Was ist neu

Chronos (Kürzestkrimi)

Mitglied
Beitritt
07.07.2002
Beiträge
9
Zuletzt bearbeitet:

Chronos (Kürzestkrimi)

Larry Foch saß fluchend in seinem Renault Clio. Wenn ich nicht in zehn Minuten liefere, bin ich dran, rauschte es ihm durch den Kopf, wobei er sich auf die Unterlippe biss. Sechs Minuten später hielt er quietschend in zweiter Reihe, griff nach der heißen Ware auf dem Beifahrersitz und marschierte, ohne den Motor abzustellen, auf die Hausnummer 13b zu. Hektisch schaute er noch einmal auf seine Chrono Sunset, als das Knarren der sich öffnenten Tür sich förmlich in seine Gehörgänge fraß. »Na, endlich«, raunte ihn der Mann im dunklen Anzug an, wobei er den schmächtigeren Larry mit durchdringenden Augen von oben bis unten musterte. Während der breitschultrige Typ den Karton der Jumbo-Pizza kurz für eine Prüfung öffnete, konnte Larry einen Blick in das Wohnzimmer erhaschen, wo er Carlos mit drei anderen Männern am Tisch sitzen sah, über dem eine dichte Rauchwolke hing. Unterdessen platzierte er das offensichtlich für die Pokerrunde georderte Sixpack Bier sorgfältig neben der Tür, bis ihm kurz darauf der Riese wortlos das Geld hinhielt, um direkt darauf die Tür ins Schloss zu knallen.

Rums! Jetzt aber nichts wie weg hier! Larry sprintete zu seinem Auto, schwang sich hinter das Steuer und trat, ohne sich angeschnallt zu haben, aufs Gas. Als das Alarmsignal seiner Chrono erklang, schaute er in seinen Rückspiegel und sah, wie im orangenen Lichte der Laterne Glassplitter auf die Straße geschleudert wurden, begleitet von einer lauten, aber dumpfen Explosion.
Larry lachte laut auf. Johnny wird stolz auf mich sein! Jetzt wird er das Erbe seines Vaters einsacken. Er schlug zweimal auf sein Lenkrad und lachte abermals. Carlos hätte eben nicht dem Pizzaservice seines Bruders vertrauen sollen!

 

Hallo Enrico!

Kürzest? Ja, das ist kurz. Zu kurz, meiner Meinung nach.

Inhaltlich? Sorry, ich verstehe das nicht. Larry liefert ein Paket ab, der "Kunde" kontrolliert die Ware - aber dann, als Larry weg ist, entpuppt sich die Ware als Bombe? Nee, sorry, da fühle ich mich ein wenig veräppelt. Wenn der Kunde kontrolliert, müsste er was bemerken.

Ich finde, da solltest du noch dran arbeiten. (So Dinge wie Motiv u.s.w. wären auch nett.)

Grüße
Chris

 

Hi Enrico

Gratulation! Trotz der Kürze schaffst du es zweimal denLeser zu überraschen, (erst vom org. Verbrechen (heiße Ware) zum Pizzaservice und dann zurück zum verbrechen → Explosion) und eine Pointe zu bringen, die beides zusammenbringt ("vor dem richtigen Pizza-Service vor Ort zu sein!" )
Etwas gestört haben mich einige (unwichtige, irritierende)Details, die angesichts der Kürze der story insgesamt zu viel gewicht bekommen:1. er parkt auf einem "großem Parkplatz". Wozu? Der Weg zur Nummer 13b wird doch damit viel größer. Wenn ers eilig hat, warum parkt er nicht in der zweiten Reihe direkt vor der 13b, da kann er dann gleich einsteigen und wegfahren. Vom Parkplatz muss man erstmal runterfahren, auf die Straße biegen etc. dauert alles zu lange..
2. der Kurier ist zwei Köpfe niedriger, das heißt er ist ein Zwerrg oder der Empfänger ein Riese. o.k. für eine plastische Erzählweise sind Details wichtig, aber gibt’s da nicht anderes, weniger extremes?

Gruß Schmidt

 
Zuletzt bearbeitet:

Hm, ganz schön dünn.

Wie haben die es angestellt, dass sich alle ihre Feinde am selben Tag beim selben Pizzaservice eine Pizza bestellen?

Braucht er dann nicht für jede Zielperson eine frische, heisse Pizza, damit keiner misstrauisch wird?
Und wo nimmt er die her, wenn er nicht vom richtigen Pizzaservice ist?

Und wie klein ist eine Bombe, die man in einer Pizza verstecken kann?

Fragen über fragen ...


Handwerklich gut, aber nichts Besonderes.
Das Einzige, was die Geschichte hervorstechen lässt, ist die Kürze.
Sorry, dass ich nichts Positiveres dazu sagen kann ...


MfG
Tim

 
Zuletzt bearbeitet:

PS: ist tatsächlich nicht überzeugend dass in einer Pizza eine Bombe mit der beschriebenen Detonationskraft versteckt sein kann, leg doch einfach Flasche Wein oder 1sixpack zur Bestellung dazu.

PPS:die anderen feinde könntest du weglassen, die Eile des Kuriers bei der verheerenden Wirkung der Bombe ist auch so plausibel genug (wenn er in der 2ten reihe parkt) und die Frage, wieso alle feinde sich gleichzeitug eine Pizza bestellen, fällt weg.

Gruß Schmidt

 

Hallo Enrico!

Es wäre nett, wenn du eine kurze Antwort auf die Kommentare unter ebenjene posten würdest. Dann erfährt der Kritiker nämlich, was und ob du überhaupt etwas mit der Kritik anfangen konntest. Außerdem bemerkt man nur so, ob du den Text überarbeitet hast. Unsereiner klickt ja nicht alle vierundzwanzig Stunden denselben Text an, nur um zu sehen, ob sich was getan hat..

Mein Hauptkritikpunkt bleibt auch nach der Überarbeitung derselbe. Wie versteckt man eine Bombe unter einer Pizza so geschickt, dass der andere, offensichtlich auch ein Gauner/Verbrecher nichts merkt?

Und extra zur Überarbeitung: Ich finde das merkwürdig, dass alle von Jonnys Widersachern voraussichtlich Pizza beim Pizzaservice ordern.

Fazit: Der Text ist immer noch zu kurz. Gib doch etwas Butter bei dir Fische! Was hat es denn für einen Zweck, möglichst kurz (nichts) zu erzählen? Lass uns deine Charaktere kennenlernen. Im Moment ist das nur: Lesen (Aha, da gibt's ein Bumm!) und Vergessen (Außer dem Bumm war da ja nichts.), sorry.

Grüße
Chris

 

@ Rabbit: Und du meinst, dass dem Semtex die dampfend heiße Tomatensauce und der brutzelnde Käse nichts ausmachen?
Und natürlich muss der Konkurrent Jonnys (Verbrecher mit Vorerfahrung) blöd genug sein und überhaupt nicht ahnen, dass man es auf ihn abgesehen hat, so dass er überhaupt nüscht merkt u.s.w. u.s.f.

Oh, übrigens, Enrico: So ein Verbrecherschwergewicht, das man mit einer Bombe aus dem Weg schaffen muss, geht hochstpersönlich an die Tür, um eine Pizza in Empfang zu nehmen? Nicht gerade glaubhaft, sorry.

 

Hm, ich fände es übel, wenn es bei heisser Soße explodieren würde. Immerhin wird das Zeug von der Armee eingesetzt, und muss daher so ungefährlich zu handhaben sein wie Plasteline.

Aber die anderen Punkte ... den "Teig" kann man ja mit Lebensmittelfarbe besprühen und ... naja ... entweder war es ein aufstrebender Gangsterboss, ein dummer Gangsterboss, ein unvorsichtiger Gangsterboss oder die Handlung spielt in einer Parallelwelt.

Wenn wir so weitermachen, ist die Geschichte bald ein paar Seiten länger :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zusammen!

@Chrs Stone: Ich war leider in letzter Zeit unterwegs, konnte also nicht antworten. Zu deinen Anmerkungen: Eine Kürzestgeschichte (diese Gattung wurde vor allem in den 60er Jahren sehr geschätzt und erlebt heute auf Postkarten eine Renaissance!) soll kurzweilig sein - wie es die Gattung "sagt" - und nebenher gelesen werden. Es ist keine lit. Gattung, die auf Charakterstudien oder ausgefeilten Plots aufbaut, sondern in erster Linie unterhalten soll (und evtl. eine interessante/lustige/überraschende Pointe mit sich bringt). Dass dort Fragen bleiben, ist bei jeder Kürzestgeschichte (''google'' einfach mal) der Fall. Wenn ich jetzt "Butter bei die Fische" gäbe, wäre es keine Kürzestgeschichte mehr ;)

Nebenbei: Wo hab ich gesagt, dass der Typ, der an der Tür war, die Zielperson war? (Seit wann wohnt denn ein Gangster alleine?) Kann genausogut - wahrscheinlicher - ein brachialer Bodyguard sein, der eben net allzu gut/erfahren ist ^^

@alle: Was die Bombe angeht; ihr habt Recht, ist schon etwas seltsam, werde mal etwas "beilegen"... ;)


@Schmidt: danke für die konstruktive Kritik, werde mich dran machen und es etwas ändern.

@alle: Wenn ihr die Erwartungen einer Kurzgeschichte bei einer Kürzestgeschichte anlegt, werden immer dieselben negativen Aspekte herauskommen (Plot?, Charakter oberflächlich, einzelne Fragen aufgeworfen, etc.)...immerhin hat sie euch ja - trotz der "Fragen" - zum kurzen Nachdenken angeregt, welche Story sich dahinter verstecken könnte.

- schnell gelesen
- kurzweilige Handlung
- Pointe

Punkt. ^^ Danach könnt ihr sie ruhig wieder vergessen, aber eure Augen werden es euch danken, nicht zwanzig Minuten an einer viel längeren Geschichte gehangen zu haben. ;)

Hm, vielleicht sollte man die Geschichte unter "Experimente" stellen? Aber, nein, dann fragen sicherlich alle, was daran ein Experiment sei. Zum Verzweifeln! ^^

Liebe Grüße,

Enrico

 

Hey!
Dass es sowas wie "Kürzestgeschichten" gibt, wusste ich nicht. Das ist echt interessant und bestimmt nicht so einfach, wie es aussieht.
Jetzt ist dein kleiner Krimi zwar nicht mehr ganz so "kürzest", aber du hast die Logiklöcher recht elegant beseitigt. Ist jetzt ein leckeres kleines Tapa, das mir gut geschmeckt hat :-)

 

Hi, Bad Rabbit,

vielen Dank für deinen aufmunternden Kommentar. Lies die Geschichte noch einmal, ich war nämlich noch bis vor einigen Sekunden dabei, sie zu überarbeiten. ^^

Schönen Abend noch,

LG,

Enrico :)

 

Hallo enrico!

Dein Text ist viel zu lang, solltest du unbedingt kürzen! :D

Hier drei Beispiele:

griff blitzschnell nach der heißen Ware auf dem Beifahrersitz und
Das kann raus. Dass Larry in Eile ist, weiß der Leser bereits.
+++
»Na, endlich«, raunte ihn der Mann mit dunklem Teint an, wobei er den kleineren und schmächtigeren Larry mit durchdringenden Augen von oben bis unten musterte. Während der breitschultrige Typ im Anzug den Karton der Jumbo-Pizza kurz für eine Prüfung öffnete, konnte Larry einen kurzen Blick in das Wohnzimmer erhaschen,
dunklem Teint = unwichtig. Schreib doch gleich "im dunklen Anzug" (oder Sonnenbrille). Mit den breiten Schultern zusammen genügt das.
kleineren und... kann raus. "schmächtigeren" reicht.
kurzen... kann raus. "Blick erhaschen" deutet auf die Kürze hin. Außerdem braucht man nicht viel Zeit, um drei Figuren abzuzählen.
+++
Anzug den Karton der Jumbo-Pizza kurz für eine Prüfung öffnete, konnte Larry einen kurzen Blick in das Wohnzimmer erhaschen, wo er Carlos mit drei anderen Männern am Tisch sitzen sah, über dem eine dichte Rauchwolke hing. Unterdessen platzierte er das offensichtlich für die Pokerrunde zusätzlich georderte Sixpack Bier
Wohnzimmer? Warum nicht gleich "Pokerrunde"? Dann brachst du auch nicht diese (offensichtlich für die Pokerrunde zusätzlich) umständliche Beschreibung.
+++

Gruß

Asterix

 

Hallo Enrico!

"immerhin hat sie euch ja - trotz der "Fragen" - zum kurzen Nachdenken angeregt," => Das solltest du nicht falsch interpretieren. Ich frage nicht, weil mich dein Text zum Nachdenken anregt, ich frage nur, weil mir zu viel unlogisch vorkommt - und mich das nervt.

Nee, sorry, eine Geschichte, die nur auf Kürze baut, und dabei (absichtlich) Plot und Charaktere außen vorlässt und auch sonst alles mögliche offen lässt, kann mir nicht gefallen.

Es gibt natürlich auch irre kurze Geschichten, die irre gut sind, aber dafür braucht es vermutlich einen Meister, so etwas zu schreiben.

Naja, das war's von mir.

Grüße
Chris

 
Zuletzt bearbeitet:

Nee, sorry, eine Geschichte, die nur auf Kürze baut,[sic!] und dabei (absichtlich) Plot und Charaktere außen vorlässt und auch sonst alles mögliche [sic!] offen lässt, kann mir nicht gefallen.

Darauf braucht man ja nicht mehr antworten. Warum hast du dann die Geschichte gelesen? Im Titel stand Kürzestgeschichte! Außerdem hab ich bei dir ("Die Sehenden") auch schon Folgendes gelesen (deine Antwort):

"Du hättest den einzelnen Szenen etwas mehr Raum geben können." => Das wird bei meinen Texten meist kritisiert. Ich persönlich mag aber nunmal Geschichten, die ohne viel Drumrum auskommen.

Dann dürfte ja eine "irre kurze Geschichte" funktionieren, aber nein, da kommt DER Punkt mit den Fragen. Konstruktiv ist das nicht.

Achso: Zeig mir bitte mal eine Geschichte, in der alle Fragen beantwortet sind.

Und was ist bitteschön noch immer derart unlogisch, dass es dich nervt? Dass jemand bei einer Kontrolle einer Pizza angesichts eines "ruhigen" Abends nichts merkt, da er nichts Böses erwartet (zumal es ja der Lieferservice des Bruders ist)?

Grüße,
Enrico

 

Hallo Enrico,

ich finde, du hast deine Intension gut umgesetzt, die Geschichte ist kurz und der Situation entsprechend schnell erzählt. Die Pointe schwingt von Illegalität zu Normalität, dann zurück zum bombensicheren Finale, das ist gelungen.

Selbst eine 'normale' Kurzgeschichte verzichtet (zumindest bei der klassischen Variante) auf ausführliche Charakterisierungen usw. wenn sie nicht Erzählgegenstand der Geschichte sind, das kann also kein Mangel sein.

L G,

Woltochinon

 

Hallo, Woltochinon,

vielen Dank für deine Einschätzung. Da es ja meine erste Kürzestgeschichte ist, die ich je geschrieben habe, bauen einen positive Reaktionen ungemein auf! :)

Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat. Ich hoffe doch, dass ich dich in Zukunft auch zufriedenstellen kann.

Beste Grüße,
Enrico

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom