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Blutdurst

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27.07.2008
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Blutdurst

Ich verspüre diesen Appetit. Diesen immensen Durst. Nichts kann ihn mir nehmen, außer ihm nachzugeben. Diesem Drang. Ich muss einfach Blut haben.
Doch wie soll ich dran kommen? Klar, nimm ein Messer, ritz dir die Haut auf und dann trink.
Ich möchte mich aber nicht schneiden. Nein, das möchte ich nicht. Aber wie soll ich sonst an mein Blut kommen. Mich beißen funktioniert nicht. Ich kriege höchstens Abdrücke hin. Wie soll ich meinen Durst stillen. Er wird immer mächtiger. Größer. Obsessiver. Ich will Blut, und zwar jetzt. Ich will mich aber nicht schneiden. Gefangen in der Ambivalenz. Wie üblich. Beide Wünsche gleich stark. Aber es wird nach einer Seite kippen, irgendwann. Welche Seite wird es sein. Ich lecke mir wie ein Alki die Lippen beim Gedanken an Blut.
Nun ist es klar. Der Durst gewinnt. Mehr wie in Trance, als bewusst handelnd, geh ich auf den Schrank zu und hole das Messer. Das Messer, das nur diesem einen Zweck dient - meine Haut zu öffnen. Wie zeremoniell setze ich mich auf den Boden auf meine Fersen. Das Messer liegt gut in meiner Hand. Ich streichle die Klinge zärtlich, nehme Kontakt zu ihr auf. Dann führe ich sie mit Druck über meinen Unterarm. Eine winzige Ritzung nur. Oberflächlich - aber blutend. Sanft liebkosend schließen sich meine Lippen um die Wunde. Meine Zunge leckt vor Gier. Endlich. Der Geschmack dieser magischen Flüssigkeit in meinem Mund. Ein Wohlgefühl bereitet sich in meinem ganzen Körper aus. Entspannung. Endlich Ruhe. Ich sauge um noch mehr zu bekommen. Tröpfchenweise rinnt das warme Nass über meine Zunge. Jeder Tropfen ein Segen. Eine Befriedigung, wie es sie sonst nicht gibt. Ich will mehr, mehr, mehr. Ich ritze noch eine Stelle auf. Das gleiche Prozedere. Dieser metallische Geschmack in meinem Mund. Die Wärme des roten Nass.
Irgendwann ist der Durst gestillt. Ich höre auf zu saugen und zu lecken. Mein Arm ist um ein paar Narben reicher. Die bei der Masse der übrigen Narben allerdings kaum auffallen.
Wann wird es wieder soweit sein?

Dorilys Selene Anaxander

 

Bitte Anaxander! Nicht einen Text nach dem anderen posten! Geh erstmal auf die Kritiken ein, und schreibe auch selbst Kommentare (der Erfolg so eines Forum beruht auf Gegenseitigkeit).

Grammatikalisch lässt dieser Text einiges zu wünschen übrig, siehe diesen Satz: "Nichts kann ihn mir nehmen, außer ihm nachzugeben.", diesen: "Wie zeremoniell setze ich mich auf den Boden auf meine Fersen." u.s.w.
Und Fragen benötigen Fragezeichen.

Inhaltlich kann ich nicht viel damit anfangen. Da will jemand unbedingt sein eigenes Blut schmecken. Warum, weshalb, wieso wird nicht mal angesprochen. Das würde den Leser aber interessieren.

Grüße
Chris

 

Es reicht einfach nicht, schocken zu wollen, und doch lese ich immer wieder diese Ergüsse! Die Nähe zum Vampirismus finde ich hier besonders nervig und es wird mal wieder KEINE Geschichte erzählt.
P.S.: Menschen mit Schneidedruck sind auch nicht blutrünstig, die Interpretation gefällt mir ebenfalls nicht.
Heilsame Grüße,
Jutta

 

Hallo Anaxander,

und erstmal herzlich willkommen hier.
Nicht, dass dies ein guter Text wäre, aber positiv ist doch immerhin zu vermerken, dass auf einer Metaebene die Egozentriertheit eines Borderliners gezeigt wird. Nicht nur das Ritzen, nein auch die Ernährungsstörung ist enthalten, aber niemandes Blut ist gut genug, es muss das eigene sein.
Textlich verhindert merkwürdigerweise der angedeutete stream of consciousness das Mitfiebern. Er ist zu sehr von rhetorischen Fragen unterbrochen, die nicht verhindern, dass man von Beginn an weiß, was passieren wird. Der Kampf ist von Beginn an verloren. Dadurch wird Spannung verhindert.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zusammen!

Borderline ist das nicht, eher die Teenagerphantasie eines Emos. Und eine Ernährungsstörung ist in der Regel auch nicht der Durst nach Blut.

Borderliner schneiden sich, falls sie schneiden, aus anderen Gründen.

Der Text hat leider nicht viel, er schockt auch nicht. Er beschreibt eine Szene, die viel zu kurz ist, um sich in die handende Person hineinzuversetzen. Viel interessanter wäre es, die Frage zu beantworten, woher dieser Durst kommt, und warum die Person daran leidet.

Und, wie sim schon gesagt hat, es ist spätestens nach dem sechsten Satz klar, wie die Szene ausgeht.

Schöne Grüße,

yours truly

Edit: Ich hab wohl wirklich erst von sim über die dezent versteckte Ironie in seinem Beitrag informiert werden müssen, bevor ich sie selbst entdeckt habe.

 

Ich habe aus meiner Sammlung 3 unterschiedliche Geschichten ausgewählt, weil ich endlich wissen wollte, was Fremde dazu sagen. Aus meinem Bekanntenkreis habe ich nämlich bisher nur positive Resonanz bekommen. Für eure gnadenlose Ehrlichkeit also meinen Dank. Ihr braucht nicht zu fürchten, dass ich ständig weiter Geschichten veröffentliche. Das habe und hatte ich nicht vor.

Im Übrigen bin ich Borderliner und habe mich sehr oft verletzt um mein Blut zu trinken. Ich habe dabei nie gewusst, woher dieser Drang kam, aber ich kann versichern, dass es nicht das geringste mit einer Essstörung zu tun hat.

 

Schön, dass du dich auch mal meldest, ohne gleich eine neue Geschichte zu posten. Meldungen aus dem Bekanntenkreis sind immer etwas zweideutig - die wollen einen meistens nicht verletzen, und loben deshalb meistens nur.

Wie du aber schon schreibst, wenn man sich verbessern will, braucht man "ehrliche" Kritik.

Wenn du wirklich Borderline hast, dann schreibe doch mehr über die Hintergründe in deine Geschichte. Es existieren heute so viele Mythen zur Modediagnose Borderline. Viel wird glorifiziert. Mädchen an Schulen ritzen sich, weil sie es "cool" finden, oder weil sie sich selbst die Diagnose zuschreiben.

Dabei gehört viel mehr dazu. Wenn du also selbst Betroffen bist, und Interesse daran hast, das auch in eine Geschichte zu verpacken, dann erweitere doch deine kleine Szene hier um etwas mehr Hintergedanken.

Denn so, wie es hier steht, macht es wirklich einfach nur den Eindruck, es handle sich um einen Emo-Wunschtraum. Und das vermittelt einfach rein garnichts.

yours

 

Hallo Anaxander!

Okay, du hast das so vielleicht erlebt, aber wenn du Geschichten schreiben willst (im Gegensatz dazu steht das reine Berichten von Betroffenen oder von Journalisten) muss du mehr erzählen. Denn ein Autor kann in seine Figuren hineinsehen und weiß im allgemeinen mehr, als die Figuren selbst von sich wissen würden (wenn sie real wären). Das macht das Geschichtenerzählen aus. Wenn du nur berichten willst, bin ich bei deinen Texten falsch.

Grüße
Chris

 

Hallo Chris Stone,

die vorliegende Geschichte dient in der Tat hauptsächlich dafür, ein tatsächliches Erlebnis zu schildern/berichten, dass viele Menschen sich einfach nicht vorstellen können. Es wurde auch nach Hintergedanken gefragt. Hintergedanken sind nicht erwähnt, weil es keine gibt. Es geht u. a. darum, dass der geschilderte Vorgang (bzw. die geschilderten Gedanken) in so einem Moment das einzig existente ist.

Ich schildere nicht nur solche Erlebnisse. Es gibt auch noch gänzlich andere Geschichten von mir. Z. B. Geschichten die die Gedanken einer Person schildern, oder Wahrnehmungen schildern, oder die einfach nur unterhalten sollen. Aber natürlich habe ich da noch zu lernen.

 

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