Das Klopfen
Das Klopfen:
Ein wunderschöner Blick aus dem Fenster. Die Häuser ragen aus der Erde wie die Pilze nach einem warmen Sommerregen. Ein Regenbogen beugt sich über der Stadt. Die Luft ist schwül, aber leicht, wie nach einem Gewitter. Die Vöglein singen ihre fröhliche Melodien. Es ist ein wunderschöner Tag.
Kaum zu glauben, dass sich das Wetter noch zum guten gewendet hat. Es hat eine Woche ununterbrochen geregnet, als ob das Ende der Welt nahe stünde. Alles scheint friedlich und ruhig, doch ein Gefühl von der unendlichen Sorge und Angst etwas vergessen zu haben bedrückt mich. Ich gehe vom Fenster weg und setze mich auf meinen Lesesessel, mache mein Lieblingsbuch, das ich bestimmt schon fünf mal durchgelesen habe, auf und fange an zu lesen. Es ist wie jeder Sonntagnachmittag kurz vor dem Wochenanfang.
Es ist die Zeit in sich zu gehen und noch mal Kraft für die anstehende Woche zu tanken. Doch dieses Gefühl der Unruhe lässt mich nicht richtig entspannen und einfach die Sonne, die aus dem Fenster in mein helles Wohnzimmer scheint, genießen. Ich muss etwas vergessen haben, aber was fällt mir nicht ein. Beunruhigt gehe ich noch ein Mal zum Fenster. Ein Blick aus dem Fenster, es scheint wie die Ruhe vor dem Sturm.
Ein Klopfen an der Tür. Wer könnte das schon sein? Egal ich möchte heute einfach nur alleine sein. Ich brauche niemanden, keinen der mir Tipps, wie ich besser zu leben habe, gibt. Ich mache die Tür nicht auf. Nachdenkend gehe ich wieder zu meinem Lesesessel nehme mein Buch und setzte mich wieder. Beim Lesen einer spannenden Stelle werde ich, durch das wiederholte Klopfen an der Tür, unterbrochen. Dieses Mal ist das Klopfen aber viel lauter als das erste Mal. Es interessiert mich nicht wer das sein könnte, ich werde heute keinem die Tür öffnen. Ich brauche keinen, der mir irgendwelche Tipps gibt, wie ich zu leben habe. Doch es beunruhigt mich schon. Das Gefühl der inneren Unruhe vergeht nicht, es wird nur noch schlimmer.
Ich stehe wieder auf, um zum Fenster zu gehen. Vielleicht beruhigt mich die schöne Aussicht wieder. Ein schöner sonniger Tag, es ist alles so wie immer an einem Sonntag, wenn die Sonne scheint. Die Nachbarskinder spielen auf der Spielwiese, die genau unter meinem Fenster ist. Kindergelächter erhellt durch das ganze Viertel. Ich denke oft an die Zeit, wo ich noch ein Kind war. Man hat als Kind keine Sorgen. Es ist auch besser so, denn je älter man wird desto mehr Sorgen und Angst vor der Zukunft hat man. Wie schön es doch wäre, man könnte die Zeit zurück drehen. Ich würde gerne noch mal barfuss auf einer Spielwiese rumtoben... Noch mal das Klopfen an der Tür. Ich bleibe am Fenster stehen und genieße die schöne Aussicht. Ich schaue zum Himmel hoch doch dies mal ist der Himmel nicht wie immer. Langsam färbt sich der Himmel in eine feuerähnliche Farbe. Was könnte das sein? Ein Naturphänomen das ich so noch nie gesehen habe.
Doch es ist eine wunderschöne Aussiecht. Der Himmel öffnet sich, wie eine alte Papierrolle und ein Feuerstrahl zündet den ganzen Himmel an. Jetzt brennt der Himmel lichterloh, das Feuer spring auf die Häuser über. Ängstlich springe ich unter meinen Tisch, der vor dem Lesesessel steht doch es gibt kein Entkommen, jetzt brennt auch mein Zimmer. Ich schnappe nach allem was mir in die Hände fällt um das Feuer zu löschen doch das Feuermeer ist einfach nicht aufzuhalten, es verschluckt alles was ihm in den weg kommt. Meinen Schrank, mein Bett, meinen Lesesessel, meinen Tisch und mich...
von Nyktimos