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Daniel, die Kunst und der Kulturbanause

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19.08.2010
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Daniel, die Kunst und der Kulturbanause

Irgendwann, beschließt Daniel, einundzwanzig, mittelgroß, blond, kurzsichtig, irgendwann ist es Zeit erwachsen zu werden. Nein, nicht irgendwann, jetzt, JETZT ist es Zeit erwachsen zu werden.

Zum Leben als Erwachsener, findet Daniel, gehört auch die Kultur. Deswegen beschließt Daniel den Kulturteil der Zeitung zu lesen, ab und zu ins Theater zu gehen, die eine oder andere Kunstausstellung oder das eine oder andere Museum zu besuchen, klassische Musik zu hören usw. Weg mit den doofen Teenie-Idealen, her mit dem wahren Leben. Daniel ist jetzt erwachsen, und Kultur ist cool. Basta.

Und so liest Daniel auch von der Kunstausstellung und beschließt sofort dort hinzugehen.

„Toll“, denkt Daniel.

„Wie öde“ ...

...drängt sich sein innerer Kulturbanause sofort auf, aber den ignoriert Daniel geflissentlich.

Irgendwann wird der Kerl schon das Weite suchen.

Also steht Daniel an besagtem Tag in der Galerie und betrachtet ein Kunstwerk. Er nimmt sich viel Zeit dafür und überlegt, was es mit diesem Bild auf sich haben könnte.

Das Bild ist ein abstraktes Werk, eine willkürlich wirkende Ansammlung von Strichen und Kreisen und anderen geometrischen Formen auf verwaschenen Farben.

Sofort übernimmt der alte Teil vom ihm das Kommando: „Das kannst du auch. Nur das es niemanden interessiert wenn du das machst.“
"Schluss jetzt!“, unterbricht Daniel den Kulturbanausen genervt.

Daniel widmet sich der Betrachtung des Kunstwerks. Er wartet auf die Eingebung, auf die Idee, die Inspiration, die Erkenntnis. Das Bild wird zu ihm sprechen, denkt er. Es muss.

Doch das Bild schweigt.

Der innere Kulturbanause auch. Aber nur aus Trotz.

Daniel steht und betrachtet das Bild. Die Zeit vergeht, Minute um Minute, bis über eine Stunde verflossen ist.

Das Bild schweigt immer noch.
Daniel ist dabei aufzugeben. Er schließt für einen kurzen Moment die Augen. Genau in diesem Moment --

Und plötzlich sieht er etwas.

Das Bild grinst. Es ist ein hässliches, höhnisches Grinsen.

Aber das Bild grinst nicht nur, es spricht auch. In einem seltsamen Singsang spricht es: „Du bist blöhöööööööööd.“

„Ich bin blöd?!?“
„Ja genau. Du. Blöd, blöd blöhöööööööööd. Du wirst mein Geheimnis nie ergründen können, denn dafür bist du zu ungebildet und zu.. blöhöööd.“

Daniel geht enttäuscht nach Hause. Er befürchetet, dass das Bild recht hat. Aber, denkt Daniel, ich hab soviel zu tun. Ich hab den Ärger im Büro, ich hab meine Freunde, ich will eine Freundin, Nathalie hat Schluss gemacht, meine Eltern sind verrückt, meine Familie zerstritten, Rechnungen wollen bezahlt werden, der Haushalt macht sich auch nicht von allein... Warum soll ich mich noch mit dem unverständlichen Seelenmüll anderer Leute rumschlagen?

Der Kulturbanause schweigt immer noch. Und grinst. Es ist ein hässliches, höhnisches Grinsen. Wie gut, dass Daniel es nicht sieht, denn er hätte es mit Sicherheit wiedererkannt...

 
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Hallo Eleanor,

das ist eine kurzweilige kleine Story, flott erzählt, fast wie ein Witz, und interessant bis zum Schluss. Ich mochte die einfache, naive Art der Schilderung und des Prots.

Zum Leben als Erwachsener, findet Daniel, gehört auch die Kultur. Deswegen beschließt Daniel, den Kulturteil der Zeitung zu lesen, ab und zu ins Theater zu gehen, und auch die eine oder andere Kunstausstellung oder das eine oder andere Museum zu besuchen, klassische Musik zu hören usw. Weg mit den doofen Teenie-Idealen, her mit dem wahren Leben. Daniel ist jetzt erwachsen, und Kultur ist cool. Basta.

fand ich gut

Den letzten Satz check ich nicht ganz, sein innerer Kulturbanause grinst genau so höhnisch das Bild. Aha... aber er sieht es nicht und kann es nicht wiedererkennen.

Wie gut, daß Daniel es nicht sieht, denn er hätte es mit Sicherheit wiedererkannt. ..
Aha...

So ein letzter Satz in der Form mit Punkt Punkt Punkt, sagt mir, dass hier etwas ganz ganz Wichtiges zum Schluss noch mitgeteilt wird, dass den Verlauf der Geschichte ändert.
Bei deinem letzten Satz leuchtet bei mir im Hirn jedenfalls nichts auf. Ubersehe ich da was?

mfg,

JuJu

 

Hallo EleanorH,

im Großen und Ganzen hat mir Dein kleiner Kulturausflug gefallen, allerdings kann man sprachlich noch einiges rausholen aus dem Text. Auch RS- und Kommafehler stecken etliche drin.
Gleich der erste Satz hat mir nicht so gut gefallen:

Irgendwann, beschließt Daniel,einundzwanzig, mittelgroß, blond, kurzsichtig, irgendwann ist es Zeit erwachsen zu werden.Nein, nicht irgendwann, jetzt, JETZT ist es Zeit erwachsen zu werden.

Das doppelte "irgendwann" stört den Lesefluss und auch die Aufzählung von Daniels Aussehen finde ich als Einstieg in die Geschichte eher hinderlich. Da wäre weniger mehr. Auf "mittelgroß" und "blond" kannst Du gerne verzichten, das ist für den Fortgang der Geschichte auch nicht wichtig.
Auch das Großschreiben ganzer Wörter kannst Du weglassen.

Das Bild grinst.Es ist ein häßliches, höhnliches Grinsen.

höhnlich? Du meinst "höhnisch", oder?

Der Kulturbanause in Daniel gefällt mir. Der erinnert mich an den inneren Schweinehund, der einen davon abhält, was Sinnvolles, Gesundes oder eben Kulturelles zu unternehmen und lieber zu Hause zu bleiben.

Deinen letzten Satz interpretiere ich so, dass der Kulturbanause sich an Daniel für seine Missachtung rächt, indem er ihm aus dem Bild heraus zugrinst und ihn als blöd verhöhnt und zum Schluß der Sieger bleibt.

Nette Geschichte,
liebe Grüße
Giraffe :)

 

Aus Sonstige


Hallo EleanorH,

dieser Text weist eine sehr hohe Fehlerdichte auf, weshalb ich ihn ins Korrektur-Center (KC) verschoben habe. Hier hast du vier Wochen Zeit, ihn zu überarbeiten. Wende dich danach an einen Moderator des KC. Er verschiebt ihn dann zurück in die Ursprungsrubrik.

Du kannst dich auch jederzeit gern an die Moderatoren des KC wenden.

Viel Spaß noch auf kg.de!
Kerstin

 

Erst einmal danke fürs lesen und danke für eure Kritiken. :)

@ Giraffe:
Ich kann deine Meinung leider nicht teilen.
Du hast recht das der erste Satz holprig ist und das mag auch den Lesefluss stören, aber ich finde das gerade dieser Satz zu der restlichen Naivität des Textes passt. Und würde ich das 2. "jetzt" kleinschreiben wäre es einfach nur eine Verdoppelung und man würde es nicht so betonen.

Auch wenn ich weiß das hier eine gewisse "Comicschreibweise" nicht erwünscht ist :D

Ich weiß auch nicht wie mir diese Wortneuschöpfung mit dem "höhnlich" passieren konnte auch noch 2x :D

Ich bin ja froh das du meine Geschichte fast richtig interpretiert hast ;) Nur das das Motiv des Kulturbanausen nicht Rache ist. Es ist einfach nur ein Trick, (so wie der innere Schweinehund seine Tricks hat ;) )
um Daniel davon abzuhalten sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen.

@ Juju

Meine Schwester hat die Geschichte auch nicht verstanden ;) daraufhin hab ich sie an ein, zwei stellen geändert in der Hoffnung das es deutlich wird. Aber mit Giraffes Interpretation und meiner anmerkung dazu sollte alles klar sein oder? :)

lg EleanorH

 

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