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Das Präparat

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30.01.2005
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Das Präparat

Stille hatte sich um die Hütte gelegt. Der Schnee war gefallen und hatte alle Laute, jede Regung erstickt. Wäre kein Rauch aufgestiegen - niemand hätte geahnt dass es die Hütte gab.
Wald lag um sie herum. Dunkel und düster. Kein Lichtstrahl bahnte sich einen Weg durch das schneeschwere Geäst. In weiser Vorahnung dessen, was darunter lauerte.

Sie nahm mittlerweile fast jedes Wochenende den weiten Weg, die abweisenden Blicke der Einheimischen am Rande des schmalen Schotterweges und die nervenaufreibenden Schlaglöcher des Pfades in Kauf – nur um zur Hütte zu gelangen. Ihr Werk zu verrichten - so wie sie es für sich selbst im Geheimen gern nannte.

Lange hatte es heute gedauert. Zu lange. Ihr blieb heute nicht viel Zeit. Der Weg war zugeschneit gewesen und stellenweise hatte sie den festen Grund verlassen müssen um Schneebänken auszuweichen.

Liebevoll strichen ihre Fingerkuppen über die Ölfarbe auf dem Leinen... Der Pinsel aus Rotmarderhaar fuhr fast von selbst - lebendig - schwebend über den Untergrund. Fünf Stunden waren vergangen. Sie hatte nichts gegessen und nichts getrunken, doch das war wichtig. Sie durfte nicht abgelenkt werden, sonst musste sie von Neuem beginnen. All ihre Gedanken lagen bei ihrem Gemälde. Kein Detail durfte verloren gehen. Sie wusste, es würde ein Meisterwerk werden. Nichts, was sie je zuvor gemalt hatte, war hiermit zu vergleichen.

Belinda war in der Hütte aufgewachsen. Ihre Großmutter hatte sie aufgezogen und ihr alles beigebracht was sie können musste. Vater hatte sie nie einen gehabt. Ihre Mutter niemals gekannt. Großmutter Rosa hatte genügt. Sie gab ihr alles, was sie brauchte: Ein Dach über dem Kopf, Essen, Geld, die beste Schulausbildung, die sie in Norwegen bekommen konnte und die Karriere als Rechtsanwältin, die sich Belinda gewünscht hatte. Alles gehörte ihr. Schade, dass Rosa ihren Freund nicht gemocht hatte. Sie hatte ihre Großmutter eigentlich gut leiden können.

Endlich betrachtete sie das fertige Werk. Zufrieden warf sie ihre roten Locken aus dem Gesicht und stellte es zum Trocknen in die Nähe des prasselnden Feuers im Kamin. Fast hätte man meinen können, die Flammen leckten und züngelten nach dem Bildnis, doch wie sollten Flammen schon ein Verlangen nach einer bestimmten Malerei haben?

Sie ging in die kleine Stube, in der auch der Gasherd stand, drehte am Hahn, entzündete das Gas mit einem Streichholz und setzte sich Wasser zum Kochen auf. Getrocknete Kräuter, Pilze und kleine Flaschen an Bändern um den Hals hingen von der Decke. Sie waren mit allerlei naturfarbenen Flüssigkeiten gefüllt. Einmachgläser mit Beeren und Undefinierbarem standen in den Regalen. Ein ausgestopfter Rabe folgte ihr mit seinen starren vertrockneten Augenhöhlen bei der Arbeit.

Während das Wasser im Topf allmählich zu sieden begann und feine Blasen von seinem Grund aufstiegen wusch sie ihre Werkutensilien säuberlich aus und trocknete sie mit einem beigen Leintuch ab.

Endlich begann der Wasserkessel zu pfeifen. Sie streckte sich und holte von einem der niederen Deckenbalken zwei Dosen mit getrockneten Blättern herunter. Ausnahmsweise drei Löffel – zur Feier des Tages. Ein Lächeln huschte über ihre blassen Lippen, als sie den Tee aufbrühte.

Während Belinda die Tür zu ihrem Arbeitszimmer öffnete, schien ihr warmer Feuerschein entgegen...
Zusehends änderte sich ihre Ausstrahlung.
In ihr blasses ausgemergeltes Gesicht kam plötzlich Farbe.
Ihre Wangen erstrahlten im sanften Licht. Gleichsam dem Lecken der Flammen an den Holzscheiten bewegte sie sich geschmeidig zu ihrem Ohrensessel. Von ihrem Gemälde starrten ihr leere tote Augen entgegen als sie sich in dem Sessel niederließ und zufrieden einen Schluck ihres Gebräus zu sich nahm.
Euphorie ergriff von ihr Besitz als sie dem perfekten Abbild ihres derzeitigen Konkurrenten um die Verteidigung eines Kinderschänders – scheißreichen Kinderschänders – entgegenblickte. Es war ihr egal, ob dieser Wichser freikommen würde... Vielleicht würde sie der Welt einen Gefallen tun und auch dieses Problem irgendwann beseitigen. – Natürlich nachdem sie ihm das Geld für die Anwaltskosten aus den Taschen gezogen hatte. Andrew Norton...
Eigentlich schade um ihn. Vielleicht hätte sie ihn vorher noch zwischen ihre Schenkel gekriegt? Vielleicht hätte sie es sich dann noch anders überlegt? Lächeln. Pech.
Fast lüsternd stellte sie sich vor, wie ihr seine Blicke folgen würden... ihrer Hand... unter ihrer Unterwäsche...
Hysterisch lachend verscheuchte sie diese Gedankengänge und stellte ihr leeres Teeglas zu Boden.

Jetzt. Jetzt war gut. Jetzt war geradezu perfekt. Niemals würde sie sich von einem männlichen Objekt besitzen lassen.
Wäre ja noch schöner. Sie nicht. Sie würde nicht als bemitleidenswürdiges Hausmütterchen enden. Sie würde nie mit der Sekretärin betrogen werden. In ihrer Welt gab es keine Männer und Frauen. Es gab Sieger und Verlierer. Und sie hatte noch nie auf der Seite der Verlierer gestanden.

Langsam erhob sie sich. Sie löste ihre Spange, die sie im Haar trug, so dass ihr ihre wilden roten Locken ins Gesicht fielen.
Gemächlich öffnete sie Knopf für Knopf ihres Arbeitskittels und ließ ihn über ihre nackte Haut zu Boden gleiten. Sie trug nie Unterwäsche. Alles was sie einengte oder einschränkte verabscheute sie.
Nackt trat sie zum Bild, hob es auf.
Nun wendete Belinda sich zum Kamin. Die im Feuer glühende Ofenzange hob sie am hölzernen Griff vom Haken.
Fest umschlossen ihre langen Finger das Holz als sie die rotleuchtende Zange funkendsprühend auf das Kunstwerk presste.
Wind fing sich in ihren Haaren. Ein Sturm kam auf. Seufzend und stöhnend warf sie ihren Kopf zurück. Geschrei erhob sich als würden alle geschundenen Seelen dieser Welt zum Aufstand rufen. Drehend gleich einem Tornado fasste die Luft das Weibsstück und ihr Bildnis und hob sie vom Erdboden auf. Stichflammen fraßen sich durch das Leinen in ihrer Hand. Wie in Zeitlupe, als forderte die Genugtuung ihren Lohn zum Begleich der Arbeit zerfiel der Mann zu Asche.

Da legte sich der Wind und die Hexe lag am Boden in einem Pentagramm aus Ruß und Asche.


Die Putzfrau fand ihn am Morgen des nächsten Tages in seinem Büro. Plötzliche Thromboembolie mit 36. Komisch? Tja, Pech.
Belinda lächelte in sich hinein.

Zusammen mit der Zeitung in der sie die Todesanzeige gefunden hatte war sie von ihrem kleinen Einkauf im Dorf zurückgekehrt.
Schmunzelnd saß sie vorm Feuer. Vorm Fenster konnte man bereits wieder dicke Flocken vom Himmel fallen sehen. Überall nur weiß. Eine bedrückende Stimmung lag über dem Forst. Vorahnung des Unheils.

Belinda faltete die Zeitschrift zusammen, stand auf und folgte einem seltsamen Geruch in die Stube. Alles normal, wie immer – seltsam. Der Rabe beobachtete sie. Sie sah sich um, als spürte sie die Blicke des toten Tieres auf ihrem Rücken.
Beklommenheit ergriff Besitz von ihr. Doch als sie die Bewegung hinter sich gewahrte war es bereits zu spät. Das ausgestopfte Rabenvieh hatte zum Angriff angesetzt und raste im Sturzflug auf sie zu. Mit einem Schrei des Erstaunens fiel Belinda gegen den Herd...

Draußen war es bereits dunkel geworden, als sie wieder zu sich kam. Der Rabe lag starr neben ihr. Jahrelang hatte er dort oben gesessen und ausgerechnet jetzt musste er herunterfallen. Egal... Sie ging zurück in ihr Arbeitszimmer. Wie lange hatte sie nur bewusstlos in der Stube gelegen? Das Feuer war erloschen und die Glut verglommen. Sie machte sich daran Holz und Zeitungspapier in den Kamin zu richten. Behutsam nahm sie ein Streichholz aus der Schachtel.

Mit dem ersten Funken wurde sie gegen die Wand geschleudert. Überall Feuer. Ihre Haare, ihre Kleider brannten. Sie spürte wie sich das Fett unter ihrer Haut so schnell erhitzte, dass sie in Flammen aufging. Die Schreie verstummten schnell. Tot. Und doch hatte außer Belinda nichts brennen müssen. Hatte die Druckwelle das Feuer sofort wieder gelöscht? Hatte die Hütte nur Belinda, wie ein wucherndes Krebsgeschwür loswerden wollen? Egal, Pech gehabt...

Rosa stand am Herd und rührte lächelnd in einem Kessel. Der Rabe war verschwunden.

 

Hallo!

Zunächst:

und hatte alle Laute, Geräusche,
Das ist quasi das Selbe mMn und unterstützt sich nicht wirklich gegenseitig.

Stellvertretend für alle diese Satzendungen und Bindestellen. Anstatt Spannung zu erzeugen nimmt es sie mMn raus, weil man weiß, dass es etwas Unheilvolles ist an dieser Stelle. Lass doch den Leser selbst entscheiden, wo er nachdenken will. Also Komma oder Punkt kommt besser.
Nebenbei: Es nervt auch. ^^

Der Weg war zugeschneit gewesen und teilweise hatte sie den festen Grund verlassen müssen um Schneebänken auszuweichen.
"stellenweise", denn "teilweise" würde bedeuten, dass ein Teil von ihr den Weg verlassen musste oder so. Außerdem Komma vor "um".

musste sie von neuem beginnen.
von Neuem

Großmutter Rosa genügte.
Überleg dir, ob ab hier nicht Plusquamperfekt angebracht wäre, weil offenbar ist das lange her.

ie sie in Norwegen bekommen hatte können
bekommen konnte

Pilze und kleine Flaschen an Bändern um den Hals hingen
Ich weiß was du meinst, aber das klingt irrsinnig falsch.

, als sie den Tee überbrühte.
aufbrühte

Abbild ihres derzeitigen Konkurrenten
"derzeitig" passt nicht ganz in den bisherigen Sprachgebrauch. Plötzlich wirds fast wie ein Bericht.

anders überlegt?. Lächeln. – Pech.
Punkt ist unnötig. Gedankenstrich auch

Und sie stand noch nie auf der Seite der Verlierer.
hatte... gestanden

Die im Feuer - gleich ihren Augen - glühende Ofenzange
Komma, statt Gedankenstriche. Außerdem ist das Bild nicht gut genug in den Satz eingefügt. Ich würds ganz raus lassen, stört nur den Fluss.

#####
So. Also ich denke, die Idee ist gar nicht so arg schlecht. Nur die Umsetzung finde ich, man möge mir verzeihen, grauenvoll.
Um wirklich ein Grauen um die Hütte aufzubauen hätte es einer längeren Geschichte bedarf, oder zumindest einer subtilen Vorgeschichte.
Man findet auch in den Prot 'Belinda' erst viel zu spät rein, durch die Geschichte mit der Großmutter. Hättest ihre Profession schon vorher einbringen können.
Auch über die Figur der Großmutter bin ich mir im Unklaren. Einerseits scheint Belinda sie umgebracht zu haben, ("schade, dass sie meinen Freund nicht mochte" o.Ä.) andererseits taucht sie unversehens am Ende wieder als Azrael auf. Wieso? Wieso der Rabe? Da fehlt ne Menge Erläuterung.
Es gibt noch einiges, das verbessert werden sollte, sei mir nicht böse. Ich würde die Geschichte noch zwei-, dreimal überarbeiten.

 

Hi! Also erstmal ein dickes Dankeschön fürs Verbessern. Naja... Anfänger hin oder her, ich muss sagen die Story war mal wieder ein Griff ins Klo. :dozey: Vielleicht bin ich auch im Moment nicht geduldig genug, mich wirklich genügend mit der Materie auseinanderzusetzen... :hmm:

Aber egal! Sooo schnell geb ich jetz auch wieder nicht auf! :D
Dann mach ich mich mal gleich wieder ans Austüffteln! :read:

Liebe Grüße

ante portas

PS.: Bitte nehmt mir meine Pünktchen (...) nicht so übel! Schreckliche Angewohnheit! Versuche so schnell wie möglich das wieder los zu werden! :Pfeif:

 

Hallo ante portas!

Soo schlecht ist deine Geschichte doch gar nicht. In ihr steckt so einiges.

Eine mit Hexenmacht ausgestattete Frau stellt einen Fetisch her, zerstört ihn und tötet durch Fernwirkung den Abgebildeten.

Bei Belinda fällt mir ihre Ambivalenz gegenüber dem Kinderschänder auf. Halb bewusst, halb unbewusst spielt sie mit dem Gedanken, ihn absichtlich schlecht zu verteidigen, damit er in den Knast muss. Aus Machtgier und Rachsucht will sie die Verteidigerin des Kinderschänders werden, damit sein Schicksal (ob er in Haft muss oder freikommt) in ihrer Hand liegt. Und sie will ihn dann wohl genüsslich fallen lassen. Sorgt so für die gerechte Bestrafung eines Kinderschänders.

Andererseits begehrt sie ihn sexuell.

Das ist Hassliebe gegenüber dem Täter, der bei Menschen, die als Kinder von ihren Eltern sexuell missbraucht wurden, oft vorkommt.

Dazu passt auch, dass in deinem Text davon die Rede ist, dass "geschundene Seelen" "zum Aufstand aufrufen". Ist Belinda auch so eine geschundene Seele?

Nun erzählt aber dein Text aus der Perspektive Belindas, dass sie vaterlos aufgewachsen ist. Ob sie da etwas verdrängt?

Ich finde deinen Text in sich stimmig und durch seine Hintergründigkeit wertvoll.

Grüße gerthans

 

Moin ante portas,

erst einmal herzlich Willkommen auf kg.de!

Textkram:

Großmutter Rosa hatte genügte.
hatte genügt

Sie streckte sich und holte von einem der niederen Deckenbalken 2 Dosen mit getrockneten Blättern herunter. Ausnahmsweise 3 Löffel – zur Feier des Tages.
Zahlen bis hundert (oder so) möglichst ausschreiben, sieht besser aus.

Wäre ja noch schöner. Sie nicht. Sie würde nicht als bemitleidenswürdiges Hausmütterchen enden. Sie würde nie mit der Sekretärin betrogen werden. In ihrer Welt gab es keine Männer und Frauen. Es gab Sieger und Verlierer. Und sie hatte noch nie auf der Seite der Verlierer gestanden.
Dieser Absatz stört durch seinen etwas trivialen Inhalt die vorher aufgebaute Atmosphäre.

Drehend gleich einem Tornado fasste die Luft das Weibsstück und ihr Bildnis und hob sie vom Erdboden auf.
Weibsstück? Sehr unpassender Ausdruck!

Doch als sie die Bewegung hinter sich gewahrte war es bereits zu spät.
Auch wenn Du hinter gewahrte noch ein Komma setzt, liest sich der Satz seltsam.


So, so, eine moderne Hexengeschichte also. Ganz solide geschrieben. Allerdings finde ich, dass das Ende ein wenig zu viel des Guten ist. Muss jetzt wirklich noch die Großmutter (ist sie doch, oder?) als Oberhexe erscheinen und ihre ungehorsame Tochter verbrennen? Ich kann verstehen, dass das Motiv der Hexenverbrennung sehr gut in die Story passt, aber in dieser Form wirkt es ein wenig unglücklich.
Stilistisch ist mir Deine Geschichte ein einigen Stellen zu salopp geschrieben, dadurch geht die Spannung sehr schnell verloren.

Jorgo

 

Don Jorgo schrieb:
Zahlen bis hundert (oder so) möglichst ausschreiben, sieht besser aus.
Jorgo
Bis einschließlich zwölf auf jeden Fall, danach darf mans auch als Ziffer schreiben.

 

Mir ging es mehr um das "sich rächende" Verhalten der Hauptfigur.

Schade, dass Rosa ihren Freund nicht gemocht hatte... – sie hatte ihre Großmutter eigentlich gut leiden können.
Ein ausgestopfter Rabe folgte ihr mit seinen starren vertrockneten Augenhöhlen bei der Arbeit.
Der Rabe beobachtete sie. Sie sah sich um, als spürte sie die Blicke des toten Tieres auf ihrem Rücken...
Der Rabe lag starr neben ihr. Jahrelang hatte er dort oben gesessen und ausgerechnet jetzt musste er herunterfallen.
Rosa stand am Herd und rührte lächelnd in einem Kessel. Der Rabe war verschwunden.
hm, vielleicht wird jetzt der Hintergrund deutlicher.

Der Begriff Weibsstück ist eigentlich ziemlich bewusst gewählt. Im Mittelalter wurden Frauen ja schließlich allgemein als Weiber bezeichnet. Und da das Mittelalter die Zeit der Hexenverbrennung war, fand ich den zusätzlich negativ angehauchten Ausdruck: "Weibsstück" recht passend.

Auch das:

Doch als sie die Bewegung hinter sich gewahrte war es bereits zu spät.
war durchaus beabsichtigt. Ich hab eine kleine Schwäche für veraltete Begriffe. Durch diesen Ausdruck wollte ich eigentlich wiederum auf den historischen Hintergrund hinweisen.

Die Erzählung war vielleicht hier:

Euphorie ergriff von ihr Besitz als sie dem perfekten Abbild ihres derzeitigen Konkurrenten um die Verteidigung eines Kinderschänders – scheißreichen Kinderschänders – entgegenblickte. Es war ihr egal, ob dieser Wichser freikommen würde... Vielleicht würde sie der Welt einen Gefallen tun und auch dieses Problem irgendwann beseitigen. – Natürlich nachdem sie ihm das Geld für die Anwaltskosten aus den Taschen gezogen hatte. Andrew Norton...

nicht genau genug.

Aber im ersten Satz steht wen sie eigentlich umbringen wollte: "perfekte Abbild ihres derzeitigen Konkurrenten"

In dem folgenden Einschub geht es darum, dass es ihr eigentlich relativ egal ist, ob dieser Kinderschänder nun freikommt oder nicht, da sie sowieso nur an sein Geld will und sie ihn vielleicht "gnädigerweise" dann doch tötet, um

der Welt einen Gefallen
zu erweisen.

Folglicherweise ist sein Name Andrew Norton, der sie wie es im nächsten Absatz einfließt, in gewisser Weise sexuell anzieht.

Eigentlich schade um ihn.
Es tut ihr leid um ihn, da er ja im Endeffekt nichts dafür kann.

@ gerthans

Dazu passt auch, dass in deinem Text davon die Rede ist, dass "geschundene Seelen" "zum Aufstand aufrufen". Ist Belinda auch so eine geschundene Seele?

Nun erzählt aber dein Text aus der Perspektive Belindas, dass sie vaterlos aufgewachsen ist. Ob sie da etwas verdrängt?

Mit dem ersten Teil dachte ich eher an die früheren Opfer Belindas.

Sie nahm mittlerweile fast jedes Wochenende den weiten Weg [...] in Kauf.
>> Wenn sie fast jedes Wochenende dort hinfährt um jemanden zu "malen",
war Andrew Norton wohl nicht der Einzige, den sie auf diese Weise kalt gemacht hat.

Der zweite Abschnitt war richtig gefolgert.
In gewisser Weise ist sie verbittert, da sie nie eine intakte Familie kennen gelernt hatte. Die Großmutter hatte ihr immer alles gegeben, dadurch hat sie nie gelernt, dass sie irgendwann einmal an Grenzen stoßen würde, oder ihr etwas nicht sofort in den Schoß fällt.

@ Don Jorgo
Dadurch hatte ich gehofft würde sich :

Wäre ja noch schöner. Sie nicht. Sie würde nicht als bemitleidenswürdiges Hausmütterchen enden. Sie würde nie mit der Sekretärin betrogen werden. In ihrer Welt gab es keine Männer und Frauen. Es gab Sieger und Verlierer. Und sie hatte noch nie auf der Seite der Verlierer gestanden.
erklären.

[Verhätscheltes Einzelkind >> Gör>> egoistisch und zu allem fähig, wenn es etwas nicht bekommt (typisches Kindergartenverhalten: "Der hat mir meine Schaufel weggenommen!!" :crying: ) ]

an einigen Stellen zu salopp geschrieben
Meinst du damit die Schimpfwörter?
Ich hoffe mal ja, denn das war wiederum Absicht (*heul* wieso versteht mich denn keiner?!)
In Volkssagen werden Hexen als buchstäblich "garstige Weiber" dargestellt. Dieses Klischee habe ich versucht aufzugreifen. Da allerdings DAS, was damals durch die ständige Verrohung der Jugend (und in diesen Jahrhunderten ist so einiges verroht!) heutzutage Pipifax wäre, wollte ich anstatt dessen neumodische (beispielsweise an Schulen durchaus) gebrauchsübliche Kraftausdrücke verwenden um zudem die Handlung näher an die Gegenwart heranzubringen.
(Gegensatz: Mittelalter und "Neuzeit" )

Ich hoffe jetzt einfach mal, dass jetz einiges klarer und genauer geworden ist!
Ein großer Fehler war einfach, dass ich zu viel Spielraum gelassen habe. Ich wollte, dass der Leser selber auf die versteckten Zusammenhänge und Hinweise kommt. Das nächste Mal schreib ich es ausführlicher! :)

Grüße
ante portas (ich komme mir wirklich vor, als wenn ich vor der Tür hocken würde... ;) :D )

 

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