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Amelie
Ich weiß das Titel und Nick gleich sind, doch hoffe ich das dies nicht für allzu große Verwirrung sorgt. Viel Spaß beim lesen, ich hoffe es gefällt.
Carmen sitzt zusammengekauert in ihrem Sessel. In dem Zimmer ist es stockdunkel, nicht einmal ein paar Sonnenstrahlen verirren sich durch das Rollo, so weit ist es zugerammt. Sie ist allein, und sie will auch niemanden um sich haben. Nicht jetzt, nicht später, nicht morgen – am besten nie wieder.
Vor ihr auf dem Couchtisch liegt ein Brief, sie nimmt ihn zur Hand und liest ihn zum wiederholten Male:
„Carmen,
es tut mir leid. Doch so wie es jetzt ist, geht es nicht weiter. Nicht nur du leidest unter der Situation. Und dennoch tust du so, als wärst nur du in einer schwierigen Lage. Wie es mir bei der ganzen Sache geht, interessiert dich nicht. Lange Zeit habe ich gedacht, dass du lediglich Zeit brauchst. Ich gab dir Zeit … und jetzt? Es ist über sechs Monate her. Carmen, irgendwann kann auch ich nicht mehr. Wie lange denn noch?
Wenn du wenigstens Emotionen zeigen würdest, schreien, wüten, toben würdest – doch nichts dergleichen. Du sitzt meistens still in einer Ecke und schweigst. Manchmal habe ich das Gefühl, dass du weinen möchtest, doch du hast mit der Zeit so viel geweint. Irgendwann versiegen die Tränen.
Sicher, es ist schrecklich solch einen großen Verlust zu erleiden, doch muss das Leben nicht irgendwann weitergehen? Ich weiß genau was du denkst. Aber glaube nicht, dass es mir nicht genau so geht wie dir. Nicht nur du hast ein Kind verloren, es war auch mein Kind. Nicht nur du hast eine Tochter verloren, es war auch meine Tochter. Und obwohl ich mindestens genauso trauere wie du, machst du mir stillschweigende Vorwürfe. Deine Vorwürfe wären eher zu ertragen, würdest du sie endlich mal aussprechen. Doch auch das tust du nicht.
Ich ertrage diese Stille nicht mehr!
Ich glaube, es ist besser wenn ich gehe. Nicht für immer, nur für eine Weile. Damit du deine Trauer verarbeiten, damit du wieder ins Leben finden kannst. Denn offensichtlich konnte ich dir nicht zurück ins Leben helfen.
Es tut mir leid, ich bin in deinen Augen sicherlich ein Feigling. Aber ich muss dir da widersprechen. Ich bin lediglich ein Mann, der auch nicht mehr weiter weiß.
Ich liebe dich.
Kuss Torsten“
Er liebt sie? Wenn er sie liebt, warum verlässt er sie jetzt?
Tränen bahnen sich ihren Weg über Carmens Gesicht. Sie fängt heftig zu weinen an, Schluchzer durchzucken den abgemagerten Körper. Warum? Warum tut er das? Sie braucht ihn doch! Sie braucht ihn jetzt, mehr denn je. Wie konnte das passieren? Ihr kleines Mädchen – tot. Amelie …
Warum konnte sie nicht hören? Wieso ist sie auf die Straße gerannt? Wie oft hatten ihre Eltern ihr erklärt die Straße zu meiden. So oft. Zwar wohnen sie an einer ruhigen Straße, doch selbst hier fahren Autos mit verantwortungslosen Fahrern.
Ja, verantwortungslos war er. Der Unfallfahrer. Es war am 12. April 2008. Die Sonnenstrahlen kitzelten Amelie an der Nase. „Mama, komm lass uns zum Spielplatz gehen.“, bat sie ihre Mutter. „Später. Ich muss erst noch etwas fertig schreiben. Dann können wir gern spielen gehen.“
„Schaukelst du dann wieder mit mir?“, fragte Amelie mit leuchtenden Kinderaugen. Carmen lächelte „Ja du kleine Nervensäge“ und stupste mit dem Finger an ihre Nase. „Aber erst, wenn ich hier fertig bin. Geh doch zu deinen Puppen. Oder frag Papa ob er dir hilft ChouChou zu suchen.“ Die Kleine zieht eine Schnute „Ich will nicht mit ChouChou spielen. Beim letzten Mal hat sie mich gezwickt.“
ChouChou ist eine silbergraue Karthäuser Katzendame mit der Amelie das letzte Mal etwas zu sehr herum gezerrt hat. Sie hat das Mädchen nicht gekratzt oder gar gebissen, nur etwas in den Finger gezwickt.
Carmen guckt ihre Tochter an, „Amelie bitte, lass mich das schnell fertig machen. Dann gehen wir auf den Spielplatz.“
Über eine Stunde musste sich Amelie noch gedulden, aber dafür ging auch ihr Papa mit.
Um zum Spielplatz zu gelangen, mussten sie eine Straße überqueren. Amelie war ein kluges Mädchen für ihr Alter, immerhin war sie erst fünf Jahre alt. Und ihre Eltern erklärten ihr auch oft genug dass sie am Straßenrand warten solle. Was ging an diesem Tag nur in dem kleinen Kopf vor? Anstatt wie immer am Straßenrand zu warten, rannte sie einfach los. Bevor ihre Eltern sie erreichen konnten, kam ein Auto um die Kurve geschossen und erwischte den kleinen Körper. Das Mädchen wurde in die Luft geschleudert und blieb regungslos am Boden liegen. Carmen und ihr Ehemann rannten sofort zu ihr und auch der Autofahrer stieg gleich aus um zu gucken was mit dem Kind war.
Während Carmen ihre Tochter in den Armen wiegte und versuchte sie wach zu behalten, rief Torsten Krankenwagen und Notarzt. „Mein Gott, ich habe sie nicht gesehen.“, versuchte der Fahrer sich herauszureden. Er wollte zu dem kleinen Mädchen gehen, doch Torsten hielt ihn davon ab. „Wagen Sie sich nicht in die Nähe meiner Tochter.“ Die beiden Männer gerieten in einen Streit. "Sie hätten langsamer fahren sollen. Das hier ist keine Landstraße!" In diesem Augenblick schrie Carmen nach ihrem Mann „Torsten, sie spuckt Blut! Oh mein Gott …“
In der nächsten Sekunde stand er neben seiner Frau. Verzweifelt guckt sie ihn an, "Wann kommt denn endlich der Krankenwagen?"
Es kam den beiden wie eine halbe Ewigkeit vor, bis der Krankenwagen, der Notarzt und die Polizei kamen. Während Carmen bei den Sanitätern mitfuhr, blieb Torsten bei den Polizeibeamten.
Später als er im Krankenhaus ankam, saß seine Frau in der Notaufnahme und wartete. Ärzte und Krankenschwestern eilten an den besorgten Eltern vorbei. Und dann kam sie, ihre Tochter, sie wurde direkt in einen OP Saal geschoben. Carmen wollte sie aufhalten „Was ist mit ihr? Wo bringen Sie sie hin? Das ist meine Tochter. Wo bringen Sie sie hin?“ Doch keiner der Anwesenden antwortete ihr. Die Beine der jungen Frau schienen nachzugeben und Torsten konnte sie in letzter Sekunde stützen, bevor sie zusammenbrach.
Stundenlang warteten die beiden darauf, dass sich ein Arzt bei ihnen melden würde. Und irgendwann wandte sich auch einer an die beiden. „Sie sind Herr und Frau Michaelis?“ Die beiden nicken. „Es tut mir leid Ihnen mitteilen zu müssen das …“ Bevor der Arzt seinen Satz beenden konnte, schrie Carmen auf „Nein! Nein! Nein bitte nicht!“ Und sackte in sich zusammen. Torsten versuchte seiner wimmernden Frau aufzuhelfen, doch sie ließ ihn gar nicht an sich ran „Carmen steh bitte auf.“ Doch Carmen blieb auf dem Boden zusammengekauert, wie ein Häufchen Elend. Der Arzt erklärte Torsten, dass Amelie viele innere Blutungen und Knochenbrüche hatte. Amelie wäre nicht mehr zu retten gewesen. Und er fragte, ob sie ihre Tochter noch mal sehen wollen. Carmen sah ihren Mann an und er verstand ihren Blick. Er half ihr hoch und stützte sie auf dem Weg zu ihrer Tochter. Auf den Weg, ihren kleinen Engel ein letztes Mal zu sehen.
Da lag sie, ihre Kind. Das Gesicht ganz blass, aber sie sah aus als würde sie lediglich schlafen. Carmen ging zu ihr hin und streichelte ihr Gesicht. Sie erschrak und schaute ihren Ehemann an „Sie ist kalt. Warum ist sie schon so kalt?“ Torsten nahm seine Frau in den Arm, da er befürchtete ihre Beine würden sonst wieder nachgeben. „Sie ist tot, da wird man nun mal kalt.“ Sie sah ihn an und ihre Lippen begannen zu bibbern. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln und bahnten sich einen Weg über das Gesicht der Frau, die er so liebte. Torsten nahm zärtlich ihr Gesicht in seine Hände und legte ihren Kopf an seine Brust. Sie begann zu wimmern „Warum?“, fragte sie immer wieder. Doch auf diese Frage konnte niemand eine Antwort geben.
Wochen später, Amelie war beigesetzt worden, war Carmen nicht mehr dieselbe. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Es verging kaum ein Tag an dem sie sich nicht die Fotos ihrer Tochter ansah. Mit Tränen in den Augen formten ihre schweigenden Lippen immer dasselbe Wort, „Warum?“
Jedes Mal wenn ihr Mann an das Grab ging und sie fragte ob sie mitkommen wolle, antwortete sie immer das gleiche „Ich will nicht. Ich kann das nicht. Ich muss immerzu daran denken, wie sie … da unten...“, sie unterbricht sich um ein Schluchzen zu unterdrücken „...liegt. In der kalten Erde. Wir haben ihr nicht einmal ihr Lieblingskuscheltier mit auf den Weg gegeben. Sie hat dort doch niemanden!“ Und wieder brach die zierliche Frau in Tränen aus.
Torsten versuchte sie zu trösten, er wollte mit ihr wegfahren damit sie abschalten könne. Doch sie funkelte ihn nur wütend an „Wie soll ich abschalten? Meine Tochter ist tot!“ An diesem Tag geschah es zum ersten Mal, das Torsten die Geduld verlor. „Deine Tochter? Hast du etwa vergessen das es auch meine Tochter war? Mein Gott Carmen, es ist nun schon drei Monate her! Irgendwann müssen wir auch mal weiterleben.“ Carmen steht auf und versetzt ihrem Mann eine Ohrfeige „Wie kannst du nur so herzlos sein?“ und stürmt aus dem Zimmer.
Darauf sprachen die beiden wochenlang, ja sogar monatelang nicht mehr miteinander. Er war unsicher. Egal was er tat, es war nicht gut genug. Auf den Friedhof ging er auch immer alleine. Und dann fasste er, nach sechs Monaten, den Entschluss allein zu verreisen.
Früher sprachen sie immer darüber, dass sie gern nach Venedig wollten. Und genau dahin wollte er auch. Sollte Carmen sich daran erinnern, würde sie wissen wo sie ihn finden wird.
Und nun saß sie da, allein in einer leblosen Wohnung. Das Telefon klingelt, doch sie hat keine Lust ranzugehen. Wozu auch? Der Anrufbeantworter springt an und zu hören ist die süße Stimme, die Carmen so schmerzlich vermisst, „Hallo ihr habt versucht uns anzurufen, doch wir sind nicht da. Aber ihr könnt was auf den Anrufbeantworter sagen. Tschüß.“ Und es hinterlässt auch jemand eine Nachricht, doch wer das ist interessiert Carmen nicht. Sie hört den AB sowieso nie ab. Langsam erhebt sie sich aus ihrem Sessel, geht auf den Apparat zu und drückt die Wiedergabetaste. Ihre Mutter … „Schatz ich bin es. Torsten hat bei mir etwas für dich hinterlassen. Bitte hole es ab. Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen. Ich liebe dich mein Kind, und hoffe du stattest mir bald einen Besuch ab.“
Warum sollte sie zu ihrer Mutter gehen? Sie will gar nicht wissen was ihr Mann bei ihrer Mutter gelassen hat. Carmen löscht die Nachricht und geht ins Bad. Auf dem Weg dahin meint sie ein Lachen zu vernehmen. Sie dreht sich in die Richtung des Lachens, nein das hat sie sich nur eingebildet. Als sie die Tür öffnet ist es wieder da. Ein Lachen. Ein Kinderlachen. „Amelie?“ Das ist doch ihr Lachen, sie würde dieses Lachen überall und zu jeder Zeit wieder erkennen. Carmen rennt ins Kinderzimmer „Hab ich dich!“, doch im Kinderzimmer ist niemand. Enttäuscht verlässt Carmen das Zimmer ihrer Tochter wieder.
Kaum hat sie der Zimmertür den Rücken zugekehrt ist es wieder da, das Lachen. Wollt ihr euch über mich lustig machen, denkt sie. Sie geht ins Bad, wäscht sich ihr Gesicht und betrachtet ihr Antlitz im Spiegel. Die einst strahlend grünen Augen, waren nur noch matt, verquollen und gerötet. Ihre braunen Haare hingen schlaff und fettig herunter. „Wie du aussiehst…“ Und da! Da ist es schon wieder, ein Lachen. Carmen geht ans Fenster und da sieht sie, sie. „Amelie?“, flüstert sie. Das kleine Mädchen guckt nach oben, direkt zu Carmen und winkt lachend hinauf. Ein seltsames Lächeln huscht Carmen über die Lippen und sie stürmt in der nächsten Sekunde nach draußen. Das Mädchen läuft weg und Carmen ihr hinterher „Amelie warte! Verlass mich bitte nicht noch einmal.“ Doch das Mädchen hört nicht auf sie und läuft direkt auf die Straße zu. Ein Auto kommt um die Kurve, nein nicht noch einmal! Carmen stürzt auf das kleine Mädchen zu und reißt sie an den Schultern von der Straße weg. Durch den Ruck von Carmen stürzen beide zu Boden. Keine Sekunde später kommt eine kreidebleiche Frau auf die beiden zugelaufen. „Oh mein Gott Marie! Ist dir was passiert?“ Das Mädchen guckt Carmen an und lächelt dann ihrer Mutter zu. „Nein Mama, mir geht es gut. Ich habe nur ein paar blaue Flecken. Die Frau hat mich gerettet.“ Carmen die, die Kleine noch festhält lässt von dem Kind ab. Es ist nicht Amelie! „Vielen Dank, Sie haben meiner Tochter das Leben gerettet.“ Sie steht auf, klopft sich den Schmutz von den Sachen und setzt zum Gehen an, doch das Mädchen hält sie zurück. „Kommst du mit zum Spielplatz?“ Dieses Lächeln, dieses Strahlen in den Augen, sie erinnert Carmen so sehr an Amelie. Carmen lächelt matt und nickt.
Auf dem Spielplatz tobt Marie herum, rutscht, schaukelt und klettert am Klettergerüst hoch und runter. Carmen beobachtet das Kind. „Warum sind Sie so traurig?“ Sie guckt die Mutter des Mädchens an. „Vor sechs Monaten wollten mein Mann und ich auch mit unserer Tochter hierher gehen um zu spielen. Aber dazu sollte es nicht kommen, Amelie starb. Sie wurde an der Stelle umgefahren, an der beinahe Ihre Tochter angefahren worden wäre.“ Carmen hält sich die Hand vor dem Mund, wieder beginnt sie zu bibbern und die Tränen brechen wieder durch. Die fremde Mutter nimmt sie in den Arm und Carmen weint. Sie weint und erzählt dieser Frau die ganze Geschichte.
Als sie fertig ist und sich wieder einigermaßen gefasst hat, entschuldigt sie sich. „Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen. Jeder Mutter und jeden Vater würde es nicht anders ergehen. Aber ich würde Ihnen empfehlen, langsam wieder Kontakt mit dem Leben aufzunehmen. Das Lachen was Sie gehört haben, dass war bestimmt Ihre Tochter. Sie schickte Sie als Schutzengel für meine. Wären Sie nicht gewesen, wäre meine Tochter jetzt vielleicht tot.“ Carmen nickt nur. Sie hat ja recht, aber warum fällt es ihr nur so schwer sich wieder zu erheben, sich aufzurichten? Die Frau lächelt sie an „Gehen zu Ihrer Mutter. Nähern Sie sich wieder Ihrem Mann. Ich vermute er wartet nur auf ein Zeichen von Ihnen.“ Ein schwaches Lächeln huscht über Carmens Lippen „Ja da haben Sie recht. Danke fürs Zuhören. Ich muss jetzt auch gehen.“
Als sie gehen will, hält sie eine kleine Hand fest. „Gehst du schon?“
„Ja.“
„Wohin?“
„Zu dem Papa meiner Tochter.“ Marie lächelt und geht zu ihrer Mutter „Komm Mama, ich möchte jetzt gern einen Pudding. Kochst du mir welchen?“
Nervös steht Carmen vor der Wohnungstür ihrer Mutter und überlegt ob sie nun klingeln soll oder nicht. Sie hat sich so lange nicht blicken lassen, will ihre Mutter überhaupt noch etwas von ihr wissen? Carmen entscheidet sich doch zu klingeln. Es vergeht eine kurze Zeit bis sich die Tür öffnet und ihre Mutter sie anstarrt als sei sie ein Geist. Nur um sie in der nächsten Sekunde zu umarmen „Oh mein Kind, mein liebes Kind! Wie lange habe ich auf dich gewartet.“ Und Carmen bricht in Tränen aus. „Mama, ich habe dich vermisst!“ Ihre Mutter nimmt zärtlich das Gesicht ihrer Tochter in die Hände „Ich dich auch. Komm, wir gehen in die Küche, ich koche uns einen Kaffee und wir …“ Doch Carmen unterbricht sie „Nein, ich möchte gern nur das abholen was Torsten dir hier gelassen hat. Aber ich komme bald wieder, versprochen.“ Ihre Mutter lächelt und geht in die Wohnung, um wenig später mit einem länglichen Briefumschlag zurückzukommen.
„Den hat er mir vor ein paar Tagen gebracht.“ Carmen betrachtet den Umschlag. Was ist da wohl drin? Und öffnet ihn. Zum Vorschein kommt ein Flugticket „Oh mein Gott! Ein Ticket nach Venedig.“ und dazu ein kurzer Brief.
„Liebe Carmen, wir sprachen immer davon das wir Venedig unsicher machen wollten. Ich wollte das immer nur mit dir und Amelie machen, doch nun bin ich alleine hier. Doch ich hoffe das du dies von deiner Mutter abholst, bevor ich wieder zurückkomme. Ich liebe dich und warte im Hotel Casa Nicolò. Für dich ist alles in die Wege geleitet, du brauchst nur noch ins Flugzeug steigen und endlich zu mir zu kommen. In Liebe dein Torsten.“
Ihre Mutter guckt sie an „Und? Was wirst du nun tun?“
„Amelie wollte das ich das kleine Mädchen rette. Und sie würde auch bestimmt wollen, dass ich ihren Papa nicht länger alleine lasse, denn das habe ich ja nun lange genug getan. Ich muss schnell heim und packen.“ Zum Abschied küsst Carmen ihre Mutter und eilt nach Hause.
Am nächsten Tag stand sie nervös an der Rezeption des Hotels und sprach mit der Empfangsdame. Diese rief in dem Zimmer ihres Mannes an, um zu sagen das seine Frau angekommen sei, doch es ging niemand ran. Nervosität erfasste Carmen. Wo war er? Plötzlich legte sich von hinten eine Hand über ihre Augen „Ich habe dich vermisst.“ sie dreht sich um und blickt in die sanften blauen Augen ihres Mannes. „Torsten ich …“ Doch er legt ihr einen Finger auf die Lippen „Scht, sag nichts. Amelie hat mir alles erzählt. Ich wusste du würdest kommen.“
Am Abend unterhielten sich die beiden so lange, wie sie es schon seit langer Zeit nicht mehr getan hatten. Und Carmen wurde wieder glücklich. Auch Amelie fand ihren Frieden, sie hatte es geschafft das ihre Eltern wieder zueinander fanden.
Zwölf Monate später bekamen Carmen und Torsten einen kleinen Sohn, sie nannten ihn Oskar, so wie auch Amelie ihr Lieblingsteddybär heißt.