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Bruchpiloten

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08.01.2002
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Bruchpiloten

Nachdem sie sich zum dreißigsten Male getrennt hatten, jedes Mal die Trauer des endgültigen Verlustes, künftig ohne den anderen leben zu müssen, geübt und geübt hatten, brachte das einundreißigste Mal eine Wende.

Angefangen hatte es wie immer. Sie stritten sich heftig um irgendetwas. Meist wussten sie am Ende des Tages schon nicht mehr, was sie so leidenschaftlich in Rage gebracht hatte. Nur der Groll, der wie eine Rauchwolke zwischen ihnen hing, brauchte seine Zeit, um sich aufzulösen. Mal musste er deswegen länger husten, mal sie.

Danach war es wieder luftig zwischen ihnen und leichtherzig tauchten sie zwischen den Wolken durch.

Angefangen hatte es wie immer, und wie immer wären sie nach zwei oder drei Tagen wieder schüchtern aufeinander zugegangen mit wundgestoßenen Nasen, aber festem versöhnenden Händedruck.

Dem einundreißigsten Mal sollte jedoch kein zweiundreißigstes mehr folgen. Vielleicht hatte sich dies schon angekündigt als sie sagte, dass es ihr wie ein langer Segelflug vorkäme. Ein Gleiten hoch aus den Lüften in weitgeschwungenen Wellen hinab. Nach jedem Streit tiefer.

Wenn bei einem Flugzeug der Motor ausfällt, hatte er erklärt, dann tragen die Flügel noch sehr weit. Man muss nur den Steuerknüppel hochziehen, dann fliegt das Flugzeug lange Wellen.

Seit dem fünfundzwanzigsten Streit hatten sie den Schrecken der Stille gefühlt.

Vor dem sechsundzwanzigsten Streit versprachen sie sich stets nach oben zu schauen, die Nase in die Luft zu halten. Und wie er vorausgesagt hatte, fühlten sie sich getragen und gehalten.

Das siebenundzwanzigste Mal passierte erst nach einer ganzen Weile, denn sie hatten einen warmen Aufwind genutzt, um weiter hochzusteigen. Überrascht blickten sie sich an und einer argwöhnte die Ursache beim anderen.

Beim achtundzwanzigsten Streit weigerte sie sich, weiter nach oben zu schauen. Mir tut der Hals weh, sagte sie, und blickte zur Seite.

Er hatte nach dem neunundzwanzigsten Mal selbst angefangen, missmutig hinab zu blicken und der Boden kam bedrohlich näher. Die Hoffnung flog auch aus seinem Gesicht.

Beim dreißigsten Streit hatten sie beide vor Angst geschrien, weil sie vom Himmel fielen und auf die Erde zurasten.

Der Sturz geschah aber erst beim einundreißigsten Mal. Das Flugzeug warf sich zur Seite, als wollte es etwas Verdorbenes auskippen und spuckte beide heraus. Entsetzt stoben sie auseinander, jeder in eine andere Richtung.

Dass sie Glück gehabt hatten, weil ihnen die Erinnerung nur ein paar hässliche Narben hinterließ, das nahmen sie nicht wahr.

 

Hallo lakita!
Eine schöne Geschichte, guter Titel! Tja, so kanns gehen.
Du hast das Flugzeug sehr gut als Symbol für eine Beziehnung eingesetzt. Wer kennt ihn nicht, den Moment an dem man begreift, dass eine Beziehnung nicht ewig weitergehen wird? Und doch ist dann nicht gleich Schluss.
Hoffentlich nehmen die Beiden nach ihrer endgültigen Trennung auch ein paar schöne Erinnerungen mit ...

Gruss merettschen

 

Hallo lakita,

ich kann mich, dem Vorposter nur anschließen, eine gut gelungene Geschichte, schön verpackt in eine Metapher:thumbsup:

lieben Gruß Weltflucht

 

Hallo merettschen und Weltflucht,

ich danke euch beiden herzlich für das freundliche Feedback. Wenn man eine Geschichte reinstellt auf kg, zittert man immer ein büschen, ob sie komplett durchfällt oder angenommen wird.

Nun gehts mir ... *auuuffaaatmeee* :)


Liebe Grüße
lakita

 

Mir tut der Hals weh...
diesen Satz finde ich besonders gut, liebe Lakita.
Eine Wende, die körperlich gezeigt wurde, leitete den Sinkflug ein. Man hätte auch ein Boot nehmen können, das anfängt zu schlingern, aber deine Metapher mit dem Fliegen finde ich sehr viel besser.
Erst habe ich überlegt, ob es für die Geschichte sinnvoll ist, wenn ich etwas Hintergrundwissen über die Protas habe. Aber nein, das brauche ich nicht, weil du allgemein sprichst über eine Sache, die wohl jeder schon erlebt hat.
Sehr schön, deine Sprache hat mir wieder gut gefallen.

Bruchpiloten....ich hoffe mal, dass es nciht zum Hals zur Seite drehen kommt und man vorher einen Weg in die Lüfte hinauf findet.

Gerne gelesen,
jurewa

 

Hallo liebe Jurewa,

danke für dein Lob. Davon kann ich immer jede Menge gebrauchen, wie wohl so jeder hier auf kg. :)

Ich hab versucht, alles, was auf individuelle Protagonisten hinweisen könnte, rauszulassen, denn es ging mir tatsächlich ums Prinzip, das System, das hinter einer Trennung manchmal stehen kann.
Das ist immer ein bisschen auch Gratwanderung, weil sich eben nur Individuen auf individuelle Weise trennen und schon ist man doch gezwungen, charakterliche Details darzustellen.
Z.B. grad, dass die Prota den Kopf wegdreht, weil sie nicht mehr nach oben blicken kann/mag, das ist ein Stück Hintergrundwissen.

Wenn es dir trotz allem ausgereicht hat, um mit der Geschichte etwas anfangen zu können, dann ist es gut und ich bin beruhigt.

Da auch du am Ende noch etwas von Hoffnung schreibst und schon merettschen dazu was geschrieben hat, möchte ichs nicht so unkommentiert lassen: mir ging es um die Darstellung des Ablaufs einer Trennung, nicht um das, was dann später aus der Erinnerung heraus draus wird und auch nicht darum, was nach der Trennung oder kurz vor der Trennung noch gerettet, wieder in Ordnung gebracht werden kann. Es sollte nur ein ganz konzentrierter kleiner Ausschnitt sein. Und eigentlich ist mein letzter Satz schon ausserhalb der Geschichte. ;)

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo King Kong,

ich kann deine Komplimente nicht annehmen, auch, wenn ich dir herzlich Danke sagen möchte und mich über dein Lob sehr gefreut habe.
Nein, das ist jetzt kein Kokettieren!
Es ist nur so, dass ich mich da nicht einfinden mag. Die Geschichte ist keine, um von Talent zu reden.
Ich weiß, wenn man jemandem lobt, ihm ein Kompliment macht, dann ist es der Job des Empfängers, das auch annehmen und gut aushalten zu können.
Dein Lob vermag ich (leider) nicht in seiner Gänze auszuhalten und kanns nicht annehmen.

Ich glaube, ich habe deswegen bei dir diese Reaktion hervorgerufen, weil ich vielleicht eine Situation, die dir sehr nahe gegangen ist, gut getroffen habe. Irgendetwas in dieser Geschichte mag der Auslöser gewesen sein.
Wenn ich dich berühren konnte mit dieser winzigen Geschichte, dann ist es gut und das Kompliment, das darin enthalten ist, das vermag ich gerne anzunehmen.

Lieben Gruß
lakita

 

Meist wussten sie am Ende des Tages schon nicht mehr was sie so leidenschaftlich in Rage gebracht hatte.
mehrKOMMA
Abwechselnd musste mal er länger deswegen husten, mal sie.
ich finde das "deswegen" schlecht platziert, weiß aber auch nicht genau, wo ich das gerne stehen sehen würde ... entwerder nach "musste" oder nach "er"
Angefangen hatte es wie immer und wie immer wären sie nach zwei
immer, und
und wie immer wären sie nach zwei, manchmal drei Tagen
das liest sich aber komisch: wie immer, aber auch manchmal ;)

Hallo Kollegin ;)

Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung hier leider nur bedingt anschließend. Aber sei beruhigt: Es liegt an mir, nicht an dir ;) Ich hab die geschichte eben beim Lesen nur nicht verstanden :Pfeif:
Aber die nachfolgenden Kommentare brachten Licht in mein dunkles Hirn.

Bruder Tserk

 

Hallo Tserk,

lieben DANK fürs Fehlerraussuchen und erst recht danke für dein Feedback.

Ist völlig ok, dass du mit diesem Text nix anfangen konntest. Spricht dafür, dass ich halt nicht jeden damit erreiche, was zwar schade ist, aber auch vermessen, es zu wollen und es ist vermutlich ein Hinweis darauf, dass dir solche leidvollen Beziehungen noch nicht vorgekommen sind, weder bei dir, noch bei Freunden oder Bekannten, wo du es miterleben konntest.

Ich glaube fest behaupten zu können: du hast auch wirklich nix versäumt ! :D

Fehler hab ich ausgebessert. Was ich mich gefragt hab, weil ich in Sachen Interpunktion kaum Wissen hab, ob nicht schon im ersten Satz zwischen "künftig und ohne" ein Komma hätte stehen müssen?

Lieben Gruß
lakita

 

Was ich mich gefragt hab, weil ich in Sachen Interpunktion kaum Wissen hab, ob nicht schon im ersten Satz zwischen "künftig und ohne" ein Komma hätte stehen müssen?
Nein, da "künftig ohne den anderen ..." ja (grammatikalisch) als Ganzes der Verlust ist. Wobei mir grad auffällt, dass der Verlust ja nicht sein kann, OHNE den anderen zu leben, denn das würde ja heißen, dass sie eben zusammen leben.
und wie immer wären sie nach zwei, oder drei Tagen wieder
Das "manchmal" ist da jetzt weg, aber das Komma gehört auch nicht dahin ;)

Bruder Tserk

 

Hallo lakita,

der Titel ist schon mal klasse! Warum komme ich nie auf solche Ideen?

Die sehr metaphorische Ebene von Menschen in ihren fliegenden Beziehungskisten ist grundsätzlich gut gewählt.

Mich aber stört die Nummerierung der Flugversuche, die dir als Chronolgie des Scheiterns dienen. Das raubt der Idee so ein wenig die die Flughöhe.

Da es aber sehr deutlich als konzeptionelles/tragendes Element des Textes hervorsticht, gibt es aus meiner Sicht keine Idee, wie du es anders hättest gestalten können.

Ohne diese Positionslampen wäre es vielleicht ein Blindflug geworden, und dann wärst du vielleicht gleich abgestürzt.

Ansonsten gilt: schöne Idee! Ich habe nie nach dem Notausgang Ausschau gehalten.

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,

danke für dein Lob und Feedback.

Ja, die Nummerierung ist mir wichtig ! Sie stellt nicht die Anzahl der Flüge dar, sondern die Anzahl der Versuche, es noch und nochmal wieder miteinander auszuhalten, zu versuchen oder einfach weiterzumachen.

Deswegen spreche ich von geflogenen Wellen (jede Welle eine Nummer sozusagen), die immer weiter nach unten führen.

Hoffentlich liest dies hier kein Pilot und korrigiert mich gnadenlos wegen meiner dilettantischen Darstellung eines Segelfluges. Aber es ging mir ja auch nicht um die technische Seite, sondern um den Vergleich. :shy:

Deine Kritik verstehe ich trotz allem richtig, denn ich sehe es wie du als Manko, dass ich die Nummerierung mit dem Flug vermischen musste.

Wenn man sich trennt, gibt es verschiedene Wege: der eine wäre, dass es gärt und irgendwann sich entlädt in einer Trennung, mag sie nun endgültig oder vorübergehend sein, der andere ist hier beschrieben: der immerforte Versuch, es nochmals auf die Reihe zu bekommen, weil keiner den anderen loslassen mag oder kann.

Lieben Gruß

lakita

 

hallo lakita,

mir hat deine Geschichte ebenfalls gefallen, die Metapher hast du wunderbar eingesetzt.
Was mich wie Rick auch etwas gestört hat waren die Nummerierungen.

Am letzten Satz habe ich mir das Hirn verknotet, ich bekomme ihn irgendwie nicht übersetzt...

Liebe Grüße
Katinka

 

Hallo Katinka,

herzlichen Dank für dein freundliches Feedback. :)

Mit den Nummerierungen hab ichs ja schon Rick gegenüber erklärt, verstehe aber den Einwand gut.

Der letzte Satz ist im Grunde genommen ein Hinweis darauf, dass das Leben weitergeht.
Bruchpiloten, die eine Bruchlandung erlitten haben, kommen nicht immer mit nur Narben davon, sowas kann auch tödlich ausgehen. Beide hatten also Glück, dass sie so glimpflich davon gekommen waren. So meinte ich es.

Ich gestehe, es sind ein paar Gedankengänge ausgelassen worden von mir.
Ich wollte bloß nicht mehr so viel erklären, um die Geschichte nicht mit einem anderen Thema zu verwässern. Und doch wollte ich ein irgendwie versöhnliches Ende.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita,

jetzt habe ich mich auch an deine Geschichte herangepirscht. Der Titel hatte mich zunächst gestört (ich bin begeisterter Nichtflieger). Ich wiederhole jetzt nicht die Vorschreiber, sondern verweile nur am Ende. Die beiden letzten Absätze erscheinen mir unstimmig mit der restlichen Geschichte:
Das (Segel)-Flugzeug, das bis dahin passiv dahinschwebt und von den beiden gesteuert wird, wird plötzlich aktiv und schmeisst die Prots hinaus. Damit stellt sich für mich die Frage: Was ist das Segelflugzeug? Es bedeutet wohl die Beziehung, das Zusammensein, aufeinander angewiesen sein. So habe ich es verstanden. Aber wieso wird diese Beziehung plötzlich aktiv und wendet sich gegen die Prots, zerstört sich damit doch selber - oder fliegt das Flugzeug alleine weiter?
Und den letzten Satz verstehe ich gar nicht - was wäre denn ein Unglück gewesen? Hätte es eine Möglichkeit gegeben, das Glück zu erkennen?

LG

Jo

 

Hallo lakita,

ein schöner, prägnanter Text, ideal zum Erbsenzählen:

Nachdem sie sich zum dreißigsten Male getrennt hatten, jedes Mal die Trauer des endgültigen Verlustes, künftig ohne den anderen leben

zu müssen, geübt und geübt hatten, brachte das einundreißigste Mal eine Wende.


Ich nehme dich mal beim Wort: Kann man Trauer üben? Auch das "künftig ohne den anderen leben zu müssen" hängt irgendwie etwas unglücklich in der Gegend herm.

Wie äre es mit:

"Nachdem sie sich zum dreißigsten Male getrennt hatten, jedes Mal die Trauer des endgültigen Verlustes durchlitten, und künftig ohne den anderen leben zu müssen, geübt und geübt hatten, brachte das einundreißigste Mal eine Wende."

aber festem versöhnendem Händedruck.

versöhnenden Händedruck

Dem einundreißigsten Mal sollte jedoch kein zweiundreißigstes mehr folgen.

Die Wiederholung von "Angefangen hatte es wie immer ..." ist irgendwie eindringlich. Diese hier empfinde ich als störend, kann dir aber nicht erklären, warum.

Ein Gleiten hoch aus den Lüften in weitgeschwungenen Wellen

Weitgeschwungene Wellen sind zwar eine tolle Alliteration, aber Kurven fände meine Technikerkrämerseele passender.

Vielleicht hatte sich dies schon angekündigt als sie sagte, dass es ihr wie ein langer Segelflug vorkäme. Ein Gleiten hoch aus den Lüften in weitgeschwungenen Wellen hinab. Nach jedem Streit tiefer.

Auf was sich "dass" bezieht, ist irgendwie etwas schwammig. Mit dem "nach jedem Streit tiefer" spannste du den Bogen zur gesamten Beziehung, was aber bezugsmäßig nicht ganz zu dem im Vorsatz erwähnten einunddreißigsten Mal passt.

Danach gibt es nichts mehr zu bemäkeln, ausser die absehbare Abzählbarkeit der Satzanfänge.

Fazit: Das Spiel mit den Begriffen und der Sprache der Flugwelt ist dir gut gelungen, für jemanden, der nichts von abstürzenden Flugzeugen versteht (wie mich), liest sich alles ganz logisch und nachvollziehbar. Der Ausklang mit nur ein paar Narben hat eine durchaus versöhnliche Komponente.

Gefallen hat mir die Prägnanz, mit wenigen Sätzen das Zerbrechen der Beziehung einzufangen und ins Flugzeug zu stecken. Zu bemängeln habe ich nur, dass die beiden Prots und der eigentliche Grund für das Scheitern der Zweisamkeit etwas undeutlich bleiben.


Schönen Gruß,

AE

 
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Hallo Lakita,

Deine Kurzgeschichte hat mir sehr gut gefallen.

Liebe Grüsse,
Mynherr Peeperkorn

 
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Lieber Jobär,

ich kann dir leider nicht sagen, was genau das Flugzeug ist und auch nicht was es am Ende für eine Bedeutung hat, dass es die beiden Protas auskippt. Wenn das Flugzeug ausschließlich für die Beziehung bzw. die Art der Beziehung dasteht, dann sieht es tatsächlich so aus, als entfalte es mysteriöse Eigendynamik. Ja, und dann klingt es auch unlogisch.
Wenn eine Beziehung zuende geht, dann entwickelt manchmal das Ende eine Art eigene Power. Wir sagen dann so schön: ein Wort ergab das andere, es gab Krach und NIE WIEDER! Frag nicht, wieviele Mandanten zu mir kommen und schwören, dass sie nie wieder heiraten wollen. Da scheint es zum Ende hin also etwas Grausames zu geben, was einen wie ein pawlowscher Hund bei bestimmten Signalen zurück schrecken lässt, sobald man das Muster wieder erkennt.
NIE WIEDER sagen viele Leute, so schrecklich war es. Warum schaffen es so viele Zerstrittene, Geschiedene nicht, wieder nach einer Weile versöhnlich miteinander zu sein? Vielleicht kippt deswegen das Flugzeug zur Seite und beschleunigt und verschlimmert diese Situation. Ich habs so geschrieben und kanns nicht (anders) erklären. Sorry.

Was den letzten Satz der Geschichte anbelangt, so hab ich ja schon Katinka diese Frage beantwortet.

Lieber AlterEgo,


danke für dein freundliches und sogleich angenehm kritisches Feedback.

Ja, Trauer kann man üben !

Nein, keine Kurven, du meinst das Flugzeug fliegt in Spiralen hinab? Ich möchte es auf einer graden Linie in Wellenschwüngen herabgleiten lassen.


Der Satz mit dem "dass" stimmt, der ist ziemlich unbestimmt. Da müsste eigentlich "ihr Verhalten" stehen, aber wenn es dort so stünde, dann würde man vermuten, es ginge nur um das Verhalten der Protagonistin, deswegen wählte ich es so unbestimmt.

Dass die beiden Protagonisten in ihren persönlichen Eigenschaften im Dunkeln bleiben, hab ich so gewollt. Es ging mir um das Schema wie eine Beziehung zuende gehen kann. Es ging mir um die Darstellung der immerwährenden Streitigkeiten, dieses Auf und Ab und am Ende ist man doch auf dem Boden der ernüchternden Tatsachen unsanft aufgeschlagen.


Lieber Hungerkuenstler,


auch dir danke ich herzlich für dein Lob.
Leider hat dein Anerbieten, dass ich mich bei deinem Verlag melden soll, falls ich einen Roman etc. habe, bei unserem Global Moderator das Gefühl ausgelöst, du wolltest hier nur Werbung machen, weswegen er deine Sätze (leider) gelöscht hat.
Ich habe aber glücklicherweise noch rechtzeitig genug alles lesen können und mich sehr über deine Einladung bzw. dein Angebot gefreut, denn das ist mir ein echt großes Lob gewesen. :kuss:


Liebe Grüße
lakita

 

Hallo lakita,

Textanmerkungen:

Abwechselnd musste mal er deswegen länger husten, mal sie.
Ich habe den Satz sicher 3-4 Mal lesen müssen, bis ich ihn kapiert habe. Meiner Ansicht nach ist der nicht komplett (nach dem Komma) bzw. falsch aufgebaut.
Abwechselnd mussten sie deswegen länger husten. Durch das Abwechseln ist ja klar, dass es einmal er, dann mal sie ist.

Angefangen hatte es wie immer, und wie immer wären sie nach zwei oder drei Tagen wieder schüchtern aufeinander zugegangen mit wundgestoßenen Nasen, aber festem versöhnenden Händedruck.
Der Satz ist doch auch nicht komplett. " ...und wie immer wären sie nach..., wenn nicht dies oder jenes passiert wäre.
Da fehlt doch eine Erklärung im Satz drin.

Die Idee der Geschichte gefällt mir gut. Das Aufzählen aber stört mich auch etwas, es schränkt die Geschichte so ein. Vielleicht hirnst du noch mal darüber, ob man das anders lösen könnte?

Lieber Gruß
bernadette

 

Liebe bernadette,


danke, dass du dir auch diesen Text vorgeknüpft hast und erst recht lieben Dank für dein Lob.

Den Satz mit dem Husten, den habe ich geändert. Da reicht nun wirklich eines von beiden Ausdrücken, entweder "mal und mal" oder "abwechselnd".

Ich habe jetzt daraus gemacht:

Mal musste er deswegen länger husten, mal sie.

Bei dem anderen Satz mag ich dir aber nicht folgen. Er ist für mich auch nicht unvollständig.
Wenn ich zwei Sätze daraus mache, dann siehst du es:

Angefangen hatte es wie immer.(Und ) Wie immer wären sie nach zwei oder drei Tagen schüchtern aufeinander zugegangen mit wundgestoßenen Nasen, aber festem versöhnenden Händedruck.

Dass auch dich das Aufzählen stört, gibt mir langsam zu denken, vielleicht schaffe ichs mit noch mehr Abstand, mich von diesen Zahlen zu lösen. Im Moment erscheinen sie mir noch wichtig. Aber ich kenne mich gut, meist bin ich mit noch mehr Zeitabstand in der Lage, die Sichtweise des kritischen Lesers einzunehmen.

Lieben Gruß
lakita

 

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