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Brauner Schnee, das Glück aus Ankara

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20.11.2001
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Brauner Schnee, das Glück aus Ankara

»Kann ich bei dir schlafen?«, schrie sie mir ins Ohr, nachdem wir uns kaum eine halbe Stunde durch Blicke und einen Joint, den sie mir weiterreichte, kannten. »Ich fühl mich zuhause so verlassen, wenn mein Freund nicht da ist, ich halt das nicht aus.«
Da, wo ich wohnte, in dem Mädchenheim, hatte ich das einzige Zimmer im Erdgeschoß, das man nicht von der Polizei gegenüber sehen konnte.
»Ja, gern«, schrie ich zurück. »Wie heißt du denn eigentlich?«
»Angie, und du?«
»Inge.«
Aus den Boxen dröhnte Frank Zappa so laut, daß man sein eigenes Wort kaum verstehen konnte. Deshalb redeten wir auch nicht viel, sondern sahen den beiden Männern auf der Tanzfläche zu, wie sie die Musik in seltsame Bewegungen umsetzten, die eher an magische Rituale erinnerten, als an tanzen. Ich bewunderte sie im Stillen für ihr Selbstbewusstsein.
Irgendwann hatten Angie und ich genug von dieser Räucherkammer und gingen hinaus an die frische Luft. Die öffentlichen Verkehrsmittel hatten längst ihren Betrieb eingestellt, so wanderten wir durch das schlafende Häusermeer, bis wir bei dem Fenster ankamen, das ich beim Weggehen offen gelassen hatte. Wir stiegen ins Zimmer ein.
»Machst du das immer so?«, fragte Angie mit einem Grinsen im Gesicht.
»Ja.«
»Und das fällt gar nicht auf?«
»Nein, bis jetzt nicht. Wenn um zehn die Anwesenheit kontrolliert wird, bin ich ja immer da. Also kein Grund, sich um mich Sorgen zu machen.« Ich musste lachen. Doch mein Lachen gefror im nächsten Moment.

Angie holte ein Stück Alufolie heraus, entrollte es, darin lag weißes Pulver, das sie auf einen Löffel dosierte. Aus einer kleinen gelben Plastikflasche tropfte sie etwas Zitronensaft dazu und hielt die Feuerzeugflamme darunter. Um alles restlos aufzusaugen, legte sie ein winziges Stück Watte auf den Löffel. Ich schaute ihr gebannt zu und hatte Angst. Angst, dass sie zu viel erwischen könnte und dann in meinem Zimmer liegt.
»Mach dir keine Gedanken«, beruhigte sie mich, »ich weiß schon, was ich tu. Kannst du mir mal helfen und den Schal fester binden?«
»Ins Bein willst du dich stechen?!«, fragte ich.
»Ja, meine Arme sind schon so verknorpelt, da hab ich schon zu oft reingestochen.« Sie sagte das, als wäre es das Normalste der Welt, dass man sich eben in die Beine sticht, wenn die Arme schon kaputt sind. Sie zog etwas Blut auf und drückte dann die Spritze leer. Mir wurde übel.
»Warum machst du das, Angie?«
»Ich mach das schon, seit ich vierzehn war. Da bin ich von meinen Eltern abgehauen, oder besser gesagt, sie haben mich hinausgeprügelt, und dann hab ich bei ein paar Junkies Unterschlupf gefunden. Erst kam ich mir vor, wie ein Außenseiter, aber dann hab ich irgendwann mit Sniefen angefangen, und gehörte richtig dazu. Von meinen Eltern hab ich nie wieder was gehört.« Sie schien nachdenklich zu werden. »Aber ich bin nicht süchtig, wenn du das glaubst.«
Ich traute meinen Ohren nicht. »Du bist nicht süchtig, wo du doch schon gar nicht mehr in die Arme stechen kannst?«
»Nein, bin ich ehrlich nicht. Manchmal mach ich ein paar Tage Pause, das tut mir überhaupt nichts.«

Ich war verwirrt, glaubte ich doch bisher den Erzählungen, Heroin mache sofort abhängig. War es ein Märchen oder Angie eine seltene Ausnahme? Oder hatte sie doch gelogen?
Als sie mit allem fertig war und mir wieder ihr Gesicht zuwandte, sah ich in ihre Augen. Sie hatte plötzlich einen markanten schwarzen Ring um ihre graublaue Iris, und ich fand das einfach faszinierend schön, konnte nur mehr ihre Augen anstarren, die so cool wirkten und zugleich soviel Tiefe verrieten, als könne man in sie kriechen, um sich geborgen zu fühlen.
Wir spielten die halbe Nacht Karten und mit jedem Blick zu ihr wünschte ich mir auch solche Augen.

Angie schlief dann die ganze Woche bei mir. Wir machten alles gemeinsam, Arbeit hatten wir ja beide nicht. Wir hätten schwimmen gehen können, es war Mitte Juli und hatte dreißig Grad. Aber das wollte sie nicht, wegen der Einstichstellen. So waren wir tagsüber meistens in ihrer Wohnung. Die Küche war nur mit wenigen, weiß furnierten Küchenkästen zwischen Herd und Kühlschrank eingerichtet und sah unbenutzt aus. Das Wohnzimmer hingegen war reich mit indischen Zutaten geschmückt – bestickte und gebatikte Tücher, Halsketten mit filigranen Anhängern und ein Bild von Shiva hingen an den Wänden, Ravi Shankar drehte sich am Plattenteller, Räucherstäbchen und Kerzen verbreiteten den passenden Duft, und während ich mich auf einen der ledernen Hocker niederließ, stellte sie das indische Teeservice auf den kleinen runden Holztisch.
Sie erzählte mir, dass ihr Freund gerade in der Türkei sei, um dort etwas einzukaufen. Ich sah sie ungläubig an. Ein wenig zweifelte ich an ihren Worten und hatte den Verdacht, dass sie das alles nur erzählte, um sich wichtig zu machen. Warum verriet sie es mir sonst? Aber wenn ich in ihre Augen sah, dann wusste ich, dass sie tatsächlich die Wahrheit einfach so unbefangen auf den Tisch legte. Ich bewunderte sie sogar dafür, dass sie das konnte. Wenn ich über meine Situation redete, hatte das immer nur einen nicht enden wollenden Tränenfluss zur Folge. Aber Angie schien stark zu sein. Wenn sie erzählte, warum sie einst von zuhause weggelaufen war, brach sie nicht in sich zusammen, konnte reden und mich mit ihrem Blick gefangennehmen.

Langsam wurde Angie nervös, weil noch immer nichts im Briefkasten war. Ich fühlte mit ihr und machte mir Sorgen, ob ihrem Freund etwas passiert sein könnte. Am Ende der Woche ging ihr Vorrat aus. »Wenn das morgen noch immer nicht ankommt, muss ich mir von einem Freund was holen.«
»Ich dachte, du brauchst es nicht? Wir haben doch immerhin noch was zu rauchen hier.«
»Nein, es ist nur wegen meinem Freund, um mich zu beruhigen. Ich kann nicht leben ohne ihn. Wenn er dann da ist, mach ich eine Woche Pause, um es dir zu beweisen, okay?«
Ich schämte mich für meine Frage, wollte nicht das Vertrauen zerstören und sagte: »Ich glaub dir ja, du brauchst mir nichts beweisen. War doch nur Spaß.«

Am nächsten Tag machte sie beim Öffnen des Briefkastens einen Luftsprung, als käme aus ihm das pure Leben. Endlich war das Buch, dessen Seiten zu einem Geheimversteck ausgehöhlt waren, angekommen. In der Küche nahm sie das Folienpäckchen sofort heraus und öffnete es. Ich staunte, dass der Inhalt nicht weiß sondern braun war und sie meinte freudig: »Das ist was besonders Feines, da ist noch nichts gestreckt, das ist völlig rein.«
Sie nahm ihren Löffel und bereitete sich eine Mischung zu. Statt lang mit der Hose herumzutun, um ins Bein zu stechen, sah sie in den Spiegel an der Wand und stach sich in den Hals. Daran konnte ich mich noch immer nicht gewöhnen, obwohl ich ihr jetzt schon so oft zusah, wenn sie sich irgendwo hineinspritzte. Und dann noch dazu in den Hals. Aber ich beneidete sie um ihr entspanntes Gesicht danach, um ihre Augen und dafür, dass sie dann alles so locker nehmen konnte.
Angie würde mir sicher was abgeben, dachte ich, dann könnte ich mich auch einmal so fühlen wie sie. Und dann sagte ich mir, dass ich es ja auch sniefen könnte, ich müsste es ja nicht spritzen, das würde ich mich sowieso nicht trauen. Aber wenn Angie davon nicht süchtig wurde, dann könne ich es doch sicher zumindest einmal ausprobieren, ohne gleich nicht mehr davon loszukommen. Ich schaute wieder in ihre Augen, die jetzt sogar vor Glück richtig strahlten. Das Graublau zwischen der Pupille und dem großen, schwarzen Kreis leuchtete, und ich konnte meine Frage nicht mehr zurückhalten: »Lässt du mich was sniefen?«

Ihre Antwort war klar und deutlich, sie wusste, wovon sie sprach: »Nein. Bei mir bekommt niemand sein erstes Heroin. Ich verkaufe nur an Leute, die bereits süchtig sind. Alle Dealer, die das anders machen, sind Arschlöcher, und ich will keins sein.«
Sie schlief ab nun wieder bei sich zuhause. Vormittags trafen wir uns noch drei Tage lang, um unter den Ankommenden der Züge aus der Türkei nach ihrem Freund Ausschau zu halten.
Während des Wartens erinnerte ich mich daran, dass sie eine Woche Pause machen wollte, wenn er zurückkäme, und, als hätte sie meine Gedanken gelesen, meinte sie: »Wenn Paul dann da ist, kommen wir sicher eine Woche lang nicht aus dem Bett. Wie letztes Mal. Da war ich die ganze Woche über clean, so glücklich war ich.«

Nachdem Paul ankam, hab ich Angie nie wieder gesehen. Als ich zwei Wochen später bei ihr vorbeischauen wollte, stand die Wohnung leer. Die Nachbarin steckte ihren Kopf zur Tür heraus. »Die sind delogiert worden, haben die Miete nicht bezahlt. Naja.«

*

Der erste Schnee fällt vom Himmel. Ich sitze im Aufenthaltsraum und wärme meine Hände an einem warmen Häferl Kakao. Neben mir sitzt Ilona, liest Kronen-Zeitung und schielt immer herüber, als hätte sie Angst, dass ich die Buchstaben herauslesen könnte. Sie blättert von Seite fünf auf Seite sechs, und da seh ich diese Augen aus dem Schwarz-Weiß-Druck strahlen. Ich bekomme eine Gänsehaut bei dem Anblick und lese die Überschrift:
»Heroinschmuggler an Grenze verhaftet: Freundin setzt sich goldenen Schuss« steht groß über drei Spalten geschrieben. Ilona will weiterblättern, ich halte ihre Hand zurück. Sie erkennt, wohin meine Augen gerichtet sind, und sagt:
»Is’ eh nicht schade drum …«

 

Liebe Bella!

Danke Dir fürs Lesen und Deinen netten Kommentar! :)

Ich habe mir nie Gedanken gemacht, welche Menschen dahinter stecken und wie ihr Leben ausgesehen haben könnte.
Ich glaube, das wird mir nach deiner Geschichte nicht mehr so leicht passieren...

Sowas freut mich ganz besonders. :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Haeferl,

alles in alem eine interessante Geschichte, die unter die Haut geht.

Dennoch: als einschlaegig erfahrene Person moechte ich Dir empfehlen, nicht

Heroin als "brauner Schnee aus Ankara" zu bezeichnen, zumal das sachlich nicht richtig ist.

Das Braune kommt naemlich zu 100% aus Bingoel, und das liegt in Ost-Anatolien, nach Lesart einiger Unverbesserlicher auch 'Kurdistan' genannt.

Und ueberhaupt: Pulver (=Heroin) ist braun; Schnee (= Kokain) ist weiss.

vielleicht selber mal ein Blech rauchen, entspannen & dann begreifen....

so long,

- Larry Moreno -

 

Hallo Larry Moreno!

Danke Dir fürs Lesen und Deinen informativen Kommentar! :)

Das Braune kommt naemlich zu 100% aus Bingoel, und das liegt in Ost-Anatolien, nach Lesart einiger Unverbesserlicher auch 'Kurdistan' genannt.

So genau wußte ich das natürlich nicht, die Türkei als Herkunftsland war mir irgendwie ausreichend. Und da "Ankara" vom Klang her gut in den Titel paßt, werd ich ihn wohl auch so lassen. - Ich denke, die Mädchen müssen das nicht so genau wissen, der Typ ist in die Türkei gefahren, von dort kommt er auch wieder. Ob er dort in der Hauptstadt oder im hintersten Winkel einkauft, ist für die Geschichte ja eigentlich nicht relevant (wäre es nur, wenn ich damit eine politische Aussage treffen wollte oder eine Geschichte über den Typ schreibe ;)). Trotzdem danke für die Auskunft. :)

Und ueberhaupt: Pulver (=Heroin) ist braun; Schnee (= Kokain) ist weiss.
Also ich hab schon festgestellt, daß sich diverse Bezeichnungen regional verschieben oder mit der Zeit verändern. Den Ausdruck "Pulver" für Heroin hab ich hier zum Beispiel noch kaum gehört, also es verwendet praktisch niemand - was vielleicht daran liegt, daß wir zu Tabletten "Pulverl" sagen. Dafür sagen viele "Dope" zu Heroin, worunter man woanders aber auch Haschisch versteht, das bei uns hauptsächlich als "Shit" bezeichnet wird.
Auf dem Gebiet von Heroin und Kokain bin ich (zum Glück) zwar eher Laie geblieben, aber ich bin ziemlich sicher, daß man bei uns zu beidem "Schnee" sagt, wobei "Koks" für Kokain gebräuchlicher ist - werde mich da aber noch genauer erkundigen. Heroin ist, zumindest laut meinem Halbwissen, nach dem Strecken ja auch nicht mehr so braun... So ein reines "Zeug" (so wird es auch genannt) kriegt ein Süchtiger ja kaum zu sehen.
Letztlich ist es aber eigentlich auch egal, da die Erzählerin ja mit ihrem Wissen erzählt. ;)

vielleicht selber mal ein Blech rauchen, entspannen & dann begreifen....
Vor Heroin und Kokain hab ich immer Halt gemacht und werde das auch weiterhin so halten. Aber ich hab auch so viel zu tief runtergeschaut - jedenfalls tief genug, um zu begreifen...

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Häferl,

für mich als Unbedarfte, war deine Geschichte sehr interessant.

Ich habe in meinem Leben noch nicht mal gehascht.
Manchmal denke ich: versuchs doch mal, man soll ja dabei Pfunde verlieren. :sealed:
War nicht so ernst gemeint. ;)

Und doch kann ich es nachvollziehen, das Inge, naiv wie sie war, es auch einmal probieren wollte.
Denn Angie vermittelte ihr, nach dem Spritzen, Schönheit,(Augen) Zufriedenheit und Stärke.(Lockmittel des Teufels) Kann mir vorstellen, dass dies vielen jungen Leuten zum Verhängnis wird. Da ist es ja schon edel von Angie, ihrer Freundin nichts abzugeben.

Das deine Geschichte so enden würde, habe ich mir fast gedacht.
Durch den Schock, den Inge dadurch bekommen haben muß, denke ich, wird sie niemals eine Droge zu sich nehmen.
Also, hat diese Begegnung etwas Gutes gehabt.
So hat wohl jeder seine Aufgabe im Leben.

Hättest du Angie eine Entziehung machen lassen, wäre meines Erachtens, die Schwere und der Sinn deiner KG verloren gegangen.

Deine natürliche, schnörkellose Sprache hat mir gefallen.

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo Coleratio!

Danke auch Dir fürs Lesen! Freut mich sehr, daß Dir die Geschichte gefallen hat! :)

Kann mir vorstellen, dass dies vielen jungen Leuten zum Verhängnis wird.
Bestimmt. Auf mich haben diese schwarzen Ränder und die kleinen Pupillen immer sehr anziehend gewirkt. Ich konnte oft gar nicht wegschauen, wenn jemand solche coolen Augen hatte. - Mittlerweile wirkt sich der Anblick solcher Augen allerdings mehr als Gänsehaut aus...

Da ist es ja schon edel von Angie, ihrer Freundin nichts abzugeben.
Ja. Zugleich sehe ich es als Eingeständnis von Angie, daß es nichts Gutes ist, was sie da tut. Und doch redet sie es sich schön, leugnet sogar ihre eigene Sucht.

Durch den Schock, den Inge dadurch bekommen haben muß, denke ich, wird sie niemals eine Droge zu sich nehmen.
...wird sie niemals harte Drogen zu sich nehmen. - Die beiden haben sich während eines Joints kennengelernt. ;)

Ich habe in meinem Leben noch nicht mal gehascht.
Manchmal denke ich: versuchs doch mal, man soll ja dabei Pfunde verlieren.
Hm, ja, also die Haschisch-Diät funktioniert im Groben gesagt so: Man hat Hunger, es freut einen aber nicht so richtig, aufzustehen und sich was zu essen zu machen. Deshalb raucht man erst einmal eine, weil man meint, es freut einen hinterher mehr, außerdem weiß man, daß Haschisch appetitanregend wirkt. Das dauert natürlich alles seine Zeit, bis die Mischung fertig ist usw., das Rauchen selbst dauert auch eine Weile, inzwischen vergißt man den Hunger und hängt anschließend wieder faul herum. Irgendwann meldet sich der Magen wieder, aber es freut einen grad nicht, aufzustehen und sich was zu essen zu machen. Deshalb raucht man erst einmal eine, weil man meint, es freut einen hinterher mehr ... :D
Die Diät kann man aber billiger haben, indem man sich mit anderen Beschäftigungen vom Hunger ablenkt. ;)

Deine natürliche, schnörkellose Sprache hat mir gefallen.
Danke, das hör ich am allerliebsten... :)

Angua schrieb:
Sorry, wollte nur mal vorbeischneien und schauen, ob' s die neue Version schon gibt.
Dauert leider noch. Irgendwie bin ich ganz furchtbar langsam...;)
(Ich verplempere wohl zu viel meiner Zeit mit Kritiken...:D)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Haeferl,

.. auch nach einigen Monaten Distanz: der drogenkundige Leser empfiehlt, sich mit den aktuellen Bezeichnungen fuer 'das Braune' zu befassen und auch ruhig mal selber ein Blech zu loeten.
Uebrigens ist das Braune schon lange nicht mehr hip.
Von Flensburg bis Muenchen ist jetzt crack der Renner.
Ich empfehle: weniger Germanistenseminar und mal hinterm Hauptbahnhof schauen, da wo die Drogenwelt noch in Ordnung ist.
Stilistisch ist die Sache aber OK....

besten Gruss, dein

http://www.dawsoncountyne.net/sheriff/fugitives/fug012/

 

Hallo Larry Moreno!

Danke Dir fürs Lesen und Deinen Kommentar! :)

der drogenkundige Leser empfiehlt, sich mit den aktuellen Bezeichnungen fuer 'das Braune' zu befassen und auch ruhig mal selber ein Blech zu loeten.
Die drogenkundige Autorin hat halt keine aktuelle Geschichte geschrieben, genaugenommen spielt sie so ungefähr 1982. Daher auch kein Crack, das gab es damals noch nicht, und hätte es das schon gegeben, wäre es auch kein Grund, nicht ebenso über andere Drogen zu schreiben. Erst gestern hatte ich eine nette Unterhaltung mit einem Junkie - aber der hat noch mehr Jahre am Buckel als ich, ein Überbleibsel wahrscheinlich aus einer längst vergangenen Epoche...:susp:

Ich empfehle: weniger Germanistenseminar und mal hinterm Hauptbahnhof schauen, da wo die Drogenwelt noch in Ordnung ist.
Das ist jetzt echt blöd: Wir haben in Wien keinen Hauptbahnhof. :shy:

Schön, daß Du die Geschichte stilisitisch ok findest. :)

Liebe Grüße,
Susi :)

PS.: Was hat es denn mit dem Link auf sich?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Haeferl,

sorry fuer meine neunmalkluge Besserwisserei und das Herumhacken auf einem Lapsus, den Du schon in deiner ersten Replik hinreichend und zufriedenstellend erklaert hattest.
Leider war mir beim wiederholten Durchsehen der Kommentare gar nicht aufgefallen, dass es mittlerweile eine zweite Seite mit Kommentaren zu deiner story gibt.
Infolge dessen glaubte ich, mein vielleicht etwas zu lebensnaher Ratschlag fuer etwas sinngestaltende experience sei Opfer der oertlichen Zensur geworden, weshalb ich mich sinnloserweise wiederholte.
Fuer deine dennoch verstaendnisvolle und geduldige Antwort meinen aufrichtigen Dank !
Ach ja: der link auf Larry 'Phil' Moreno - das ist nur ein Hinweis darauf, dass das Leben Geschichten schreibt, die weder Du noch ich uns jemals ausdenken koennten.
Ich entdeckte ihn zufaellig per 'Google' als ich meinen AKA (also known as) eingab und von dem Treffer angenehm ueberrascht wurde.
Kleinkriminelle koennen nun mal gute story-teller sein; Karl May hat es vorgemacht und von anderen Autoren ist es wahrscheinlich nur nicht so bekannt.

einen lieben Gruss nach Wien,

- Larry 'on the run' Moreno -

 

Kleinkriminelle koennen nun mal gute story-teller sein

hallo larry,
ich weiß natürlich dass der vergleich hinkt und außerdem absolut nicht angebracht ist --- aber er kam mir beim lesen deines letzten beitrags ganz spontan in den sinn: ein gewisser adolf hat sein berühmtestes buch im gefängnis von landsberg geschrieben - allerdings war er dort schon etwas mehr als nur ein "kleinkrimineller".......und unglücklicherweise entwickelte er sich noch viel zu viel weiter!

sorry - ist natürlich off-topic, susi! - kannst auch gleich wieder löschen, wenn du möchtest

gruß
ernst

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo Ernst,
sorry, wenn ich etwas scharf zurueck geben muss: wenn du weisst, dass der Vergleich hinkt, bitte verwende ihn nicht - das ist naemlich dumm !
(Zur Erlaeuterung: ich weiss, dass ich mir die Finger verbrenne, wenn ich sie auf die angestellte Herdplatte druecke - und lasse es deshalb sein!!!)
Jetzt, wo Du aber schon damit begonnen hast, Aepfel mit Birnen gleichzusetzen auch noch eine interessante zeitgeschichtliche Beobachtung von meiner Seite.
Stell Dir vor, der bekannte Landsberger Insasse beendete sein Leben mit einer Kugel in den Kopf fuer sich und seine Eva - richtig ???
... und wer, meinst Du, tat es ihm gleich in juengerer Zeit?
Hm, hast Du es erraten ?
Natuerlich, der Gerd (Bastian) und die Petra (Kelly) von den Gruenen waren es und haben somit mehr gespenstische Gemeinsamkeit als Parteivorsitzende mit dem bekannten Braunmann als mein AKA mit eben diesem.
Ich lege ausdruecklich Wert auf diese Feststellung und hoffe, dass das auch bei Dir angekommen und verstanden worden ist.

so long, buddy,

dein Larry Moreno

 

Sorry Ihr Lieben.

aber den gegenwärtigen Diskussionsverlauf kann ich unmöglich Häferls Geschichte entnehmen. Wie wäre es, wieder zur Sache zu kommen?

 

Hi Susi,

ja, mir hat deine Geschichte auch gefallen. Gute, schnörkellose Umsetzung. Zu Beginn (und auch noch im Mittelteil) war mir das Problem der Drogensucht - gerade bei solch harten Drogen - jedoch zu positiv dargestellt. Da hatte ich schon Befürchtungen, wo diese Geschichte wohl enden würde. Aber das hast du ja mit dem Schluss geradegerückt. Und es ist ja tatsächlich so, dass Süchtige sich gerne etwas vormachen. Ich habe selbst genug Leute vor die Hunde gehen sehen... Damit ist dein Schluss auch einfach nur realistisch (auch wenn sich einer der Kritiker ein erfreulicheres Ende erhofft hatte). Denn den Ausstieg schaffen nur die Wenigsten.

Eine traurige, melancholische Geschichte, leider absolut aus dem Leben gegriffen, wie es tausendfach um uns herum passiert.

Viele Grüße
Kerstin

 

Liebe Kerstin!

Danke Dir fürs Lesen und Deine anerkennenden Worte! :)

Und es ist ja tatsächlich so, dass Süchtige sich gerne etwas vormachen.
Richtig. Und daß es für Menschen, denen es eh schon nicht so gut geht, die keinen richtigen Halt haben, nur zu leicht recht rosig aussieht, und sie auch einmal probieren wollen.
Die beste Suchtprävention ist auf jeden Fall, die Kinder glücklich zu machen.

Den Schluß werd ich aber auf jeden Fall noch ausbauen, habs weder vergessen noch aufgegeben, nur noch nicht gemacht. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi!

Viel neues kann ich bei so vielen Vorkritikern nicht mehr schreiben. Aber mitteilen wollt ich Dir das schon, dass mich Deine Geschichte beeindruckt hat. Du lässt einen miterleben. Dank der Rubrik bin ich auch nicht auf die Idee gekommen, dass Heroin positiv rüberkommen würde - ich sehen gerade den Mittelteil als sehr stark an, mit dem Schluss rückwirkend sogar noch verstärkt.
Gelungen. Macht nachdenklich.

liebe Grüße
Anne

 

Liebe Anne!

Daß Dir die Geschichte gefällt, freut mich ganz besonders! :)

Ich weiß jetzt auch nicht, was ich sagen soll, aber Deine Worte bauen schon ziemlich auf. Deshalb werd ich mir jetzt einfach Dein Lob noch ein paarmal durchlesen. :)

:kuss: fürs Lesen und Deinen Kommentar,

alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Häferl!

Eine wirklich ergreifend und sehr gut geschilderte Geschichte. Hat sehr Spaß gemacht, sie zu lesen.
Nachdem ich deine Geschichte gelesen hatte, war ich nachdenklich. Leider spielen Drogen inzwischen eine (schlimme) tragende Rolle in der Jugend, was ich manchmal selbst sehen muss.
Besonders das Ende ist meiner Meinung nach sehr gelungen.

Grüße!
One

 

Hallo one weak!

Danke Dir fürs Lesen und Deine lobenden Worte! :)

Leider spielen Drogen inzwischen eine (schlimme) tragende Rolle in der Jugend,
Vielleicht, weil nicht viel anderes da ist, das eine Rolle spielen kann. Vielleicht, weil es so viel gibt, wovor man flüchten muß, um es zu ertragen. Wenn die Welt nicht lebenswerter, sondern nur verkommerzialisierter wird, wird sich das auch nicht ändern, im Gegenteil...

Entweder, wir lieben unsere Kinder, oder wir machen so weiter wie bisher.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Wow Häferl ...

Zunächst wollte ich ein bisschen meckern, von wegen Realismus des ersten Gesprächs der beiden. Aber Schwamm drüber.
Eine super, einfühlsame Geschichte. Erschreckend die Selbsttäuschung von Angie. Prima ihre Einstellung zum Anfixen.

Schreckliches, schon beinahe zu erwartendes Ende. Bin noch ganz hin und weg. Daher gibt´s einen dicken :thumbsup:

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Häferl!

Ich hab die Geschichte vor ein paar Tagen schonmal gelesen, dann aber keine Zeit mehr gehabt.

Jedenfalls: mir hat sie gefallen, schon der Anfang brachte mich dazu, weiterzulesen. Die beiden Prots charakerisierst du ganz toll, ohne dafür viele Worte zu brauchen.

Das Ende - mhm, finde ich etwas sehr vorhersehbar, auch wenn das vielleicht daran liegt, dass es einfach realistisch und darum eben leider auch bekannt ist.

Trotzdem eine Geschichte, die beeindrucken kann.

In diesem Sinne
c

 

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