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Am Ende

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19.08.2001
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Am Ende

Ich öffne die Augen. Mein Schädel pocht unangenehm und langsam bemerke ich, dass die Welt auf dem Kopf steht. Ich befinde mich in einem Auto, das offensichtlich auf dem Dach liegt. Ich bin immer noch angeschnallt, mein gesamter Körper ist taub. Mein linkes Auge ist komplett zugeschwollen, mit dem rechten erkenne ich durch die zerborstene Windschutzscheibe Autotrümmer. Die Straße ist nass, das Prasseln des Regens fällt mir erst jetzt auf. Was zum Teufel ist passiert? Ich höre nahendes Sirenengeheule, jemand schreit.

Irgendwie schaffe ich es, meine linke Hand zu befreien, die zwischen Lenkrad und dem verbogenen Armaturenbrett eingeklemmt ist und hebe sie vor mein Gesicht. Sie ist blutüberströmt und zwei Finger stehen unnatürlich verbogen zur Seite weg. Ich spüre keinen Schmerz, obwohl ich mir sicher bin, dass ich einige Verletzungen davongetragen haben muss.

Die regennasse Strasse reflektiert die Szenerie um mich herum. Irgendwo brennt etwas, ich kann verzerrte Flammenzungen erkennen. Das Schreien schwillt zu einem albtraumhaften Kreischen an. Ich höre, wie jemand in Todesangst gegen eine Scheibe schlägt, kraftlos, vom Horror geschwächt, von den Flammen verzehrt. So hört es sich also an, wenn jemand bei lebendigem Leib verbrennt!

Ich schließe meine Augen und dämmere weg. Das ist also mein Ende. Ich verspüre jedoch keinerlei Angst. Nur Bedauern, dass mir lediglich zweiunddreißig Jahre vergönnt waren. In Gedanken an meine Frau und meine kleine Tochter drifte ich ins Nichts. Ich sterbe.

* * * * *

"Karl?"

Eine sanfte Stimme ruft meinen Namen. Schon seit geraumer Zeit. Dennoch bringe ich es nicht fertig, meine Augen zu öffnen. Es scheint, als wäre auch das letzte Fünkchen Kraft aus meinem Körper gewichen. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin oder was passiert ist.

"Karl?"

Die Stimme lockt mich immer und immer wieder. Langsam gelingt es mir, aus meiner Bewusstlosigkeit aufzutauchen. Es kostet mich unglaublich viel Mühe meine Lider zu öffnen. Licht!

"Karl, kannst du mich hören?"

Ich blinzle einige Male. Plötzlich fällt es mir leichter, meine Augen geöffnet zu lassen. Verschwommen nehme ich meine Umgebung wahr. Die Farbe weiß dominiert. Ein Krankenzimmer, eindeutig. Jemand beugt sich über mich, eine Frau.

"Kannst du mich hören?"

Ich sehe, wie sie ihre Lippen bewegt, aber die Worte erreichen mich zeitverzögert. An Nicken ist nicht zu denken, mein gesamter Körper ist taub und gehorcht mir nicht. Die Frau scheint das zu merken.

"Blinzle, du mich hören kannst."

Ich schließe und öffne meine Augen. Die Frau macht einen zufriedenen Eindruck und lächelt mich an. Es ist das Lächeln eines Engels, das mich wärmt und mir das Gefühl gibt, dass alles wieder in Ordnung kommt. Ich fühle mich sicher und geborgen. Ohne, dass ich etwas dagegen tun kann, dämmere ich erneut weg. Weitere Worte dringen an mein Ohr, aber ich verstehe sie nicht. Während mich die Dunkelheit erneut umarmt, begleiten mich ihre Worte, ihres Sinnes beraubt und dennoch schön wie Engelsgesang.

* * * * *

Ich öffne meine Augen. Es ist kein langsames Wachwerden, vielmehr bin ich von einer Sekunde auf die nächste voll da - orientierungslos und verwirrt. Ich liege in einem Krankenzimmer, soviel steht fest. Als ich meinen Kopf langsam zur Seite drehe, sehe ich durch das geschlossene Fenster, dass es Nacht ist. Eine Stehlampe in einer Ecke des Raumes spendet gedimmtes Licht. Erst jetzt erkenne ich, dass jemand neben meinem Bett sitzt und mich beobachtet.

"Was ist passiert?", frage ich krächzend.

Für einen kurzen Moment glaube ich, dass ich zu meiner Frau spreche. Stattdessen beugt sich jedoch die Frau aus meinen Träumen vor und lehnt sich an den Bettrand.

"Du hattest einen Autounfall."

Ich versuche die Geschehnisse in mein Gedächtnis zu rufen, aber da ist nichts.

"Du wirst dich nicht daran erinnern können", errät die Frau meine Gedanken.

Ihr Gesicht ist wunderschön. Ich frage mich, wer sie ist. Nach einer Krankenschwester sieht sie nicht aus. Sie trägt zwar weiße Kleidung, diese ähnelt jedoch der, im Krankenhausalltag praktischen, Arbeitskleidung in keiner Weise.

"Wer sind Sie?", kann ich mich schließlich zur nächsten Frage aufraffen.

Sie lächelt mich auf eine Art und Weise an, die mein Herz zum Schmelzen bringt. Der Gedanke, dass ich jetzt, nachdem ich ihr wunderschönes Gesicht sehen durfte, sterben könnte, ohne etwas Wichtigeres verpasst zu haben, drängt sich mir auf.

"Nenn' mich einfach Leyla", sagt sie immer noch lächelnd.

Ich wende den Blick ab, um nicht weinen zu müssen, ihr Anblick ist einfach zu viel für mich. Sie nimmt meine Hand und drückt sie sanft. Mir ist, als würde meine Haut, dort, wo sie mich berührt, vibrieren. Kraft strömt in meinen Körper und ich spüre ein Kribbeln, wie wenn wieder Leben in einen eingeschlafenen Fuß zurückkehrt.

"Bin ich tot?", frage ich, einer plötzlichen Eingebung folgend.

Ihr Blick auf meinem Gesicht wärmt mich. Obwohl ich sie nicht ansehe, spüre ich, dass sie mich voller Güte und Liebe ansieht.

"Sieh' mich an.", sagt sie leise aber bestimmt.

Unfähig, mich ihrer Bitte zu widersetzen, wende ich meinen Kopf.

"Karl, du bist schon vor langer Zeit gestorben."

Ihre Worte verwirren mich kurz. Doch dann verstehe ich sie. Vermutlich spricht sie von meinem Leben und davon, dass ich nichts daraus gemacht habe. Dass ich mich treiben ließ und keine Ziele hatte, auf die hinzuarbeiten es sich gelohnt hätte. So gesehen war ich tatsächlich vor langer Zeit gestorben.

Plötzlich schüttelt sie ihren Kopf.

"Nein, Karl. Ich meine nicht, was du aus Deinem Leben gemacht hast. du bist tot. Vor sechsundneunzig Jahren gestorben."

Ich sehe sie verständnislos an. Wovon redet sie? Und woher wusste sie, was ich dachte?

"Wer sind Sie?", fragte ich erneut und verliere mich in ihren dunkelgrünen Augen.
Sie stößt einen bezaubernden Seufzer aus. "Ich wurde Dir zugeteilt, den Tag, an dem du geboren wurdest.", sagt sie in einer Stimme, als würde sie einem Fünfjährigen etwas erklären.

Stirnrunzelnd betrachtete ich sie. Ein Engel? Ein Schutzengel? Sie lächelt erneut, als sie meine Gedanken errät. Oder kann sie sie gar lesen?

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Sie meinen.", gebe ich schließlich von mir. Der Gedanke, tot zu sein, kommt mir absurd vor. Ich weiß, dass ich verletzt bin. Auch wenn mir der Grad meiner Verletzungen noch nicht bewusst ist, komme ich mir doch alles andere als tot vor.

"Du bist 1909 im Alter von zweiunddreißig Jahren an Tuberkulose gestorben.", gibt sie lächelnd von sich, so als würde sie mir einen guten Morgen wünschen.
"Aber ich wurde 1973 geboren!", entgegne ich ungläubig.
"Das stimmt. Du wurdest aber auch 1941 geboren."

Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mich auf den Arm nimmt. Mir fällt nichts ein, was ich darauf entgegnen soll, also wende ich meinen Blick ab und starre die weiße Wand auf der anderen Seite des Raums an. Schließlich kommt mir ein Gedanke und ich wende meinen Blick erneut ihr zu.

"Wenn ich tot bin, wo bin ich dann jetzt? Wo sind wir hier?"
Sie lächelt mich mitleidig an. "Karl, das hier Jenseits. Du warst Zeit deines Lebens ein schlechter Mensch, der keine einzige gute Tat vollbracht hat. Du hast deine Frau und deine Kinder verlassen, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden, ehe Dich der Tod mit zweiunddreißig ereilt hat."

Ungläubig verzog ich die Mundwinkel. "Entschuldigen Sie, aber das ist der größte Schwachsinn, den ich jemals gehört habe! Ich habe meine Frau nicht verlassen, außerdem habe ich nur eine Tochter und nicht mehrere Kinder!"

Sie lässt meine Hand los, steht auf und geht ans Bettende.

"Glaub' es oder nicht. Ich habe die Erlaubnis erhalten, Dich heute Nacht zu besuchen, so wie ich es auch die vergangenen drei Male getan habe. Du wirst heute Nacht sterben Karl und du bist bis in alle Ewigkeit dazu verdammt, erneut geboren zu werden, um hier weiterzuleben. Die Welt, so wie du sie kennst, existiert nur in Deinem Kopf. Die richtige Welt hat nichts mit alldem hier zu tun. Ich begleite Dich nun schon geraume Zeit. Auch das letzte Mal warst du nicht bereit, mir Glauben zu schenken. Aber wir haben Zeit, viel Zeit. Ich wollte nur wieder versuchen, es Dir beizubringen."

Langsam kommt sie auf der anderen Seite zum Kopfende des Bettes und legt mir ihre Hand auf die Stirn. Als sie mich mit ihren dunkelgrünen Augen fixiert, habe ich das Gefühl, tatsächlich vor Glück sterben zu müssen.

Sie beugt sich zu mir herunter und küsst mich auf den Mund.

"Wir seh'n uns, mein Liebling.", haucht sie mir zu, als sie sich wieder aufrichtet.

Ich frage mich, wer sie tatsächlich ist und warum sie das hier tut. Während ihre Hand auf meiner Stirn ruht, spüre ich plötzlich, wie alles um mich herum verschwimmt. Es scheint, als würde ich erneut wegdriften. Alles wird dunkel. Wahrscheinlich schlafe ich wieder ein. Das ist gut. Schlafen wird mir helfen. Leise vernehme ich das Pochen meines Herzens in meinen Ohren. Es wird immer langsamer, bis es schließlich aufhört.

Sie sagte, ihr Name sei Leyla.

Leyla.. was für ein wunderschöner Name.

 

hallo groovekill,

krasse wende. klar, ich hatte erwartet, dass der patient sich neu in seine ehefrau verliebt. bis dato alles nachvollziehbar und gewohnt. bis der leser plötzlich umdenken muss. den leser zu überraschen ist ein durchaus willkomendes literarisches mittel, aber das hattest du eigentlich gar nicht beabsichtig. aber mancher leser wird bei der erkenntnis, dass es sich um einen engel handelt, gewaltsam zum umdenken gezwungen das ist ungechickt. und das ist auch mein hauptkritikpunkt. nach dem wechseln war ich so sehr irritiert, dass es mir schwer fiel mich mit der neuen situation abzufinden. irgendwie sollte es dir gelingen, den irrtum von anfang an auszuräumen. dem leser muss klar sein, dass sie ein engel ist. ein vergleich mit seiner frau würde ja schon helfen, dann weiss der leser, dass es nicht seine frau ist. bei der kleidung könntest du auch einen hinweis bringen. dass die kleidung weiss ist und keine schwesternkleidung ist, kann immer noch strassenkleidung sein.
mein 2. kritikpunkt bezieht sich auf die vielen wortdoppelungen. ich weiss, dass dir diese so ziemlich schnuppe sind, eine icherzählung verträgt ja wesentlich mehr wortdoppelungen, dennoch sind diese hier kaum förderlich für die geschichte.
ansonsten ist der erzähstil gewohnt gut. du hast diesmal auf deine "schlimme" sprache verzichtet *smile*!
folgende kleinigkeiten möchte ich anmerken:

Ich öffne die Augen. Mein Schädel pocht unangenehm und mein linkes Auge ist verklebt.

da klebt eine wortdoppelung. "Auge". besser wenn du den 2. satz umschreibst. "Dabei ist das linke verklebt, und mein Schädel pocht unangenehm"

Aus meinem rechten Auge erkenne ich durch die zerborstene Windschutzscheibe Autotrümmer.
schon wieder "Auge", jetzt wird es schwierig. grundsätzlich würde ich schon mal sagen, dass man nicht aus dem auge erkennt, sondern mit dem auge. "Mit den letzten heilen Sehnerven erkenne ich ..." das wäre typisch dein stil!

Irgendwie schaffe ich es, meine linke Hand zu befreien, die zwischen Lenkrad und dem verbogenen Armaturenbrett eingeklemmt war
"war" >> "gewesen ist"

Nur Bedauern, dass mir lediglich 32 Jahre vergönnt waren.

schreibe zahlen doch bitte aus

Ich habe keine Ahnung wo ich bin oder was passiert ist.
vor "wo" ein komma

Es kostet mich unglaublich viel Mühe meine Augen zu öffnen. Licht!

schon wieder "Augen" - ein synonym wäre "Lider"

„Karl, kannst Du mich hören?“

"Du" klein - an mehreren stellen

Ich blinzle einige Male. Jetzt, wo meine Augen geöffnet sind, kostet es mich weniger Anstrengung, sie offen zu lassen.
noch mehr "Augen" - jetzt fällt mir nichts mehr ein, ausser dass eventuelle helligkeit eine qual für die guckerchen sein könnte. also könntest du es umschreiben: "Helles Licht verengen meine Pupille."

Ich versuche mich daran zu erinnern, aber da ist nichts.

„Du wirst dich nicht daran erinnern können“, errät die Frau meine Gedanken.


"erinnern" ist doppelt. "Ich versuche, das Geschehene in mein Gedächtnis zu rufen" wäre ein syonym

Ihr Gesicht ist wunderschön. Ich frage mich, wer sie ist. Nach einer Krankenschwester sieht sie nicht aus, sie trägt zwar weiße Kleidung, diese sieht jedoch nicht nach Krankenpersonalwäsche aus.

"Kranken" ist doppelt
"Krankenpersonalwäsche" klingt aber auch wirklich zäh. "diese Kleidung ähnelt eher den Seidenkleider einer Operette"

Ich wende den Blick ab um nicht weinen zu müssen,

vor "um" ein komma

„Karl, Du bist schon vor langer Zeit gestorben.“

Ihre Worte verwirren mich kurz. Doch dann verstehe ich sie. Sie spricht von meinem Leben. Davon, dass ich nichts daraus gemacht habe. Dass ich mich treiben ließ und keine Ziele hatte, auf die hinzuarbeiten es sich gelohnt hätte. So gesehen war ich tatsächlich vor langer Zeit gestorben.

so viel erinnerung? im leben nicht!

dazu verdammt, erneut geboren zu werden um hier weiterzuleben.

vor "um" ein komma

fazit: auch wieder nicht unbedingt eine deiner besseren geschichten. offenes ende, der leser bleibt ratlos zurück. geschlampt beim erzählstil. und den leser, der anfangs nicht an einen engel glauben möchte, verwirrt. vielleicht überprüfst du deine geschichte einfach noch mal. die stolpersteine sind ja nicht gravierend, die bekommst du leicht weg.

bis dann

barde

 

Erstmal Danke für Eure Kritik.

Barde, ich muß mal wieder neidlos gestehen, dass ich nahezu jedem Deiner Kritikpunkte Recht geben mußte. Ich habe die meisten Stellen dementsprechend geändert.

Eigentlich dachte ich, dass ich früh genug einen Hinweis darauf gebe, dass es sich bei der Frau um einen Engel handelt, dass dieser Hinweis noch früher plaziert werden sollte, ist mir eigentlich nicht aufgefallen. Im Grunde dachte ich, dass es klar ist und dachte nicht, dass man eine Verdbindung zu Karl's Frau herstellen kann. Wie auch immer, er erkennt jetzt gleich nach dem Aufwachen, dass es sich nicht um seine Gattin handelt.

Ich hatte natürlich mal wieder einen Hintergedanken bei der Story. Imperator hat mal seine Interpretation abgegeben und Du natürlich auch. Dennoch trifft es nicht ganz das, was ich beabsichtigt hatte. Möglicherweise sollte ich weiter daran arbeiten, mal sehen.

Was mich dann aber doch überrascht hat, war Deine Meldung, dass ich den Leser überrascht zurücklasse. Ich dachte eigentlich, dass alles glaskar wäre. Naja, liegt vermutlich daran, dass ich ja auch meinen Hintergedanken kenne. :D

Genausowenig hatte ich vor, das Ende offen zu lassen. Es ist im Grunde genauso, wie es dasteht: Er stirbt. Wie könnte ich das anders formulieren?

Wäre schön, wenn noch einige Ihren Kommentar dazu abgeben würde, möglicherweise erkennt ja einer, was ich wirklich mit dieser Geschichte aussagen wollte. Hoffentlich unterstellt mir jetzt keiner, dass ich selber nicht wußte, was Sache ist und nur darauf warte, dass mir einer eine super Erklärung abliefert, die ich dann als meine ausgeben kann. ;)

 

hallo groovekill,

du hast deiner geschichte ja eine rundumkorrektur verpasst. das auge ist gar nicht mehr verklebt.
beim 1. lesen gingen mir viele varianten durch den kopf. eine war, dass sie die verengelte 1. frau ist, die er einst verlassen hatte. eine art racheengel auf ewig - denn sie erwähnt diese information und keine anderen tiefgreifendere. die rache ist ein fluch, der ihn immer zu seinem 32. trifft. dass leyla ihn immer liebkost verstärkt meine vermutung. aber dieser gedanke ist trotzdem nicht richtig, denn sie wurde seit seiner geburt ihm zugeteilt, also zu einer zeit, in der die ehefrau selbst noch kein engel war.
wenn meine vermutung doch greift, dann musst du diesen satz:

Sie stößt einen bezaubernden Seufzer aus. "Ich wurde Dir zugeteilt, den Tag, an dem du geboren wurdest.", sagt sie in einer Stimme, als würde sie einem Fünfjährigen etwas erklären.
ansonsten bleibe ich leider ratlos. und ich ärgere mich, dass ich nicht auf den pudels kern komme *smile*.
deine änderungen verfehlen nicht ihre wirkung. m.e. hat sich deine geschichte durch die feinen korrekturen wesentlich verbessert. ich hoffe, dass andere leser deine geschichte lesen werden. andere meinungen sind jetzt unbedingt wichtig.

folgendes habe ich noch:

Die Stimme lockt mich immer und immer wieder. Langsam gelingt es mir, aus meiner Bewusstlosigkeit aufzutauchen. Es kostet mich unglaublich viel Mühe meine Lider zu öffnen. Licht!

"Karl, kannst du mich hören?"

Ich blinzle einige Male. Plötzlich kostet es mich weniger Anstrengung, meine Augen geöffnet zu lassen.

auf die gefahr hin, dass ich nerve. aber "kostet" ist doppelt "benötigen" wäre ein synonym. und das wort plötzlich kann gar nicht mehr fehl am platz sein als hier - denn in deinem krankenhaus gibt es nichts plötzliches - und schon gar nicht plötzlicher als der unfall plötzlich gewesen war!

Für einen kurzen Moment glaube ich, dass ich zu meiner Frau spreche. Stattdessen beugt sich jedoch die Frau aus meinen Träumen vor und lehnt sich an den Bettrand.
selbst für einen barden jetzt unübersehbar. aber muss "Frau" so unangenehmen doppelt sein? "Für einen kurzen Moment glaube ich, dass ich zu meiner Frau spreche, aber es war sie nicht, es war eine andere, es war die aus meinen Träumen."

"Nenn' mich einfach Leyla.", sagt sie immer noch lächelnd.
keinen punkt. (fragezeichen und ausrufezeichen werden geschrieben, punkte nicht)

"Nein, Karl. Ich meine nicht, was du aus Deinem Leben gemacht hast. du bist tot. Vor 96 Jahren gestorben.
schreibe zahlen, die grösser sind als 32, auch aus. sonst sieht es so aus, als könntest du dich nicht entscheiden *smile*

"Du bist 1909 im Alter von 32 Jahren an Tuberkulose gestorben.", gibt sie lächelnd von sich, so als würde sie mir einen guten Morgen wünschen.
"32"

Sie lächelt mich mitleidig an. "Karl, das ist das Leben nach dem Tod. Du warst Zeit deines Lebens ein schlechter Mensch,
das ist beim 1. lesen durchs sieb gefallen. "Leben" ist doppelt. das 2. "Lebens" könnte auch "Seins" heissen

bis bald

barde

 

Also, ich wüßte echt nicht, was ich ohne Dich machen würde, Barde! :) Vielen Dank nochmal für die nachträglichen Änderungsvorschläge. Wie man sieht, konnte ich meine Fähigkeit, meine Texte nach ebensolchen Makeln durchzuforsten, nicht wirklich verbessern. Habe auf jeden Fall versucht, alles zu berücksichtigen. Muß auch gestehen, dass mir die Story immer besser gefällt. Ich finde den Gedanken einfach nett, dass Engel über uns wachen und uns vor unserem Tod mit uns in Kontakt treten.

Diese Story basiert übrigens auf dem Glauben der Moslems, dass jedem Menschen bei der Geburt zwei Engel zur Seite gestellt werden, die einen das ganze Leben lang begleiten. Diese sitzen auf den Schultern der Menschen (deswegen hängen die auch ein wenig runter) und notieren die guten, sowie die schlechten Taten im Laufe des Lebens. Nach dem Ableben werden diese Aufzeichnungen dann am Tag des jüngsten Gerichts vorgezeigt um entscheiden zu können, ob derjenige ein guter oder schlechter Mensch war. Um ins Paradies zu gelangen, müssen die Seelen über eine Brücke gehen, die über einer Schlucht hängt. Auf der anderen Seite befindet sich, wie gesagt, ads Paradies. Unten jedoch gibt es sieben Stockwerke der Hölle. Je nachdem, wie gut man bei den Sünden bzw. guten Taten abschneidet, variiert die Breite dieser Brücke. Gute Menschen werden eine Brücke vorfinden, so breit wie eine vierspurige Autobahn. Andere hingegen, werden mit der Breite eines gespannten Menschenhaares Vorlieb nehmen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, hier heil rüberzukommen, kann sich jeder ausrechnen. :)

Wie gesagt, diese Geschichte hat mich im Grunde zu meiner Story inspiriert. Schade, dass sie schon existiert, hätte gerne behauptet, dass sie von mir stammt.

Nochmal vielen Dank für's Korrekturlesen, Barde.

 

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