Beschweren- leicht gemacht
Hallo. Kennt ihr das auch? Man will einfach nur seine Freunde mit Email über den neuesten Lehrerwitz informieren, ein wenig im Internet surfen (oder bei kg.de reinschauen):
Und dann geht das einfach nicht. Nun, das mag natürlich viele Gründe haben.
Bei mir lag heute eine sehr unangenehme Situation vor. Ich wohne in einem Internat, da gibt es nur einen Internetraum, mit fünf Computern. Wir sind ja nur gute 100 Internatsbewohner.
Man muss sich in ein Internetbuch eintragen, mir genauer Uhrzeit und Unterschrift. Da gingen schon die Scherereien los. Die nette Frau an der Pforte ist meist in genau der schlechten Laune, wie man sie nach einem stressigem Tag (jeder will Schlüssel für Zimmer haben, geht weg, kommt wieder oder nervt sie nur einfach so), auch erwartet. Nur meistens ist sie das auch schon morgens. Bestimmt ’ne anstrengende Nacht gehabt.
Nun stand ich da vor ihren Tresen.
Allerhöflichst fragte ich nach dem Interneteintragbuch.
Nö, das gäbe es nicht. Aber warum denn nicht, wollte ich wissen. Das ginge mich unverschämten Bengel nichts an. Bengel? Ich bin 13! Da wurde es mir doch etwas zu viel. Ich tue es zwar nur sehr ungern, aber explodieren kann ich trotzdem. Und wie! Was sie sich eigentlich einbildete! Es sei mein gutes Recht, in den Internetraum zu gehen, wenn er nicht voll ist, aber ob dies so war, das wollte sie mir noch nicht einmal sagen. Ob sie es denn genieße, fragte ich, diese Allmacht über die armen Schüler. Ob sie denn nicht wüsste, weinte ich fast, wie wichtig das Internet für mich ist. Sonst ließ sie mich doch auch oft herein, gestern Abend sogar sehr spät noch. Sie lachte und grunzte dabei.
Interessant, ihre Nasenlöcher erinnerten mich an Steckdosen. Keinen Zirkel hier, schade!
Dann öffnete sich die Tür. Der Hausmeister kam herein.
„Das geht nicht so schnell wieder in Ordnung, Frau Mayer, da hat irgendein Obermegavolltrottel den Computer nicht ausgemacht und ne Coladose auf’m Monitor stehnen lassen- Haben wir jetzt einen weniger, das Ding is’ durchgeschmort und die Cola hat sich nach einiger Zeit über einige Tastaturen verteilt. Schaun’ Sie doch mal, wer gestern Abend als letzter drin’ war“
Unter ihrem triumphierenden Blick unterschrieb ich meine Schuld im Protokoll, die 1250 €’s hatte ich grad’ nicht in bar.