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Alles so klar

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19.02.2006
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Alles so klar

Bevor die Klarheit über mich kam, verkörperte ich das, was sich die meisten zu sein wünschen. Heute kann ich darüber nur lächeln. Oft ist es ein gequältes Lächeln, denn ich habe einen hohen Preis für diese Erkenntnis bezahlt. Und doch würde ich um nichts in der Welt tauschen wollen. Denn selbst wenn die Momente der Klarheit flüchtig bleiben, sind sie in der Erfüllung, die sie in sich tragen, durch nichts zu ersetzen.
Manchmal kann ich nicht unterscheiden zwischen dem, was wirklich ist und dem, was ich mir nur einbilde. Die Stimmen meiner Sünden zersetzen oftmals meine Wahrnehmung. Erst wenn ich den Stift in der Hand halte und schreibe, überkommt mich wieder Ruhe. Aber ich greife vor.

oOo​

Hübsch, das war eigentlich das einzige Kriterium. Ob blond, brünett, schwarzhaarig, ob große Brüste, kleine Brüste, ob kurze oder lange Beine – alles hat seine Qualitäten. Die Komponenten mussten nur passen, ein harmonisches Zusammenspiel ergeben.
Zu Beginn war ich wie die meisten Anfänger auf den klassischen Model-Typ aus: Blond, groß, voller Busen, lange Beine; jene Frauen, die dir aus den Werbespots und von den Plakaten zulächeln und von einer besseren Welt heucheln. Ganz klar hat dieser Typ seinen Reiz. Aber er verflüchtigt sich allzu rasch. Diese von Gott begünstigten Wesen werden langweilig, weil sie sich nie bemühen mussten, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nie in die Verlegenheit gekommen sind, sich ihren Platz zu erkämpfen. Ihnen liegt die Welt zu Füßen. Sie wissen, wie sie bekommen, was sie wollen. Wahrscheinlich sind sie deshalb in ihrer Fantasie so eingeschränkt.
Mit anderen Worten: Dieser Typ Frau stillt den Appetit, nicht aber den Hunger.
Also machte ich mich auf die Jagd nach anderen Geschöpfen, nach Frauen, die sich dadurch auszeichneten, dass sie etwas aus sich machten; jene, die im Verlauf ihres Lebens lernen mussten, Strategien erwarben, um zu dem zu kommen, was sie begehrten. Dieser Typ Frau ist wesentlich kreativer. Einfallsreicher in allen Belangen. Insbesondere in dem Belang, auf den ich es abgesehen hatte.
Dann gab es da noch den für mich in Frage kommenden Typ drei. Das waren die Stillen und Unscheinbaren. Noch halb geschlossene Rosen, die nichts von der Pracht ahnten, die ihre Blätter zu verbergen suchten.
Jemand wie ich, der seinen Lebensinhalt darin sah, eben an jenen geschützten Nektar zu kommen, erkannte sehr schnell den feinen aber gewichtigen Unterschied zwischen denen, die eigentlich hübsch sein konnten und jenen, die eigentlich hübsch waren.
Der letzte Schlag bereicherte meine Streifzüge mit den wildesten Abenteuern, die zumeist zuverlässig in den Olymp der Befriedigung einzogen.
Gleichzeitig waren es auch die anstrengendsten. Dieser Typ Frau verkraftet die Erkenntnis meistens sehr schlecht, nur als Eroberung gedient zu haben.
Zwar berührten die Tränen mich nur so weit, wie ich aufgelegt war, sie an mich heran zu lassen (was in der Regel bedeutete, dass sie von meiner Fassade der Verständnis abperlten), aber es schmälerte im Nachhinein den zuvor erlebten Genuss. Ein Stück Kork macht den Wein nicht schlecht, doch er verfälscht eben die ihm eigene, besondere Note.
Ich kann trösten, ja das kann ich; aber diesen Teil meines vollendeten Schauspielrepertoirs gebe ich lediglich dann zum Besten, wenn daraus etwas Lohnendes zu erhoffen ist.
Ich muss mir zu Gute halten, dass ich mich nicht an den gebrochenen Herzen ergötzte. Ich spürte sehr wohl einen Hauch des Mitgefühls, wenn ich sah, wie die Realität die Objekte meiner Leidenschaft von ihren Wolken stieß. Doch ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass sie kleine Engel waren und ich sie das Fliegen lehrte. Immerhin hatten sie nicht nur gegeben, sondern auch empfangen.
Anders ausgedrückt: Die Szene danach war ein unbequemer Nebeneffekt, aber er bereitete mir keine schlaflosen Nächte.
Schlaflose Nächte waren allein für das Vergnügen reserviert.
Und ich schöpfte reichlich aus dem Quell des Vergnügens. Aber wie das so ist, mit dem Vergnügen: Es ist und bleibt etwas Vergängliches.

Ich erinnere mich noch genau an das euphorische Gefühl, als mir meine erste Eroberung glückte. Es schien, als hätte ich den höchsten Berg erklommen, den ich mir damals vorstellen konnte. Ich hatte den Gipfel der Männlichkeit bestiegen – ich selbst war der Gipfel der Männlichkeit. Und als mir bewusst wurde, welche Macht ich über das weibliche Geschlecht hatte, geriet ich in einen regelrechten Rausch.
Ich studierte die Frauen wie Insekten. Im Prinzip waren sie irgendwann auch nicht länger mehr als das. Ich entwickelte mich zu einem Sammler. Zu einem fanatischen Sammler. Nicht die Objekte der Begierde standen dabei im Vordergrund, sondern das Sammeln an sich. Das Zur-Schau-Stellen, das Ausstellen, das Dokumentieren, das Streben danach, in seinem Fach der unbestrittene Meister zu sein.
Während ich die Frauen studierte, vervollkommnte ich meine Fähigkeiten. Ich verbrachte mehr Zeit vor dem Spiegel als mit meinen Freunden (was wahrscheinlich auch daran lag, dass ich zu diesem Zeitpunkt kaum mehr einen Freund hatte). Jede Bewegung, jede Geste, jeder Blick, jedes noch so achtlos wirkende Wort, das ich von mir gab, jeder winzige Aspekt meiner nach außen gerichteten Persönlichkeit, wurde Teil einer perfekt inszenierten Show. Einer Show, die flexibel war und sich problemlos auf das Publikum einstellen konnte. Eine Show, die voller Variablen steckte und doch nur auf eine Art enden konnte.

Am liebsten war mir der Vergleich mit einem Schmetterlingssammler. Der Entomologe ist für die Schönheit der Schmetterlinge empfänglich, weiß um deren Fragilität, um deren Hilflosigkeit. Er fühlt sich von diesem sanften Zauber angesprochen und zögert dennoch nicht, diese unschuldigen Geschöpfe seiner Faszination zu durchbohren, um sie zu auszustellen. Mit Sicherheit bereitet es dem Sammler kein sadistisches Vergnügen, diese Magie seiner Lebendigkeit zu berauben, aber es wird ihm auch keine großen Gewissensbisse bereiten. Das Objekt der Begierde wird schlicht der Leidenschaft des Sammelns – des Besitzens – untergeordnet.

Und hier kommt die Frage nach dem Vergnügen ins Spiel. Das Vergnügen stellte sich nicht länger bei der Eroberung selbst ein, sondern erst nachdem ich sie hinter mich gebracht hatte, nachdem ich einen weiteren Eintrag in mein penibel geführtes Tagebuch verewigen konnte. Peinlich genau verfasste ich Steckbriefe über jeden Aspekt meiner Unterwerfungen. Allgemeine körperliche Gesichtpunkte, die Masche der Eroberung, die dafür aufgewendete Zeit, und so fort. Natürlich nahm der Teil, der den Höhepunkt einer gelungenen Verführung markierte – nämlich meinen – den größten Teil der Notizen ein. Sexuelle Vorlieben, Überredungstaktiken, tatsächlich realisierte Praktiken, Anzahl der Orgasmen, unterschieden in tatsächliche und vorgetäuschte (oh ja, das bildete ich mir ein, unterscheiden zu können), Anzahl und Dauer des Aktes – und ganz wichtig: die Qualität desselben. Erwähnung fanden selbstverständlich auch Komplimente und Kosenamen, mit denen ich bedacht wurde.
In dem Maße, wie meine Ausführungen immer akribischer wurden, nahm meine Sucht nach Eroberung zu. Ein Fieber hatte sich meiner bemächtigt, das beharrlich anstieg und nur im Schoß einer neuen Frau vorübergehend Linderung fand.
Doch selbst diese hielt nicht lange vor, sodass meine nächtlichen Abenteuer den Charakter von triebhaften Raubzügen annahmen. Kurz bevor mich das Fieber verbrennen konnte, begegnete ich dem einen Schmetterling, dessen Flügelschlag mein Weltbeben auslöste.

oOo​

Der Bass beherrschte den gesamten Raum, pumpte das Adrenalin in die Körper, ließ die verschwitzten Leiber zucken, trieb die Lichter zu einem halluzinierenden Rhythmus, machte die Nacht zum Tag.
Es war ihre Nacht. Leilas Nacht. Leila, Inbegriff von Lebenslust und Sinnlichkeit. Und es würde meine Nacht sein. Ich spürte, dass es diesmal etwas ganz Besonderes sein würde. Ich sah es in der Art, wie Leila sich bewegte, sah es in ihren Augen, in diesen blitzenden Augen, und sah es in ihrem Lächeln. Sie war das pralle Leben, strahlte eine Energie aus, die dem Bass in nichts nachstand.
Und ich merkte es an mir selbst (das allerdings erst viel später). Ich stellte plötzlich fest, dass ich mich nicht mehr in meiner Choreografie bewegte, nicht länger meinen hart erarbeiteten Mustern folgte. Ich hatte mich in ihr Energiefeld saugen lassen. Natürlich ließ ich mich immer von meiner Beute anstecken, Empathie war der Schlüssel zu allem. Jedoch musste dies bewusst geschehen, denn letztlich galt es, den Partner zu lenken. Sanft, für ihn nicht spürbar. Ähnlich dem Phänomen in der Schule, wo man die besten Lernerfolge erzielt, wenn die Kinder die Beschulung nicht registrieren. So ist es auch in diesem Fall: Meine Opfer dürfen die Fäden nicht spüren, die ich spanne, die sie immer näher an mich heran ziehen, an mich binden. In dem Moment, in dem sie bemerken, wie ihnen geschieht, muss das gewebte Netz bereits so weich und einladend sein, dass sie nicht widerstehen können, dass sie nicht widerstehen wollen, dass sie freiwillig ihre gute Erziehung fahren lassen und sich in diesem Augenblick danach sehnen sich hinzugeben – sich hingeben müssen, weil sie sonst verbrennen würden.
Aber jetzt, während ich tanzte und tanzte und tanzte, wurde mir bewusst, dass ich wirklich nur tanzte, mich so sehr am Tanz mit Leila erfreute, dass ich mich ganz darin verloren hatte. Von Lenkung keine Spur.
Verloren, das ist wahrlich der rechte Begriff. Die Erkenntnis erschütterte mich, ließ mich straucheln, warf mich aus dem Takt. Es war nur eine Schrecksekunde, doch sie schlug mit vernichtender Macht auf mich nieder.
Ich! - aus dem Takt! Ich schlingerte von meiner Spur, ich hatte mich verlaufen, ich stürzte, ich …
Leilas Lächeln fing mich auf. Ein Blinzeln und all meine Ängste zerstäubten im Flackern des Stroboskops.

Wir saßen an der Bar, ich trank mehr als üblich, aber ich fühlte mich auf einer seltsam luftigen Ebene so klar wie nie zuvor. Es ist die Phase des Austauschs von Belanglosigkeiten. Eine Phase, die sich lediglich auf Smalltalk reduziert, da der Geräuschpegel nicht mehr zulässt. Und doch ist dies eine sensible Phase. Denn hier ist der Scheidepunkt. Hier wird entschieden, ob man „kurz mal rausgeht“, um sich besser unterhalten zu können oder ob es bei den Gesprächsfetzen blieb. Auch hierfür gab es ein Register an Regeln. Eine wichtige war - trotz aller Banalität des Gesagten - das Zuhören! Das Gefühl verstanden zu werden, war die gute Hälfte der Miete für ein warmes Bett.
Aber ich war kaum fähig zuzuhören. Ich ertrank in ihren Blicken, ließ mich verzaubern von den Blitzen, die darin Funken sprühend feierten. Dazu dieses Lächeln, dieses … Verdammt, ich hatte vollkommen die Kontrolle über mich verloren (Ganz am Rande ahnte ich, dass ich in einen Zustand verfallen war, den jene unerfahrene Tölpel gepachtet hielten, die den Heimweg stets allein antraten). Aber das Gefühl der Angst wiederholte sich nicht. Leilas Lächeln war ein Spanntuch aus Zuversicht. Ich war längst gesprungen und lag sicher darin, konnte keine Angst mehr vor dem Fallen haben.
Mir wurde schwindelig, als sie sich zu mir vorbeugte und fragte, ob wir kurz rausgehen wollen. Meine Wahrnehmung verlor sich in einer Wolke aus Moschus.
Hätte ich keinen Hocker unter dem Hintern gehabt, wäre es diesmal nicht bei einem Stolpern geblieben, diesmal wäre ich brutal gestürzt.
Meine Chance, bei dieser Erscheinung landen zu können, hatte ich längst abgeschrieben; die Ursache einem internen Betriebsfehler unbekannter Art zugewiesen. Es erschien mir wie eine Fehlgleichung, dass ausgerechnet Leila die nächste Phase einleitete, wo ich mich wie ein ausgemachter Narr verhielt, allen Geboten zuwider handelte. Um meine Unfähigkeit zu unterstreichen, fragte ich aus einem mir unbekannten Reflex heraus: „Was hast du gesagt?“
Das ist eine Killerphrase, deren Ideenlosigkeit nur mit ihrer Fatalität gleichzieht.
„Ich brauche frische Luft“, variierte sie.
Leila ließ keinen Raum, um diese zweite Chance zu vereiteln, sondern stand auf und zog mich wie einen Magneten mit sich. Ich folgte ihr nach draußen in die bereits aufkommende Dämmerung. Es war erstaunlich frisch, aber ich hieß die Kühle willkommen. Das Prickeln auf den nackten Armen und im Gesicht half mir, diese Situation als real einzustufen. Und wie gut die Luft schmeckte. Mir war bisher nicht bewusst gewesen, dass „klar“ ein Geschmack sein konnte, aber genauso war es. Die Luft schmeckte klar. Belebend. Lebendig.
„Schön, nicht?“, fragte sie und blickte in den Sonnenaufgang. Die Stadt war in sanftes Rosarot getaucht. (Rosarot – man lese die Zeichen!)
Ich lächelte, sagte „ja“ und meinte es so.
Wir standen dicht beieinander, aus dem Club dröhnte gedämpft der Bass, bildete einen seltsamen Kontrast zu dem Frieden hier draußen.
Ich überlegte, was als nächstes geschehen müsste. Eigentlich hätte ich eine Jacke dabei haben sollen, um sie ihr umlegen zu können. Sie jetzt schon umarmen? In ein Gespräch verwickeln? Schlicht nur den romantischen Augenblick genießen, still dabei bleiben?
Da mir keine Antwort kam, schwieg ich einfach und kostete diese Zweisamkeit aus. Ich erkannte mein Zeichen, als Leila sich die Oberarme rieb. Aber bevor ich sie wärmen konnte, wurde der Frieden gestört. In einem Film vernähme man jetzt das misstönende Geräusch von einem Tonabnehmer, der quer über eine Vinylplatte gezogen wurde.

„Wer is’n der?“
„Das geht dich gar nichts an, Olaf. Was willst du?“
„Nur mal mit dir reden.“
„Ich aber nicht mit dir. Es wurde alles gesagt.“
„Ey du“, fixierte er mich, „troll dich, ich will mit meiner Freundin allein reden.“

In meinem Metier gab es viele Regeln. Eine der wichtigsten lautete: Gestehe deine Niederlage ein, wenn sie klar (alles ist so klar) ersichtlich ist. Das galt insbesondere bei unerwarteten „Fremdkörpern“. Anders ausgedrückt: Es gibt zwei Wege zu erobern. Durch Kampf oder durch List und Tücke. Ein kluger Feldherr agiert mit letzterem und stellt sich nur dann einem Kampf, wenn für ihn klar ist, dass er ihn gewinnen wird.
Olaf war einen halben Kopf größer als ich und deutlich breiter. Zudem hatte er einen Kerl bei sich, für dessen Körperwuchs wohl einst das Merkmal „schlecht gebauter Schrank“ ersonnen wurde. Die Augen des Hünen waren starr aufgerissen und er nickte unablässig neben dem Takt, der aus dem Club stampfenden Musik.
Umso erstaunter war ich, als ich mich selbst sagen hörte: „Ich fürchte, die Dame sieht das anders.“
Jetzt hatte ich Olafs volle Aufmerksamkeit. Ungläubige Falten fraßen sich in dessen Stirn, schienen irgendwie auf die Augen zu drücken und ein Schielen auszulösen.
„Ich hoffe für dich, deine Beine arbeiten schneller als dein Gehirn. Verzieh dich!“, blies er mir seinen Alkohol geschwängerten Atem ins Gesicht. Sein Kumpan trippelte näher. Dessen Handschaufeln öffneten und schlossen sich unrhythmisch zum gedämpften Beat.
„Olaf, lass ihn!“, fuhr Leila dazwischen.
„Du halt dich da raus!“
Spätestens jetzt, da der Ton schärfer wurde, Aggression in der Luft lag, hätte ich mich ausklinken sollen. Aber ich verharrte und einen Augenblick später konnte ich nicht mehr zurück.
„Dein blödes Grinsen hau ich dir aus der Fresse!“, röhrte Olaf.
Leila schrie auf, als Olaf zu einem mächtigen Schwinger ausholte. Ich konnte unter dem Schlag wegtauchen, es war beinahe zu leicht. Ich fühlte mich ätherisch, unbezwingbar, musste grinsen, wollte jubeln, wollte –

Ich ahnte, dass mir jenes Grinsen im Gesicht stand, das ich bisher immer verachtet hatte. Ein unkontrolliertes Grinsen, das dem Hormontaumel entspross und in seiner Arglosigkeit ebenso unfreiwillig wie dümmlich wirkt.
Die Erfahrung, plötzlich am anderen Ende der Leitung zu stehen, um die eigene Schutzlosigkeit zu wissen und sich ihrer nicht zu schämen, verursachte ein Kribbeln, das sich allen Erklärungsversuchen entzog.
Das eigentlich Verblüffende war jedoch die Erfahrung, wie egal mir alles war, was jenseits dieses Gefühls lauerte. Mir schien, als wandelte ich auf einer transzendenten Ebene, die mir erlaubte, hinter die Leinwand des irdischen Dramas zu blicken. Und was ich erblickte, waren Menschen, wie ich selbst noch vor kurzem einen verkörpert hatte: Arrogante Individuen, gefangen im Spannungsverhältnis ihrer Sucht nach Anerkennung und der Angst vor dem Sich-Einlassen.
Und in diesem Augenblick der Umwandlung durchlebte ich ein Gefühl, das für mich ein spirituelles Erlebnis darstellte. Ich sah - ich erlebte - wie die Menschen bedacht wurden, die sich in ihrer Borniertheit aus dem Kosmos der Freude ausschlossen, dessen ich gerade teilhaftig wurde: Ich empfand Mitleid mit ihnen. Ich empfand Mitleid mit mir selbst.

Der Schrank erwischte mich von der Seite. Der Schmerz war so heftig, dass alles darin versank. Leilas Geschrei, die Schemen meiner Peiniger, der Club. Der Sonnenaufgang zerging von Rosa in Blutrot und erlosch in Schwarz.

oOo​

Ich nehme das dicke lederbezogenen Buch in die Hand, befühle es. Es ist ganz abgegriffen. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht wenigstens einmal die Einträge durchgehe, mich mit ihnen geißle. Ich kenne sie längst auswendig, aber die Furcht, dass ich doch einmal einen Namen vergessen könnte, lässt mich nicht los.
Jeder Name verkörpert ein Verbrechen, dessen ich mich schuldig gemacht habe. Ich kann meine Taten nicht ungeschehen machen. Aber das Mindeste ist, dass ich die Opfer meiner Gier in Gedanken halte. Ich hoffe, dass ich damit ihre Stimmen besänftigen kann.
Ich blättere das Buch durch, überfliege die Notizen, nenne ihre Namen und bitte dabei um Vergebung.
Manchmal zweifle ich an alledem – aber sind die Stimmen nicht der Beweis für meine Sünden?
Das letzte Drittel des Buches unterscheidet sich von dem katalogartigen Aufbau.
Diese Seiten sind nur einer einzigen Person gewidmet. Erst ab hier kann ich das Buch mit einem ruhigen Gefühl lesen, hier werden die anklagenden Stimmen leiser. Und mit jedem Wort, das ich hinzufüge, verstummen sie mehr und mehr. Hier tue ich etwas Gutes. Das spüre ich. Ich schreibe über die Liebe, über die wahre Liebe, die alles zu heilen vermag. Und diese Liebe heißt Leila. Leila und immer wieder Leila. Meine Läuterung. Ich schreibe ihr jeden Tag, bekräftige jeden Tag aufs Neue meine Schwüre mit flammender Schrift.
Ja, ich habe den Eindruck, als könne ich die Schmach meiner vergangenen Taten damit rein waschen, indem ich meiner Liebe zu Leila Ausdruck verleihe.
Immer, wenn mich mein schlechtes Gewissen überkommt, wenn mich die Bilder der Frauen heimsuchen und mich anklagen, zücke ich das Buch und schreibe an dem Brief für Leila weiter. Es ist wohl eine Art Manifest, eine Bibel, die ich mir irgendwo selbst schreibe, die mir Kraft gibt, die mich aufrichtet und die Furcht vertreibt. Die Stimmen vertreibt.
Bisher habe ich mich noch nicht getraut ihr das Buch zu zeigen. Unsere Momente sind zu kostbar, um sie mit dem Gewicht meiner Schuldgefühle zu belasten.

Ich höre die Tür schließen.
„Leila?“
„Ich bin es nur, Monsieur“, flötet meine Haushälterin durch den Flur. Ich schüttle den Kopf und muss über mich selbst lachen, müsste ich es doch besser wissen. Leila – um diese Zeit? Nein, das sah ihr gar nicht ähnlich. Leila kam nie um diese Stunde. Doch mein Lachen ist kein fröhliches. Ich weiß selbst nicht, weshalb mich plötzlich solche Trauer überkommt. Ich fühle mich so leer, so … unwirklich.
„Wie war Ihr Tag, Monsieur?“
„Wie immer, Virginia, wie immer.“
Dann lächle ich und erzähle Virginia von Leila. Das mache ich immer, es ist ein einstudiertes Ritual. Virginia räumt auf und kocht und ich erzähle von Leila. Ich mag es, Virginia von Leila zu erzählen. Sie stellt nie irgendwelche Fragen, sondern nickt munter mit dem Kopf, derweil sie emsig ihren Tätigkeiten nachkommt. Nur manchmal, wenn sie glaubt, ich würde es nicht bemerken, sieht sie mich mit diesem seltsamen Gesichtsausdruck an. Mitleid, denke ich. Aber ich kann mir das auch nur einbilden.
„So, dann wollen wir Sie mal bettfertig machen, Monsieur.“
„Das schaffe ich schon allein, Virginia.“
„Das weiß ich doch, Monsieur. Aber Sie zerfleddern immer das ganze Bett.“ Sie blinzelt mir verschwörerisch zu. „Was soll denn Leila davon halten?“
„Sie würden Leila mögen, Virginia“, lache ich, während sie mich ins Schlafzimmer schiebt. „Ich werde Leila bitten, morgen etwas früher zu kommen, damit ich sie beide vorstellen kann.“
Aus den Augenwinkeln nehme ich wieder jenen Blick wahr. „Ja, das wäre schön, Monsieur“, sagt Virginia, als sie mir ins Bett hilft. Ihre Stimme klingt traurig dabei. „Gute Nacht.“
Ich bleibe noch eine Zeitlang wach und warte. Auch das ist ein Ritual. Es ist wie der Versuch auf den Weihnachtsmann zu warten. Letztlich nicke ich immer ein. Zum Ritual gehört auch, dass mir hinter dem Schleier die Frauen aus meiner Vergangenheit auflauern. Das ist der schrecklichste Moment, der nichts mit dem Weihnachtsgefühl zu tun hat. Die Stimmen drohen mich zu zerreißen. Hier in der Dunkelheit bin ich ihnen schutzlos ausgeliefert. Doch bevor sie mich packen können, schwebt Leila sanft wie ein Schmetterling ins Zimmer. Kein Dämon hat eine Chance gegen dieses Leuchtfeuer in ihren Augen. Mit einem Blinzeln verscheucht sie die Geister meiner Vergangenheit und schmiegt sich an mich.
Und dann ist plötzlich alles wieder so klar.

 

Hey weltenläufer,

deine Geschichte teilt sich (bestimmt auch so von dir beabsichtigt) in drei Teile. Jeder dieser Teile hat bei mir ihren ganz eigenen Eindruck hinterlassen.

1. Die Einleitung mit der Charakterisierung des Prot gefällt mir sehr gut und birgt einige sehr schöne und (weil) wahre Bilder. Einziges Manko: die Länge im Vergleich zum Rest der Geschichte. Eigentlich aber wettgemacht durch seine eigenständige textlixche Qualität.

Mit anderen Worten: Dieser Typ Frau stillt den Hunger, nicht aber den Appetit.
Fände ich Umgekehrt passender.

2. Die erste Action. Clubszenarien gefallen mir ja, wie du dir sicher denken kannst. Die Beschreibungen würde ich mir hier ähnlich detaliert wie in der Einleitung wünschen, da fehlt es mir irgenwie noch. Und hier kommt eine der zwei Sachen, die mich an dieser Geschichte nerven, wobei dieser wohl eher an mir liegt: der Name "Leila". Der suckt echt! Im Gegensatz zur schön formulierten Einleitung teilweise schon fast etwas flapsig erzählt.

3.Der Endabschnitt, mitsamt der Lösung ist dann wiederum überhaupt nichts für mich, wobei der letzte Satz im Bezug zum Titel schon gekonnt daher kommt (Was formell mMn im übrigen auch bei der gesamten Geschichte der Fall ist) Diese Form der Leuterung bzw schon fast Bestrafung passt mir irgendwie nicht, aber das ist Geschmackssache, denke ich.

Fazit: Starker Einstieg, etwas knapper Mittelteiln, fades Ende. Aber sehr ausgereift erzählt.

Hat mir also größten Teils gefallen

Gruß
krilliam

 

Hallo Weltenläufer!
Also, ein lederbezogenens Buch muß es aber schon sein, gell? Er hält die Opfer seiner Gier in Ehren, hat in seiner grenzenlosen Selbstverliebtheit sogar alle schriftlich verewigt, und es waren sooo viele, denn das Buch ist schon ganz abgegriffen!! Dabei denke ich, dass viele der Opfer doch sicher froh waren, dieses Arschloch los geworden zu sein. Und dann diese feenhafte Leila... nein, viel zu viel Pathos für meinen Geschmack, und der alte Macho bleibt auch noch als Krüppel unglaubwürdig.
Eventuell hindert mich mein Geschlecht an einer anderen Sichtweise... Sollte es dir um den Sinneswandel des P. gegangen sein,kommt das bei mir leider gar nicht an.
LG,
Jutta

 

Hallo Krilliam,

schön, schon wieder von dir zu lesen ;)
Mit der Dreiglidrigkeit hast du natürlich recht, das war so beabsichtigt, ja auch an den oOo zu erkennen.
Natürlich schade, wenn das Zusammenspiel da nicht so hinhaut. Aber im Einzelnen:

inziges Manko: die Länge im Vergleich zum Rest der Geschichte.
stimmt natürlich, hier ist das Gleichgewicht zwischen den Teilen verschoben. Allerdings ist das nicht ganz so willkürlich geschehen. Mein Anliegen war, durch die Details im ersten Teil jenen möglicherweise unwirklichen Teil der Geschichte hervorzuheben. Im Zusammenhang mit dieser Aussage am Anfang
Manchmal kann ich nicht unterscheiden zwischen dem, was wirklich ist und dem, was ich mir nur einbilde ...
und dem Zwischenwurf gegen Ende
Manchmal zweifle ich an alledem – aber die Stimmen sind doch der Beweis für meine Sünden, oder?
und das Ende selbst, wollte ich eigentlich die Möglichkeit sichern, dass der Protagonist sich alles nur eingebildet hat, sozusagen seine eigene Welt zusammenzimmerzt (durch seine akribischen Aufzeichnungen). Nicht jetzt als Lösung, sondern einfach als weitere Option für den Leser. Das käme dann nämlich auch deinem Einwurf mit dem Bestrafungsende entgegen. Obwohl der arme Kerl natürlich so oder so bestraft ist.
Wenn noch andre Stimmen in Richtung Ausbau des Clubparts gehen, werde ich mich da wohl noch mal ransetzen. Eigentlich gefällt es mir so ganz gut. Die Perspektive Steil auf Leila gerichtet.
Leila Leila Leila Leila :p
Mit anderen Worten: Dieser Typ Frau stillt den Hunger, nicht aber den Appetit.
Fände ich Umgekehrt passender.
habe ich lange überlegt, wie rum ich es nun schreibe.
meine Gedanken dazu waren: Die "sexuelle Not" als Hunger, also Befriedigung, der Not durch TypX, nicht aber reizvoll genug, um sich nicht von anderen Appetitanregern angelockt zu fühlen. Oder so. :dozey:
Ich denk aber noch mal drüber nach. Mal schauen, was die anderen sagen.

Danke auf jeden Fall fürs Lesen. Und natürlich auch für das Lob fürs handwerkliche :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Salü weltenläufer,

da hab ich eben Deine Geschichte gelesen, die mir in der Wandlung von Hochmut zu Selbstzweifeln, ja sogar Selbstverzweiflung, Trauer und zum Schluss auch ein bisschen Selbsttäuschung gut gefallen hat. Wehmut breitet sich aus, als Virginia auftaucht und ihn zu Bett bringt. Da gönne ich ihm dann, das ‚Leila’ alles zu übersehen vermag und sich an ihn schmiegt ...

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du den Text, wenn Du ihn etwas ruhen lässt, in den Reflexionen noch kürzen wirst, aber es muss nicht zwingend sein.

Noch halb geschlossene Rosen, die nichts von der Pracht ahnten, die ihre Blätter zu verbergen suchten.

Sehr schön!

Kleinigkeiten:

(was in der Regel bedeutete, dass sie von meiner Fassade der Verständnis abperlten),

? Des Verständnisses?

diese unschuldigen Geschöpfe seiner Faszination zu durchbohren,

durchbohren? Das finde ich zu stark, eher aufzuspiessen? ( mit Nadeln)

Erwähnung fanden selbstverständlich auch Komplimente und Kosenamen, mit denen ich bedeckt wurde.

bedeckt? bedacht, benannt, beschenkt, geehrt, umschmeichelt, verwöhnt …

Stroboskops.

Ja, ich weiss keinen anderen Begriff dafür. Bin dran hängengeblieben. Vielleicht geht es mit einer Umschreibung? Den drehenden Lichtblitzen der Barbeleuchtung?

Manchmal zweifle ich an alledem – aber die Stimmen sind doch der Beweis für meine Sünden, oder?

, oder?
Besser vielleicht: Manchmal zweifle ich an alledem – aber sind die Stimmen nicht der Beweis für meine Sünden?

Gerne gelesen und
lieben Gruss,
Gisanne

 

Hallo Jutta,
war ein crosspost mit krilliams antwort, deswegen erst jetzt.
Ich würde deine Sichtweise nicht unbedingt aufs Geschlecht münzen wollen, aber scheinbar stößt du dich so sehr am Inhalt, dass du die Geschichte als solche nicht mögen kannst. Zu deiner Frage, um was es mir gegangen ist, hilft vielleicht die Antwort an Krilliam (zumindest als Anstoß für eine andere Perspektive ;) )

Hey Gisanne,

freut mich, dass dir die Geschichte zusagt und du den Wellen der Empfindungen folgen konntest.

? Des Verständnisses?
hm, bin ich mir nicht sicher, klingt auf jeden Fall seltsam

diese unschuldigen Geschöpfe seiner Faszination zu durchbohren,
durchbohren? Das finde ich zu stark, eher aufzuspiessen? ( mit Nadeln)
mir kam es schon auf diese Schärfe an.

bedeckt? bedacht, benannt, beschenkt, geehrt, umschmeichelt, verwöhnt …
ich nehme bedacht, danke :)

Besser vielleicht: Manchmal zweifle ich an alledem – aber sind die Stimmen nicht der Beweis für meine Sünden?
Auch diesen Vorchlag übernehme ich dankend. Hört sich viel besser an :)

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Weltenläufer!

Erstmal durch den Text :):

Bevor die Klarheit über mich kam, verkörperte ich das, was sich die meisten wünschen zu sein.
Bestimmt als Stilmittel gedacht, trotzdem wäre die normale Variante besser:
Bevor die Klarheit über mich kam, verkörperte ich das, was sich die meisten zu sein wünschen.
Denn selbst wenn die Momente der Klarheit flüchtig sind, sind sie in der Erfüllung, die sie in sich tragen, durch nichts zu ersetzen.
Der Pathos fängt an. :)

Aber ich greife vor.
Das hat mir gefallen! Sowas schon lange nicht mehr gelesen.

… erkämpfen. Ihnen liegt die Welt zu Füßen. Sie wissen, wie sie bekommen, was sie wollen. Wahrscheinlich sind sie deshalb in ihrer Fantasie so eingeschränkt
Mit anderen Worten: Dieser Typ Frau stillt den Hunger, nicht aber den Appetit..

Warum die Absätze?
Appetit – Hunger
Ich schlage es auch umgekehrt vor, weil Hunger einfach tiefgehender und 'ne Steigerung von Appetit ist. Bei Hunger in Verbindung mit Frauen denkt man auch an was Seriöseres, Appetit ist einfach nur Lust.

Der letzte Schlag bereicherte meine Streifzüge mit den wildesten Abenteuern, die zumeist zuverlässig in den Olymp der Befriedigung einzogen.
Pathoooooos! ;)

Das Vergnügen stellte sich nicht länger bei der Eroberung selbst ein, sondern erst nachdem ich sie hinter mich gebracht hatte, nachdem ich einen weiteren Eintrag in mein penibel geführtes Tagebuch verewigen konnte. Vom Aufbau eigentlich mehr ein Poesiealbum.

Das hat mich aber negativ berührt. Der ultimative Eroberer, der ein Poesiealbum besitzt. Äh, nee, das geht trotz Casanova zu weit! Außerdem interessiert niemanden, wie sein Tagebuch denn genau aufgebaut ist, sondern nur was drin steht.

Kurz bevor mich das Fieber verbrennen konnte, begegnete ich dem einen Schmetterling, dessen Flügelschlag mein Weltbeben auslöste.
<- So, der letzte Satz in einem anderen Jahrhundert! Ab jetzt ist Jetzt!
Vorher Schmetterlinge, Poesiealbum, Rosen, Weinnote, nur der „Model-Typ“ springt aus der Reihe. Fehlt: Baldachin, Serenade, Bootsfahrt, Mieder, Puderdöschen … :D
Und jetzt der Zeitsprung: Bass, Adrenalin, Choreografie, Stroboskop, Bar, Club … Aus der Reihe tanzt: „Moschus“.

In einem Film vernähme man jetzt das misstönende Geräusch von einem Tonabnehmer, der quer über eine Vinylplatte gezogen wurde.
<- Der letzte Satz der Club/Disko-Romanze. Ab jetzt wird’s assi. :D (Obwohl „Metier“… ;))

Ich nehme das dicke lederbezogenen Buch in die Hand, befühle es.
<- Und mit diesem Satz wird der Protagonist und mit ihm der Leser erneut in eine vergangene, verklärte Zeit katapultiert, die, na ja, etwas muffelt, Monsieur! :D

Kritik:

Ob diese stilistische Hin-und-her-Tänzeleien einen tieferen Sinn haben? Was man auf jeden Fall anerkennen muss, ist, dass der altertümliche Stil echt überzeugt!
Die Geschichte selbst hat viele gute, sofort einleuchtende Bilder und jeder Abschnitt (einzeln betrachtet) überzeugt auch. Zusammen genommen jedoch wirken sie wie ein stilistisches Puzzle und das wirkt sich sehr eigenartig auf den Inhalt aus:
Also ich hatte anfänglich so ein Pomade-Typen mit Seidenstrümpfen und Morgenmantel vor mir (und da mein ich nicht Robbie Williams), der die Frauen mit Sprachgewandtheit und Casanova-Charme rumkriegt.
Dann steht dieser Typ auf einmal im Stroboskop-Licht, das muss man sich vorstellen!
Eine Weile später Terrasse, rosaroter Sonnenuntergang und eine scharfe, selbstbewusste, rassige (siehe Name ->) Leila an seiner Seite.
Dann kommt ein primitiver Olaf mit zurückgebliebenen Ausdrucksweisen und Manieren und prügelt den kultivierten Monsieur bettlägerig. Warum der nicht seinem Überlebungsinstinkt folgt? Liebe!
Das Unfassbare: Diese Liebe wird ihm nicht ausgetrieben! Er hält daran fest, obwohl die Leila vermutlich schon längst wieder bei dem oder einem anderen Olaf ist. Und er kehrt aus seinem Ausflug in die harte Welt zurück in seine alte, pathetisch parfümierte. Mit Bußegedanken und paralysiert.

Der Schluß hat es nicht geschafft, mich zu überzeugen. Man kann interpretieren: Er klammert sich an Leila bzw. an die Liebe zu ihr, um seiner Verkrüppelung einen Sinn zu geben. Hm, macht Sinn. Aber da fehlt noch was, … Substanz … Wenn mir Genaueres einfällt, schreib ich dir wieder. :)

Lieben Gruß
Kasimir

 

Hallo Kasimir

Aber ich greife vor.
Das hat mir gefallen! Sowas schon lange nicht mehr gelesen.
höre ich da einen Hauch ironie heraus?

Appetit – Hunger
Ich schlage es auch umgekehrt vor, weil Hunger einfach tiefgehender und 'ne Steigerung von Appetit ist. Bei Hunger in Verbindung mit Frauen denkt man auch an was Seriöseres, Appetit ist einfach nur Lust.
hach, bin ich leicht zu überzeugen :D Wird geändert

Pathoooooos!
aber schön, gell ;)

Das hat mich aber negativ berührt. Der ultimative Eroberer, der ein Poesiealbum besitzt. Äh, nee, das geht trotz Casanova zu weit! Außerdem interessiert niemanden, wie sein Tagebuch denn genau aufgebaut ist, sondern nur was drin steht.
Geht es um das Wort Poesiealbum? Den Satz kann ich streichen, das stimmt. Kommt weg.

Vorher Schmetterlinge, Poesiealbum, Rosen, Weinnote, nur der „Model-Typ“ springt aus der Reihe. Fehlt: Baldachin, Serenade, Bootsfahrt, Mieder, Puderdöschen
hier hast du mich zum Lachen gebracht

Und jetzt der Zeitsprung: Bass, Adrenalin, Choreografie, Stroboskop, Bar, Club … Aus der Reihe tanzt: „Moschus“.
Moschus finde ich ziemlich zeitlos. Zudem ist dieser Geruch ja mit etwas bestimmten Assoziiert ;)

Was man auf jeden Fall anerkennen muss, ist, dass der altertümliche Stil echt überzeugt!
Na das ist doch schon mal was. :)

Schade, dass ich dich mit dem Ende nicht überzeugen konnte. Die fehlende Substanz würde mich natürlich sehr interessieren. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass mir eben jene Erklärung als zu intensiv angekreidet würde. Immerhin spricht der Protagonist von einer transzendenten Erfahrung. Kann natürlich sein, dass die nicht rüber kommt, dann muss ich da anscheinend wirklich noch Substanz nachreichen.

Insgesamt scheint meine eigentlich doppeldeutige Intention nicht angekommen zu sein. Ich hatte gehofft, dass man die gesamte Geschichte als etwas sehen könnte, das sich komplett im Kopf des Protagonisten abspielt. (wie auch schon kirlliam erklärt)
Vielleicht wäre die Wirkung stärker, wenn ich mehr mit Filmvergleichen gearbeitet hätte, wie ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Auch wollte ich am Ende, wo er das Buch liest, in Kursiv Namen dazu setzen, die an Hollywoodgrößen/ Sexsymbole denken lassen. So wäre eventuell die Brücke deutlicher gewesen, dass sich seine Eroberungen nur in seiner Vorstellung abgespielt haben.
Hm, naja, vielleicht trudelt ja noch die eine oder andere Meinung ein.

Dir auf jeden Fall einen dicken Dank für deine Gedanken zu meiner Geschichte. Falls dir da noch etwas zum Stichpunkt Substanz kommt, lass es mich wissen.

grüßlichst
weltenläufer

 

Lieber weltenläufer!

Alles Gute zu Deinem Geburtstag! :)

Die Geschichte hat mir bis auf den letzten Absatz, d. h. bis »Ich höre die Tür schließen«, ganz gut gefallen. Allerdings hat sich von Anfang an bei mir eine Erwartungshaltung in eine ganz andere Richtung aufgebaut, eine viel ernstere und tiefergehende Auflösung, weshalb ich bei dem Schluß, daß er sich manches nur einbildet, eher enttäuscht war. Ich dachte viel mehr, daß ihn Klarheit darüber überkommen würde, warum er mit den Frauen so umgegangen ist. (Falls Dich das noch genauer interessiert, gern per PM.)
Mit dem jetzigen Schluß würde ich sie eher nach Seltsam verschieben, da hätte ich auch eher etwas Seltsames erwartet. ;)

Trotzdem hab ich sie aber gern gelesen, da mir einige Details sehr gefallen haben, etwa der Vergleich zwischen den Model-Typen und jenen Frauen, die sich anstrengen müssen, um seine Aufmerksamkeit ihn zu lenken.
Besonders gefallen hat mir aber der Vergleich mit dem akribischen Schmetterlingssammler, der ist Dir wirklich rundum gelungen. Und solltest Du Dich entscheiden, daß Du »meinen« Schluß doch auch besser fändest, könntest Du den Vergleich dabei noch einmal aufgreifen und den Schmetterlingen dann ihre Freiheit lassen, weil sie lebendig viel schöner sind. :)

Ein paar Kleinigkeiten noch:

»Unterschied zwischen denen, die eigentlich hübsch sein konnten und jenen, die eigentlich hübsch waren.«
– konnten, und (weil da die Ergänzung zu »denen, die« endet)
– den Satz finde ich nicht sehr geglückt: Abgesehen von den beiden »eigentlich«, die ich störend finde, geht nicht so recht daraus hervor, was Du ausdrücken willst.

»was in der Regel bedeutete, dass sie von meiner Fassade der Verständnis abperlten«
– wenn Du meinst, daß er so tut, als würde er sie verstehen, würde ich schreiben: von meiner Fassade des Verstehens

»Das zur-Schau-stellen, das Ausstellen, das Dokumentieren,«
– Das Zur-Schau-Stellen (und ist das nicht genaugenommen das Gleiche wie Ausstellen?)

»Während ich die Frauen studierte, vervollkommnte ich meine Fähigkeiten.«
– vervollkommnete

»jeder winzige Aspekt meiner nach außen gerichteten Persönlichkeit, wurde Teil einer perfekt inszenierten Show.«
– ohne Beistrich

»diese unschuldigen Geschöpfe seiner Faszination zu durchbohren, um sie zu auszustellen.«
– das »zu« ist zuviel

»Natürlich nahm der Teil, der den Höhepunkt einer gelungenen Verführung markierte – nämlich meinen – den größten Teil der Notizen ein.«
– würde ich einfacher schreiben: Natürlich nahm der Höhepunkt einer gelungenen Verführung – nämlich meiner – den …
– abgesehen davon kann ich mir aber nur schwer vorstellen, daß es über seinen Höhepunkt so viel zu schreiben gibt, da hätte ich dann doch gern mal in sein Buch hineingelesen. ;)

»Meine Opfer dürfen die Fäden nicht spüren, die ich spanne, die sie immer näher an mich heran ziehen, an mich binden.«
– in der zweiten Satzhälfte sind plötzlich die Fäden aktiv, Vorschlag: … die ich spanne, mit denen ich sie immer näher an mich heranziehe, an mich binde.

»Ein Blinzeln und all meine Ängste zerstäubten im Flackern des Stroboskops.«
– zerstoben

»Das Gefühl verstanden zu werden, war die gute Hälfte der Miete für ein warmes Bett.«
– Gefühl, verstanden

»Aber ich war kaum fähig zuzuhören.«
– fähig, zuzuhören

»Die Stadt war in sanftes Rosarot getaucht. (Rosarot – man lese die Zeichen!)«
– statt dem Klammersatz würde ich einfach nur schreiben: Rosarot!

»Es gibt zwei Wege zu erobern.«
– So will er Wege erobern. ;) Es gibt zwei Wege, (um) zu erobern.

»er nickte unablässig neben dem Takt, der aus dem Club stampfenden Musik.«
– ohne Beistrich

»Ungläubige Falten fraßen sich in dessen Stirn,«
– »in seine Stirn« fände ich schöner

»„Ich hoffe für dich, deine Beine arbeiten schneller als dein Gehirn. Verzieh dich!“, blies er mir seinen Alkohol geschwängerten Atem ins Gesicht.«
– Er kann ihm natürlich den alkoholgeschwängerten Atem ins Gesicht blasen, aber nicht den Satz der direkten Rede.

»wie ich selbst noch vor kurzem einen verkörpert hatte: Arrogante Individuen, gefangen im Spannungsverhältnis ihrer Sucht nach Anerkennung und der Angst vor dem Sich-Einlassen.«
– kein vollständiger Satz nach dem Doppelpunkt, daher klein weiter: arrogante
– statt »Angst vor dem Sich-Einlassen« würde ich »Angst, sich einzulassen« schreiben

»Ich nehme das dicke lederbezogenen Buch in die Hand,«
– lederbezogene ohne n
– statt »in die Hand« fände ich »zur Hand« schöner

»befühle es. Es ist ganz abgegriffen.«
– wie sich das Buch bzw. der Ledereinband anfühlt, könntest Du ruhig näher beschreiben: Sind z. B. geprägte Buchstaben oder Muster drauf, oder ist es glatt?

»als könne ich die Schmach meiner vergangenen Taten damit rein waschen,«
– zusammen: reinwaschen

»Bisher habe ich mich noch nicht getraut ihr das Buch zu zeigen.«
– getraut, ihr

»„Sie würden Leila mögen, Virginia“, lache ich, während sie mich ins Schlafzimmer schiebt.«
– würde »sagte ich und lachte, während …« schreiben, lachen kann er den Satz nämlich nicht.


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Häferl,

danke für die Glückwünsche und das Kommentieren meiner Geschichte. Habe leider augenblicklich keinen Internetanschluss, daher dauern meine Rückmeldungen für die nöchste Zeit etwas länger.

Freut mich natürlich, dass du die Geschichte im Großen und Ganzen gerne gelesen hast.

Mit dem jetzigen Schluß würde ich sie eher nach Seltsam verschieben, da hätte ich auch eher etwas Seltsames erwartet
Vielleicht würde sie auch nach seltsam passen, aber ich sehe keinen Grund sie dorthin verschieben zu lassen, nur um die Erwartungshakltung des lesers zu befriedigen. Ich für meinen Teil finde es oftmals eher schade, dass man so ungefähr wissen kann in welche Richtung eine Geschichte verläuft, eben weil die Rubrik ihren Schatten voraus wirft. Das raubt oft die Überraschung.

Besonders gefallen hat mir aber der Vergleich mit dem akribischen Schmetterlingssammler, der ist Dir wirklich rundum gelungen.
Das freut mich. Den Vergleich fand ich selbst sehr schön :)

Deine Anmerkungen lasse ich mir noch mal durch den Kopf gehen, in diesem muffigen INternetcafé finde ich dafür im MOment nicht die richtige Ruhe.

danke nochmal fürs lesen

grüßlichst
weltenläufer

 

jene Frauen, die dir aus den Werbespots und von den Plakaten zulächeln und von einer besseren Welt heucheln.
Ich würde zumindest ins Singular gehen. Eine Frau, klar sie steht dann für den Typus, aber die persönliche Ebene wär hier wichtiger, nicht zu kalt. Vielleicht am besten sogar mit szenischen Anklängen, ein bestimmtes Plakat, ein Produkt, ein Lächeln. Es ist klar, was du sagen willst, aber die Faszination für einen ganzen Typ scheint schon unglaubwürdig, das Spezielle ist interessant.

Kurz bevor mich das Fieber verbrennen konnte, begegnete ich dem einen Schmetterling, dessen Flügelschlag mein Weltbeben auslöste.
Das wird – mit Verlaub – auch verdammt Zeit.

In einem Film vernähme man jetzt das misstönende Geräusch von einem Tonabnehmer, der quer über eine Vinylplatte gezogen wurde.
Ja, das geht der Geschichte sonst ein bisschen ab. Das Sinnliche, sinnliche Wahrnehmung.

Bei mir ist es genau andersrum, für mich wird sie zum Ende stärker, wenn es konkreter wird. Den ganzen ersten Teil, den krill so lobt, da schüttelt’s mich richtig. Selbstverliebt, Reflexionen – ich kannte das schon, es ist auch ein reines Behaupten: Er ist der vollendete Verführer, weil er erkennt, was die Frauen sehen wollen und ihnen das dann bietet.
Das wär doch schon ein brillantes Thema für eine Schilderung gewesen. Wie macht er das, was erkennt er, was sind das für Frauen, wie verhält er sich, was sagt, was hat er für ein Spektrum? Kann er einer Paroli bieten, wenn sie’s braucht? An was für Zeichen erkennt er das. Das wär spannend gewesen, Fleisch und Blut, so schwebt es darüber. Ja, er hat schon viele Frauen gehabt, und er hat den Geschmack gewandelt, okay.
Dann kommt dieser Satz, fast wie ein Versprechen, von dem Weltbeben: aber warum diese Leila jetzt das ist, was sie ist, … ich krieg’s wieder nicht mit. Sie saugt ihn in das Kraftfeld auf … Liebe auf den ersten Blick, das muss man halt glauben. Ich muss dann Verhalten sehen, ne flinke Zunge (nicht im Herrenwitz-Stil), Gesten, irgendwas, wo ich sagen würde: Wow, für die würd ich aber auch mein Rückenmark geben. Aber ich muss dem Ich-Erzähler dann einfach glauben: Das ist jetzt. Und dann in diesem „Echtheits“-Wahn – es ist ja eine Geschichte auch über Mimikry, über die Täuschung – verhält er sich „echt“ und geht dafür drauf.
Die arme Leila ist jetzt auf ewig moralisch an einen Mann gebunden, den sie 10Minuten kannte, bevor er sein Leben für sie weggeworfen hat. Und ob sie ihn selbst mag und ob sie da wirklich auftaucht … das lässt die Geschichte offen. Obwohl das auch wieder ein tolles Thema für eine Geschichte wäre. Die kennt den seit 10 Minuten und er wirft aus blinder Liebe sein Leben praktisch weg – wie sehr ist sie ihm verpflichtet? Und wenn sie ihn nun gar nicht ausstehen kann? Auch das hier toller Ansatz für eine Geschichte.
Und dass du das offen lässt – spricht ja viel dafür, dass sie nicht kommt, dass sie genau so ein Hirngespinst ist, wie die „Opfer“, die da nach ihm trachten – das ist wieder gut.
Ich seh bei der Geschichte halt vor allem, das enorme Potential in diesen beiden „Rand“-Dingen, die ich da angemerkt habe.
Als Geschichte selbst gefällt mir deine nicht. Die Überheblichkeit im ersten Teil – so ein Mission-Impossible II/Ocean’s Eleven-Syndrom, wo der Held die Kontrolle über seine Umwelt und die Situation hat. Und dann das Substanzlose der ganzen Person und damit auch der Geschichte, da harmoniert Form zwar mit Inhalt, angenehm zu lesen, ist es aber dennoch nicht.
Ich kann trotzdem die Arbeit, die du in die Geschichte investiert hast, respektieren.

Gruß
Quinn

 

Hey Quinn,

uff, das ist dann wohl mal ein Verriss von deiner Seite.
Auch wenn dein Beitrag recht niederschmetternd ist, so freue ich mich wie stets darüber, deine Meinung unter einem Text von mir zu finden. Du hast ein gutes Auge und beleuchtest die Dinge stets unter einem scharfen Licht, das mir oftmals bisher im Dunkel gebliebene Dinge zeigt und mich ins Grübeln bringt.
Ich fürchte, diese Geschichte in eine Form zu bringen, die deiner Kritik gerecht wird, würde wohl eine gänzlich andere aus ihr machen.
Den Vorwurf, nicht konkret/ nicht greifbar genug geschrieben zu haben, muss ich mir wohl gefallen lassen. Natürlich wischt es nicht völlig meine Ausrede vom Tisch, dass dieses Schwammige ja schon meine Intention unterstützt, aber vielleicht sollte ich dennoch daran arbeiten, das Konkrete mehr in den Fokus zu rücken. Danke für diesen Anstoß. Und danke natürlich fürs Lesen und Kommentieren im Allgemeinen. Bei dir kann man sich auf jeden Fall immer sicher sein, dass du sagst, was du denkst.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,

mach dich auf einen ganz merkwürdigen Kommentar gefasst. Ich hab deine Geschichte mehrfach gelesen, das erste Mal noch "am Tag der Veröffentlichung". Seither ist sie mir als "ziemlich lang und langatmig" in Erinnerung geblieben. Seither hab ich sie noch drei oder viermal gelesen, weil ich eigentlich eine Kritik schreiben wollte. Und bei jedem Lesen dasselbe komische Phänomen: Ich lese, will während des Lesens auf keinen Fall unterbrochen werden ("da kommt gleich noch was, da passiert es gleich"). Und dann bin ich durch und eine halbe Stunde später hab ich wieder im Kopf "das ist ganz schön langatmig". Aus diesen seltsamen Empfindungen heraus kann ich dir weder schreiben, dass mir deine Geschichte gefällt, noch, dass sie mir nicht gefällt.
Woran kann das Ganze liegen?
Also einerseits: Handwerklich stimmig, nix zu meckern.
Andererseits: Was für ein Sermon am Anfang! Sowas lese ich nicht gerne, zumindest nicht in Kurzgeschichten, das ist mir zu steril. Und dann der Stil. Kasimir hat mehrfach "Pathos" geschrieen ... Ich nehme an, daher kommt mein Eindruck "lang und langatmig". ABER, ich will auch während dieses Abschnitts nicht aufhören zu lesen. Beim ersten Lesen war ich wirklich sehr gespannt, auf was diese Geschichte hinauslaufen würde (sehr sehr gespannt -die Auflösung finde ich übrigens ziemlich deprimierend, dein Erzähler wurde mir zwar nie sympathisch, aber trotzdem).
Zurück nach einerseits: Die Begegnung mit Leila gefällt mir sprachlich wesentlich besser, da sticheln die Killerphrase und der schlecht gebaute Schrank sehr schön gegen die bisher fast schnulzige (verzeih!) Erzählweise, das macht es für mich lebendig. Und erstmalig passiert wirklich etwas, andere Personen tauchen auf, Hurra der erste Dialog, Doppelhurra der erste Konflikt. Außerdem wird einem hier an der einen oder anderen Stelle zugezwinkert,

(Rosarot – man lese die Zeichen!) [...] Um meine Unfähigkeit zu unterstreichen, fragte ich aus einem mir unbekannten Reflex heraus: „Was hast du gesagt?“
aha, hab ich begeistert gedacht, der Typ verfügt also doch über ein gewisses Maß an Selbstironie.
Andererseits: Davon war vorher leider gar nix zu spüren. 80% der Geschichte wirkt der Erzähler wie ein ziemlich selbstverliebter, selbstmitleidiger, äh, Dings, der sich für meinen Geschmack selbst viel zu ernst nimmt. (Ich gönne ihm trotzdem sein mieses Ende nicht.)
Einerseits: Allerdings gefielen mir die "rebellierenden Bruchstellen" im Text dann umso besser.

Keine Ahnung, ob du mit meiner "Kritik" irgendwas anfangen kannst. Ich hatte dich ja gewarnt, sie ist merkwürdig :D
Ich würde gerne, im Sinne der Klarheit, ein Fazit für dich aus meinem Kommentar ziehen. Aber irgendwie kann ich das nicht. Wahrscheinlich kann das keiner :lol:
Und in diesem Sinne gute Nacht!

 

Hallo Möchtegern,

Keine Ahnung, ob du mit meiner "Kritik" irgendwas anfangen kannst.
klar kann ich damit was anfangen. Ich freu mich eigentlich über jede Kritik und filtere da immer irgendetwas für mich raus. So verworren ist dein Beitrag doch auch gar nicht. Anscheinend geht irgendein Reiz von der Geschichte aus, aber der ist zu lahm und wird von der Langatmigkeit erstickt.
Damit kann ich doch operieren.
Unterm Strich anscheinend nicht eine meiner besseren Kurzgeschichten, obwohl ich sie ganz gern mag. Aber wie du selbst sagst, dieses Selbstverliebte kann natürlich schnell überstrapaziert werden. Vielleicht habe ich den Bogen überspannt. Weiß, dass ich ich einen Hang dazu hab. Ein Puknt, den ich für meine nächste Geschichte auf jeden Fall im Kopf behalten werde. Das hier zu reduzieren widerstrebt mir doch sehr. Wenn ich genug Abstand habe, werde ich womöglich noch straffen, aber getragen werden soll der erste Teil schon von den Selbstreflexionen.

Also, einen lieben Dank für deine Rückmeldung, sie stößt nicht auf taube Ohren.
Über das handwerkliche Lob kann ich mich ja auch ausreichend freuen :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer!

Jo, du hast sicher zu viele Romane aus dem 19. Jahrhundert gelesen, dieser Stil in Verbindung mit einer Szene in einem modernen Club, das ist ja schon anachronistisch. ;) Ich hab nichts gegen diesen Stil, aber an vielen Stellen ist es schon sehr schwülstig und gespreizt, klingt wie eine Parodie auf Lebensbekenntnisse früherer Don Juans.
Beispiele:

Der letzte Schlag bereicherte meine Streifzüge mit den wildesten Abenteuern, die zumeist zuverlässig in den Olymp der Befriedigung einzogen.
Verloren, das ist wahrlich der rechte Begriff. Die Erkenntnis erschütterte mich, ließ mich straucheln, warf mich aus dem Takt. Es war nur eine Schrecksekunde, doch sie schlug mit vernichtender Macht auf mich nieder.
Ich! - aus dem Takt! Ich schlingerte von meiner Spur, ich hatte mich verlaufen, ich stürzte, ich …
Leilas Lächeln fing mich auf. Ein Blinzeln und all meine Ängste zerstäubten im Flackern des Stroboskops.
Aber ich war kaum fähig zuzuhören. Ich ertrank in ihren Blicken, ließ mich verzaubern von den Blitzen, die darin Funken sprühend feierten.
Das eigentlich verblüffende war jedoch die Erfahrung, wie egal mir alles war, was jenseits dieses Gefühls lauerte. Mir schien, als wandelte ich auf einer transzendenten Ebene, die mir erlaubte, hinter die Leinwand des irdischen Dramas zu blicken. Und was ich erblickte, waren Menschen, wie ich selbst noch vor kurzem einen verkörpert hatte: Arrogante Individuen, gefangen im Spannungsverhältnis ihrer Sucht nach Anerkennung und der Angst vor dem Sich-Einlassen.
Und in diesem Augenblick der Umwandlung durchlebte ich ein Gefühl, das für mich ein spirituelles Erlebnis darstellte. Ich sah - ich erlebte - wie die Menschen bedacht wurden, die sich in ihrer Borniertheit aus dem Kosmos der Freude ausschlossen, dessen ich gerade teilhaftig wurde: Ich empfand Mitleid mit ihnen. Ich empfand Mitleid mit mir selbst.

Es ist da alles etwas übertrieben ausgedrückt, gewisse Gefühlsregungen werden schreibend überbetont, sie werden mit schönen Worten behauptet und vor allem auch gefeiert, aber ganz glaubhaft sind sie nicht. Ich hab mich lange gefragt, worin die Wandlung des Helden eigentlich besteht, und ich denke, da gibt es eigentlich gar keine. Sie wird zwar von ihm behauptet, sein ganzes restliche Leben als verstümmelter Mensch wird dadurch seinen Sinn bekommen, aber Leila selbst ist dabei nebensächlich. Es ist ja erstaunlich, dass sie diese Wandlung herbeiführt, aber im Grunde nur sehr schemenhaft bleibt. Das Besondere an ihr spüre ich nicht, und am Ende braucht er auch nur die Idee von ihr, um sie weiter zu lieben. Ich denke, in seinem Büchlein hat ihm diese eine Erfahrung noch gefehlt, die wahre Liebe als Krönung und Abschluss der Sammlung, und die Frau, der diese Liebe gilt, ist dabei eigentlich nebensächlich. Er berauscht sich an seinem Liebesgefühl. Und was seine Wandlung betrifft, man könnte zynisch sagen: Es ist ihm ja nichts anderes übrig geblieben, seine Verletzung scheint so schwer und dauerhaft schädigend zu sein, dass er bei den Frauen kein Jagdglück mehr haben wird. Ja, der Ich-Erzähler wirkt als Figur glaubhaft, aber als Figur, die sich selbst was vormacht, sich selbst belügt, sich selbst mit den schönsten Gefühlsbeschreibungen und -aufwallungen emporhebt. Genau an diesem übersteigerten Stil wird diese Selbstlüge deutlich. Aber hinter all dem Geläutertsein bleibt die gleiche Hohlheit spürbar.

So gesehen passt der Stil auch zur Figur, und ja, mich hat die Geschichte gut unterhalten, auch wenn sie mehr erzählt als zeigt. Das Meiste wird ja aus einer bereits reflektierenden Distanz gezeigt, aber auch das passt eigentlich zum Inhalt.

nicht unterscheiden zwischen dem, was wirklich ist und dem
Komma: was wirklich ist, und dem ...
Noch halb geschlossene Rosen, die nichts von der Pracht ahnten, die ihre Blätter zu verbergen suchten
die nichts von der Pracht ahnen ließen - meiner Meinung nach
sehr schnell den feinen aber gewichtigen Unterschied
Komma: feinen, aber ...
was in der Regel bedeutete, dass sie von meiner Fassade der Verständnis abperlten
meiner Fassade des Verständnisses
aber es schmähte im Nachhinein den zuvor erlebten Genuss.
meinst du wirklich "schmähen"? es gibt das veraltete Wort "schmälen", im Sinn von Herabsetzen, das könntest du nehmen, oder einfach "schmälern" - sollte es nicht so heißen: "aber es schmälerte im Nachhinein ..."?
Das zur-Schau-stellen
Zur-Schau-Stellen
vervollkommnte ich meine Fähigkeiten
vervollkommnete ich ... schreckliches Wort
Angefangen bei allgemeinen körperlichen Gesichtpunkten, bis zur Masche der Eroberung, die dafür aufgewendete Zeit, und so fort.
mach einfach eine einfache Aufzählung draus, so klingt es falsch, also: Allgemeine körperliches Gesichtspunkte, die Masche der Eroberung, die dafür aufgewendete Zeit und so fort.
So ist es auch in diesem Fall: Meine Opfer dürfen die Fäden nicht spüren, die ich spanne, die sie immer näher an mich heran ziehen, an mich binden. In dem Moment, in dem sie bemerken, wie ihnen geschieht, muss das gewebte Netz bereits so weich und einladend sein, dass sie nicht widerstehen können, dass sie nicht widerstehen wollen, dass sie freiwillig ihre gute Erziehung fahren lassen und sich in diesem Augenblick danach sehnen sich hinzugeben – sich hingeben müssen, weil sie sonst verbrennen würden.
Hm, sollte das wirklich im Präsens stehen? Er macht das ja nicht mehr, es ist also vergangen.
Ich ertrank in ihren Blicken, ließ mich verzaubern von den Blitzen, die darin Funken sprühend feierten
zu dick aufgetragen - Blitze, die feierten???
dass „Klar“ ein Geschmack sein konnte,
klein: klar
Spätestens jetzt, da der Ton schärfer wurde, Aggression in der Luft lag, sollte ich mich ausklinken
hätte ich mich ausklinken sollen
Das eigentlich verblüffende war jedoch die Erfahrung
groß: Verblüffende
Der Sonnenaufgang zerging von rosa in blutrot und erlosch in schwarz.
Farben alle groß
„Wie immer Virginia, wie immer
Komma: immer, Virginia
Ich bleibe noch eine zeitlang wach und warte
groß: Zeitlang
»Aber ich war kaum fähig zuzuhören.«
– fähig, zuzuhören
Bei Infinitivsätzen, die nur aus dem Infinitiv bestehen, kein Komma.


Gruß
Andrea

 

Hallo Andrea,

danke für deinen ausführlichen Kommentar zu meiner Geschichte und entschuldige, dass meine Antwort so lange hat auf sich warten lasse und nicht in dem Umfang ausfällt, wie es deine Kritik eigentlich zustehen würde. Bin leider nach wie vor ohne Internetanschluss und im Internetcafé finde ich nie die rechte Ruhe.

Deine Gedanken zu meinem Protagonisten finde ich sehr spannend und decken sich zum großen Teil mit meinen Vorstellungen, die ich bim Schreiben hatte. Insofern freut es mich natürlich, dass du dich hast in diese Richtung treiben lassen.
Insbesondere das gefällt mir sehr gut:

Ja, der Ich-Erzähler wirkt als Figur glaubhaft, aber als Figur, die sich selbst was vormacht, sich selbst belügt, sich selbst mit den schönsten Gefühlsbeschreibungen und -aufwallungen emporhebt. Genau an diesem übersteigerten Stil wird diese Selbstlüge deutlich. Aber hinter all dem Geläutertsein bleibt die gleiche Hohlheit spürbar.
Die Frage, in wieweit sich der Prot etwas vormacht, sollte sehr wohl aufkommen.
Und was seine Wandlung betrifft, man könnte zynisch sagen: Es ist ihm ja nichts anderes übrig geblieben, seine Verletzung scheint so schwer und dauerhaft schädigend zu sein, dass er bei den Frauen kein Jagdglück mehr haben wird.
ja, so kann man das sicherlich auch sehen.

So gesehen passt der Stil auch zur Figur, und ja, mich hat die Geschichte gut unterhalten, auch wenn sie mehr erzählt als zeigt. Das Meiste wird ja aus einer bereits reflektierenden Distanz gezeigt, aber auch das passt eigentlich zum Inhalt.
Mit diesem Fazit hast du mich überrascht. Freuen tut es mich natürlich umso mehr.

Und was den teilweise überblümten Stil anbelangt ... Ich denke über eine Raffung nach, aber da brauche ich wohl noch etwas mehr Abstand (und INternetzugang, um mich in Ruhe auf die Sprache einlassen zu können).

Meine nächste Geschichte werde ich vorsorglich "Als Pathos verschwand" nennen ;)

also, noch mal einen dicken Dank für deine Auseinandersetzung und auch für deine Fehlerliste. Da setze ich mich beizeiten mal ran.

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

mit deiner Geschichte habe ich mich etwas schwer getan. Ich habe sie mehrfach gelesen - auch, um zu ergründen, woran das wohl liegen könnte. Einige Erkenntnisse ließen sich so gewinnen.

Zunächst der Einstieg: Im ersten kurzen Absatz benutzt du dreimal das Wort "Klarheit". In Korrespondenz mit dem Titel ist mir das eindeutig zu viel. Vielleicht ließe sich alternativ mal von "Erkenntnis" reden, damit du die "Klarheit" nicht überstrapazierst und dem Wort so die Kraft raubst.

Auch finde ich es störend, dass in einem Satz zweimal "sind" unmittelbar aufeinander trifft, nur durch ein Komma getrennt. Da fällt dir vielleicht etwas Besseres ein.

Die Geschichte ist (soll ich sagen wie oft bei dir?) in einem verschnörkelten, üppigen Stil verfasst. Das stört nicht, weil es den Eindruck vermittelt, dass dein Erzähler nicht von dieser Welt ist. Stellenweise habe ich auch vermutet, er sei nicht aus dieser Zeit. Er kreist so wortreich um sich selbst und seine Liebe zu den Frauen, dass eigentlich gerade dieser Stil sehr tragfähig scheint.

Die Schilderung seines Frauenbildes und seiner Liebschaften wirken ... ähm alt(modisch). Ich bin mir sicher, dass dies ein von dir beabsichtigter Effekt ist. Nach der sehr ausführlichen Einleitung dröhnt dann aber plötzlich in einem Club neuzeitlich und modern ein Bass, das bringt einen aus dem Rhythmus. Als Leser ist man eigentlich erst an dieser Stelle im Jetzt und Heute angekommen. Da schreibt also kein romantischer Casanova aus einer anderen Epoche, sondern ein Mann der Gegenwart.

An der Clubszene stört mich teilweise die wörtliche Rede. Hier verschenkst du stellenweise die Chance, zu den eher altmodischen Formulierungen einen reizvollen Kontrapunkt zu setzen. Wenn der streitsüchtige, bullige Freund von Leila "Troll dich", sagt, klingt das merkwürdig. Warum lässt du ihn nicht einfach "Verpiss dich!" sagen?

Der Prot geht aus der Schlägerei als dauerhaft gezeichnet hervor, körperlich und seelisch. Den letzten Absatz mag ich besonders, da wird's atmosphärisch und dicht. Du lässt mir nach vielen Beschreibungen zuvor etwas mehr Luft und Raum, um mir Gedanken zu machen und zu phantasieren.

Meines Erachtens fehlt der Story insgesamt die Balance in den drei Teilen. Du könntest den ersten Teil verdichten und in dem Teil, in dem der Prot Leila trifft und alles eskaliert ein wenig dynamischer werden.

Der Schluss würde unverändert funktionieren.

Insgesamt schreibst du mir stellenweise zu sehr um Dinge herum, wobei du dich dann eher wiederholst.

Beispiel im Club:

Zitat: Es ist die Phase des Austauschs von Belanglosigkeiten. Eine Phase, die sich lediglich auf Smalltalk reduziert.

Das sind zwei Sätze für eine Aussage, denn Smalltalk = Austausch von Belanglosigkeiten.

Solche Passagen solltest du dir noch mal vornehmen.

Das sind so meine Gedanken zu deiner Geschichte, die ich mit Interesse gelesen habe. Sie hat mir trotz der vielen kritischen Anmerkungen gut gefallen und ich glaube, dass sie durch entsprechende Textarbeit noch viel stärker und intensiver rüberkommen könnte.

Rick

 

Hallo Rick,

wie immer, wenn ich einen Kommentar von dir unter einer meiner Geschichten finde, freue ich mich sehr. Für die Antwort habe ich etwas länger gebraucht, da sich die Ereignisse in meinem Leben zur zeit überschlagen, und ich mich mit der entsprechenden Ruhe mit deiner Kritik auseinandersetzen wollte.

Zunächst der Einstieg: Im ersten kurzen Absatz benutzt du dreimal das Wort "Klarheit". In Korrespondenz mit dem Titel ist mir das eindeutig zu viel. Vielleicht ließe sich alternativ mal von "Erkenntnis" reden, damit du die "Klarheit" nicht überstrapazierst und dem Wort so die Kraft raubst.
Erkenntnis habe ich schon einmal verwendet, daher fällt dieses Synonym raus. Einmal habe ich Klarheit jedoch noch durch Ruhe ersetzt. Ich denke, so nehme ich dem Wort jetzt sene Aufdringlichkeit

Auch finde ich es störend, dass in einem Satz zweimal "sind" unmittelbar aufeinander trifft, nur durch ein Komma getrennt. Da fällt dir vielleicht etwas Besseres ein.
das eine sind ist jetzt ein bleiben

Die Geschichte ist (soll ich sagen wie oft bei dir?) in einem verschnörkelten, üppigen Stil verfasst.
ja, da habe ich wohl ein Faible für

An der Clubszene stört mich teilweise die wörtliche Rede. Hier verschenkst du stellenweise die Chance, zu den eher altmodischen Formulierungen einen reizvollen Kontrapunkt zu setzen. Wenn der streitsüchtige, bullige Freund von Leila "Troll dich", sagt, klingt das merkwürdig. Warum lässt du ihn nicht einfach "Verpiss dich!" sagen?
Stellenweise also, hm.
Du hast vermutlich recht. Allerdings steigert sich die Aggression des Dialogs, deswegen ist es schwer, einfach den Anfang zu ändern.
Zunächst sagt Olaf troll dich, dann verzieh dich und zum Ende, dein Grinsen hau ich dir aus der Fresse.
vielleicht erst verzieh dich, anstatt troll dich? - dann verpiss dich?

Meines Erachtens fehlt der Story insgesamt die Balance in den drei Teilen. Du könntest den ersten Teil verdichten und in dem Teil, in dem der Prot Leila trifft und alles eskaliert ein wenig dynamischer werden
Ja, das mit der Gewichtung der drei teile wurde von vielen angemerkt. Da muss ich auf jeden Fall noch mal ran.

Insgesamt schreibst du mir stellenweise zu sehr um Dinge herum, wobei du dich dann eher wiederholst.
dein Beispiel leuchtet ein. Da gehe ich noch einmal rüber.

Das sind so meine Gedanken zu deiner Geschichte, die ich mit Interesse gelesen habe. Sie hat mir trotz der vielen kritischen Anmerkungen gut gefallen und ich glaube, dass sie durch entsprechende Textarbeit noch viel stärker und intensiver rüberkommen könnte.
ja, da scheint noch Luft nach oben zu sein. Danke für deine hilfreichen Worte. Ich werde den ersten teil etwas raffen und versuchen in die clubszene mehr Dynamik zu bringen. Dabei werde ich mir deine Anmerkung des Umschreibens vornehmen.

Also, einen ganz großen Dank an dich fürs Lesen und Gedanken dazu machen

grüßlichst
weltenläufer

 

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