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Am Ende

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19.02.2008
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Am Ende

„Wenn du nicht mehr kannst, dann ruf mich und ich werde da sein und diesen Kampf für dich beenden!“
Erinnerst du dich?
Das Versprechen, das du mir gegeben hast, als wir noch klein, im zarten Alter von 4, 5 Jahren waren.
Damals wusste ich noch nicht, wie viel mir dieser Satz einmal bedeuten würde...
Denn jetzt steh ich hier, zwischen all den abgeschlachteten Menschen, die Erde konnte das ganze Blut nicht mehr aufnehmen und so blicke ich auf ein dunkelrotes Meer.
Ich sehe einen Kopf verwahrlost herumliegen; Gedärme, Innereien die aus einem herausquellen und Augen..., überall Augen, die weit aufgerissen und einen mit voller Angst anstarren.

Meine Hände blutverschmiert, zittern, als ich nach dem Amulett suche. Das Amulett, das du mir gegeben hast, damit es mich bei meinen Kämpfen beschützt.
Aber plötzlich will ich es nicht mehr,
ich verzweifle, hab den Drang mich zu verletzen, ersticke unter dem süßlichen Geruch des Blutes.
Nur noch zusammengehalten von der Hoffnung dich wieder sehen zu können schaffe ich es, nicht schreiend die Klinge gegen mich zu erheben.

Als ich dann nach unten sehe, erfasst mich eine Welle der Übelkeit.
Zu meinen Füßen liegt ein Soldat, dessen Körper mit zwei Lanzen durchbohrt wurde.
Ich knie mich nieder und nehme ihm dem silberglänzenden Helm ab. Er hat die Augen geschlossen, so als würde er nur schlafen. Ich streichle ihm über seine erkaltete, zarte Wange. Er war so jung, hatte sein ganzes Leben noch vor sich und nun liegt er hier, unterlegen demselben Schicksal wie die tausend anderen auf dem Schlachtfeld.
Unwillkürlich muss ich an die friedlichen, ruhigen Tage denken die wir zusammen verbracht haben.
Auf einmal fühle ich mich wieder so hilflos und so klein. So winzig klein, dass ich nicht mehr weiß, ob ich überhaupt noch existiere.

Woher kommen bloß wieder diese schrecklichen Gefühle der Hoffnungslosigkeit?

Aber plötzlich bist du da.

Du stehst dort und verdeckst die Sonne, die sich noch in aller Pracht zeigen will, bevor sie untergeht. Der purpurfarbene Himmel umrahmt dein schönes Gesicht und ich kann meine Tränen nicht länger zurückhalte.
Du kniest dich zu mir nieder und stichst du mit deiner eisernen Klinge in mein Herz.
Das Letzte was ich sehe sind deine blauen Augen, die kälter sind, als der eisige Wind der plötzlich um mich streicht. Und der Blick der mich einst so liebevoll ansah, sieht durch mich hindurch...

 

Hi, das ist meine geschichte...bewertet mich bitte nicht zu strng, denn das ist eins meiner ersten kurzgeschichten.
Natürlich freue ich mich auf verbesserungvorschläge!

lg Kristallstern

 

Hallo kristallstern,

leider fällt mir nicht viel Positives zu deiner geschichte ein. Ich fasse mal zusammen: Irgendein Schlachtfeld, irgendein Mensch, sucht einen anderen "geliebten" Menschen, findet ihn, der tötet ihn.
Die Zwischenräume füllst du mit Worten, die versuchen aus diesem Gerippe ein Zusammenhang zu zaubern. Das misslingt aber leider. Irgendwie scheint nichts so recht zusammen zu passen.
Der Einstiegssatz kann natürlich auf das Ende hinweisen, aber dadurch wird das ganze auch nicht nachvollziehbarer.
:confused:

Verbesserungsvorschläge also: Füge in dieses bemühte Bild die eigentliche Geschichte ein.

grüßlichst
weltenläufer

 

hallo kristallstern,

kann mich weltenläufer hauptsächlich nur anschließen.

Irgendwie weiß ich auch nicht ob dein prot jetzt eine Frau oder ein Mann, tendiere aber eigentlich eher zum zweiten, aber:

„Wenn du nicht mehr kannst, dann ruf mich und ich werde da sein und diesen Kampf für dich beenden!“
Erinnerst du dich?
Das Versprechen, das du mir gegeben hast...

würde das nciht eher ein Mann zu einer Frau sagen als anders herum... :confused:

"Aber plötzlich bist du da.

Du stehst dort und verdeckst die Sonne, die sich noch in aller Pracht zeigen will, bevor sie untergeht. Der purpurfarbene Himmel umrahmt dein schönes Gesicht und ich kann meine Tränen nicht länger zurückhalte.
Du kniest dich zu mir nieder und stichst du mit deiner eisernen Klinge in mein Herz.
Das Letzte was ich sehe sind deine blauen Augen, die kälter sind, als der eisige Wind der plötzlich um mich streicht. Und der Blick der mich einst so liebevoll ansah, sieht durch mich hindurch..."

Hab gedacht, dass wäre eher symbolisch, als würde er in seinen letzten Atemzügen seine/n Geliebte/r sehen... oder bringt er/sie den Prot wirklich um ?

Naja,... LG
Jeni

 
Zuletzt bearbeitet:

Weiter so!

Moi Kristallstern,

ich kann mich der Kritik nicht anschließen und habe Deine Geschichte sehr gern gelesen!

Ich finde es ausgesprochen angenehm, daß nicht alles zu Tode erklärt wird, und daß man in eine intensive Geschichte geworfen wird, in der der man sich erstmal weiterlesend zurechtfinden muß - so etwas sehe ich viel zu selten!! Auch daß das Geschlecht der Hauptfigur offenbleibt, gefällt mir - es bringt eine gewisse Spannung in die Sache, und weckt nicht sofort Assoziationen mit einer etwaigen Opfer/Täter-Zuordnung. Außerdem spielt es im Kontext ohnehin keine Rolle.

Deine rettende Gestalt sehe ich fast metaphorisch - Engel, Teufel? Und auch hier gefällt mir die Ambivalenz, um was für eine Figur es sich handeln könnte.

Persönlich bin ich über die blauen Augen gestolpert, vermutlich weil mein Hirn plötzlich einen Kurzschluß mit blaue Augen - arisch - Nazi - Euthanasie/Gnadentod hatte, der sehr wahrscheinlich gar nichts mit Deiner Geschichte zu tun hat.

Einzig der beschriebene plötzliche Drang zur Selbstverletzung hat mich wirklich gestört: weil sich dies als eine Art stellvertretende Schutzmaßnahme bei Bewältigung von psychischen Traumata einstellt, meines Wissens nach aber zu Zuständen gehört, die sich nicht mit Kriegssituationen zusammenbringen lassen, und meist zeitlich verzögert kommen - also in diesem Falle nicht etwa noch auf dem Schlachtfeld selbst.

Ich freue mich auf weitere Geschichten!
Viele Grüße
Katla

 

Hallo Kristallstern,

Willkommen hier! Ich habe Deine Geschichte nicht ungern gelesen. Dass das Wesen, das der Soldat (oder auch nicht Soldat?) hier ruft, und auch der Erzähler selbst nicht klar beschrieben ist, hat mich nicht sonderlich gestört.

Mann in hoffnungsloser Situation, umringt von Blut und Verderben ruft mythologisches Wesen, oder Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten, das/den er liebt und mit dem ihn eine lange Geschichte verbindet. Letzterer hält sein Versprechen ein und tötet ihn, weil er es nicht mehr ertragen kann.

Das ist zumindest das, was ich hier verstanden habe, und mir persönlich ist das genug Handlung für eine Geschichte dieser Länge. Den Rest überlässt Du der Phantasie, und das gefällt mir.

Von Details wie "Schlachtfeld", "Lanzen" und "Amuletten" schliesse ich auf eine düstere Vergangenheit, der die Sprache meiner Meinung nach nicht angepasst ist. Manche Sätze finde ich ziemlich schräg.

z. B.

Denn jetzt steh ich hier, zwischen all den abgeschlachteten Menschen

Ich sehe einen Kopf verwahrlost herumliegen

So winzig klein

So würde sich der Kämpfer einer fernen Zivilisation, den ich mir hier vorgestellt hatte, nicht ausdrücken.

An einigen Stellen fand ich die Ausdrucksweise auch recht klischeehaft:

im zarten Alter von 4, 5 Jahren

Er war so jung, hatte sein ganzes Leben noch vor sich und nun liegt er hier

Woher kommen bloß wieder diese schrecklichen Gefühle der Hoffnungslosigkeit?

Kurz: Inhaltlich finde ich die Idee interessant, sprachlich könnte man da einiges mehr rausholen.

Wünsche Dir hier viel Spass und Erfolg

Liebe Grüsse

Elisabeth

 

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