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Affe kokst

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28.01.2003
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Affe kokst

„This is just a little Samba, built upon a single note.
Other notes are bond to follow, but the road is still that note.
This new one is just a consequence, of the one we’ve just been through.
As I’m bond to be the unavoidable consequence of few.”

- Herbie Mann, one note samba

Graues Leder, Teakgriffe. Sessel, in die man satt und hörbar versinkt.
Loungelicht - keine Kerzen, aber ähnlich warm. Auf langgezogenen, abgerundeten Glastischen: Kristallascher, Feuerzeug, Zigaretten, Fruchtsäfte, Whisky, Wasser, Gras, Papers, zwei Bongs in Edelgröße, ein bißchen Koks.
Mickey Mouse, in lässigem dunklen Zweiteiler und mattgrünem Hemd, plaudert mit einer schwarzhaarigen, breit lächelnden Schönheit.
Karlo trägt blauen Asiancut - Kragen, Ärmel, Schuhe: Weiß – und erklärt zwei Designern überzeugend seinen einfachen Weg zum Glück.
Tucholsky und Richard Melvin Hall reden über Leichtigkeit in Perspektiven und den dialektischen Fluß.
Ein Affe in hellem Winchester-Kord gießt sich Whisky nach und zündet ein Tütchen an.
Man hört Instrumental und amüsiert sich.
Man wartet nicht, denn es ist..
..abgerundet.

Irgendwann vorher meinte der Affe, solle sich ein klarer Kopf - er habe seinen schon vor längerem verlegt – solle sich jemand einmal gezielt Gedanken über die Auswirkungen der allgemeinen Gleichmacherei machen. Daß es doch offensichtlich sei, daß die derzeitig mehrheitliche Ansicht zur Meinungsfreiheit zum genauen Gegenteile führe. Indem es nämlich den finanzierten Interessen leicht fiele, so der Affe, aus dem Potpourri von sonst Dahergesagtem, Schlechtgedachtem und Andersgemeintem als guter Halt zu erscheinen. Die ständige Wiederholung tue ihr übriges. Es benötige dazu keinerlei Ministerien, wenn es doch Firmen und Geld zum verdienen gäbe.
Man achtete, was er sagte. Eine der Damen fragte sogar, was genau er damit meine. Sie käme sich nämlich ganz und garnicht gleichgemacht vor. Affes Antwort, daß es schon so weit mit der Gleichmache sei, daß es schwer fiele sich ‚anders’ vorzustellen, stieß ihr allerdings vor den Kopf. Sie sei so, wie sie ist und wolle auch so bleiben. Was er denn überhaupt sagen wolle?
Der Affe beließ es dabei und entschuldigte sich damit, seinen klaren Kopf schon vor längerem verlegt zu haben.

Kurz darauf beklagt sich das selbe junges Ding darüber, daß es Ihr nicht gelänge einer Beziehung Tiefe zu geben. Es sei stets alles vorhanden, was man sich nur wünschen könne. Sie habe stets guten Sex, man könne gut miteinander reden und auch sonst verliefe alles harmonisch. Nur schien Ihr immer etwas zu fehlen. Etwas an Bedeutung.
„Ja, lieben Sie denn?“ fragt Tucholsky aus seiner gesprächsversunkenen Ecke heraus.
„Aber natürlich! Jedes Mal wieder“, seufzt sie zurück.
„Aber wie lieben sie denn?“ setzt ein anderer Künstler nach, „Mit dem Kopf oder dem Herzen? Voller Neugier oder in Erwartung? So viele Spielarten und jede ist ein Leben wert darüber nachzudenken.“
Man lacht freundlich zur Bestätigung.
„Ich weiß nicht“, dabei errötet sie zusätzlich zum vielen Whisky, „wie viele Facetten es in der Liebe gibt. Aber ist es nicht mit jedem anders?“
Der Affe schweigt und kokst.

 

Welch romantisch-erotisches Meisterwerk. :stoned:
Nun gut, über die Rubrik brauchen wir nicht zu reden, worüber dann? Die allgemeine kurzprosaische Gleichmacherei, der du hiermit entgehst? Das interpretatorische Loch, in welches du mich anscheinend schubsen möchtest?
Die Wirkung von Betäubungsmitteln auf die Intention?
Da haben wir: Lounge, Koks, Affe, Frau, Künstler. Affe beklagt Gleichmacherei, Mädchen (von der Stange?) Verlust der Liebe. Davon gibts viele Spielarten. Der Affe kokst. Au Mann, ich steck auf und überlass das Feld den Philosophen. Vielen Dank auch.
Zumindest das ist mir aufgefallen:

Mickey Mouse, in lässigem dunklen Zweiteiler und mattgrünem Hemd plaudert mit einer schwarzhaarigen, breit lächelnden Schönheit.
Hemd, Komma. Immer wieder Disney... kennst du eigentlich diese Donald Duck- Propagandafilme?

Man wartet nicht, denn es ist..
..abgerundet.
Wie rebellisch.... zwei statt vier Pünktchen....

„Ja, lieben Sie denn?“ fragt Tucholsky aus seiner gesprächsversunkenen Ecke heraus.
„Aber natürlich! Jedes Mal wieder“, seufzt sie zurück.
Hier witterte ich einen Kalauer. Nun ja.

Kawonga!
...para

 

Atmosphärisch gut eingefangen, gerade zu Anfang. Mit gefällt dieser unaufgeregte Staccato-Stil. Die diversen Stellen, an denen orthographische Ausbesserung nötig ist, überlese ich heute mal.

Aber kein Text für Romantik/Erotik. Ich plädiere für "Gesellschaft", da würde ich dieses Blitzlicht auf eine Gruppe von selbstverliebten Dummschwätzern, deren Kunst und Kreativität von der Produktion hohler Phrasen aufgezehrt wird, am ehesten ansiedeln. Bitte nimm dazu Stellung.

Chica

 

Hm, du wirfst Fragen auf:
Unaufgeregtes Stakkato... spielst du ein Instrument? Ich wette mal, dass nicht...
Und wo bitte sind noch orthographische Ausbesserungen nötig? Dachte immer, ich würd so was sehen, du schockierst mich.
...para

 

Sessel in die man satt und hörbar versinkt.
Sessel, in die...
ein bißchen Koks
bisschen
Mickey Mouse, in lässigem dunklen Zweiteiler und mattgrünem Hemd plaudert mit einer schwarzhaarigen, breit lächelnden Schönheit.
entweder die Bekleidungsschilderung ohne Kommas einschieben oder zu Anfang und zu Ende eines.
und den dialektischen Fluß
Fluss
Daß es doch offensichtlich sei, daß die derzeitig mehrheitliche Ansicht zur Meinungsfreiheit zum genauen Gegenteile führe.
Dass
aus dem Pottpuree von sonst Dahergesagtem,
Potpourri

Ein anderer möge weitermachen.

Und ja - ich spiele ein Instrument.

 
Zuletzt bearbeitet:

Und das alles, bevor ich mich zu Wort melden konnte :)

Also rolle ich das Feld von hinten auf.
@Chica
I) Orthographisch findest Du mich irgendwo in der gymnasialen Mittelstufe - Tendenz sinkend. Allerdings wehre ich mich dagegen mein heißgeliebtes "sz" abzugeben und setze es einfach wo ich will.
Über alle anderen Verbesserungen bin ich sehr dankbar ( aber find's per IGM angenehmer. Dann sticht's net jedem gleich so arg in's Aug' )
II)Unaufgeregtes Stakkato... gefällt mir ausgesprochen gut. Zerläuft mir förmlich auf der Zunge.
III)Beim zweiten Lesen ist mir auch aufgefallen, daß der Text unglaublich interpretierfreudig ist - nicht unbedingt zum Schlechten.
Allerdings ging es mir beim Schreiben primär wirklich um (m)ein Verhältnis zur Liebe. Die Kritik an schön geputzten Eitelkeiten überlasse ich den ewig nörgelnden.
Ist halt ein - zugegeben, leicht veränderter - Stimmungsfang.

Aber Para, altes Haus,
Dein radikal geschärftes Logikschneidewerk würde sich in der Tat heißlaufen müssen. In den paar Zeilen ist - meine ich zumindest - mein letztes halbes Jahr allegorisiert.
Das interpretiert man nicht so einfach. Das legt man sich wochenlang ans Bett, um nach unzähligen durchwachten Nächten ein ungeheures Aha-Erlebnis zu haben. JA, es hat alles einen Sinn. Nein, ich kann es nicht in kurze Worte fassen. Ich hoffe, Du nimmst die Entschuldigung an, meinen

klaren Kopf schon vor längerem verlegt zu haben
und glaubst mir einfach, Dir in den nächsten Jahren eine eindeutige Antwort zukommen lassen zu können :p
Und wo wir schon dabei sind:
Brauche mal Deine neue Nummer, hömma!

PS: Seit wann schnüffelst Du eigentlich ein Romantik/Erotik ( dem, nebenbei bemerkt, z.Z. besten KG-Forum )?
Und welchen billigen Scherz wolltest Du mir unterstellen :bounce:?

 

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