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Das Glück und die Anderen

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22.07.2002
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Das Glück und die Anderen

An diesem Tag griff ich ein großes Stück Leben heraus. Zäh war es und ließ sich nur schwer herausziehen. Kraft ging dabei drauf, Anstrengung war nötig. Als ich es schließlich in der Hand hielt bewegte es sich nicht mehr. Kein Mucks, Zucken oder Sonstiges. Bewegungslos.

Dieser Tag, ein Tag wie ein Leben. Mein Leben…

Die Anderen sind glücklich. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sie zu ihren Autos gehen, auf Fahrräder steigen, die Türen schließen sehe, weiß ich es. Sie sind es. Ist lange her, dass ich dachte auch so fühlen zu können. Jetzt schiebe ich den grauen Schleier meiner Gardinen zwischen mich und die Anderen. Hoffe sie sehen mich nicht, wie ich sie verstohlen beobachte.

Ich bin Banker. Ein letzter prüfender Griff an die Krawatte. Sie sitzt. Ich sehe gut aus, so viel wie ich für mich tue, muss ich gut aussehen. Ich bin mir da sicher, mit Sicherheit unsicher.
Das Gehalt ist nicht schlecht, es könnte besser sein. Wie jeden Morgen freue ich mich auf den Abend und hoffe auf… jedenfalls keine Langeweile. Ich trete aus der Tür und wähle die Schritte mit Bedacht. Es hat geregnet, die Steinplatten glänzen. Nur nicht die Schuhe schmutzig machen, denke ich und trete an die Garage. Der Schlüssel kratzt am Schloss, doch ich ziehe zurück. Ich drehe mich um und betrachte meine Umgebung. Verträumt wandert mein Blick, verharrt starr.
Auf der anderen Straßenseite tritt mein Nachbar aus dem Haus. Er sieht müde aus, der graue Schleier der Nacht liegt über seinen Lachfalten. Gott wäre ich gerne so müde. Er beugt sich zu seiner Frau und nimmt das kleine rosa Bündel entgegen. Nie hätte ich gedacht, grau könne so glänzen. Glück, Lebensglück ist wohl das richtige Wort.
Wenn ich nachts in mein Bett falle, denke ich darüber nach, bei welchem Bier ich hätte aufhören sollen. Frage mich, wann der beste Zeitpunkt ist die neue Frau anzurufen. Ob mein Kumpel die Eine wohl ins Bett bekommen hat? Ich erinnere mich an das graue Glänzen und weiß, es fehlt. Der Nachbar hat es.

Ich bin Familienvater, mehr nicht. Morgens vermeide ich im Allgemeinen den Blick in den Spiegel. Über den Kaffee gebeugt, hoffe ich. Ihn hinunterstürzend, verzweifle ich. Geschirr klappert. Sie bereitet Frühstück und weiß doch, dass ich keine Zeit haben werde. Sie hofft jeden Morgen, ich fühle es. Ich hoffe, wir hoffen aneinander vorbei. Früher liebten wir einander, jetzt lieben wir das Kind.
Abends wenn wir im Bett liegen und mir die Augen zufallen, wünscht sie sich, sie könne mir die Augen öffnen. Doch ich bin müde, kann meine Augen nicht weiter aufhalten. So stehe ich auf, wir kümmern uns um das Kind und ich gehe aus dem Haus. So gehört es sich, noch einmal reicht sie mir das Kind, dann fällt die Haustür zu.
Gegenüber tritt mein Nachbar aus dem Haus, jung, so alt wie ich. Erfolgreich, dynamisch, beliebt. So wie ich, wenn ich träume. Er wirkt ausgeschlafen, die Tatkraft blitzt förmlich aus seinen Augen. Der Mann muss glücklich sein. Keine Verantwortung, frei. Neidisch betrachte ich seinen Krawattenknoten.

Ich bin Künstler, denke ich. Ich schreibe nicht gerne, deswegen halte ich mich kurz. Kurze Sätze, viel Eigenverantwortung, Verständnis. So sieht es auch die Frau, die sich gerade meine Freundin nennt. Sie bewundert mich, macht mir Kaffee mit Toilettenpapier als Filtertütenersatz. So schmeckt er auch. Für mehr reicht das Geld nicht, doch wozu braucht man Geld, wenn man die Kunst hat.
Als Schriftsteller fliegen mir die Worte nur so zu, doch ich bin ein schlechter Fänger. Eigentlich hat es mir einmal Spaß gemacht. Die Frau die gerade bei mir wohnt, sagt ich würde mein Lebenswerk erschaffen. Das Urteil ist Lebenslänglich, Lebenswerk.
Morgens riecht es nach Schweiß und kaltem Zigarettenrauch. Ich bin froh, dass sie noch schläft. Als ich ans Fenster trete, sehe ich die Nachbarn aus ihren Häusern treten. Es macht sich das Gefühl in mir breit etwas verpasst zu haben. Ich wollte nichts verpassen, das Leben in vollen Zügen genießen und habe das richtige Leben nicht einmal gesehen.
Sie haben es, wissen die Liebe und Wärme eines Kindes zu schätzen, fühlen sich geborgen in den Armen einer Frau. Sie wissen wie sündhaft teurer Hummer schmeckt und vermutlich wie türkises Wasser im Pazifik aussieht. Die Anderen sind sicher, die Anderen sind glücklich.

Manchmal denke ich, ich bin jeder von Ihnen. Wäre es ein Unterschied? Wenn ich die Gardinen wieder zusammenschiebe, streiten sie sich, trinken, schlagen und weinen einsam. Doch das sehe ich nicht.

 

Hi Prodi,

Ich muss sagen, deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie nimmt einen direkt mit in diese Strasse, diese Reihenhaussiedlung, diesen Vorort. Überallhin. Und sie stellt die Frage die sich so einige Menschen immer wieder stellen oder zumindest jeder schon einmal gedacht hat: Schau dir die glücklichen unbeschwerten Leute an, warum kann ich nicht auch so sein?

Was alles hinter der Fassade brodelt, das sieht man nicht, ja, man würde es oftmals sicher nicht wissen wollen.
Ich konnte mich reinfühlen, also ist das Klasse! :)

Ein paar Kleinigkeiten noch:

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sie zu ihren Autos gehen, auf Fahrräder steigen, die Türen schließen sehe, weiß ich es.

Die Reihenfolge ändern: Fenster, Tür, Fahrrad, Auto. ;)

dass ich dachte so fühlen zu können.

besser...: 'dass ich dachte auch so fühlen zu können.'

so viel wie ich für mich tue sehe ich gut aus.

Das klingt mir schon zu sicher. Vorschlag: ..., so viel wie ich für mich tue, muss ich einfach gut aussehen.
Klingt wieder ambivalenter und damit stimmiger.

die Tatenkraft blitzt

Tatkraft

ich bin jeder von Ihnen sein.

'könnte jeder von ihnen sein' meinst du sicher...

Wenn ich die Gardinen zusammenschiebe

'wenn ich die Gardinen wieder zusammenschiebe' klingt stimmiger...

Und hier noch das was mir besonders gut gefallen hat:

Ich bin Familienvater, mehr nicht. Morgens vermeide ich im Allgemeinen den Blick in den Spiegel. Über den Kaffee gebeugt, hoffe ich. Ihn hinunterstürzend, verzweifle ich. Geschirr klappert. Sie bereitet Frühstück und weiß doch, dass ich keine Zeit haben werde. Sie hofft jeden Morgen, ich fühle es. Ich hoffe, wir hoffen aneinander vorbei. Früher liebten wir einander, jetzt lieben wir das Kind.
Abends wenn wir im Bett liegen und mir die Augen zu fallen, wünscht sie sich sie könne mir die Augen öffnen.

Ich habe selten einen so treffenden, gefühlvollen und vielsagenden Absatz zu diesem Thema gelesen. Ich denke das trifft auf sehr viele Ehen zu... Super!

Das Urteil ist Lebenslänglich, Lebenswerk.

Wieder so ein tiefsinniger Satz, die Zerrissenheit kann man hier direkt schmecken!

Ein kleines Gesellschaftsgemälde aus der Strasse um die Ecke.
Mir hats ausnehmend gut gefallen!

Gruß
Judas

 

Hallo Prodi,

mir ist es trotz schöner Sätze für die Gedanken etwas zu wenig Geschichte und etwas zu viel Reflektion. Es ist ein schöner Text mit schön Sätzen und Wortspielen, einfühlsam und gut zu lesen.

macht mir Kaffee mit Toilettenpapier als Filtertütenersatz. So schmeckt er auch. Für mehr reicht das Geld nicht,
Bis dahin hatte ich den Eindruck, es würde um eine langweilige Wohlstandsidylle in Vorstadt mit Vorgärten gehen. Hat hier der Prot gewechselt? Oder verdient die Frau mehr? Oder habe ich etwas überlesen?
Später, als ich den Text noch einmal mit meinen Anmerkungen im Kopf gelesen habe, fiel mir auf, dass jeder Absatz mit einer anderen Identität begann. Es ist also nicht immer vom selben Mann die Rede, sondern von mehreren Männern in unterschiedlichen Situationen mit ähnlichen Gefühlen. Das könntest du vielleicht noch etwas deutlicher machen, auch wenn ich bisher keine Idee habe, wie.
Es ist ja auch grundsätzlich richtig, dass jeder glaubt, die anderen sind glücklich in diesem Einerlei. Die Aüßerlichkeiten demonstrieren nicht vorhandenes Glück und keiner hinterfragt die Fassade des anderen, obwohl er doch die eigene Fassade begreift.

Von der Aussage her hast du das in deinem letzten Absatz ja auch mehr als deutlich gemacht.

Und jetzt widerspreche ich mir einmal: Eingangs schrieb ich, es wäre mir zu wenig Geschichte, zu viel Reflektion.
Mit dem Denken kam mir, dass zu viel Handlung hier stören würde, da die Prots ja wechseln.

Noch einige Gedanken und Details:

so viel wie ich für mich tue muss ich gut aussehen.
tue, muss
Wie jeden Morgen freue ich mich auf den Abend und hoffe auf…
auf ...
Ich trete aus der Tür und wähle die Schritte mit bedacht.
mit Bedacht
der graue Schleier der Nacht liegt über seine Lachfalten
über seinen
Nie hätte ich gedacht grau könne so glänzen.
mE Komma zwischen gedacht und grau
Frage mich, wann der beste Zeitpunkt ist die neue Frau anzurufen. Ob mein Kumpel die Eine wohl ins Bett bekommen hat? Ich erinnere mich an das graue Glänzen und weiß, es fehlt.
Irgendwie konsequent in der Unzufriedenheit deines Prot, dass er hier in seine Teenagerfantasien zurückfällt. Da liegen noch seine Träume ans Leben.
wünscht sie sich sie könne mir die Augen öffnen.
sie sich, sie
mE übrigens könnte
Es macht sich das Gefühl in mir breit etwas verpasst zu haben.
du hast dich entschieden, die optionalen Kommas vor Infinitiven mit zu nie zusetzen. Hier würde ich es aber auf alle Fälle tun.
Würde es einen Unterschied machen?
So viele schöne Sätze und dann das? Den Satz kannst du mE ersatzlos streichen, wenn nicht, streiche diesen Gassenslang. Dinge machen keinen Unterschied, es ergibt sich einer.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für eure Anregungen. Wie ihr sehen könnt hab ich sie größtenteils auch gleich umgesetzt. Ich freue mich, dass die Geschichte euch gefallen bzw. zum Nachdenken angeregt hat.

Ich denke den Kern der Geschichte habt ihr beide gut beschrieben, genauso auch dessen Ungenauigkeiten. Grundsätzlich stellte ich mir bei der Geschichte vor, keinen physischen Prot auftauchen zu lassen. Vielmehr ein "virtueller" Erzähler, der die Geisteswelt der drei wirklichen Personen umfasst. Auf diesem Wege wollte ich vor Allem ausdrücken, dass viele Menschen nur das vermeintliche Glück der Anderen sehen und das individuell eigene dadurch herabwürdigen. Dies scheint mir nicht ganz so gut gelungen zu sein.

Tatsächlich ist es so, dass es schwierig war auszudrücken, um wen es sich gerade handelt bzw. wie diese im Zusammenhang stehen. Ich habe lange überlegt wie dies deutlicher zu machen sei, bin leider auf keine Lösung gekommen. Für Vorschläge wäre ich hier mehr als dankbar;-).

Ich danke euch in jedem Fall schonmal, vor Allem da dies die erste geschriebene Geschichte von mir seit Langem ist.

Gruß, Roman

 

hallo prodi,

mir gefällt deine subtile art zu schreiben. knappe sätze - aber prägnant - punktierend. für eine geschichte ohne handlung muss es der erzählstil sein, der punktet. und genau das ist dir hier gelungen.
der inhalt ist leicht verständlich - sehnsucht und neid - beides aber eher erträumt - denn letztendlich kochen alle nur mit wasser.
was leider nicht so schön ist, sind die zahlreichen fehler. deine geschichte ist viel zu kurz, als dass diese vielzahl der fehler tragbar wären. hast du ausreichend korrekturgelesen oder stehst du mit zeichensetzung auf kriegsfuss?

fazit schön geschriebene geschichte.

bis dann

barde

Ich sehe gut aus, so viel wie ich für mich tue, muss ich gut aussehen.

vor "so viel" mindestens ein semikolon

denke ich darüber nach bei welchem Bier ich hätte aufhören sollen.

vor "bei" ein komma

und mir die Augen zu fallen

"zu fallen" zusammen

doch wozu brauch man Geld,
"brauch" >> "braucht"

Die Frau die gerade bei mir wohnt, sagt ich würde mein Lebenswerk erschaffen.

hinter "Frau" ein komma

Die anderen sind sicher, die Anderen sind glücklich.
das verstehe ich nicht. "Die Einen sind sicher, die Anderen sin glücklich"?

Manchmal denke ich, ich bin jeder von Ihnen sein.

"Ihnen" klein
"sein" ist zu viel

Wäre es einen Unterschied?
"einen" >> "ein"

Wenn ich die Gardinen wieder zusammenschiebe streiten sie sich, trinken, schlagen und weinen einsam.

vor "streiten" ein komma


lieblingssatz:

Sie hofft jeden Morgen, ich fühle es. Ich hoffe, wir hoffen aneinander vorbei.

 

Hallo Barde,

danke für deine Antwort. Es hat mich gefreut zu hören, dass dir gefallen hat wie die Geschichte geschrieben ist, zumal ich genau hierauf wert gelegt habe.

Ich habe deine Anmerkungen gleich eingepflegt. Ja, ich stehe auf dem Kriegsfuss mit der Zeichensetzung. Teilweise sind es aber auch Flüchtigkeitsfehler gewesen, die ich irgendwann nicht mehr gefunden habe:-).

Danke dir in jedem Fall nochmal.

Lieben Gruß,
Roman

 

Hi Prodi,

manchmal, wenn ich im dunkeln durch die Straßen fahre, schaue ich in die erleuchteten Fenster der Häuser.
Ich versuche mir die Menschen dahinter vorzustellen. Was tun sie gerade? Sind sie glücklich, traurig, zufrieden, krank oder gesund?
Tausend Fragen und Vorstellungen gehen mir durch den Kopf. Und manchmal wünschte ich, ich könne hin und wieder mal, für eine Stunde, jemand anders sein, nur um zu erfahren, was in den Köpfen der Leute vor sich geht, wie sie leben ...

Und darum hat mir deine KG sehr gut gefallen. :)

Du beschreibst drei Leben in einer Straße. Jeder glaubt, dass es dem anderen besser geht, als einem selber.
Traurig, wenn Menschen so denken. Zeigt es doch, wie unzufrieden sie sind. Wie wenig fähig, ihr Leben als das anzunehmen was es ist. Oder etwas an dem zu ändern, was sie stört.
So z.B. der Familienvater in deiner KG, dessen Situation du sehr eindrucksvoll geschildert hast. Sie hoffen, anstatt daran zu glauben, dass sie ihre Tristes beseitigen können.
Ich weiß, dass du diese Situationen der Menschen auffangen wolltest.
Das ist dir auch wunderbar gelungen. ;)

Mich hat deine Geschichte veranlasst, diese "Machtlosen" Menschen zu bedauern. Gerade, weil ich weiß, dass so viele in ihrem vermeintlich, unabänderlichem Leben gefangen sind.
Dabei ist jeder Mensch, seines Glückes Schmied. Man sollte nur die richtige Einstellung dazu haben.
Aber jetzt stoppe ich meine Gedanken, könnte sonst ein Roman werden. :D

Eine sehr gute Geschichte :)

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo Prodi!

Schön, Dich wieder mal hier anzutreffen! :)

Deine Geschichte gefällt auch mir stilistisch sehr gut, sowohl liest sie sich rund, als auch sind einige schöne Formulierungen drin.
Inhaltlich: Vor allem ist ja interessant, daß sich die Gedanken über die anderen gerade derjenige macht, der sich selbst hinter den Gardinen versteckt. Ich denke nicht, daß in Wirklichkeit jeder dem anderen sein Leben so neidet, wie der Gardinenprotagonist sich das ausmalt, sondern daß bloß er diese Denkweise hat und sie auf die anderen projiziert. Tatsächlich ist möglicherweise jeder der drei anderen glücklich mit dem, was er hat, oder zumindest nicht derartig neidisch, gerade, da es sich ja um sehr verschiedene Typen handelt. Wollte etwa der Banker Kinder, würde er sich eine Frau suchen, mit der er welche bekommen kann, usw.
Aber der Protagonist hat scheinbar keine Kraft, selbst ein Leben zu führen, das ihm gefällt; vielleicht fällt es leichter, das zu akzeptieren, wenn man sich vorstellt, die anderen hätten auch nicht das, was sie wollten? Und vor allem gibt man sich so auch keinen Anstoß, etwas zu ändern, sondern versteckt sich weiter hinter der Gardine, in Sicherheit vor dem Leben.

Ein paar Kleinigkeiten hab ich noch:

»Hoffe sie sehen mich nicht, wie ich sie verstohlen beobachte.«
– würde das »mich« streichen: Hoffe, sie sehen nicht, wie ich sie verstohlen beobachte.

»Ich sehe gut aus, so viel wie ich für mich tue, muss ich gut aussehen.«
– irgendwie gefällt mir dieser Satz gar nicht. Zumindest würde ich nach »Ich sehe gut aus« einen Punkt machen, und vielleicht statt »so viel, wie ich für mich tue« – »So sehr, wie ich auf mein Aussehen achte, muss ich gut aussehen«?

»Frage mich, wann der beste Zeitpunkt ist die neue Frau anzurufen.«
– ist, die

»Ob mein Kumpel die Eine wohl ins Bett bekommen hat?«
– die eine

»Für mehr reicht das Geld nicht, doch wozu braucht man Geld, wenn man die Kunst hat.
Als Schriftsteller fliegen mir die Worte nur so zu, doch ich bin ein schlechter Fänger.«
– Wiederholung von »doch«

»Das Urteil ist Lebenslänglich, Lebenswerk.«
lebenslänglich

»Als ich ans Fenster trete, sehe ich die Nachbarn aus ihren Häusern treten.«
– zweimal »trete/n«

»Es macht sich das Gefühl in mir breit etwas verpasst zu haben.«
– breit, etwas

»Sie wissen wie sündhaft teurer Hummer schmeckt«
– wissen, wie

»Manchmal denke ich, ich bin jeder von Ihnen sein.«
– ich will jeder von ihnen sein

»streiten sie sich, trinken, schlagen und weinen einsam.«
– sie schlagen einsam? :susp:


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Dabei ist jeder Mensch, seines Glückes Schmied.

OMG. Glaubst du das wirklich?
Ich meine ok, ich kann jetzt ewig darüber diskutieren, aber es gibt im Leben zu viele unvorhersehbare Ereignisse, die dir (um mal bei diesem abgedroschenen Phrasenbild zu bleiben) den Hammer mal eben aus der Hand nehmen. Und zwar ständig...

Im übrigen stimme ich aber mit deinen Aussagen überein. Nur diese Phrase, ich hasse solche Phrasen. Denn sie sind nicht mehr als leer und hohl und schön einfach auf den Tisch zu knallen.

Mfg
Judas

 

@ Judas,

ja, das glaube ich.

aber es gibt im Leben zu viele unvorhersehbare Ereignisse, die dir (um mal bei diesem abgedroschenen Phrasenbild zu bleiben) den Hammer mal eben aus der Hand nehmen. Und zwar ständig...

Nicht ständig, aber immer mal wieder.
Und dann liegt es an dir, den Hammer wieder in die Hand zu nehmen. Muß ja nicht der Gleiche sein. Kann auch ein kleinerer sein.
Mich hat das Leben gelehrt, niemals aufzugeben, immer einen Weg zu finden.
Und wenn man merkt, der angefangene führt nicht zum Ziel, dann sollte man einen anderen einschlagen. Es gibt immer eine Möglichkeit.
Es gibt Träume, die realisierbar sind, und solche die in den Sternen stehen.
Wenn man begriffen hat, was man erreichen kann ist alles andere nur noch eine Willenssache.
Warte mal ab, das wirst du auch noch erfahren. ;)

Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied.
Ja, es ist eine Phrase. Aber Wahrheit, liegt trotzdem darin.

lg, coleratio

 
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Hallo zusammen,

danke euch für die Antworten und entschuldigt bitte meine späte Antwort. Ich möchte einzeln auf eure Bemerkungen eingehen.

@Marius Manis: Das dir der Still gefallen hat freut mich natürlich, ich stimme jedoch was deine Kritik an der Alltäglichkeit der Geschichte nicht mit dir überein. Natürlich ist der Neid und die fehlende Selbstreflexion was Lebensglück angeht alltäglich. Gerade deswegen habe ich sie thematisiert und in dieses Forum gestellt. Ich sage es mal so: Ich denke gerade die alltäglichen Phänomene sind es die den Menschen am meisten schaden und sie hindern. Um es mal zu übezeichnen, wenn du im Auto neben jemandem fährst, der sich die ganze Zeit ärgert, dass alle schnellere Autos haben und gleichzeitig die Handbremse noch angezogen hat, weißt du ihn doch auch freundlich darauf hin, oder?

@coleratio: Auch dir danke für dein Lob. Es macht mich z.B. glücklich, dass du die Geschichte so empfunden hast wie ich sie mir gedacht habe. Nur in Einem würde ich dir widersprechen. Ich denke die Machtlosen sind nicht irgendwer, sondern jeder für sich. Mancher mehr, Mancher weniger. Das ist nichts Schlimmes, nur könnten manche noch glücklicher sein, wenn sie ihr eigenens Glück so sehen könnten wie andere das sehen.

@Häferl: Schön, dass du die Geschichte gelesen hast:-). Mir gefällt, wie du sagst, dass der Banker sich, wenn er Kinder haben wollen würde, eine entsprechende Frau suchen würde. Damit hast du einen sehr wichtigen Punkt herausgegriffen. Die Aussage sollte ja sein, dass jeder der drei eigentlich glücklich ist bzw. sein könnte. Dies allerdings nur schwer wahrnehmen, da sie sich zu sehr auf den jeweils Anderen konzentrieren.
Was den Protagonisten angeht, hatte ich ihn allerdings weniger als realen Beobachter konzipiert, sondern mehr als Teil der Denkweise eines jeden der drei Personen. So, dass jeder zu einem Teil das neidische Beobachten in sich trägt.
Ich muss aber sagen, mir gefällt die Deutung des Protagonisten als reale Person, obwohl ich da so noch nicht drüber nachgedacht habe.

Danke dir noch für deine Anmerkungen, werde sie sofort einarbeiten. Schön mal wieder von dir zu hören:-).

Euch allen vielen Dank nochmal.

Grüße, Roman

 

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