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Das Mädchen mit den schönen Rundungen

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26.04.2005
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Das Mädchen mit den schönen Rundungen

Bekanntlich buhlen nicht nur die Männer um die Gunst der Frauen; nein, auch das schöne Geschlecht besteht aus lauter Wettbewerberinnen, die sich gegenseitig überbieten im Verlangen, es dem Manne am schönsten zu machen, die Liebreichste, ja - die ihn am stärksten Anziehende zu sein, und dazu ziehn sie sich bisweilen aus.

Einen jungen, heißblütigen Mann nun nimmt besonders leicht - und hier gilt: leicht im wahrsten Sinn des Wortes - ein junges Mädchen ein; macht sie ihm doch das Blut in den Adern starren, wenn sie vor sein Auge tritt und er an jedem Körperteil des Wichts spüren und riechen muss, wie sich alles das aufbläst und aufplustert, immer stärker, immer schlanker, kurz: immer weniger kurz, aber dafür immer sexueller ausschaut; und Baldmala besaß dieses Immer-mehr-zu-einer-Frau werden so stark, dass sie tatsächlich mein ganzes Streben auf sich zu führen verstand. Ich besuchte mit meiner Mutter sie und ihre Mutter in Idar-Oberstein, als sie dreizehn war; sie kam aus ihrer Schule, einem Palaste ein wenig im Stile der Stalinschen Kolossal-Architektur, eine weit sich zweiende Treppe durch die Blumenrabatten herab, und ich sah vergnügt, wie rund und voll es schon war um die Brust herum, und das, obwohl das Mädchen einen recht, recht weiten Sweater trug - er war hellblau. Sie merkte im Moment nichts davon, wie sie aussah, aber ich spürte, ich sah ihrem zufriedenen Gesicht unter seinem blonden lose im Fahrtwind gehobenen langen und vollen Haar an: Sie weiß schon, dass sie die beiden hat. Nichts regte sich - die beiden waren fest. Natürlich schaute ich eilig wieder wie von ungefähr woanders hin; das Mädchen hatte nichts gemerkt. Aber die Kleine hatte es in sich. Und wie! Ich hätte nie geglaubt, dass Baldmala ein so quirliges, ausgelassenes, ja, nachgerade tatenfreudiges Kind sei. Wie wir durch den Wald kamen, passte dieser geradezu gerissene Tatmensch einen Moment ab, in dem seine Mutter nur wenige Schritte vor mir ging. Da kam er auf einmal vorgeschossen, stellte sich neben seine Mutter und maß mit der Hand ab, wieviel noch fehlte, bis sein sonnenblonder Scheitel den schwarzen seiner Erzeugerin erreichen würde. Nun - die Erzeugerin verhielt sich ein wenig unkameradschaftlich und juckte flugs ein Stück den Weg hinauf, um der Tochter dadurch auch nach der Höhe weiter voraus zu sein. Das Kind weinte, verzog die Schnute, ward ganz verzweifelt. Nein - diese Verzweiflung ließ so schnell nicht nach. Aber schon nach vielleicht hundert Metern errettete Gott die Jungfrau aus solch unertragbarer Schmach; er hatte uns ein Hüttchen mit einem Plan des Areals hingestellt; unsere Mütter begannen zu quasseln; Baldmalachen setzte sich - Verzweiflung verwandelt jeden Menschen in eine reißende Ausgeburt von Willen und Denkkraft - auf die Bank an der Rückwand, fasste Hannas Rock - denn ihre Mutter hieß Hanna -, wand daraus in einer Unverschämtheit, die ich so bei einer Dreizehnjährigen wirklich nicht vermutet hätte, einen - nun ja, sie wusste offenbar noch nicht so recht, wie sowas ausschaut beziehungsweise in welchem Grad von Steilheit es emporragt, wenn es so steht, wie eine Frau das am liebsten hat, also sagen wir, sie machte eine Art Elefantenrüssel daraus, das hatte sie im Zoo schon gesehen, also Hannas Rock ließ das natürlich auch nicht gar so leicht mit sich machen, aber wenn sie nur ein paar Pfund weniger leicht sein würde - und hier meine ich jetzt Baldmala -, so beschloss ich, würde ich ihr nach dem Passieren der Altersgrenze gern geben, wonach sie verlangt. Das Kind befestigte unterdessen dieses Übereinkommen von uns durch den eindeutigsten Blick, den ich jemals zugeworfen bekommen hab. Ich hab richtich gestaunt! Aber schwupps - schon nach weiteren hundert Metern wollte keines von den anwesenden Kindern - insgesamt war ja eines dabei - nur auch noch den Funken einer Erinnerung an Tat und Wort besitzen. Mir wurde schnippische Rede... wobei mir aber schon dämmerte, was es zu bedeuten hatte, dass die Stadt - ich hatte sie noch nicht gekannt - mir vorm Treffen mit Hanna und Baldmala in einem Traumbilde erschienen war und ein Liebeszeichen zugesandt hatte. Ein Eichhörnchen zerschlug, so leicht es auch war, was bei Baldmala bloß Bluff gewesen sein musste:

"He, Rolf! Gib mir mal dein Fernrohr! Schnell!" - Nun fand sie das Tier erstmal nicht, der Umgang mit so einem Gerät muss ja auch erst einmal erlernt sein, und als ich ihr half, rutschte dem Menschen dann doch ein Lob für das Große, Helle, alles neunmal oder wie oft auch immer Vervielfachende Lange Runde und doppelt in die Hand zu nehmende heraus, das unverstellte Liebe zu seinem Besitzer nicht bemänteln konnte.

 

Hi Hans,

Einen jungen, heißblütigen Mann nun nimmt besonders leicht - und hier gilt: leicht im wahrsten Sinn des Wortes - ein junges Mädchen ein; macht sie ihm doch das Blut in den Adern starren, wenn sie vor sein Auge tritt und er an jedem Körperteil des Wichts spüren und riechen muss, wie sich alles das aufbläst und aufplustert, immer stärker, immer schlanker, kurz: immer weniger kurz, aber dafür immer sexueller ausschaut; und Baldmala besaß dieses Immer-mehr-zu-einer-Frau werden so stark, dass sie tatsächlich mein ganzes Streben auf sich zu führen verstand.

Ich besuchte mit meiner Mutter sie und ihre Mutter in Idar-Oberstein, als sie dreizehn war; sie kam aus ihrer Schule, einem Palaste ein wenig im Stile der Stalinschen Kolossal-Architektur, eine weit sich zweiende Treppe durch die Blumenrabatten herab, und ich sah vergnügt, wie rund und voll es schon war um die Brust herum, und das, obwohl das Mädchen einen recht, recht weiten Sweater trug - er war hellblau.

Aber schon nach vielleicht hundert Metern errettete Gott die Jungfrau aus solch unertragbarer Schmach; er hatte uns ein Hüttchen mit einem Plan des Areals hingestellt; unsere Mütter begannen zu quasseln; Baldmalachen setzte sich - Verzweiflung verwandelt jeden Menschen in eine reißende Ausgeburt von Willen und Denkkraft - auf die Bank an der Rückwand, fasste Hannas Rock - denn ihre Mutter hieß Hanna -, wand daraus in einer Unverschämtheit, die ich so bei einer Dreizehnjährigen wirklich nicht vermutet hätte, einen - nun ja, sie wusste offenbar noch nicht so recht, wie sowas ausschaut beziehungsweise in welchem Grad von Steilheit es emporragt, wenn es so steht, wie eine Frau das am liebsten hat, also sagen wir, sie machte eine Art Elefantenrüssel daraus, das hatte sie im Zoo schon gesehen, also Hannas Rock ließ das natürlich auch nicht gar so leicht mit sich machen, aber wenn sie nur ein paar Pfund weniger leicht sein würde - und hier meine ich jetzt Baldmala -, so beschloss ich, würde ich ihr nach dem Passieren der Altersgrenze gern geben, wonach sie verlangt.

Das sind im gesamten drei Sätze, die ich zitiert habe. Hast du ein Punkt-Setz-Trauma :D?

Über den Inhalt möchte ich lieber keine Aussage machen.

Lieber Gruß
ber

 

Hi Hans,

der Stil, mit dem die Geschichte geschrieben ist, kann man nur als vermurkst bezeichnen. Monstersätze, extrem gewöhnungsbedürftige Formulierungen (ich lass mich jetzt nicht darüber aus), keine Absätze etc. Beim Lesen tun einem nach kurzer Zeit die Augen weh, was ich deinem komischen Stil zuschreibe.
Dazu kommt noch, dass der Inhalt - gelinde gesagt - eher fragwürdig ist. Hat mir überhaupt nicht gefallen, tut mir Leid.

Gruß
131aine

 

Moin!
Sag mal, was soll das sein? Ich habe beim ersten Lesen nicht ein Wort verstanden. Ich habe mir den Inhalt von jemandem erklären lassen, doch dazu sage ich lieber nix weiter. ich persönlich bin dafür, dass die Geschichte hier verschwindet. Meine Meinung.

Dir ist bewusst, dass es so etwas wie Punkte gibt? Die sind kostenlos, musst also nicht so sparsam damit umgehen.

 

hallo Hans
irgendwie kommt mir der Text vor, als hätte ihn ein nicht gerade talentierter, aber hauptsächlicher älterer Mensch verfasst, der nicht so ganz eine uns verständige Sprache spricht. Um ehrlich zu sein, vom Inhalt hab ich nur die Hälfte mitgekriegt, irgendwann hat mein Hirn gesagt, dass das nun wirklich nicht sein muss. Schade.
gruß, jonny

 
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Älterer Mensch? Was meinst du mit älterer Mensch? :susp: Mich hat der erste Satz schon getillt:

Bekanntlich buhlen nicht nur die Männer um die Gunst der Frauen;

What?


Dante, alt aber potent. :D Sehr potent. Äußerst potent.

 

als hätte ihn ein nicht gerade talentierter, aber hauptsächlicher älterer Mensch verfasst,
Also als Älteste da in der Runde muß ich da widersprechen: Daß ich den Vergleich mit dem Fernrohr lustig fand, ist 27 (siebenundzwanzig) Jahre her! :lol:

 

Naja, der Stil ist ganz erquicklich, kompliziert aber großenteils nicht unbedingt falsch. Meine Meinung zum Inhalt ... nene, hör mir uff, möchte eben nur auf einen ganz speziellen Thread im Kaffeekranz verweisen, der sie so ungefähr wiedergibt.

Ist es schlimm, wenn ich die Geschichte nicht zu Ende gelesen hab?


FLoH.

 

Hello Hans,

eine seltsame, temporeiche, punktarme, aber auch romantikfreie Geschichte um eventuelle sexuelle Wünsche einer Dreizehnjährigen, die dem aufgeputschten Hirn und den sabbernden Bedürfnissen eines älteren, ja greiseren Herrn mit mittlerweile ermatteten Lenden in drittfrühlingshafter Aufwallung entfleuchen, wenn nicht gierig entspringen und nur die poetischen Begriffe 'Lustgrotte' und 'Schwengel' schmerzlich vermissen, oder besser vergeblich vermissen läßt?

Viele Grüße vom gox

 

Mensch, Mensch, das sind so Geschichten bei denen ich hoffe, sie falsch verstanden zu haben.

:hmm:

 

Aloha,

nun ja, ein Text. Keine Geschichte, keine Erotik. Die Sprache seht im Anachronismus zum Inhalt, denn sie scheint mir doch recht antiquiert zu sein (vor ca 200 Jahren wäre sie mit Sicherheit angebracht gewesen), während manche der enthaltenen Wörter darauf hinweisen, dass die Handlung im Jetzt spielt.

Dass eine Dreizehnjährige sich einerseits wie eine Dreijährige, andererseits doch recht frühreif verhält, erscheint mir unglaubwürdig und müsste näher erklärt werden. Der Lolita-Effekt scheint durch, leider kommt der Autor nicht an Nabokovs Vorlage heran.

Ich empfehle: Auch wenn es weh tut, halte Dich ein wenig mehr an die heutige Sprache und verleihe Deinen Texten mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die bekommen sie nämlich nicht automatisch, nur weil man kandiert schreibt.

 
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[offtopic]
Tserk (Hans?): Sach ma, hallo? Wer sagt denn, dass wir so schreiben müssen wie vor hundert Jahren? Zu jener Zeit war unsere Kultur ganz anders: Eloquenz und lange Sätze waren weniger ein besseres Ausdrucksmedium oder Stilmittel denn ein literarisches Statussymbol, eine "Ich bin wer!"-Marotte. Heute, vielleicht ist dir das trotz deiner überdurchschnittlichen Intellektualität entgangen, sind die Statussymbole ganz andere: Vermögen, Familie, Prominenz u. a. Wenn du meinst, die Marotte der "elaborierten Sprache" müsste erhalten bleiben (übrigens bist du da leider nicht allein), bitte sehr, schreib doch du in deinen Geschichten Sätze, wo der Leser an deren Ende den Anfang wieder vergessen hat. Wunder dich aber nicht, wenn du bloß belächelt wirst.
Und selbst wenn ich mich irre, und Unverständnis von Bandwurmsätzen ist tatsächlich bloß ein Zeichen von mangelnder, mit Faulheit verbundener Auffassungsgabe, zeugt es erstmal nur von mangelnder Gesellschaftsfähigkeit und übersteuertem Selbstbewusstsein deinerseits, das in dargelegter Weise anzuprangern.
Solltest du weiter darauf herum reiten wollen, sei doch bitte so mutig und mach einen entsprechenden Thread in der Rubrik Arbeitsgruppen/Autoren auf.
[/offtopic]

Tschui, konnte nicht an mich halten. Ich meinerseits fand den Stil zwar noch ganz akzeptabel, aber der Inhalt war ... äh, naja.


FLoH.

EDIT: So ein Mist, eigentlich wollte ich diesen Drext in der Versenkung verschwinden lassen, na egal.

 

@ golio:

ich weiß ja nicht welche geschichte du gelesen hast, aber dieser Text hier IST schlecht.
Wenn es schon lustig gemeint ist, warum steht es dann nicht unter Humor oder Satire :confused:

Leider hat sich Herr Dunkelberg bis dato nicht geäußert.

Im Übrigen würde ich gerne mal eine Story von dir lesen :)

Bg LE

 

@golio

Golio schrieb:
Und die Geschichte ist nicht gut, das hab ich nie behauptet, aber sie ist als Werk "saugeil"...

:confused:

Golio schrieb:
Ich vermute den Autor auf viel jünger, als die anderen schätzen, er hatte sich nur diesen altmodischen namen gegeben, was Teil des Gags war.

Negativ! Schau dir mal seine Homepage und seine anderen Postings an.

Golio schrieb:
Aber deine Storys les ich gleich mal.

Ist das jetzt 'ne Drohung :D

gLE

p.s.: Außerdem glaube ich persönlich nicht, daß es der Sinn dieser Seite ist viele Postings zu bekommen.

 

Golio: Eigentlich hast du ja recht, wirklich. Eigentlich kann man alles frei nach dem eigenen Gutdünken interpretieren. Wenn man nur eben gut redet und schreibt, kann man aus dem grandiosesten Machwerk den größten Schrott heraussehen (wie wir), bzw. aus dem größten Schrott das grandioseste Machwerk (wie du). Die Wahrheit liegt von mir aus irgendwo dazwischen, davon mag meine Meinung unberührt bleiben.

Tserk: Wenn du meinst... Ob du Recht hast, weiß ich nicht.


FLoH.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hans!

Also, dann versuch ich mich doch auch mal ein bisschen intensiver mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen, denn mit Wertungen zwischen lustig und schlecht sollte es doch nicht abgetan sein.

Bekanntlich buhlen nicht nur die Männer um die Gunst der Frauen; nein, auch das schöne Geschlecht besteht aus lauter Wettbewerberinnen, die sich gegenseitig überbieten im Verlangen, es dem Manne am schönsten zu machen, die Liebreichste, ja - die ihn am stärksten Anziehende zu sein, und dazu ziehn sie sich bisweilen aus.
Erst einmal ist das nur eine Feststellung, eine Meinung oder Sichtweise, von der zu erwarten ist, daß sie in der Geschichte entweder bestätigt oder widerlegt werden soll…

Einen jungen, heißblütigen Mann nun nimmt besonders leicht - und hier gilt: leicht im wahrsten Sinn des Wortes - ein junges Mädchen ein; macht sie ihm doch das Blut in den Adern starren, wenn sie vor sein Auge tritt und er an jedem Körperteil des Wichts spüren und riechen muss, wie sich alles das aufbläst und aufplustert, immer stärker, immer schlanker, kurz: immer weniger kurz, aber dafür immer sexueller ausschaut; und Baldmala besaß dieses Immer-mehr-zu-einer-Frau werden so stark, dass sie tatsächlich mein ganzes Streben auf sich zu führen verstand.
– ein Bindestrich zuwenig und werden groß: Immer-mehr-zu-einer-Frau-Werden
Der junge, heißblütige Mann sieht die Welt aus seiner Sicht, offensichtlich schwanzgesteuert. Das Mädchen tut ja eigentlich nicht wirklich etwas dazu, es kann gar nichts dafür, daß es »immer sexueller« aussieht, doch von dem Protagonisten wird das als Aufforderung gedeutet.

Ich besuchte mit meiner Mutter sie und ihre Mutter in Idar-Oberstein, als sie dreizehn war; sie kam aus ihrer Schule, einem Palaste ein wenig im Stile der Stalinschen Kolossal-Architektur, eine weit sich zweiende Treppe durch die Blumenrabatten herab,
Was ich gern wüßte, ist, wie alt der Protagonist ist. Er ist zwar schon als jung beschrieben, also ich nehme nicht an, daß es sich um einen alten Mann handelt, aber jung ist man auch noch mit dreißig, und mit der Mutter irgendwo hinfahren kann man in praktisch jedem Alter. Es ist für die Geschichte meiner Meinung nach nicht unwichtig, ob er vielleicht erst sechzehn ist, oder ob er schon erwachsen ist.
Die Beschreibung der Schule sollte vielleicht ein konservatives Umfeld verdeutlichen, bestimmt aber zeigen, daß es sich um ganz normale, unauffällige Menschen handelt.

und ich sah vergnügt, wie rund und voll es schon war um die Brust herum, und das, obwohl das Mädchen einen recht, recht weiten Sweater trug - er war hellblau.
Spätestens hier ist meiner Meinung nach klar, daß »mein ganzes Streben auf sich zu führen verstand« rein die Sicht des Protagonisten ist, sein Wunschdenken.

Sie merkte im Moment nichts davon, wie sie aussah, aber ich spürte, ich sah ihrem zufriedenen Gesicht unter seinem blonden lose im Fahrtwind gehobenen langen und vollen Haar an: Sie weiß schon, dass sie die beiden hat. Nichts regte sich - die beiden waren fest. Natürlich schaute ich eilig wieder wie von ungefähr woanders hin; das Mädchen hatte nichts gemerkt.
– Wo kommt jetzt plötzlich der Fahrtwind her, ich dachte, sie gehen, wie auch im übernächsten Satz deutlich steht.
Hier habe ich fast das Gefühl, er redet sich ein eventuell in Ansätzen vorhandenes schlechtes Gewissen aus, das heißt, er weiß schon, daß es nicht richtig ist, was er denkt, aber er redet sich ein, sie wolle das selbst, er zieht aus der Tatsache, daß ihr Busen wächst, den Schluß, daß sie ihn damit reizen wolle.

Aber die Kleine hatte es in sich. Und wie! Ich hätte nie geglaubt, dass Baldmala ein so quirliges, ausgelassenes, ja, nachgerade tatenfreudiges Kind sei. Wie wir durch den Wald kamen, passte dieser geradezu gerissene Tatmensch einen Moment ab, in dem seine Mutter nur wenige Schritte vor mir ging. Da kam er auf einmal vorgeschossen, stellte sich neben seine Mutter und maß mit der Hand ab, wieviel noch fehlte, bis sein sonnenblonder Scheitel den schwarzen seiner Erzeugerin erreichen würde.
– mir wird nicht klar, woher sie plötzlich vorgeschossen kommt, und auch nicht, was es mit dem Größenvergleich auf sich hat – ein Deutlichmachen, wie sehr sie noch Kind ist? Vielleicht hatte die als Messen gedeutete Handbewegung einen anderen Sinn, den ich nicht nachvollziehen kann?
Klar wird aber auch hier, daß er jedes Tun des Mädchens auf sich bezieht.

Nun - die Erzeugerin verhielt sich ein wenig unkameradschaftlich und juckte flugs ein Stück den Weg hinauf, um der Tochter dadurch auch nach der Höhe weiter voraus zu sein. Das Kind weinte, verzog die Schnute, ward ganz verzweifelt.
Ich schätze mal, die Tochter wollte gar nicht mitgehen und bleibt deshalb beleidigt hinten, oder so ähnlich. Jedenfalls läuft die Mutter voraus und achtet nicht mehr auf sie…
Hm, nach nochmaligem Überlegen: Es könnte sein, daß Du mit der Stelle zeigen willst, daß die Mutter nicht wahrhaben will, daß die Tochter schon so groß wird, und das nicht nur als Tatsache an sich gesehen, sondern daß sie ihre Tochter eben auch nicht altersentsprechend aufgeklärt hat.

Nein - diese Verzweiflung ließ so schnell nicht nach. Aber schon nach vielleicht hundert Metern errettete Gott die Jungfrau aus solch unertragbarer Schmach; er hatte uns ein Hüttchen mit einem Plan des Areals hingestellt; unsere Mütter begannen zu quasseln;
Ich weiß nicht, mißbraucht er sie hier, unter Ausnützung der Enttäuschung über die Mutter, und die quasselnden Mütter bekommen nichts mit? Oder baut er nur schon mal für später vor?

Baldmalachen setzte sich - Verzweiflung verwandelt jeden Menschen in eine reißende Ausgeburt von Willen und Denkkraft - auf die Bank an der Rückwand, fasste Hannas Rock - denn ihre Mutter hieß Hanna -, wand daraus in einer Unverschämtheit, die ich so bei einer Dreizehnjährigen wirklich nicht vermutet hätte, einen - nun ja, sie wusste offenbar noch nicht so recht, wie sowas ausschaut beziehungsweise in welchem Grad von Steilheit es emporragt, wenn es so steht, wie eine Frau das am liebsten hat, also sagen wir, sie machte eine Art Elefantenrüssel daraus, das hatte sie im Zoo schon gesehen, also Hannas Rock ließ das natürlich auch nicht gar so leicht mit sich machen, aber wenn sie nur ein paar Pfund weniger leicht sein würde - und hier meine ich jetzt Baldmala -, so beschloss ich, würde ich ihr nach dem Passieren der Altersgrenze gern geben, wonach sie verlangt.
Ich halte es für gut möglich, daß Baldmala hier einen Mißbrauch oder zumindest den Versuch eines solchen andeuten will, sie in ihrer Verzweiflung aber von der Mutter nicht verstanden wird.
Mit »das hatte sie im Zoo schon gesehen« wird auch hier ihre Unaufgeklärtheit deutlich. Eine Unaufgeklärtheit, die vermutlich einen Mißbrauch ermöglicht, ohne daß sie überhaupt weiß, daß sie mißbraucht wird. In dem Fall stünde sie noch viel hilfloser vor der Mutter, da sie mit der Situation nichts anfangen kann.
Die Betonung, daß die Mutter Hanna heißt, könnte auf die Stellung des Protagonisten zur Mutter hindeuten – also er könnte zum Beispiel ihr Bruder oder so sein.

Das Kind befestigte unterdessen dieses Übereinkommen von uns durch den eindeutigsten Blick, den ich jemals zugeworfen bekommen hab. Ich hab richtich gestaunt!
– richtig
Als Leser kenne ich hier den Blick nur aus der Sicht des Protagonisten, daher ist es naheliegend, daß auch dieser seinem Wunschdenken entsprechend mißgedeutet ist…

Aber schwupps - schon nach weiteren hundert Metern wollte keines von den anwesenden Kindern - insgesamt war ja eines dabei - nur auch noch den Funken einer Erinnerung an Tat und Wort besitzen.
Bin mir nicht sicher, was Du damit sagen willst, kann mir aber vorstellen, daß es das Nicht-darüber-reden-Dürfen ist, das Du hier andeutest, und welches gut funktioniert.

Mir wurde schnippische Rede...
Damit fang ich leider gar nix an, sowie ich auch mit dem restlichen Schluß nicht viel anfangen kann. Daß das doppelt in die Hand zu nehmende Fernrohr wohl nicht wirklich ein Fernrohr sein sollte (was ich übrigens für sehr ausgelutscht halte), ist mir zwar klar, aber was es zum Beispiel mit dem Traum und dem Eichhörnchen-Satz auf sich hat, ist mir ein Rätsel. Ich hab jetzt sogar rausgesucht, was dem armen Eichhörnchen denn für eine Bedeutung gegeben wird, und habe u.a. gleich drei gefunden, die vielleicht irgendwie passen könnten: Geiz und Gier bei den Christen, Fruchtbarkeit bei den Japanern, und im Yggdrasil ist es ein streitstiftender Unheilbringer.
Daß er die Stadt noch nicht kannte, bringt mich dann auch wieder vom Gedanken ab, er könnte ein Verwandter sein, allerdings schließt es das auch nicht wirklich aus. :shy:

Wie gesagt, am Ende komm ich nicht so ganz mit, aber im Grunde willst Du glaub ich zeigen, wie an sexuellem Mißbrauch vorbeigeschaut wird – nicht nur von den Müttern –, und wohin Unaufgeklärtheit führen kann. Das mit der Unaufgeklärtheit läßt mich dann tatsächlich vermuten, daß Deine Geschichte nicht im Heute spielt, sondern vor fünfzig oder hundert Jahren, wo die Frauen ja oft erst vor der Hochzeitsnacht aufgeklärt wurden; was dann wiederum auch die Sprache erklären würde (dann solltest Du aber so Dinge wie Sweater eliminieren ;)).

So, das war´s, was ich in der Geschichte finden konnte. Würde mich natürlich freuen, wenn Du dich jetzt doch mal zu Wort meldest. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Mei Häferl, wos da du fia a Oabeit auntuast.
Das'd mir nicht zerbreselst :D

I glaub jo, der mog uns nimma!

lg LE

 

@Floh: Wie du dir selbst widersprichst: Erst sagst du, es wäre ein großes Machwerk, nur falsch interpretiert; im geliechen Atmezug sagst du, es wäre Schrott, aber positiv falsch interpretiert.
Und dass du es selbst nicht weißt, ob und wie du der sogenannten "Ich-bin-wer"-Marotte unterlegen bist, zeigt nur, dass du in deiner eigenen Welt lebst, in der du jede negative Selbstbewertung von vorneherein ausgrenzst.
@golio: so wie du habe ich die geschichte nicht interpretiert, habe aber sopfort deine Argumentation verstanden. Respekt. Ich wäre nicht darauf gekommen, es so zu sehehn, doch jetzt ist es sehr einleuchtend.

 

@Tserk

Der Widerspruch war zweckbezogene Absicht, um meine Aussage zu verdichten. Dein grundlos offensives Gebaren mir gegenüber veranlasst mich, Dich nicht weiter ernstzunehmen.

zeigt nur, dass du in deiner eigenen Welt lebst, in der du jede negative Selbstbewertung von vorneherein ausgrenzt.
Ich staune über deine Menschenkenntnis, wow.

Komm, hören wir auf uns gegenseitig Dinge an den Kopf zu werfen, wir machen uns bloß lächerlich. ;)


mfg, FLoH.

 

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