Was ist neu

Becky

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11.12.2003
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Becky

Der 22jährige Hugo Schmid, ein grosser, aber nicht überdurchschnittlich schöner Mann, ging eines fröhlichen Nachmittags aus seinem Haus, um spazieren zu gehen. Dabei traf er auf dem Weg Becky, eine junge Frau die offenbar neu im Dorf war. Sie war nicht sehr gross und hatte schwarze, lange Haare. Ihr schönes Gesicht gefiel Hugo. Die Beiden wechselten ein paar Worte miteinander, dann gingen sie weiter. Hugo hatte sich auf den ersten Blick in sie verliebt, traute sich jedoch nicht, ihr etwas zu sagen.

Bis an diesem Freitagabend, als sie sich per Zufall in der Bar trafen. Becky war mit einem Kollegen unterwegs, Hugo war allein. In dem Lokal spielten hauptsächlich Rockbands. Offenbar hatten sie also schon mal denselben Musikgeschmack. Als Hugo auf sie zukam, hatte sie ihn bereits gesehen. Sie lächelte ihm schon von weitem entgegen, und Hugos Herz begann schneller zu schlagen. Er setzte sich, und die beiden begrüssten sich. Becky stellte Hugo ihrem Kollegen vor, nicht jedoch umgekehrt. Hugo fürchtete, dass dies ihr Freund war. In diesem Moment fühlte er sich auf einmal sehr leer und war ziemlich traurig, liess sich aber nichts anmerken. Beide wunderten sich, dass der andere auch gerade hier war, und unterhielten sich ziemlich lange miteinander, während Beckys Kollege jemanden sah, den er kannte und sich dann mit diesem unterhielt. Endlich war Hugo mit ihr allein, doch was sollte er tun? So wie es schien war ihr Herz bereits vergeben, und so versuchte er, die Sache einfach zu vergessen und ihre Gegenwart solange zu geniessen, wie es möglich war. Er wusste ja nicht, wann sie nach Hause gehen würde.

Nach etwa zwei Stunden, die Hugo jedoch nur wie fünf Minuten erschienen, kam Beckys Kollege zurück. Der andere war nach Hause gegangen, wie die meisten anderen auch. Die Bar war inzwischen schon fast leer, nur noch Becky, ihr Kollege, Hugo und ein paar andere Leute sassen noch plaudernd an ihren Tischen oder an der Bar. Becky machte ihrem Kollegen deutlich, dass sie langsam müde wurde und bald nach Hause wollte. Hugo passte dies gar nicht, er hätte sich noch stundenlang mit ihr unterhalten und ihr fröhliches Lächeln bewundern können. Es waren keine besonders tiefgründigen Gespräche gewesen, aber er genoss es trotzdem, ihr gegenüber zu sitzen.
Als die drei schliesslich aufstehen wollten, klingelte plötzlich das Handy ihres Kollegen. Er schaute kurz auf das Display und nahm den Anruf an. Becky und Hugo setzten sich nochmals hin, während Beckys Kollege sich etwas von ihnen distanzierte um kurz ungestört telefonieren zu können. Es dauerte nicht lange und er kam zurück zum Tisch. Becky wollte wissen, wer angerufen hatte. Ihr Kollege erklärte kurz, dass es seine Freundin gewesen wäre die wissen wollte wann er nach Hause käme. Hugo fiel ein Stein vom Herzen, als er das hörte. Offenbar spürte Becky das irgendwie, und auf dem Weg zum Nachtbus fragte sie ihn so ganz nebenbei, ob er eine Freundin hätte. Hugo wurde natürlich gleich etwas nervös, er wusste ja nicht, ob es tatsächlich nur Neugier war oder ob Becky vielleicht auch etwas für ihn empfinden würde. Nachdem er ihr kurz von seiner Trennung erzählt hatte, die inzwischen schon fast ein Jahr her war, wechselten sie dann aber doch das Thema. Trotzdem hatte Hugo das Gefühl, dass zwischen ihm und ihr vielleicht doch etwas mehr war als nur Sympathie. Die beiden gingen nebeneinander her, während Beckys Kollege, der anscheinend schon ziemlich angetrunken war, in ein paar Metern Abstand hinter ihnen vor sich hin torkelte und Selbstgespräche führte. Als sie schliesslich im Nachtbus waren, setzten sie sich nebeneinander, wobei sie sich auf den doch recht engen Sitzen ziemlich nahe kamen. Hugo genoss die Wärme, die sie ausstrahlte... Dabei erzählten sie sich gegenseitig auch einige sehr persönliche Dinge, die man wohl nicht ohne weiteres ausplaudern würde. Hugo hatte zunehmend das Gefühl, dass auch sie etwas für ihn empfand. Als der Bus schliesslich kurz vor Beckys Haltestelle war, fragte sie ihn, ob sie ihm ihre Nummer geben sollte, um sich vielleicht wieder mal zu treffen. Hugo freute sich natürlich riesig und gab ihr sein Handy, damit sie ihm ihre Nummer eintragen konnte. Als der Bus schliesslich anhielt und die Türen aufgingen, sprangen Becky und ihr Kollege jedoch hinaus und rannten mitsamt dem Handy weg. Hugo wusste nicht, was los war und blickte sich verwirrt um. Er sah nur noch Becky und ihren Kollegen in der Dunkelheit verschwinden, bevor die Türen wieder zugingen und der Bus weiterfuhr. Hugo hasste es, Aufsehen zu erregen, und blieb deshalb ruhig sitzen, anstatt den Busfahrer darum zu bitten, anzuhalten. Hugo war verwirrt. Was hatte sie vor? Vielleicht erlaubte sie sich nur einen Scherz und würde ihm das Handy am nächsten Tag vorbei bringen, um danach mit ihm noch etwas in die Stadt zu gehen und zusammen einen schönen Nachmittag zu verbringen.
Dies geschah jedoch nie. Hugo sah Becky nie wieder, und sein teures UMTS-Handy genau so wenig.

Ende

 

Mir tun so treu-tumbe Hugos zwar immer leid, aber nichtsdestoweniger eine schöne Geschichte: Ist nicht zu lang, liest sich gut und ist darüberhinaus witzig. Mir hats gefallen.

 

Hallo Norther

Schön, dass du wieder zurück bist. Eine äussert interessante Meta von dir. Spannenderweise ist es völlig irrelevant, in welchem Genre du postet. Naja, es passt schon. Die Geschichte war wie gewohnt gut lesbar und spannend. Die unerwartenden Handlungen sind wirklich sehr lobenswert. Obwohl ich mich überhaupt nicht als Fachmann betiteln würde, schon gar nicht hier, denke ich, dass du ein wichtiges Element im Schreiben begriffen hast. Wirklich Bravo. Ich überlege mir jetzt ein wirklich ernstzunehmender Buchkritiker zu werden. hähä? Also, bis zu Deiner nächsten Geschichte. Ich muss noch etwas einwirken lassen.

Gruss

mat

PS: Hey, Norther, wirklich tolle Geschichte! Weiter so!

 

Ich finde die Geschichte anstrengend, was hauptsächlich an der, Entschuldigung, Schüleraufsatz-Sprache liegt. Die Handlung passt sich bis zur Pointe vom Anspruch her ans Niveau der Sprache an. Langeweile wäre eine angenehme Alternative zur Lektüre des Textes. Die Pointe kommt immerhin überraschend und erregt zusammen mit der Nicht-Reaktion des Prot das Mitleid des Lesers. Ehrlich gesagt finde ich die Geschichte ideal, um sie als Kurzfilm umzusetzen. Sogar als Werbespot würde sich das Ding eignen (für ein UMTS-Handy, Werbeslogan: "Sie werden sich verlieben"). Beim Casting des Hauptdarstellers wäre darauf zu achten, dass er ein möglichst treudoofes Grinsen zur Schau stellen kann.

Die Einordnung in diese Rubrik dient übrigens hauptsächlich der Irrefürhung des Lesers, damit er nicht mit der Pointe rechnet. In Humor, Alltag oder Gesellschaft könnte der Text genauso stehen.

Fazit: nette Pointe, sprachlich anstrengende Umsetzung.

Uwe

 

Hej Norther,

ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wwarum Du alles erzählst, anstatt zu zeigen, was passiert. Vor meinem inneren Auge hat sich nichts abgespielt, was an dem von Uwe treffend bezeichneten Schulafsatz-Stil liegen dürfte.

Was an der Geschichte ist romantisch oder erotisch? Wohl nichts.

Leider hat die Geschichte auch dann nichts zu bieten, wenn man den Sprachstil ignoriert und auf die Handlung achtet. Ein etwas trotteliger Typ verguckt sich in ein Mädel, glaubt sofort, sie sei vergeben, obwohl der zweite Typ ein Arbeitskollege des Mädels ist (woher weiß er das eigentlich, wenn Becky ihren Kollegen doch nicht vorstellt?) und rennt nicht mal hinterher, als sie sein Handy klaut.

Mein Kommentar an Deinen Prot: Selber Schuld. Und damit habe ich dann die Geschichte auch schon wieder vergessen, weil sie nichts eenthält, das mir als Leser neue Erkenntnisse vermittelt, mich mit einer der Figuren identifizieren lässt oder mir wenigstens einen unterhaltsamem Moment verschafft hat.

Sorry, aber mir gefällt Dein Text so gar nicht.

Liebe Grüße
chaosqueen

 

Chaosqueen!! Ach ja??! Na dann warts ab!! Du meinst du hättest die Geschichte schon vergessen.. Aber waaaarte.. Da existiert noch ein kleines Etwas in uns.. Es nennt sich.. UNTERBEWUSSTSEIN!!! Ja ganz Recht!! Wundere dich nicht wenn du eines Nachts schweissgebaded aus einem Albtraum hochfährst, einem Albtraum der dieser Geschichte nicht unähnlich ist! Und du wirst in diesem Traum niemand anderer sein als genau dieser Hugo! Die Geschichte ist nämlich ein Tatsachenbericht, deshalb auch der Schulaufsatz-Stil. Und dieser Hugo war niemand anders als... EIN KOLLEGE VON MIR! Das hättest du wohl nicht gedacht, was?

Entschuldige, ich habe mich etwas zu sehr für mein Statement begeistert. Ich wollte nur sagen dass ich deine (eure) Krtik gelesen und angenommen habe (besonders deine, mat!), also danke!

Grüsse

Norther.

 

Im Gegensatz zu den zwei Kritiken vor mir, die ganz sicher genauso freiwillig wie ich hier eine Kritik abgegeben haben, find ich die Geschichte nicht sehr mühsam zu lesen.. So ne Situation kann ich mir sehr gut vorstellen, vorallem den Kollegen, der Selbstgespräche geführt hat, weil er zu besoffen war. :lol:

Ja. Lange Rede, kein Sinn.. Ich fand deine Geschichte ein unterhaltsames Schmankerl an einem Stressgeprägten Abend. Dankeschön und gute Nacht.

ps: Es war aber nicht unterhaltsamer als rauszufinden, wie man im Paint Bilder mit Graustufen herstellt. :)

 

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