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Chanukka 5778

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12.04.2007
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Chanukka 5778

Chanukka 5778

oder

Wei[h]nnacht 2017

"It all sounds the same!", schallt's aus dem Publikum ...
"It's all one song", antwortete von der Bühne Neil Young.
vgl. https://en.wikiquote.org/wiki/Talk:Neil_Young

"Die Welt liebt ihren Kot und Stank,
Hält viel von schnöden Dingen,
Und also geht sie auch den Gang,
Den ihre Väter gingen"


»Mama, ich habe dich so lieb; wenn du einmal stirbst, lasse
ich dich ausstopfen und stelle dich hier im Zimmer auf, damit
ich dich immer, immer sehen kann.«
O. v. Bismarck, Reichskanzler,
zitiert durch S. Freud, Traumdeuter​


Alle sind sie heute beschäftigt -

die einen auf der Maloche und die andern bereiten das Lichterfest vor, dass der letzte Fußgänger trotz Unwetterwarnung den Enkel bei der Hand nimmt und spazieren geht. Nächstes Jahr wird Ulli zur Höheren Schule wechseln und da kann es nicht schaden, von der Welt und allem, was darinnen ist, ein bisschen zu erfahren und sei es aus dem Leben des Opa Friedel, wie der die Dinge mit seinem beschränkten Verstand sieht.

"Sind wir's nicht wert, so sieh doch an
Die, so kein Unrecht je getan,
Die kleinen Kinderlein:
Soll'n sie denn in der Wiegen noch
Mit tragen solches schweres Joch?"​

Ich mochte gerade auf die Realschule gekommen sein und weil mein Papa - dein Uropa Fritz - selbst am Sabbat und auch schon mal am Sonntag arbeiten musste, um unsere Mischpoke am Kacken zu halten, nahm mein Großvater, mein Opa Fritz - der Vater deines Uropas, dein Ur-Uropa ...

... Nee, nur zwei Ur, weißte. -
Die sind aber alle lange schon tot.
Gestorben im letzten Jahrhundert und der Ur-Ur-Uropa, der mit den drei Ur, weißte, wurde schon unterm Eisernen Kanzler im vor-vorigen Jahrhundert geboren ...

... Nee, Bismarck war kein Ironman, schon gar kein Spider- oder Superman. Erst recht keine Mutti im Kanzleramt und noch weniger ein Mufti. -

Der bastelte Deutschland aus ein paar größeren, vielen kleinen und noch mehr kleinsten Ländern zusammen, manchmal auch mit Blut und Eisen - daher die Bezeichnung Eiserner Kanzler -, aber der war immer abwägend wie ein Schachspieler.

Wie ein guter Schachspieler!

Vorher gab's keinen Deutschen, nur jede Menge Leute, die Deutsch - oder was sich wie Deutsch anhörte - sprachen, musste dazu wissen.

Aber es ging uns allen gut unter diesem Kanzler. Der war koscher, selbst wenn er mal mauschelte. Auf keinen Fall aber schleimte er.
Dachten einfach alle, bis der Eiserne Kanzler nicht mehr war. -

Schmeckt der Kaugummi überhaupt noch? ...

... Ja gut, kannste ganz gut und kurz retten: Kaugummi auf die Zunge und ab an die frische Luft mit der Zunge und dem Kaugummi. Da darfste mal dem Opahausen die Zunge zeigen, ohne dass Opahausen seine als Antwort rausholt oder auch nur mit dem Kopf wackelt oder Grimassen schneidet. -

Schmeckt wieder? ...

... Von gebrauchten Dingen soll man eh nicht allzu viel erwarten wie überhaupt von Erwartungen - können alle nur enttäuschen.

Moshe Dajan -

das war der Held meiner Schulzeit - hat da nix von gehalten, zu warten, und in sechs Tagen gefährlichen, aber übermächtigen Nachbarn den Hammer gezeigt, als sie seinen Leuten drohten. Allein, weil er deren Erwartungen nicht erfüllen wollte oder einfach nur keine Geduld hatte, bis dass die über seine Leute herfielen. Im fernen, winzigen Israel.

Aber hast schon recht, kann nicht schaden, den eigenen Kopf zu benutzen, statt Anweisungen, Befehlen und der öffentlichen Meinung blind und taub zu folgen.

Einen klugen Ullifurz haben wir - ehrlich!

Wo war ich?
Ach so:
Dein Ur-Uropa Fritz nahm mich gelegentlich nachmittags, wenn die Hausarbeiten getan waren, an die Hand und so gingen wir zwei spazieren, wie wir beide es gerade tun.

Einmal erzählte er von der Zeit, als er so alt war wie du.

Damals wuchsen noch keine Zebrastreifen und Ampeln hingen da nur über Kreuzungen großer Straßen. Es fuhren auch nur wenige Autos und die meisten Wagen wie auch die Straßenbahn wurden manchmal, da, wo noch kein Strom floss, von Pferden gezogen und auf dem Land gab es auch noch Ochsengespanne wie anderthalb Jahrtausend zuvor bei der Völkerwanderung. Aber in der Stadt wurden Pferde bevorzugt, weil ein Pferdeapfel als Dünger und gelegentlich als Hundefutter taugt und auch als Brennstoff, was bei Kuhfladen eher eine ekelhafte Angelegenheit ist wie auch Schafscheiße, die nur Bingo und Belgia Spaß macht, wenn sie sich drin wälzen können, um zum Wolf im Schafspelz zu werden.

In Berlin saß damals ein Schisser von Kaiser auf seinem Thrönchen und löste so wenig Probleme wie Mutti und Papa oder Opahausen und Oma Ele. Nur, -

wenn wir mal mit der buckligen Verwandtschaft Bohei hatten, gab's vielleicht mal einen Satz heißer Ohren, aber keinen Schlamassel mit aller Welt wie bei diesem Schisser. Als dieser Kaiser den Eisernen Kanzler aus dem Amt rausschmiss, war's mit dem Massel vorbei und der Schlamassel begann.
Das war in dem Jahr, als er, dein Ur-Uropa Fritz, geboren wurde.
Der Kaiser liebte Schmoo und machte doch nur Schmonzes. Die Schmonzette dieses Schmocks endete in einem Krieg, der mit Unterbrechungen insgesamt dreißig Jahre dauern sollte und wenn man so will, immer noch, also mehr als hundert Jahre schon, und Völkerwanderungen auslöste wie seit anderthalb Jahrtausend nicht mehr.

Glaub nur nicht alles, was die Leute so von früher erzählen.

Nix war besser unter dem Kaiser oder schlechter als heute. Nur, das ganz, ganz Gute und das ganz, ganz böse Schlechte wird schneller rumgetragen mit der Stillen Post und heute schneller denn je.
Und schon gar nicht war es sicherer auf den Straßen und nicht etwa wegen der wenigen Autos.
Als ich zehn war und mein Großvater Fritz mich die ersten Male auf seinen Spaziergängen mitnahm, um von der Welt und allem, was darinnen ist, ein bisschen zu erzählen - und sei es aus dem eigenen Leben, wie er die Dinge mit seinem beschränkten Verstand sehe - erzählte er mir an einem Scheißtag fast so wie heute, aber kurz vor dem Lichterfest, wie viel Massel wir damals gehabt hatten.

"Lass auch einmal nach so viel Leid
Uns wieder scheinen unsre Freud,
Des Friedens Angesicht,
Das mancher Mensch noch nie einmal
Geschaut in diesem Jammertal."​

Als ich noch jung war, gingen dein Papa und ich am Sabbat in feiner Kluft spazieren, ähnlich wie wir beide heute, als einer aus der Kirche daherkommt und mit einer heftigen Bewegung mir und dem Papa die Kippot von den Köpfen reißt, in den Dreck wirft und darauf herumtritt mit den Worten:

Scheißjud, runter vom Bürgersteig, der gehört dem fleißigen teutschen Bürger und jedem ordentlichen Christenmensch!

Und - was habt ihr getan?, frug ich.

Er, Opa, sei vom Bürgersteig gegangen, habe beide Kippot aufgehoben, etwas ausgeklopft und eingesteckt, war die gelassene Antwort meines Opas Fritz - was mir nicht sonderlich heldenhaft erschien - bis ich ein schlimmes Erlebnis hatte, das sogar mir Bammel bereitete.

Deine Mama war da noch im Kindergarten und ich arbeitete in einem Krankenhaus. Als ich an einem Scheißtag wie heute nicht mit dem Fahrrad nach Hause fahren konnte, nahm ich den Bus, auf dessen Rückbank ausgelassen laute, junge Leute saßen, die ihren Spaß hatten und wohl am Kanal angeln wollten - trotz Regens und Windes - bis ein Gastarbeiter, wahrscheinlich ein Türke, vorne beim Fahrer in den Bus stieg, um einen Fahrschein zu lösen.

Da wurde besonders laut gefragt, dass es auch der Busfahrer und jeder Fahrgast hören musste,

was unterscheid't den Muselman
vom Jud', der nich' mehr schachern kann?

Schlagartig wurd' es still im Bus,
bis einer unter großem Gelächter der anderen von hinten losplatzte,

die einen haben noch vor sich, was
die andern schon hinter sich haben...

Und schon grüßte die Gruppe Petri heil!, hob den rechten Arm und tönte Petri dank! zurück.

"Erbarm dich, o barmherzig's Herz,
So vieler Seufzer, die der Schmerz
Uns aus dem Herzen zwingt!

Du bist ja Gott und nicht ein Stein:
Wie kannst du denn so harte sein!"​


Meschugge, allemal, wie auch vorige Tage und am Freitag vor einer Woche - ausgerechnet am Tag der Aussprache der Araber - öffentlich Feuer zu legen oder legen zu lassen am Schild Davids durch Pelischtim und Rassisten, so wenig eine ausgekochte Tat wie deren Anlass, durch spießige Philister und goßkotzige Grölfratzen von dem Getrampel Amerikas bis Sultan Abdülhamid Erdogan, vom Tempelberg bis Schamass - alle wenig betucht mit Verstand und ohn' Vernunft!

Aber gestern ging ein erster Höhepunkt durch die Welt, als in einem Video ein Schmock mit feuchter Aussprache sein Gift verspritzte und uns alle zurück nach Palästina wünscht oder den Tod, denn was er einem von uns sagt, meint er für alle: In zehn Jahren lebste nicht mehr!, dass wir zu Chanukka kein abzockendes Dreidel mehr drehn und nicht öffentlich feiern. Gut und ruhig zu essen, hat noch niemand geschadet hinter eigenen vier Wänden, verborgen dem scheelen Blick des Neides und der Bosheit.

Nur Gast auf Erden sind wir von sehr bescheidenem Verstand,
der Mutter Sprache soll uns werden zu Himmel, Erd' und Vaterland!​

Und schweigend greif ich in meine Jackentasche, hol hervor zwo Kippot und geb die eine dem Ullifurz, die andere Kippa setz ich auf den angestammten Platz des eigenen Kopfes und sag dem Enkel: Nimm sie, bewahr sie gut auf und wenn dir einmal danach ist, trag das Erbe deiner Vorfahren.

Niemand wird mir meine abnehmen, wenn ich es nicht will. Es ist nicht gut kuschen und sich verstecken oder selbst zu werden wie die auf Aas lauernden Geier. Vielleicht wird man mich als letzten Fußgänger dereinst ausstopfen, in die Vitrine verbannen und im Museum ausstellen nahe bei der Lampe mit dem Schirm aus Menschenhaut. Auffällig genug ist er schon, der aufrechte Gang, nicht aufs Handy zu starren und zu buckeln. Es hat siebentausend Generationen gebraucht, den aufrechten Gang zu lernen und eine Generation, ihn wieder aufzugeben. Den drei Affen gesellt sich der vierte zu, der ohne den kleinen Ratgeber nichts mehr tun kann. Gebe dich einfältig wie die Taube, aber klug wie die Schlange, wie einer aus Nazareth so rät.
Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!

"Was wird bloß aus unseren Träumen
In diesem zerrissenen Land
Die Wunden wollen nicht zugehn
Unter dem Dreckverband
Und was wird mit unseren Freunden
Und was noch aus dir, aus mir -
Ich möchte am liebsten weg sein
Und bleibe am liebsten hier
..."​

 

Ich schleiche ja schon länger um deine Geschichte herum, weil sie mich einerseits beeindruckt hat,
wird für mich langsam zum Problem, nachher sitz ich da und ich muss befürchten, keiner mag mich -

Aber ich bad ganz gerne in Milch und Honig (naja, kleb ganz schön danach) und auf mein Gedächtnis bild ich mir nix ein. Hauptsach, es bleibt bei den alltäglichen Schusseligkeiten wie vier linke Extremitäten und schon mal nicht zuhören.

Aber natürlich ist die Message auch bei mir angekommen, dieser zeitlose Kreislauf, in dem es auf der einen Seite immer wieder Söhne und Väter und Enkel geben wird, die ihre positiven Werte weitergeben und auf der anderen Seite die Geschichte, die sich (leider) immer zu wiederholen scheint.

Aber wäre es nicht schön, den Kreislauf zu durchbrechen (wobei es da sicherlich auch eine eher negative Möglichkeit gibt, das Anthropozän zum kürzesten Edzeitalter ever werden zu lassen.
Opahausen und Ullifurz auf ihrem Spaziergang zuzuhören hat verschiedene Gefühle bei mir ausgelöst: Nachdenklichkeit, Wut, aber auch Zuversicht - und lachen musste ich auch manchmal!

So soll es auch sein!

Dank Dear fürs vorbeikommen und bis demnächst!

Friedel

 

Friedrichard

Hallo Friedel,

zu den geschichtlichen Hintergründen und den von dir aufgegriffenen Themen wurde bestimmt schon viel gesagt. Kann sein, dass ich was von meinen Vor- oder Vor-Vor-…rednern wiederhole, weil ich die Kommentare nicht gelesen habe. Das Konstrukt von Enkel und Großvater in der Geschichte gefällt mir. Du setzt den Leser in die Position des Enkels, der den Erzählungen lauscht. Um es weniger Monolog-lastig zu gestalten, könntest du die Reaktionen des Enkels deutlicher zeigen, wie du es bereits in der Kaugummiszene machst. Hm, aber dann distanzierst du dich wohl von dem Leser, der jetzt gut eingebunden ist.


Nächstes Jahr wird Ulli zur Höheren Schule wechseln und da kann es nicht schaden, von der Welt und allem, was darinnen ist, ein bisschen zu erfahren und sei es aus dem Leben des Opa Friedel, wie der die Dinge mit seinem beschränkten Verstand sieht.
Du benutzt hier ein mMn eher negativ behaftetes Adjektiv. Ein naiveres Wort wie bescheidenen/begrenztem/einfachen fände ich besser.


Schmeckt der Kaugummi überhaupt noch? ...
Die Stelle mag ich. Man sieht den Ulli vor sich. Schön, dass du hier den Enkel, und vielleicht auch dessen Haltung zu diesem Vortrag, zeigst. Opa Friedel hat sich also nicht völlig in seinen Erzählungen verloren und nimmt Ulli noch wahr.


Ach so:
Dein Ur-Uropa Fritz nahm mich gelegentlich nachmittags, wenn die Hausarbeiten getan waren, an die Hand und so gingen wir zwei spazieren, wie wir beide es gerade tun.
Es liest sich für mich, als ob Opa Friedel den Ulli auch an die Hand nimmt. Das würde ein Kaugummikauender Jugendlicher heutzutage eher nicht zulassen.


In Berlin saß damals ein Schisser von Kaiser auf seinem Thrönchen und löste so wenig Probleme wie Mutti und Papa oder Opahausen und Oma Ele. Nur, -
Warum nicht: ein Schisser von einem Kaiser? Ich meine, ist bestimmt richtig so. Wills nur verstehen.


wenn wir mal mit der buckligen Verwandtschaft Bohei hatten, gab's vielleicht mal einen Satz heißer Ohren, aber keinen Schlamassel mit aller Welt wie bei diesem Schisser. Als dieser Kaiser den Eisernen Kanzler aus dem Amt rausschmiss, war's mit dem Massel vorbei und der Schlamassel begann.
Das zweite Schlamassel finde ich schön, halt auch in Verbindung mit dem Massel. Das erste könnte gegen ein ähnlich schönes Wort ersetzt werden, um eine Wortwiederholung zu vermeiden.


mit seinem beschränkten Verstand sehe - erzählte er mir an einem Scheißtag
Einen klugen Ullifurz haben wir - ehrlich!
Ich mag es gar nicht, dass der Opa flucht. Das macht seine Figur für mich hässlicher. Er kann gern frech, vorlaut und verschroben sein. Aber wozu die ganzen Schimpfwörter?


Als ich noch jung war, gingen dein Papa und ich am Sabbat in feiner Kluft spazieren, ähnlich wie wir beide heute, als einer aus der Kirche daherkommt und mit einer heftigen Bewegung mir und dem Papa die Kippot von den Köpfen reißt, in den Dreck wirft und darauf herumtritt mit den Worten:

Scheißjud, runter vom Bürgersteig, der gehört dem fleißigen teutschen Bürger und jedem ordentlichen Christenmensch!

Und - was habt ihr getan?, frug ich.

Er, Opa, sei vom Bürgersteig gegangen, habe beide Kippot aufgehoben, etwas ausgeklopft und eingesteckt, war die gelassene Antwort meines Opas Fritz - was mir nicht sonderlich heldenhaft erschien - bis ich ein schlimmes Erlebnis hatte, das sogar mir Bammel bereitete.

O.K., nicht ok, weil sonst Oklahoma :shy:, Opa Friedel ging mit seinem Vater. Wer hat dann das Und - was habt ihr getan?, frug ich. gefragt? Der Enkel, als einzige Wortmeldung im Text? Und warum kommt dann nur eine Vermutung mit Er, Opa, sei vom Bürgersteig gegangen? Friedel war doch dabei. Was habe ich überlesen?


Auffällig genug ist er schon, der aufrechte Gang, nicht aufs Handy zu starren und zu buckeln. Es hat siebentausend Generationen gebraucht, den aufrechten Gang zu lernen und eine Generation, ihn wieder aufzugeben. Den drei Affen gesellt sich der vierte zu, der ohne den kleinen Ratgeber nichts mehr tun kann.
Deine Durchleuchtung der Smartphone-Generation ist wohl wahr. In dem Zusammenhang wurde nicht umsonst der Begriff Smombie geprägt. Das nehme ich dem Großvater auch ab. Dennoch passt das für mich irgendwie nicht in die Geschichte, weil es so neuzeitlich daherkommt und damit konträr zu den Erzählungen und Beschreibungen der Vergangenheit ist. Das auch nur, wie der Rest meines Kommentars, so ein Gedanke von mir zu deiner schönen Generationsgeschichte.

Viele Grüße
wegen

 
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Als ich noch jung war, gingen dein Papa und ich am Sabbat in feiner Kluft spazieren, ähnlich wie wir beide heute, als einer aus der Kirche daherkommt und mit einer heftigen Bewegung mir und dem Papa die Kippot von den Köpfen reißt, in den Dreck wirft und darauf herumtritt mit den Worten:

Scheißjud, runter vom Bürgersteig, der gehört dem fleißigen teutschen Bürger und jedem ordentlichen Christenmensch!

Und - was habt ihr getan?, frug ich.

Er, Opa, sei vom Bürgersteig gegangen, habe beide Kippot aufgehoben, etwas ausgeklopft und eingesteckt, war die gelassene Antwort meines Opas Fritz - was mir nicht sonderlich heldenhaft erschien - bis ich ein schlimmes Erlebnis hatte, das sogar mir Bammel bereitete.


Hallo wegen,

schön, dass Du hier in die Gute Stube hineinschaust! Um Deine Fragen (auch zum Eingangszitat) zu klären (womit sich das Auftauchen der Handy-Passage wie von selbst erledigen sollte), eine einfache Rechnung:

Auslöser der Geschichte - wird zum Schluss der Geschichte erwähnt - ist der Vorfall in einem Speiserestaurant zu Berlin, in dem ein älterer Herr den Besitzer anpöbelte und mit antisemitischen Parolen incl. Todesdrohungen beschimpfte. Pech für den alten Mann, dass er gefilmt und das Video ins Internet eingestellt wurde, eine fünf-Minuten-Berühmtheit, wie er sie sich sicherlich nicht erträumt hätte. (Formalrechtlich hätt übrigens der Pöbler um Erlaubnis zur Veröffentlichung gefragt werden müssen, Recht am eigenen Bild halt)

Gemeinhin werden solche Äußerungen "rassistisch" genannt - aber das ist der gleiche flachsinnige Standpunkt wie der Antisemitismus der bürgerlichen Mitte: Juden sind keine besondere Ethnie, geschweige denn eine Rasse (wobei der Rassebegriff in der Biologie des Menschen eh umstritten ist). Wer hätte je gehört, dass der Papst katholischer oder christlicher Rasse wäre. Purer Unsinn! Und das heutige Israel hat sowenig mit dem Israel eines König Davids zu tun wie Armin der Cherusker mit Deutschland.

Etwa eine Woche zuvor kam es in Berlin vor der israekischen Botschaft zu einer seltsamen Allianz von Flaggenanzündern (die israelische Flagge wird nach dem Symbol "Schild Davids" genannt) aus Rechten Vögeln und emigrierten Palästinensern. Vorgeblicher Grund: Die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA. Der amerikanische Botschafter ist gleichwohl immer noch nicht nach Jerusalem umgezogen ...

Und jetzt die Zeitebenen der Geschichte, das Kaugummi-Problem nebst dem Smartphone lösen sich im 1. wie 4. Akt

1. Akt Dez. 2017, Ulli , 9 Jahre alt (also noch kein Jugendlicher), Opa Friedel 67, Jahrgang 1950
2. Akt, Winter 1959/60 - Ostern 60 wird Friedel auf die Realschule kommen, vor der Lichterwoche muss Uropa Fritz (* 1920) arbeiten und Friedel geht mit seinem Opa Fritz (* 1890), dem Ur-Uropa Ullis spazieren und erfährt die Geschichte der Kippot aus dem 19. Jahrhundert im - Bismarckreich mit dem 3 x Ur-opa als Erwachsenem ...
was dem 9jährigen Friedel lange Zeit nicht als besonders heldenhaft vorkommt bis zum
3. Akt , als Opa Friedel im besten Mannesalter (um die dreißig, ) mit dem Bus nach Hause fährt und
durch die unfeine Begrüßung eines Gastarbeiters geläutert wird und - schweigt und mit dem
4. Akt zurück zum Ausgangspunkt Dez. 2017, Kippot tauchen wieder auf und der einzige Anklang ans Tausendjährige Reich ist der Lampenschirm ...

Opa Friedel erzählt - repräsentiert durch das Eingangszitat - die Geschichte seines Opas Fritz nach ("frug" ist eine frühere Vergangenheitsform, bevor sich "fragte" durchsetzte) und wechselt auch in die indirekte Rede.

Nun der Reihe nach

Das Konstrukt von Enkel und Großvater in der Geschichte gefällt mir. Du setzt den Leser in die Position des Enkels, der den Erzählungen lauscht. Um es weniger Monolog-lastig zu gestalten, könntest du die Reaktionen des Enkels deutlicher zeigen, wie du es bereits in der Kaugummiszene machst. Hm, aber dann distanzierst du dich wohl von dem Leser, der jetzt gut eingebunden ist.
Richtig!

Im Grunde wird das Experiment "Gretchen" fortgesetzt, wo allein das Kind seinem erwachsenen Publikum erzählt und die Rede des Erwachsenen im Kopf des Lesers entsteht. Diesmal erzählt nur der Opa und ...

Muttertext:
Nächstes Jahr wird Ulli zur Höheren Schule wechseln und da kann es nicht schaden, von der Welt und allem, was darinnen ist, ein bisschen zu erfahren und sei es aus dem Leben des Opa Friedel, wie der die Dinge mit seinem beschränkten Verstand sieht.
Du:
Du benutzt hier ein mMn eher negativ behaftetes Adjektiv. Ein naiveres Wort wie bescheidenen/begrenztem/einfachen fände ich besser.
Klar, könnt ich "begrenzten Verstand" wählen - aber nicht nur Wahlen zeigen, dass Grenzen zu setzen heute wieder populär ist und Grenzen werden gemeinhin durch Schranken gesetzt ...

(Zum Kaugummi-Problem siehe oben)

Muttertext:
In Berlin saß damals ein Schisser von Kaiser auf seinem Thrönchen und löste so wenig Probleme wie Mutti und Papa oder Opahausen und Oma Ele. Nur, -
Du:
Warum nicht: ein Schisser von einem Kaiser? Ich meine, ist bestimmt richtig so. Wills nur verstehen.
Zwischen unbestimmten Artikel und den Kaiser schiebt sich ein substantiviertes Attribut, das quasi adjektiviert Majestätsbeleidigung wäre, bis vor kurzem noch ein Straftatbestand - erinnert sei an die satirisch gemeinten, aber durchaus blödsinnigen Erdogan Verse des Herrn B.
Zudem spielt das Wort Schisser: Dem kleinen Schisser bedeutet es was anderes als dem gekrönten Haupt. So hat das "Thrönchen" in einer seiner gegensätzlichen Bedeutungen auch noch eine gleichmachende Funktion.

Muttertext:
. und selbst wenn wir mal mit der buckligen Verwandtschaft Bohei hatten, gab's vielleicht mal einen Satz heißer Ohren, aber keinen Schlamassel mit aller Welt wie bei diesem Schisser. Als dieser Kaiser den Eisernen Kanzler aus dem Amt rausschmiss, war's mit dem Massel vorbei und der Schlamassel begann.
Du:
Das zweite Schlamassel finde ich schön, halt auch in Verbindung mit dem Massel. Das erste könnte gegen ein ähnlich schönes Wort ersetzt werden, um eine Wortwiederholung zu vermeiden.
Hm, die beiden Schlamassel unterscheiden sich im Artikel, erkennt man natürlich nicht, das erste neutrum, der größere Schlamassel mask.
Nee, Scherz beiseite, Patsche ginge, wäre aber fem. Ich probiers mal aus, fürcht mich aber vorm Möbelrücken, das erzwungen wird ...

Muttertext
... mit seinem beschränkten Verstand sehe - erzählte er mir an einem Scheißtag
Einen klugen Ullifurz haben wir - ehrlich!
Du:
Ich mag es gar nicht, dass der Opa flucht. Das macht seine Figur für mich hässlicher. Er kann gern frech, vorlaut und verschroben sein. Aber wozu die ganzen Schimpfwörter?
Du glaubst gar nicht, was für gottverdammt lästerliche Flüche der Opa so ausspricht, wie jetzt gerade, da der Orkan sein Liedchen pfeift! Anschließend muss er die kleine Welt wieder mit den Merseburger Zaubersprüchen in Ordnung bringen ...

Ich hoffe, dass nicht alle Klarheiten jetzt beseitigt sind.

Dank Dear für den Besuch und bis bald

Friedel

 

Hallo wegen

ich noch mal, kurz nach Friederike und elf Jahre nach Kyrill bzgl. des Hinweises

..., wenn wir mal mit der buckligen Verwandtschaft Bohei hatten, gab's vielleicht mal einen Satz heißer Ohren, aber keinen Schlamassel mit aller Welt wie bei diesem Schisser. Als dieser Kaiser den Eisernen Kanzler aus dem Amt rausschmiss, war's mit dem Massel vorbei und der Schlamassel begann.

Ich hab mal im Wörterbuchnetz (Grimmsches Wörterbuch) nachgeschaut, und danach ist der Schlam(m)assel ein böser, verdrießlicher Handel/Zustand, kurz Missgeschick und in den Quellen taucht so was wie "schlammichte Masse" auf - womit "Patsche" tatsächlich so was wie ein Synonym zum Schlamassel abgeben könnte, was Duden.de bestätigt in den weiteren Synonymen zu "Patsche" "Hand; (salopp) Pfote, Pranke, Pratze; (salopp, oft abwertend) Klaue, Tatze; (umgangssprachlich scherzhaft oder umgangssprachlich abwertend) Flosse Bedrängnis, Dilemma, Kalamität, Misslichkeit, Not[lage], Schwierigkeiten, Verlegenheit, Zwangslage; (umgangssprachlich) Bredouille, Klemme, Schwulitäten, Zwickmühle;" und wie zur Absicherung " (österreichisch, sonst landschaftlich) Schlamastik", Schlamassel als Lehre, Wissenschaft wie die Germanistik etwa? Eher eine Übertreibung ... find ich.

Und die Brüder Grimm kommen mir im Weiteren zur Hilfe, denn eine volkstümliche Weiterbildung von Schlamm wird ausgeschlossen und dann wird die Nähe zum Rotwelsch gesucht, das Wort entstamme der jüdischen Gaunersprache und es wird im Original wie folgt begründet: "..., sein zweiter theil entspricht dem jüd. , glücksstern, das als masel, massel in der gaunersprache gebräuchlich ist (Avé-Lallemant d. deutsche gaunerthum 4, 571); ob der erste theil an das verneinende (schello massal, unglück ...) oder an das deutsche schlimm angelehnt ist, mag zweifelhaft sein. eine reihe der oben angeführten bedeutungen erklären sich aus der beziehung, in die man das wort zu schlamm setzte, so ist auch aufzufassen schlamaster, sumpfiger, vom regen aufgeweichter boden. ... in ... sind noch angeführt schlamasselt, verunglückt, schlamasselvogel, polizeidiener, polizeisoldat; bei Avé-Lallemant a. a. o. schlammassen im sinne von gelegenheitsdiebstähle; schlamessen machen, komplimente machen (aus Wien) Albrecht 201a." (http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GS10221#XGS10221)

Ausgerechnet bei zwei weltbekannten, bürgerlichen Juristen und den Begründern der Germanistik und den bekanntesten Märchen-, Sagen und Mythensammlern zeigt sich - Antisemitismus, einen deutschen Dialekt zur Gaunersprache zu degradieren, durch Leute, die gegen das Haus Hannover (Könige von daselbst und England) Rückgrat als Teil der Göttinger Sieben bewiesen, schüren Ressentiments.

Nee, eine richtige Überraschung kann das nicht sein. Die Protokolle der Weisen von Zion sind ja keine moderne Verschwörungstheorie, sondern tiefstes 19. Jh. Der Schlamassel bleibt ... Soll auch niemand sagen, der Antisemtiismus sei wieder da.

Er war nie weg.

Gute Nacht!

Friedel

 

Hi Friedel,

tja, was soll man da sagen? Schönes Geschichtchen, dass du da geschrieben hast. Der feine großväterliche Erzählton kommt perfekt abgestimmt daher, da wird mir gar nichts zu kritisieren einfallen. Und was für einen schönen Ausspruch des eisernen Kanzlers du voranstellst!

Diese Lücken zwischen den Abschnitten - da höre ich dann jedesmal den Gesprächspartner raus. Opa scheint ja auf etwas zu antworten. Gefallen mir gut so, die stummen Einschübe - und ist der Opa nicht halb taub? *such, such* Ach nein, ich glaube, da hab ich was verwechselt.

Wie ein guter Schachspieler!
Allenfalls diesen Satz finde ich überflüssig.Zum einen: Sind gute Schachspieler aufmerksamer als schlechte? Weiß ich nicht sicher. Die schlechten sehen halt nur trotzdem weniger. Zum andern: Eh klar, dass der Vergleichsgegenstand ein würdiger Schachspieler sei. Und schließlich auch: Der Bismarck hat viel gekonnt, sicher. Aber zu sehr muss man ihn auch nicht feiern ...

Ja gut, kannste ganz gut und kurz retten: Kaugummi auf die Zunge und ab an die frische Luft mit der Zunge und dem Kaugummi.
Echt, das funktioniert?

Moshe Dajan -
Wie kommt der jetzt auf den?
Allein, weil er deren Erwartungen nicht erfüllen wollte
Ach so, die Erwartungen! Deshalb.

an einem Scheißtag fast so wie heute
Das heftige Wort schockt mich doch kurz und haut mich aus dem Erzählten raus. Passt ja, denn was der Mensch - der Mentsch - zu erzählen hat, ist nicht sehr nett, aber warum ist heute ein Scheißtag?

die einen haben noch vor sich, was
die andern schon hinter sich haben...
Schon richtig, das dazuzustellen, aber hier zum Schluss sind mir die Ereignisse doch fast eins zu viel. Ich frage mich, ob es mir nicht besser gefiele, wenn dieses freilassende Beharrlichkeit:
Und schweigend greif ich in meine Jackentasche, hol hervor zwo Kippot und geb die eine dem Ullifurz, die andere Kippa setz ich auf den angestammten Platz des eigenen Kopfes und sag dem Enkel: Nimm sie, bewahr sie gut auf und wenn dir einmal danach ist, trag das Erbe deiner Vorfahren.
direkt anschließen würde, und du die aktuelle Geschichte aufspartest. Oder nur die aktuelle Geschichte und nicht die Episode aus dem Bus brächtest? Ein bisschen komme ich da zwischendurch ins Stolpern. Aber es wird schon in Ordnung sein, stolpern schadet auch nicht immer.
So oder so ein schöner Schluss.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hi erdbeerschorsch,

schön, dass Du den Weg in diese kleine Geschichte gefunden hast!

Und was für einen schönen Ausspruch des eisernen Kanzlers du voranstellst!
Ja, es kann nicht schaden, Freud zu lesen (wie gesagt, ein Zitat aus der Traumdeutung) und auch den Eisernen Kanzler persönlich. Klar, weiß ich, dass B. auch mit miesen Tricks arbeitete (die Emser Depesche z. B., fake news sind keine moderne Erfindung, nur die Benennung scheint neu zu sein). Und ja, der reale Opa genießt sogar die Gnade des tauben Ohres

Zitat von mir:
Ja gut, kannste ganz gut und kurz retten: Kaugummi auf die Zunge und ab an die frische Luft mit der Zunge und dem Kaugummi.
Echt, das funktioniert?
Jo, i. d. R. schon. Zumindest in Selbstversuchen. Aber wie geschildert, man sollte da nicht allzu viel erwarten

... aber warum ist heute ein Scheißtag?
wg. Scheißregen, Wind

Zitat von mir
die einen haben noch vor sich, was
die andern schon hinter sich haben...
Schon richtig, das dazuzustellen, aber hier zum Schluss sind mir die Ereignisse doch fast eins zu viel. Ich frage mich, ob es mir nicht besser gefiele, wenn dieses freilassende Beharrlichkeit:
Zitat von mir
Und schweigend greif ich in meine Jackentasche, hol hervor zwo Kippot und geb die eine dem Ullifurz, die andere Kippa setz ich auf den angestammten Platz des eigenen Kopfes und sag dem Enkel: Nimm sie, bewahr sie gut auf und wenn dir einmal danach ist, trag das Erbe deiner Vorfahren.
direkt anschließen würde, und du die aktuelle Geschichte aufspartest. Oder nur die aktuelle Geschichte und nicht die Episode aus dem Bus brächtest? Ein bisschen komme ich da zwischendurch ins Stolpern. Aber es wird schon in Ordnung sein, stolpern schadet auch nicht immer.
So oder so ein schöner Schluss.
Hm, diese Szene ist m. E. sogar notwendig als Pivotelement zwischen den Vorkriegszeiten und heute, die Nachkriegszeit repräsentiert durch Opahausen selbst, dass wir alle keine Helden sind.

Dank Dir für den Besuch und im Grunde werd ich nie fertig - ganz i. S. des ollen Brecht über die langandauernden Werke - spätestens beim nächsten Abenteuer wird wieder was geändert. Demnächst am Habitat ... und für die Kakophonie gabs schon schöne Anregungen aus dem Gerichtssaal ...

Tschüss und bis bald

Friedel
Tschüss

 

Lieber Friedel,

ich habe mich gut unterhalten gefühlt und mir ist wieder bewusst geworden, wieviele Begriffe wir aus den jüdischen Sprachen übernommen haben.

Mischpoke; koscher; mauscheln; Bohei usw.
Vor allem aber "Schlamassel/Massel" oder "Schmoo" mag ich :)

An dieser Stelle hier bin ich nicht sicher, ob du die Worte extra durch den Fleischwolf gedreht hast oder ob dies versehentlich geschehen ist:

durch spießige Philister und goßkotzige Grölfratzen von dem Getrampel Amerikas bis Sultan Abdülhamid Erdogan
Die Wortkreation "Grölfratzen" ist toll, aber "goßkotzig" passt dann nicht ins Schema. :shy:

Damals wuchsen noch keine Zebrastreifen und Ampeln hingen da nur über Kreuzungen großer Straßen. Es fuhren auch nur wenige Autos und die meisten Wagen wie auch die Straßenbahn wurden manchmal, da, wo noch kein Strom floss, von Pferden gezogen und auf dem Land gab es auch noch Ochsengespanne wie anderthalb Jahrtausend zuvor bei der Völkerwanderung.
Mit zwei Sätzen gelingt es dir, mich in die alte Zeit zurückzuversetzen. Toll.

Danke für den kleinen Ausflug und dafür, dass du die Sprache lebendig hälst.

Liebe Grüße an den letzten Fußgänger.
(Mann, das ist übrigens ein echt starker Ausdruck mit Wiedererkennungswert)

Schönen Abend noch,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, ihr zwo,

schön, dass ihr die gute Stube trotz des Scheißwetters betretet! Ja, man glaubt es kaum,

lieber GoMusic,
"Jiddisch" ist ein deutscher Dialekt, der in der Ostkolonisation (also östlich der Elbe seit den Tagen Heinrich des Löwen) sich entwickelt hat, wie ja auch die Siebenbürger aus Rumänien ihre alte Sprache mitgebracht haben (würd ich dem Mitteloberdeutschen zuordnen noch aus der Zeit, da das Mittelhochdeutsche Schriftsprache war). Überall, wo Sprachen aufeinanderprallen, vermischen sie sich und das Rheinfränkische ist am Niederrhein verdammt nahe beim Niederländischen - aber wem erzähl ich das - wie hätten sonst die Bläck Fööss (hab ich die jetzt richtig geschrieben?) Grönemeyers "Männer" kaum auf Niederländisch singen können - und das ist die beste Coverversion, die man sich vorstellen kann.

Du schreibst:
An dieser Stelle hier bin ich nicht sicher, ob du die Worte extra durch den Fleischwolf gedreht hast oder ob dies versehentlich geschehen ist:
durch spießige Philister und goßkotzige Grölfratzen von dem Getrampel Amerikas bis Sultan Abdülhamid Erdogan
Die Wortkreation "Grölfratzen" ist toll, aber "goßkotzig" passt dann nicht ins Schema.
Nein, das ist bewusst so niedergeschrieben, denn die "Philister" sind historisch Palästinenser, selbst wenn die zumeist inzwischen arabischer (also auch semitischer Sprache) und Herkunft sind, aber um das darzustellen, müssten wir bis in die Zeit des troianischen Krieges, der Seevöler und des Ausbruchs des Santorin zurück, als sich das Volk Israel gerade gebildet hat ... Und natürlich, Heines Harzreise zu den Bewohnern Göttingens ...
"Grölfratzen" hab ich vom Grö(ßten) F(eldherrn) a(ller) Z(eiten)" abgeleitet, dessen irrdischer Gauleiter ja "den Krieg" in den Reichstag bringen und so nebenbei unser Land zurückholen will - da ist es bis zum Großkotz nicht weit.

Damals wuchsen noch keine Zebrastreifen und Ampeln hingen da nur über Kreuzungen großer Straßen. Es fuhren auch nur wenige Autos und die meisten Wagen wie auch die Straßenbahn wurden manchmal, da, wo noch kein Strom floss, von Pferden gezogen und auf dem Land gab es auch noch Ochsengespanne wie anderthalb Jahrtausend zuvor bei der Völkerwanderung.
Mit zwei Sätzen gelingt es dir, mich in die alte Zeit zurückzuversetzen. Toll.

Danke für den kleinen Ausflug und dafür, dass du die Sprache lebendig hälst.

Nix zu danken, so bin ich halt ...,

Lieberfelixreiner,

Du glaubst gar nicht, mit wem ich schon alles verglichen wurde - von Sebastian Brant bis James Joyce (und da nicht irgendwas, sondern gleich Finnegans' Wake) und auch Maler geraten schon mal darunter, was mich imme daran erinnert, dass ich mal wieder zumindest zeichnen müsste. Der Börne übrigens hat einen seinerzeit zu GRabe getragen, mit dem ich ganz gern noch ein Bier getrunken hätte: Jean Paul. Aber Recht hastu, Heine ist nicht spurlos an mir vorbeigekommen und ich des öfteren schon in Göttingen, Osterode und Not und Elend war und den Schirker Feuerstein nicht verachte. Ja, auch hübsche Nasen und lange Beine mag ich auch ... Trau Dich einfach mal woanders rein ... Ich beiß nicht.

Dank euch beiden und bis demnächst!

Friedel

 

Moin, felixreiner,

claro este, wie der Vulgärlateiner Iberiens so sacht, hastu schon 'n Beitrag rübergeschickt und es nebst ihm ist gelungen, mit der kleinen Abweichung, dass der größte Dichter - ich kwatsch ma bewusst nicht von Schriftstellern - den wir derzeit haben und ein Bruder Heinrich Heines ist, nun erwähnt wird - und deshalb sollte auch der nachgelieferte Beitrag stehen bleiben.

Wer den Namen Börnes noch kennt, der kennt auch Jean Paul, der wie ich aus dem Mond gefallen ist (so Fritz Schiller).

Dein

Dante Friedchen

 

Ja, von ihm kommt auch die Rede von der Gnade des tauben Ohres, das ja sehr viele Vorteile birgt gegenüber dem kleinen Handycap,

lieber felixreiner.

Und just in diesen Augenblicken kommt mir unter die Augen, dass im ersten Halbjahr 2018 Bulgarien die Ratspräsidentschaft im Rat der Europäischen Union übernimmt. In dieser Position hat Bulgarien eine Vorbildrolle und muss die globalen Werte vertreten, die eben auch Toleranz und das Ablehnen von Extremismus und Antisemitismus umfassen. Aber:

Am 17. Februar d. J. treffen sich wie in den Jahren zuvor in Sofia Rechtsextreme, um des Weltkrieggenerals Hristo Kukov zu gedenken, der mit den Nazis kooperierte und zum Mord an tausenden Juden beitrug. Der World Jewish Congress ruft über change.org (https://www.change.org/p/pm-boyko-borissov-stop-lukov-neo-nazi-march-in-sofia) dazu auf, diesen Aufmarsch zu verhindern.

Es darf keinen Raum geben für derartige Huldigungen!

So viel oder wenig für heute vom

Friedel,
der noch ein schönes Wochenende wünscht!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Manlio,

schön, dass Du noch mal vorbeischaust!

Ich meine nur, ist Bismarck wirklich immer der Schachspieler gewesen, als der er oft angesehen wird?
Nee, jeder spielt im sozialen Leben im Gegensatz zu den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten, mehrere Rollen - private wie öffentliche. Ich weiß noch nicht mal, ob B. Schach gespielt hat. Aber im öffentlichen Leben war er ein Fuchs, der auch mal unfair spielte (Emser Depesche z. B.),, seine Züge aber immer wohl überlegte - im Gegensatz zu Wilhelm II. nebst Beratern, die meinten, man könne den Blitzkrieg 1870/71 gegen Frankreich wiederholen.

Wie Napoleon III. schon ein Treppenwitz auf seinen Onkel war, so die Generalität 1914 zu der von 1870.

Aber ist es nicht wirklich so, dass die Vergangenheit oft verklärt wird. Extremstes Beispiel ist der älteste deutsche Antikriegsroman, wenn man so will, das Nibelungenlied, die Nibelungentreue wurde ja im Reichstag viel besungen, das den Kreuzzug Barbarossas mit Mitteln älterer Sagen aus dem Umkreis der Völkerwanderung verknüpft.
Da wird z. B. Theoderich der Große als Dietrich von Bern gefeiert usw. Schon die früheren Zeiten waren alles andere als einfach. Vom Ostgoten weiß man, dass er zwo Konkurrenten (einen gleichnamigen Vetter und den Skiren Odoaker, der in der Sage wie in Hollywood den Bösewicht schlechthin abgeben muss) eigenhändig vom Leben zum Tode beförderte.
Aber das war gang und gäbe, Schwager Chlodwig/Clovis/Ludwig war nicht anders.
Kurz:
Das Angenehme will man behalten, unter der Regentschaft des großen Th. 493 bis 525 lebten Römer (Katholiken) und Goten (Arianer) relativ friedlich zusammen, Byzanz und Paris hielten still und auch die Vandalen.

Unangenehmes verdrängt man, bis es einen wieder einholt.

Aber ich wollte partout keinen Roman schreiben und wie weit kann man in der Erzählung für einen Zehnjährigen gehen?

Nee, über Forrest Gump, einem Menschen von bescheidenem Verstand, referier ich jetzt nicht. Schau Dir den Film an. Sehenswert ist der allemal.

Und was wäre falsch am Spiel mit Worten, auf die sich Sprache schlechthin gründet?
Nichts, aber wenn sich die Sprache spielend nur noch um sich selbst dreht - ich weiß nicht.
Wo dreht sich hier Sprache nur um sich? Und ist der Mensch nicht nur im Spiel frei - wobei Schller noch nichts von neuen Medien und den Abhängigkeiten zu ihnen wissen konnte.

Ich würd kotzen, wenn einer Fremdenfeindlichkeit - und käme sie gemäßigt als Fremdenunfreundlichkeit daher - amüsant fände.
Ja, aber da fragt der politisch korrekte Gutmensch in mir: ein Mufti darf nicht Kanzler werden?
Im maßgebl. Art. 63 GG steht nichts darüber, dass ein Mufti oder eine Mutti nicht Kanzler werden dürfte.
Also wenn er sich an die Amtssprache hielte und Mehrheiten fände ...

Dank noch mal fürs Nachhaken und bis bald

Friedel

 
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Hallo @Friedrichard

Chanukka 5781 ist ja nun noch nicht solange her.
Das Thema deiner Geschichte, ist es denn eine Geschichte? Begann ja schon in vor biblischer Zeit.
Deshalb gleich meine erste Frage zu deinem Vers von Gerhardt Paul.

"Die Welt liebt ihren Kot und Stank,
Hält viel von schnöden Dingen,
Und also geht sie auch den Gang,
Den ihre Väter gingen"
Warum fällt es so schwer aus der Geschichte zu lernen?
Nächstes Jahr wird Ulli zur Höheren Schule wechseln und da kann es nicht schaden, von der Welt und allem, was darinnen ist, ein bisschen zu erfahren und sei es aus dem Leben des Opa Friedel, wie der die Dinge mit seinem beschränkten Verstand sieht.
Solche Gespräche, sind Erbschätze die unbezahlbar sind.
Doch viel zu selten.
Aber hast schon recht, kann nicht schaden, den eigenen Kopf zu benutzen, statt Anweisungen, Befehlen und der öffentlichen Meinung blind und taub zu folgen.

Einen klugen Ullifurz haben wir - ehrlich!

Da hat der Opa Friedel seinem Enkel doch einiges vererbt.
Als ich zehn war und mein Großvater Fritz mich die ersten Male auf seinen Spaziergängen mitnahm, um von der Welt und allem, was darinnen ist, ein bisschen zu erzählen - und sei es aus dem eigenen Leben, wie er die Dinge mit seinem beschränkten Verstand sehe - erzählte er mir an einem Scheißtag fast so wie heute, aber kurz vor dem Lichterfest, wie viel Massel wir damals gehabt hatten.
Warum muß ein Regentag ein Scheißtag sein?
( Ich musste schmunzeln, weil ich mir im Moment viele Worte überlegen muss, anstelle Scheiß zu sagen. Meine kleine Enkeltochter lernt gerade sprechen.
Er, Opa, sei vom Bürgersteig gegangen, habe beide Kippot aufgehoben, etwas ausgeklopft und eingesteckt, war die gelassene Antwort meines Opas Fritz - was mir nicht sonderlich heldenhaft erschien - bis ich ein schlimmes Erlebnis hatte, das sogar mir Bammel bereitete.
Kluger Opa.

Niemand wird mir meine abnehmen, wenn ich es nicht will. Es ist nicht gut kuschen und sich verstecken oder selbst zu werden wie die auf Aas lauernden
Ich halte es für klüger sich den Kippot auch abnehmen zu lassen, wenn man es nicht will. Um das eigene Wohlergehen und vielleicht das Wohl anderer zu schützen.
Es hat siebentausend Generationen gebraucht, den aufrechten Gang zu lernen und eine Generation, ihn wieder aufzugeben. Den drei Affen gesellt sich der vierte zu, der ohne den kleinen Ratgeber nichts mehr tun kann.
Ja, wobei sich der Kreis wieder schließt.

Ich habe auch einige der Kommentare gelesen und finde es unbedingt lesenswert. Wie immer wertvoller Beitrag von dir.

So gern gelesen
Lieber Gruß CoK

 

Chanukka 5781 ist ja nun noch nicht solange her.
Das Thema deiner Geschichte, ist es denn eine Geschichte?

Eine Frage,

liebe CoK,

die mich hierorts von allem Anfang an verfolgt und -

es ist eine!
Das Wort „Geschichte“ (ahd. gisciht) ist vom Verb „geschehen“ (ahd. giskehan) abgeleitet und meint zunächst „Begebenheit / Ereignis /Geschehnis“, um bereits im mhd. die Folge(n) des Ereignisses einzubeziehen und so im 15. Jh. in seiner Bedeutung auch die Erzählung / den Bericht über dieses Geschehen einzubeziehen und historia wird (bis hin zur/zu den Geschichtswissenschaft/en).

.Da spielt rüumliche und/oder zeitliche Nähe oder Ferne keine Rolle, allein das Wort "Geschichte" ist entscheidend. Dabei ist nicht inmal erleichternd, dass es keine allgemein anerkannte Definition der "Kurzgeschichte" gibt und folglich hier eine unter uns anerkannte durchlässsige Definition gilt und ich- wenn mir danach ist - eine Ballade oder ein Dramolett schreib (ein Fünfakter würde den Rahmen sprengen, obwohl meine Gottfried-Keller-Biographie über den Grünen Heinrich - Weltliteratur halt - 56 Seiten lang ist und weiter wachsen kann ... Man lernt halt hinzu, gewinnt selbst neue Erkenntnisse - auch eine Wirkung hierorts.

So, genug Frau Gattins Abendmahl kitzelt in der Nase

Bis bald

Friedel

 

Je nu - liebe @Fliege, lieber @Morphin,

wäre dieser Beitrag fürs Anirassismus-Projekt geeignet?
Dann sei es doch so.

Hinzu käme noch ein kleiner Hinweis auf Charlotte Knoblochs Rede vor dem Bundestag

Charlotte Knobloch: "Ich stehe vor Ihnen als stolze Deutsche"

Text in Blättern für deutsche und internationale Politik 3/2021 S. 65 ff.
und der
Jüdische(n) Allgemeine(n) 22. März 2021 / 9. Nissan 5781,
eingestellt im Netz unter
»Ich stehe vor Ihnen als stolze Deutsche«


Tschüss

Friedel

selbst ich hab noch was durch Frau Knoblochs Beitrag gelernt, wenn es mir auch erst so richtig in der Schriftform aufgegangen ist –

den Umgang mit dem Verbot, den Namen Gottes zu „Nichtigem“ zu erheben in den mosaischen zehn Geboten ...

 
Zuletzt bearbeitet:

"Die Welt liebt ihren Kot und Stank,
Hält viel von schnöden Dingen,
Und also geht sie auch den Gang,
Den ihre Väter gingen"

Ich bin zu klein, um deinen Beitrag gebührend zu interpretieren, aber den Begriff "Welt" mit Mensch zu tauschen, hätte ich dem Lutheraner, Paul Gerhardt, Gott hab' ihn selig, durchaus empfohlen. Die Welt kann nichts dafür, dass wir so sind, wie wir eben sind.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bin zu klein, um deinen Beitrag gebührend zu interpretieren, aber den Begriff "Welt" mit Mensch zu tauschen, hätte ich dem Lutheraner, Paul Gerhardt, Gott hab' ihn selig, durchaus empfohlen. Die Welt kann nichts dafür, dass wir so sind, wie wir eben sind.

Bistu sicherlich nicht,

liebe Manuela K.

denn niemand ist zu klein (oder zu gering, was mir da im „Kleinen“ mitschwingt), seine Sicht der Welt zu definieren und nicht vergessen werden darf, dass Paul G. Im „Abendlied“ – mit den wahrscheinlich seinen bekanntesten Versen, „Welt“ definiert

»Nun ruhen alle Wälder, / Vieh, Menschen, Städt' und Felder, / es schläft die ganze Welt. / ...
….
Also werd' ich auch stehen, / wenn mich wird heißen gehen / mein Gott aus diesem Jammertal.«

denn a) ist der nackte Affe Geschöpf dieser Welt wie seine „armen“ behaarten Vettern und alles andere auch, was da "kreucht und fleucht" (heute kriecht und fliegt) oder steht, nur dass die vermeintliche Krone der Schöpfung die Schöpfung umdefiniert, indem er sich selbst zur Krone der Schöpfung erklärt und beauftragt, sich die Welt „untertan zu machen“ und gleichzeitig eine Utopie der besten aller Welten zu schaffen vom Garten Eden bis zu Utopia und selbst Morus sieht bei aller vermeintlichen Freiheit des Einzelnen im Problem des Privateigentums, oder anders ausgedrückt in der Ungleichheit die Grenzen der Utopie -

aber auch b) in jedem Kopf entsteht eine eigene Welt, dass derzeit mehr als acht Milliarden Vorstellungen von „Welt“ die „Erde“ belasten, denn das bedeutet ja das Wort „Welt“, die Erde selbst und über den menschlichen Lebensraum die Gesamtheit des Lebens vom Einzeller bis zum komplexesten Konstrukt und als Entgrenzung das „Welt“-All.

Wenn man die Herkunft des Wortes „Welt“ verfolgt steht am Anfang (was niemand überraschen sollte) der „Mann“ wie überhaupt „der“ Mensch in seinem Pronomen „wer“, ahd. „weralt“, das im 12. Jh. klanglich zur „werlt“ abgeschliffen wird.

Ob eine matrilineare (wahrscheinlich ursprünglichere) gesellschaftliche Organisation eine "bessere" oder auch nur "gewaltfreiere" Welt brächte, bezweifel ich. Der Bund der Irokesen - die gelegentlich als Griechen Amerikas bezeichnet werden (es gibt die Vermutung, dass die griechische Halbinsel in früher"Helden"-Zeit matriarchalisch organisiert war) widerlegt diese Utopie.

Unsere "Mutterreligion", die des Moses, trät sogar noch matrilineare Züge, weil sie weniger vom Vater als von der Mutter an die Kinder weitergegeben wird. Aber ich erkenne nicht Dein Problem und - Du erinnerst Dich? - wenn ich es schaff, dass Du Marx' Kapital begreifst - warum sollte ich hier resignieren - ohne den Anspruch zu erheben, die Welt insgesamt erklären zu können ...

Also - nur keine Hemmung!, warum soll hier nicht gelingen, was in einer bescheidenen Rezension gelungen?

Bis bald und einen guten Morgen aus'm Pott vom

Friedel

 

Hallo @Friedrichard,

vielen Dank für diesen Text. Du hast einige Begriffe aus dem jüdischen Leben/der jüdischen Religion im Text verwendet. Meine Idee wäre, dich zu fragen, ob Du diese Worte in einem gesonderten Beitrag auflisten und mit einer Erklärung versehen könntest. Das muss nicht dem Brockhaus folgen, kann auch gerne eine Historie enthalten. Du kannst ja abwägen zwischen reiner Info und noch etwas Kontext, damit wir nicht gleich erschlagen werden. Ich erhoffe mir ein wenig Diskussion zu Begriffen, wecken von Interesse, Nachfrage.

Vielen Dank und eine schöne Woche wünscht
Morphin

 

Moin - hier merk ich erst, wie lang ich hier nicht mehr reingeschaut hab - zunächst mal,

lieber Morphin -

entschuldige bitte die lange Wartezeit, aber der alte Laptop ist auf immer von uns gegangen und letzte Woche hab ich mich endlich für eine neue, ähnliche Machine entschieden, die Zeiten wie 2008 f. wo ich selbst in einem Internetcafé ESt zum Besten gab, sind vorbei.

Aber zurück zum Thema!

Es gibt eine m. E. hervorragende Auflistung der gebräuchlichsten jiddischen Wörter unter

Liste deutscher Wörter aus dem Hebräischen und Jiddischen – Wikipedia

wo sogar die hebräische Herkunft kurz angerissen wird.

Vllt. genügt diese Liste zunächst einmal. Und wenn nicht - ich bin ja wieder da, wenn´s gut geht, noch sieben Jahre, sofern die Maschine mitspielt ...

Tschüss und bis bald!

Friedel

 

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