nich irgendwelche seltsamen Erklärungen reinbasteln. Ist schließlich eine Grusel/Horror-Story! Da ist ein bissl Fantasie gefragt.
Allerdings schließe ich mich Tserks Frage an, warum nur einer der Gruppe die SMS bekommt. Vielleicht deutlicher herausarbeiten, dass er wirklich der einzige ist, der sein mobile dabei hat?

um noch einen Film drauf zu setzen: mich hat das ganze etwas an final destination erinnert. :D Ist aber wirklich eigenständig genug. :)

gerne gelesen
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank, Bruder Tserk und Weltenläufer, für die Hinweise und Korrekturvorschläge.

@ Weltenläufer: ich habe tatsächlich nach den ersten Kritiken ein paar Änderungen vornehmen müssen, um das mit dem Abo (und anderes) schlüssiger rüberzubringen. Insofern waren die Fragezeichen der vorherigen Kommentare berechtigt gewesen. Ich sehe, bei Dir hat die Geschichte gut funktioniert, was mich seeehr freut. :anstoss:

Dass Georg der einzige ist, der sein Handy dabei hat, steht drin:

Peter war verärgert. "Mach' das Ding aus - ist ja voll der Stimmungstöter! Wir haben unsere extra zuhause gelassen."

@Tserk: ich stelle mit größtem Erstaunen fest, dass Du heute Passagen zitierst, die ich bereits gestern geändert habe. Nanu?
Du beziehst Dich also auf die ursprüngliche (schlechtere) Fassung, insofern sind Deine Fragen (wie auch in den ersten Kritiken) voll berechtigt. Aber es hat sich ja bereits einiges geändert. Wenn Du jetzt noch mal drüber liest, dürfte Dir Einiges klarer sein. Deine Korrekturvorschläge sind aber wie gewohnt sehr hilfreich! Speziellen Dank dafür! :thumbsup:

Beste Grüße
nic

Ergänzung: Jetzt sehe ich, dass der Kommentar schon gestern hätte kommen sollen... Das erklärt, dass Du noch die unkorrigierte Fassung vor Dir hattest. Ich nehme an, Du bearbeitest die Texte offline?

 

@Tserk: ich stelle mit größtem Erstaunen fest, dass Du heute Passagen zitierst, die ich bereits gestern geändert habe. Nanu?
hierzu bitte ich dich, noch einmal das Augenmerk auf mein P.S. zu legen ... :)
Wenn Du jetzt noch mal drüber liest, dürfte Dir Einiges klarer sein.
werdsch machn :)
Deine Korrekturvorschläge sind aber wie gewohnt sehr hilfreich! Speziellen Dank dafür!
freut mich, wenn es so gut ankommt :)

Tserk
P.S: (UND DAS HIER IST EIN P.S. ALSO LIES ES AUCH ;) ): Die Bruder Zeiten sind vorbei :)

 

Hey, das geht ja hin und her, drüber und drunter. Dein P.S. habe ich noch gesehen und in einer Bearbeitung meiner letzten Antwort berücksichtigt. Gleichzeitig kam Deine Antwort, die ich nach der Bearbeitung las.

Herzlichen Gruß
nic

P.S. Werde künftig kein P.S. mehr übersehen, lieber Br..., äh, Tserk

 
Zuletzt bearbeitet:

Heidiho Nikita,

Sie ließen ein ferngesteuertes Auto im Lehrerpult hin und her rumpeln, wenn der Lehrer gerade an der Tafel stand und genossen seinen irritiert suchenden Blick.

Bin mir nicht sicher, ob es sich nach der neuen Rechtschreibung bei Todesstrafe verbietet, ein Komma vor ein „und“ zu setzen, aber hier würde es der Lesbarkeit des Satzes absolut zu Gute kommen.

Und jetzt waren drei von ihnen tot.

Und genau in drei Tagen würde er in den nächsten Lebensabschnitt wechseln.

Und das „Und“ macht in beiden Fällen einen unschönen Satzanfang.

Peter hatte die Idee für die Gruselnacht und jeden beauftragt, sich eine kurze Gruselgeschichte auszudenken.

In Gruselnächten Gruselgeschichten erzählen ist stilistisch ziemlich gruselig. ;)

„Stabiler italienischer Marmor!“

Woher weiß er das denn? :confused:

Georg kramte sein Handy aus der Tasche.
„Ist nur ne SMS!“

Dann spielt die Gegenwartshandlung wohl in etwa 2020. :D Ist ja nicht schlimm, aber ich wette, das hast du nicht bedacht, oder?

Dass die Engel am Schluss die Gesichter der vier Freunde haben, fand ich eine sehr coole Idee. Schön schauriger Hui-Buh Grusel ohne überflüssige Einblicke in die menschliche Anatomie. Angenehm, und hat zudem genau die richtige Länge.

Geprooft, Stempel drauf, Olli bringt das nachher noch ins Lager.

Grüße,

Jan-Christoph

 

Vielen Dank, Jan-Christoph, für die wertvollen Hinweise. Volle Zustimmung, wird sogleich umgesetzt.
Der Einwand mit der Zeit um 2020 ist völlig richtig. Seltsam: eine Geschichte, von der man heute schon sagen kann, dass sie erst in 15-20 Jahren hundertprozentig funktioniert...! Wer kann sowas von sich behaupten? :bib:

Nochmals Dank und besten Gruß
nic
:)

 

Sie trocknete mit der linken Hand ihre Tränen, während sie die Rechte den Trauergästen reichte.
rechte - das hatte ich aber schon in der letzten Fehlerliste angemerkt ... ts, ts, ts ...
Luise und Peter stellten ihre Fahrräder ab, die Vier kletterten über die Friedhofsmauer.
vier
Peters Antwort klang allerdings ein wenig zweifelnd. Sahen die wirklich vorher so aus?
würd ich weglassn
Die Vier verstummten und knipsten ihre Lampen aus.
vier
"Verdammt … da ist doch jemand! Pst!" Annegrets Stimme schwang ein wenig Hysterie mit.
In Annegrets

Hi nictita,

hab jetz also die überarbeitete Version gelesen, und soll ich dir was sagen? Ich checks immer noch nicht.

Doch net etwa deswegen:

"Da würde ich auch gerne mit Dreißig den Löffel abgeben, was meint ihr?"
Die Freunde stimmten zu.
"Klar, wenn es sich gelohnt hat. Dreißig ist doch okay! Hier bleiben wir!"
find ich als Erklärung zu dürftig. Denn es wird ja net gesagt, dasses denen gut geht und so ... und Frankreich und des andere zählt für mich net als Begründung :p ach, bla ;)

Find die neue Version aber insgesamt besser als die alte! :)

Hau rein

Tserk

 

Hallo Tserk,

Dein Einwand, dass es denen gut gegangen sein sollte, damit das "Abo" überzeugend funktioniert, ist sehr berechtigt. :thumbsup: Ich habe es im Ersten Absatz entsprechend ergänzt.

Vielen Dank und besten Gruß
nic

 

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