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Darren
Er saß mit ihr oben auf dem Schuldach.
„Tu es“, sagte Melinda.
Er gab ihr keine Antwort, er blickte einfach nur zu den Sternen auf. Es schmerzte ihn, dass sie das von ihm verlangte. Aber er wusste ja selbst, dass es nur zwei Möglichkeiten gab.
Er seufze.
„Bitte!“ Sie sah ihn flehend an.
„Du weißt, dass du dann nie wieder so sein wirst, wie du es jetzt bist?“ Diese Gewissheit, dass er sie eh nicht haben konnte, war am schlimmsten für ihn. „Du wirst dann zu einer Kreatur, meines gleichen.“
„Das hast du mir schon mehrmals gesagt. Aber das ist mir lieber, als irgendwo eingesperrt zu sein und zur Fortpflanzung gezwungen zu werden. Bitte versteh das doch!“
Ja, er verstand. War er doch selbst ein Mitglied der Rasse, die die Menschheit vor fünf Wochen überfallen hatte und sie einsperrten. Natürlich konnten sie nicht alle Menschen umbringen, das wäre ihr eigenes Todesurteil gewesen. Deshalb brachten sie diese dazu, Nachwuchs zu zeugen.
Aber vor zwei Wochen hatte sich alles geändert. Damals sollte er Melinda zu dem machen, was er war. Doch er hatte es nicht gekonnt. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick gewesen und für sie auch. Beide wussten jedoch, dass sie unerreichbar für einander waren. Wie Romeo und Julia.
„Bitte! Tu es einfach! Es ist besser!“ Melinda nahm seine Hand und drückte sie.
Sie fühlte sich wunderbar warm an.
Zum ersten Mal, seit sie auf dem Dach saßen, sah er sie an. „Ich werde es tun …“ Er hatte Tränen in den Augen. War es doch sein Plan gewesen, die Menschen zu überfallen. Wenn er jetzt einen Rückzieher machte, würden seine eigenen Leute ihn zerfleischen. „Ich liebe dich.“ Mit diesen Worten zog er sie zu sich heran und ließ sie zu einem Geschöpf seines Clans werden.
Ja, gewiss, er war Darren, der Herr aller Blutsauger und ihm blieb keine andere Wahl …