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Antonio - Eine abstoßende Liebe

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31.10.2003
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Antonio - Eine abstoßende Liebe

Antonio - Eine abstoßende Liebe

Wahrlich kein Zuckerschlecken, sagte sich Antonio.
Seine Mundwinkel zuckten als er die Bettdecke anhob und auf die alten, angewinkelten Beine blickte. Für einen Augenblick sah er sein Spiegelbild in der silbernen Schüssel. Er drehte die Frau vorsichtig auf die Seite, griff nach der Bettpfanne. Der Geruch und die Konsistenz von Frau Winters Exkrementen übertraf heute alles bisher Dagewesene um Längen.
Seine Empfehlung an die Küche, die Nahrung seiner Patienten mehr dem Vollkorn zuzuwenden, zeigte Wirkung.

Während er die Bettpfanne abdeckte und auf das unterste Fach des kleinen Rollwagens stellte, lächelte er zu der alten Dame hinüber. Sie erwiderte seinen freundlichen Blick nicht. Ihre trüben Augen starrten apathisch zur Zimmerdecke, sahen eine Welt, die nicht da war. Der Kopf mit dem grauen, auf dem Kissen wallenden Haar wirkte winzig. Die Augen lagen tief in den Höhlen, die welke Haut war blass. Nur ihre Lippen stachen aus der toten Maske hervor; beinahe übernatürlich rot.
Frau Winter hatte den Mund leicht geöffnet und hauchte ihren schalen Atem in die kotdurchtränkte Luft.
Antonio wollte nach den Gummihandschuhen greifen - ein Automatismus -, ließ es bleiben und brachte die Rolle Toilettenpapier zum Vorschein. „Extra weich“, grinste er.
Ihre lieblichen Augen zuckten nicht.
Auch seine Mine war starr, während er sich ihrem Po widmete. Der Duft schien für einen Augenblick noch eine Nuance zuzulegen. Antonio atmete tief durch die Nase ein, presste die Lippen aufeinander und hielt die Luft an. Er schloss die Augen.

Behutsam entfernte er die letzten Reste, beförderte sie mit dem Papier zusammen in den kleinen Plastikeimer, der seitlich an dem Wagen angebracht war. Dann griff er nach dem Topf mit Wundsalbe und behandelte die roten Stellen.
„So“, er gab ihr einen leichten Klaps auf den Po, freute sich über das vibrierende Fleisch und bedeckte die Scham mit der riesigen Windel, die er aus dem Rollwagen hervorkramte. „Nur für den Fall der Fälle.“
Er schüttelte das Bettlaken, verteilte den warmen Geruch.
Sein Blick fiel auf das fest verschlossene Fenster. Dunkelheit presste ihr konturloses Gesicht gegen die Scheibe, und Antonio erkannte sein eigenes lächelndes Antlitz.
Oberschwester Margarete hatte ihn ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Frau Winter keinen Zug vertrage. Ja, dass gar eine Erkältung der alten Dame tödliche Folgen haben könne. Also musste das Fenster geschlossen bleiben.
Noch einmal atmete Antonio tief ein - genoss. Nach einer viel zu kurzen Weile nahm er das Duftspray, und wenige Augenblicke später ließ ein Pfirsichduft seine Gedanken durch einen spanischen Obsthain schweben. Mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen umflog er die knorrigen Bäume, atmete mit jeder Pore seines Körpers diese erstickende Freiheit in seinen Verstand hinein. Für einen winzigen Augenblick verspürte er sogar die heiße Sonne in seinem Nacken. Er sah Früchte, die zu Boden fielen, ihrer verwesenden Bestimmung entgegen.
Nur das genoss er.

„Schlafen Sie gut, Frau Winter. Und wenn Sie noch etwas benötigen, zögern Sie nicht, nach mir zu klingeln.“ Er beugte sich über das faltige Gesicht mit den Augen, die durch ihn hindurchstarrten. Er strich sanft über ihre Wange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Die alte Dame in ihrem großen Metallbett reagierte nicht.
Noch eine Weile hockte er auf der Bettkante, betrachtete die Falten um ihre Augen. Ob sie einmal schön gewesen war? Antonio runzelte die Stirn. War sie denn jetzt hässlich?
Er seufzte und verließ das Zimmer.

Als Antonio wenig später den kleinen Rollwagen über den Flur zu den Toiletten schob, überkam ihn eine tiefe Traurigkeit. Er liebte seinen Job als Altenpfleger, es machte ihm nichts aus, sich auf die Liste für den Nachtdienst setzen zu lassen; meistens wurde er noch nicht einmal gefragt. Es störte ihn auch nicht, seit nunmehr fast zehn Jahren nur die Drecksarbeit, wie sich seine Kollegen auszudrücken pflegten, machen zu müssen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann sich einmal eine Kollegin um den Stuhlgang der alten Herrschaften gekümmert hatte, während auch er Dienst hatte.
„Toni, könntest du vielleicht?“ – „Toni, wenn es dir nichts ausmacht …“ – „Toni, ich muss hier noch den Bericht fertig stellen; wenn du vielleicht …“
Und Antonio kümmerte sich darum. Er liebte die alten Leute. Er liebte Frau Winter, und immer wenn er sich um sie kümmerte – um diesen beinahe toten Körper kümmerte – dann überkam ihn diese Traurigkeit. Doch sie würde wieder verschwinden, je näher er den Toiletten kam.

Hörbar ließ er die Luft aus seinen Lungen in den sterilen Flur strömen. Ein leichter Schmerz in seinem rechten Fuß lenkte seine Gedanken für einen kurzen Moment auf den gestrigen Abend, als er sich den Zeh so stark an einem Bettpfosten gestoßen hatte, dass der Nagel in der Mitte gebrochen war und das Blut seinen Socken rot gefärbt hatte.
Sofort verwandelte sich sein Schritt in ein Humpeln. Irgendwie ist alles Einbildung. Wenn er nicht an den Zeh gedacht hätte …
Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass das Morphium langsam nachließ. Ja, Letzteres wird es sein. Er würde sich gleich darum kümmern.
Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt der Nachtschicht; er kam unauffällig an das Zeug ran.

Humpelnd, im Takt der klappernden Bettpfannen, erreichte er kurz darauf die Toilettentür. Bevor er sie öffnete, warf er einen Blick zurück. Der Flur war leer.
Er schob den Wagen hinein, schloss die Tür. Augenblicklich spürte er seinen Herzschlag bis hinauf in den Hals. Eine explosionsartige Hitzewelle entstand in seinem Magen, breitete sich schlangengleich aus, ertastete Nervenenden, ließ seine Oberschenkel vibrieren. Immer wieder reagierte sein Körper auf gleiche Weise. Es war fantastisch.
Selbst der Schmerz in seinem Zeh war verschwunden. Körpereigene Endorphine. Er grinste. Besser als jedes Morphium. Viel besser als jedes Morphium.
Er lehnte sich gegen die Toilettentür, schloss für einen Moment die Augen. Er sah sich durch den Park des Altenpflegeheims spazieren, blickte hinab auf das spärliche Haar von Frau Winter, die bewegungslos in ihrem Rollstuhl hockte. Er hatte ihr eine blaue Decke über die Beine gelegt.


Als Edeltraut Winter noch sprechen konnte, als sie die Welt um sich herum noch wahrnahm, hatte sie ihn irgendwann einmal beiseite genommen.
„Antonio“, hatte sie in ihrer warmen Großmutterstimme gesagt.
Er hatte ihren Rollstuhl angehalten, war um sie herum gegangen und hatte sich vor sie gehockt, damit sein Gesicht auf gleicher Höhe mit dem ihrigen war.
Sie hatte ihn angelächelt. „Ach Antonio. Sie hätten doch auch einfach nur ´ja´ sagen können.“
„Ich möchte doch in Ihre wunderbaren Augen schauen, wenn Sie mit mir reden.“
„Sie kleiner Charmeur.“ Ihre Hand hatte sich bis zu seiner Wange hervorgestreckt, war aber kurz davor wieder zurückgewichen. „Wussten Sie eigentlich, dass Sie mein Lieblingspfleger sind, Antonio?“
„Und Sie sind meine Lieblingsbewohnerin.“ Er hatte ihre Hand genommen und sie sanft gedrückt. Aufrichtige Worte.
„Sie sind wirklich ein Charmeur, Antonio. Wenn ich vierzig Jahre jünger wäre …“
Er hatte gelächelt. „Was wollten Sie mir denn sagen?“
„Ach ja“, sie hatte in den Himmel geblickt. „Wussten Sie, dass meine schönste Farbe blau ist?“
„Nein, das wusste ich nicht.“
„Die meisten Leute sagen, dass Grün die Farbe der Hoffnung sei. Für mich ist es blau. Blau wie die Heimat unseres Herrn. Blau verinnerlicht alle Hoffnung, ihm irgendwann einmal gegenübertreten zu dürfen.“ Sie hatte ihn wieder angeblickt. „Blau ist meine schönste Farbe.“
Er hatte noch lange ihre Hände gehalten, ihre Wärme in sich hineingesaugt. Sie hatte die ganze Zeit über geschwiegen und zwei Tage später dann den Schlaganfall erlitten.
Die blaue Decke hatte er ihr gekauft, als es hieße, sie sei einigermaßen wieder über den Berg.

Er öffnete die Augen, sah die weißen Kacheln neben den Waschbecken, sah die Kabinen, deren Türen im Neonlicht glänzten. Er liebte diese alten Leute, ganz besonders seine Lieblingsbewohnerin.
Bedächtig nahm er das Tuch von dem Rollwagen, ignorierte die Bettpfannen. Alle, außer einer.
Er nahm Frau Winters Behältnis heraus, streichelte über die Oberfläche. Sein Blick war verklärt. Die Explosionen rasten durch seinen Körper, fanden ihr wohliges Ziel in seinen Lenden.

Er sah seine Hand, die über die hügelige Haut der alten Dame strich. Das Weich der Furchen glitt durch seine Finger. Wohlig griff er die Falte auf der Innenseite ihrer Schenkel.

Antonio nahm den Deckel von der Pfanne, ließ sich von dem augenblicklich entstandenen, lieblichen Hauch verzaubern.

Seine zitternden Finger drangen zwischen ihre trockenen Lippen. Er sah ihr Stöhnen.

Er führte seinen Kopf näher an die bräunliche Konsistenz, dachte an die Falten um ihre Augen, um ihre blauen Augen. Ihre Augen waren so blau.
Noch ein wenig tiefer.

Ihre Lippen.

Die Seinigen berührten das Geschenk, das sie ihm heute Abend gemacht hatte. Ein Geschenk nur für ihn allein. Er liebte sie.

Sie lächelte ihn an. Zahnlos und mit toten Augen.

Ja, er würde sie in sich aufnehmen. Wieder und immer wieder.

So wie sie ihn in sich aufnahm. Tief.

Er grub seine Zähne in das weiche Material, spürte etwas härtere Stückchen, die sich unter seine Zunge schoben.
Antonio ließ sich auf die Knie fallen, versank mit dem Gesicht in der Schüssel. Seine Beine zuckten als er mit der Unendlichkeit der Lust verschmolz.

Besser als jedes Morphium.

Er liebte seinen Job.
Er liebte diese alten Leute.
Er liebte Frau Winter.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Freunde,

ich melde mich mal mit was Kleinem zurück. Zunächst war ich ein wenig unschlüssig, was die Rubrik anbelangt. Allerdings denke ich, dass Liebe auch erschreckend sein kann.
Oder meint ihr, sie passe besser in die Horrorrubrik?

Egal, viel Spaß beim Lesen (und vielleicht sogar ein ganz klein wenig Ekel, schließlich muss ich meinem Ruf ja treu bleiben, gelle?! ;) )

Salem

 

Naja...

Hi Salem!

Dein Stil hat mir gewohnt gut gefallen, darüber will ich nicht viele Worte verlieren, aber am Ende blieben dann zuviele Fragen offen.

Wieso z.B. bezeichnet Antonio den Geruch des "Geschenks" am Anfang der Geschichte als Gestank? Das passt meiner Meinung nach nicht ganz zum Ende.
Wieso zieht er sich bei Frau Winter überhaupt Gummihandschuhe an, die ja eigentlich dazu da sind, vor Krankheitserregern zu schützen? Das wird bei der Pointe ja irgendwie sinnlos. :D

Außerdem muss ich noch darüber meckern, dass Antonio sich ganz allein um den Stuhlgang der alten Herrschaften kümmert. Ich weiß ziemlich sicher, dass zumindest für den Toilettengang bei Patienten, die nicht mehr so ganz fit auf den Beinen sind, immer zwei Schwestern/Pfleger beschäftigt sind, eine(r) zum Hochhalten und der andere... nunja, fürs Klopapier.

Ansonsten was nettes für Zwischendurch, aber gib's zu, du wolltest die Rubrik mal so richtig schocken. :D Vielleicht wars aber auch als ernste Geschichte über zwiespältige Formen der Liebe gemeint. Frau Winter ist dem Pfleger ja absolut hilflos ausgeliefert, sowas wird immer schnell problematisch und zumindest problematisiert... Wie immer, wenn sich einer in Schutzbefohlene verliebt, weil immer der Verdacht der Ausbeutung mitschwingt. Aber das glaube ich bei dem Aufbau eigentlich nicht so recht. Nimm's mir nicht übel! :shy:

Schöne Grüße!
Seaman

 

Hi Salem!!!!!!


Kleinigkeiten:

Wahrscheinlich hatte sie sich mal wieder nur von Vollkorn ernährt; er würde später einmal auf ihren Essenplan nachschauen.
Nicht Essensplan? Bin mir allerdings auch nicht sicher.

Nur ihre Lippen stachen aus der toten Maske hervor; ihnen allein schien noch das gesamte Blut des Körpers zuteil zu werden.
Wenn du das noch streichst, ist es klasse! ;)

Irgendwie ist alles Einbildung.
Gefällt mir gut

Er grinste. Besser als jedes Morphium. Besser als jedes Morphium
Hier seh ich den Sinn der Wiederholung nicht. Würde nicht noch ein "viel" oder so vor den zweiten Satz gehören?


Ganz klar ein Salem! :D

Ich denke, man kann sie hier stehen lassen (allerdings bin ich vielleicht nicht die richtige Person, um es zu beurteilen ;) ). Jedoch wird wohl niemand direkt drauf gefasst sein.
Ein junger Mann, für den tatsächlich sein Beruf, besser gesagt, die Menschen, die dieser mit sich bringt, alles in seinem Leben ist.
Er scheint einer derjenigen zu sein, die sich herumschubsen lassen - die es sogar noch gerne tun.
Als dann eine der wenigen Personen, die nett zu ihm sind, einen Schlaganfall erleidet, müsste er sich einsam fühlen. Er tut es nicht - letztendlich denkt er, dass Frau Winter in ihrem Zustand sich noch immer an Toni erinnern kann. An ihn denkt.
Die Tatsache, dass er erst von Frau Winter erregt wird, als diese geistig nicht mehr in seiner Welt ist (wo auch immer diese sein soll) und somit von Antonio abhängig ist ... nun ja. Ich weiß nicht, ob du darauf hinauswolltest, dass die Frau ihm "ausgeliefert" ist oder die Tatsache, dass er glaubt sie und gleichzeitig alles was von ihr stammt, zu lieben, nur für die wenigen netten Worte, die sie für ihn hatte...
hmmm

Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, ist diese Stelle:

Der Gestank schien für einen Augenblick noch eine Nuance zuzulegen. Antonio drehte seinen Kopf zur Seite, holte tief Luft. Sie sah es sowieso nicht, ansonsten hätte er sich dieser Unhöflichkeit nicht hingegeben.
Das passt überhaupt nicht. Schließlich ist es ja gerade das, was ihn "angeilt". (Bitte entschuldige diesen unflätigen Ausdruck ;) )

Alles in allem was nettes für Zwischendurch. Ach, und stilistisch natürlich wie immer sehr gut. Schnitzer sind mir eigentlich keine aufgefallen.

Liebe Grüße,
Tama


P.S.: Die bahnbrechende Erektion finde ich übertrieben ;)

 

Hi MisterSeaman.

Schön, mal wieder von dir zu hören!


Dein Stil hat mir gewohnt gut gefallen,
Ach, das tut mal wieder gut.

So, MrSeaman, jetzt zum Ernst der Sache:

Wieso z.B. bezeichnet Antonio den Geruch des "Geschenks" am Anfang der Geschichte als Gestank? Das passt meiner Meinung nach nicht ganz zum Ende.
Ich finde schon, denn "am Anfang" ist er ein gewöhnlicher Pfleger, der seinem Job nachgeht.
Seine perverse Geilheit kommt ja erst auf der Toilette. (zumindest hatte ich es so gemeint)

Wieso zieht er sich bei Frau Winter überhaupt Gummihandschuhe an, die ja eigentlich dazu da sind, vor Krankheitserregern zu schützen? Das wird bei der Pointe ja irgendwie sinnlos.
Hier das Gleiche.

Außerdem muss ich noch darüber meckern, dass Antonio sich ganz allein um den Stuhlgang der alten Herrschaften kümmert. Ich weiß ziemlich sicher, dass zumindest für den Toilettengang bei Patienten, die nicht mehr so ganz fit auf den Beinen sind, immer zwei Schwestern/Pfleger beschäftigt sind, eine(r) zum Hochhalten und der andere... nunja, fürs Klopapier.
Tja, hier muss ich leider passen. Ich weiß nicht, ob das Vorschrift ist. Hier in diesem Pflegeheim wird Antonio diesbezüglich ausgenutzt. Anscheinend kann er es ja allein. Vielleicht ist er sogar froh darüber ... ;)

Ansonsten was nettes für Zwischendurch, aber gib's zu, du wolltest die Rubrik mal so richtig schocken.
:Pfeif:
Ich schreib demnächst auch mal was richtig Schnulziges ...
Nein, im Ernst, die Geschichte sollte schon einen Sinn haben. Weniger das "Ausgeliefertsein" von Frau Winter. Hier sollten die zwei Seiten eines "krankhaft" Liebenden gezeigt werden. Okay, vielleicht nutzt er diesbezüglich seinen Job aus.

Nimm's mir nicht übel!
:hmm: wenn ich es mir so recht überlege ...
Ach Quatsch, hab mich über deinen Kom gefreut. Ist schon klar, dass es nicht jedermans Sache ist.

Danke nochmal! Salem

 

Hi Tama!!!!!!!!! Überschneidung!


Zitat:
Wahrscheinlich hatte sie sich mal wieder nur von Vollkorn ernährt; er würde später einmal auf ihren Essenplan nachschauen.

Nicht Essensplan? Bin mir allerdings auch nicht sicher.

Ich glaube Essenplan. Kenn das noch vom Bund, da legte man sehr viel Wert darauf, dass es "Essenmarken" und nicht "Essensmarken" hieß. Jaha, die Leute machen sich dort noch richtig exestenzielle Gedanken ...

Zitat:
Nur ihre Lippen stachen aus der toten Maske hervor; ihnen allein schien noch das gesamte Blut des Körpers zuteil zu werden.

Wenn du das noch streichst, ist es klasse!

Hm... ich vermute, du meinst den Nachsatz. Stimmt, ist überflüssig.

Zitat:
Er grinste. Besser als jedes Morphium. Besser als jedes Morphium

Hier seh ich den Sinn der Wiederholung nicht. Würde nicht noch ein "viel" oder so vor den zweiten Satz gehören?

Gute Idee! Danke, werde ich übernehmen.


Ganz klar ein Salem!
:D

Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, ist diese Stelle:
Zitat:
Der Gestank schien für einen Augenblick noch eine Nuance zuzulegen. Antonio drehte seinen Kopf zur Seite, holte tief Luft. Sie sah es sowieso nicht, ansonsten hätte er sich dieser Unhöflichkeit nicht hingegeben.

Das passt überhaupt nicht. Schließlich ist es ja gerade das, was ihn "angeilt". (Bitte entschuldige diesen unflätigen Ausdruck )

Siehe Kommentar: MisterSeaman.

Freut mich, dass es dir so´n bisschen gefallen hat. Und danke natürlich für den netten Kommentar!


P.S.: Die bahnbrechende Erektion finde ich übertrieben
He...he... fällt mir gerade auf, dass ich den Begriff des Öffteren benutze ... :shy:

 

Tja, wenn doch nur alle ihren Job so lieben würden. Nein, Scherz beiseite.
Wenn ich sagen würde, sie hätte mich nicht angeekelt, dann wäre ich wohl etwas komisch, oder? Bis kurz vor Schluss gings ja noch, aber dann...
Sie war jedenfalls mal was anderes und hat mir gerade deshalb gefallen.
Viel mehr kann ich irgendwie gar nicht dazu sagen. Die wenigen Logikfehler wurden ja schon von anderen bemängelt. Aber wenn die raus sind :thumbsup: .

Schönen Abend noch, meine Nachtschicht fängt gleich an;)

Thomas

 

Schönen Abend noch, meine Nachtschicht fängt gleich an
Aber nicht das Zähneputzen danach vergessen ... :D

Hi Tommy,

freut mich, dass es dir gefallen hat ("geekelt" ist übrigens immer ein sehr schönes Kompliment für mich). Also, danke!

Vielleicht sollte ich den Anfang doch noch einmal überdenken ... :hmm:

Gruß! Salem

 

Hi Salem,

nenn mich prüde, aber ich schieb den Text zu Horror. In meinen Augen hat er weder etwas mit Romantik, noch mir Erotik zu tun. Nun ja, es soll ja wirklich Menschen geben, die das erotisch finden, aber das sind so verschwindend wenige, dass mir der Text hier einfach fehl am Platze erscheint.

Dass Antonio am Anfang ihren Geruch als Gestank bezeichnet, später sich aber daran aufgeilt, passt meiner Meinung nach nicht, da schließe ich mich Mr Seaman an.
Entweder, er findet es geil, oder nicht. Dass Du als Autor ihn zunächst als normalen Pfleger hinstellen willst, zählt nicht als Argument, da Du Deinen Prot so unglaubwürdig erscheinen lässt. Wer einen Fetisch hat, wird diesen immer sexuell anziehend finden, egal in welcher Sotuation!

Selbst der Schmerz in seinem Zeh war verschwunden. Körpereigene Endorphine. Er grinste. Besser als jedes Morphium. Besser als jedes Morphium.
Hat die Doppelung des Satzes eine tiefere Bedeutung?

Sprachlich und vom Spannungsaufbauher hab ich sonst nix zu meckern, gut gemacht und typisch Salem! ;)

 

Nun ja, es soll ja wirklich Menschen geben, die das erotisch finden, aber das sind so verschwindend wenige, dass mir der Text hier einfach fehl am Platze erscheint.
Hm... bist du der Meinung, nur aufgrund der Tatsache, dass nicht jeder Zweite diese Form der Erotik ansprechend findet, ist es keine Erotik?
Nichts für ungut, ich war mir ja selbst nicht schlüssig, aber diese "Rechtfertigung" ist mir doch ein wenig zu wage.
Naja, ich werde mich ihr fügen (müssen). Wobei meine Alternative (Horror) nicht ganz so ernst gemeint war. Wir warten mal ab, was die Mods hier so sagen.
Also, nach reiflichem Nachdenken bin ich der Meinung: ER GEHÖRT NACH ROMANTIK / EROTIK.

Dass Antonio am Anfang ihren Geruch als Gestank bezeichnet, später sich aber daran aufgeilt, passt meiner Meinung nach nicht, da schließe ich mich Mr Seaman an.
Entweder, er findet es geil, oder nicht.
Das ist mir zu pauschal. Wenn ich etwas geil finde, dann tu ich es auch nicht immer und zu jeder Zeit. Job ist Job!
Aber ich gebe dir Recht, ich sollte es vielleicht etwas entschärfen.


Hat die Doppelung des Satzes eine tiefere Bedeutung?
Wurde geändert.

Sprachlich und vom Spannungsaufbauher hab ich sonst nix zu meckern, gut gemacht und typisch Salem!
Meinst du jetzt: Typisch Salem bezüglich der falschen Rubrikenwahl??? ;)

Danke aber auch für deinen Kommentar.

Gruß! Salem

 

So, ich quatsche noch mal dazwischen:

ER GEHÖRT NACH ROMANTIK / EROTIK.
Da würde ich auch sagen, inklusive Argumentation und Großbuchstaben. Jedenfalls gehört er sehr viel eher nach R/E als nach Horror. Mein Schockkommentar bezog sich auch eher darauf, dass diese Form der Erotik eher kein Standard ist.

Entweder, er findet es geil, oder nicht.
Das ist schon wahr, auch wenn er nicht die ganze Zeit tut, wonach ihm ist, wird er den Geruch wohl nicht als "Gestank" empfinden. Der Charakter macht vom Anfang aufs Ende einen Sprung, da fehlt irgendwie der sanfte Übergang. Jedenfalls habe ich noch nie erlebt, dass sich jemand erst die Nase zuhält, wenn er Sauerkraut riecht, und eine halbe Stunde später den ganzen Topf alleine verzehrt. ;)

Nochmals Grüße!
Seaman

 

Abend Salem!

Nun, ich finde auch, dass R/E die ... äh ... falsche Rubrik ist :D

Zur Geschichte selbst: es wurde bereits alles gesagt.
Ein typischer Salem vom Stil her, Ekel hin oder her, mit der Zeit verliert man den Abscheu davor, trotzdem bringst du mich immer wieder mit sehr dezenten Bildern in Verlegenheit, gewiße Sachen als grauslich zu empfinden ;)
Abgesehen davon ist die Geschichte aber nichts groß weltbewegendes, fürs lesen kurz vor der Fahrt in die Kaserne war sie sehr angenehm, nur muss ich zugeben, dass ich viel bessere von dir kenne, an die ich mich noch heute ins Detail erinnere. Diese hier wird zwar nicht zu denen gehören, was aber nicht weiter tragisch ist.

Schönen Abend noch,

One

 

Tach Salem!

Ich hab meine Rolle hier noch nicht ganz gefunden. Soll ich nur loben, was ich gut finde? Soll ich nur kritisieren, was ich für verbesserungswürdig halte? Wie gehe ich mit Texten um, die mir gar nichts sagen? Ich muß das alles noch herausfinden, springe jetzt aber mal ins kalte Wasser - namentlich Kategorie drei.

Deine Geschichte hat mir nämlich nichts gebracht. Oder vielmehr - sie hat mir soviel gebracht wie der Songtext der Kassierer, der da hieß: "Morgens, da trink ich ´ne Tasse Urin, und Abends da reib ich mich mit Scheiße ein." Als ich den Text hörte dachte ich: "Jo. Dann mach ma."
Ich glaube, ich habe, als ich zum ersten Mal in diesem Forum war, eine Deiner überarbeiteten Ekelgeschichten gelesen (Irgendwer wacht auf ´nem OP-Tisch auf und nagt sich gliedlos durch Gedärme und Zeugs...). Damals fiel meine Kritik ähnlich aus. Irgend etwas fehlt mir bei Deinen Werken (entschuldige die Verallgemeinerung - ich kenne ja erst zwei). Du ekelst einen an - im positiven Sinne -, aber im Großen und Ganzen war´s das auch. So, als würde man einen Text von Cannibal Corpse hier abdrucken. Ekelig, widerwärtig, abstoßend... aber halt keine Geschichte.

Was die ganze Sache schwer macht, ist, daß Du einen verdammt souveränen Stil an den Tag legst. Deine Formulierungen finde ich, bis auf ein paar Bilder, die ich persönlich anders gewählt hätte, ziemlich gut. Trotzdem... irgendwie gehe ich unbefriedigt aus der Geschichte heraus. Ich für meinen Teil würde gerne etwas mehr... mehr... ich weiß ja auch nicht - Handlung? - sehen. Der Schockeffekt an sich reicht aus für den Film, oder eben für Cannibal-Corpse-Texte, aber für eine Geschichte eben nicht. Meiner Meinung nach hast Du verdammt viel Potential, eine sehr gute Horror-KG zu schreiben, wenn Du nur neben den Schockern auch noch die rechte Handlung und Atmosphäre erschließen könntest. Meine Meinung.

Allez Hopp.

 

Fischstaebchen schrieb:
Meiner Meinung nach hast Du verdammt viel Potential, eine sehr gute Horror-KG zu schreiben, wenn Du nur neben den Schockern auch noch die rechte Handlung und Atmosphäre erschließen könntest. Meine Meinung.

Hat er doch schon zur Genüge getan, der gute Mann. :D
Schau dir doch das mal an:

Die Augenlosen

Meine liebste Salem-Story! Viel Spaß!

 

Hi Salem,

ich mag die meisten deiner Geschichte, aber mit dieser konnte ich irgendwie nichts anfangen. Klar, war die Pointe schockierend, ich fand es auch eklig etc., aber ich dachte mir schon von Anfang an, dass irgendetwas derartiges mit deinem Prot. los ist. Es war deine Art zu schreiben - irgendwie wusste man, dass er am Ende irgendetwas tun wird, was die meisten Leute nicht tun würden.
Den Umgang mit Frau Winter fand ich im Übrigen nicht liebevoll, sondern eher etwas verächtlich. Vielleicht auf ne "nette Art" verächtlich, aber jedenfalls nicht so, wie ein Pfleger mit einem liebgewonnenen Patienten umgehen würde.
Stilistisch war´s natürlich wieder mal gut. :)

LG
Bella

 

Ahoi, da hat sich ja schon wieder einiges getan.

Hi Seaman nochmal, hi Lukas, hi One, hi Fischstaebdchen, hi Seaman zum einhundertfünfzehnten ... ;)

@Seaman

Zunächst einmal besten Dank für deine Rückendeckung sowohl bezgl. der Rubrikenwahl und ganz besonders für die Hervorhebung der "Augenlosen". Das baut doch ein bisschen auf :)

Ich denke mal, lassen wir uns nicht mehr von der Rubrik beeinflussen. Zur Zeit steht sie halt hier, vielleicht morgen in "Gesellschaft" und übermorgen ...
Aber das ist ja auch egal.
Dein Vergleich mit dem Sauerkraut hat mir gut gefallen; ist irgendwie einleuchtend. Ich werde also noch mal drübergehen. Danke!

@Lukas

hmm, wenn du einen fetisch beschreiben wolltest, dann bist du völlig gescheitert. wenn du horror wolltest, wäre es fast gelungen, für erotik ist es zu sehr "nicht erotik", so dass die schockwirkung doch sehr als selbstzweck herauskommt bzw. die "leser vor den kopf schlag attitüde" ist sehr lesbar, lesbarer als der text.
Ja, das ist, glaube ich, auch immer das Problem bei meinen ganz kurzen Kurzgeschichten.
Sie schweben so im Raum, sind nichts Halbes, nichts Ganzes, ja entbehren sich manchmal sogar jeglicher Zuordnung.

aber es ist so, erotik ist ein weites feld, da hat viel absonderliches platz, aber dann doch bitte ausgereifter.
Da bin ich mit dir einer Meinung, besonders, was Letzteres anbelangt. Ich mache mir Gedanken, denn mit unausgereiften Texten bleibt selbst die reine Unterhaltung auf der Strecke.

@ One

Ein typischer Salem vom Stil her, Ekel hin oder her, mit der Zeit verliert man den Abscheu davor,
Das stimmt. Deshalb ist es auch so schwierig, gerade in diesem Bereich, in neue Dimensionen vorzudringen.
Irgendwann ist der Leser gesättigt.
Aber wenn es mir stellenweise doch noch gelingt, dann freue ich mich umso mehr.


Abgesehen davon ist die Geschichte aber nichts groß weltbewegendes, fürs lesen kurz vor der Fahrt in die Kaserne war sie sehr angenehm,
Empfehle sie doch mal deinem Spieß ... :D

@Fischstaebchen

Ich hab meine Rolle hier noch nicht ganz gefunden. Soll ich nur loben, was ich gut finde? Soll ich nur kritisieren, was ich für verbesserungswürdig halte? Wie gehe ich mit Texten um, die mir gar nichts sagen? Ich muß das alles noch herausfinden, springe jetzt aber mal ins kalte Wasser - namentlich Kategorie drei.
Das ist doch schon ein sehr guter Anfang.

"Morgens, da trink ich ´ne Tasse Urin, und Abends da reib ich mich mit Scheiße ein."
:D


Du ekelst einen an - im positiven Sinne -, aber im Großen und Ganzen war´s das auch. So, als würde man einen Text von Cannibal Corpse hier abdrucken. Ekelig, widerwärtig, abstoßend... aber halt keine Geschichte.
Das ist ein sehr guter Kritikpunkt. Eigentlich will ich mit meinen Geschichten ja lediglich unterhalten, aber du hast Recht: Es sollte eine Geschichte sein.
Bei "Amputation 2" (das mit den Gedärmen und so) stimme ich dir allerdings nicht zu. Zumindest bin ich der Meinung, dass dort sehr viel Handlung vorhanden ist. Was allerdings bei fünfzehn Seiten einfacher ist, als bei drei.

Diese "Geschichte" hier sollte die zwei Gesichter einer Person zeigen: Der liebevolle Altenpfleger und der andersartig, sexuell Orientierte.
Um diesen krassen Gegensatz zu demonstrieren, habe ich auch diese schon häufig bemängelte vom Prot empfundene Gegensätzlichkeit bezüglich des Geruchs gewählt.
Innerlich kämpft er gegen seine sexuellen Ausschweifungen an. Da ist sein Job, den er liebt, der sowohl positive Seiten als auch Negatives (Gestank) beinhaltet.
Gewisse Schlüsselmomente (Toilette) legen dann den berühmten Schalter im Kopf um: Er "entdeckt" die wahre Schönheit seiner Lust (Geruch, Hauch ...).

Aber wie heißt es so schön? Wenn man seine Geschichten erklären muss, dann stimmt etwas nicht.
Also ran ans Überarbeiten.

Ich danke euch allen für eure hilfreichen Kritiken.

Lieben Gruß! Salem

 

Hi Bella (Überschneidung).

ich mag die meisten deiner Geschichte,
Das hört man doch gern! Vielen Dank!


aber mit dieser konnte ich irgendwie nichts anfangen
:crying:


aber ich dachte mir schon von Anfang an, dass irgendetwas derartiges mit deinem Prot. los ist.
Ich glaube, ich werde langsam durchschaubar. Auch nicht gut ... :hmm:


Den Umgang mit Frau Winter fand ich im Übrigen nicht liebevoll, sondern eher etwas verächtlich. Vielleicht auf ne "nette Art" verächtlich, aber jedenfalls nicht so, wie ein Pfleger mit einem liebgewonnenen Patienten umgehen würde.
Das Problem habe ich bisher noch nicht gesehen, aber du hast Recht, wenn ich da in die Szene mit dem Poklaps denke.
Ich weiß aber noch nicht, ob ich das ändern werde, da er es ja nicht als verächtlich ansieht.

Stilistisch war´s natürlich wieder mal gut.
:)

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Gruß! Salem

 

Das Problem habe ich bisher noch nicht gesehen, aber du hast Recht, wenn ich da in die Szene mit dem Poklaps denke.
Ich weiß aber noch nicht, ob ich das ändern werde, da er es ja nicht als verächtlich ansieht.

Wäre vielleicht anders, wenn du ihn dabei wenigstens nicht schmunzeln lässt. :)

 

As-Salem'alai-kum! (den wollte ich immer schon mal bringen)

Schön, dass du wieder da bist. Wurde schon fast langweilig ohne dich.
Dann fangen wir gleich mal an.

Wahrscheinlich hatte sie sich mal wieder nur von Vollkorn ernährt
Ich dachte, gerade bei Vollkornnahrung duftet der Kot fast lieblich. Ist das nicht so eine Vegetarierlegende, dass vor allem die Reste von Fleisch so übel stinken.
Doch auch so empfinde ich Vollkorn als etwas unpassend. Ich denke dabei nicht an stinkende Exkremente, wohl aber bei Apfelmuss, Früchte im Allgemeinen, Curry oder auch bei bestimmten Medikamenten.
So zauberte Antonio sein Duftspray hervor, und wenige Augenblicke später ließ ein lieblicher Pfirsichduft seine Gedanken durch einen spanischen Obsthain schweben. Mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen umflog er die knorrigen Bäume, atmete mit jeder Pore seines Körpers diese unendliche Freiheit in seinen Verstand hinein. Für einen winzigen Augenblick verspürte er sogar die heiße Sonne in seinem Nacken.
Gefällt mir richtig gut, dieser Abschnitt. Die Flucht eines Pflegers aus der stinkenden Realität. Vielleicht ist das Fliegen mit ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen ein bisschen zu disneymäßig, aber was soll's?
Es störte ihn auch nicht, seit nunmehr fast zehn Jahren nur die Drecksarbeit, wie sich seinen werten Kollegen vorzüglich auszudrücken pflegten, machen zu müssen.
Zu viel des Guten, da rollen sich einem ja die Zehennägel auf. Mein Vorschlag: "werten" oder "vorzüglich" streichen.
Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass das Morphium langsam nachließ.
Hier legst du (bewusst?) eine falsche Spur. Sein Medikamentenmissbrauch hat ja nicht direkt etwas mit seinen sexuellen Vorlieben zu tun, auch wenn er natürlich ins Bild passt.
„Wussten Sie, dass meine schönste Farbe blau ist, Antonio?“
Nach "Lieblingspfleger" und "Lieblingsbewohnerin" ging "Lieblingsfarbe" natürlich nicht mehr, aber "meine schönste Farbe"? Sagen alte Menschen das so? Ich habe die Formulierung ehrlich gesagt noch nie gehört (was natürlich nicht zwingender Maßen etwas zu bedeuten hat).

Der letzte Absatz, was soll ich sagen? Ich bin gerade beim Frühstück und werde mir wohl den zweiten Becher Kaffee (dieses etwas dickflüssige braune Zeug) verkneifen.

Hat mir deine Geschichte gefallen? Klar, schließlich ist es ein Salem. Allerdings stehe ich gar nicht so auf Ekel-Storys und genau hier setzt mein größter Kritikpunkt an:
Die Geschichte wirkt nicht wirklich rund. Antonio ist, meiner Meinung nach, auch am Anfang zu verspielt, als dass er wirklich dem Bild des üblichen Pflegers entsprechen würde. Allerdings spüre ich nichts von der Vorfreude, die er ja beim Anblick der Bettpfanne sonst empfinden müsste.
Verstehst du, was ich meine?
Entweder den "stinkenden Kot" weg, dann stimmt die Vorfreude, allerdings zündet die Pointe natürlich nicht, oder das verspielte Verhalten Antonios (das Grinsen, der Klaps auf den Po, etc.) etwas zurückfahren, dann würde das Ganze echter wirken (die Alternative würde ich favorisieren). Meine Meinung.

Ansonsten freue ich mich natürlich, mal wieder was von dir zu lesen.
Dein Stil ist gewohnt gut, vor allem der letzte Abschnitt, das "Versinken" in der Schüssel und der Traumwelt gleichermaßen, ist dir gut gelungen, so abstoßend ich auch den Inhalt finde.

Jorgo

 

Hallo.

Ja, auch ich muss leider noch einmal darauf rumhacken, auch wenn es andere hier schon getan haben.

Aber auch mir erscheint es unlogisch, dass Antonio erst die Nase rümpft und dann auf der Toilette plötzlich genüsslich über den Inhalt der Bettpfanne herfällt.
Ich denke nicht, dass eine solche Neigung von jetzt auf später entsteht, als würde jemand in sich einen Schalter umlegen. Ausserdem deutest Du ja im Rückblick, als Frau Winter noch etwas fitter war an, dass hier schon eine gewisse Zuneigung seitens Antonio besteht, die doch über die normale Symphatie zu einer Pflegebefohlenen hinausgeht.

Würdest Du schreiben, dass Antonio das Säubern der alten Dame mit Genuss und einer gewissen Vorfreude zelebriert, würdest Du zwar vorzeitig auf Antonios Perversion hinweisen, aber dies erschien mir jedenfalls logischer.

Ansonsten gefällt mir die Geschichte recht gut, was hauptsächlich am Ekelfaktor liegt, der mich am Ende eiskalt erwischt hat. :)

Gruß, JasonXI

 

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