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Born to be wilder

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19.03.2003
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Born to be wilder

Ihr blondes Haar glänzte in der Sonne. Zwei blauschwarze Fliegen umschwärmten uns, setzten sich auf die rotweißen Streifen der Picknickdecke nieder. Der blühende Raps hatte sie wohl angelockt.
Es war unser letzter Tag.
„Kannst du dir vorstellen anders zu leben?“, hatte Karo mich gefragt. Ich sog den süßlichen Duft des Feldes ein, sah von den Fliegen auf zu Karo, die mit dem Messer etwas Grünes aus der Nussnougatcreme fischte und an ihrer Jeans abwischte.
Das Sonnenlicht stach, ich blinzelte, erkannte einen Grashalm.
„Klar, auf einem anderen Stern, in einem anderen Leben“, sagte ich.
Karo schob ihre Unterlippe vor.
„Im Ernst.“ Sie biss kräftig in ein Brötchen, das in einem Leinensack an einer Türklinke verlockend gehangen hatte, wie eine reife Frucht in Nachbars Garten. Ein kurzer Griff und die Brötchen wechselten ihren Besitzer, auch wenn Karo versucht hatte, mich daran zu hindern. Ein Frühstück, ganz nach meinem Geschmack.
„Nicht woanders, sondern anders.“
Ihre Stimme zitterte. Karo legte das Brötchen beiseite, malte mit ihrem Zeigefinger zwei kleine Strichmännchen in die staubtrockene Erde neben der Decke. Ihnen folgte ein Herz und sie schrieb ihren Namen, meinen Namen.
„Einmal müssen wir uns doch trennen, cara mia.“
„Ich weiß.“ Auch sie blinzelte.

Sie blinzelte tränenschwer und ich griff unter ihr Kinn und hauchte ihr einen Kuss auf die Augen, sagte, was sie hören wollte. Sie schluchzte und ich nahm sie in den Arm, wie ein Kind, das man trösten möchte, liebkoste sanft ihr Haar. Karo stöhnte leise, legte sich auf die Decke zurück, schob ihren Rock hoch, öffnete ihre Schenkel. Mein Billy-Joe stand stramm zu Befehl, Karos eine Hand wanderte in den eigenen Schoß, die andere zog das Shirt über die Brust, zwirbelte an hart werdenden Brustwarzen.
Ich solle sie reißen, stöhnte sie, flehte, ich solle sie endlich in die Hölle ficken und mich dazu. Ich wälzte mich auf Karo, ihre Schenkel umklammerten meinen Hintern, pressten meinen hart zustoßenden Billy-Joe in einen unsichtbaren Schlund, für einen wahnwitzigen Moment glaubte ich, Karo wollte durch mich entseelt werden und erschauderte.

„Tiefer!“ jammerte sie, der Druck ihrer Schenkel ließ für einen Moment nach und ich befreite mich aus dem hungernden Schlund, spritzte an ihr vorbei ins Gras ab.
„Wichser“, heulte sie, „Scheiß Wichser!“ Karo glühte.

Ich hatte Karo in Hamburg getroffen, als sie Ansichtskarten kaufte. Mein Magen knurrte seit Tagen bedenklich. Mein Motorrad stand in der Pfandleihe.
Ich hatte ihr nichts vorgemacht, sie um ein paar Euro gebeten, als sie an mir vorbeiging. Sie gab mir ein paar Münzen aus ihrer prall gefüllten Geldbörse direkt in die Hand. Ich verfolgte sie bis zu ihrem Hotel an der Binnenalster und wartete, dass sie wieder heraus kam.

Wartete bis zum Abend. Sie hatte sich aufgetakelt, die lange Mähne war gebändigt worden. Der strenge Knoten stand ihr gut zu Gesicht.
Ihre Halsschlagader pochte heiß gegen die Kühle meines Messers an.
Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein roter Schleier benetzte meine Augen. Ein Schlag in den Magen, ich krümmte mich vor Schmerzen, dann wurde alles schwarz.
Als ich erwachte, glaubte ich, an meiner pelzigen Zunge ersticken zu müssen.
„Ich wollte wissen, ob Sie erblinden“, erklärte mir eine unbekannte Stimme. Sie war weich, fast mütterlich
„Wie geht es Ihnen?“, hakte sie nach. Ich krächzte. Wo war ich?
Ich kam mir vor wie eine Mumie. Ich spürte, dass ich an den Handgelenken fixiert war. Meine Augen schmerzten. Bunte Kreise tanzten und ich war erregt. Gierig trank ich das Wasser aus dem Becher, den sie mir an die Lippen hielt.
„Fick dich ins Knie!“
Es war mir herausgerutscht, als der Kloß sich aus meinem Hals löste und der Druck in meinen Lenden zunahm.
Sie zog mir die Decke weg.
„Wirklich?“
„Mir wird kalt“, blaffte ich.
„Gleich wird’s wärmer“
Das geile Luder ritt auf mir und ich kam prompt. Sie stöhnte verhalten.
„Ich muss pissen.“
Sie ignorierte mein dringendes Bedürfnis.
„Dafür ist die Krankenschwester zuständig.“

Am nächsten Tag wurden mir die Verbände und Fixierung abgenommen und Karo besuchte mich erneut. Sie erzählte, sie wäre im Urlaub, allein, da ihr Mann beruflich verhindert, die Kinder aus dem Gröbsten, plötzlich ihre Frage:
„Warum wolltest du mich überfallen?“
„Ich wollte dir nur zeigen, dass man lieber nicht soviel Bargeld bei sich trägt."
Hastig sog sie an ihrer langen, dünnen Eve, aschte lässig in eine Nierenschale.
„Ich habe dich nicht angezeigt. Ein Irrtum, habe ich der Polizei gesagt.“

Karo nahm mich nach meiner Entlassung mit in ihr Hotel. Vielleicht fühlte sie sich für mich verantwortlich, weil sie mir mit Pfefferspray zugesetzt hatte, oder sie mochte mich sogar ein bisschen. Sie kaufte mir Klamotten, die sie mir tags und nachts vom Körper riss. Sie setzte sich auf mein Gesicht und meine Zunge gab ihr, was sie brauchte. Eine feuchtwarme Spur hinterlassend rutschte sie zu meinem Glied herunter. Ihr Becken zuckte, als ich sie von mir schob und statt meines überstrapazierten Schwanzes, drei meiner Finger in sie schlüpften und einen Trommelwirbel zum Takt von Born to be wild spielten.
Karo war unersättlich, wollte als Beute erlegt werden und sie hatte es sich zudem in den Kopf gesetzt, mich zu kultivieren. Sie brachte mir Tischmanieren bei, zeigte wie man Hummer zerlegte.
Ich erklärte ihr, das Himmelszelt sei mein zuhause, führte sie zum Kiez und zu meinem Bike, das ich beim Pfandleiher gegen den feinen Zwirn, den Karo mir geschenkt hatte, auslösen konnte.

Ihr blondes Haar glänzte in der Sonne. Zwei blauschwarze Fliegen starben zuckend. Die eine auf dem roten die andere auf dem weißen Streifen. Sie waren wohl dem verlockenden Duft der Rapsblüten erlegen.
Es war unser Abschied.
„Der Raps ist bestimmt genmanipuliert, gelb wie der ist“, hatte ich gesagt. Ich wagte kaum zu atmen, so klebrig war die Luft, sah Karo zu, wie sorgsam sie die Picknickdecke ausschüttelte, faltete und in ihrem knalligen Cabrio verstaute.
Ich musste lächeln, weil ich daran dachte, dass sie darauf bestanden hatte, sie mitzunehmen, weil sie es nicht mochte, auf nacktem Boden zu essen.
„Vielleicht machen Sie Biodiesel daraus“, sagte sie und klopfte auf den Tank meines Motorrades. Für einen Moment glaubte ich, sie würde wieder weinen, denn sie vermied es, mich anzusehen, indem sie auf ihre Zehen blickte.
„Sie haben einen Planeten gefunden, im Sternenbild Waage, “ erzählte sie ihren Füßen.
„Fährst du dorthin?“
„Vielleicht“, sagte ich.

 

Hallo Goldene Dame,

ich weiß nicht so ganz, was ich von deiner Geschichte halten soll.
Auf der einen Seite mag ich sie sehr - mir gefällt die Atmosphäre, die du so schnell aufbaust und irgendwie auch die Geschichte, die da hervorschimmert.
Mir war es ein bisschen zu kurz - dabei würde ich so gern noch mehr erfahren. Mehr über die Protagonisten, mehr über ihr Leben ...
Ich weiß, das wäre dann eine andere Geschichte - aber hier habe ich eher das Gefühl, dass ich nur den Schatten einer Geschichte lese.

Das Ende gefällt mir übrigens sehr, weil du damit wieder den Bogen zum Anfang spannst. Schön.

Zwei Kleinigkeiten:

Sie weinte, als sie es sagte.

Das Weinen kommt mir hier zu plötzlich. Gerade eben futtert Karo noch Nutellabrötchen - dann sagt sie ein Wort und weint. Vielleicht wäre es besser, sie danach weinen zu lassen?

Ein letztes Mal schliefen wir miteinander, ich rollte mich auf sie, ihre Beine umschlangen meinen Rücken, ich fickte sie bis sie unter mir erschlaffte.

Also nichts gegen das Wort ficken - aber irgendwie passt das so gar nicht zu deiner Geschichte und zur Wortwahl, dass ich es schon fast wie einen mentalen Faustschlag empfunden habe. :)

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Goldene Dame!

Ein bisschen Natur, ein bisschen Melancholie, ein bisschen Anderssein und ein bisschen Sex ... Aber das alles macht noch keine gute Geschichte. Mir ist die hier einfach zu knapp für das, was hier alles angedeutet wird. Mir kommt das Ganze etwas lieblos runtergeschrieben vor, tut mir leid.

Da sind auch einige schiefe Bilder oder unverständliche Stellen:

Ihr Becken zuckte, als ich sie von mir schob und drei meiner Finger in ihr einen Trommelwirbel zum Takt von Born to be wild spielten.
Kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll.
Karo war unersättlich. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt mich zu kultivieren. Sie brachte mir Tischmanieren bei, zeigte wie man Hummer aß, verstand nicht, dass mich das wenig interessierte
In Bezug worauf ist sie unersättlich? Gerade wird noch nahegelegt, dass sie es in Hinblick auf Sex ist, aber offensichtlich ist hier was anderes gemeint.
Warum sollte ich so spießig werden, wie sie. Warum sollte ich hinter einer bürgerlichen Fassade versteckt nach einem Kick suchen, weil ich mehr tot als lebendig war?
Hier wird die Knappheit schlicht unverständlich - was meinst du mit dem letzten Nebensatz?

Diese eigenartige Beziehung zwischen den beiden hätte eine weit ausführlichere Geschichte verdient.


Sind auch noch einige Fehler drinnen:

Klar auf einem anderen Stern in einem anderen Leben
Kommas: Klar, auf ... Stern, in ...
Einmal müssen wir uns doch trennen, Cara mia
klein: cara, da italienisch
ich fickte sie bis sie unter mir erschlaffte
Komma: ... sie, bis ...
als Sie Ansichtskarten kaufte
klein: sie
als sie an mir vorbei ging.
zusammen: vorbeiging
Trotzdem habe ich sofort gespürt, dass sie ein Abenteuer sucht.
Zeiten: ... hatte ich sofort gespürt, ... suchte
glaubte ich an meiner pelzigen Zunge ersticken zu müssen
Komma: glaubte ich, an ...
die sie mir tag und nachts vom Körper riss
tags oder: des Tags und des Nachts
Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt mich zu kultivieren
Komma: ... gesetzt, mich ...
Warum sollte ich so spießig werden, wie sie.
Ohne Komma, mit Fragezeichen
Karo hatte mich aufgegabelt, weil ich das bin, wie ich bin
was ich bin
Ich wollte nur ihr Portemonai
Portemonnai oder Portmonee

Gruß
Andrea

 

Hallo bella

ich weiß nicht so ganz, was ich von deiner Geschichte halten soll.
Auf der einen Seite mag ich sie sehr - mir gefällt die Atmosphäre, die du so schnell aufbaust und irgendwie auch die Geschichte, die da hervorschimmert.
aber hier habe ich eher das Gefühl, dass ich nur den Schatten einer Geschichte lese

Vielen Dank für dein Feedback, wie die Geschichte bei dir angekommen ist. Ich werde drüber nachdenken, was ich besser machen kann.
Hallo Andrea
Mir ist die hier einfach zu knapp für das, was hier alles angedeutet wird. Mir kommt das Ganze etwas lieblos runtergeschrieben vor, tut mir leid.

Deine harsche Meinung, ich hätte lieblos runtergeschrieben, ist für mich als Autorin ein Sclhag in die Magengrube, da das natürlich ein Urteil ist, dem ich vehement widersprechen muss. :(

Danke für deine Textanmerkungen. Sie sind hilfreich.

Lieben Gruß und einen sonnigen Tag wünsche ich Euch.

Goldene Dame

 

@bella

Mir war es ein bisschen zu kurz - dabei würde ich so gern noch mehr erfahren. Mehr über die Protagonisten, mehr über ihr Leben ...
Also nichts gegen das Wort ficken - aber irgendwie passt das so gar nicht zu deiner Geschichte und zur Wortwahl, dass ich es schon fast wie einen mentalen Faustschlag empfunden habe
Das Weinen kommt mir hier zu plötzlich. Gerade eben futtert Karo noch Nutellabrötchen - dann sagt sie ein Wort und weint.
Ich habe nachgelegt.

@andrea

Da sind auch einige schiefe Bilder oder unverständliche Stellen:
Ich habe aufgeräumt
Diese eigenartige Beziehung zwischen den beiden hätte eine weit ausführlichere Geschichte verdient.

Du hast Recht, in meinem Kopf ist soviel Fantasie. Da unterschätze ich meist die Vorstellungskraft anderer.


Lieben Gruß

Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

so richtig warm werde ich nicht mit der Geschichte. Die Stimmung ist intensiv, aber mir fehlt trotz Erweiterung und aufräumen noch etwas. Warum ist er plötzlich im Krankenhaus, wieso hat er so große Gedanken über ihren und bei ihrem Koitus, wie lange hat sie Urlaub, daß er erst fixiert in Bandagen täglich besucht wird und sie dann noch Zeit füreinander ausserhalb des Krankenhauses haben, warum kommt er nicht in ihr, warum will sie das, usw ?
Einige der Bilder sind sehr schön, die Stimmung halt gefällt, die Geschichte liest sich noch sehr löchrig, unvollständig.

Caro malte mit ihrem Zeigefinger
ich sollte sie reißen, stöhnte sie und biss mir in den Hals.
Der Satz ist sperrig, durch die indirekte Rede wirkt er grotesk, und "reißen" ist ein Bild, das ich mir auch nicht so recht vorstellen kann (oder will)

Grüße,
C. Seltsem

 

Hallo Goldene Dame,

ich habe deine Geschichte mehrmals gelesen und kam anfangs nicht so recht dahinter, was genau mich daran störte, dass sie nicht authentisch auf mich wirkt. Deswegen habe ich sie erst einmal liegen gelassen. Vielleicht, dachte ich mir jetzt, sind es einfach die einzelnen Details, die mich stocken ließen, ohne dir im Gesamten sagen zu können: Daran lag es.

Du zeichnest mit der Prota eine Nymphomanin, die ein Abenteuer sucht. Sie lernen sich auf etwas unkonventionelle Art kennen. Die Szene im Krankenhaus ist mehr aber etwas zu derb (das Luder ritt auf mir...) im Gegensatz zu der Rahmenhandlung Abschiedsszene, in der sie als Person dargestellt wird, die aufgrund des Abschieds sehr traurig ist. Eigentlich geht es ihr doch nur um Sex (sonst hätte sie ihn im Krankenhaus doch nicht ungesehen gevögelt).

Vielleicht kann ich es so formulieren: Die Prots sind für mein Empfinden im Laufe der Geschichte nicht ihrer Persönlichkeit treu oder dem, was ich eigentlich da hineininterpretiere. Das liegt dann auch wieder daran, dass ich soviel interpretieren muss, was teilsweise auch seinen Reiz hat, aber dann irgendwann zuviel wird - ähnlich wie in der Geschichte mit dem Besuch in dem verkommenen Haus.

Bei ihm weiß ich überhaupt nicht, ob sie für ihn nur Zeitvertreib ist - manchmal sogar lästig wird - oder ob er etwas für sie empfindet. Ist er der obercoole Typ, der keine Gefühle hat oder rauslassen kann? Ist er traurig, wenn sie weg ist?

Was soll das mit dem Überfall? Was wollte er eigentlich anfangs von ihr?
Du lässt mich in dem Text als Autor zu sehr alleine.

Das alles hört sich nun sehr negativ an. Soll aber nicht so rüberkommen.
Die Idee der Geschichte finde ich reizvoll. Wenn sie noch mehr Fleisch bekäme und für den Leser nicht nachvollziehbare Handlungen transparenter werden, würde sie mir sicher gut gefallen, denn die Prots sind ja an für sich sehr interessante Personen.

Was mir im Detail auffiel:

Ihr Gesicht glänzte in der Sonne. Zwei blauschwarze Fliegen umschwärmten uns, setzten sich nieder.

Dieser Einstieg hat für mich negative Assoziationen: Mit einem glänzenden Gesicht verbinde ich fettige Haut, da bin ich schnell bei Butter oder dergleichen und wenn dann noch zwei blauschwarze Fliegen kommen, sehe ich die auf der Butter (im Gesicht) rumkrabbeln und (obwohl Schmeißfliegen bunt schillernd sind) Eier ablegen.

Du hast sicher etwas ganz anderes damit gewollt, aber bei mir kam das so an :shy:.
Das liegt wohl mit großen Teilen an den Worten glänzen und blauschwarz. Würde sie das Gesicht der Sonne entgegenwenden und kleine Mückchen um sie herumschwirren, hätte das für mich eine hochsommerliche Stimmung, bei der ich ungeschrieben auch noch die Grillen zirpen höre.

die mit dem Messer etwas Grünes aus der Nussnougatcreme fischte und es an ihrer Jeans abwischte.
das Bild gefällt mir

Sie biss kräftig in ein Brötchen, das in einem Leinensack an einer Türklinke verlockend gehangen hatte, wie eine reife Frucht in Nachbars Garten. Ein Picknick, ganz nach meinem Geschmack.

Die Türklinkensituation wirfst du hier einfach so in die KG rein, obwohl sie beim Picknick sind. Was wolltest du damit sagen, dass die Brötchen aus dem Leinensack sind und was ist da ganz nach seinem Geschmack, wenn die Brötchen aus diesem Leinensack, der an einer Tür hing, kommen? Der Bezug ist mir nicht ganz klar und wieso er überhaupt hier angesprochen wird.

Ihre Stimme zitterte. Caro malte mit ihrem Zeigefinger zwei kleine Strichmännchen in die staubtrockene Erde.
Jetzt werde ich akribisch :D :
Wenn man ein Brötchen isst, macht man das doch mit seiner Arbeitshand. Als als Rechtshänder mit rechts. Damit würde ich dann auch die Männchen malen. Beides gleichzeitg geht nicht.

Dann würde ich mir einen Platz zum Picknicken aussuchen, bei dem ich auf einer Wiese sitzen kann, nicht auf staubigem Boden - aber das mag Ansichtssache sein ;).

Ich sah in ihr verheultes Gesicht, griff unter ihr Kinn und hauchte, was sie hören wollte und wälzte mich durch das Bildnis,
das verstehe ich nicht ganz mit dem Bildnis - meinst du die Situation, so, wie sie gerade vor ihm gesessen war? Das ließ mich etwas stolpern.

rollte mich auf sie, ihre Beine umschlangen meinen Rücken, ich sollte sie reißen, stöhnte sie und biss mir in den Hals.
Mit reißen assoziiere ich ein Beute, das getötet wird, um gefressen zu werden.
für einen wahnwitzigen Moment glaubte ich, sie wollte, dass ich mich tief in sie bohren sollte, um sie zu entseelen.
Mit dem Bild habe ich meine Probleme. Erklärungsversuch: Die Seele ist für mich etwas, dem ich nur mit dem Geist näherkomme. Nur, weil er sie unmäßig vögelt, sehe ich keinen Weg dazu.

„Tiefer!“ jammerte sie, nicht verstehend, dass es vorbei war, als ich an ihr vorbei ins Gras abspritzte. „Wichser“, heulte sie, „Scheiß Wichser!“ Karo glühte.
Hatte er Angst vor der Entseelung? Schmerzt ihn sein Schwanz mittlerweile vom Dauervögeln so sehr? Ich habe keinen für mich befriedigenden ( :D ) Ansatz, wieso er nicht in ihr kommt, da erzählst du mir zuwenig.
Mein Magen knurrte seit Tagen bedenklich. Mein Bike stand in der Pfandleihe.
Zweimal mein

Trotzdem hatte ich sofort gespürt, dass sie ein Abenteuer suchte. So war es dann auch. [...]
Ihre Halsschlagader pochte heiß gegen die Kühle meines Messers an.
Führst du absichtlich auf eine falsche Fährte? Zuerst denke ich, er hat Interesse an ihr als Frau und dann überfällt er sie (wegen Geld?)
Vor dem Hotel, mitten in der Stadt?
Da bekomme ich auch zuwenig von ihm mit, was ihn dazu treibt.

„Gleich wird’s wärmer“
Da fehlt ein Punkt.
Das geile Luder ritt auf mir und ich kam prompt. Sie stöhnte verhalten.
Ein Wunschtraum jedes Mannes: Da kommt eine und vögelt einen, grade so, ohne Wenn und Aber.


Karo war unersättlich, wollte als Beute erlegt werden
Ach, da haben wir das reißen ja wieder. Trotz Erklärung für mich nicht stimmig, da das Reißen eben auch Tod bedeutet.


und sie hatte es sich zudem in den Kopf gesetzt, mich zu kultivieren. Sie brachte mir Tischmanieren bei, zeigte wie man Hummer aß.
Ich zeigte ihr das Himmelszelt und den Kiez und mein Bike, das ich beim Pfandleiher gegen den feinen Zwirn, den Karo mir geschenkt hatte auslösen konnte.
zweimal zeigte / geschenkt hatte, auslösen

Ihr Gesicht glänzte in der Sonne. Zwei blauschwarze Fliegen starben zuckend.
Du bemühst das Bild dann nochmal, das fällt mir dann natürlich besonders auf.

Ich musste lächeln, weil ich daran dachte, dass sie darauf bestanden hatte, sie mitzunehmen, weil sie es nicht mochte, auf nacktem Boden zu essen.
Der Satz wirkt durch die vielen Einschübe wie im Stakkato. Mach da doch zwei draus.

„Vielleicht machen Sie Biodiesel daraus“,
sie

sagte sie und klopfte auf den Tank meines Motorrades.
Huch, ich dachte mit Bike dauernd an ein Fahrrad!

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Goldene Dame,
also lustlos runtergeschrieben, kann ich die Geschichte nicht finden. Im Gegenteil ich finde sie sogar schon ein Stück zu überpoliert. In den kurzen Nebensätzen und in dem Tempo der Geschichte verlieren sich für mich manchmal die Bilder. Mir ist das fast schon zu verdichtet, die Sprache steht da klar im Vordergrund und drückt auch ein wenig auf den Inhalt.
Durch die enorme Verdichtung und die Ring-Konstruktion des Textes entsteht der Eindruck einer Beziehung im Zeitraffer, ohne dass die Figuren echte Konturen erhalten, dafür ist der Text wohl zu schnell. Sie bleiben Schemen, die Geschichte hält nie richtig an, sie haben nie die Gelegenheit fassbar zu werden.
Man braucht normalerweise eine Weile, bis man sich als Leser in einer neuen Szene zurechtgefunden hat. Bis man versteht, in welcher Szenerie sich das Ganze abspielt, zum Beispiel, in welcher Position sich die Figuren befinden. Der Text wechselt da – für meine Begriffe – einfach zu schnell. Die Straße vor dem Hotel, eine finstere Gasse, ein Krankenzimmer, dann wieder ein Bett – es ist schwer da zu folgen, nur das Rapsfeld bildet sich wirklich, weil du die Motive dieses Szenarios doppelt verwendest.

Und stilistisch ist der Text wie eine zusammengedrückte Stahlfeder, die ganze Distanz über. Auf mich wirkt das leider nicht kunstfertig, sondern eher überspannt und gewollt. Ein Wechsel im Tempo täte dem Text da gut, ein wenig Entspannung in den Zeilen.
Besonders deutlich wird das hier:

Ich sah in ihr verheultes Gesicht, griff unter ihr Kinn und hauchte, was sie hören wollte und wälzte mich durch das Bildnis, rollte mich auf sie, ihre Beine umschlangen meinen Rücken, ich sollte sie reißen, stöhnte sie und biss mir in den Hals. Ihre Nägel krallten sich meinen Rücken und für einen wahnwitzigen Moment glaubte ich, sie wollte, dass ich mich tief in sie bohren sollte, um sie zu entseelen.
Das ist einfach zu viel, für meinen Geschmack. Die Sätze sind überladen, die Satzgirlanden kommen zu dicht hintereinander. Ich verliere als Leser den Überblick.
Wenn das an dieser Stelle als Zeichen der Ekstase ein Glanzlicht des Textes stilistisch darstellen würde, wäre es vielleicht sogar richtig gut, aber es geht in den auch ansonsten sehr ähnlichen Konstruktionen einfach unter und verliert seine Wirkung.

Gruß
Quinn

P.S.

und mein Bike, das ich beim Pfandleiher gegen den feinen Zwirn, den Karo mir geschenkt hatte auslösen konnte.
Komma nach „hatte“ fehlt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Goldene Dame,


der Text erscheint mir für deine Verhältnisse erstaunlich unkonzentriert geschrieben. Vor allem im ersten Absatz fällt das auf.
Auch ich habe mich gefragt, warum ein "Luder, das auf ein Abenteuer aus ist" auf einmal weint. Irgendwie erscheint es mir unentschlossen, vielleicht aber auch von einer Irrationalität, wie sie für manche Frauen typisch sein mag.
Zum einen schreibst du eine Art "Pretty Woman" mit umgekehrten Rollen, Julia Roberts ist ein Mann, und da es nicht halb so romantisch ist, einen Gigolo "gesellschaftsfähig" zu machen, ist es eben ein Straßenräuber, das aber auch nicht so richtig, denn er überfällt sie ja nur wegen der Ahnung, sie wünscht sich ein Abenteuer.
Das bewahrheitet sich, auch wenn sie ihn erstmal ins Krankenhaus schickt, wahrscheinlich mit Pfefferspray, so verletzt wie er ist, muss sie aber auch gewaltig zugeschlagen haben.
Und dann gleicht sie ihr Abenteuer, das wilde Leben dem an, was sie kennt (Hier ist die Ausgangsvoraussetzung anders als bei "Pretty Woman", denn da sollte Julia Richard ja zunächst nur begleiten, gleich in der Rolle einer gesellschaftsfähigen Frau, sie war also kein Fluchtversuch aus bürgerlicher Enge für ihn.). Es stellt sich also die Frage, warum die Frau den Wilden zähmt? Damit nimmt sie ihm ja, was sie an ihm reizt und leitet die Trennung schon ein. Denn wenn sie ihn kultiviert hat, mag sie sich freuen, es geschafft zu haben, aber seine Attraktivität für sie erlischt. Vielleicht ist es das, worauf du hinauswillst. Was wir begehren, ändern wir so lange, bis wir es nicht mehr lieben können. Wie in Pretty Woman, scheint sie trotzdem ihr Herz für ihn zu entdecken, denn sonst gäbe es ja keinen Grund zu weinen. Worin sie aber die Qualitäten entdeckt, die aus fleischlicher Lust eher Liebe werden lassen, die dann trotzdem beendet werden muss, bleibt unklar.
Details:

Zwei blauschwarze Fliegen umschwärmten uns
ich bin ja ein Fan von Adjektiven, aber hier frage ich mich, wogegen es abgrenzen soll.
Der blühende Raps hatte sie wohl angelockt.
Okay, dein Icherzähler muss sich mit Biologie ja nicht auskennen. Er spekuliert ja nur. ;)
Ich sog den süßlichen Duft, den das Feld und ihr edles Parfum verströmte, ein
mit dem Satz habe ich ein Problem, denn da Feld und Parfum die Ausdünstig zu einem Duft vermischen ist der Singular richtig, da du aber zwei Satzobjekte vor dem Prädikat hast, müsste es Plural sein. Vielleicht lässt es sich so formulieren, dass das Problem nicht auftritt, denn hier liest es sich unsauber, wie du es auch drehst. mE muss es trotz des Singulars Duft "verströmten" heißen, da Feld und Parfum ihn gemeinsam verströmten.
die mit dem Messer etwas Grünes aus der Nussnougatcreme fischte und es an ihrer Jeans abwischte.
das zweite "es" kannst du ruhig noch auf das erste beziehen und weglassen.
Das Sonnenlicht stach, ich musste blinzeln, um zu erkennen, dass es ein Grashalm war.
Wenn du es so ausdrückst, war das Sonnenlicht ein Grashalm. Natürlich ahnt man, dass das Grüne aus der Nussnougatcrem der Grashalm war, aber der Bezug ist schon vorbei.
Sie biss kräftig in ein Brötchen, das in einem Leinensack an einer Türklinke verlockend gehangen hatte, wie eine reife Frucht in Nachbars Garten.
Und die Türklinke stand auf dem Rapsfeld, das süßen Düft verströmte? Hängen in Leinensäcken nicht die alten Brötchen, die man für Enten oder arme Ritter trocknet, damit sie n ciht schimmeln? Und wie kann etwas, das ich nicht sehe, verlockend hängen, wie eine reife Frucht?
Ein Picknick, ganz nach meinem Geschmack.
Es ist ein Picknick nach dem Geschmack des Erzählers, wenn die andere Person in ein trockenes Brötchen beißt?
Caro malte mit ihrem Zeigefinger
bisher hattest du sie immer mit K geschrieben.
„Natürlich“. Sie weinte, als sie es sagte.
falsche Position für den ersten Punkt.
Hastig sog sie an ihrer langen, dünnen Eve, aschte lässig in eine Nierenschale.
Im Krankenzimmer?
Sie brachte mir Tischmanieren bei, zeigte wie man Hummer aß.
zeigte, wie
Zwei blauschwarze Fliegen starben zuckend. Sie waren wohl dem verlockenden Duft der Rapsblüten erlegen.
auch das ist ja nur eine Spekulation, die für Biologen natürlich nicht haltbar ist.


Lieben Gruß, sim

 

Hallo C.Seltsem

aber mir fehlt trotz Erweiterung und aufräumen noch etwas
Mir fällt es persönlich schwer nachzuvollziehen, was du als Leser vermisst.
Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du mehr inhaltliche Erklärung und mehr Außenwelt erzählt bekommen, die die Innenwelt des Protagonisten und der Frau aufzeigen?

"reißen" ist ein Bild, das ich mir auch nicht so recht vorstellen
Ein Tier reißt seine Beute, wenn es Nahrung sucht, um zu überleben.
Karo möchte die Beute sein, die gerissen wird

Danke für deinen Kommentar:)


Hallo bernadette

ich habe deine Geschichte mehrmals gelesen und kam anfangs nicht so recht dahinter, was genau mich daran störte, dass sie nicht authentisch auf mich wirkt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Prot ein Mann ist und ich als Autorin noch nie aus der Mannperspektive geschrieben habe. Vielleicht liegt es auch daran, dass du versuchst dich in den Prot als Frau hineinzudenken, weil ich auch eine bin. :shy:
Diese Geschichte sollte die eines Ungezähmten sein, eines Mannes, der auf eine Frau der Gesellschaft trifft und von ihr erzählt, was er an ihr wahrnimmt und was er fühlt.


Du zeichnest mit der Prota eine Nymphomanin, die ein Abenteuer sucht.

Nein, ich zeichne ein Bild, das ein Mann von einer Frau hat, die mit ihm schläft. Mein Protagonist ist der Erzähler, der seine Geschichte erzählt, als er Karo begegnet ist.

Das liegt dann auch wieder daran, dass ich soviel interpretieren muss, was teilsweise auch seinen Reiz hat, aber dann irgendwann zuviel wird - ähnlich wie in der Geschichte mit dem Besuch in dem verkommenen Haus.
Das kann gut sein, aber meine Geschichten sind so konzipiert, sind verdichtet, sollen zum nachdenken anregen, sind nicht längere Novellen.
Vielleicht ist es so, dass diese Geschichten viele deswegen nicht ansprechen …:(

Das alles hört sich nun sehr negativ an. Soll aber nicht so rüberkommen.
Die Idee der Geschichte finde ich reizvoll. Wenn sie noch mehr Fleisch bekäme und für den Leser nicht nachvollziehbare Handlungen transparenter werden, würde sie mir sicher gut gefallen, denn die Prots sind ja an für sich sehr interessante Personen.
Vielleicht sträube ich mich zu sehr gegen das „mehr Fleisch“. Ich finde, dass Transparenz gegeben ist … Keine Ahnung.:confused: Auf alle Fälle bin ich wieder an diesem Punkt, an dem ich offenbar nicht weiterkomme und muss da noch mehr drüber nachdenken und vielleicht von den Kurzgeschichten wegkommen …

Bei ihm weiß ich überhaupt nicht, ob sie für ihn nur Zeitvertreib ist - manchmal sogar lästig wird - oder ob er etwas für sie empfindet. Ist er der obercoole Typ, der keine Gefühle hat oder rauslassen kann? Ist er traurig, wenn sie weg ist?
Auch hier sehe ich mein eben genanntes Dilemma. Ich sage immer: in Kurzgeschichten werden keine ausgereiften Charaktere gezeichnet. Sie können auf einige Züge zusammengestrichen werden. Ob es für das Thema passend ist, in eine Kurzgeschichte gequetscht zu werden, weil doch zuviel Konfliktpotential darin ist, ist eine andere Sache. Dann ist natürlich auch „mehr Fleisch“ in der Geschichte, wenn sie nicht mehr kurz ist.
Dieser Einstieg hat für mich negative Assoziationen:
War auch der Sinn.

das Bild gefällt mir
Danke


Die Türklinkensituation wirfst du hier einfach so in die KG rein, obwohl sie beim Picknick sind. Was wolltest du damit sagen, dass die Brötchen aus dem Leinensack sind und was ist da ganz nach seinem Geschmack, wenn die Brötchen aus diesem Leinensack, der an einer Tür hing, kommen? Der Bezug ist mir nicht ganz klar und wieso er überhaupt hier angesprochen wird.
Ich sehe ein, den Leser eindeutig überfordert zu haben. :Pfeif: Bei uns in der Gegend hängen die Brötchen Sonntags immer an der Türklinke. Sie werden vom Bäcker gebracht. Wenn sie da nicht hängen …. wurden sie geklaut. Als ich Kind war, passierte das mit der Milch, die vor der Tür abgestellt wurde. Dieses Bild wollte ich vermitteln: Die beiden haben ihr Frühstück auf abenteuerliche Weise erworben. Da werde ich wohl nachbessern müssen.
Jetzt werde ich akribisch
Stimmt.

Dann würde ich mir einen Platz zum Picknicken aussuchen, bei dem ich auf einer Wiese sitzen kann, nicht auf staubigem Boden - aber das mag Ansichtssache sein
Sie sitzen im Feld, das an ein Rapsfeld grenzt. Sie sitzen dort, um vor neugierigen Blicken geschützt zu sein. Das Picknick ist nebensächlich.;)


ganz mit dem Bildnis

Ich meine Karos Strichmännchen

Mit reißen assoziiere ich ein Beute, das getötet wird, um gefressen zu werden.
Volltreffer

für einen wahnwitzigen Moment glaubte ich, sie wollte, dass ich mich tief in sie bohren sollte, um sie zu entseelen.
Mit dem Bild habe ich meine Probleme. Erklärungsversuch: Die Seele ist für mich etwas, dem ich nur mit dem Geist näherkomme. Nur, weil er sie unmäßig vögelt, sehe ich keinen Weg dazu.

Karo will gerissen werden, will Beutetier sein, und er assoziiert dass er ihr die Seele aus dem Leib ficken soll, schreckt davor zurück, weil er den Missbrauch spürt, den Karo betreibt.

Zitat:
„Tiefer!“ jammerte sie, nicht verstehend, dass es vorbei war, als ich an ihr vorbei ins Gras abspritzte. „Wichser“, heulte sie, „Scheiß Wichser!“ Karo glühte.
Hatte er Angst vor der Entseelung? Schmerzt ihn sein Schwanz mittlerweile vom Dauervögeln so sehr? Ich habe keinen für mich befriedigenden ( ) Ansatz, wieso er nicht in ihr kommt, da erzählst du mir zuwenig.
Siehe meine Erklärung zuvor. Er zieht eine Grenze, lässt den Missbrauch nicht zu.

Führst du absichtlich auf eine falsche Fährte? Zuerst denke ich, er hat Interesse an ihr als Frau und dann überfällt er sie (wegen Geld?)
Vor dem Hotel, mitten in der Stadt?

Er hat Interesse über die Runden zu kommen und kein Interesse an Karo

Ein Wunschtraum jedes Mannes: Da kommt eine und vögelt einen, grade so, ohne Wenn und Aber.
Er hat Interesse an einen Fick, nicht an Karo, denn er weiß nicht, wer es ist, der da auf ihm sitzt und erklärt Karo in diesem Moment zum geilen Luder. Ob sie eins ist, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Da aus seiner Sicht die Geschichte erzählt wird, diese Szene eine Rückblende ist, weiß der Leser mehr zu diesem Zeitpunkt, als der Erzähler.

Karo war unersättlich, wollte als Beute erlegt werden
Ach, da haben wir das reißen ja wieder. Trotz Erklärung für mich nicht stimmig, da das Reißen eben auch Tod bedeutet.
Volltreffer. Das Reißen soll Karos verquere Sehnsucht aufzeigen.

Du bemühst das Bild dann nochmal, das fällt mir dann natürlich besonders auf.
Auch nicht ohne Grund, denn die Fliegen sterben …

Huch, ich dachte mit Bike dauernd an ein Fahrrad!
Kennst du Born to be wild nicht?


Danke für deine ausführliche Stellungnahme.


Hallo Quinn,

also lustlos runtergeschrieben, kann ich die Geschichte nicht finden. Im Gegenteil ich finde sie sogar schon ein Stück zu überpoliert.
Ja, die Geschmäcker sind mannigfaltig:lol:

Mir ist das fast schon zu verdichtet, die Sprache steht da klar im Vordergrund und drückt auch ein wenig auf den Inhalt.
Ich glaube, du hast es treffend herausgefiltert. Ich erzähle das besagte „mehr Fleisch“ mittels verdichteter Sprache und das ist ein Risiko, das besteht, den Text unverständlich werden zu lassen.

Und stilistisch ist der Text wie eine zusammengedrückte Stahlfeder, die ganze Distanz über. Auf mich wirkt das leider nicht kunstfertig, sondern eher überspannt und gewollt.

Ups … so ganz kann ich dir nicht folgen. Natürlich habe ich die Stilmittel, die ich wollte angewendet. Meintest du ich habe zu offensichtlich handwerklich geschrieben, stilistisch überzogen? Denn die Kunstfertigkeit eines Künstlers beinhaltet ja eher, dass man ahnt, welcher Handgriff vielleicht dahinter steht.

Danke fürs Feedback

Hallo sim


der Text erscheint mir für deine Verhältnisse erstaunlich unkonzentriert geschrieben.
Ich habe den Focus anders gesetzt, als du es von mir gewohnt bist. Der Erzähler ist ein Mann und vielleicht ist die Erzählstimme doch zu weiblich.


Auch ich habe mich gefragt, warum ein "Luder, das auf ein Abenteuer aus ist" auf einmal weint. Irgendwie erscheint es mir unentschlossen, vielleicht aber auch von einer Irrationalität, wie sie für manche Frauen typisch sein mag.
Da der Erzähler männlich ist, wollte ich auch diese Identifikation.
Er weiß es doch auch nicht.


Zum einen schreibst du eine Art "Pretty Woman" mit umgekehrten Rollen, Julia Roberts ist ein Mann, und da es nicht halb so romantisch ist, einen Gigolo "gesellschaftsfähig" zu machen, ist es eben ein Straßenräuber, das aber auch nicht so richtig, denn er überfällt sie ja nur wegen der Ahnung, sie wünscht sich ein Abenteuer.
Na ja nicht ihre Wünsche sind maßgeblich, sondern seine. Es geht um ihn. Da werde ich doch noch nachbessern. Dass sie ein Abenteuer sucht, ist seine Reflexion, sind nicht Karos Beweggründe.


Das bewahrheitet sich, auch wenn sie ihn erstmal ins Krankenhaus schickt, wahrscheinlich mit Pfefferspray, so verletzt wie er ist, muss sie aber auch gewaltig zugeschlagen haben.
Hat sie vielleicht, weil er aus seiner Perspektive erzählt und berichtet und meine Erzählstimme damit andeuten will, dass er sich nicht erklären kann, wie er überwältigt wurde.


Und dann gleicht sie ihr Abenteuer, das wilde Leben dem an, was sie kennt (Hier ist die Ausgangsvoraussetzung anders als bei "Pretty Woman", denn da sollte Julia Richard ja zunächst nur begleiten, gleich in der Rolle einer gesellschaftsfähigen Frau, sie war also kein Fluchtversuch aus bürgerlicher Enge für ihn.). Es stellt sich also die Frage, warum die Frau den Wilden zähmt? Damit nimmt sie ihm ja, was sie an ihm reizt und leitet die Trennung schon ein. Denn wenn sie ihn kultiviert hat, mag sie sich freuen, es geschafft zu haben, aber seine Attraktivität für sie erlischt. Vielleicht ist es das, worauf du hinauswillst.
Ich will darauf hinaus, dass er ihr Gebahren als widersprechend wahrnimmt, ohne es zu hinterfragen. Warum sollte er auch?
Er ist doch derjenige, der sich frei fühlt und ihre Zwänge warum sie was tut sich nicht aufbürdet.


Was wir begehren, ändern wir so lange, bis wir es nicht mehr lieben können. Wie in Pretty Woman, scheint sie trotzdem ihr Herz für ihn zu entdecken, denn sonst gäbe es ja keinen Grund zu weinen.
Warum weint sie? Diese Frage wollte ich nicht mit aus Liebe beantworten. Hat sie ihn geliebt oder für sich missbraucht? Hat sie ihr Herz für ihn entdeckt? Oder hat sie eher keins? Ist es fleischliche Lust oder unerfüllte Sehnsucht?

Worin sie aber die Qualitäten entdeckt, die aus fleischlicher Lust eher Liebe werden lassen, die dann trotzdem beendet werden muss, bleibt unklar.
Sie weint nicht, weil er geht, sie weint weil er frei ist und sie ist es nicht.
Er mag denken, dass es aus Liebeskummer ist.

Danke, auch für die Textanmerkungen.

Lieben Gruß Euch allen. Sorry, dass ich euch mit der Antwort habe warten lassen.

Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Prot ein Mann ist und ich als Autorin noch nie aus der Mannperspektive geschrieben habe.
Daran habe ich auch gedacht. Aber ich wollte es nicht gesagt haben, weil es doch den Tenor von Das kann ja nicht sogut werden, wenn es aus der anderen Geschlechterperspektive geschrieben ist hat.

Ich habe versucht, diesen Gedanken auszuklammern. Es ist ja eben gerade das, was wir hier auch lernen wollen - jedenfalls ich: Auch aus anderer Sicht so zu schreiben, dass es authentisch wirkt. Dass es nicht einfach ist, merkt man ja an deiner Geschichte. Ich hab, glaub ich, noch nie aus der Perspektive eines Mannes geschrieben und zolle dir nur schon dafür Respekt.
Das wär vielleicht auch mal ein Challenge-Thema, werde ich gleich mal vorschlagen.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

Ich hab, glaub ich, noch nie aus der Perspektive eines Mannes geschrieben und zolle dir nur schon dafür Respekt.Das wär vielleicht auch mal ein Challenge-Thema, werde ich gleich mal vorschlagen.

Danke, und eine gute Idee für einen Challenge, wenn denn auch andere schon mit dieser Idee gespielt haben.

LG
GD

 

Hallo Goldene Dame,

die Geschichte hast Du sehr munter erzählt, sie hinterlässt mich dennoch etwas ratlos. Wieso macht die Dame am Angfang der Story auf gefühl, wenn es ihr doch nur ums Fleischliche geht? Den plötzlichen Krankenhausaufenthalt habe ich auch nicht verstanden.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass vieles stimmiger werden würde, wenn alles ausgearbeiteter und ja, deutlich länger wäre. Vielleicht ist das ein Stoff für mehr als nur eine Kurzgeschichte...

Nebenbei:
Die Fliegen werden auf Anhieb erkannt, aber für den Grashalm muss geblinzelt werden? Und beim Hummer ist doch weniger das 'essen' ein Problem?

Viele Grüsse vom gox

 

HI GD

Sie flehte, ich sollte sie endlich in die Hölle ficken

solle

Find ich super, das Ganze. Die KG erzählt sehr viel Handlung in kurzer Zeit und schmalen, knackigen Worten. So mag ich das.
Wenn die Geschichte auch keinen tieferen Sinn in sich birgt, gefällt sie mir doch sehr gut. SChön!

Aber ich bin mir sicher, dass dir da bestimmt noch ein besserer Titel einfällt!

lieben Gruß

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo gox,

die Geschichte hast Du sehr munter erzählt, sie hinterlässt mich dennoch etwas ratlos

Ja, was soll ich dazu noch erklären, als ich schon getan habe. Ich müsste die Geschichte umstricken oder mehr erzählen ... :hmm: :sealed: .
Danke fürs Lesen und kommentieren

Hi aris

Find ich super, das Ganze. Die KG erzählt sehr viel Handlung in kurzer Zeit und schmalen, knackigen Worten. So mag ich das.

Danke, ... :)


Aber ich bin mir sicher, dass dir da bestimmt noch ein besserer Titel einfällt!
Mir gefällt er *grübel*:D


Lieben Gruß


Goldene Dame
PS:
@all
Habe die Geschichte nach euren Anmerkungen hin überarbeitet. Merci dafür :)

 

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