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Bogomor - der Überfall

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05.11.2006
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Bogomor - der Überfall

Es traf sich, dass mein alter Freund Bogomor mich eines Abends besuchte, als ich bereits vor dem Screen of Joy, dem Fernsehapparat, hing und der Speichel über mein Doppelkinn tropfte.
Schnell wischte ich mir die Flüssigkeit aus meinem unteren Gesichtsfeld und ließ ihn herein in meine zwar nicht überansehnliche, aber letztendlich doch einigermaßen bewohnbare Unterkunft.

Er hielt sich gar nicht lange mit Begrüßungen auf, sondern setzte sich ohne große Umstände auf meinen Fernseher.
Meine Irritation diesbezüglich ließ ihn in erheiterter Wonne schwelgen. Er gluckste vor sich hin und packte einen Beutel mit eingelegten Wolfsnippeln aus seiner Brusttasche. Zur Erleichterung der Nahrungsaufnahme band Bogomor sich seinen ausladenden Schnauzer an die Augenbrauen und bot mir einen Teil seines Mahls an. Ich lehnte ab, allerdings mit unverholter Gier in den Augen, denn ich war gerade auf Diät.
Er schmatzte gemütlich vor sich hin während ich auf der Suchmission nach den richtigen Worten war. Nach mehr als drei Stunden fernsehen war mir immer etwas schwummerig im Kopf, so dass mir Gespräche meist schwer fielen. Ich schlug mir ein paar mal mit der Handfläche auf die Stirn, bis der Wackelkontakt in meinem Cortex abgeflaut war und ich mich wieder kommunikationsfähig fühlte.

"Warum kommst du zu so später Stunde? Und vor allem gerade jetzt? Ich meine, ich habe dich die letzten zwanzig Jahre nicht gesehen..."
Bogomor beschwichtigte mich mit einer Handbewegung und deutete mir, dass er gerade den Mund voll habe.
Als er den Speisebrei einen Stock tiefer zwischengelagert hatte, erklärte er mir seine Beweggründe.
"Mein Haus ist während eines interessanten Experiments zusammengebrochen. Die Konstruktionsweise hier ist einfach unter aller Sau. Nun ja, auf jeden Fall brauche ich deswegen für die nächsten Tage eine neue Bleibe"

Er hatte sofort an mich gedacht, nachdem ich einmal in der Schule mein Pausenbrot mit ihm geteilt hatte. Meine Güte war ihm die ganze Zeit über in Erinnerung geblieben.
"Du bist ab jetzt mein bester Freund!", hatte er damals ausgerufen.
Man muss wissen, dass Bogomor kein gewöhnlicher Mensch war, eigentlich war er überhaupt kein Mensch, sondern ein Tongul. Diese sehen zwar im großen und ganzen wie Menschen aus, wie Leute mit starker Körperbehaarung halt, aber tatsächlich kommen sie von einem ganz anderen Sternensystem. Die Regierung konnte die Landung der Tongul - Raumsegelbote verheimlichen und die Besucher ohne Probleme als ausländische Staatsbürger in die Gesellschaft eingliedern.
Bogomor hatte mir das vor langer Zeit erzählt, damals waren wir gerade elf und ich war über seinen bereits voll ausgeprägten Bartwuchs verwundert.

Tongule haben irgendwie eine grundsätzlich andere Art, sie sagen immer das was sie auch tatsächlich meinen.
Es konnte sehr erfrischend sein, dass die Kommunikation mit Bogomor auf direktem Wege erfolgte und man nicht immer nach dem Eigentlichen forschen und nachfragen musste.
Manchmal jedoch war diese Eigenart für Bogomor zum Kulturproblem geworden, etwa als er in reiferem Alter seine Mitschülerinnen ganz offen über ihre Kopulationsbereitschaft befragt hatte. Er verstand nicht, was für ein Problem das für sie darstellte.

Auch ich stand nun vor einem kleinen Problem, meine Wohnung war nicht sehr groß. Wenn ich die Wände neu gestrichen hätte, wie es eigentlich schon lange notwendig gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nur noch seitwärts durch den Flur bewegen können.

"Bogomor, du weißt, dass du für mich immer ein guter Freund warst...aber du siehst ja, wie klein meine Wohnung ist."
"Kein Problem", meinte er, "ich schlafe ja eh im Stehen. Und bei der Toilette lasse ich dir den Vortritt."
Ich wusste nicht so recht, was ich antworten sollte, seine Argumentation war so bestechend. Das war auch so eine Sache mit den Tongulanern, sie hatten Charisma, das musste man ihnen lassen.

Schließlich ließ ich ihn doch bei mir wohnen.
Nachdem Bogomor sich die Ecke neben der Stehlampe als Schlafplatz ausgesucht hatte und sich gerade seinen Pyjama anzog, fiel mir noch eine wichtige Frage ein.

"Was war das eigentlich für ein Experiment, das du erwähnt hast?"
"Nichts großartiges, nur ein paar Tests mit Mini-Fusions-Reaktoren. Ein kleines Erdbeben wurde dadurch ausgelöst. Aber mach dir keine
Sorgen, den Leuten in der Stadt ist nichts passiert. Und die drei Gebäude die sonst noch kaputt gingen, waren eh schon alt."
Ich hatte vorher im Fernsehen von einem unerklärlichen Erdbeben in einer zu nahezu Null Prozent erdbebengefährdeten Gegend gehört, bei dem vier Häuser zu Bruch gegangen waren und ein Dackel sich den Schenkel verstaucht hatte.
Ich wollte noch etwas sagen, weil mich das ganze doch sehr betroffen machte, aber Bogomor war bereits eingeschlafen und schnarchte dezent.

Ich muss sagen, letzten Endes war es doch eine gute Idee, Bogomor bei mir aufzunehmen, denn mit seinen Ratschlägen schaffte ich es, in meiner Firma zweimal befördert zu werden.
Und auch ganz allgemein gesehen war es gar nicht so schlecht, denn als die Erde von seiner Rasse übernommen und die Menschheit versklavt wurde, konnte er mich als Ehrenrassenangehörigen zu sich nach Hause in sein Sternensystem mitnehmen, wo es mir eigentlich ganz gut ging. Nur die rasierten Katzenschwänze, die dort als Ohrschmuck getragen wurden, wollten mir auch nach mehreren Eingliederungskursen nicht so recht gefallen. Aber so ist das eben, andere Planeten, andere Sitten.

 

:D:D:D SUPER! Echt klasse, was Besseres fällt mir dazu spontan nicht ein. Mich hat's voll aus dem nicht vorhandenen Stuhl gekippt und meine leergetrunkene Tasse hat einen Schwipps bekommen.

Das war der volle Reißer und die Rubrik Seltsam eher viel zu flach. Die Kicherecke ist vorprogrammiert ...

Wenn ich die Wände neu gestrichen hätte, wie es eigentlich schon lange notwendig gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nur noch seitwärts durch den Flur bewegen können.
... dies und noch einiges, fand ich BLENDEND ! :D :lol

Soll ich auch meckern? - wennst ja sagst, dann sag ich: Verlängern - unbedingt!

 

@KaLima: Danke, danke, werd ja ganz rot...
Meckern is korrekt, man will sich ja verbessern.
vielleicht schreib ich ja nochmal was dazu.

Ich fand die Sache ziemlich seltsam. Aber wenns noch ein paar Leute lustig finden kann mans auch ruhig verschieben.

Bie dez

L'utilisateur amical

 

Hallo benutzerfreund,

mag sein, dass ich einfach gerade nicht in der richtigen Verfasung bin, um eine solch "seltsame" Geshcichte gebührend aufzunehmen, aber ich fand diesen Erguss alles andere als gelungen.
Einfach nur einen leicht abgedrehten Einfall zu haben reicht für eine gute Geschichte nunmal nicht. Und mehr bietest du hier mMn nicht.
Bogomir, der Seltsame, kommt und zieht bei einem alten Freund ein. Am Ende trifft sich das ganz gut und zwischendurch sind allerlei Abstrusitäten aneinandergereiht. :dozey:
Zugegeben, die Pointe ist nett, aber die reißt den übrigen Text nicht raus. Keine Spannung und die blinkende Frage: warum erzählst du uns das nur?
Duftet für mich nach einen Schnellschuss (der nach hinten losgegangen ist)

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Weltenläufer,

auf der einen Seite kann man eine spannende Geschichte mit durchgehendem roten Faden, ein paar überraschenden Wendungen und einem fulminanten Ende schaffen, die die Massen begeistert. Auf der anderen Seite kann man auch mal eine kleine Geschichte schreiben, die bewusst auf eben dies verzichtet und eher zur Lockerung der Gehirnwindungen gedacht ist.
Zugegeben, meine Windungen hat es gelockert, als ich diese Geschichte schrieb. Tatsächlich gibt es anscheinend auch Leute, denen diese Art von dahinerzählten Abstrusitäten gefällt. Versteh mich nicht falsch, ich will nicht behaupten, dass diese Geschichte hier eine Perle ist, die nur einem ausgewähltem Kerl zugänglich ist.
Aber so läufts eben mit dem Geschmack. Ist OK, dass sie dir nicht gefällt, dadurch wirst du für mich zu keinem schlechterem Menschen.
Aber mal ne ernste Frage an dich: Bist du gerade schlecht drauf?


Einfach nur einen leicht abgedrehten Einfall zu haben reicht für eine gute Geschichte nunmal nicht. Und mehr bietest du hier mMn nicht.

Nun ja, die Geschichte ist nicht so lang, dass ich für sie tausend blendende Einfälle haben müsste. Was erwartest du denn? Ich finds übrigens auch nicht sonderlich berauschend, einfach ein Postulat in den Raum zu stellen anstatt ein sinnvolles Argument zu bringen.


Keine Spannung und die blinkende Frage: warum erzählst du uns das nur?
Duftet für mich nach einen Schnellschuss (der nach hinten losgegangen ist)

Wenn du Spannung willst, dann schau in die Rubrik Spannung/Krimi.

Bei mir blinkt auch die Frage auf: Warum erzählst du mir das nur?
Sollten sich deiner Meinung nach alle Leute, deren Geschichten dich nicht in Begeisterungsstürme versetzen in den Keller hocken, am Daumen nuckeln und keine Geschichten mehr schreiben?
Und noch ein ganz wichtiger Punkt, warum redest du von dir im Plural? Hast du dich mit Hunderten von Usern ausgetauscht bevor du diese Kritik verfasstest?
Anstatt einfach deine eigene Meinung zu texten, setzt du dich als globalen Urteiler ein. Und diesen Akt finde ich sehr egozentrisch (wohlgemerkt, "ich", das ist meine Meinung. Ich behaupte nicht, dass das alle so sehen).

Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich das mal tue, aber ich zitiere Fallbeil (oder zumindest so in etwa):
Unter einer konstruktiven Kritik stelle ich mir etwas anderes vor, da hättest du stattdessen auch einfach "finnichnichgut" schreiben können.

Wie gesagt, ist kein Thema wenn dir die Geschichte nicht gefällt, aber in so nem Fall schreib einfach das oder geh irgendwie auf die Geschichte ein und lass den sonstigen Schnodder weg.

Bie dez

Freund Benutz

 

Na huppala,
da kann jemand aber nicht so dolle mit Kritik umgehen ;)
Kommst dir anscheinend so vor, als wollte ich dir auf die Tastatur pinkeln, war aber nicht meine Absicht, also entspann dich wieder.

Hierzu:

Einfach nur einen leicht abgedrehten Einfall zu haben reicht für eine gute Geschichte nunmal nicht. Und mehr bietest du hier mMn nicht.

Nun ja, die Geschichte ist nicht so lang, dass ich für sie tausend blendende Einfälle haben müsste. Was erwartest du denn? Ich finds übrigens auch nicht sonderlich berauschend, einfach ein Postulat in den Raum zu stellen anstatt ein sinnvolles Argument zu bringen.

Nein, du musst nicht tausend blendende Einfälle haben. Einer mag reichen für die Länge dieser Geschichte. Aber das macht noch nicht die Geshichte aus. Die GEshcichte ist das, was man um die Idee herumwebt, wie man sie verpackt und präsentiert.
Und das fällt bei dir eben sehr mau aus.

Wenn du Spannung willst, dann schau in die Rubrik Spannung/Krimi.
Von Spannung lebt jede Geschichte. Niemand liest eine langweilige Geschichte.

Bei mir blinkt auch die Frage auf: Warum erzählst du mir das nur?
nun, weil du dich in einem Forum angemeldet hast, wo man sich über Geschichten austauscht

Sollten sich deiner Meinung nach alle Leute, deren Geschichten dich nicht in Begeisterungsstürme versetzen in den Keller hocken, am Daumen nuckeln und keine Geschichten mehr schreiben?
das habe ich nicht behauptet. Ich Frage nur nach der Botschaft, beziehungsweise den Sinn der Geshcichte

Und noch ein ganz wichtiger Punkt, warum redest du von dir im Plural? Hast du dich mit Hunderten von Usern ausgetauscht bevor du diese Kritik verfasstest?
*gähn*
1. lies dir mal die Forenregeln durch.Natürlich ist jeder Kommentar, den ich hier abgebe nur meine eigene ganz persönliche Meinung
2. Plural deswegen, weil du es ins Forum für alle gepostet hast, für uns sozusagen

und lass den sonstigen Schnodder weg.
und zwar welchen?

Ist OK, dass sie dir nicht gefällt, dadurch wirst du für mich zu keinem schlechterem Menschen.
schön, dass du das noch mal erwähnt hast :)

grüßlichst
weltenläufer

 

Bevor hier Panik ausbricht und alles in wildem Geposte durcheinander gerät, gleich mal ein Hinweis meinerseits, dass Ihr Euch schön über die KG zu äußern habt, nech? Nicht übermütig werden und Grundsatzdiskussionen vom Zaun brechen.

Hallo Benutzerfreund!

Ich fand diesen Ausflug in die Merkwürdigkeit des Prots sehr unterhaltsam. Nichts außergewöhnliches und überraschendes aber doch seltsam genug, um hier existent zu bleiben.
Mir hätte es gefallen, wenn die Geschichte mehr Fleisch gehabt hätte, also ruhig länger ausgefallen wäre - Potential ist vorhanden. Sprachlich ist sie okay.

@Z-P

Du kannst die Geschichte in einem Satz zusammenfassen - Irgend ein Extraterristischer Sonderling kommt zu Besuch, Welt wird übernommen, blablabla
Das ist also ein Satz?
die Gradwanderung zwischen Nonsens und gelungener Plotentwicklung
Es muss Gratwanderung heißen.
sie ist weniger Seltsam, als ein Sammelsurium von sinnlosen Absurditäten (siehe Rubrikinfo: Was ist seltsam)
Hier ist jedoch nichts "beliebig zusammengewürfelter Unsinn"! Lies selbst mal die Hinweise!

LG
flash

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leute,

@weltenläufer: Ist nicht so, dass ich keine negative Kritik ertragen könnte. An anderen Geschichten, die ich mit Hilfe negativer Kritiken irgendwann einigermaßen hingebogen habe, kann man das sehen, denk ich mal. An sich finde ich negative Kritiken sogar gut, denn sie können helfen, die Geschichte besser zu machen und nebenbei auch die eigene Schreibe.
Nur, beim besten Willen, aus deiner Kritik ließ sich nichts, aber auch gar nichts entnehmen, was mir irgendwie weiterhelfen könnte. Und genau das ist es ja, was man von einer konstruktiven Kritik erwartet.
Deine Kritik war einfach nur ein Gerippe von dem man nicht mal was abfieseln konnte, nichts für ungut.
Und was die Spannung angeht, Spannung kann man als Nervenkitzel, als das Interesse daran, was als nächster Handlungspunkt im zick-zack-haften roten Faden der Geschichte passiert, sehen. Diese Geschichte habe ich aber bewusst so ruhig gestaltet, wie sie ist. Und ich finde nicht, dass sie dadurch zwangsweise langweilig wird.
Kommt halt ganz drauf an, was man erwartet, wenn man sie liest.

@Z-P: Nun ja, eigentlich war es auch geplant gewesen, dass die Geschichte etwas "sinnlos" ist, dass man keine Lebensweisheiten draus entnehmen kann. Ich hatte auch nicht vor, ein Bombardement der Extase zu schaffen. Wenn du ein paar Sätze/Formulierungen findest, die dir zusagen und dich erheitern, dann bin ich schon zufrieden.
Das mit dem Sinn ist so ne Grundsatzfrage. Meiner Meinung nach können Geschichten auch mal ohne tieferen Sinn sein. So wie ich auf der Gitarre oft rumimprovisiere, um mich selbst und andere zu unterhalten, kann ich das doch auch mal mit Geschichten machen.
Mir fällt dann auch noch Douglas Adams ein (aber nicht dass du denkst, ich würde mich mit ihm vergleichen). Sein Stil war es, "sinnlose Absurditäten", wie du sie nennst, miteinander zu verketten. Er hat dazwischen oft eine spannende Geschichte geflochten (siehe z.B. "Per Anhalter"), das stimmt. Aber ich habe auch kurze Texte von ihm gelesen, bei denen das nicht der Fall war und die ich trotzdem genial fand.

@flashbak: Schön dass sie dir gefallen hat.
Ich wollte eben auch nicht groß was außergewöhnliches schreiben.
Wie schon zu KaLima gesagt, vielleicht werd ich noch was dazuschreiben, somit eine Anti-Diät ansetzen.

Bie dez

L'utilisateur amical

 

herein in meine zwar nicht überansehnliche aber letztendlich doch einigermaßen bewohnbare
zwischen überansehnlich und aber kommt ein Komma

Wolfsnippel? Kann man die essen? Das mit dem Fernseher find ich lustig, springt einfach mal da drauf.:lol:

Bogomir
oder
Bogomor
was denn nu?

Gut erzählt, fast schon märchenhaft, hättest du nicht in der ersten Person geschrieben.
Die Pointe hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht hättest du ein wenig wörtliche Rede einbauen sollen, damit der Leser mal erfahren würde, wie der Mensch mit einem Tongolaner sprechen muss.
MFG
Torsten

 

Hallo,
man kann bei solchen Geschichten eben nur subjektive Geschmacksurteile abgeben, die im Endeffekt auf folgende Frage hinauslaufen:
Musste ich bei der Geschichte lachen?
Und bei mir ist da die Antwort: Nein, kein bisschen.

Ich würde das auch nicht mit "Nackte Kanone" vergleichen, die Nackte Kanone funktioniert, weil dort mit Klischees gespielt wird und mit Erwartungen des Lesers und mit solchen "Kick in den Schritt"-Gags.
Deine Geschichte funktioniert nur auf der Basis des Absurden-Surrealen. Und das ist -in der deutschen Sprache zumindest - eine Kunst, die nur ganz wenige beherrschen und dann meist in Reimform (Robert Gernhardt, Morgenstern, mit Abstrichen Helge Schneider).

Mal als Beispiel:

Zur Erleichterung der Nahrungsaufnahme band Bogomir sich seinen Schnauzer an die Augenbrauen und bot mir an, an seinem Mal Teil zu haben.
Mahl (mit "h"). Der ganze Abschnitt, das ist einfach absurd. Und durch die coole Reaktion des Protagonisten soll es surreal werden. Aber aus sich selbst heraus, ist es noch nicht lustig, da fehlt noch die Humor-Komponente, die Monty Python drin hat z.B., die Übersteigerung von Alltags-Irrsinn.

Es kann natürlich auch sein, dass du die bewusst nicht wolltest, aber dann frag ich mich ohnehin, was die ganze Geschichte sollte. Außer mit der Stoßrichtung "Amüsement"/"Lacher" kann die doch ohne Handlung überhaupt nicht funktionieren.
Also für mich war die Geschichte einfache fade, tut mir leid.

Gruß
Quinn

 

Ola muchachos,

@Torsten2: Bogomor heißt er. Da hat sich wohl die Annäherung an den Namen eines Herr der Ringe-Charakters dazwischengeschlichen...
Wolfsnippel solltest du mal probieren, sind eine tongulanische Spezialität (natürlich sind die Wölfe dort ganz andere Wölfe als die hier auf der Erde).
Bogomor ist ja eingebürgert (tatsächlich weiß nur der Protagonist dass er kein Mensch ist), und spricht perfektes, akzentfreies Deutsch. Er hat halt ne ausgeweitete Körperbehaarung, sonst ist er eigentlich ganz normal menschlich.
Fehler sind korrigiert.

@Quinn: Schade, dass dich die Geschichte gelangweilt hat. Ich werd morgen oder so sowieso noch mal was dran machen. War ja ne völlig spontane Brainstorming-Geschichte. Vielleicht sieht sie danach ganz anders aus.
Fehler is korrigiert.

@Z-P: Spannungsbogen, vielleicht bau ich sowas auch noch ein. Ganz alleine für dich ;)

Bie dez

Freund der Benutzer

 
Zuletzt bearbeitet:

So, ich hab grad noch was dazu geschrieben und ne wörtliche Rede eingebaut.

@Z-P:Glaub aber, des mit dem Spannungsbogen haut bei der Geschichte wahrscheinlich nicht so ganz hin, wie du es gerne hättest.;)

Bie dez

Frenutzer Beund

 

Sollte ja nicht heißen, dass ich versuche, die Geschichte nur für dich zu schreiben. Wollts nach deiner Empfehlung mal mit Spannung versuchen, bin gescheitert und habs deswegen wieder gelassen. War mir schon klar, was du meinst. Da hab ich wohl den Smiley vergessen. Werd ich gleich einfügen.

Gute Ruhe

Benutzer freund oder feind

 

also, wenn man diese geschichte nach einem harten tag so liest, dann wird einem ein breites grinsen aufs gesicht gezaubert.
ich find die idee super und so kleine ideen wie der dackel mit dem verstauchtem bein sind einfach sympatisch.
zwei dinge hätt ich jedoch zu bemängeln: ist es möglich, dass eine spezies ohne eogoismus überhaupt überleben kann??? bogomor muss es doch so ganz schön schwer haben. den rest versteh ich ja, er kommt als ein gutmütiges, wenn auch etwas hässliges wesen rüber. die idee find ich echt gut.
des weiteren find ichs nicht gut, dass du so viele absätze in den text gepackt hast. das lässt ihn so abgehackt wirken.

ansonsten ziemlich gut gelungen.

liebe grüße
mauseohr

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Mauseohr,

na ne Wesenheit ohne Egoismus wär doch ideal für ein kommunistisches System. Da gäbs keinen Anführer, der s nur der Macht und des Geldes Willen geworden wäre und alles würde super laufen, ohne dass jemand leiden müsste.
Die Tonguls haben es auf der Erde nicht einfach, mit ihrer natürlichen Naivität. Sie sind halt sehr klug und könnens damit ausgleichen.
Dass sie später die Erde unterwerfen hat auch seine rationalen und altruistischen Gründe.

Mit den Absätzen hast du Recht. Mir wurde bei ein paar Texten ins virtuelle Ohr gebrüllt, ich solle grundsätzlich mehr davon erzeugen, zwecks erleichterten Leseflusses. Habs wohl derbe übertrieben, und so schlachte ich einige der leeren Zeilen mit unbedachter Brutalität ab. Ich lösche sie von dieser Welt, ohne mit der Wimper zu zucken.

Bie dez

Freudennutzer

 

Hallo Benutzerfreund,

die Geschichte geht ja ganz unterhaltsam los, aber dann kommst du mit einem überlangen Selbst-Erzähl-Abschnitt.

Er hatte sofort an mich gedacht, nachdem ich einmal in der Schule mein Pausenbrot mit ihm geteilt hatte. Meine Güte war ihm die ganze Zeit über in Erinnerung geblieben.
Man muss wissen, dass Bogomor kein gewöhnlicher Mensch war, eigentlich war er überhaupt kein Mensch, sondern ein Tongul. Tongule sehen zwar im großen und ganzen wie Menschen aus, aber sie kommen von einem anderen Sternensystem. Die Regierung konnte die Landung der Tongul - Raumsegelbote verheimlichen und die Besucher ohne Probleme als ausländische Staatsbürger in die Gesellschaft eingliedern.
Kaum jemand wusste davon, aber ich war einer der wenigen. Bogomor hatte es mir einmal vor langer Zeit erzählt, damals waren wir gerade 11 und ich war über seinen bereits voll ausgeprägten Bartwuchs verwundert.
Anscheinend kennen die Angehörigen seiner Rasse solche Erscheinungen wie Egoismus, Verletzung der Gefühle und Stolz nicht. Irgendwie scheint ihr Gefühlswesen schlicht andersartig zu sein.

Es konnte sehr erfrischend sein, wenn die Kommunikation immer auf direktem Wege erfolgte und man nicht immer nach dem Eigentlichen forschen und nachfragen musste.
Manchmal jedoch war diese Eigenart für Bogomor zum Kulturproblem geworden, etwa als er in reiferem Alter seine Mitschülerinnen ganz offen über ihre Kopulationsbereitschaft befragt hatte. Er verstand nicht, was für ein Problem das für sie darstellte.

Auch ich stand nun vor einem kleinen Problem, meine Wohnung war nicht sehr groß. Wenn ich die Wände neu gestrichen hätte, wie es eigentlich schon lange notwendig gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nur noch seitwärts durch den Flur bewegen können.
Ich war es nicht mehr gewohnt, mit einem Tongul zu reden, deshalb versuchte ich ganz automatisch, die Gefühle meines Mitwesens nicht zu verletzen und formulierte einen entschuldigenden Satz, in dem ich ihm die Umstände schonend beibringen wollte.

Das alles ist langweiliger Schnarch. :sleep: Show, don't tell.
Dann gewinnt die Geschichte wieder an Fahrt und wird wieder interessant. Doch am Ende verfällst du wieder ins Erzählen.
Naja, die Geschichte hat mEn Potenzial. Die Idee ist gut und wirklich seltsam. ;)

Ciao

MiK

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo MiK,
ich hab aus dem Erzählausschnitt ein paar Sätze rausgehauen und ein paar andere umgeschrieben, die mir nach näherer Betrachtung auch etwas Schnarch vorkamen.
Die Geschichte ist eine Brainstorming-Geschichte, soll auch nur ne kleine Unterhaltung für Zwischendurch sein.

Aber find ich schön, dass dir zumindest die Idee behagt!:)

Bie dez

Frenutzer

 

Hallo Benutzerfreund,

ja, ist schon besser. Aber den Absatz könntest su auch weglassen, weil ja dein Prot im nächsten O-Ton sagt, dass er keinen Platz hat.

Auch ich stand nun vor einem kleinen Problem, meine Wohnung war nicht sehr groß. Wenn ich die Wände neu gestrichen hätte, wie es eigentlich schon lange notwendig gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nur noch seitwärts durch den Flur bewegen können.
Bei allem Gemecker habe ich ganz vergessen den "Screen of Joy" hoch zu loben. Ein wirklich tolles Synonym für die Glotze. :thumbsup:

Ciao MiK

 

Hm, wenn dann könnte ich die wörtliche Rede danach beschneiden. Den Absatz finde ich eigentlich in meinem Humor-Stil ganz gelungen.
Werd aber nochmal gucken.
Edit: So, hab den nachfolgenden Satz umgeändert. Jetzt besser?

Nach Joystick, Joypad, usw. ist Joyscreen die logische Fortentwicklung...;)
Fehlt noch Joytable und Joycar.

Bie dez

Frenutzer

 

Hey benutzter Freund

Absurd! Und genau das gefällt mir.
Dass alle klagen, deine Geschichte hätte keinen Sinn, ist Quark. Ich hab da einen Sinn für mich gefunden. :D
Der letzte Satz ist doch irgendwie deutllich. Andere Planeten(Länder), andere Sitten.
Es hätte mich noch interessiert, wie dein Prot. sich in der Fremde so fühlt. Das mit den 'Integrations-Kursen' ist schon gut, wegen den rasierten Katzenschwänze, aber ich will mehr. :baddevil:
Von mir bekommst du auf jeden ein: :thumbsup:
Man findet nur einen Sinn, wenn man keinen Sinn erwartet. :D *scherz*

Cu
J:schiel:

 

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