Das Parkhaus
Das Parkhaus war leer. In einer Ecke flimmerte das Licht.
Ich ging langsam zu meinem Auto hinüber und merkte, wie meine Knie weich wurden. Immer wieder wollte ich mich umdrehen, doch das Gefühl, dass hinter mir jemand sein könnte, jagte mir Angst ein, sodass ich steif weiterging und mich zwang immer nach vorne zu schauen.
Ich hatte es schon immer gehasst alleine durch Parkhäuser zu gehen, besonders Nachts. Nein, es waren nicht die Geschichten über Vergewaltigungen oder Morde in Parkhäuser. Ich hasste es nur alleine durch einen großen Raum zu gehen und dabei dieses unsichere Gefühl zu haben. Zu wissen, dass man vielleicht doch nicht alleine ist.
Plötzlich klingelte mein Handy und ich zuckte zusammen.
"Hallo?"
Nichts.
"Hallo?? Wer ist da?"
"Hi Schatz! Entschuldigung!"
Ich atmete tief durch. "Hi! Was ist?"
"Ach, ich wollte nur fragen wann du nach Hause kommst....ich bin so allein!"
"Du Spinner! Ich bin gerade auf dem Weg!"
"Und? Wie war dein Tag?"
"Wie immer....ziemlich lang! Ich erzähl dir alles, wenn ich zu Hause bin, ok?"
"Ok! Also bis gleich! Ich liebe dich!"
"Ich dich auch!"
Ich legte das Handy zurück in meine Tasche und kramte nach meinem Autoschlüssel.
Schritte.
Ich drehte mich um....und merkte, dass ich es nicht hätte tun sollen.
Ich fing an langsamer und schwerer zu atmen. Ich bewegte mich kaum und hörte angestrengt auf jeden Laut. Sollte ich mich wieder umdrehen? Vielleicht hatte ich mir nur etwas eingebildet.
Wieder zuckte ich zusammen als mein Handy ein weiters Mal klingelte.
Ich bekam kein Wort heraus.
"Schatz? Hallo?"
"Ja?" ächtzte ich.
"Ich wollte dich nur noch fragen was du essen möchtest....geht es dir gut?"
"Ja...ja mir geht es gut! Mach irgendwas....ist mir egal was wir essen!"
"Ok! Also bis gleich!"
Ich nahm mir den ganzen Mut zusammen, drehte mich um und ging wieder zu meinem Auto rüber.
Wieder Schritte.
"Wer ist da?"
Ich hörte mein Echo.
Wieder Schritte.
Ich konnte niemanden sehen. Kein Schatten, nichts! Ich wollte weglaufen, doch es war so, als wäre ich versteinert. Ich wollte schreien, doch es war so, als ob mir jemand meine Stimme genommen hätte.
Die Schritte kamen näher, immer näher. Ich wagte es kaum mich umzudrehen, auch nur mit den Augen zu blinzeln.
Plötzlich wurde alles dunkel um mich herum. Die Schritte verstummten.
Ich stand da, spürte die Kälte um mich herum. Kalter Schweiß lief mir den Rücken hinunter. Was sollte ich tun? Ich konnte nicht denken.
Plötzlich hörte ich hinter mir ein leises Stöhnen. Mein Herz fing an schneller und schneller zu schlagen.
"Dreh.....dich....nicht....um!", flüsterte jemand.
Im Dunkeln spürte ich eine Hand....eiskalt.
Nichts.
Und dann diese Stille. Diese unendliche Stille.