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Alraune Phantastisches Story-Zine #1 - Maritime Schrecken
Wurdack Verlag
Hrsg. Silke Brandt, Nils Gampert & Axel Weiß
Erscheinungstermin: Mitte September
Umfang: 88 Seiten (DIN A 4, entspr. 300 Buchseiten)
6 Kurzgeschichten bzw. Novelettes
Preis: € 7,90
Vorschau des Verlages
Vorbestellung & Leseproben
So, wir sehen die letzten Korrekturfahnen durch und sind ziemlich aufgehypt, dass unser Projekt tatsächlich in den Druck gehen wird.
Für mich das erste Herausgabe-Projekt, mir zur Seite standen Nils und Axel, die Erfahrung durch u.a. den Lovecrafter und das Audioformat Arkham Insiders haben.
Eine Anthologie zu kuratieren ist eine grandiose, wilde, aufreibende Erfahrung, die ich jedem absolut empfehlen kann. Ein bisschen wie meine Arbeit für Filmfestivals, aber man sucht nicht bereits Fertiges, sondern erarbeitet etwas zusammen mit den Beteiligten nach eigenen Ideen und Vorgaben.
Etwas Stress gab es auch: Austausch eines Autors (Thema verfehlt), und ich fand Fantasy als Genre einfach unglaublich schwer. Als Rationalistin kann ich gut eine spekulative Logik für Zombies, Götter und Geister finden, aber dann alles dazu über Magie zu lösen ... Zwischendurch überlegte ich ernsthaft, einen anderen Autoren an meiner Stelle anzuwerben, nun bin ich aber doch heilfroh, drangeblieben zu sein. Ganz heißen Dank an alle Kommentierenden hier und in den Kapiteln!
Die Arbeit mit den Autoren (alle bis auf einen haben wir in WK-Härte durch Kürzungen, Edits und Umarbeitungen gejagt) war inspirierend, unterhaltsam, lehrreich und hat uns allen ganz ungeheuer Spaß gemacht.
Mein Fazit: Herausgeben ist Weihnachten für Erwachsene!
Aus dem Vorwort:
Mit der ersten Ausgabe des Fanzines laden wir euch ein, die dunkle Seite der Seefahrt und des Meeres zu erkunden: eine Maritime Fantasy, die von Isolation, Finsternis, Wahnsinn und dem Ausgeliefertsein an die Elemente erzählt. Eine erwachsene Fantasy – die ihre ganz eigenständige, vielleicht sogar philosophische Stimme gefunden hat und euch in unerforschte magische Welten entführt.
Wir präsentieren sechs Autor*innen und drei Künstler – unter ihnen leidenschaftliche Segler genauso wie Landbeheimatete –, die spekulative Meere zwischen Sibirien, Nordeuropa und Asien erkunden. Trotz der Individualität der Geschichten, ihrer Schauplätze und Konflikte, gibt es eine Gemeinsamkeit: Ernst Wurdacks Titelbild sollte in jedem Text eine Beachtung finden.
Erzählungen:
Dennis Mombauer (Colombo): „Durch das Auge der Stille“
Contemporary Fantasy
Spekulatives südostasiatisches Flair und außergewöhnliches Setting: ein riesiges Gefängnisschiff, das nicht so verlassen ist, wie es scheint. Dennis verbindet seine Fantasy sehr subtil mit dem Thema der Sklaverei und der persönlichen Verantwortung in Ausnahmesituationen.
Jörg Fischer: „Im Meer der Farben“
Parallel History & Fantasy mit dezenten Horrorelementen
Eine wilde Achterbahnfahrt, die in einer Seeschlacht am Kattegatt gipfelt. Anfang des 19. Jahrhunderts setzt die spanische Inquisition alles daran, mit ihrer Kriegsflotte die nordischen Länder zu unterjochen. Ihnen fällt die gegnerische dänische Kapitänin in die Hände – doch ist der Triumph damit wirklich gesichert?
Michael Perkampus: „Seelen am Ufer des Acheron“
New Weird, Surrealismus, Contemporary Fantasy
Das mythische Boot Naglfar und sein Totenschiffer stehen im Zentrum dieser Reminiszenz: ein fantastischer Bewusstseinsstrom voll schwarzer Galle und subtiler Ironie.
Silke Brandt (Helsinki): „SOS Barkentine Estonia“
Parallel History, nautische Science Fantasy
Zwei namensgleiche Schiffe, die sich auf einer andersweltlichen Ostsee begegnen. Die magisch-nautischen Instrumente eines ausgelöschten Unterwasservolkes geraten in die Hände eines unfähigen Kapitäns und schicken die Besatzung samt ihres freundlichen Klabautermanns in ein gefährliches Paralleluniversum.
Teemu Korpijärvi (Helsinki): „Das Feuerschiff“
Parallel History, C. Fantasy mit dezentem Horror
Die erste Übersetzung des preisgekrönten Autors. Im melancholisch-subtilen Stil der aktuellen finnischen Phantastik erzählt, entführt uns Teemu in das Eismeer von Archangelsk, wo wir einem geheimnisumwobenen Feuerschiff begegnen.
Susanne Wolff: „In den Klauen von Shira'kor“
Contemporary Fantasy
Ausgehend von ihren Reisen durch die Mangrovenwälder Thailands entwirft sie eine mitreißende Actiongeschichte um Loyalität, Tapferkeit und eine mystisch-klandestine Identität. Die Capitana eines kleinen Segelschiffes führt ihre Besatzung mit eiserner Hand. Nur ihre Steuerfrau bewegt sich mit ihrem Eigensinn stets am Rand der Meuterei – und das dramatische Ende wird zeigen, wer die Herrin des Schiffes ist.
Illustrationen:
Erik R. Andara (Wien), Autor und Künstler, zeichnete für das Vorwort eine spekulative Version des Toppsegelschoners Oosterschelde auf schwarzer See.
Nalle Elmgren (Helsinki), Fotograf und Fantasy-Begeisterter, stellte uns ein Bild seiner Ausstellung „Viapori Dry Dock 2019-2020“ zur Verfügung.
Tommi Ekholm (Helsinki), Graphic Designer und Fotograf, verwandelte das traditionelle finnische Feuerschiff Relandersgrund in Teemus unheilvolle Solovetsky.
Nautisches Glossar & Kurzbiografien aller Beitragenden.