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Am entgegengesetzten Ende der Welt

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07.05.2004
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Am entgegengesetzten Ende der Welt

für Dominic (Irgendwo, ganz weit weg)

Er spürt solche Tage, spürt es, wenn die Sehnsucht in mir anwächst und ich nichts anderes will, als das wahre Leben hinter mir lassen. Vielleicht, weil es Frühling wird, die Sonne den grauen Himmel vertrieben hat und überall Vögel gegen den Straßenlärm ansingen.
Später wird er kommen, das weiß ich.
Es sollte mich wütend machen. Wenigstens ein bisschen. Weil er ein Nein nicht akzeptieren kann, nicht auf mich hört und macht was er will.
Wütend bin ich nur auf mich selbst. Weil ich mich schon jetzt auf ihn freue. Weil mir an Tagen wie diesen egal ist, was uns trennt. Und vor allem, weil ich es nicht schaffe, wütend, wenigstens ein bisschen wütend, auf ihn zu sein.

„Der Regen hat dich in mein Leben geschwemmt“, sagte ich einmal zu ihm.
„Nein, er hat es überschwemmt“, korrigierte er und lächelte, wie er es manchmal tut, mit Schatten in den Augen, die ich nie deuten kann.

Ein Wolkenbruch trieb mich unter die große Buche mit den ausladenden Ästen – er stand schon da und blinzelte, eine Angel in der Hand, in den düsteren Himmel.
Dass er einer der echten Menschen war, spürte ich sofort. Wusste es, als er mich ansah, mit seinen azurblauen Augen. Ganz tief sahen diese Augen, tiefer vielleicht, als ich mich selbst je gesehen hatte.
„Ich heiße Jano“, sagte er.
„Matilda“, antwortete ich und gab ihm die Hand.

„Jano“, flüstere ich. Das Wort zersplittert, teilt sich in tausend Bilder und ich finde eine ganze Welt dahinter: Herbst, ein blauer Himmel, er und ich. Ich und er. Weihnachtsmarkt, heißer Glühwein, verbrannte Finger. Dampfnudeln und warme Lippen, die nach Vanille schmecken. Kaminfeuer, Schatten an der Wand und heiße Schokolade. Und ein riesengroßer Scherbenhaufen.

Er hielt sie einen Moment zu lange, meine Hand. Und mir gefiel, wie sie sich anfühlte, ganz warm und ein bisschen rau.
„Kaffee?“ Er wartete meine Antwort nicht ab und reichte mir einen Becher. „Zu süß und viel zu viel Zucker, aber ich mag ihn so.“ Wir lächelten uns an, verstanden.
„Danke. Ich gehe hier oft spazieren, aber ich habe dich noch nie gesehen.“
„Ich komme nur selten her, aber immer wenn ich raus muss, zieht es mich an diesen Fluß.“ Er deutet mit dem Kinn auf seine Angel. „Ich angle immer mit leerem Haken. Das ist gut zum Entspannen“ Grinsend zuckt er mit den Achseln, als wollte er sich dafür entschuldigen.
„Warum macht man so etwas?“
„Weil man Mitleid mit den Fischen hat. Aber ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, warum ich dir so was erzähle.“
„Weil ich mit den gelben Gummistiefeln und dem quietschroten Regenmantel aussehe wie eine Vollidiotin?“
Ganz nah standen wir beieinander, Regentropfen klebten in seinen Wimpern und plötzlich wollte ich die Hand ausstrecken und ihm über das nasse Haar streichen – ich glaube, das war der Moment, in dem ich mich in ihn verliebt habe.

„Weißt du, Matilda“, sagte er viel, viel später, als schon alles verdorben war.
„Ich hab gewusst, wie das endet. Sogar das Warum hab ich geahnt.“
Nur ich, ich wusste nichts! Warum dürfen Menschen wie er Jano heißen? Warum haben sie azurblaue Augen und ein Lächeln, das meine Knie weich werden lässt? In Mittelerde ist doch auch leicht zu erkennen, wer die Bösen sind! Was ist mit all den Klischees, die einen angeblich warnen sollen? Er trug keine Londsdale- oder Consdapleklamotten. Und falls er CDs von Störkraft oder Noie Werte besaß, so habe ich sie nie gesehen.

Jano klingelt, steht vor meiner Tür und ich schaffe es noch nicht einmal, meine Freude zu verbergen. Mein Lächeln ist so breit, dass es buchstäblich von einem Ohr zum anderen reicht. Dabei wollte ich ihm wenigstens souverän gegenübertreten.
Er tritt von einem Fuß auf den anderen und grinst schief. Er grinst immer so, wenn er nicht weiß, was er als nächstes tun oder sagen soll.
Wir haben nicht viele Möglichkeiten und deswegen küsse ich ihn. Seine Lippen sind ganz warm und schmecken nach Tabak. Er presst mich gegen den Türrahmen, dringt mit seiner Zunge in meinen Mund. Beißt mich in die Lippen und obwohl es ein bisschen wehtut finde ich es schön. Ich schiebe meine Finger unter seinen Pullover und schramme über seinen Rücken.
„Matilda“, stöhnt er in mein Ohr. „Ich liebe dich.“
Ich nestle an seiner Jeans herum und wir lachen, weil meine Finger zittern und ich es nicht schaffe, die Knöpfe zu öffnen. Er presst mich noch fester an den Türrahmen und schiebt seine Hand in meine Hose.
„Die Gummis“, seufze ich.
„Was?“
„Die Gummis sind im Schlafzimmer.“

„Matilda“, sagte er. Seine Stimme klang ein bisschen kratzig und einen Hauch zu hoch. Ich stand am Herd und briet Steaks. Schon in diesem Moment wusste ich, dass ich nicht hören wollte, was er zu sagen hat.
„Ist schon gut“, flüsterte ich. „Erzähl es mir nach dem Essen.“
„Matilda.“ Er stand ganz nah bei mir und ich musste ihm in die Augen sehen.
„Morgen ist eine Demonstration der NPD mit anschließender Kundgebung zum Gedenken an die Opfer der Bombennächte.“
„Hm“, sagte ich und weigerte mich zu verstehen.
„Und ich werde daran teilnehmen.“
Alles schlug er kaputt mit diesen Worten und all meine Hoffnungen sah ich erst, als sie zerschlagen zwischen uns lagen.
Ich wollte etwas sagen, aber es erschien mir unendlich anstrengend, die Worte zu formen.
„Und ich wollte zur Gegendemonstration“, flüsterte ich. „Wie könnt ihr die Opfer für eure Zwecke missbrauchen?“
Er zuckte mit den Schultern. „Findest du das richtig? Dass Stadt um Stadt zerbombt wurde? Dass alles kaputt war und tausende Menschen in etwas hineingezogen wurden, dass sie nie wollten?“
Ich konnte nichts dazu sagen, schon jetzt hatten wir die Grenzen ereicht. Nur halten wollte ich ihn noch für einen Augenblick. Und ganz kurz, ein paar Sekunden, war noch alles in Ordnung.
„Wir sehen uns morgen“, sagte er und ging.

Ich mag das Danach, wenn Jano in meinen Armen döst und mir gelegentlich feuchte Küsse auf die Wange haucht. Ich mag es ihm beim Schlafen zuzusehen. Seine Wimpern werfen Schatten auf seine Nase und seine Lider zucken im Traum. Ich streichle die weiche Haut an seinem Hals, verweile einen Moment an der Narbe knapp unter dem Bauchnabel.
„Ich liebe dich“, sage ich, aber er hört es nicht.

Wir wollten raus und es ist Frühling, wir liegen auf einer Decke. Der kalte Boden trägt noch den Winter in sich. Aber eindeutig: Frühling. An den Bäumen regt sich das erste zarte Grün und die Sonne kitzelt meine Nase und hinterlässt ein wenig Wärme.
Das alles sollte genügen, wenigstens jetzt – aber das tut es nicht.
„Erzähl mir von deinen Eltern“, fordere ich ihn auf.
Er pustet mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sieht mich an. Warum fragst du, wollen seine Augen wissen. Es gibt keine Worte, die Brücken zwischen uns bauen. Schweigen ist unsere einzige Sprache.
„Ich war oft mit meinem Vater angeln, meistens nachts. Es war unheimlich, wenn wir im Dunkeln zum Angelplatz liefen. Da gab es so viele Schatten und so viele knackende Äste. Ob ich Angst habe, wollte mein Vater oft wissen. Trotz schlotternder Knie habe ich das immer abgestritten.“
Er lächelt, sieht mich an und meint doch nicht mich. Ganz weit weg ist er, irgendwo in seiner Vergangenheit und als ich ihn küsse weiß ich, dass er es nicht spürt.
„Wohl fühlte ich mich erst, wenn mein Vater ein Feuer zum Brennen gebracht hatte. Für das Angeln habe ich schon damals nicht viel übrig gehabt, das Drumherum war immer interessanter. Ich tanzte um das Feuer und trug einen Indianerkopfschmuck, den mir meine Mutter aus gefärbten Entenfedern gebastelt hatte. Manchmal erzählte mein Vater Gruselgeschichten und ich schmiegte mich ganz nah an ihn. Er war so warm und roch nach Tabak und Minze. Manchmal glaube ich, dass ich nur rauche, weil es mich an meinen Vater erinnert.“
Seine Stimme entgleitet ihm und er kehrt zu mir zurück.
„Schön war das damals“, sagt er und nimmt meine Hand.
„Hat dein Vater dich jemals geschlagen?“ Die Worte kommen aus meinem Mund, obwohl ich das gar nicht will. Sie schwirren in der Luft und fegen ihm sein Lächeln vom Gesicht. Sie ist wieder da, die Mauer zwischen uns, himmelhoch türmt sie sich auf und er lässt meine Hand los.
„Würdest du dich dann besser fühlen?“ Seine Worte brennen. „Soll ich dir erzählen, dass er mich vergewaltigt hat? Dass ich eine schreckliche Kindheit hatte? Dass mein Vater ständig blau war und abwechselnd mich und meine Mutter geprügelt hat? Wäre das gut für dich? Brauchst du ein paar Szenen, die in dein Weltbild passen?“
„Vielleicht“, antworte ich. Und irgendwie ist der Tag jetzt verdorben.

Am Liebsten möchte ich weinen, als wir unsere Sachen zusammenpacken. Könnte ich ihn nur überzeugen, denke ich mir.
„Weißt du“, sagt er. „Du wärst nicht mehr die Gleiche, wenn du an etwas anderes glauben würdest.“ Wir sind uns so ähnlich und doch wohnt er am anderen Ende der Welt. Aber manchmal, denke ich, kann er mich besuchen kommen.

 

Hm ja ... das ganze sollte eigentlich ein bisschen gesellschaftskritischer werden - aber es ist mal wieder mit mir durchgegangen.
Na ja... aber es ist immerhin eine laaaaangsame Annäherung an das Thema.

 
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Liebe Bella,

tja, ich war leider nicht auf der Demo, sonst wäre mir so ein Plot vielleicht auch eingefallen :D - die Idee finde ich gut - bei deiner Schreibe als Liebesgeschichte, in Gesellschaft wäre sie wirklich nicht so richtig platziert.
Wie man wieder mal sieht: Das wahre Leben fördert die besten Ideen ;)

Also, die Zutaten wären schon mal vielversprechend, nun sollte die KG auch noch raffiniert zubereitet werden und da sehe ich bei dir noch Optimierungschancen.

Was mich an dieser Geschichte stört, ist schlichtweg der Aufbau.
Mir geht es viel zu lang, bis du mit der Information der konträren politischen Gesinnung herausrückst. Dieses Drumrumgerede ist mir ein paar Absätze zu viel Schwammiges à la:
Weil mir an Tagen wie diesen egal ist, was uns trennt.

Lass uns doch als Leser bewußt erleben, dass sie ihn begehrt, auch wenn sie am liebsten sein Hirn austauschen würde. Der offene Konflikt würde der Geschichte viel mehr Biß geben und die verzweifelte Leidenschaft der Prota deutlicher machen.
Mein bescheidener Vorschlag: Ganze Absätze vom Verlauf her verschieben.

Das Schubidu am Anfang komprimieren. Dann bleibt der Verlauf bis

ich glaube das war der Moment, in dem ich mich in ihn verliebt habe.

Danach würde ich den ganzen folgenden Absatz einfügen, das macht dann noch neugierig und wirkt mehr, wie wenn du das nach der Auflösung NPD präsentierst:

"Wir wollten raus und es ist Frühling, wir liegen auf einer Decke. [...] bis
„Vielleicht“, antworte ich. Und irgendwie ist der Tag jetzt verdorben.

Darauf irgendwie die Information, dass er ein Nazi ist. Dramatisch wäre doch eine kurze Szene (vielleicht nachdem sie sich gerade erst kennengelernt haben) bei einer Demo oder so was ähnliches, bei er sich beide in konträren Positionen erleben - was könnte man da für ein Gefühlswirrwar aufzeigen :D

Ja, und die restlichen Absätze passend dahinter oder davor.
Dann hast du zwar eine etwas andere Geschichte, die mich aber vom Spannungsbogen wahrscheinlich mehr ansprechen würde.

Beim Drübernachdenken kommt mir dann doch noch in den Sinn, dass diese Beziehung eigentlich eine ist, die von Abhängigkeit lebt - also eine Suchtbeziehung ist. Ist es der Sex, der so gut ist? Ist es sein Äußeres?

Ich frage mich, ob man wirklich jemand lieben kann, wenn er ganz andere, wichtig: falsche, ideologische Ansätze hat? Kann man dann den ganzen Menschen akzeptieren - das bedeutet für mich lieben ?
Oder ist es eben nur Leidenschaft, die verbindet? Ich fände es schön, wenn du das noch etwas besser herausarbeiten könntest.


Nun das Ganze noch von der Textarbeit aus gesehen:


and I wouldn't change you if I could
Tatsächlich?
Weil er ein Nein nicht akzeptieren kann, nicht auf mich hört und macht was er will.
Der Song zieht in eine andere Richtung wie die Prota von dir dargestellt wird. Das nur mal so am Rande.


Er spürt solche Tage, spürt es, wenn die Sehnsucht in mir anwächst und ich nichts anderes will, als das wahre Leben hinter mir lassen.
Der Satz ist so schön, aber leider erst in seiner Aussage zu verstehen, zu genießen, wenn man die Umstände kennt. Ich würde den vor die Szene setzen, wenn sie miteinander schlafen.

Und vor allem, weil ich es nicht schaffe wütend, wenigstens ein bisschen wütend, auf ihn zu sein.
schaffe, wütend, wenigstens

Aber traurig sieht es aus, als könnte sein Lächeln in Tränen zerfließen.
Kitschgrenze für mich überschritten ;)

Ein Wolkenbruch trieb mich unter die große Buche mit den ausladenden Ästen – er stand schon da und blinzelte, eine Angel in der Hand, in den düsteren Himmel.
Hoffentlich gab es kein Gewitter - sonst wären die Zwei ja lebensmüde!

Dass er einer der echten Menschen war, spürte ich sofort.
Aha!?
„Zu süß und viel zu viel Zucker, aber ich mag ihn so.“ Wir lächelten uns an, verstanden.
Ich verstehe das mit dem verstanden so nicht ganz. Das ist, meine ich, auch so kein korrekter Satz, aber das finde ich hier nicht so tragisch. Wolltest du ein uns sparen?

„Weil man Mitleid mit den Fischen hat. Aber ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, warum ich dir so was erzähle.“
„Weil ich mit den gelben Gummistiefeln und dem quietschroten Regenmantel aussehe wie eine Vollidiotin?“
Die Vollidiotin gefällt mir hier nicht so richtig. Vielleicht eher: aussehe wie jemandem, dem man alles erzählen könnte, was einem so in den Sinn kommt ...
Zudem - wenn es ein Wolkenbruch ist, wußte sie doch vorher gar nicht, dass es regnen wird und trotzdem ist sie so gut ausstaffiert? Ein Wolkenbruch läßt vorheriges schönes Wetter vermuten und keinen Landregen.

Ganz nah standen wir beieinander, Regentropfen klebten in seinen Wimpern und plötzlich wollte ich die Hand ausstrecken und ihm über das nasse Haar streichen – ich glaube das war der Moment, in dem ich mich in ihn verliebt habe.
Vielleicht noch, ob sie lang waren oder kurz, gelockt oder gerade ... blond, braun, rot?

„Weißt du, Matilda“, sagte er viel, viel später, als schon alles verdorben war.
Dieser Satz ist nicht vollständig. Erweitere ihn zum nächsten.


In Mittelerde ist doch auch leicht zu erkennen, wer die Bösen sind! Was ist mit all den Klischees, die einen angeblich warnen sollen? Er trug keine Londsdale- oder Consdapleklamotten. Und falls er CDs von Störkraft oder Noie Werte besaß, so habe ich sie nie gesehen.
Kenne ich leider alles nicht, aber du wolltest wohl die Beschreibung umschiffen, dass er keine Glatze hat? So ist wohl dieser Abschnitt nur für Leute in deinem Alter interessant - oder ich bin zu wenig allgemeinwissend :D.


Jano klingelt, steht vor meiner Tür und ich schaffe es noch nicht einmal, meine Freude zu verbergen.
Ich nestle an seiner Jeans herum und wir lachen, weil meine Finger zittern und ich es nicht schaffe, die Knöpfe zu öffnen. Er presst mich noch fester an den Türrahmen und schiebt seine Hand in meine Hose.
„Die Gummis“, seufze ich.
Ist das Absicht, dass du den Anschein erweckst, sie würden, wenn die Gummis nicht wären, schon an der Eingangstür miteinander vögeln?
Übrigens ist es ja schon hin vom Hand-in-Hose-schieben bis zum Gebrauch eines Kondoms ... da gehst du etwas schnell drüber :Pfeif:

Alles schlug er kaputt mit diesen Worten und all meine Hoffnungen sah ich erst, als sie zerschlagen zwischen uns lagen.
Da du uns nie zeigst, wie sie miteinander über dieses Thema diskutieren, kann man die zerschlagenen Hoffnungen kaum sehen.

Ich wollte etwas sagen, aber es erschien mir unendlich anstrengend die Worte zu formen.
anstrengend, die

„Und ich wollte zur Gegendemonstration“, flüstere ich. „Wie könnt ihr die Opfer für eure Zwecke missbrauchen?“
Warum wollte? Da muss ein : Und ich gehe oder ich werde gehen hin. Warum flüstert sie hier? Sie müsste doch kämpferisch reagieren, es geht doch auch um ihre Sache.

Ich mag es ihn beim Schlafen zuzusehen. Seine Wimpern werfen Schatten auf seine Nase und seine Lider zucken im Traum.
Das musst du mir mal demonstrieren, wie das gehen soll, wenn die Augen geschlossen sind. Wo sollte denn da die Lichtquelle herkommen, damit die Wimpern auf der Nase zu sehen sind? Schräg aus der Wange?

Wir wollten raus und es ist Frühling, wir liegen auf einer Decke. Der kalte Boden trägt noch den Winter in sich. Aber eindeutig: Frühling. An den Bäumen regt sich das erste zarte Grün und die Sonne kitzelt meine Nase und hinterlässt ein wenig Wärme. Ich liebe ihn und es ist Frühling.
Welche Jahreszeit war da nochmal?

ich Angst habe, wollte mein Vater oft wissen. Trotz schlotternder Knie, habe ich das immer abgestritten.“
Komma nach Knie weg

Für das Angeln habe ich schon damals nicht viel übrig gehabt, das Drumherum war immer Interessanter.
interessanter

Würdest du dich dann besser fühlen?“ Seine Worte brennen.
Wo brennen sie? In ihrem Herzen, auf seiner Zunge, in der Luft?

Am Liebsten möchte ich weinen, als wir unsere Sachen zusammenpacken. Könnte ich ihn nur ändern, denke ich mir.
liebsten
Das ändern ist mir zu pauschal, passender fände ich überzeugen oder so ähnlich. Die Prot will ja nicht sein Wesen ändern, sondern nur seine Einstellung.


Wir sind uns so ähnlich und doch wohnt er am anderen Ende der Welt. Aber manchmal, denke ich, kann er mich besuchen kommen.

Mir gefiele besser: ... und doch lebt er (siehe IKEA :D) am anderen Ende ...

Schöner Schlußsatz.

Tja, nun hast du die kollegiale Bescherung von mir. Gerne hätte ich den einen oder anderen Smily mehr benutzt, aber du verstehst mich auch hoffentlich so richtig.

Ganz liebe Grüße
bernadette

 
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Uiuiuiuiui.

So, erstmal: Hallo Bernadette,

ich muss jetzt erst einmal über das ganze Aufbauzeugs nachdenken. Jedenfalls merkt man der Geschichte wohl irgendwie an, dass ich schon beim Schreiben ständig ganze Absätze hin und her geschoben habe und mir nicht sicher war, wohin ich sie nun packen soll.

Also, die Zutaten wären schon mal vielversprechend, nun sollte die KG auch noch raffiniert zubereitet werden und da sehe ich bei dir noch Optimierungschancen.

:) Das hast du jetzt schön gesagt.

Momentan weiß ich noch nicht wie ich das mit der Umschreiberei anpacken soll, ich brauche da noch ein bisschen mehr Abstand. Aber die Richtung, in die deine Anmerkungen zielen finde ich gut.
Würdest du es gut finden, wenn ich gleich ein Streitgespräch am Anfang einbauen würde?

Mit dem offenen Konflikt (den wollte ich zunächst auch) hat sich vor allem ein Problem herauskristallisiert. Ich konnte mich bei der Diskussion so schlecht in Jano hineinversetzen. Mir ist - außer das mit den zerbombten Städten - kein Argument eingefallen, dass sich auch für "linke" Ohren halbwegs normal anhören könnte. Also, wenn du hier irgendeinen Vorschlag hast - immer her damit.

Beim Drübernachdenken kommt mir dann doch noch in den Sinn, dass diese Beziehung eigentlich eine ist, die von Abhängigkeit lebt - also eine Suchtbeziehung ist. Ist es der Sex, der so gut ist? Ist es sein Äußeres?

So gedacht ist das eigentlich nicht - aber der Eindruck entsteht wohl, weil ich da wieder zu schnell war.

Ich frage mich, ob man wirklich jemand lieben kann, wenn er ganz andere, wichtig: falsche, ideologische Ansätze hat? Kann man dann den ganzen Menschen akzeptieren - das bedeutet für mich lieben ?
Oder ist es eben nur Leidenschaft, die verbindet? Ich fände es schön, wenn du das noch etwas besser herausarbeiten könntest.

Also, ich glaube schon daran, dass man jemanden trotzdem lieben kann, d.h. dass eine andere Grundeinstellung für mich nicht grundsätzlich ausschließen würde, jemanden nicht zu lieben. Wenn diese Einstellung aber so weit von meiner eigenen entfernt ist, gibt es - wahrscheinlich - keine Möglichkeit für ein Zusammenleben. Hm, aber womöglich kennst du dich da auch besser aus als ich.

Tatsächlich?

Darauf wollte ich eigentlich am Ende hindeuten.

Der Song zieht in eine andere Richtung wie die Prota von dir dargestellt wird. Das nur mal so am Rande.

Sollte er eigentlich nicht, aber ich prüfe das nochmal.

Kitschgrenze für mich überschritten

Ach, du hast ja recht.

Zitat:
Dass er einer der echten Menschen war, spürte ich sofort.

Aha!?


Dabei hab ich mir schon was gedacht, aber es ist anscheinend nicht rübergekommen. Muss ich auch noch überarbeiten.

Zudem - wenn es ein Wolkenbruch ist, wußte sie doch vorher gar nicht, dass es regnen wird und trotzdem ist sie so gut ausstaffiert?

Solche logischen Anmerkungen machen mich immer ganz kaputt. ;)
Aber ok - die Gummistiefel kann sie ja behalten. Im Herbst ist es an Flussufern ja immer etwas glitschig.

In Mittelerde ist doch auch leicht zu erkennen, wer die Bösen sind! Was ist mit all den Klischees, die einen angeblich warnen sollen? Er trug keine Londsdale- oder Consdapleklamotten. Und falls er CDs von Störkraft oder Noie Werte besaß, so habe ich sie nie gesehen.

Mittelerde ist die Welt, in der Herr der Ringe spielt. Londsdale und Consdaplelamotten sind typische Klamotten für die Naziszene (wobei erstere auch von anderen Leuten getragen wird, zweitere jedoch gar nicht). Störkraft oder Noie Werte sind Bands aus der Szene. Hier würde ich gern noch abwarten, ob das noch andere Leser stört.

Ist das Absicht, dass du den Anschein erweckst, sie würden, wenn die Gummis nicht wären, schon an der Eingangstür miteinander vögeln?
Übrigens ist es ja schon hin vom Hand-in-Hose-schieben bis zum Gebrauch eines Kondoms ... da gehst du etwas schnell drüber

Ähm ja ... *erröt*
Das hatten wir ja gestern schon unter deiner Geschichte. Ich kann mich zu diesen Sexszenen einfach nicht überwinden. Auch fand ich es hier wichtig zu zeigen, dass sie Sex haben, aber nicht wie. Aber das ist echt ein bisschen dürftig.

Das musst du mir mal demonstrieren, wie das gehen soll, wenn die Augen geschlossen sind. Wo sollte denn da die Lichtquelle herkommen, damit die Wimpern auf der Nase zu sehen sind? Schräg aus der Wange?

Vom Fenster. Also, dass Fenster ist z. B. links - und so werfen die Wimpern Schatten auf den linken Nasenflügel.

Die Rechtschreibfehler habe ich ausgebessert. Über manche Anmerkungen muss ich noch nachdenken.

Vielen Dank, Bernadette, für die Mühe, die du dir gemacht hast.

Lieben Gruß, Bella

Edit: Ich habe jetzt einmal in einem gesonderten Worddokument so zusammengestöpselt wie du das vorgeschlagen hast- gefällt mir eigentlich ganz gut. Allerdings passt gerade gar nichts mehr zusammen und manche Passagen muss ich wohl ganz rauswerfen. Ich muss mal sehen, wie ich das dann mache.

 

Mir ist - außer das mit den zerbombten Städten - kein Argument eingefallen, dass sich auch für "linke" Ohren halbwegs normal anhören könnte. Also, wenn du hier irgendeinen Vorschlag hast - immer her damit.

:klug: Recherche!
Guck doch mal ein paar HP's von rechtsradikalen Gruppierungen an, besonders natürlich die von der NPD, da bekommst du doch genug Futter.
Du musst ja auch nicht auf der Auschwitz-Lüge oder irgendeinem Weltkrieg herumreiten, such die Konflikte im Jetzt. Alle rechtsgerichteten Parteien haben doch zB "Ausländer raus" als Ziel; lass die Prot noch eine gute muslimische oder afrikanische Freundin haben - vielleicht nicht grade eine Jüdin, das wäre dann wieder die Holzhammer-Methode ;).

Auch fand ich es hier wichtig zu zeigen, dass sie Sex haben, aber nicht wie. Aber das ist echt ein bisschen dürftig.
Es sind ja auch keine erotischen Beschreibungen nötig, ich fand es nur etwas befremdlich, dass die Prot von den Gummis anfängt, obwohl beide noch komplett angezogen sind ;).

Allerdings passt gerade gar nichts mehr zusammen und manche Passagen muss ich wohl ganz rauswerfen.
Ich fände es schade, wenn du was rauswirfst, außer dem langen Anfang natürlich. Schreib doch um. Das macht Arbeit, ich weiß ...

 

Hallo Bella!

Ja, ich habe auch den Eindruck, dass diese Geschichte noch nicht fertig ist bzw. nur ein Fragment ist. Du hast dir da ein sehr schwieriges Thema genommen, aber du bist irgendwie auf halber Strecke stehen geblieben.
Es gibt drei Dinge an deiner Geschichte, die mich gestört haben:

1. Dass die politische Ausrichtung des männlichen Helden nur so ein bisschen als Folie für eine Liebesgeschichte benutzt wird. Die Geschichte hat ja zwei Themenschwerpunkte: Die starken Gefühle oder die starke Anziehungskraft zwischen den beiden und die problematische politische Gesinnung des männlichen Helden. Und da scheint mir, dass der politische Problembereich ein bisschen nur dazu benutzt wird, um die Stärke der Gefühle noch zu unterstreichen. Etwa so: Ja, das muss wahre Liebe sein, da sie ihn trotz seines Rechtsradikalismus liebt. Das heißt, es gibt kein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Hauptthemen. Fast so, als ob die Erzählerin vor sich selbst noch Angst hätte, darüber zu sprechen. Ja, es scheint weniger um ihn zu gehen als um diese starke Anziehung, die immer wieder betont wird. Ich bekomme kein eingängiges Bild von ihm, scheint doch ein netter Typ zu sein mit seinen Kindheitserinnerungen usw.
Aber, tut mir leid, das gibt es nicht: Ein Rechtsradikaler ist nicht nur in seiner politischen Gesinnung rechtsradikal, sondern ich glaub schon, dass sich das auch in seinem sonstigen Leben zeigt, z.B. und nicht zuletzt Frauen gegenüber. Und da bleibt dein Text ja sehr vage.

2. Die Zeitsprünge, die manchmal etwas unmotiviert erscheinen, noch dazu wechelt du die Zeitformen auch ziemlich willkürlich. Bei der Szene während des Wolkenbruchs (und auch bei der Kindheitserzählung) hast du z.B. ein paar Präsensformen drinnen, und gleich drauf später, obwohl wieder da eine andere Zeitebene ist, wieder. Ich bin manchmal ganz schön ins Schleudern geraten beim Lesen, weil du so hin und her springst. Da stehen sie im Regen, und lernen sich offensichtlich grad kennen, und dazwischen auf einmal eine Art Rückschau auf verschiedene Erlebnisse mit Jano. Wenn man die Rückschau auf die Kindheit nicht mitzählt, sind da nicht weniger als vier Zeitebenen drinnen: 1. Zeitpunkt des Kennenlernens: Wolkenbruch, 2. Gespräch über die Gegendemo, 3. Frühling: Erzählung über die Kindheit - schon möglich, dass das zur Gegenwart des Besuches gehört aber mit der Einleitung „wir wollten raus“ mit dieser einen Präteritumform klingt das nach Rückschau, 4. Besuch: Gegenwart - für eine nicht besonders lange Geschichte ist das ziemlich viel und noch dazu wild durcheinandergewürfelt.

3. Es besteht eine gewisse Unverhältnismäßigkeit zwischen den Teilen, die du erzählst. Ich weiß schon, Jano soll mit seinen Kindheitserinnerungen Profil erlangen, aber anbetracht des Hauptthemas wird diesen viel zu viel Platz eingeräumt und viele Dinge, siehe oben, die wichtig zu wissen gewesen wären, fallen unter den Tisch.

Aber ich denke schon, dass aus der Geschichte noch was werden könnte, sie ist einfach noch nicht fertig. ;)

Gruß
Andrea

 

„Findest du das richtig? Dass Stadt um Stadt zerbombt wurde? Dass alles kaputt war und tausende Menschen in etwas hineingezogen wurden, dass sie nie wollten?“
Ich konnte nichts dazu sagen, schon jetzt hatten wir die Grenzen ereicht.
Ja, auf diese und ähnlichen Fragen wissen viele keine Worte der Erwiderung, das ist heute nicht anders als damals, als es darum ging, Nein zum Führer, Nein zu Judengesetzen, Nein zum Krieg zu sagen. Auch damals schwiegen viel zu viele - nur um hinterher um so lauter ihre eigenen Toten beweinen zu können?

Nein, das sicher nicht. Es heißt zwar, wer schweigt, scheint zuzustimmen, aber ob das immer gilt, wage ich zu bezweifeln, denn die sogenannte schweigende Mehrheit des deutschen Volkes war nach 1933 nicht mehr in der Lage, den gewählten politischen Führern die Gefolgschaft zu verweigern. Der Zug war nach den Ermächtigungsgesetzen abgefahren, ein Zurück hätte und hat persönlichen Mut und Opferbereitschaft erfordert, zu dem man damals anscheinend nicht fähig war, zumindest in diesen ersten Jahren nicht, später jedoch, als es ans Verlieren ging, da hat man es plötzlich gefunden, dieses heroisches Sterben für das Vaterland, es galt ja die eigenen Frauen und Kinder zu verteidigen, die man unglücklicherweise selbst durch eigenes Handeln bzw. Nichthandeln in Gefahr gebracht hatte, es scheint, als wollte man sich durch sinnlose Opfer in den letzten Kriegsjahren und -monaten von der vergangenen Schuld reinwaschen.

Es wäre anmaßend, die Fragen nach Schuld und Sühne in einer Geschichte wie dieser beantworten zu wollen. Insofern beeindruckt diese Geschichte durch ihre ganz persönliche Sichtweise, es gibt darin kein Urteilen und auch kein Verurteilen, für die Prot zählt nur der Mann, der eine Mensch aus Fleisch und Blut, den sie liebgewonnen hat und nun nicht verlieren will, obwohl gerade das passierte, als die eine Frage gestellt wurde, oder wie es in dem Zitat oben heißt: schon jetzt hatten wir die Grenzen ereicht.

Bis hierher und nicht weiter, heißt das, es gibt keine gemeinsame Zukunft, und in der Geschichte wird gar von einer Mauer gesprochen, die himmelhoch sei, was ich ein wenig melodramatisch finde, aber sei’s drum, die Prot ist eine Frau, und Frauen neigen leicht zu solchen Übertreibungen, die ja zudem auch nützlich sind: Wenn der Liebste auf der anderen Seite der Mauer oder am anderen Ende der Welt wohnt, dann geht das Loslösen, das Verstand fordert, das Gefühl aber nicht akzeptieren will, leichter.

Auch die Frage der Prot nach seiner Familie ist in diesem Sinn zu verstehen. Sie liebt ihn, also wird nach Gründen für sein Verhalten gesucht, wohl in der Hoffnung, es ließe sich darin Entlastendes finden - damit man ihn weiter lieben kann. Aber der Mann ist auf der Hut, er durchschaut die Frau und macht kurzen Prozeß: Ich bin, wie ich bin – friß oder stirb!

Das ist eine beeindruckende Liebesgeschichte, erzählt in ganz kurzen Sequenzen, wie vom Stroboskoplicht beleuchtet. Es gibt darin nichts Kitschiges, nichts Schmachtendes oder nach unglücklicher Liebe schmeckendes. Das ist kein Stoff für Verbotene Liebe, kein Zeigefinger und kein Anklagen, daß diese Welt so ist wie sie ist - das bei einem so schwierigen Thema zu schaffen, Bella, das ehrt dich außerordentlich.

Dion

 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure hilfreichen Rückmeldungen. Ich bin mit meiner Geschichte noch nicht ganz zufrieden und eure Kommentare haben mir aufgezeigt, woran es krankt.

@Andrea

Leider ist die Geschichte nicht so politisch geraten wie ich das wollte. Mit der Materie an und für sich beschäftige ich mich schon seit Jahren. Es ist schwierig, dass auch nur in Ansätzen in eine Kurzgeschichte zu packen. Ich möchte das auf jeden Fall noch vertiefen, aber eine annähernde Ausleuchtung des Themas wird in einer KG nicht möglich sein.

Dass die politische Ausrichtung des männlichen Helden nur so ein bisschen als Folie für eine Liebesgeschichte benutzt wird.

Das war eindeutig so nicht gedacht. Wenn das so interpretiert werden kann, habe ich etwas gewaltig falsch gemacht.

Ich bekomme kein eingängiges Bild von ihm, scheint doch ein netter Typ zu sein mit seinen Kindheitserinnerungen usw.
Aber, tut mir leid, das gibt es nicht: Ein Rechtsradikaler ist nicht nur in seiner politischen Gesinnung rechtsradikal, sondern ich glaub schon, dass sich das auch in seinem sonstigen Leben zeigt, z.B. und nicht zuletzt Frauen gegenüber. Und da bleibt dein Text ja sehr vage.

Tut mir Leid Andrea, aber in diesem Punkt kann ich dir nicht zustimmen. Da macht man (bzw. die Gesellschaft) es sich etwas leicht, wenn man einen Nazi einfach als einen gewaltbereiten Prolo hinstellt, der sich immer und besonders gegenüber Frauen wie ein Arschloch benimmt. Das es eben nicht so ist - dass es auch sehr viele intelligente Nazis gibt, war einer der zentralen Punkte meiner Geschichte. Anscheinend konnte ich das nicht zeigen - aber dass er nicht brutal rüber kommt oder so etwas, ist absolut beabsichtigt.

Mit dem Aufbau der Geschichte habe ich momentan die größten Probleme. Ich werde da noch einiges hin und herschieben müssen, einiges streichen manches neu schreiben. Was die Zeiten angeht, so werde ich morgen nochmal prüfen, wo ich mich da vertan habe. Danke jedenfalls für deine hilfreichen Anmerkungen. Die werde ich mir bei der Überarbeitung in jedem Fall zur Hilfe nehmen.

Was die Unverhaltnismäßigkeit der beiden Haupterzählstränge angeht, so muss ich dir zustimmen. Wie gesagt - sie sollte ein bisschen politscher werden - das ist mir beim ersten Anlauf nicht gelungen, aber ich hoffe, dass ich das beim zweiten packe.

Es freut mich auf jeden Fall, dass du die Geschichte trotz der Kritikpunkte nicht für ganz verloren hältst. Dann lohnt es sich ja auf jeden Fall weiter daran zu arbeiten.

Lieben Gruß, Bella

P.S. Die anderen Antworten folgen morgen. Muss leider sofort weg. Bitte nicht beleidigt sein. :)

 

Liebe Bella,

ich habe mir die anderen umfangreichen Kommentare jetzt nicht angeschaut, also vielleicht kommt jetzt nichts neues:
Ich finde die Geschichte keineswegs zu lang. Es ist ja schnell klar, dass irgendetwas die beiden auseinanderbringt, aber dass es die politische Überzeugung ist, war für mich dann doch eine Überraschung. Da musste ich erst einmal ein wenig dran knabbern, aber mir sind einige Erfahrungen eingefallen, in denen das Begehren stärker war als die Überzeugung. So ist der Mensch halt wohl undso finde ich deine Geschichte sehr realistisch, melancholisch und zum Nachdenken anregend.

LG

Jo

 

Hi Bella,

eine romantische Liebesgeschichte, aus dem Blickwinkel deiner Prot.
Sie sieht mit den Augen der Liebe. Wäre die polit. Differenz wirklich so störend, würde sie sich von ihm trennen.

„Und ich wollte zur Gegendemonstration“, flüstere ich.
Sie flüstert es. Traurig, oder fast entschuldigend. Wie lange dauert es noch, bis die Mauer einstürzt?
Ich denke es liegt an ihm. Würde er versuchen sie mit mehr Druck zu überzeugen, würde ihre Liebe zu ihm, keine Grenzen mehr kennen.
Er, so kommt es bei mir an, begehrt sie mehr, als dass er sie liebt. Er kann kommen und gehen, er ist stärker.
Die Liebe macht sie abhängig, ihn frei.

Ich sehe in deiner KG nicht das politische im Vordergrund.
Ich sehe eine verliebte Frau, die, wenn sie an ihm festhält, sich über kurz oder lang ergibt.

Hat mir gut gefallen:)

ganz lieben Gruß, coleratio

 

So, jetzt kommen die anderen noch dran. :)

@Dion

Deine Kritik hat mir echt Hoffnung gemacht. Eine Interpretation wie deine habe ich mir gewünscht.

, auf diese und ähnlichen Fragen wissen viele keine Worte der Erwiderung, das ist heute nicht anders als damals, als es darum ging, Nein zum Führer, Nein zu Judengesetzen, Nein zum Krieg zu sagen. Auch damals schwiegen viel zu viele - nur um hinterher um so lauter ihre eigenen Toten beweinen zu können?

Das war ein wichtiger Punkt für mich. Dass diese Sprachlosigkeit immer noch da ist. Dass man nicht weiß, was man dazu sagen soll - und damals war´s halt dann irgendwann zu spät, noch etwas zu sagen.

Es wäre anmaßend, die Fragen nach Schuld und Sühne in einer Geschichte wie dieser beantworten zu wollen.

Ja, das wäre nicht möglich. Es wäre vermessen, es auch nur zu versuchen.

Insofern beeindruckt diese Geschichte durch ihre ganz persönliche Sichtweise, es gibt darin kein Urteilen und auch kein Verurteilen, für die Prot zählt nur der Mann, der eine Mensch aus Fleisch und Blut, den sie liebgewonnen hat und nun nicht verlieren will, obwohl gerade das passierte, als die eine Frage gestellt wurde, oder wie es in dem Zitat oben heißt: schon jetzt hatten wir die Grenzen ereicht.

Auch das war mir wichtig - ich wollte hier nicht urteilen. Solche Geschichten gibt es schon wie Sand am Meer und ich wollte nicht noch eine weitere dazufügen.

Auch die Frage der Prot nach seiner Familie ist in diesem Sinn zu verstehen. Sie liebt ihn, also wird nach Gründen für sein Verhalten gesucht, wohl in der Hoffnung, es ließe sich darin Entlastendes finden - damit man ihn weiter lieben kann.

Ja. Sie könnte ihm vielleicht leichter verzeihen, wenn er eine schreckliche Kindheit gehabt hätte - wohl auch in der Hoffnung, dass seine Gedanken nur fehlgeleitet und sie ihn leicht ändern könnte.

Das ist eine beeindruckende Liebesgeschichte, erzählt in ganz kurzen Sequenzen, wie vom Stroboskoplicht beleuchtet. Es gibt darin nichts Kitschiges, nichts Schmachtendes oder nach unglücklicher Liebe schmeckendes. Das ist kein Stoff für Verbotene Liebe, kein Zeigefinger und kein Anklagen, daß diese Welt so ist wie sie ist - das bei einem so schwierigen Thema zu schaffen, Bella, das ehrt dich außerordentlich.

Vielen Dank. Dieses Lob freut mich wirklich außerordentlich. Ganz zufrieden bin ich allerdings trotzdem nicht, so dass ich in den nächsten Tagen auf jeden Fall ein paar Dinge ändern werde. Aber es ist schön, dass wenigstens im Kern bei dir ankommt, worum es mir ging.

Danke für´s Lesen und deine Kritik.

@Tinker

Ich finde die Geschichte wunderschön! In ihrem eigenen, leicht melancholischen Klang (so habe ich es (positiv) empfunden) lässt sie sich fließend und ansprechend lesen.

Danke. :)

Es freut mich, dass es dir gefallen hast und du die Lösung, die die beiden für sich fanden hier gut fandest.

Danke auch für deine hilfreichen Textanmerkungen. Ich werde sie übernehmen bzw. falls nicht, dir noch etwas dazu sagen:

finde ich persönlich einen Tick zu "standardmäßig"..aber ist sicherlich geschmacksabhängig

Hmm... ja, du hast recht. Ich muss mir da noch etwas anderes überlegen. Momentan fällt mir allerdings nichts ein.

Schweigen ist unsere einzige Sprache.

Darüber muss ich auch noch nachdenken. Interessant ist aber, dass du das anmerkst. Schon beim Schreiben bin ich schon dauernd darüber gestolpert, hab hin und her formuliert ...

Danke fürs Lesen und deinen Kommentar.

@Jobär

Es ist ja schnell klar, dass irgendetwas die beiden auseinanderbringt, aber dass es die politische Überzeugung ist, war für mich dann doch eine Überraschung.

Na ja, ich denke das kommt darauf an wie weit diese politische Einstellung auseinander liegt. Die Kombination in meiner Geschichte käme z. B. für mich persönlich gar nicht in Frage. Ich stelle mir da halt sehr viele Probleme im Alltag vor, z. B. schon davon angefangen, dass man vermutlich mit dem Freundeskreis des Partners nicht unbedingt klar kommen wird, dass es oft Streitigkeiten auf politischer Ebene gibt, dass man wohl unterschiedliche Musik hört etc.
Insofern glaube ich zwar, dass man jemanden trotzdem lieben/begehren kann - aber eine "normale" Beziehung zu führen, stelle ich mir extrem schwer vor.

Es freut mich, dass dich meine Geschichte zum Nachdenken anregt. Das war mir wichtig - dass man sie nicht gleich wegklickt und vergisst, sondern sich seine eigenen Gedanken macht.

Danke Jobär!

@Coleratio

Schön wieder von dir zu lesen. :)

Wäre die polit. Differenz wirklich so störend, würde sie sich von ihm trennen.

Hm - ich sehe das eher so, dass sie ja nicht wirklich zusammen sind. Dass sie ihn eigentlich gar nicht sehen will, andererseits doch immer wieder darauf hofft, dass er vorbei schaut.

Ich danke dir für´s Lesen und deinen Kommentar.

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Bella

Ob es daran liegt, dass ich mich selbst zu sehr an eine eigene Geschichte erinnere? Diese Melancholie, dieses weiche, wehmütige Zeichnen in Deinem Stil macht die Story absolut lesenswert. Die brisante Thematik ist nur beiläufig eingeflochten, dadurch geht die Spannung nie verloren; gleichzeitig schwingt sich die Liebe, das Begehren über alle Gräben und auch das ist - sorry, die Überschwenglichkeit - bemerkenswert gelungen. Kein holpriges Stelzen, keine störende Umgangssprache - so viel Gefühl.
Mach das nochmal und immer wieder.
Liebe Grüße
Detlev

 

Hallo Detlev,

es freut mich sehr, dass es dir so gut gefallen hat. Am Besten lass ich mir deine Kritik nicht zu Kopf steigen, sonst werd ich noch ganz eingebildet.
Vielen Dank.

Lieben Gruß, Bella

 

Also ich erinnere mich da an irgendwen, der mal meinte, ja, ich versuch ja in so ein bestimmte Richtung zu schreiben, aber rutsch dann immer wieder ab :D . Konnte es mir jedenfalls nicht verkneifen, deine Geschichte doch zu lesen.

Bevor ich zum Lob ansetzte, zwei Dinge, die mich gestört haben. Erstmal war die Geschichte plötzlich vorbei. Einfach so und ich dachte, da kommt noch krass viel. Naja, falsch gedacht. Als zweites war für mich die Definition der Mauer nicht klar genug. Können politische Ansichten dazu führen, das zwei Leute die sich lieben, nicht zusammensein können? Die Gründe dafür waren für mich nicht klar. Ich hab Freunde mit vielen verschiedenen politischen Überzeugungen und mit denen rede ich dann halt nicht über Politik, wenn ich nich will. Damit meine ich nicht, dass es diese Situation nicht gibt, sondern, dass ich es als Leser nachvollziehen muss. Interessant wäre die Demonstration oder eine Situation gewesen, in der beide bewusst eine Posititon gegen den anderen einnehmen muss.
Nun aber die Kehrseite des ganzen: Es scheint ja Leute zu geben, die sich genau so, wie die Geschichte jetzt steht, mit ihr identifizieren können. Aus dem Grund ist mein Nachvollziehen der Mauer etwas Persönliches, das bei jedem anders sein kann. Aus dem Grund empfehle ich dir, lass die Geschichte so stehen, wie sie ist. Ebenso die Zeitsprünge. Wer auch nur halbwegs aufmerksam gelesen hat, der hat sie ganz klar verstanden und sie gehören einfach zu deinem Stil. Alleinig schau mal über die wörtlichen Reden. Die waren meiner Ansicht nach manchmal etwas zu viel Schriftsprache.

Achja, ich hab vergessen zu loben. Also die Geschichte ist natürlich total toll :D .l Nein, also ich fand sie echt gut, ansonsten wär ich am Ende nicht verblüfft gewesen, dass sie schon zu ende war, sondern hätte mich gefreut;). Mir persönlich war sie halt zu kurz, weil Stoff für mehr da ist. Aber wie gesagt, sie sollte so stehen bleiben, wie sie ist!!

 

Hi du.

Also ich erinnere mich da an irgendwen, der mal meinte, ja, ich versuch ja in so ein bestimmte Richtung zu schreiben, aber rutsch dann immer wieder ab .

Keine Ahnung, wen du meinst. :D

Konnte es mir jedenfalls nicht verkneifen, deine Geschichte doch zu lesen.

Ich merk schon, dass du nicht auf mich hörst.

Erstmal war die Geschichte plötzlich vorbei. Einfach so und ich dachte, da kommt noch krass viel.

In meiner "Kopfversion" kommt da eigentlich auch noch voll viel. Vielleicht kam dir das Ende deswegen so plötzlich vor.

Naja, falsch gedacht. Als zweites war für mich die Definition der Mauer nicht klar genug. Können politische Ansichten dazu führen, das zwei Leute die sich lieben, nicht zusammensein können? Die Gründe dafür waren für mich nicht klar.

Hm... wenn das nicht klar wurde, hab ich irgendetwas falsch gemacht. Ich glaub schon, dass so eine Mauer von unterschiedlichen Leuten unterschiedlich empfunden werden kann - aber trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder irgendwo seine Grenzen hat.
Ich meine - es geht ja hier nicht darum, dass ein SPD-Wähler und eine CDU-Wählerin meinen nicht zusammensein zu können. :D
Natürlich hab ich auch Freunde mit unterschiedlicher politischer Meinung - aber ob man "rechts" oder eher "links" ist, stellt für mich nicht unbedingt eine politische Meinung sondern schon eher eine Lebenseinstellung dar. Aber die Diskussion darüber sprengt jetzt unter der Geschichte sicher den Rahmen.


Interessant wäre die Demonstration oder eine Situation gewesen, in der beide bewusst eine Posititon gegen den anderen einnehmen muss.

Ja, sowas wollte ich auf jeden Fall noch einbauen. Der Konflikt wird einfach nicht stark genug.

Ebenso die Zeitsprünge. Wer auch nur halbwegs aufmerksam gelesen hat, der hat sie ganz klar verstanden und sie gehören einfach zu deinem Stil.

Die wollte ich - nach einwöchigem Nachdenken - jetzt sowieso so lassen. Kann zwar sein, dass ich eine bestimmte Szene noch ausbaue oder verschiebe, aber grundsätzlich möchte ich nicht viel im Ablauf ändern.

Alleinig schau mal über die wörtlichen Reden. Die waren meiner Ansicht nach manchmal etwas zu viel Schriftsprache.

Jepp, mach ich. Altes Problem von mir.

Nein, also ich fand sie echt gut, ansonsten wär ich am Ende nicht verblüfft gewesen, dass sie schon zu ende war, sondern hätte mich gefreut. Mir persönlich war sie halt zu kurz, weil Stoff für mehr da ist. Aber wie gesagt, sie sollte so stehen bleiben, wie sie ist!!

Ja, sowas hört man immer gerne. *freu*
Vielleicht muss ich das Thema doch noch einmal anpacken und eine andere Geschichte daraus machen.

Vielen Dank, Tommy.

Liebe Grüße, Bella

 

Können politische Ansichten dazu führen, das zwei Leute die sich lieben, nicht zusammensein können? Die Gründe dafür waren für mich nicht klar.
Hi Tommy,

kann das sein, dass du die NPD nicht kennst :hmm: ?
Falls ja, siehst du die Geschichte sicher in einem anderen Licht.

 

Hallo Bella,

Die Geschichte ist eine Bella Geschichte und der gesellschaftliche Hintergrund wirkt auf mich so nebenbei. Da ich keine Ahnung hatte, wie das Zeug so heißt, was die Rechtsgesinnten so tragen, war für mich die trennende politische Gesinnung sehr überraschend gekommen. Ich kenne auch nicht die Musik und ich bin auch nicht geneigt sie näher kennenlernen zu wollen. Da ich aber nun in dieser Geschichte darauf gestoßen bin, möchte ich natürlich wissen, warum sie sich verliebt haben, warum er zur NPD gehört, warum sie seine Gesinnung nicht akzeptiert. Aber möchte nicht nur die inneren Konflikte erzählt bekommen, sondern auch vom äußeren mehr erfahren. Die Standardargumente "Ungerechtigkeit der Bombadierung Dresdens", schlechte Kindheit, sind mir einfach zu wenig, um fassen zu können warum Jano seine politsche Gesinnung als die überzeugende sieht. Warum die Prot sie nicht akzeptieren kann, bleibt erzählerisch auch schleierhaft. Ich vermute einfach, sie ist eben "so erzogen", dass es unrichtig ist der Parolen der NPD zu glauben.
Fazit:
Im Grunde genommen hättest du statt der "braunen Problematik" auch die Zugehörigkeit zu den Scientologen als trennend einbauen können. Der Focus der Geschichte liegt woanders. Sprachlich souverän erzählt.
Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

vielen Dank für´s Lesen meiner Geschichte und deine Kritik.

Es stimmt, dass der gesellschaftliche Hintergrund hier sehr gering ausgefallen ist und weil das so ist habe ich sie ja hier platziert und nicht in Gesellschaft.

Da ich aber nun in dieser Geschichte darauf gestoßen bin, möchte ich natürlich wissen, warum sie sich verliebt haben, warum er zur NPD gehört, warum sie seine Gesinnung nicht akzeptiert.

Ich dachte, das WARUM (sofern man das bei Liebe beantworten kann :)) hätte ich geklärt. Was die Frage angeht, warum er zur NPD gehört, so habe ich sie als nicht so relevant erachtet. Mir war es in diesem Zusammenhang vor allem wichtig zu zeigen, dass er eben keine schlechte Kindheit hatte, das er eben kein einschneidendes Erlebnis hatte, das ihn darauf gebracht hat. Er kann sich schlichtweg mit den Ansichten der NPD identifizieren.
Der Aspekt, dass nicht jeder Rechte zwangsläufig dumm und einen schlechten sozialen Hintergrund haben muss, war mir wirklich sehr wichtig.
Gerade bei dieser Thematik rutscht man bei Diskussionen immer in dieses Klischeedenken - z. B. alle NPDler sind gewalttätig, dumm, haben Glatzen, tragen Springerstiefel, sind arbeitslos etc. etc. etc.
Auf seine Gründe wollte ich hier absichtlich nicht eingehen - aber ich hab es mir leicht gemacht, indem ich nur die Sache mit den Bombenangriffen erwähnt habe. Einen entsprechenden Dialog habe ich bereits geschreiben (den füge ich ein, wenn ich noch die anderen Sachen verbessert habe).
Im Zuge der Überarbeitung möchte ich auch näher darauf eingehen, warum sie mit seiner Überzeugung nicht klar kommt. Auch das ist mir zu kurz geraten, weil die Gründe für mich selbst so offensichtlich sind, dass ich dachte, dass müsste einfach gleich ersichtlich sein. Ist natürlich Blödsinn von mir.

Ich vermute einfach, sie ist eben "so erzogen", dass es unrichtig ist der Parolen der NPD zu glauben.

Nein, so soll es definitiv nicht sein - allerdings ist das aus der Geschichte heraus wirklich nicht ersichtlich.

Eine umfassende Beschäftigung mit dem ganzen Thema ist in einer Kurzgeschichte wirklich sehr schwer zu machen. Zum Beispiel müsste man dann schon im Einzelnen darauf eingehen, welche Ideologie Jano gut findet (Rechts ist ja nicht gleich Rechts). Auch auf das Programm der NPD müsste man eingehen - das umfasst ja nicht nur die Parolen gegen Ausländer sondern z. B. auch die Wiedereinführung der Todesstrafe oder z. B. dieses familiäre Denken (Frau bleibt zu Hause und bekommt Kinder) wie es auch im dritten Reich üblich war.
Es gibt z. B. auch mildere Verfechter von rechten Ideologien, die gegen jede Gewaltanwendung gegenüber Ausländern sind und trotzdem der Meinung sind, dass Ausländer in Deutschland aus verschiedensten Gründen nichts zu suchen haben. Dann gibt es welche, die würden sich nicht davor scheuen, jemanden niederzuprügeln etc.
Um dieses ganze Warum auszuleuchten reicht hier einfach der Platz nicht. Das wäre Stoff für einen ganzen Roman. Ich möchte das auch - irgendwann - einmal machen. Das Thema interessiert mich - wie gesagt - seit Langem.

Im Grunde genommen hättest du statt der "braunen Problematik" auch die Zugehörigkeit zu den Scientologen als trennend einbauen können. Der Focus der Geschichte liegt woanders.

Ja, du hast schon recht, irgendwie. Ich bin hier so vage geblieben, dass es sich theoretisch um jede Art von anderer Meinung/Ideologie gehen könnte. Danke, dass du mich darauf nochmal hingewiesen hast - das soll so natürlich nicht sein.

Sprachlich souverän erzählt.

Wenigstens etwas. :)

Vielen Dank.

Lieben Gruß, Bella

 

Liebe Bella,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast sehr viel Recherche betrieben und offenbar nicht den Mut gefunden sie auch zu nutzten.

Um dieses ganze Warum auszuleuchten reicht hier einfach der Platz nicht. Das wäre Stoff für einen ganzen Roman. Ich möchte das auch - irgendwann - einmal machen. Das Thema interessiert mich - wie gesagt seit Langem.

Wenn das Thema unter den Nägeln brennt, empfehle ich immer Abstand zu nehmen. Der Plot darf nicht erzwungen werden, sondern er muss sich entwickeln. Mir kam es so vor, als ob du den Konflikt in ein dir vertrautes Schema presst, weil du unter Druck stehst.
Nur Mut. Löse dich vom Altbewährten. Du kannst auch anders :)

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

@Goldene Dame

Ja, da hast du wohl recht. Dass ich ein neues Thema mit altbekanntem vermischt habe, um wenigstens nicht auf ganz fremden Terrain zu landen. Ist wohl nicht so ganz gelungen.
Es bringt jetzt - so sehe ich das - auch nicht so viel, wenn ich jetzt die ganze Geschichte auf den Kopf stelle und alles anders schreibe. Ich möchte sie zwar trotzdem in Ansätzen verbessern, aber sie komplett umzuschreiben ist auch nicht der Sinn der Sache. Da stecke ich meine Energie lieber in eine neue Geschichte, in der ich mich von meinem alten Scheme löse.

Nur Mut. Löse dich vom Altbewährten. Du kannst auch anders

Danke für den Zuspruch. Auch das Abstand nehmen ist sicher eine gute Idee. Irgendwann wird die passende Idee dann schon kommen. Danke.

Lieben Gruß, Bella

 

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