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Apothekengeschichte

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07.01.2010
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Apothekengeschichte

„Guten Tag“, der Mann schüttelt den Regen von seinem Regenschirm und zieht ihn zusammen. Die Pfütze mit einem Lächeln bedenkend geht er zum Tresen der kleinen Apotheke. Zwei junge Frauen mustern ihn aufmerksam. „Entschuldigen sie bitte, aber ich brauche ein Gesicht.“. Die Frau an die er sich wendet knickt kurz höflich ein und schaut zu ihm auf. „Natürlich. Ein Bestimmtes?“. Sie legt den Kopf schief. Er erinnert sich an Hühner, wenn sie in die Sonne schauen.
„Tja.“, überlegt er und kratzt sich am Kinn. Die andere junge Frau verschwindet wieder in den Raum mit den 1000 Aufziehschränken und zieht Schubladen auf und schließt sie wieder. „Gerade bei dem Wetter hab ich Probleme mit meinem Gesicht. Es…“, wieder überlegt er. „… kühlt irgendwie aus, wenn sie verstehen, was ich meine.“
„Mhm.“, bestätigt sie anteilnehmend. „Möchten sie denn ein männliches oder ein weibliches Gesicht?“. Er lacht kurz auf. „ Ein männliches natürlich und unauffällig sollte es sein.“. Das Eis ist gebrochen, der Kunde hat gelacht.
„Ich kann ihnen ja mal einige Gesichter zeigen. Die empfundene Kälte liegt bei ihrem jetzigen Gesicht wohl an der mangelnden Durchblutung. Darf ich mal?“ Sie beugt sich etwas vor, um sein Gesicht abzutasten. Er beugt sich auch vor und lässt sich sein Gesicht abtasten. „Ja, gerade hier immer so.“ , verzieht er sein Gesicht, als sie eine Stelle ertastet hat, die nach seiner Ansicht immer als erstes auskühlt. „Verstehe.“, bestätigt sie fachkundig, „Und hier wahrscheinlich auch, oder?“, ertastet sie weitere Schwachstellen. „Ja, genau.“, gibt er sich überrascht beeindruckt.

Sie lässt sein Gesicht los und geht zu einer verschlossenen blau beleuchteten Glasvitrine. Mit einer Plastikkarte entsichert sie das elektronische Schloss und die runde Milchglasscheibe surrt auf. „Möchten sie wieder einen ähnlichen Teint für ihr Gesicht haben?“, fragt sie, ihm den Rücken zuwendend. Er mustert verlegen seine Schirmspitze, weil er sich dafür schämt, dass er sich umdrehenden Frauen immer auf den Arsch starrt.
„Was meinen sie?“, fragt er nach. „Den gleichen Teint. Möchten sie für ihr Gesicht wieder den gleichen Teint haben?“, wiederholt sie ihre Frage und dreht sich noch mal kundenfreundlich zu ihm hin, während sie mit den Händen weiter nach dem richtigen Gesicht tastet. „Öhm, etwas heller bitte. Und vielleicht weniger Bartwuchs.“, fällt es ihm ein, als er sich wieder am Kinn kratzt.
Sie bringt ihm sein neues Gesicht, er bezahlt, setzt es auf und geht in den Regen hinaus.

 

Hallo,

vielleicht hat ja noch jemand einen seltsamen Einfall zu Dingen, die man in der Apotheke kriegen kann...

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Lieber Gruß,

Vincent

 

Hallo vincent,

vielleicht hat ja noch jemand einen seltsamen Einfall zu Dingen, die man in der Apotheke kriegen kann...
Vielleicht einen Türstopper, der Gutscheine für Schmerztabletten ausdruckt?

Also ich konnte mit dieser "Geschichte" nichts anfangen. Wahrscheinlich, weil ich hier keine Geschichte entdecke. Keine Entwicklung, keine Spannung. Die Idee mit dem Kaufen eines neuen Gesichts finde ich an sich gar nicht so schlecht, aber du machst nichts daraus. Aus den Details, die du einstreust entwickelt sich für mich zumindest nichts.

… kühlt irgendwie aus, wenn sie verstehen, was ich meine.“
hier lädtst du zu einer schönen Meta-Ebene ein, aber ich sehe da keine weitere Verknüpfung. Schade.

Ansonsten wird der Text durch Rechtschreibung und Formatierung selbst auf dieser Kürze schnell zur Qual. Schau dir bitte Umgang mit der wörtlichen Rede und die Kommas noch mal an!

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Vincent!
Zuerst dachte ich, jetzt kommt etwas richtig Abgefahrenes und wa total gespannt, was das für eine Apotheke ist, wo sie liegt, in der realen Welt, irgendwo in der Zukunft oder habem wir es mit einem Traum zu tun, und was sind das für Typen.....Du siehat, es hätte richtig viel Fantasie freisetzen können und auch Arbeit gemacht; aber so...ist es irgendwie gar nix. Schade, die Idee ist super.
LG,
Jutta

 

Hallo Vincent,

irgendwie habe ich meine Probleme mit Deiner Geschichte. Einerseits ist die Idee nicht schlecht, aber mit der Umsetzung hapert's doch gewaltig.

Also, Dein Protagonist friert im Gesicht und deswegen möchte er ein neues, so weit so gut.
Mich hätte nun interessiert, aus was für Materialien die neuen Gesichter in der Apotheke sind. Ich hätte ihn zumindest ein paar verschiedene anprobieren lassen, vielleicht andere Augenfarben, eine größere Nase, ein hervorstehendes Kinn, einen Bart oder ähnliches. Was ist mit den Haaren? Bleiben die gleich? Wie wird das Gesicht denn am alten Gesicht befestigt oder wird das alte vielleicht abgenommen und ausgetauscht?

Überleg' Dir doch ein paar Eigenschaften, die so ein neues Gesicht haben könnte, außer der Kälteunempfindlichkeit, vielleicht eine eingebaute Klimamembran, ein ausfahrbares Gebläse, wenn es im Sommer sehr heiß ist oder braune Pigmente für Sonnenbräune.

Aber damit ist es noch nicht getan, denn irgendwie fehlt der Geschichte ein richtiger Konflikt. Vielleicht kannst Du noch eine weitere Person in die Handlung einbauen, vielleicht seine Frau, die evtl. ganz andere Vorstellungen vom Gesicht ihres Mannes hat und mit seiner Wahl nicht einverstanden ist.

Mehr fällt mir momentan zu dem Thema nicht ein. Jedenfalls hat die Idee Potential, also mach' was draus.

Liebe Grüße
Giraffe :)

 

Hi Vincent,


Entschuldigen sie bitte, aber ich brauche ein Gesicht.
Der Satz ist toll. Kommt sehr trocken und reisst den Leser schön aus der vorigen Normalität der Geschichte raus.

Leider kommt danach leider nicht mehr besonders viel. Die Szene ist an sich recht absurd und die eingestreuten Details gefallen mir, aber letztlich ist das nur eine Ausformulierung des oberen Satzes. Was folgt ist halt ein stinknormales Verkaufsgespräch, dem es meiner Meinung nach dann an Ideen mangelt.

Der letzte Satz klingt für mich ehrlich gesagt irgendwie so, als hättest du keine rechte Lust mehr gehabt, die Idee zu Ende zu bringen, was schade ist...

 

Hallo,

vielen Dank für eure Kritiken. Es sieht so aus, als hätte ich eine Idee leichtfertig verschenkt...
Nachdem ich nun über das Wochenende meine Wutpuppe malträtiert habe, gebe ich euch Recht. Ich glaub das auch. War als Experiment zu seltsamen Alltagsbeobachtungen gedacht und hat nicht gezündet. Mal sehen.

@weltenläufer: Den Umgang mit wörtlicher Rede schau ich mir mal an. Habe ich immer aus dem Bauch heraus geschrieben.

Lieber Gruß,

Vincent

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,

also für mich als Konsument ist die Geschichte
genau richtig. Kleiner als 1000 Worten, aber Inhalt,
Inhalt, Inhalt.

Da kann man mal so richtig überlegen, was so alles drin steckt, und erinnert sich auch bei Zeiten wieder dran.

Also: Neue Gesichter in der Apotheke, wenn das man nicht zeitgemäss ist. Wir alle haben es doch satt, wenn sich mal wieder irgendson Promi die Gesichtshaut, hinter die Ohren usw. usw.

Zugleich hat jeder Mensch mehrere Gesichter. Und welcher Mann hat nicht die Angwohnheit einer Frau mal auf den "ihr wisst schon was ich meine" zu gucken, obwohl man dazu ja wieder zu kultiviert ist. (Es soll da in der Frauenwelt ganz ähnliche Probleme geben)

In der Geschichte wird mit Plastikgeld bezahlt. Wurde
gerade wieder gezeigt, wie unsicher Plastikgeld ist. Mann kann sich also nicht einfach ein neues Gesicht zulegen.

Weder in chirogischer noch in moralischer Hinsicht.

Hoffentlich wirds in Zukunft auch keine "Gesichter" per Rezept geben.

Die Geschichte: Kurz, Aktuell und Pfiffig.

Ich werd nie verstehn wie man zu so einem solchen Ergebnis kommen kann:


Also ich konnte mit dieser "Geschichte" nichts anfangen.

Also für mich war die Geschichte super und: Ich habs genossen !

Gruss HANQW

 

Hallo Hanqw,

das freut mich, dass sie dir gefallen hat. Vor allem, dass sie so wirkt, wie sie eigentlich beabsichtigt war. Vielen Dank für´s Lesen.

Lieber Gruß

 

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