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coming to terms with the past
Bert hatte noch nicht mal die Gelegenheit, ein einziges Wort von sich zu geben. Die Sanitäter kamen, und setzten ihn auf eine Barre, auf welcher er liegend in den Rettungswagen gehievt wurde.
"Hören Sie mich, Herr Winzer?" Bert hörte den Krankenpfleger, verschwommen erkannte er Umrisse. "Was ist mit Ihnen passiert? Wie konnte so etwas geschehen?" "Es w ...autsch..es waaar soo." Plötzlich war der Piepston für die Herzfrequenz zum Erliegen gekommen. Bert war dahingeschieden.
Ein tragischer Tod und niemand kannte die Antworten auf die aufgeworfenen Fragen des Krankenpflegers. Doch Betza, die Schwester von Bert Winzer, wollte denTod ihres Bruders aufklären und dann rächen.
Sie fand kurz darauf heraus, dass ein Drogensüchtiger ihn niedergeschossen hatte. Dieser war sozusagen Stammkunde in einem Drogenladen unter der Leitung von Big Al, dem grössten Drogendealer der Stadt. Er war tatsächlich der Grösste da, er 2.21 Meter gross und halb so breit. Ein richtiger Fetzen also. Betza begab sich zu dessen Laden, der übrigens als Kaktusgeschäft getarnt war, um ihn dann auszuquetschen. Ob sie gegen so ein Viech ankommen würde? Sicherheitshalber nahm sie eine Eisenstange mit, die sie im Hosenbein versteckte. Dann machte sie sich auf den Weg. "Dieses Schwein wird mir schon die nötigen Informationen rausrücken, wenn ich ihm erst mal meinen kleinen Eisenfreund unter die Nase halte...", dachte sie aggressiv.
Bevor sie aus dem Haus ging, klebte sie sich noch einen Schnurrbart an, damit sie als Mann durchgehen würde. "Als Mann werde ich sicher einfacher ins Drogengebäude reinkommen", dachte sich Betza. Im Stadtviertel angekommen, suchte sie den Kaktusladen. Nach 30 Minuten Suchzeit, fand sie den Laden. Es war ein einstöckiges Gebäude mit zwei grossen Schaufenstern mit einer blauen Tür dazwischen. Darüber stand: 'Alis Kaktusgewächse und Zubehör'. Sie betrat den Laden. Die Ladenglocke reagierte mit einem lauten Hörzeichen.
"Ja bitte? Wie kann ich dienen?", fragte der Verkäufer. "Das muss Ali sein.", dachte sich Betza. Dann sagte sie mit ernstem Unterton. "Ich interessiere mich für einen Kaktus.. Einen Kaktus besonderer Art, wenn sie verstehen, was ich meine. Ich denke da vielleicht an einen so genannten
'kolumbianischen Kokstus'... Sie verstehen?" Ali runzelte misstrauisch die Stirn und betrachtete Betza einige Sekunden lang. Er musterte sie von oben bis unten. "Sind... Sind sie ein Bulle?",
fragte er schliesslich zögerlich. "Nein. Zivilistin.", erwiderte Betza. "Gut, ich denke dann verstehen wir uns... Kommen Sie mit.", sprach Ali und zog an einem Buch im Bücherregal hinter sich. Sofort öffnete sich ein als Kaktusregal getarnte Geheimtür. "Folgen Sie mir...", flüsterte Ali geheimnisvoll und zugleich befehlend.
Hinter der Geheimtür öffnete sich ein riesiger dunkler Raum. "Kommen Sie, wir müssen die Treppe runtersteigen." Weil es im Untergeschoss kein Licht gab, nahm Ali eine Fackel in die recht Hand, um eine Lichtquelle zu schaffen. "Woher kennen sie mich?", fragte Ali misstrauisch.
"Ach, ich hab da mal was gehört von Ihnen.", anwortete Betza. Dummerweise vergass sie die Stimme zu verstellen und die Tarnung war aufgeflogen. Ali kehrte sich schweigen um, erst jetzt nahm Betza die Grösse von Ali wahr. "Sie sind ein Menschenweib!"
"Wie..? Ja, sie etwa nicht?", erwiderte Betza etwas verwirrt. "Seh ich aus wie ein Weib??", schrie Ali sogleich. "Nein, ich meine.. Sie sind doch.. auch.. ein.., ähm.. Me.. Mens.. Mensch, od.. oder?", stotterte Betza nun schon etwas verängstigt. "Wenn Sie wüssten...", brummte Ali. "Aber komm, vergessen wirs. Schon ok, gehen wir weiter." "Puh.. Glück gehabt. Aber was hat der Siech wohl damit gemeint..? Menschenweib... Hmm.", dachte Betza und sagte: "Ok."
Unten angekommen befanden sie sich in einer Art Kerker. Betza blieb stehen und bestaunte die alten Gemäuer. Ali hingegen lief weiter und schrie: "Du wartest hier!"
Betza griff sich in die Hose und umklammerte die Eisenstange. "Ich umklammere die Eisenstange.", dachte sie. "So zur Sicherheit." Nach einigen Minuten, die Betza jedoch wie Minuten vorkamen, erschien Ali wieder mit einem kleinen Plastiksäcklein. "Bevor ich Ihnen den Kaktus aber gebe, müssen Sie mir eine Frage beantworten... Sie kleiner Transvestit sie...", begann Ali zu sprechen. "Und was zum Geier machen Sie mit Ihrer Hand in der Hose?"
"Ach das. Das ist eine alte Erbkrankheit. Circa alle 45 Sekunden löst sich bei mir ein Reflex und ich greif mir für eine kurze Zeit in die Hose."
"Ach so. Naja wie auch immer. Ich finde es jedenfalls sehr grusig und es widert mich an. Aber irgendwie macht es mich auch an... Ich hatte noch nie das Vergnügen mit einer Frau.. naja egal. Jedenfalls habe ich ihren Kaktus geholt. Er wiegt genau 5 Kilogramm. Weil er so selten ist kostet er 12'000 Doller."
Dann fügte er an: "Lust, ein paar Euro nebenbei zu verdienen? Ohne Kosten,ohne Risiko!"
Da überkam Betza plötzlich ein ganz buhlerisches Gefühl. "Weisst du was?", fragte sie. "Ich mach es umsonst!" Sie fiel Ali in die Arme und begann ihn wild zu küssen.
Später folgten drei niedliche Kinder. Ali und Betza kauften sich ein kleines Einfamilienhaus in der Bronx, aber ein schönes. Knapp nach 10 Jahren machte Betza aber einen schrecklichen Fund unter dem Bett von Ali. Sie fand ein Ohrläppchen ihres Bruders.
Nach einem heftigen Streit trennte sich Betza von Ali und bekam das Sorgerecht für Urban, Viktor und Tobias. Die drei Kinder stiegen einige Jahre später jedoch auch ins Drogengeschäft ein und die gesamte Geschichte wiederholte sich auf eine ähnliche Weise. Immer und immer wieder.
ENDE