Was ist neu

Alltag

Mitglied
Beitritt
07.02.2001
Beiträge
268
Zuletzt bearbeitet:

Alltag

Immer wenn die Nacht aufhoerte, fuhr er davon. 585 gackernde Huehner begleiteten ihn. Ausdruckslose Gesichter brechen keine Konventionen und Kohlenstoff mischt sich mit Sauerstoff zu Gestank. Nein, ich will nichts kaufen.

Er weiss noch immer genau, dass seine Augen auch spaeter noch rollen werden.
Er weiss noch immer genau, dass er die Bewegung auch spaeter noch machen wird.
Er weiss es so genau, weil es immer so war. Und immer so sein wird.

Seine Gedanken drehen sich schon lange nicht mehr um etwas anderem.

Immer wenn der Tag aufhoerte, fuhr er davon. 585 gackernde Huehner begleiteten ihn. Ausdruckslose Gesichter brechen keine Konventionen und Kohlenstoff mischt sich mit Sauerstoff zu Gestank.

 
Zuletzt bearbeitet:

Super Kritiker, totale Klasse.
Erst hab ich deine Intention überhaupt nicht verstanden, doch dann kam deine Botschaft rüber, ganz plötzlich, so wahr es wohl auch von dir gedacht.

Ziemlich gut ausgeklügelt das Ganze!

Seine Gedanken drehen sich schon lange nicht mehr um etwas "anderes" muss es heissen, dann ist es perfekt.

Und noch letzte Zeile "der Tag", statt "die Tag"
Aber diese kleinen Fehlerchen fallen gar nicht ins Gewicht. Sie verlesen sich ganz schnell.
Archetyp;)

 

hi Kritiker!

ich mag ein paar der Forumlierungen. Aber den Sinn hab ich noch nicht erfaßt. Die absolute Gleichförmigkeit?

Stehe da auf einem Schlau, oder zwei.

 

Hm...
Die Form korreliert mit dem Inhalt;
ich habe schon etwas sehr Konkretes ausdruecken wollen. Gerade weil jeder Satz sehr bewusst gewaehlt wurde, waere es mir sehr lieb, wenn ein paar Interpretationen kommen wuerden.

Ihr seid schon auf dem richtigen Weg.

 

Hallo Kritiker.

Ich glaube, ich hab da auch nicht so wirklich durchgeblickt. Trotzdem hat Deine Geschichte mich irgendwie angesprochen. :)

Mir ist nur was kleines aufgefallen:

Audruckslose Gesichter brechen keine Konventionen und Kohlenstoff mischt sich mit Sauerstoff zu Gestank

Bei dem ersten Wort fehlt natürlich ein s. Sicher ist Dir das auch schon aufgefallen.

Geht es in der Geschichte vielleicht um Monotonie?

Love
Baphometha

 

Hm, ich könnte jetzt auch schreiben: "Wahnsinn, toll herausgearbeitete Aussage, spricht mich total an." ...und dabei natürlich nicht interpretieren, um den anderen den Spaß nicht zu verderben ;)

Aber ich geb zu, ich hab den Text nicht wirklich verstanden, vielleicht denk ich wieder mal zuviel.
Bei den gackernden Hühner musste ich natürlich gleich an einen illegalen Hühnertransport über die Grenze denken, aber bekanntlich sterben die ja auf den Fahrten in Massen, sodass bei der Rückfahrt keine 585 mehr übrig wären. Es sei denn, er hat wieder neue dazugepackt...

Das "Ich will nichts kaufen" könnte sich bei meiner gewagten Theorie auf den Hühnergroßhändler beziehen, der keines der transportieren Hühner erwerben will. Natürlich rollt der Fahrer da die Augen, ist er wieder umsonst gekommen. Und obwohl er weiß, dass es beim nächsten Versuch auch nur wieder Grund gibt, die Augen zu rollen, fährt er immer wieder los, weil er zu "ausdruckslos" ist, um die "Konventionen" zu durchbrechen und mal ne andere Route oder gleich ne andere Branche zu probieren. Und an den Gestank aus Abgasen (Co2)? und Luft hat er sich hoffentlich bereits gewöhnt.

Diese Interpretation ist ohne Gewähr und keinerlei Tiere wurden bei ihrer Erstellung verletzt. Würde mich trotzdem freuen, wenn ich mal ins Schwarze getroffen hätte :D

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Wow...
Mit dieser Interpretation ergäbe die Geschichte einen Sinn...
Ich hoffe, sie stimmt.

Love
Baphometha

 

Hm, mir fällt auf, ich hab im Interpretationseifer ganz vergessen, die Geschichte zu kritisieren...

Also, wenn meine Interpretation hinhaut, finde ich die Geschichte recht gut, ansonsten nicht :) Bei einer halbwegs gut geschriebenen Story sollte man nämlich auch als Oberligaleser durchsteigen, und dafür ist ja wohl der Autor verantwortlich.

 

'gackernde Huehner' ist schon eine Metapher. Heutzutage vielleicht nicht mehr ganz so gewoehnlich, aber dennoch gebraeuchlich, meine ich.

Wolkenkind hat ja schon ein paar Ansaetze gebracht, aber versucht doch mal den Titel miteinzubeziehen.

Ansonsten bedanke ich mich fuer saemtliche Stellungnahmen und 'falsch' sind Interpretationen nur, wenn sie sich nicht am Text belegen lassen.

 

Du liegst nicht falsch, tagtraumer, lediglich die Huehner scheinen nicht so rueberzukommen, wie ich es gerne haette.

Das Bild, das mir bei der Geschichte vorschwebte, entstand beim Strassenbahnfahren.

Jetzt klarer, wer die 'gackernden Huehner' sein koennten?

Wohin faehrt ein normaler Mensch wohl jeden Tag hin und zurueck?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Kritiker,

dein Text ist ein nettes Ratespiel, wenn ich auch eher der verfechter von einfachen, klaren Geschichten bin. Doch das ist mein persönlicher Geschmack.
Die Sprache ist sehr klar und präzise, wobei ich einschränken muss, dass der Text sehr kurz ist und die Gefahr von Langeweile und unpräziser Sprache somit sehr gering ist.

Ich denke auch, ich habe das mit den "Hühnern" verstanden. Sie fahren zur Arbeit und werden wieder weggefahren, nicht wahr? Und diese "Arbeit" ist nicht das geschlachtet werden, sondern das ausschlachten von Geldbeuteln von Männern, oder?

Wenn es so ist, dann kommt mir die Zahl 585 aber ziemlich hoch vor. Muss nen großer Bus sein...

Gruß
deMolay

 

Hi all,

also ich kann nichts zur Aufklärung beitragen. Ich dachte auch zuerst an einen Hühnertransporter. Wenn es das nicht ist, dann ist die Geschichte misslungen, sorry. Eine Geschichte ist dazu da, Gefühle beim Leser auszulösen und nicht dazu, den Leser zum Raten zu bringen, finde ich.

Sonst kommen hier demnächst solche Texte:
Was könnte das sein: Es ist nicht rund und nicht eckig, es ist kein Ei und lebt unter Wasser. (Bitte jetzt nicht fragen, was das ist... 8-))

Als gelernter Chemiker kann ich noch sagen, dass Gestank eher durch das Element Schwefel ins Spiel kommt als nur durch Kohlenstoff und Sauerstoff.

Grüße und nix für ungut,
euer Stefan aka leixoletti

 

Na also ich ueberlege mir nochmal, ob und wie ich meine Intention umschreiben werde.

Nur eines noch, Stefan aka leixoletti:

Metaphern sind nicht dazu da, "erraten" zu werden; entweder man macht sich die Muehe, sie zu deuten oder man laesst es eben.
Ich halte es fuer etwas vermessen, von der eigenen Qualitaet des Deutens auf die Qualitaet der Geschichte zu schliessen.

Nichts fuer ungut,

Hauke aka Kritiker.

 

@Kritiker:

Wenn Du ein Rätsel schreiben willst, dann mag das zutreffen. Ich bin bei Weitem kein Freund davon, dem Leser alles vorzukauen. Aber ich muß schon sagen, daß er zumindest in der Lage sein sollte einen vordergründigen Sinn in allem zu erhaschen. Auch nach 3 maligem Lesen ist bei Deinem Text aber für mich nichts rausgesprungen.

Wenn Du die Qualität von Geschichten definieren willst, dann mußt Du erstmal Maßstäbe dafür festlegen. Bestseller oder Intellektuelle Ergüsse.... oder ähnliches.... eine Pauschal-Gesamt-Skala existiert nicht.

 

Liebe Frauke,


ich habe gar nicht vor, Qualitaet von Geschichten zu definieren. Mir ist auch bewusst, dass ich gar nicht in der Lage bin, zu beurteilen, wie verstaendlich der von mir geschriebene Text fuer einen nicht-eingeweihten Leser ist. Wenn man den Gedankengang die ganze Zeit im Kopf hatte, ist man leicht geneigt, anderen zu viel zuzumuten.





Wogegen ich mich wehre:

Urteile, die nach folgenden Prinzipien aufgebaut sind

  • Ich versteh die Geschichte nicht, also ist sie schlecht
  • Wenn die Geschichte nicht so gemeint ist, wie ich sie verstehe, ist sie auch schlecht

Ich vermute, du merkst, worauf ich hinauswill. Meiner Meinung nach kann man in solchen Faellen gar nichts ueber die Qualitaet der Geschichten aussagen.

Ich habe nicht einmal behauptet, dass mir Autorenfremde Interpretationen nicht gefallen wuerden. Ganz im Gegenteil. Sie sind mir teilweise, also wenn sie logisch aufgebaut und textnah sind, sogar lieber, weil sie meistens interessanter sind.
Was mir dagegen nicht gefaellt, wenn man glaubt, den Inhalt bzw. Aussage der Geschichte mit einem einzigen "Zauberwort" treffend beschreiben zu koennen.

Ferner habe ich mich auch gar nicht auf diesen, scheint's, schwer zu verstehen Satz versteift. Ich bin ja willig, meinen Text zu verbessern, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht.

Und ich freue mich gerade deswegen ueber jeden sinnvollen und ernstgemeinten Kommentar( nicht-ernstgemeinte Kommentare sind mir aber auch lieb ).

 

hi Kritiker

Ich hab nicht versucht zu sagen: Text Scheiße, weil ich nix kapiere.

Solche Fälle hab ich ja auch schon geschrieben. Was mich aber selbst auch stutzig macht: wenn so gar niemand hinter den Text steigt, hat man vermutlich etwas falsch gemacht. Und wenn es nur der falsche Leserkreis ist--- manche Texte sind völlig ok - für Philosophisch gebildete, aber total hyroglyphisch für jeden anderen. Oder nur für Computer-Freaks /Fantasy-Freaks verständlich etc...

wenn aber ein Text von so vielen nicht verstanden wird, dann fange ich an, zu fragen, ob es dann ein "guter" Text ist. Was bewirkt er beim Leser. Und warum tut er es? Bleibt er im Gedächnis? Hat er unterhalten? Zum Nachdenken angeregt? Diskussionen ausgelöst? Gefühle hervorgerufen?

Und diese Dinge fehlen mir eben bei Deinem Text, sorry.

Wenn ich einen Witz mache und die Pointe erklären muß, bin ich damit auch nicht zu frieden.
Wenn ich ein Rätsel stelle, und muß es hinterher 3 Stunden lang erklären, genauso. Du verstehst?
Ich sage damit gar nicht, daß Dein Text schlecht ist, keine Sorge.
Nur, daß ich - trotz aller Erfahrung - keinen Zugang dazu finde.

Wenn Du meinst, daß jemand eine schnatternde Menge im Bus / Zug etc. herumkutschiert.... ok, ja, prima, mh. Aber das allein kann es ja wohl nicht sein. Das wirkt auf mich jetzt in keinster Weise. Warum auch immer.

KAnnst Du im Text noch etwas einfügen, daß dem Leser eine Tür öffnet? Vielleicht renne ich dann nicht mehr vor die Wand. :confused:

 

Ich hab nicht versucht zu sagen: Text Scheiße, weil ich nix kapiere.

Ich weiss, ich meinte ja auch nicht dich.

KAnnst Du im Text noch etwas einfügen, daß dem Leser eine Tür öffnet?

Wie schon gesagt, ich bin bereits am Ueberlegen. Ich ueberlege schon sogar, den kompletten Hintergrund des Textes offenzulegen.

Ich bedanke mich jedenfalls bei allen und das meine ich ernst.

 

Hallo Kritiker!

Ich glaube, daß Du in der Geschichte die täglichen Autokolonnen meinst, wo alle zugleich jeden Tag zur Arbeit fahren, jeder weiß, wie unsinnig das ist (man es auch anders machen könnte), jeder drüber schimpft, aber keiner versucht, etwas dran zu ändern, weil es für alle so normal ist, und sie eben keine Konventionen brechen?

Gackernde Hühner sind ja ein Synonym dafür, daß die Mißstände schon zum Himmel schreien, aber alle bloß drüber reden...

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Vielleicht geht es ja auch um einen Menschenhändler?
Mhh aber 585 Frauen? MEnschenhandel?
Gackernde Hühner könnte für schreiende Menschen stehen?

Also ich weiss nicht ob es stimmt, näherliegend wären natürlich ein Tierhändler.
Was mir aufällt, die GEschichte heisst alltag, stellt eigentlich auch eine gewöhnliche tätigkeit dar, nur krass ist jetzt, dass der handel mit hühner oder menschen alles andere als normal ist und trotzdem jeden tag geschieht und der händler moralisch blinbd ist jeder funken von neutralität ist ihm verloren gegangen, wenn er jemals es hatte.

das ist mein einfall wenn ich es lese.
der gleiche satz am ende nochmal, steht für die diese gewohnheit, das immer gleiche?

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom