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Bestellliste Ost (ehemals Schlaflos)

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19.12.2004
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Bestellliste Ost (ehemals Schlaflos)

Endlich hat sie Feierabend.
Sie knipst die Nachttischlampe aus und betrachtet die Wand.
Die Wand gleicht einer Leinwand, die immer den selben Film abspielt ,
den sie jede Nacht, seit der Flucht aus ihrer erbarmungslosen Heimat, träumt und sie immer aufs Neue aus dem Schlaf reißt.
Eine Packung Schlaftabletten liegt neben ihr.

„Packung auf und rein damit. Ein Glas Wasser und fertig!“

Nun fängt sie wieder an zu träumen…

Ich lag in einer saftiggrünen Wiese und dachte über den diesjährigen Frühling nach. Die Berglandschaft war von Höhen und Tiefen geprägt und spiegelte sich im dunklen See. Nadelbäume wurzelten ins kühle Nass und gaben dem Gesamtbild ein Idyllisches Ich. Es war ein Frühling, der in seiner Weise einzigartig in meinem Leben gewesen ist. Der süße Duft von den blühenden Blumen versetzten mich in einen Schlummerzustand. Die Sonne schien und der Himmel war wolkenlos. Es war alles so wie du es mir versprochen hattest. Aber die Sonne hatte nicht zu dieser Landschaft gepasst. Sie erinnerte mich an die Suchscheinwerfer der Grenzjäger.

„Noch eine Tablette kann nicht schaden!“​

Du hast neben mir gelegen und die Sonne mit Vorsicht genossen, denn du hast dich lieber im Schatten aufgehalten. Ich bin dir dankbar gewesen, dass du mir den Weg in die Freiheit gezeigt hast. All’ die Mühe und Kosten, die du für meine Flucht aufbringen musstest. Im Gegenzug schenkte ich dir mein ganzes Vertrauen.
Als ich dich mit einem Grashalm an der Nase gekitzelt hatte, hast du ein gezwungenes Grinsen aufgesetzt.

„Diese Tablette ist für dich.“ ( sie schluckt noch eine Tablette herunter)

Die Sonne fing an uns zu blenden.
Du hast mir ins Ohr geflüstert, bist aufgestanden und zum See gelaufen.
Keines Blickes hast du mir mehr gewürdigt. Dir haben sogar die Worte gefehlt.
Ich wollte dir folgen, aber die Fesseln der Fassungslosigkeit haben mich am Boden fixiert und starr werden lassen. Es ging alles so schnell. Ich konnte die Umstände nicht verstehen.

„Und diese Tablette ist für mich!“
( sie schluck eine weite Tablette herunter und fängt an zu gähnen)

Als ich dich am Ende des Holzsteges gesehen habe, bist du ins dunkle Wasser gesprungen und untergetaucht. Es ist mir gelungen mich von meinen Fesseln zu befreien und dir über den morschen Steg, der einzubrechen drohte, zu folgen.
Nun stand ich alleine am Ende des Holzsteges.
Entschlossen dich zu finden, sprang ich in den dunklen See um ihn nach dir abzutauchen. Meine nassen Kleider zogen mich auf den Grund des Sees. Sonnenstrahlen schimmerten vereinzelt durch das dunkle Gewässer und zeigten mir einen Grenzstein. Mit Mühe tauchte ich auf den Grenzstein zu. Mein Atem wurde immer schwerer und hätte nicht mehr für den Heimweg gereicht.

(ihre Augen fallen zu und sie lässt die Packung fallen)

In dem Schimmer der Sonnenstrahlen konnte ich weitere Grenzsteine sehen. Langsam wurde mir schwummerig. Jetzt sah ich einen Wegweiser. Ein Schild zeigte nach Westen über die Grenze in die Stadt von der du mir erzählt hattest. Das andere Schild zeigte nach Hause. Aus dieser Richtung fielen Schüsse, die mir meine Entscheidung erübrigten.

Der Mann aus ihrem Traum kommt ins Zimmer.
Er knipst das Licht an.
Im roten Licht kann man ihren leblosen Körper sehen.
Die Packung ist leer.
Und er streicht ihren Namen von der Liste.

 

Hallo Zeco da Silva,

du scheinst ein bisschen zu glauben, dass Geschichten um so tiefer sind, je versclüsselter und unverständlicher sie sich ausdrücken. Das war schon bei deiner anderen Geschichte der Fall. Und das ist es hier wieder.
Ich kann das leider nicht nachvollziehen, genauso wenig, wie ich nachvollziehen kann, dass man Selbstmord mit hübschen und lyrischen Worten romantisch verschleiert.
Aber an dieser Geschichte stört mich noch einiges mehr.
Zum Beispiel stört mich die "Ich-Du-Perspektive" und erst recht, dass sie namenslos ist. Damit erreichst du bei mir genau das Gegenteil von einbinden. Ich fühle mich aus der Geschichte ausgeschlossen. Ich schäme mich, sie gelesen zu haben, denn ich werde von dir als Autor zum Zwangsvoyeur gemacht, der Briefe liest, die ihn nichts angehen. Das schon deshalb, weil du mich durch die Verschlüsselung ja auch nicht in die Geschichte lässt. Du beschreibst nur den Moment des Selbsmordes, nicht, was dazu geführt hat, woran die Person erkrankt ist, oder in welchem gesellschaftlichen Kontext es steht.

Das mag eine Geschichte für den Selbstzweck sein, für die Verarbeitung eigener Befindlichkeiten. An einen Leser hast du dabei ganz sicher nicht gedacht. Aber wir sind hier nicht www.kurztherapie.de, sondern es geht um Kurzgeschichten.

Ärgerlich zusätzlich, dass, wenn du schon in der Sprache der Befindlichkeiten schwelgst, diese auch noch so höufig falsch angewendet wird.

Dazu die Details:


Die wohltuende Wärme der Sonne und der süße Duft von den blühenden Blumen versetzten mich in einem Schlummerzustand.
in einen Schlummerzustand
Die Sonne stand heute an ihrem höchsten Punkt meines Lebens.
Ich sehe schon, was du damit ausdrücken möchtest, nämlich, dass es der glücklichste Moment des Lebens ist. Irgendwie scheint mir das Bild aber schief zu sein, weil sich die Höhe der Sonne eher auf sie selbst und ihre Umlaufbahn bezieht.
Man konnte es dir an deinem ernsten Gesichtausdruck ansehen
Liest sich so ein bisschen umständlich.
Wir hatten den Sprung doch in die Freiheit geschafft.
Das doch würde ich vorziehen.
Wir hatten doch den Sprung in die Freiheit geschafft.
Doch dein Grinsen kam sah gezwungen und aufgesetzt aus.
Der Satz lautete wohl mal anders. ;)
Die Schmetterlinge in meinem Bauch haben den Atem verloren und fanden ihren Erstickungstod unter meiner Bauchdecke.
Die zwei Bäuche in einem Satz könntest du so vermeiden.
Keines Blickes hast du mir mehr gewürdigt.
hast du mich mehr gewürdigt.
Ein Lebenswandel, den ich nie nachvollziehen und schon gar nicht verarbeiten konnte
Sicher kann man bei einer solchen Veränderung des Lebens auch von Lebenswandel sprechen. Allgemein wird das Wort aber anders verstanden, nämlich als Art, das Leben zu führen (zum Beispiel viel Alkohol trinken oder immer bis morgens früh aufbleiben).
Als ich dich am Ende des Holzsteges gesehen habe, bist du ins dunkle Wasser gesprungen. Es ist mir gelungen mich von meinen Fesseln zu befreien und dir über den morschen Holzsteg zu folgen. Der Holzsteg hat mir nicht den sichersten Eindruck vermittelt
Auch sicher wiederholst du noch mal in diesem Absatz, dabei reicht es, dass der Holzsteg morsch ist.
Die Packung ist fast schon leer gewesen.
würde ich umdrehen:
Die Packung ist schon fast leer gewesen.

Lieben Gruß, sim

 

dann versuche ich es nochmal, Yza.

Mir ist die Geschichte zu privat. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Fiktion oder Realität handelt. Es geht um zwei Menschen, die durch das "Ich-Du" ganz in sich verschlossen sind. Andere sind nicht beteiligt. Warum also wird diese Geschichte geschrieben? Warum soll sie mich als Leser interessieren? Ich lese nun mal keine fremden Briefe.
Welche neuen Horizonte soll sie mir eröffnen, die für mich außerhalb dér beiden Protagonisten diese Geschichte wichtig machen?
Und warum steht diese Geschichte in "Gesellschaft"? Wo ist der politische Kontext? Wo ist die gesellschaftliche Relevanz? Das Glück und Leid nah beieinander liegen, ist doch eine Binsenweisheit, für die ich nicht in die private Atmosphäre zweier Menschen eintauchen muss.
Der Suizid alleine reicht mir als gesellschaftlicher Kontext nicht aus. Er wird verharmlost, romantisch verkleistert in schönen Worten versteckt. Es gibt keinen gesellschaftlichen Grund für die Tabletten, keine Überforderung, die von der Gesellschaft herrührte.

Warum also ist diese Geschiche in dieser Perspektive geschrieben und warum haben die Protagonisten keine Namen? Dadurch wird doch ein gesellschaftlicher Aspekt verhindert.

Ich habe die Rubrik Romantik/Erotik als Moderator abgegeben, um genau diese Art von Geschichten nicht mehr lesen und kommentieren zu müssen. Dort ist jede zweite Geschichte so. Und ich weiß, dass ich auf diese Art Geschichte sowie auf die banalen Argumente für diese Form extrem pissig reagiere. Denn für mich steckt darin nur Attitüde. Jeder solle sich doch in dem Stoff wiederfinden können, deshalb keine Namen und wie die Argumente alle sind. Ich finde es weder unterhaltsam, noch bewegend, zuum Voyeur an privaten Gefühlen gemacht zu werden.

Lieben Gruß, sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo erstmal!

Irgendwie kommt mir der Schreibstil sowie der Aufbau bekannt vor, als hätte ich den hier schon mal irgendwo gelesen....;-)
Leider teile ich die Meinung von Sim zum größten Teil. Man lernt die Charaktere überhaupt nicht kennen, was ich sehr schade finde. Klar, er ist verliebt, will nicht, dass sie stirbt etc. etc. Olé! Leider macht es den Anschein, dass der Gesellschaftsthread mehr zum Suizidthread mutiert ist, was eigentlich schade ist (ich weiß, ich weiß, ich mach das ja selbst häufig genug!). Dafür sollte es mittlerweile eine eigene Rubrik geben, die dieses Thema zu lesen vermeiden wollen(@Admins). Eine bisschen bessere Beschreibung der Charaktere an sich (müssen ja nichtmal Namen sein, aber Gedankengänge können schon viel verraten!) und ein Wink mit dem Zaunpfahl, worauf Du hinauswillst, wäre echt sinnvoll. Das soll jetzt keine bösartig destruktive, sondern gut gemeinte konstruktive Kritik sein, denn das Potential ist auf jeden Fall da!

Sie schluckte eine weite Tablette herunter und fing an zu gähnen.

versuch's mal mit weitere ^^

Ansonsten sag ich nur noch: Übung macht den Meister, dann wird's auch mit den Geschichten!

Blandon

 

@ Blandon

Leider macht es den Anschein, dass der Gesellschaftsthread mehr zum Suizidthread mutiert ist,
So isses. Aber nicht erst seit kurzem, ist schon länger so.

Dafür sollte es mittlerweile eine eigene Rubrik geben, die dieses Thema zu lesen vermeiden wollen
Die Rubrik würde fast niemand lesen. Und deswegen würde dort wohl auch fast niemand posten. HIn und wieder (ja, sehr selten) gibt es auch wirklich gute Selbstmordstorier mit deutlichem Gesellschaftsbezug (habe ich mir sagen lassen :D )

 

Hi @ all,
deine Kritik kommt ein bisschen hart rüber SIM, weil du, wie du sagtest, dich von Suizid-Geschichten "angepisst" fühlst. Gut, du und Blandon, habt mit der Aussage recht, dass die "ICH-DU" - Perspektive nicht deutlich genug heraus gestellt wird. Daran werde ich genauso arbeiten, wie das Ziel auf das ich hinaus möchte. Das Ziel hat nämlich auch einen gesellschaftlichen Aspekt oder nennen wir es mal Wert, der in der heutigen Gesellschaft oft untergeht oder vernachlässigt wird. Des Weiteren, obwohl du dich gezwungen hast, die Geschichte zu Ende zu lesen, danke SIM, für die Korrekturen. Werde die Fehler verbessern. Aber leider muss ich mich auf wichtige Klausuren vorbereiten und werde die Geschichte nicht vor dem WE überarbeiten können.
Ich danke auf jeden Fall Gert, dass er mir eine gute Bewertung gegeben hat. Das gibt mir Hoffnung, dass ich den Kritikern mit einer Überarbeitung und dank des guten Stiles von Blandon :) von meiner Kurzgeschichte überzeugen kann, dass sie doch in das Forum Gesellschaft passt.
Hoffe, dass ich auch dich Anea, mit einer Überarbeitung zu positiver Kritik überstimmen kann.
Sorry, Zeco

 

Also wenigstens habe ich schon mal die grammatischen Fehler korrigiert! :)
Wie du schon sagst Blandon: "Übung macht den Meister!"

 

Ich hab dir noch gar keine schlechte gegeben... ich warte mit meiner Kritik, bis du überarbeitet hast.

 

Habe es ein bissl negativ aufgefasst. :)
Aber Kritik ist Kritik und ich bin dafür dankbar, dass ich auch viele Kritiker habe, die nicht zufrieden mit meiner Geschichte sind. Das macht mich nicht zum Perfektionisten. :)

 

Hey Zeco,
ich hab kein Wort spezifisch zu deiner Geschichte geschrieben, nur zu Selbstmordstories allgemein. Aber schön, wenn du mit ehrlicher Kritik was anfangen kannst. Gib mir Bescheid, wenn du überarbeitet hast, dann geb ich dir meinen Senf zu deiner Geschichte speziell.
lg Anea

 

Habt bitte Geduld, heute ist ein schwarzer Tag für mich.
Ein Familienmitglied ist gestorben.

 

Unter diesen Umständen wird dich sicher keiner drängeln. Herzliches Beileid.

 

Mein Herzliches Beileid. Tut mir echt leid für dich, kenn' das.

Blandon

 

So, jetzt :)

Sprachlich finde ich deine Geschichte sehr gelungen, teilweise steigerst du dich jedoch meines Erachtens zu sehr in die Ausdrücke hinein und vernachlässigst darüber die Handlung...
Weniger gefällt mir der Wechsel der Erzählpersonen, von "sie" auf "ich" - vielleicht überlegst du dir ja, alles in einer Person zu schildern. Ähnlich mit den Zeiten - normale Vergangenheitsform in den einen, Präsens in den anderen Stellen würden die Rückblenden eher verdeutlichen.

Als ich dich mit einem Grashalm an der Nase gekitzelt hatte, hast du ein gezwungenes Grinsen aufgesetzt.
wenn, dann "an der Nase gekitzelt habe". Schöner klänge für mich:

Als ich dich mit einem Grashalm an der Nase kitzelte, setztest du ein gezwungenes Grinsen auf.

Und noch schöner:

Als sie ihn mit einem Grashalm an der Nase kitzelte, setzte er ein gezwungenes Grinsen auf.

Liest sich meines Erachtens viel angenehmer als in der ich/du Form und wäre auch kein allzu krasser Bruch zu den Selbstmordteilen.
Diese wiederum lesen sich fast wie Regieanweiseungen, aus der Geschichte liese sich sicher ein netter Kurzfilm drehen (er entsteht grad vor meinem inneren Auge).
Richtig deutlich wird der Hintergrund leider immer noch nicht.

fazit: Gute Überarbeitung, sollte aber dennoch nicht die letzte sein :)

lieben Gruß,
Anea

 

Yo!

Das ist doch schon mal ein ordentlicher Fortschritt. Erstmal kleine Korrekturen meinerseits (sieh es als Ergänzung zu Aneas Kritik ^^):

Sie knipste die Nachttischlampe aus und betrachtete die Wand.
Die Wand glich einer Leinwand, die immer den selben Film abgespielt hatte,
den sie jede Nacht, seit der Flucht aus ihrer erbarmungslosen Heimat, geträumt hatte und sie immer aufs Neue aus dem Schlaf riss.

Sie knipste die Nachttischlampe aus und betrachtete die Wand.
Sie war wie eine Projektion, eine Projektion des Films, der sich jede Nacht in ihre Träume schlich und sie mit qualvollen Augenblicken der Vergangenheit
aus der tiefe der Nacht riss.

„Packung auf und hierein damit. Ein Glas Wasser und fertig!“

„Packung auf und rein damit! Ein Glas Wasser und fertig!“

...denn du hast dich lieber im Schatten aufgehalten.

...du hieltest dich schon seit jeher lieber im Schatten auf.

Im Gegenzug schenkte ich dir mein ganzes Vertrauen.

Mein Vertrauen war dein Lohn.

Keines Blickes hast du mir mehr gewürdigt.

Keines Blickes hast Du mich mehr gewürdigt. (sehr schöne Formulierung)
...dir über den morschen Steg, der einzubrechen drohte, zu folgen.
(nix falsch, find' ich aber auch toll ^^)

Im roten Licht, konnte man ihren leblosen Körper sehen.
(Komma weg!)

So, jetzt allgemeine Kritik:

In den Einschüben brauchst Du nicht immer die Tabletten erwähnen. (Für uns! [ihre Lider glichen Blei]). Es reicht wenn Du sie zum Anfang oder Ende erwähnst. Deine Bilder sind sehr schön und haben etwas, ich vermute Eleganz. Der Rahmen mit dem Bett umschließt den Traum gut, das Ende gefällt in der Formulierung. Allerdings solltest Du nochmal auf Layout-Fehler-Jagd gehen, einige Einschübe sind verrutscht.

So weit so gut. In meinen Augen ist sie wesentlich besser geworden, eine kleine Korrekturarbeit wäre einer kompletten Überarbeitung meiner meinung nach eindeutig der Vorzug zu geben.

Und jetzt als Abschluss nochmal ne persönliche Frage:
Das Ende. Ich sitz' hier wie ein Ochs' vorm Berg. Ist er der Zuhälter, der sie aus dem Nahen Osten befreit hat, zwischenzeitlich ihr freund war und sie in seinem Puff hat arbeiten lassen??

Blandon

 

Bingo, hier geht es um die Methoden von Menschenhandel bzw. Schleusung.
Die Bearbeitung folgt in den nächsten Wochen. :)
Habe noch ein Leben, das momentan vorgeht.
Komme bald wieder, keine Frage, es ist nicht der letzte unsere Tage! ;)

 

Hallo Zeco,

erstmal auch von mir herzliches Beileid,
Wie Blandom finde auch ich, dass die Überarbeitung sich gelohnt hat. Sicherlich werden wir uns nie darüber einigen können, Grauen lyrisch zu verkleistern. Aber das müssen wir ja auch nicht. In der neuen Version bringst du ja die Härte im Vergleich serh schön rüber (die Sonne erinnert an die Suchscheinwerfer)
Auf Menschenhandel bin ich allerdings nicht gekommen. Ich war bei den Suchscheinwerfern schon bei DDR Flüchtlingen. Der milderen Realität hast du also für mich Gestalt gegeben. Der brutalen noch nicht. Da ziehst du es vor, nebulös zu bleiben und (für mich) auf diese Weise schönzufärben.
Ich weiß nicht, ob du mal das Buch "Der Aufschrei" gelesen hast. Für mich eines, das ich gerne gelesen habe, welches aber in den grauenhaftesten Momenten in lyrische Fantasieprosa verfällt, die sicherlich der Protagonistin zu ihrer Zeit das Leben gerettet haben, aber eben auch die Täter schonen. In sofern übe ich an dieser Form immer eine ganz grundsätzliche Kritik. Wen schont man dabei? Wenn sich selbst, ist es vielleicht noch nicht die zeit, drüber zu schreiben, vielleicht bringt es einen aber dahin. Wenn aber den Täter, dann sollte es meiner Ansicht nach unterlassen bleiben.
Noch halte ich auch an meiner Kritik an der "Ich-Du" Perspektive fest. Sie gibt mir immer noch das Gefühl, Voyeur zu sein, auch wenn ich allmählich ahne, warum du sie gewählt hast. Ich nehme an, du wolltest diese Intimität, die das Mädchen zu ihrem "Retter" entwickelt, die Freiheit, die sie in ihn projeziert und die dann nur ausgenutzt in neuer Gefangenschaft endet, darstellen. Auch das wird aber für mein Gefühl durch die Vernebelung unterbunden. Der gesellschaftliche Bezug ist für dich im Thema, welches du im Kopf hast gegeben, für mich als Leser, dem man jedes einzelen Wort erst dechiffrieren muss, aber nicht.

Ich habe weder grundsätzlich etwas gegen diese Perspektive, noch etwas dagegen, beim Lesen zu denken. Ich mag aber keine Rätsel, erst recht dann nicht, wenn sie mich von dr Aussage eher ablenken, anstatt auf sie hinzuweisen.

Ein Satz, den Blandom noch nicht aufgelsetet hat. ist mir noch aufgefallen:

Der süße Duft von den blühenden Blumen versetzten mich in einen Schlummerzustand.
Der süße Duft der blühenden Blumen versetzten mich in einen Schlummerzustand.

Noch einmal kurz: Die Überarbeitung hat schon vieles klarer gemacht. Stilistisch werden und müssen wir uns nicht einigen. Ich habe immer noch Bedenken, die ich dir erläutere, die du aber icht annehmen musst. Schließlich machen unterschiedliche Stile ja auch den Reiz aus. Und es wäre vermessen, von dir zu erwarten, dich anderen Stilen unterzuordnen. Ich kann halt nur versuchen, dir meiner Bedenken nahe zu bringen. Über die schriftstellerische Qualität sagen sie nichts aus.

Lieben Gruß, sim

PS. Wenn ich auch den Titel in der Geschichtenanzeige ändern soll, schreibe mir bitte eine PN

 

Der süße Duft der blühenden Blumen versetzten mich in einen Schlummerzustand.

Der Duft der blühenden Blumen versetzte mich in einen Schlummerzustand.

Wenn schon, denn schon ^^

Blandon

PS: MIT "N" AM ENDE! ARRG!!

 

oh, sorry Blandon

und vielen Dank für die Berichtigung. Das "n" bei versetzten war mir glatt entfallen.

 

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