Das Leben
Es wurde langsam dunkel. Der Regen fiel zwar nicht mehr auf die Erde, aber die Sonne schien auch nicht. Er ging durch die Straßen. Der Wind, er wurde immer kälter und schließlich schaffte er es durch seinen Mantel zu ihm vorzudringen. Er kam plötzlich und unerwartet. Eigentlich hat er es gespürt. Er wusste, dass die Sonne nicht den ganzen Tag scheinen kann, aber heute wünschte er sich so sehr, dass sie länger am Himmel bleibt und ihm ihre Wärme spendet. Doch die grauen Wolken bedeckten wieder den Himmel. Für heute haben sie die Sonne verschluckt und der kalter Wind kam auf. Wohin er auch blickte, überall waren Schatten. Er spürte ihre Kälte. Er wollte nicht, dass sie in ihn eindringen. Doch langsam hatte er Zweifel ob er es tatsächlich wollte. Was wollte er denn hier, und wohin ging er? Er suchte etwas, er suchte es schon seit langem. Vielleicht wollte er einfach irgendwas tun, vielleicht auch nicht. Er konnte sich nicht mehr erinnern. Er wusste nicht mehr, was er wollte, denn der Wind und die Schatten haben all seine Gedanken mit sich genommen. Es blieb nur Leere in seinem Kopf. Nur ein schwarzes Nichts. All seine Gedanken, alles was ihn ausmachte, war auf einmal nicht mehr da. Vielleicht hatte er alles schon vor langer Zeit verloren, und es kam ihm nur so plötzlich vor, weil er es erst jetzt bemerkte. Er schaute zurück und alles, was er früher hatte, war nicht mehr da. Auch er selbst war verschwunden, denn die Zeit hat ihn aufgefressen. Alles, was von ihm geblieben ist, war sein Schatten. Ein kaltes Nichts in einer dunklen Straße des Lebens. Für immer da eingeschlossen wartet es auf einen Menschen um ihm sein Leben zu rauben.