Liebe mal mir den Sommer,
Konstruktive Kritik willst du? Konstruktive Kritik geb ich dir! Äh, hoffe ich zumindest. 
Die langen, dunklen Haare umrahmten das knochige Gesicht und sie war eingekleidet in ein dünnes, schwarzes Sommerkleid.
"eingekleidet" passt hier nicht wirklich. Erstens hast du damit eine Wiederholung von "kleid" und zweitens ... es ist ja nur ein Kleid, "eingekleidet" klingt nach mehr, nach aufwändigem Kostüm oder Gewand. Du suchst nach einem schönen Wort, aber weniger wäre hier mehr.
In ihrem Blick sag soviel Schmerz.
Finde den Tippser.
Sie wischte die Tränen weg, die in ihren Augenwinkeln glitzerten und verließ das Badezimmer.
Der Relativsatz beginnt erst ab "die".
Zweifelnd überlegte sie, ob es wirklich eine gute Idee war sich unter die Leute zu mischen.
Das ist auch ein Teilsatz, ab "ob".
Es dämmerte bereits, als das Mädchen die Tür zögernd hinter sich schloss und auf die Straße trat, barfuß.
Ich nehme an, du kommst nicht aus der Schweiz, da du sonst auch immer ein "ß" benutzst.
Es dauerte kaum eine Viertelstunde, bis sie verloren vor dem großen Gebäude stand.
Jedoch erwiderte dieses die freundlich Begrüßung nicht, sondern öffnete zagend die Eingangstür und _ nochmals kurz inne, bevor sie das Bauwerk betrat aus dem bereits laute Musik zu ihr drang.
Ich würde statt "dieses" eher "das Mädchen" schreiben, damit es klarer wird, wer gemeint ist. Und statt "zagend" schlage ich "zaghaft" oder "zögernd" vor.
Aber die junge Frau ignorierte die fragenden Blicke und bestellte sich an der Getränkebar ein Glas Vodka und trank dieses in einem einzigen Zug leer.
Oh, das ging aber schnell, jetzt ist sie von einem Satz auf den anderen eine junge Frau geworden. Weil sie den Club betreten hat? Ausserdem wird in der Regel bei Aufzählungen ein Komma gemacht, mit Ausnahme der letzten beiden Dinge, die dann mit einem "und" verbunden werden. Man kann sich aber auch nicht an die Regel halten, um gewisse Sachen zu betonen, das ist dann von der Situation abhängig.
Darauf folgte ein zweites und drittes und dieser Vorgang wiederholte sich so lange bis sie ihr ganzes mitgenommenes Geld ausgegeben hatte.
Die hat aber ganz schön viel Kohle dabei! Also Mal ehrlich, die ist ja richtig trinkfest, deine Protagonistin.
Taumelnd erhob sie sich von dem Barhocker, dabei vernahm sie alles, was um sie herum geschah, nur wie durch einen dichten Schleier wahr.
„_Weil es so weh tut..“, schrie die seltsame Fremde, bevor sie weinend zusammenbrach.
Leerzeichen raus.
Also, ich bin nicht besonders sattelfest in Sachen Grammatik, mit Bestimmtheit habe ich noch nicht alles gesehen. Jetzt aber zum Inhalt, dem spannenderen Teil.
Offenbar handelt es sich um eine junge Frau, die sich aus Liebeskummer oder weshalb auch immer volllaufen lässt. Gut, das kann vorkommen. Worin liegt aber der Punkt, eine Kurzgeschichte aus einer solchen Szene zu machen? Denn mehr als ein Stimmungsbild ist es im Moment noch nicht. Versuche also, ein bisschen mehr Motivation aus deiner Protagonistin zu kitzeln. Ein paar Hinweise, der abstrakte Begriff "Erinnerungsfetzen" bringt den Leser nicht wirklich weiter, wenn er sich in die Person hineinfühlen will. Das ist ein wichtiger Punkt, die Nachvollziehbarkeit von Handlungen der Figuren in Geschichten. Es ist langweilig, nur zu sehen, was sie tun, ohne einen Einblick in ihr Innenleben zu bekommen. Und das Innenleben von Menschen ist schliesslich das, was den Lesern am meisten berührt und interessiert, es sei denn, du hast eine voll abgefahrene Story mit viel Action, da ist das manchmal nicht so wichtig. Ehrlich gesagt war mir das beim Lesen deiner Geschichte egal, weshalb die Protagonistin sich betrinken geht. Wäre es der Anfang einer längeren Geschichte, fände ich es ok, aber du hörst schon auf, bevor es erst richtig losgehen könnte.
Allgemein bin ich kein grosser Fan von Weltschmerz-Geschichten, weil sie meistens motivationslos daherkommen. Das heisst, viele Leute schreiben, weil sie ein Bedürfnis haben, sich auszudrücken, was völlig in Ordnung und auch gut ist, aber es stellt sich dann die Frage, ob man das Geschriebene wirklich anderen Leuten zumuten soll. Hast du dich schon einmal gefragt, für wen du eigentlich schreibst? Um andere Leute zu unterhalten? Sie zum Denken anzuregen? Wenn ja, solltest du das auch tun. Fragen aufwerfen. (Das ist im Übrigen gar nicht so einfach ... ich kämpfe auch ständig mit dieser Sache
)
Ich hoffe, meine Kritik klang jetzt nicht zu böse, das Potential ist auf jeden Fall da und es wäre schön, wenn du fleissig weiter schreiben würdest. 
Liebe Grüsse,
sirwen