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Baum

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28.01.2006
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Baum

Jakob kniet auf dem Boden (und malt). Sein Papier liegt vor ihm, die Buntstifte daneben. Blau, beschließt er, jawohl blau!, und er greift die Farbe mit der ganzen Faust, verkrampft, drückt die (stumpfe) Spitze fest aufs Blatt und reißt die Faust zu seinem Körper zurück. Der blaue Strich auf seinem Bild gefällt ihm, sehr sogar, er lacht. Jakob nimmt die Rot, will einen roten Kreis über den blauen Strich malen, doch der Kreis misslingt. Er weiß, dass er den Stift nicht so verkrampft halten darf, denn ein Kreis ist ein Kreis und nicht verkrampft und Jakob ist noch nie ein Kreis gelungen. Rund, ein schön geschwungener Bogen, gleichmäßig. Er weiß, dass er keinen Kreis malen kann, weil niemand es kann. Niemand kann einen Kreis malen und doch versuchen es alle, gleichmäßig, rund, diese Menschen, versuchen Kreise zu malen und haben keine Ahnung, was überhaupt ein Kreis ist.

Baum!, denkt Jakob, als er den blauen Strich und das rote, verwackelte Oval sieht. Baum, Baum!, spricht er leise vor sich hin, zu sich oder zu seinem Blatt, er weiß es selbst nicht, würde es aber am liebsten zu seinem Blatt gesagt haben, weil er dann auf eine Antwort des Baumes hoffen könnte. Er könnte ein Gespräch führen mit seinem Baum, von Jakob zu Baum, der Baum würde ihn verstehen und eigentlich ist der Baum ja auch ein Mensch. Ein Mensch mit einem blauen Körper und einem roten Etwas als Kopf. Aber der Mensch ist taub, nur Jakob kann hören und er hört, dass der Mensch auf seinem Bild nichts sagt, weil er, der Mensch auf dem Bild, keinen Mund hat und Jakob hört lange zu, horcht genau hin und genießt es nichts zu hören, hier auf dem Boden, weil er weiß, dass er dann, wenn er nichts hört, alleine ist mit seinem Menschen, der ein Baum, der ein Mensch ist. Ein dürrer blauer Stamm, eine rote Krone, - Baum, Baum!, sagt Jakob vor sich hin, leise, um die Stille nicht zu stören, in der er mit dem Menschen alleine ist.

Dann fährt draußen auf der Straße ein Auto vorbei und Jakob hört, dass er doch nicht alleine ist mit seinem Baum, dass er seinen Baum mit anderen Menschen teilen muss, die nicht einmal verstehen, dass es ihn (den Baum) und ihn (Jakob) überhaupt gibt und wenn sie es verstünden, wäre es ihnen gleich. Jakob könnte ihnen den Baum vor Augen halten und sie würden ihn nicht erkennen, - „toll“, würden sie sagen, „toll, Jakob, ein Strich und ein Kreis“, und wenn er sagte, „Baum, Baum!“, würden sie sagen: „Ja, Jakob, ein hübscher Baum!“, und wenn er sagte „Mensch, Mensch!“ würden sie sagen: „Ja, Jakob, ein hübscher Mensch!“, und wenn er sagte, „Auto! Auto!“ würden sie sagen: „Ja, Jakob, ein hübsches Auto!“, und seinen Kopf tätscheln, weil sie nicht verstehen, dass es ein Baum ist, weil sie nicht wissen, was ein Baum ist, obwohl die Äpfel, die sie essen auch von einem Baum sind, aber sie wissen auch nicht, was Äpfel sind, und essen Äpfel, und sie wissen auch nicht, was Autos sind und fahren Autos, und tätscheln Jakob den Kopf, weil er einen Strich und einen misslungenen Kreis gemalt hat, der aber ein Baum ist, ein Baum mit blauem Stamm und roter Krone, den sie nicht sehen. Jakob greift die Orange, fest in der Faust, und haut sie senkrecht aufs Papier. Apfel, Apfel!, Baum, Baum!, Apfelbaum, Apfelbaum!, und er fühlt schon ihre Hand auf seinem Haar, wenn sie ihm sagen: „Ja, Jakob, ein hübscher Apfelbaum!“ und dann fragen sie ihn, warum der Apfel orange und nicht grün und warum der Baumstamm blau und nicht braun und die Krone rot und nicht grün ist, weil sie nicht verstehen, dass ein grüner Apfel in einer grünen Krone unsichtbar ist. Und Jakob lächelt verlegen und gibt zur Antwort: „Apfel orange!“ und sie sagen: „Nein, Jakob, ein Apfel ist grün oder rot. Eine Orange ist orange!“, weil sie keine Ahnung haben, wie orange aussieht oder was ein Apfel ist. Aber was eigentlich ist denn orange? Jakob weiß keine Antwort mehr. Er blickt auf sein Bild, der orangefarbene Fleck dort, wo er den Stift aufgestoßen hat, der Apfel, „Apfel orange!“, sagt Jakob, aber das reicht nicht, auch wenn ein Apfel orange ist, weiß Jakob noch immer nicht, was orange ist, aber er kann sie doch nicht fragen „Orange?“, weil sie ihn wieder nur tätscheln würden: „Orange Jakob, eine Orange ist orange, verstehst du?“, und er würde nicht verstehen, weil sie nicht verstehen, dass nicht eine Orange, sondern ein Apfel orange ist und selbst wenn eine Orange orange wäre, es nicht ausreicht zu sagen „Eine Orange ist orange, Jakob“, um seine Frage „Was ist orange?“ zu klären.

Ein Baum ist ein Ding, das auf der Wiese steht oder im Wald, ein Apfel ein Ding, das an einem Baum hängt. Aber eine Farbe? „Blau, blau!“, der Baumstamm ist blau und sie sagen: „Nein, Jakob, ein Baumstamm ist braun!“ und er fragt: „Blau?“ und sie: „Der Himmel, Jakob, sieh nur, der Himmel ist blau!“ und Jakob will alleine sein mit seinem Baum, will ihn nicht teilen müssen mit Menschen, die nicht verstehen, dass ein Baumstamm blau ist, weil sie gar nicht wissen, was blau ist, weil kein Mensch weiß oder wissen kann, was blau ist. Sie glauben nur zu wissen und fahren blaue Autos, tragen blaue Hosen und Hemden und haben sich nie gefragt, wie blau wirklich aussieht, haben nie gedacht, das Blau nur ein Name ist und in jedem Kopf anders aussieht, grün vielleicht oder orange. Sie sagen: „Der Himmel ist blau, Jakob!“, obwohl der Himmel in ihrem Kopf grün oder orange oder rot aussieht und nur weil sie nicht wissen, dass der Himmel nicht blau, sondern himmelfarben ist, behaupten sie, dass der Himmel blau ist, auch wenn die Farbe des Himmels in jedem Menschenkopf anders aussieht. Jakob nimmt die Grün und zieht oben von links nach rechts einen Strich aufs Papier, drückt so fest auf, dass kurz vor dem rechten Bildrand die Mine bricht und Jakob sagt: „Himmel, Himmel! Rot, rot!“, weil in seinem Kopf der Himmel rot erscheint, bevor der Kopf die Himmelsfarbe in die Einheitsfarbe seiner Gedanken umwandelt, die Einheitsfarbe, die den Menschen in ihrem ganzen Spektrum denken lässt und dem Himmel die gleiche Farbe wie dem Baumstamm wie der Krone wie dem Apfel gibt. „Apfelbaum, Apfelbaum!“, sagt Jakob, als er das Papier zusammenrollt, um es ihnen zu zeigen, damit sie ihm den Kopf tätscheln, „Blau, Jakob, der Himmel ist aber blau!“ und Jakob ist es gleich, welche Farbe der Himmel hat, weil sie es sowieso weglegen, auf den Stapel mit all seinen anderen Bildern. „Aber ein hübscher Baum, Jakob!“

 

So, meine Prüfungen sind zu Ende, Zeit auch mal wieder was von mir einzustellen. Ich hab die Geschichte zwar schon vor drei Wochen geschrieben, aber wollte warten, bis der Schulkram vorbei ist, bevor ich sie veröffentliche, damit ich mich auch ein bißchen intensiver um eure Kommentare kümmern kann. Viel Freude beim Lesen allerseits!

 

Hi Smilodon,

ich dachte beim Lesen die ganze Zeit, ich wäre in Philosophie gelandet, denn eher als um gesellschaftliche Aspekte scheint es mir um die Sichtweise zu gehen, um die Sicherheit von Behauptungen und Wahrnehmungen. Um diese in Frage zu stellen verwendest du einen kleinen Jungen oder einen gehandicapten Mann, so genau ist das nicht auszumachen, muss es auch nicht, denn beide können für eine unvoreingenommene Perspektive stehen, die durch Lob und liebevollen Tadel in die "richtige" Richtung gewendet wird.
Farben sind dafür natürlich ein naheliegendes Beispiel, denn sie sind letztlich ein Schein aus gebrochenem und gefilterten Licht, eine Wahrnehmung, die lange nicht so eindeutig ist wie eventuell die Form eines Tisches.
Erst im letzten Satz wirst du gesellschaftlich konkret. Zwar blitzte es immer mal wieder auf, dass sie den Jakob nicht ernst nehmen, aber erst zum Schluss, wenn sie das Bild weglegen, ohne sich wirklich dafür oder für ihn zu interessieren, zeigt sich der Umgang mit anderen Perspektiven deutlich. Ausgrenzung des Andersartigen, Kleinmachen durch "Gutmütigkeit", nicht durch offene Aggression.
Im Tonfall und in der Atmosphäre gefällt mit die Geschichte, auch wenn mir die weiblichen Artikel vor den Farben fremd vorkommen, aber irgendwie passen sie auch wieder zur Geschichte, wenn Blau Orange ist, kann es auch weiblich sein.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

vielen lieben Dank für deinen Kommentar, es freut mich irgendwie immer besonders, wenn dir meine Geschichten gefallen, auch wenn das jetzt seltsam klingt, aber ich hab dich eben als harten Kritiker hier kennengelernt ;)

ich dachte beim Lesen die ganze Zeit, ich wäre in Philosophie gelandet,
Das nehm ich glatt als Kompliment auf, weil tatsächlich sollte die Geschichte ein Tanz zwischen Philosophie und Gesellschaft werden, des letzten Satzes wegen und auch wegen der Situation des "gehandicapten" Mannes/Kindes, den keiner versteht, habe ich sie hier in Gesellschaft eingestellt, aber gerade von den Farben her weiß man ja, dass die Grenzen manchmal fließend sind... ;)

auch wenn mir die weiblichen Artikel vor den Farben fremd vorkommen
Das haben wir ja schon im ICQ kurz besprochen und wird wahrscheinlich manchem hier etwas fremd vorkommen, aber "die rote Farbe" statt "die Rot" ist mir eindeutig zu umständlich und "das Rot" klänge für mein regional angehauchtes Sprachgefühl wiederum seltsam, einfach weil wir im Kunstunterricht früher zu unserem Banknachbarn gebrüllt haben "Kannst du mir mal DIE Rot geben?" usw usf. ;)

Viele liebe Grüße und danke schön nochmal,

Sebastian

 

Hallo bluefin,

vielen lieben Dank erstmal für die ausführlichen Gedanken, die du zu meiner Geschichtre gemacht hast. Ich muss ehrlich gestehen, dass du die Geschichte von einer ganz anderen Seite angepackt hast als ich selbst, nämich von der rein psychologischen, was natürlich alles andere als schlimm oder falsch ist, denn eine Geschichte muss ja nicht unbedingt (nur) so wirken wie der Autor es gedacht hat und die Grenzen sind ohnehin fließend...

Du siehst in dem Jungen automatisch einen psychisch Kranken, ja, das ist eine Möglichkeit, aber es kann genauso gut ein kleiner Junge sein, der gerade das Sprechen lernt. Oder vielleicht handelt es sich auch um einen großen und klugen Mann, der nur Angst hat, sich auszudrücken (oder es einfach aus irgendeinem Grund nicht kann), aber alles andere als geistig verwirrt ist.


rührst du als autor im säurefass der moral
Stell dir mal vor, keiner würde in diesem Säurefass rühren, wo kämen wir denn da hin? Ein Beispiel:
aber sie wissen auch nicht, was Äpfel sind, und essen Äpfel,
Hast du dir denn schon mal intensive Gedanken gemacht, was denn eigentlich ein Apfel ist? Und glaubst du, dass es der "Masse" so geht? Und trotzdem essen sie Äpfel...

und sie wissen auch nicht, was Autos sind und fahren Autos,
Bei Autos ist es noch extremer. Kaum einer weiß wirklich, was ein Auto ist, wie es funktioniert, etc., aber alle fahren sie Autos - ist das nicht paradox? Und geschweige denn von moderner Technik, Rechnern etc... wir sitzen hier alle gemütlich vor unserem Rechner und haben keine Ahnung, was denn überhaupt genau ein Rechner ist.
- Ich will mich da nicht ausnehmen. So dass ich ehrlicherweise mich selbst auch mit Säure bespritzen müsste ;)


So viel zum Thema "Säurefass der Moral", aber ich glaube du hast auch diesen Begriff auf deine psychologische Sichtweise der Geschichte bezogen und die Vernachlässigung oder Abschätzung der psychisch Kranken. Aber auch unter "sie" verstehst du jemand anderes als ich, du denkst an eine Klinik, in denen Maltherapie stattfindet und sie ihm die Buntstifte in die Hand gedrückt haben, was aber, wenn Jakob zu Hause sitzt und sich die Stifte selber aus dem Regal genommen hat?

Damit will ich diese "Rechtfertigung" (ich hoffe, du fasst sie nicht als eine solche auf) erstmal abschließen, die nur so lang geworden ist, weil mir deine Gedanken zu der Geschichte hier ziemlich gefallen, auch wenn sie einem ganz anderen Weg folgen. Mit der Therapie oder Behandlung psychisch Kranker kenne ich mich nämlich leider so gut wie gar nicht aus und mit deshalb froh, dass ich jetzt auch wieder etwas gelernt habe. Ich hofffe mal, dass ich dann, wenn ich ein Weilchen studiert habe, auch ne Geschichte zimmeren kann, die auch aus deiner, psychologischen Sicht in sich stimmig ist. Denn gerade die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten sind ja etwas, was Jakob uns lehren möchte. vor uns haben wir eine Geschichte liegen, sagen wir, sie ist "geschichtsfarben". In deinem Kopf erscheint sie rot, in meinem blau und in eines anderen vielleicht grün. Wer hat jetzt Recht?

Viele liebe Grüße,

Sebastian


PS: Ich hoffe, dass ich dich gutmütige Seele nicht allzusehr verprellt habe. Weder mit der Geschichte noch mit diesem meinem Kommentar ;-)

 

Hallo bluefin,

sein urheber stellt fragen, die nicht einmal erwachsene beantworten können...*smile*...
Bedarf eine Frage denn unbedingt einer zugehörigen Antwort, um eine Daseinsberechtigung als Frage zu besitzen? Wichtiger ist doch, dass über die Fragen nachgedacht wird.

wenn du geschichten schreibst, solltest du papier, bleistift und worte nicht in frage stellen, sondern damit arbeiten
Wie aber kann ich mit etwas arbeiten, über das ich mir vorher noch keine Gedanken gemacht habe? Ich muss doch erstmal wissen, was ein Stift ist und was ich alles mit einem Stift machen kann, bevor ich ihn benutze und etwas mit ihm machen will... Wenn ich mir nicht absolut sicher bin, mit dem Stift eine Geschichte schreiben zu können, kann ich damit doch auch keine Geschichte schreiben. Aber ich glaube, ich drifte gerade ein ganzes Stück ab...

wir leser haben gewohnheiten, auf die du rücksicht nehmen sollstest, wenn du willst, dass wir dir folgen.
Ich weiß nicht, ob ich dir da zustimmen kann, wenn ich dazu selbst aus Lesersicht antworte. Dass ein Auto fahren kann, weiß ich doch bereits aus der "wirklichen" Welt, wenn die Literatur nur ein schlechter Spiegel dieser sein soll, ich weiß nicht. Literatur ist doch mehr als das, sie regt unsere Phantasie an und zeigt uns, was ein Auto noch kann. Denn ein Auto kann ja eben noch viel mehr als fahren, "eine Spielweise sein" zum Beispiel, ein pures Statussymbol oder auch Mordwerkzeug. Welcher Autofahrer ist sich aber wirklich vollkommen im Klaren darüber, dass er ein Mordwerkzeug bedient? (Bevor du fragst: Ich habe selber einen Führerschein und wenn ich hinterm Steuer sitze, denke ich in den seltensten Fällen darüber nach)

was studierst du denn?
Leider noch gar nichts, hab gerade mein Abi hinter mich gebracht. Wenn alles klappt, ab Oktober dann Germanistik (Schwerpunkt Literatur), Philosophie und Psychologie und ich hoffe, dass ich mir da nicht zu viel auf einmal vornehme ;)

Viele liebe Grüße,
Sebastian

 

Hallo rosenrot,

vielen lieben Dank auch dir für einen Kommentar. Auf die Documenta wollte ich auch irgendwann noch fahren, da werde ich mich mal besonders nach den Bildern von Peter Friedl umsehen. Jetzt könnte ich an dieser Stelle die Frage stellen, warum der Himmel auf den Bildern hellblau und der Osterhause braun ist. (Insbesondere für die Phantasiefigur des "Osterhasen" ist diese Frage interessant) Ist der Osterhase braun, weil das Kind Peter Friedl ihn wirklich als braun gesehen hat oder ist er braun, weil "sie" (die Erwachsenen, Eltern, Gesellschaft, etc.) ihm gesagt haben, dass er braun ist?

Ich freue mich daher sehr, dass dir diese Geschichte gut gefallen hat, den Vergleich zu deinem Documenta-Erlebnis finde ich übrigens sehr gut. Ich selber möchte mich sicher nicht als Kunstkenner (insbesondere was Gemälde betrifft) bezeichnen, aber ich kann mir die Situation wirklich gut vorstellen. Du stehst vor dem Bild und "unbeeinflusst von außen" rutscht dir das heraus, was du wirklich bei dem Gemälde denkst und damit verbindest (wie Jakob) und die anderen, die die feste Vorstellung haben, dass "Kinderbilder" auf einer Kunstausstellung bedeuten, dass da irgendwer versucht hat, besonders raffiniert ein "Kinderbild" nachzumalen (oder auf die Geschichte bezogen: dass der Himmel eben blau ist!), schütteln über deine unwillkürliche Aussage nur den Kopf, "weil Kunst doch Kunst sein muss und nicht einfach ein Kinderbild von einem Osterhasen" und der Himmel eben blau ist.

Dabei ist doch Kunst eben das, was man selber damit verbindet, und wenn Jakob mit dem Himmel verbindet, dass er grün ist, dann ist er für Jakob auch grün. Aber wie sollen das Leute jemals verstehen, die nur in diesen "oberflächlichen Wahrheiten" denken? Leute, die nicht begreifen, dass ein "schnödes" Kinderbild eines Osterhasen durchaus Kunst ist!

Viele liebe Grüße,

Sebastian

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr beiden nochmal,

Wichtig ist natürlich auch, Jakob immer mit Papier und Stiften zu versorgen.
Ja. Nur leider nimmt man einem Jakob in der Realität die Stifte eher ab, als dass man sie ihm gibt...

@bluefin:
Vielleicht sollten wir das doch woanders ausdiskutieren, wenn du magst, kannst du mich gerne im ICQ anschreiben oder schicke mir einfach eine PN hier im Forum. - Wir kommen sonst zu sehr von der Geschichte weg und ich weiß nicht, ob die Mods das so gerne sehen ;)

Viele liebe Grüße nochmal,

Sebastian

 

hallo smilodon,

viele Gedanken sind mir durch den Kopf gejagt, als ich deine Geschichte gelesen habe. Der Jakob erinnert mich an einem Schüler, den ich früher in der Schule betreut habe. Er konnte nur wenige Worte sprechen, Auto war sein Lieblingswort und ich malte oftmals ein Auto für ihn, er konnte sehr schlecht das Auto ausmalen, malte mehr über die Linien als dass er das Auto ausmalte. Und ich lobte ihn jedes Mal dafür und er freute sich darüber und hielt mir den Buntstift vor das Gesicht, so dass ich jedes Mal Angst bekam, dass er mich mit dem Stift verletzt, weil er den Stift so abrupt mir entgegen streckte. Ich erklärte ihn wiederholt, das Autoreifen schwarz seien und das Licht von den Scheinwerfern gelb. Und er nickte begeistert und malte die Reifen rot und das Licht grün. Ich lobte und er freute sich und so hätte es Stunden weiter gehen können. Ob Blumen oder Bäume etc. er malte es einfach bunt, mehr war ihn nicht wichtig, denn die Freude, die er dabei hatte, war genauso bunt aus seinen Augen zu lesen.
Dies ist mir beim Lesen deiner Geschichte eingefallen, außerdem male ich selbst (Steckenpferd), und ich habe ein Landschaftsbild nur in den Farben rosa und lila gemalt. Die Engstirnigkeit der Menschen ist traurig und beruht meist aus der Angst aus der Masse zu fallen, immer schön anpassen, manchmal ist mir Deutschland einfach zu deutsch:) Mir hat deine Geschichte gefallen und philosophisch ist sie allemal.
liebe Grüße Weltflucht

 

Hallo Weltflucht,

hallo smilodon,
viele Gedanken sind mir durch den Kopf gejagt, als ich deine Geschichte gelesen habe. Der Jakob erinnert mich an einem Schüler, den ich früher in der Schule betreut habe.
Das ist natürlich besonders interessant, wenn du einen konkreten Fall hast, an den diese Geschichte dich erinnert. Sowohl für mich als hoffentlich auch für dich.

Die Engstirnigkeit der Menschen ist traurig und beruht meist aus der Angst aus der Masse zu fallen, immer schön anpassen, manchmal ist mir Deutschland einfach zu deutsch
:thumbsup:

Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass dir meine Geschichte gefallen hat und ich bedanke mich herzlich für deinen Kommentar.

Viele liebe Grüße,

Sebastian

 

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