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!Camera abscura geistigo!
Paul Hansen machte sich gerade auf den Weg zum Supermarkt, wo er sich noch kurz vor Ladenschluss eine Fotokamera zu finden erhoffte. Es war nämlich Freitag Abend, und er hatte vor, übers Wochenende das Fotografieren zu erlernen, von dem er bisher nur wenig Ahnung gehabt hatte.
Als er beim Supermarkt ankam, hatte es ein Maskottchen, welches für den Laden warb. Paul lief vorbei und es sagte: "Probieren Sie unsere frischen Landeier, direkt ab dem Bauernhof!" Das Maskottchen hatte ein Hühnerkostüm an; es war gelb, geschmückt mit roten Federn. "Nein, keine Zeit, ich bin in Eile.", antwortete Herr Hansen.
Paul ahnte ja gar nicht, was dieses Maskottchen im Verlauf des Tages noch für eine wichtige Rolle spielen würde. Er betrat die Fotoabteilung, und sofort sprang ein kleiner Mann hinter dem Regal hervor. Er hatte eine Brille, welche seine sonst schon kleinen Äuglein winzig erschienen liessen. "Kann ich Ihnen behilflich sein?", krächzte der wohl etwas ältere Herr. "Ja gerne, ich such ne Spiegelreflexkamera.", entgegnete Paul. "Aha", meinte der Verkäufer, "haben Sie den einen guten Reflex?" Dabei kicherte er wie ein kleiner Bursche, der gerade eine Scheibe eingeschlagen hat. "Ja klar, dann zeigen sie mir bitte mal eine.", gab Paul zur Antwort. "Das hier ist ein Prachtexemplar, mit ihr können Sie sogar...", und plötzlich begann der Verkäufer zu flüstern, "...Geister fotografieren!" Bei diesem Satz zuckte Paul zusammen. "Meine Jüte, dat gibs doch nicht!", stiess er verwundert aus. "Naja, ich hab die Kamera selbst ein bisschen modifiziert und getestet. Es funktioniert wirklich. Probieren Sies doch aus..."
Paul war irgendwie sehr angetan von dieser Camera Obscura. Nach gut 30 Minuten liess er sich überreden und kaufte den Fotoapparat, obwohl es einen heiden Batzen Geld kostete. Der Verkäufer verabschiedete sich von Paul. Dieser machte sich sogleich auf den Weg nach Hause, denn die
Dämmerung setzte schon ein.
Zuhause machte er gleich einige Fotos in der Winde. E hatte dort schon öfters Schritte gehört. Wenn das, was der Verkäufer ihm verzapft hatte, wirklich stimmte, dann sollte auf den Fotos einige Geister zu sehen sein. Am nächsten Morgen eilte Paul zum Foto-Express Service. "Sie können die Bilder in zwei Stunden abholen", grunzte der etwas dicke Verkäufer. "Das werde ich..", antwortete Paul nur kühl.
Als er den Express verliess traf auf der Parkanlage wiederum das Maskottchen an. Dieses sagte: "Es wird nichts mehr wie vorher sein, wenn du die Bilder anschauen wirst. Ich rate dir davon ab." Dann verschwand es hinter einem Gebüsch und gackerte wie ein Huhn; es war nicht mehr ansprechbar. Paul war zu tiefst verunsichert, denn woher konnte das Huhn wissen, dass er Bilder in seiner Winde geknipst hatte. "Woher?", dachte sich Paul. Auf jeden Fall empfand er als sehr mysteriös, doch wirklich abbringen konnte in das nicht. Zwei Stunden waren vergangen und Paul stand wiederum vor dem Foto-Express, um die Bilder abzuholen. "Hallo!", rief er über die Theke. Doch niemand antwortete.
Er guckte über die Theke, und was er da sah, ergraute ihn sehr. Der dicke Angestellte lag mit aufgerissenen Augen tot am Boden. Er war kreidenweiss im Gesicht. "Oh Gottchen, vielleicht ein Kreislaufkollaps. Der Arme...", dachte Paul. Doch da sah er, was neben dem Toten am Boden lag:
Drei Eier und die Bilder. Paul merkte langsam, dass er irgendwie in eine Sache verwickelt wurde. "Ich will davon nicht wissen, aber meine Fotos will ich schon noch", dachte er uns setzte seine Gedanken sogleich in Taten um: Er sprang über die Theke, nahm seine Bilder und rannte davon. Auf dem Weg nach Hause kehrte er noch kurz in den MC Donalds ein, um einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen. Während er seinen Mc Chicken verspeiste, sah er sich die Fotos an. Eins nach dem anderen. Er war schon etwas enttäuscht, als er beim zweitletzten war und noch immer kein Geist zu sehen war. Er schob das zweitletzte zur Seite um das letzte auch noch anzuschauen, und was er darauf sah, liess ihn vor lauter Schreck ein Stück des Burgers verschlucken. Er hustete laut und sammelte sich wieder.
Darauf sah er sich das Foto noch einmal an. Er konnte nicht glauben, was er darauf sah.
Es war ein Gespenst. Bevor er noch weiter überlegen konnte, schoss ihm ein Unbekannter in den Nacken. Der Scharfschütze schoss von aussen, durch die Fensterscheibe in das Genick von Paul. Blut lief ihm aus dem Mund und bevor er zusammensackte stöhnte er noch: "E-es isssst unter uns". Während diesem Zusammensinken fielen die weiteren Gäste des Fastfood-Restaurants in Panik aus und flüchteten panikartig aus dem Gebäude. Das Foto aber war blutverschmiert am Boden. Am nächsten Tag wurde es von Knitty, welcher für den Putzdienst des Mac Donalds arbeitete, aufgefunden. Er beäugte das Foto, danach wurde er ebenfalls mit einem systematischen Kopfschuss umgebracht. Und so wurde das Geisterfoto zu einem Fluch und so funktionierte dieser: Jeder, der auf das Geisterfoto guckt, wird mit einem methodischen Kopfschuss ausgemerzt und wird verwünscht sterben.
ENDE