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Das Schicksal der Feuerdrachen

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28.08.2016
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Anmerkungen zum Text

Diese Kurzgeschichte handelt zur selben Zeit und auf demselben Planeten wie mein Roman TARVOS, funktioniert aber als eigenständiges Werk.

Das Schicksal der Feuerdrachen

Es gibt keine Drachen mehr. Sie sind schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Erdmenschen auf TARVOS ausgestorben. Unsere Forschungsergebnisse lassen keine andere Erklärung zu.

Fatu schließt das Buch und legt es auf die Fensterbank. Das ist die Antwort, nach der er gesucht hat. Sie steht hier. Klar und unmissverständlich. Sein Blick wandert durch die Glasscheibe in den Hof. Auf die Holzpergola, die Blumenbeete und den entfernten Regenwald, hinauf zum Nachthimmel.
Wo bleibt es? Das Gefühl des Triumphs, Recht zu haben? Fatu legt seine Finger auf den Buchdeckel. Er streicht darüber, hinterlässt verschwitzte Spuren. Sein Wissen nutzt nichts, wenn es sich nicht verbreitet. Derzeit ist nur eine Mischung aus Wahrheit und Legenden bekannt: Eisdrachen im Kronmassiv in Atlas. Wasserdrachen im Ozean von Orcus. Und Feuerdrachen im Südmassiv in Varuna. Ja, sie waren dort einst verbreitet, aber nicht mehr heute. Die gegenteilige Behauptung wird verwendet, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken. Es ist eine hartnäckige Lüge, die wie vieles die Trennung zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man dagegen vorgehen?
Fatus Hand wandert vom Wälzer an die Stirn. Die Vulkane im Südmassiv. Dort gibt es noch die besten Chancen, etwas Greifbares zu finden. Immerhin wurde dort zuletzt vor 300 Jahren ein Exemplar gesichtet. Vielleicht verstecken sich erhaltene Überreste unter der Asche eines längst vergangenen Ausbruchs.
Ein leises Knarren ertönt. Die Tür öffnet sich und Inigma betritt den Raum. Sie trägt eine Tasse mit dampfendem Inhalt.
„Kugelnusstee“, sagt sie und stellt die Tasse auf das Fensterbrett. „Weil du nicht schlafen kannst.“
„Danke.“
Er muss sie nicht ansehen, um ihren besorgten Blick zu spüren. Die cremige Flüssigkeit wärmt seinen Hals.
„Erinnerst du dich an unsere Forschungsreise im Südmassiv?“, fragt Fatu, während er in den Tee starrt. „Die Leute aus der Siedlung haben uns von Feuerdrachen im Vulkan erzählt.“
„Das beschäftigt dich also. Warum denkst du immer noch daran?“
„Ich habe seitdem viel über die Geschichte der Drachen gelesen.“ Fatu zeigt auf das Buch. „Das habe ich in der öffentlichen Bibliothek von Lusamo gefunden. Darin steht, dass es keine lebenden Exemplare mehr gibt.“
„Ich verstehe. Du willst zurück und nachsehen, ob das stimmt.“
„Es stimmt, das weiß ich. Sie wurden von den Menschen ausgerottet. Stell dir vor, wir finden uralte Knochen mit Spuren, die das belegen. Solche Überreste müssen endlich in die richtigen Hände gelangen.“
Inigma verschränkt die Arme und schaut aus dem Fenster. „Angenommen, wir reisen zum Vulkan und suchen nach diesen Überresten. Wenn wir wirklich etwas finden, wäre das überzeugend genug? Würde man dem IFI glauben?“
„Natürlich! Das Institut für Innovation hat einen guten Ruf. Sobald die Information zur Zentrale in Neu Zepting dringt, wird dafür gesorgt werden, dass sich das Wissen verbreitet. Wieso stellst du das infrage? Hast du vergessen, was das IFI in den letzten 50 Jahren geleistet hat? Gut, warum die Erdmenschen so aussehen wie wir, ist immer noch ungeklärt. Aber denk an den technologischen Fortschritt, der ansonsten nie möglich gewesen wäre.“
„Du bist ein Sturkopf, Fatu. Dir geht es immer darum, Recht zu haben. Wenn du mit dem Helikopter umgehen könntest, wärst du schon längst aufgebrochen.“
Fatu legt seine Hand auf ihre Schulter, sieht ihr in die Augen. „Es geht nicht nur um mich. Manche Leute haben immer noch Angst vor Drachenangriffen. Das darf nicht so bleiben!“
„Jetzt übertreibst du aber. So schlimm ist es nicht.“
„Bitte lass mich zumindest nachsehen.“
Inigma seufzt. „Also gut. Morgen fliegen wir weg. Für die Wahrheit. Und für dein Gewissen.“

Die Sonne steht noch tief über dem Tropenwald, als Inigma und Fatu eine Kiste mit Proviant im Helikopter verstauen. Fatu schließt die Tür zum Frachtraum und fragt: „Bist du bereit?“
Als Antwort zieht Inigma den Reißverschluss seiner Weste nach ganz oben. „Ich hoffe, du unterschätzt dein Vorhaben nicht. Auch wenn du nur kurz im Vulkankrater nachsehen willst, darfst du dich nicht völlig auf die Spezialausrüstung verlassen.“
„Keine Sorge. Du weißt, dass ich so etwas nicht zum ersten Mal mache.“ Fatu streicht die Falten seiner Kleidung glatt, als er sich hinsetzt. Ihre wasserabweisende Oberfläche würde er wohl nicht benötigen, die eingebaute Klimaanlage hingegen schon. Dröhnend machen sich die Rotorblätter bemerkbar, als Inigma den Helikopter startet. Sie steuert ihn weg vom Gartengelände, weg von der Stadt Lusamo. Schon erstreckt sich endloser Dschungel unter ihnen. Bäume in allen Farbtönen von Grün bis Blau rasen vorbei. Die Entfernung zum Vulkan am Horizont schrumpft nur langsam.

Stunden später ist die Erhebung in unmittelbarer Nähe. Fatu entdeckt Hütten aus Flechtwerk, die ein kleines Dorf bilden. Es ist dasselbe illegale Dorf, das sie letztes Mal entdeckt hatten. Auf einem Zwischenplateau daneben befindet sich eine Lichtung. Inigma reduziert die Flughöhe und nähert sich vorsichtig dem Landeplatz.
Ihnen bleibt nicht lange, die nächsten Schritte zu überlegen. Ein Dorfbewohner tritt durch den Wald und nähert sich ihnen. Er trägt schlichte Kleidung und eine Machete.
„Warum seid ihr zurück?“ Seine Augenbrauen sind zusammengezogen.
Fatu steigt aus dem Helikopter und stellt sich neben Inigma. „Es ist schön, dass wir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wir haben weitere Forschungen in der Umgebung geplant. Es wird nicht lange dauern.“
„Du verschweigst etwas. Erzähl die ganze Wahrheit! Willst du unsere Siedlung an die Regierung von Varuna verraten?“
„Nein! Niemals. Solche Eingriffe sind keine Ziele des IFI.“ Fatu hebt die Hände, er macht einen Schritt zurück. „Du kannst uns vertrauen. Ich vertraue auch dir und verrate, was ich vorhabe. Ich will in den Vulkan und nach Überresten der Feuerdrachen suchen.“
„Der Vulkankrater ist ein heiliger Ort. Man darf ihn nur allein betreten.“
Fatu tauscht einen kurzen Blick mit Inigma aus, bevor er antwortet: „Genau das hatte ich vor. Ich werde dort selbstverständlich allerhöchsten Respekt zeigen.“
„Gut. Aber ich warne dich: Im Vulkankrater haben Leichtsinnige nichts verloren. Niemand unserer Leute wollte ein zweites Mal dorthin. Es ist kein Ort, der für Menschen geeignet ist.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, dreht sich der Bewohner um und geht. Er verschwindet im Gestrüpp und lässt die beiden schweigend zurück.
„Weißt du, was du in der Zwischenzeit tun wirst?“, fragt Fatu.
Inigma rollt mit den Augen. „Ich werde Proben sammeln. Hier wachsen Pflanzen, die ich letztes Mal nicht gesehen habe. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Hast du dem Mann zugehört? Der Vulkan wird aus gutem Grund gemieden.“
„Von Legenden lasse ich mich nicht abschrecken.“
Fatus Blick ist auf die Bergspitze gerichtet, doch Inigma stellt sich dazwischen.
„Hör wenigstens mir zu“, sagt sie. „Wir sind jetzt schon hier, also werde ich dich nicht mehr aufhalten können. Du musst mir aber versprechen, dass du dich nicht unnötig in Gefahr begibst.“
„Ich werde auf mich aufpassen. Du brauchst dir keine Sorgen machen.“
„Wie du meinst. Bitte sei vorsichtig.“

Sämtliches Gebüsch des Regenwaldes ist aus Fatus Sichtfeld verschwunden. Rauer, violetter Fels erhebt sich vor ihm. Bei jedem Schritt rollen kleine Steinbrocken unter seinen Schuhen weg, dagegen helfen auch die vom IFI entwickelten Sohlen mit hoher Haftung nicht.
Der Aufstieg dauert länger als gedacht. Je mehr die Steigung zunimmt, umso schwieriger gestaltet sich sein Weg über das Geröll. Immer wieder stößt er auf Furchen im Untergrund. Sie schlängeln sich wie Bäche an ihm vorbei.
Das letzte Stück nach oben ist besonders steil. Fatu findet Risse in der Felswand, hält sich an der rauen Oberfläche fest und klettert hinauf. Auf der anderen Seite erwartet ihn der Vulkankrater. Es ist ein mächtiger Schlund, noch nie hat er etwas mit vergleichbaren Ausmaßen gesehen. Fatu muss sich einen Ruck geben, um mit dem Abstieg zu beginnen. Von hier lässt sich die Tiefe des Kraters nicht abschätzen. Zu viele schroffe Felsen sind im Weg. Sie liegen da wie umgestürzte Säulen, bilden Überhänge, unter denen Höhlen entstehen. Nur mit Mühe schafft es Fatu, an den länglichen Brocken vorbeizukommen. Er klettert darüber, kriecht unter den Zwischenräumen hindurch. Gestein umgibt ihn von allen Seiten. Schon ist oben von unten nicht mehr zu unterscheiden. Sein Mund ist trocken, ein fauliger Geschmack breitet sich darin aus. Gibt es hier etwa giftige Gase? Hoffentlich nicht.
Immer tiefer wagt sich Fatu in den Kessel. Das Pochen in seinen Ohren wird unerträglich. Seine Knie schmerzen. Eine Höhle führt ihn schräg aufwärts, nein, abwärts. Mit tauben Händen tastet er sich an der Wand entlang, die scharfkantige Oberfläche spürt er kaum mehr. Der Hohlraum ist gespalten, eine riesige Kammer erstreckt sich vor ihm. In diesem Moment macht Fatu eine Entdeckung: Er ist nicht allein. Ein enormes Skelett ist im Gestein eingeklemmt. Rippenknochen und ein Schädel sind zu erkennen. Die Überreste eines Feuerdrachen, kein Zweifel. In seinem Kiefer hat sich ein verbogenes Metallgebilde verkeilt. Es sieht aus wie ein Raumschiffteil. In der Nähe liegt weiterer Schrott, Kabelstränge und Scherben. Alles ist zerfallen, uralt. Fremdartig.
Nein. Das ist unmöglich! Die Menschen von TARVOS hatten bis vor 50 Jahren nie Technologien, die denen der Erde ähnelten. Jemand will ihn austricksen, verrückte Theorien vorgaukeln. Es muss eine Fälschung sein! Wie auch immer, der Fund ist zu groß, um ihn mitzunehmen. Fatu vergräbt sein Gesicht in den Händen.

Als Inigma zur Lichtung zurückkehrt, entdeckt sie ihn sofort.
„Fatu!“, ruft sie und eilt zu ihm. Er sitzt auf einem Felsblock und hat ihr den Rücken zugekehrt. Inigma stellt den Behälter mit ihren gesammelten Proben ab, setzt sich neben ihn. Er zuckt zusammen und klappt hastig seinen Skizzenblock zu.
„Alles in Ordnung?“, fragt sie.
„Ich … ich bin etwas erschöpft. Das wird schon wieder. Ich muss nachdenken.“
„Dir geht es nicht gut.“ Sie lehnt sich nach vorne, schaut in sein Gesicht. „Jetzt sag schon, was los ist.“
Fatus Augen sind weit aufgerissen. Sie sind auf Inigma gerichtet, starren aber durch sie hindurch.
„Später“, krächzt er. „Ich kann noch nicht darüber reden.“
„Was hast du im Vulkan gesehen? Sag mir das wenigstens.“
„Nichts. Wir sollten jetzt gehen.“

 

Hallo @Armageddon,

es freut mich, dass mein Text einen guten Eindruck hinterlassen hat.

Zusammen mit der aufwändigen Karte betrachtet, scheint sie Teil eines größeren Romans zu sein?
Es gibt einen Roman, an dem ich seit Jahren schreibe. Derzeit umfasst er über 60.000 Wörter, viel fehlt nicht mehr.
Diese Kurzgeschichte ist aber kein Teil davon. Ursprünglich war sie das, allerdings in einer ähnlichen Form, stattdessen wurde draus eine separate Geschichte.

Hier erschließt sich mir die Logik nicht ganz. Dass es früher hier Drachen gab scheint bekannt zu sein, also gibt es sicher irgendwo Knochen. Dann müsste er doch eigentlich eher Spuren eines lebenden Exemplars suchen?
Nach lebenden Drachen würde er nicht suchen, weil er überzeugt ist, dass es diese nicht mehr gibt. Knochenfunde gab es zwar schon, aber nur sehr wenige. Sein Plan ist, dass seine Entdeckung durch das IFI mehr Aufmerksamkeit erhält. Leider beweist er mit einem Fund alter Überreste nicht, dass es keine lebende Drachen mehr gibt. Daher auch diese Äußerung:
Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Mit diesem Vergleich kann ich es hoffentlich erklären: Stell dir vor, auf der Erde ist die Existenz der Dinosaurier bekannt, aber noch nicht, ob sie schon ausgestorben sind. Im Laufe der Jahre werden mehr und mehr Skelette gefunden. Alle davon sind uralt, es ist kein einziges neues dabei. Je mehr dieser uralten Skelette gefunden werden, umso wahrscheinlicher ist es, dass die Dinosaurier ausgestorben sind.
Ich gebe zu, dass diese Überlegung vielleicht nicht ganz elegant ist, weil Fatu keine Aussicht auf einen eindeutigen Beweis hat. Aber es ist momentan die beste Lösung, mit der ich zufrieden bin.

eingebaute
Ist ergänzt

Ein Säbel ist eigentlich eine alte Waffe und steht sehr im Kontrast zum Helikopter. Der Dorfbewohner lebt im Dschungel, wäre da nicht eine Machete passender?
Die Machete übernehme ich gerne, die passt wirklich besser.
Ich war mir erst nicht sicher, was dich am Kontrast zwischen der altmodischen Waffe und dem Helikopter gestört hat. Es geht dir wohl darum, dass es einheitlich ohne Stilmischungen sein sollte.
Der Kontrast, den ich bewusst hier eingebaut habe, ist ein anderer: Die Bewohner des illegalen Dorfes leben in sehr einfachen Verhältnissen und versorgen sich komplett selbst. Im Gegensatz zu offiziellen Städten wie Lusamo nutzen sie keine Technologien wie Helikopter, sie verzichten auch auf Handelsbeziehungen, Verkehrsrouten und Kontakt mit den Städten, um ihre Selbstständigkeit zu behalten. Auf TARVOS gibt es nämlich keine Unterscheidung zwischen Stadt und Land, sondern nur Stadt und Wildnis. Aber das ist eher ein Thema, das im Roman einen größeren Fokus hat.

Das scheinen Prepper zu sein. :lol: Es klingt als ob sie für einen Ausflug bergeweise Proviant laden. "die letzte" würde ich durch "eine" ersetzen.
:lol: Das ist mir gar nicht aufgefallen, danke! Noch dazu soll es ja nur ein kurzer Ausflug werden, die Erwähnung einer einzigen Kiste sollte also reichen.

Der Abschnittbeginn irritiert mich von der Wortwahl her. "Stunden später" ?
Ja, das klingt besser. Auf TARVOS hat ein Tag übrigens 28 Stunden :)
Das hakt irgendwie, Vorschlag: "Keiner unserer Leute wollte ein zweites Mal dorthin."
Den Einschub "die jemals dort waren" brauchst du nicht, dass sie dort waren steckt doch in "zweites Mal" bereits drin.
Das habe ich also davon, wenn ich einen Satz in letzter Minute vor dem Veröffentlichen ändere. Vorher war es missverständlich formuliert und ich habe das zweites Mal ergänzt. Dein Vorschlag gefällt mir gut.

Danke fürs Lesen und Kommentieren!

Viele Grüße
Michael

 

Hallo, @Michael Weikerstorfer

Ich hatte beim Lesen defintiv meine Freude, habe mir die Karte gern angeschaut, und würde auch gern mehr davon lesen.
Besonders positiv fand ich den Anfang, wie auch das Ende der Geschicht. Zu Beginn ist es sehr atmosphärisch und dicht geschrieben, sodass ich auch gleich mitten in der Geschichte war.
Das Ende, was der Titel ja auch anspricht, lässt den Leser mit einigen Fragen zurück. Hat mir ebenso sehr gefallen, dadurch bleibt das Werk im Kopf.

Ein wenig verwirrend fand ich jedoch die extreme Motivation Fatus, einen Feuerdrachen zu finden. Ich fühl mich, als hätt ich etwas verpasst.

„Es geht nicht nur um mich. Die unbegründete Angst vor Drachenangriffen darf nicht bestehen bleiben.“
„Jetzt übertreibst du aber. So schlimm ist es nicht.“
„Bitte lass mich zumindest nachsehen.“
Das wirkte auf mich einfach wie ein bisschen wenig Motivation, um in einen Vulkankrater hinabzusteigen.
Aber vielleicht bin ich auch einfach nicht die Person für Abenteuergeist.

Schöne Erfahrung, schöne Geschichte

 

Hallo @Mehms,

danke für deine Meinung und willkommen im Forum!
Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen hat.

Ein wenig verwirrend fand ich jedoch die extreme Motivation Fatus, einen Feuerdrachen zu finden. Ich fühl mich, als hätt ich etwas verpasst.
Guter Hinweis. Ich kenne ja die Umstände, aber es soll für alle nachvollziehbar sein. Fatu hat schon mehrere Forschungsreisen hinter sich, die ebenfalls gefährlich waren, das sagt er ja selbst.
Das wirkte auf mich einfach wie ein bisschen wenig Motivation, um in einen Vulkankrater hinabzusteigen.
Das ist nicht die einzige Motivation. Fatu will zeigen, dass sein Wissen über die Drachen richtig ist. Es ist ein sehr persönliches Ziel, auch wenn er das nicht gerne zugibt. Vielleicht kann ich das im Text noch besser darstellen.

Ich wünsche dir noch viel Spaß hier!

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer ,

das ist eine schöne kleine Geschichte. Im Grunde genommen wirkt es mehr wie ein Einstieg oder Epilog. Aber ich sie dennoch gerne gelesen. Und würde natürlich gerne wissen, wie es weiter geht.

Auch die Karte macht Lust auf mehr.

An ein paar Stellen bin ich gestolpert. Da könntest Du den Text vermutlich noch verbessern.

Es gibt keine Drachen mehr. Das ist das Ergebnis unserer Forschung. Sie sind schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Erdmenschen auf TARVOS ausgestorben.
Das liest sich irgendwie nicht so richtig wie ein Forschungsbericht, ohne dass ich den Finger direkt auf einen Fehler legen könnte. Es wirkt irgendwie nach Kinderbuch. Das taucht an ein paar Stellen auf, dass ich nicht sicher bin, ob es ein Kinderbuch ist, oder ein SciFi-Text.

Er gleitet ab, erzeugt verschwitzte Spuren.
Ich würde das gleiten weg lassen. Einfach "Seine Finger hinterlassen verschwitzte Spuren auf dem Einband.

Derzeit ist nur eine Mischung aus Wahrheit und Legenden bekannt: Eisdrachen im Kronmassiv in Atlas. Wasserdrachen im Ozean von Orcus. Und Feuerdrachen im Südmassiv in Varuna. Ja, sie waren dort einst verbreitet, aber nicht mehr heute.
Die drei Orte mit den verschiedenen Drachen klingen cool.

Diese Behauptungen dienen nur dazu, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken. Es ist eine raffinierte Lüge, die wie vieles (Komma) den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Muss hier nicht ein zweites Komma das Ende des Einschubs markieren?

Fatus Hand wandert vom Wälzer an die Stirn. Die Vulkane im Südmassiv. Dort gibt es noch die besten Chancen, einen Beweis zu finden. Immerhin wurde dort zuletzt erst vor 300 Jahren ein Exemplar gesichtet.
Das mit dem Beweis ist nicht so richtig schlüssig.

„Es stimmt, das weiß ich. Der Fund von Überresten würde zwar nichts widerlegen, aber umso mehr darauf hindeuten, dass die Drachen ausgestorben sind.“
Eben...

Fatu legt seine Hand auf ihre Schulter, sieht ihr in die Augen. „Es geht nicht nur um mich. Die unbegründete Angst vor Drachenangriffen darf nicht bestehen bleiben.“
Warum ist ihm das so wichtig? Das wird nicht so richtig klar.

Viele Zeit später ist die Erhebung in unmittelbarer Nähe. Fatu entdeckt Hütten aus Flechtwerk, die ein kleines Dorf bilden. Es ist dasselbe illegale Dorf, das sie letztes Mal entdeckt hatten. Auf einem Zwischenplateau daneben befindet sich eine Lichtung. Inigma reduziert die Flughöhe und nähert sich behutsam dem Landeplatz.
Die "viele Zeit" wurde ja schon bemängelt.

Er klettert darüber, kriecht unter den Zwischenräumen hindurch. Gestein umgibt ihn von allen Seiten. Schon ist oben von unten nicht mehr zu unterscheiden. Sein Mund ist trocken, ein fauliger Geschmack breitet sich darin aus. Gibt es hier etwa giftige Gase? Nein, bestimmt nicht.
Das "bestimmt nicht" wirkt ein wenig unglaubwürdig. Wäre es nicht sinnvoller, er würde ein Messinstrument zu Rate ziehen, oder sich sinnvoll herleiten, dass es aktuell keine giftigen Gase gibt, weil ...

Die Überreste eines Feuerdrachen, kein Zweifel. In seinem Kiefer hat sich ein zerfallenes Metallgebilde verkeilt. Es sieht aus wie ein Raumschiffteil. In der Nähe liegt weiterer Schrott, Kabelstränge und Scherben. Alles ist zerfallen, uralt. Fremdartig.
Nein. Das ist unmöglich! Die Menschen von TARVOS hatten bis vor 50 Jahren nie Technologien, die denen der Erde ähnelten. Jemand will ihn austricksen, verrückte Theorien vorgaukeln. Es muss eine Fälschung sein! Wie auch immer, der Fund ist zu groß, um ihn mitzunehmen. Fatu vergräbt sein Gesicht in den Händen.
Das ist eine spannende Wendung. Und - zusammen mit dem früheren Hinweis, dass die Erdmenschen den Menschen auf Tavros ähnlich sind - fange ich an zu denken. :cool:

Insgesamt eine schöne kleine Geschichte, die ich gerne gelesen habe und die Lust auf eine Fortsetzung macht. MIr geht es aber auch so, dass Fatu in seinen Emotionen und Motiven undeutlich bleibt.

Liebe Grüße,
Gerald

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

danke fürs Vorbeischauen.

eine schöne kleine Geschichte. Im Grunde genommen wirkt es mehr wie ein Einstieg oder Epilog. Aber ich sie dennoch gerne gelesen. Und würde natürlich gerne wissen, wie es weiter geht.
Die drei Orte mit den verschiedenen Drachen klingen cool.
Das freut mich! Dieser Text geht zwar nicht weiter, aber es gibt ja noch Eisdrachen und Wasserdrachen, die im Roman erwähnt werden. :)

Das liest sich irgendwie nicht so richtig wie ein Forschungsbericht, ohne dass ich den Finger direkt auf einen Fehler legen könnte. Es wirkt irgendwie nach Kinderbuch. Das taucht an ein paar Stellen auf, dass ich nicht sicher bin, ob es ein Kinderbuch ist, oder ein SciFi-Text.
Guter Einwand. Den Anfang habe ich ein wenig umformuliert.
Bei späteren Stellen stört mich diese Kritik ehrlich gesagt nicht. Für den Roman habe ich eine bestimmte Zielgruppe vor Augen(ab 12), und in diesem Text merkt man das wohl.

Ich würde das gleiten weg lassen. Einfach "Seine Finger hinterlassen verschwitzte Spuren auf dem Einband.
Danke für den Vorschlag. Ich habe es anders formuliert.

Diese Behauptungen dienen nur dazu, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken. Es ist eine raffinierte Lüge, die wie vieles (Komma) den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Muss hier nicht ein zweites Komma das Ende des Einschubs markieren?
Hmm... Der Zusatz ist ja „wie vieles“. Denn man könnte den Satz auch so umstellen:
Es ist eine raffinierte Lüge, die den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis wie vieles beschleunigt hat.
Heißt das, der Satz müsste dann so aussehen:
Es ist eine raffinierte Lüge, die, wie vieles, den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat.
So sind das ziemlich viele Kommas auf einem Haufen und das sieht irgendwie komisch aus. Ich lasse den Satz lieber so, wie er jetzt ist. Ein Experte von Kommaregeln werde ich wohl nie. :sad:

Das mit dem Beweis ist nicht so richtig schlüssig.
Eben...
Ich habe diese Schwachstelle schon in meiner Antwort an Armageddon angesprochen. Fatu will unbedingt etwas finden, auch wenn es kein ultimativer Beweis ist. Solange ich keine bessere Lösung weiß, kann ich hier nichts ändern.

Warum ist ihm das so wichtig? Das wird nicht so richtig klar.
MIr geht es aber auch so, dass Fatu in seinen Emotionen und Motiven undeutlich bleibt.
Es ist schade, dass sein Motiv noch zu wenig durchdringt. Zeichne ich hier wirklich so ein undeutliches Bild? Reicht es nicht, dass Fatu nicht schlafen kann, ihn die Ungewissheit schwitzen lässt und er ständig daran denkt, die Wahrheit beweisen zu müssen? Ich schrecke davor zurück, hier noch mehr einzugreifen, weil es sonst zu erklärend sein könnte.

Die "viele Zeit" wurde ja schon bemängelt.
Hast du eine ältere Version gelesen? Das habe ich bereits ersetzt.

Das "bestimmt nicht" wirkt ein wenig unglaubwürdig. Wäre es nicht sinnvoller, er würde ein Messinstrument zu Rate ziehen, oder sich sinnvoll herleiten, dass es aktuell keine giftigen Gase gibt, weil ...
Ich habe darüber nachgedacht, ob ich hier etwas über die Färbung des Gesteins schreiben könnte. Das lenkt aber zu sehr ab, ich habe den Satz ersetzt durch: Hoffentlich nicht.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer =)

ach, irgendwie mag ich deine kleine Halb-Geschichte. Bei allen Abenteuergeschichten muss ich an Tim und Struppi im Sonnentempel denken, ein sehr klassischer - oder klassisch gewordener - Comic. Auch wenn deine Motive ganz andere sind. Aber zu viel sollte man, vielleicht, in deine kleine Geschichte nicht hineininterpretieren. Du schreibst ja auch für Jugendliche ab 12. Schwierig, ich hätte gar keine Idee, was und wie für einen pubertierenden Jugendlichen geschrieben wird. Stil und so. New Adult ist ja mehr für Menschen ab 16, meine ich. Trotzdem: Gern gelesen! =)

Ein paar Anmerkungen!

Sein Blick wandert durch die Glasscheibe in den Hof. Auf die Holzpergola, die Blumenbeete und den entfernten Regenwald, hinauf zum Nachthimmel.
Vielleicht besser auf den Hof? Kleine Frage: Bei "Hof" denke ich an eine von Bebauung eingeschlossene Fläche, befindet sich der Regenwald hinter dem Gebäude? Ragen seine Bäume über das Gebäude?
Derzeit ist nur eine Mischung aus Wahrheit und Legenden bekannt: Eisdrachen im Kronmassiv in Atlas. Wasserdrachen im Ozean von Orcus. Und Feuerdrachen im Südmassiv in Varuna. Ja, sie waren dort einst verbreitet, aber nicht mehr heute. Diese Behauptungen dienen nur dazu, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken. Es ist eine raffinierte Lüge, die wie vieles den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Ist natürlich sehr erklärend, deine Erklärung. Vielleicht sowas wie Was Wahrheit, was Legende, das wussten weder die Bücher von Lusano noch Fatu zu berichten. Seit Jahren trug er alles Schriftliche über die drei Drachenarten von TAVROS zusammen: Berichte über Feuerdrachen, hastig auf die Rückseite von Baumrinde geschrieben; schnelle Notizen über Wasserdrachen auf abgerissenem, schweren Papier; oder Schilderungen über Eisdrachen, eingeritzt in jenes leichte Eis, das nie mehr auftaut.

Ist vielleicht etwas kitschig.

Es ist eine raffinierte Lüge, die wie vieles den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert
So raffiniert finde ich die Lüge gar nicht. Andererseits, finde ich, schwächt das Bild die Bedeutung der Drachen; sie dienen also als Kindererziehungsmaßnahme. Möchtest du den kulturellen Abstieg des Drachen vom angsteinflößenden Wesen zum Kinderschreck beschreiben?

Eigentlich kann man einen Kontrast nicht beschleunigen, man kann ihn schärfen oder intensivieren, auch weichzeichnen, vielleicht einfach "Trennung"?

Immerhin wurde dort zuletzt erst vor 300 Jahren ein Exemplar gesichtet.
„Ich habe seitdem viel über die Geschichte der Drachen gelesen.“ Fatu zeigt auf das Buch. „Das habe ich in der öffentlichen Bibliothek von Lusamo gefunden. Darin steht, dass es keine lebenden Exemplare mehr gibt.“
Lusamo liegt also im Regenwald? Hm, öffentliche Bibliothek ... für mich klingt das für die Lösung eines jahrelangen Rätsels zu simpel.

Neulich in der Leipziger Stadtbücherei:
"Hej, ich würde gerne die Relativitätstheorie und die Quantenphysik zu einer großen Formel zusammenführen. Können Sie mir da helfen?"
"Erster Stock, Gang rechts, zweiter Raum, nach den Schülerduden kommen Physik und Psychologie. Hat einen schwarz-gelben Umschlag, heißt Weltformel für Dummies."

Stunden später ist die Erhebung in unmittelbarer Nähe. Fatu entdeckt Hütten aus Flechtwerk, die ein kleines Dorf bilden. Es ist dasselbe illegale Dorf, das sie letztes Mal entdeckt hatten.
Da habe ich mich gefragt, warum das Dorf illegal ist.
Bei jedem Schritt rollen kleine Steinbrocken unter seinen Schuhen weg, dagegen helfen auch die vom IFI entwickelten Sohlen mit hoher Haftung nicht.
Mir fiel es anfangs schwer, deine Welt einzuordnen. Orientiert sie sich an den Gepflogenheiten klassischer Fantasy? Andererseits fliegen die Menschen in Helikoptern über den Regenwald und entwickeln Haftungssohlen in ihren Instituten für Innovationsforschung. Idee: Du nennst das IFI einfach Institut.

Die Karte:

weltkarte.png
Große Sonne, ich steh' auf Landkarten. Bist du nicht Architekt? Vielleicht erklärt das die hübschen Scherenschnitt-Türmchen von Port Arawa, Münztal-Hammersee oder Gerze.
Ich mag nicht arrogant sein, aber rein physiogeographisch nachgehakt: Die Klimazonen deiner Welt ähneln denen unserer Erde (Tropen-Subtropen-gemäßigt-boreal[?]-Eisklimate). Liegt Lusamo wirklich im Regenwald? Vielleicht eher Savanne? Wäre ja abhängig vom Jahresgang der Sonne.
Narvi-Steppe ... gibt es in Küstennähe Steppen? Steppe ist ja die typische Vegetationsform im kontinentalen Klima (sehr heiße, kurze Sommer -> hohe Produktion an Biomasse, aber sehr kalte Winter -> Biomasse kann nicht abgebaut werden, also Akkumulation von Biomasse, typische Schwarz- und Braunerde aus Gräserresten)
Neu-Zepting, sieht nach einer Flussmündung aus, Vogelfuß-Delta vielleicht (z.B. Mississippi, New Orleans).
Ach, ich könnte noch ewig herumfragen. Egal. Ich gehe jetzt ins Bett.

Gute Nacht aus Leipzig
kiroly

 

Moin @Michael Weikerstorfer,

lese so etwas gerne und ich dachte erst, dass es etwas in die Richtung von Eragon geht, aber dann ist mir klar geworden, dass es eine Verschmelzung aus moderner Welt und der Sagenwelt ist. Allerdings habe ich mich gefragt, warum Fatu unbedingt mit eigenen Augen, die Bestätigung haben will, dass die Drachen ausgestorben sind?

Ansonsten hätte ich mir noch stärkere Konflikte gewünscht, es kam mir alles recht einfach für Fatu vor. Denke, dass du hier noch Potential hast und anhand der Konflikte und der Reaktionen von Fatu könntest du seine Persönlichkeit noch weiter zeichnen.

An und an bin ich bei den Dialogen gestolpert und hatte ein bisschen das Gefühl, dass sie direkt an mich als Leser gerichtet sind. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Komplexität gewünscht und möglicherweise einen Code zwischen den Figuren, hinter den ich als Leser erst nach und nach komme.

Ich gehe im Detail auf meinen Eindruck ein:

Es gibt keine Drachen mehr. Sie sind schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Erdmenschen auf TARVOS ausgestorben. Unsere Forschungsergebnisse lassen keine andere Erklärung zu. Fatu schließt das Buch und legt es auf die Fensterbank. Das ist die Antwort, nach der er gesucht hat. Sie steht hier. Klar und unmissverständlich.
Schöner Einstieg, ich bin gut reingekommen und war sofort interessiert.

Wo bleibt es? Das Gefühl des Triumphs, Recht zu haben? Fatu legt seine Finger auf den Buchdeckel. Er streicht darüber, hinterlässt verschwitzte Spuren. Sein Wissen nutzt nichts, wenn es sich nicht verbreitet. Derzeit ist nur eine Mischung aus Wahrheit und Legenden bekannt:
Hier war ich mir nicht sicher, ob ich im Kopf von Fatu bin oder ob das die Erzählstimme ist? Es kommt mir noch etwas distanziert vor und ich denke, du kannst noch näher an deinen Charakter kommen. Was sind seine Emotionen? Hat er möglicherweise eine Eigentümlichkeit in seinen Gedanken, die ihn auszeichnet?

Eisdrachen im Kronmassiv in Atlas. Wasserdrachen im Ozean von Orcus. Und Feuerdrachen im Südmassiv in Varuna. Ja, sie waren dort einst verbreitet, aber nicht mehr heute.
Spannend! Hatte hier den erwähnten Eragon-Vibe und habe mich gefragt, wie genau sich die Welt weiterentfaltet. Hast mich auf jeden Fall gut abgeholt und in die Welt gezogen.

Diese Behauptungen dienen nur dazu, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken. Es ist eine raffinierte Lüge, die wie vieles den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Hier hatte ich wieder eine Fragezeichen, ob das vom Erzähler oder von der Figur kommt?

„Ich verstehe. Du willst zurück und nachsehen, ob das stimmt.“
„Es stimmt, das weiß ich. Der Fund von Überresten würde zwar nichts widerlegen, aber umso mehr darauf hindeuten, dass die Drachen ausgestorben sind.“
Ist es nicht offensichtlich, was der Fund von Überresten bedeuten würde? Wissen das nicht beide sowieso schon? Das hat bei mir das Gefühl aufgelöst, dass die Informationen für mich als Leser bestimmt sind und hat mir nicht so gut gefallen.

„Natürlich! Das Institut für Innovation hat einen guten Ruf. Sobald die Information zur Zentrale in Neu Zepting dringt, wird dafür gesorgt werden, dass sich das Wissen verbreitet. Wieso stellst du das infrage? Hast du vergessen, was das IFI in den letzten 50 Jahren geleistet hat? Gut, warum die Erdmenschen so aussehen wie wir, ist immer noch ungeklärt. Aber denk an den technologischen Fortschritt, der ansonsten nie möglich gewesen wäre.“
Ist für mich Infodumping. Hier hätte ich mir eine andere Form gewünscht. Vielleicht doch lieber auserzählt in einer Szene, so kommt es mir zu offensichtlich an mich gerichtet vor.

Die Sonne steht noch tief über dem Tropenwald, als Inigma und Fatu eine Kiste mit Proviant in den Helikopter verstauen.
Der Helikopter steht ja für die moderne Welt und ich habe mich gefragt, ob Drachen und die moderne Welt überhaupt zusammenpassen? Konnte es nicht zu 100% miteinander zusammenbringen.

„Warum seid ihr zurück?“ Seine Augenbrauen sind zusammengezogen.
Fatu steigt aus dem Helikopter und stellt sich neben Inigma. „Es ist schön, dass wir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wir haben weitere Forschungen in der Umgebung geplant. Es wird nicht lange dauern.“
Der Dialog konnte mich auch nicht richtig überzeugen. Ich glaube, es ist zu offensichtlich und die interpersonalen Informationen könnten noch stärker berücksichtigt werden: Die beiden haben ja schon eine Geschichte miteinander und würden wahrscheinlich nicht so transparent miteinander reden, oder?

Willst du unsere Siedung
Kleinigkeit: Siedlung.

„Gut. Aber ich warne dich: Im Vulkankrater haben Leichtsinnige nichts verloren. Niemand unserer Leute wollte ein zweites Mal dorthin. Wenn du eine große Entdeckung machen willst, wirst du enttäuscht werden.“
Hier habe ich mich auch gefragt, ob nicht schon klar ist, dass im Vulkankrater Leichtsinnige nichts verloren haben und hatte dann das Gefühl, dass es für mich als Leser geschrieben sein könnte.

mmer tiefer wagt sich Fatu in den Kessel. Das Pochen in seinen Ohren wird unerträglich. Seine Knie schmerzen. Eine Höhle führt ihn schräg aufwärts, nein, abwärts.
Mir war nicht genau klar weshalb die Höhle ihn erst schräg aufwärts führt und er sich dann noch einmal korrigiert? Wolltest du damit ausdrücken, dass er seine Orientierung verloren hat?

Insgesamt eine Geschichte mit vielen schönen Ansätzen. Ich denke, dass du bei den Dialogen noch einmal nachschärfen könntest, um sie weiter zu verbessern. Gerne gelesen.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo @kiroly!

ach, irgendwie mag ich deine kleine Halb-Geschichte. Bei allen Abenteuergeschichten muss ich an Tim und Struppi im Sonnentempel denken, ein sehr klassischer - oder klassisch gewordener - Comic.
Das höre ich gerne! Was meinst du mit Halb-Geschichte, die Länge? Ich bin ja unter 2000 Wörtern geblieben.
Ich denke bei so Abenteuern oft an The Legend of Zelda, da gibt es sogar auch einen Vulkan. Aber ich komme vom Thema Literatur ab.
Vielleicht besser auf den Hof?
Das klingt zwar besser, aber dann habe ich eine Dopplung im nächsten Satz.
Kleine Frage: Bei "Hof" denke ich an eine von Bebauung eingeschlossene Fläche, befindet sich der Regenwald hinter dem Gebäude? Ragen seine Bäume über das Gebäude?
Der Hof muss ja nicht nur vom Gebäude eingeschlossen sein. Ich stelle mir vor, dass die erwähnte Pergola den Hof als eine Art Laubengang abschließt. Das wollte ich nicht zu detailliert beschreiben, damit man sich ein eigenes Bild machen kann.
Ist natürlich sehr erklärend, deine Erklärung. Vielleicht sowas wie Was Wahrheit, was Legende, das wussten weder die Bücher von Lusano noch Fatu zu berichten. Seit Jahren trug er alles Schriftliche über die drei Drachenarten von TAVROS zusammen: Berichte über Feuerdrachen, hastig auf die Rückseite von Baumrinde geschrieben; schnelle Notizen über Wasserdrachen auf abgerissenem, schweren Papier; oder Schilderungen über Eisdrachen, eingeritzt in jenes leichte Eis, das nie mehr auftaut.
Ist vielleicht etwas kitschig.
Ich finde deine Version überhaupt nicht kitschig. Es freut mich, dass du dir einen ganzen Absatz überlegt hast, darin steckt viel Kreativität!
Schade, dass meine Variante so erklärend wirkt. Es sollen ja Fatus Gedanken sein, die er zu sortieren versucht. Ich finde, die sachlichen Formulierungen passen besser zu ihm.
Möchtest du den kulturellen Abstieg des Drachen vom angsteinflößenden Wesen zum Kinderschreck beschreiben?
Ungefähr in dieser Richtung ist es wohl geschehen. Was hier steht, ist nur Fatus Wahrnehmung, die nicht so objektiv ist, wie er glaubt.
Eigentlich kann man einen Kontrast nicht beschleunigen, man kann ihn schärfen oder intensivieren, auch weichzeichnen, vielleicht einfach "Trennung"?
Ich hatte hier mal Gegensatz stehen. Aber Trennung gefällt mir besser.
Immerhin wurde dort zuletzt erst vor 300 Jahren ein Exemplar gesichtet.
Hab das Füllwort gestrichen
Hm, öffentliche Bibliothek ... für mich klingt das für die Lösung eines jahrelangen Rätsels zu simpel.
So würde ich das gar nicht betrachten. Es ist eher ein Mythos wie „Mäuse fressen gerne Käse“: Darüber gibt es genug Bücher, die das widerlegen. Und trotzdem ist der Irrglaube weit verbreitet.
Da habe ich mich gefragt, warum das Dorf illegal ist.
Ich habe damit gerungen, ob ich das im Rahmen dieser kurzen Geschichte erwähnen soll. Der Dorfbewohner geht ja genauer darauf ein. Und wie gesagt, die „Illegalität“ des Dorfes ist aus der gesetzlichen Trennung zwischen (offizieller) Stadt und Wildnis entstanden.
Mir fiel es anfangs schwer, deine Welt einzuordnen. Orientiert sie sich an den Gepflogenheiten klassischer Fantasy? Andererseits fliegen die Menschen in Helikoptern über den Regenwald und entwickeln Haftungssohlen in ihren Instituten für Innovationsforschung.
Bis vor fünf Jahren war TARVOS noch eine Mischform aus Fantasy und Science Fiction. Für einen besseren Fokus habe ich manche Fantasy-Elemente (z.B. sprechende Tiere) rausgenommen. Jetzt ist es Soft Science Fiction, ich habe also moderne Technologie, die nicht im Detail erklärt wird. Die Struktur und die Weltkarte erinnern trotzdem an Fantasybücher, das kann ich nachvollziehen.
Idee: Du nennst das IFI einfach Institut.
Idee abgelehnt :D
Große Sonne, ich steh' auf Landkarten. Bist du nicht Architekt? Vielleicht erklärt das die hübschen Scherenschnitt-Türmchen von Port Arawa, Münztal-Hammersee oder Gerze.
Architekt nicht, aber Bautechniker. :) Hinter manchen der Gebäudeumrisse stecken dreidimensionale Modelle aus Papier. Aber das ist ein anderes Thema/Hobby.
Liegt Lusamo wirklich im Regenwald? Vielleicht eher Savanne?
Ja, du hast dir die Frage selbst beantwortet. Ich stelle mir Lusamo am Rand des Regenwaldes vor.
Narvi-Steppe ... gibt es in Küstennähe Steppen?
Das Tolle an der minimalistischen Gestaltung meiner Weltkarte ist ja, dass man nicht sieht, wie weit sich die Steppe (oder die anderen Klimazonen) tatsächlich ausdehnt. Es ist vielleicht auch ein wenig billig, dass ich so mein lückenhaftes Wissen über Klimazonen verberge.
Neu-Zepting, sieht nach einer Flussmündung aus, Vogelfuß-Delta vielleicht (z.B. Mississippi, New Orleans).
Darüber werde ich nachdenken, so kann ich es mir auch vorstellen.

Ich schätze es sehr, dass du die Karte so genau unter die Lupe nimmst und sie aus realitätsbezogener Sicht bewertest. Das finde ich nicht arrogant, auch wenn die Welt nur fiktiv ist.


Hallo @MRG!

lese so etwas gerne und ich dachte erst, dass es etwas in die Richtung von Eragon geht, aber dann ist mir klar geworden, dass es eine Verschmelzung aus moderner Welt und der Sagenwelt ist.
Danke für deine Eindrücke, ich habe mich sehr gefreut!
Allerdings habe ich mich gefragt, warum Fatu unbedingt mit eigenen Augen, die Bestätigung haben will, dass die Drachen ausgestorben sind?
Jetzt weiß ich endlich, warum seine Motivation so schlecht ankommt. Danke für die Klarstellung! Was ich im Text gar nicht erwähnt habe, sind die Aufgabenbereiche, die es im IFI gibt: Inigma hat sich auf die Erforschung der Pflanzenwelt spezialisiert und Fatu auf die Tierwelt. Er begibt sich dafür immer wieder in gefährliche Situationen, um einen Eindruck aus der Nähe zu gewinnen. Deshalb ist er natürlich auch an den Drachen interessiert. Der Fund von Knochen ist für ihn handfestes Material.
Den Zusammenhang könnte ich noch in den Text einbauen.
Ansonsten hätte ich mir noch stärkere Konflikte gewünscht, es kam mir alles recht einfach für Fatu vor. Denke, dass du hier noch Potential hast und anhand der Konflikte und der Reaktionen von Fatu könntest du seine Persönlichkeit noch weiter zeichnen.
Das klingt vielversprechend. Dazu muss ich aber eine meiner Angewohnheiten beim Schreiben überwinden. Ich habe gerne die Kontrolle über das Geschehen, steuere meine Charaktere wie an Fäden und lasse sie nur gelegentlich für Actionszenen kurz in der Luft baumeln. So werden meine Geschichten schnell durchschaubar und platt. Wenigstens kenne ich diese Schwäche, aber so schnell werde ich die nicht los.

Du hast mir ja netterweise Stellen markiert, die ich ausbauen kann, bezogen auf:

Nachvollziehbarkeit, dass es sich um die Gedanken der Hauptperson und nicht um eine erklärende Erzählstimme handelt:

Wo bleibt es? Das Gefühl des Triumphs, Recht zu haben? Fatu legt seine Finger auf den Buchdeckel. Er streicht darüber, hinterlässt verschwitzte Spuren. Sein Wissen nutzt nichts, wenn es sich nicht verbreitet. Derzeit ist nur eine Mischung aus Wahrheit und Legenden bekannt:
Hier war ich mir nicht sicher, ob ich im Kopf von Fatu bin oder ob das die Erzählstimme ist? Es kommt mir noch etwas distanziert vor und ich denke, du kannst noch näher an deinen Charakter kommen. Was sind seine Emotionen? Hat er möglicherweise eine Eigentümlichkeit in seinen Gedanken, die ihn auszeichnet?
Diese Behauptungen dienen nur dazu, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken. Es ist eine raffinierte Lüge, die wie vieles den Kontrast zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat. Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Hier hatte ich wieder eine Fragezeichen, ob das vom Erzähler oder von der Figur kommt?

Glaubwürdigkeit der Dialoge / Infodumping:
„Ich verstehe. Du willst zurück und nachsehen, ob das stimmt.“
„Es stimmt, das weiß ich. Der Fund von Überresten würde zwar nichts widerlegen, aber umso mehr darauf hindeuten, dass die Drachen ausgestorben sind.“
Ist es nicht offensichtlich, was der Fund von Überresten bedeuten würde? Wissen das nicht beide sowieso schon? Das hat bei mir das Gefühl aufgelöst, dass die Informationen für mich als Leser bestimmt sind und hat mir nicht so gut gefallen.
„Natürlich! Das Institut für Innovation hat einen guten Ruf. Sobald die Information zur Zentrale in Neu Zepting dringt, wird dafür gesorgt werden, dass sich das Wissen verbreitet. Wieso stellst du das infrage? Hast du vergessen, was das IFI in den letzten 50 Jahren geleistet hat? Gut, warum die Erdmenschen so aussehen wie wir, ist immer noch ungeklärt. Aber denk an den technologischen Fortschritt, der ansonsten nie möglich gewesen wäre.“
Ist für mich Infodumping. Hier hätte ich mir eine andere Form gewünscht. Vielleicht doch lieber auserzählt in einer Szene, so kommt es mir zu offensichtlich an mich gerichtet vor.
„Warum seid ihr zurück?“ Seine Augenbrauen sind zusammengezogen.
Fatu steigt aus dem Helikopter und stellt sich neben Inigma. „Es ist schön, dass wir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wir haben weitere Forschungen in der Umgebung geplant. Es wird nicht lange dauern.“
Der Dialog konnte mich auch nicht richtig überzeugen. Ich glaube, es ist zu offensichtlich und die interpersonalen Informationen könnten noch stärker berücksichtigt werden: Die beiden haben ja schon eine Geschichte miteinander und würden wahrscheinlich nicht so transparent miteinander reden, oder?
„Gut. Aber ich warne dich: Im Vulkankrater haben Leichtsinnige nichts verloren. Niemand unserer Leute wollte ein zweites Mal dorthin. Wenn du eine große Entdeckung machen willst, wirst du enttäuscht werden.“
Hier habe ich mich auch gefragt, ob nicht schon klar ist, dass im Vulkankrater Leichtsinnige nichts verloren haben und hatte dann das Gefühl, dass es für mich als Leser geschrieben sein könnte.

Das alles muss ich noch verarbeiten, bevor ich etwas ändere.
Hier hätte ich mir noch etwas mehr Komplexität gewünscht und möglicherweise einen Code zwischen den Figuren, hinter den ich als Leser erst nach und nach komme.
Besonders bei diesem Punkt stelle ich mir die Frage, ob das eine gute Idee ist. Mehr Komplexität finde ich zwar super, aber gleichzeitig habe ich die Befürchtung, dass darunter das Verständnis für jüngere Zielgruppen leidet. Das will ich jetzt nicht als Ausrede verwenden. Kinder sind oft schlauer, als man denkt.
Am Ende ist es meine Entscheidung, wie ich schreibe. Für meinen Geschmack ist das Verstehen einer Geschichte wichtiger als der künstlerische Ausdruck darin. Aber das schließt sich ja nicht gegenseitig aus. Derzeit sehe ich es noch als Gratwanderung, vielleicht habe ich nach mehr Übung weniger Schwierigkeiten.
Der Helikopter steht ja für die moderne Welt und ich habe mich gefragt, ob Drachen und die moderne Welt überhaupt zusammenpassen? Konnte es nicht zu 100% miteinander zusammenbringen.
Grundsätzlich soll es ja keine Stilmischung sein. Was du ansprichst, stört mich wohl nicht, weil ich mich schon daran gewöhnt habe. Aber es stimmt schon, dass es auf TARVOS viele Gegensätze gibt: Technologie und Natur; Stadt und Wildnis; altmodische und moderne Lebensweisen; Drachen und hochentwickelte Hilfsmittel, mit denen nach ihnen gesucht wird.
Kleinigkeit: Siedlung.
Ist ausgebessert
Wolltest du damit ausdrücken, dass er seine Orientierung verloren hat?
Ja, genau. Das deute ich hier schon an:
Schon ist oben von unten nicht mehr zu unterscheiden.

Gerne gelesen.
Danke! :gelb:

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer,

Du hast einen guten Schreibstil, der sich flüssig und angenehm liest. Ich kann mir deine Welt bildhaft vorstellen - einen sehr dünn besiedelten Planeten, der von Menschen bewohnt wird, die uns Erdlingen ähnlich sehen und seit der Ankunft der Erdmenschen neue Technologien in halsbrecherischem Tempo kennengelernt haben. Die einzelnen Szenen lesen sich verständlich und "sehe" sie in meinem Kopfkino.

Schwierigkeiten habe ich dagegen mit der Prämisse und der inneren Logik deiner Geschichte. Da will also dein Protagonist hinaus in die Welt, um die Nicht-(mehr-)Existenz von Drachen zu beweisen. Das ist logisch unmöglich, eine negative Tatsachenbehauptung ist prinzipiell nicht beweisfähig. Warum also soll er losziehen, um zu beweisen, was nicht zu beweisen ist, zumal er es auch noch selbst einsieht?

Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Als Nächstes wäre die Frage, warum diese Frage ihm überhaupt so wichtig ist. Auch hier habe ich mit der Logik meine Probleme:
Es gibt keine Drachen mehr. Sie sind schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Erdmenschen auf TARVOS ausgestorben. Unsere Forschungsergebnisse lassen keine andere Erklärung zu.
OK, alles klar. In diesem anscheinend sehr überzeugenden Buch steht es so drin. Aber:
Sein Wissen nutzt nichts, wenn es sich nicht verbreitet.
Also gut, es gibt keine Drachen mehr, aber das wissen wohl viele noch nicht. Es muss erst bekannt gemacht werden!
Ja, sie waren dort einst verbreitet, aber nicht mehr heute. Diese Behauptungen dienen nur dazu, um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken.
Also sind es nur Ammenmärchen, um die Kinder zu erschrecken? Das beißt sich mit der Aussage von vorhin, dass das Wissen um das Aussterben der Drachen nicht weit verbreitet ist. Außerdem macht es immer noch nicht deutlich, warum ihm die Sache so wichtig ist.

Also, die Elemente einer spannenden Abenteuergeschichte hast du alle schon drin: Der Prota zieht in die Ferne auf einen einsamen Berg, um Beweise für seine Theorie zu finden, macht aber dann eine Entdeckung, mit der er nicht gerechnet hat, und die seit Weltbild ins Wanken bringt. Allerdings müsste aus meiner Sicht die Motivation deines Protagonisten auf den Kopf gestellt werden. Mein Tipp: Lass ihn überzeugt sein, dass es Drachen eben doch noch gibt, und schicke ihn auf eine Expedition, um das zu beweisen. Die Grundzüge deiner Geschichte könnten m.E. trotzdem weiterhin bestehen bleiben, und dein Prota könnte auf argumentative Eiertänze wie diesen verzichten:

Der Fund von Überresten würde zwar nichts widerlegen, aber umso mehr darauf hindeuten, dass die Drachen ausgestorben sind.

Viele Grüße
Hopper

 

Hallo @Hopper,

Du hast einen guten Schreibstil, der sich flüssig und angenehm liest. Ich kann mir deine Welt bildhaft vorstellen - einen sehr dünn besiedelten Planeten, der von Menschen bewohnt wird, die uns Erdlingen ähnlich sehen und seit der Ankunft der Erdmenschen neue Technologien in halsbrecherischem Tempo kennengelernt haben. Die einzelnen Szenen lesen sich verständlich und "sehe" sie in meinem Kopfkino.
vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! Es ist toll, dass meine Geschichte gut angekommen ist.
Schwierigkeiten habe ich dagegen mit der Prämisse und der inneren Logik deiner Geschichte. Da will also dein Protagonist hinaus in die Welt, um die Nicht-(mehr-)Existenz von Drachen zu beweisen. Das ist logisch unmöglich, eine negative Tatsachenbehauptung ist prinzipiell nicht beweisfähig.
Hier hast du natürlich recht, und das sehe ich auch selbst ein. Wenn es keine Aussicht auf einen Beweis gibt, ist es schwierig, die Motivation dahinter nachvollziehen zu können. Zumindest ist es besser als nichts, aber immer noch holprig und nicht perfekt.
Also sind es nur Ammenmärchen, um die Kinder zu erschrecken? Das beißt sich mit der Aussage von vorhin, dass das Wissen um das Aussterben der Drachen nicht weit verbreitet ist.
Hier verstehe ich nicht ganz, was du meinst. Die Abschreckungen funktionieren doch, weil nicht weit verbreitet ist, dass die Drachen schon ausgestorben sind.
Ich habe die Behauptungen in Behauptung geändert, denn sie lautet ja: Drachen gibt es heute noch und nicht: Es gibt sie dort, dort und dort.
Vielleicht ist so das Missverständnis entstanden.
Außerdem macht es immer noch nicht deutlich, warum ihm die Sache so wichtig ist.
Hier kann ich dir hingegen nicht widersprechen. Es gibt zwar andere Stellen im Text, die erklären sollen, was Fatu motiviert. Aber die sind wohl nicht genug ausgeprägt, um zu überzeugen.
Also, die Elemente einer spannenden Abenteuergeschichte hast du alle schon drin: Der Prota zieht in die Ferne auf einen einsamen Berg, um Beweise für seine Theorie zu finden, macht aber dann eine Entdeckung, mit der er nicht gerechnet hat, und die seit Weltbild ins Wanken bringt. Allerdings müsste aus meiner Sicht die Motivation deines Protagonisten auf den Kopf gestellt werden.
Dieser Punkt stimmt nicht ganz, du hast etwas ausgelassen. Er findet ja genau das, wonach er gesucht hat: die Überreste eines Drachen. Es ist der zusätzliche Fund der uralten Technologie, die sein Weltbild zerstört. Wie in The Monkey's Paw wurde sein Wunsch erfüllt, aber mit unerwarteter Nebenwirkung.
Mein Tipp: Lass ihn überzeugt sein, dass es Drachen eben doch noch gibt, und schicke ihn auf eine Expedition, um das zu beweisen.
Das schaut auf den ersten Blick nach einer einfachen Lösung aus, die ich heute im Geheimen probiert habe. Sie verursacht aber Kollateralschäden, die ich nicht ignorieren kann.
In diesem Fall glaubt Fatu an lebende Drachen. Das Forschungsergebnis im Buch am Anfang macht ihn dementsprechend traurig, er will es nicht akzeptieren. Er will also zum Vulkan, um einen lebenden Drachen zu finden und das Gegenteil zu beweisen.
So wirkt er noch egoistischer und als Forscher weniger vertrauenswürdig. Zumindest kann er sagen, dass ein lebendes Exemplar die Chance auf neue Informationen über Aussehen und Verhalten der Drachen bietet, die es bisher nur in unzuverlässigen, uralten Quellen gibt.
Dann findet er die Überreste im Vulkan. Hier ist das größte Problem: Wie komme ich jetzt zu einem wirkungsvollen Ende? Wenn das Ende so bleibt, wie es jetzt ist, wirkt der zusätzliche Fund der Metallteile nicht mehr so passend. Wenn Fatu schon an lebende Drachen glaubt, für die es keine Beweise gibt, würde man ihm eher den Glauben an antike Technologien zutrauen.
Wenn ich sie stattdessen rausnehme und Fatu nur Überreste eines Drachen finden lasse, stellt sich die Frage, ob sie allein sein Weltbild zerstören können. Denn der Fund von Knochen sagt nichts darüber aus, ob Drachen noch leben. Kommt dir das bekannt vor? Das ist genau dasselbe Problem, das ich jetzt schon habe, nur umgekehrt!
So einfach lässt sich der Mangel also nicht beheben. Es ist schade, dass mich dein Tipp nicht überzeugt hat. In früheren Kommentaren habe ich schon argumentiert, warum ich die mangelhafte Logik nicht so schlimm finde. Aber das nutzt alles nichts. Denn der Text muss auch für sich selbst sprechen, und wenn er das nicht tut, habe ich meine Aufgabe als Autor nicht erfüllt. Aber das ist nicht der Weltuntergang. Wenn man sich auf Fehler konzentriert, darf man nie vergessen, was man nebenbei alles richtig gemacht hat.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer nochmal,

Hier verstehe ich nicht ganz, was du meinst.
Wenn "[d]iese Behauptung nur dazu [dient], um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken", heißt das für mich, dass es sich um ein Ammenmärchen handelt, also etwas, was man nur den Kindern erzählt, um sie zu erschrecken, aber nicht als Erwachsener glaubt. Nach dem Motto "Iss deine Erbsen, sonst holt dich der Krampus".
Er findet ja genau das, wonach er gesucht hat: die Überreste eines Drachen. Es ist der zusätzliche Fund der uralten Technologie, die sein Weltbild zerstört.
Genau, er macht eine Entdeckung, mit der er nicht gerechnet hat :).

Viele Grüße
Hopper

 

Schwierigkeiten habe ich dagegen mit der Prämisse und der inneren Logik deiner Geschichte. Da will also dein Protagonist hinaus in die Welt, um die Nicht-(mehr-)Existenz von Drachen zu beweisen. Das ist logisch unmöglich, eine negative Tatsachenbehauptung ist prinzipiell nicht beweisfähig. Warum also soll er losziehen, um zu beweisen, was nicht zu beweisen ist, zumal er es auch noch selbst einsieht?
Wie soll man etwas beweisen, das nicht mehr existiert?
Hallo @Michael Weikerstorfer ,

nur als kleinen Input auf die Frage, die Hopper aufgeworfen hat. Eigentlich sprichst du hier ein typisch geologisches Problem an. Die hat ja auch das Problem, dass sie aus Ablagerungen etwas erklären muss, das nicht mehr existiert. Ende des 19. Jahrhundert erkannte man in der Schweiz und in Norddeutschland bestimmte Ablagerungen als Tal- und Flusssedimente an, ordnete sie gegenseitig zu und stand plötzlich vor dem Folgeproblem, warum Rhein, Lech, Havel und Weichsel einst sehr viel breiter gewesen sind, als sie es heute sind. Das konnte man nur über das Abschmelzen einer riesigen Eismasse erklären und so kam man überhaupt erst auf die Idee, dass es einst eine großflächige Vereisung gegeben hat, tja, und so tauchte erstmals die Vorstellung von Eiszeiten auf. Viele Landschaftsformen in Mitteleuropa konnten und können nur über eine Vereisung erklärt werden. Ich glaube, dass du an deinen Drachen ähnlich herangehen musst.

Ich habe auch ein kleines Drachenprojekt am Laufen. Man hielt bis 1700 Drachen für vollkommen real. Aber es gab eben ab 1700, mit Beginn der Systematisierung von Flora und Fauna einige Schwierigkeiten: Jede Quelle beschrieb einen Drachen anders, in jeder Quelle entstand ein Drache anders und wie sie sich fortpflanzen, wo sie leben und warum sie dort leben, von was sie sich ernähren ... das konnte eben niemand wirklich sagen, oder anders geschrieben: Die Berichte widersprachen sich. Was wiederum einer objektiven Methodik abträglich war.

Irgendwie scheint ja die Existenz von Drachen für die Menschen deiner Welt Sinn zu machen. Sie können also verschiedene Indizien einem Drachen zuordnen. Dein Fatu muss also irgendwie eine andere Erklärung für die Menschen finden.

Lg
kiroly

 

Hallo @Hopper, danke für die Rückantwort.

Wenn "[d]iese Behauptung nur dazu [dient], um Kindern vor dem Spielen außerhalb der Städte abzuschrecken", heißt das für mich, dass es sich um ein Ammenmärchen handelt, also etwas, was man nur den Kindern erzählt, um sie zu erschrecken, aber nicht als Erwachsener glaubt. Nach dem Motto "Iss deine Erbsen, sonst holt dich der Krampus".
Alles klar. Jetzt weiß ich, was du gemeint hast.
Er findet ja genau das, wonach er gesucht hat: die Überreste eines Drachen. Es ist der zusätzliche Fund der uralten Technologie, die sein Weltbild zerstört.
Genau, er macht eine Entdeckung, mit der er nicht gerechnet hat :).
Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. :)

Hallo @kiroly,
danke für den kurzen Exkurs über Geologie und Drachen.
Es lohnt sich fast immer, wenn man aus Recherche gewonnene Informationen in eine Geschichte einbaut. Dazu muss man auch richtig recherchieren, besonders wenn man wie ich anfangs nur oberflächliches Wissen über ein Thema hat.
Dein Vergleich hat mir dabei geholfen, meine Geschichte in anderen Blickwinkeln zu betrachten. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich mich zu sehr auf die Beweis-Problematik konzentriert habe. Es muss ja keinen eindeutigen Beweis geben, auch wenn das der Idealfall wäre. Was ich für Fatu brauche, ist eine nachvollziehbare Motivation, die ihn in den Vulkan treibt. Vielleicht hofft er, dass Menschen durch alte Knochen als Anschauungsmaterial erkennen, dass Drachen längst der Vergangenheit angehören.
Ich habe einige Sätze in diese Richtung verändert, zum Beispiel:
Die Vulkane im Südmassiv. Dort gibt es noch die besten Chancen, etwas Greifbares zu finden.
Vielleicht verstecken sich erhaltene Überreste unter der Asche eines längst vergangenen Ausbruchs.

Stell dir vor, wir finden uralte Knochen. Solche Überreste müssen endlich in die richtigen Hände gelangen. Sie zeigen, dass die Drachen längst ausgestorben sind.

Viele Grüße
Michael

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Michael Weikerstorfer,

du kannst das Beweisproblem nicht lösen, indem du es anders beschreibst. Stell dir vor, die meisten Menschen bei uns würden glauben, es gäbe noch Dinosaurier auf der Welt. Jetzt machst du dich auf die Suche nach Beweisen, dass sie ausgestorben sind. Und du findest irgendo ein versteinertes Dinoskelett. Wie soll allein dieser Fund jemanden überzeugen, dass es keine Dinos mehr gibt? Was du damit bewiesen hast, ist ja nicht, dass sie ausgestorben sind, sondern dass es sie gegeben hat, aber das ist ja unumstritten. Als Beweis, dass sie ausgestorben sind, taugt ein einzelner Fund nicht. Es gibt auch versteinerte Exemplare von Fischarten, die heute noch nicht ausgestorben sind.

Vielmehr müsstest du, und ich glaube, das geht in die Richtung, die @kiroly aufgezeigt hat, solche Funde sammeln, je mehr desto besser, und herausstellen, was allen Funden gemeinsam ist - dass sie (ahem) steinalt sind. Damit kannst du auch zeigen, dass kein Dinoskelett jünger als x Millionen Jahre jemals gefunden wurde, und dass das etwas bedeuten muss. (EDIT: Ich hab gesehen, dass du weiter oben genau das schon gesagt hast, das war mir entgangen.)

Für Fatu bedeutet das wahrscheinlich, falls er den Beweis wirklich führen will, eine Lebensaufgabe. Aber das ist vermutlich nicht die Geschichte, die du im Sinn hast.

Zu guter Letzt noch ein anderer Punkt: Wenn die letzte Drachensichtung 300 Jahre zurückliegt, sollten die Tarvoslinge nicht irgendwann von allein auf den Trichter kommen, dass es sie vielleicht nicht mehr gibt? Warum halten sie immer noch an diesem Glauben fest? Wurden / werden sie vielleicht wie Götter verehrt?

Viele Grüße
Hopper

 

@Hopper, danke für deine eifrige Beteiligung.
Gestern habe ich mich schlecht ausgedrückt. Daher verstehe ich auch, warum du schreibst:

du kannst das Beweisproblem nicht lösen, indem du es anders beschreibst.
So war das nicht gedacht. Mit dem anderen Blickwinkel habe ich gemeint, dass die Nichtexistenz von zwei Seiten betrachtet wird:
- Aus der Sicht der Wissenschaftler: Sie sind diejenigen, die anhand von Gemeinsamkeiten mehrerer Funde ein Aussterben für die wahrscheinlichste Erklärung halten.
- Aus der Sicht der anderen Leute: Sie haben im Alltag nichts mit Drachen zu tun. Manchmal hören sie Aussagen wie „Geh nicht zu weit in den Dschungel, sonst holt dich der Drache“ von Bekannten und geben es weiter, ohne länger darüber nachzudenken. Dann besuchen sie vielleicht ein Museum. Dort ist ein einziges Skelett eines Drachens ausgestellt. Auf der Plakette daneben steht, dass mehrere solcher alten Knochen gefunden wurden und die Drachen deshalb wohl längst ausgestorben sind.

Letzteres ist vielleicht das Bild, das Fatu vor Augen hat. Er ist ja nicht der Einzige, der nach solchen Überresten sucht. Die Informationen im Buch am Anfang müssen ja von irgendwo stammen. Fatu will auch seinen Beitrag leisten.
Wenn das meine Geschichte noch nicht vermittelt, muss ich nach anderen Formulierungen suchen.
Aber wir nähern uns schon der Lösung. (Auch, wenn wir uns dabei ein wenig im Kreis drehen. Ich finde es irgendwie amüsant, dass wir unabhängig voneinander auf denselben Dinosaurier-Vergleich gekommen sind :lol:)

Zu guter Letzt noch ein anderer Punkt: Wenn die letzte Drachensichtung 300 Jahre zurückliegt, sollten die Tarvoslinge nicht irgendwann von allein auf den Trichter kommen, dass es sie vielleicht nicht mehr gibt? Warum halten sie immer noch an diesem Glauben fest? Wurden / werden sie vielleicht wie Götter verehrt?
Das ist jetzt keine Info, um die es hier in der Geschichte geht, aber: In der Stadt Xolt gibt es ein berühmtes Zirkusgebäude. Eine der Vorführungen darin ist eine lebensgroße Eisdrachen-Figur, die aus Artisten geformt wird. Wenn das die Zuschauer ohne weiteren Kontext sehen, kann sich der Irrglaube verbreiten, dass die Drachen immer noch leben. In Lusamo kann es auch eine ähnliche kulturelle Verankerung geben. Aber das sprengt vielleicht den Rahmen dieser kurzen Geschichte.

Viele Grüße
Michael

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Michael Weikerstorfer,

mir gefällt dein Planet mit Feuerdrachen, Wasserdrachen und Eisdrachen auch dein Karte dieser Welt finde ich schön.
Doch als Geschichte, die nicht im Kontext eines Romans steht, funktioniert sie für mich nicht ganz, dafür bleiben zu viele Fragen offen.


Es ist eine hartnäckige Lüge, die wie vieles die Trennung zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat.
Verstehe ich nicht. was hat diese Trennung damit zu tun wenn die Stadtbewohner ihren Kindern Angst vor den Drachen machen?
Er muss sie nicht ansehen, um ihren besorgten Blick zu spüren.
Umgedreht würde das für mich mehr Sinn machen: Er spürt ihren besorgten Blick ohne sie anzusehen. (Besser würde mir die kurze Version gefallen, er spürt ihren besorgten Blick)
Gut, warum die Erdmenschen so aussehen wie wir, ist immer noch ungeklärt.
Zuerst dachte ich die Erdmenschen waren die ersten die auf Travos landeten und bewohnen nun diesen Planeten. Jetzt ist mir klar, dass es hier Ureinwohner gibt.
Aber denk an den technologischen Fortschritt, der ansonsten nie möglich gewesen wäre.“
Welchen Fortschritt, wie haben die Menschen, diesen den Ureinwohnern gebracht?
Manche Leute haben immer noch Angst vor Drachenangriffen. Das darf nicht so bleiben
Diese Angst kann ich mir nicht vorstellen.
Inigma reduziert die Flughöhe und nähert sich behutsam dem Landeplatz.
Wenn ein Flugzeug landet, da würde für mich eher langsam oder vorsichtig Sinn machen.
Niemand unserer Leute wollte ein zweites Mal dorthin. Wenn du eine große Entdeckung machen willst, wirst du enttäuscht werden.“
Auch hier verstehe ich nicht warum der Mann lügen sollte. Denn wenn Dorfbewohner schon dort waren, ist doch klar, dass sie das Skelett gesehen haben.
Ich werde auf mich aufpassen. Du kannst auf mich zählen.“
Warum auf ihn zählen? Du kannst mir vertrauen oder ich bin vorsichtig.
Die Menschen von TARVOS hatten bis vor 50 Jahren nie Technologien, die denen der Erde ähnelten.
Woher weiß er das?
Bei jedem Schritt rollen kleine Steinbrocken unter seinen Schuhen weg, dagegen helfen auch die vom IFI entwickelten Sohlen mit hoher Haftung nicht.
Wie sollen Schuhe mit hoher Haftung gegen lose Steine helfen?
Für mich würde da mehr Sinn machen: Bei jedem Schritt glitt er auf dem glatten Felsmassiv aus, dagegen …
Später“, krächzt er. „Ich kann noch nicht darüber reden.“
„Was hast du im Vulkan gesehen? Sag mir das wenigstens.“
„Nichts. Wir sollten jetzt gehen.“
Warum erst „Später“ und dann „Nichts?“

Vielleicht kannst du ja mit einem meiner Gedanken etwas anfangen.

Bin auf die nächste Drachengeschichte gespannt.
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße
CoK

 

Hallo @CoK,

es freut mich, einen Kommentar von dir zu lesen.

Doch als Geschichte, die nicht im Kontext eines Romans steht, funktioniert sie für mich nicht ganz, dafür bleiben zu viele Fragen offen.
Das sehe ich ein, dafür ist die Welt von TARVOS einfach zu groß. In der Geschichte habe ich jetzt schon viele erklärende Stellen, um zumindest die Grundlagen zu vermitteln.
Es ist eine hartnäckige Lüge, die wie vieles die Trennung zwischen Stadt und Wildnis beschleunigt hat.
Verstehe ich nicht. was hat diese Trennung damit zu tun wenn die Stadtbewohner ihren Kindern Angst vor den Drachen machen?
Die warnenden Aussagen führen dazu, dass sich weniger Leute in die Wildnis außerhalb der Stadt begeben. Wie sehr das insgesamt zu einem stärkeren Kontrast geführt hat, ist eine andere Frage.
Er muss sie nicht ansehen, um ihren besorgten Blick zu spüren.
Umgedreht würde das für mich mehr Sinn machen: Er spürt ihren besorgten Blick ohne sie anzusehen. (Besser würde mir die kurze Version gefallen, er spürt ihren besorgten Blick)
Die kurze Version erklärt auch weniger. Ob der Satz so besser ist, hängt vom eigenen Geschmack ab.
Zuerst dachte ich die Erdmenschen waren die ersten die auf Travos landeten und bewohnen nun diesen Planeten. Jetzt ist mir klar, dass es hier Ureinwohner gibt.
Diese Information ist mir auch wichtig, deshalb steht sie im Text.
Welchen Fortschritt, wie haben die Menschen, diesen den Ureinwohnern gebracht?
Das könnte ich jetzt ausschweifend anhand von vielen Beispielen erklären (hier wird etwa ein Helikopter erwähnt, den es auf TARVOS vor der Ankunft der Erdmenschen noch nicht gegeben hat), ist für diese Geschichte aber nicht wichtig. Ich kann damit leben, den technologischen Fortschritt hier als Behauptung stehen zu lassen.
Manche Leute haben immer noch Angst vor Drachenangriffen. Das darf nicht so bleiben
Diese Angst kann ich mir nicht vorstellen.
Es ist ja auch keine Angst, sondern eher eine Ungewissheit. Fatu übertreibt hier nur und Inigma weist ihn darauf hin.
Inigma reduziert die Flughöhe und nähert sich behutsam dem Landeplatz.
Wenn ein Flugzeug landet, da würde für mich eher langsam oder vorsichtig Sinn machen.
Es ist zwar ein Helikopter, aber vorsichtig gefällt mir hier besser. Danke für den Vorschlag.
Auch hier verstehe ich nicht warum der Mann lügen sollte. Denn wenn Dorfbewohner schon dort waren, ist doch klar, dass sie das Skelett gesehen haben.
Du hast recht, die Lüge wertet die Geschichte nicht auf. Ich habe sie ersetzt durch:
Es ist kein Ort, der für Menschen geeignet ist.
Ich werde auf mich aufpassen. Du kannst auf mich zählen.“
Warum auf ihn zählen? Du kannst mir vertrauen oder ich bin vorsichtig.
Stimmt. Ich habe den Satz in diesen verändert:
Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen.
Die Menschen von TARVOS hatten bis vor 50 Jahren nie Technologien, die denen der Erde ähnelten.
Woher weiß er das?
Das weiß er nicht, er ist nur davon überzeugt, weil über solche uralten Technologien nichts bekannt ist.
Bei jedem Schritt rollen kleine Steinbrocken unter seinen Schuhen weg, dagegen helfen auch die vom IFI entwickelten Sohlen mit hoher Haftung nicht.
Wie sollen Schuhe mit hoher Haftung gegen lose Steine helfen?
Für mich würde da mehr Sinn machen: Bei jedem Schritt glitt er auf dem glatten Felsmassiv aus, dagegen …
Gar nicht, darum geht es doch. Fatu findet es schade, dass ihm diese spezielle Eigenschaft der Sohlen hier nichts bringt.
Später“, krächzt er. „Ich kann noch nicht darüber reden.“
„Was hast du im Vulkan gesehen? Sag mir das wenigstens.“
„Nichts. Wir sollten jetzt gehen.“
Warum erst „Später“ und dann „Nichts?“
Würdest du klar reden können, wenn du gedankenverloren bist?
Bin auf die nächste Drachengeschichte gespannt.
Hier kann ich nichts versprechen. Ich werde mich zunächst jedenfalls um den Roman kümmern.

Ich wünsche ebenfalls einen schönen Tag!

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer!

Wie es aussieht, habe ich Fatu gefunden und ich mag ihn! :) Die Geschichte gefällt mir ganz gut - jetzt hab ich schon ein wenig Vorgeschmack auf die Welt bekommen und die Art wie du Fatus Reise beschrieben hast, lässt mich schon nach deinem nächsten Kapitel gieren - also nach der ersten richtigen Mission, wenn man so will. ;)

Kugelnusstee
Ich weiß nicht wieso, aber als ich das Wort gelesen habe, musste ich schmunzeln.

Die cremige Flüssigkeit wärmt seinen Hals.
Und als ich das gelesen habe, dachte ich mir - Ein cremiger Tee ... geil, den will ich probieren.

„Erinnerst du dich an unsere Forschungsreise im Südmassiv?“, sagt Fatu
"fragt"

„Ich verstehe. Du willst zurück und nachsehen, ob das stimmt.“
„Es stimmt, das weiß ich. Stell dir vor, wir finden uralte Knochen. Solche Überreste müssen endlich in die richtigen Hände gelangen. Sie würden veranschaulichen, dass die Drachen längst ausgestorben sind.“
Das ist eigentlich mein einziges Problem, das ich mit dem Text habe. Der Fund von den Überresten eines Drachen würde nicht beweisen, das alle Drachen längst ausgestorben sind - es würde lediglich beweisen, dass es Drachen gegeben hat und dass einer von ihnen (wie auch immer) gestorben ist. Natürlich kann er das glauben, aber nicht beweisen. Das Problem könntest du aber leicht lösen, indem du ihn das Skelett suchen lässt, weil er wissen will, was die Drachen umgebracht hat oder wann sie verschwunden sind, weil er beweisen will, dass sie vor den Erdmenschen (aus seiner Sicht) ausgestorben sind - dann gehts ihm halt mehr um das wann, was trotzdem noch zur Auflösung passen würde.

in den Helikopter verstauen.
Ich bin hier hier selbst nicht ganz sicher, aber ich bin drüber gestolpert. Kann es sein dass sie die Sachen "in dem bzw. im Helikopter verstauen"?

Erzähl die ganze Wahrheit.
Hier würd ich ein Rufzeichen machen, zwecks dem Befehl.

Es sieht aus wie ein Raumschiffteil. In der Nähe liegt weiterer Schrott, Kabelstränge und Scherben. Alles ist zerfallen, uralt. Fremdartig.
Nein. Das ist unmöglich! Die Menschen von TARVOS hatten bis vor 50 Jahren nie Technologien, die denen der Erde ähnelten. Jemand will ihn austricksen, verrückte Theorien vorgaukeln.
Das Finale fand ich sehr interessant - wirft ne Worldbuildingfrage auf und die liebe ich. :D
Ich frage mich ja, ob die Menschen vor der Ankunft der Erdmenschen schon diese TEchnik hatten oder aber die Erdmenschen was mit der Vernichtung der Drahen zu tun haben. Aber laut Fatu ist das Gerippe das Drachen schon sehr alt - also wohl eher das erstere. Auf jeden Fall gefiel mir diese Geschichte gut.

LG Lucifermoruts

 

Hallo @Luzifermortus,

ich habe mich über deinen Überraschungsbesuch sehr gefreut! Weil seit dem Einstellen meines Textes ein paar Monate vergangen sind, konnte ich über deine Anmerkungen mit genug Abstand über die Details nachdenken.

Wie es aussieht, habe ich Fatu gefunden und ich mag ihn! :) Die Geschichte gefällt mir ganz gut - jetzt hab ich schon ein wenig Vorgeschmack auf die Welt bekommen und die Art wie du Fatus Reise beschrieben hast, lässt mich schon nach deinem nächsten Kapitel gieren - also nach der ersten richtigen Mission, wenn man so will. ;)
Vorgeschmack trifft es gut, das wollte ich mit dieser Geschichte erreichen. Wenn man den Roman aber noch gar nicht kennt, wirkt sie leider etwas zu überladen mit Hintergrundinfos. Ich bin also froh, dass es bei dir funktioniert hat.
Es ist fast schon schade, dass es für TARVOS jetzt nur mehr eine Mission mit Fatu gibt. Ursprünglich waren es drei (Flussquelle, Vulkan, Pyramide), eine habe ich ersatzlos gestrichen und diese hier habe ich in eine eigenständige Geschichte umgewandelt. So habe ich das Problem gelöst, dass man dieselbe Person nicht mehrmals zum ersten Mal treffen kann.
Kugelnusstee
Ich weiß nicht wieso, aber als ich das Wort gelesen habe, musste ich schmunzeln.
Die cremige Flüssigkeit wärmt seinen Hals.
Und als ich das gelesen habe, dachte ich mir - Ein cremiger Tee ... geil, den will ich probieren.
Ja, die Kugelnuss ... die ist eine der erfundenen Dinge, die nicht viel beschrieben wird, aber man kann sich darunter trotzdem etwas vorstellen.
„Erinnerst du dich an unsere Forschungsreise im Südmassiv?“, sagt Fatu
"fragt"
Wird übernommen
Das ist eigentlich mein einziges Problem, das ich mit dem Text habe. Der Fund von den Überresten eines Drachen würde nicht beweisen, das alle Drachen längst ausgestorben sind - es würde lediglich beweisen, dass es Drachen gegeben hat und dass einer von ihnen (wie auch immer) gestorben ist. Natürlich kann er das glauben, aber nicht beweisen. Das Problem könntest du aber leicht lösen, indem du ihn das Skelett suchen lässt, weil er wissen will, was die Drachen umgebracht hat oder wann sie verschwunden sind, weil er beweisen will, dass sie vor den Erdmenschen (aus seiner Sicht) ausgestorben sind - dann gehts ihm halt mehr um das wann, was trotzdem noch zur Auflösung passen würde.
Ich weiß nicht, ob du die anderen Kommentare gelesen hast, aber das war das größte Problem im ganzen Text. Es hat mich ziemlich frustriert, dass mir keine zufriedenstellende Erklärung eingefallen war. Deshalb bin ich ganz überrascht, dass du so eine einfache Lösung gefunden hast. Ich musste nur einen Dialog verändern, und schon klappt es:
„Es stimmt, das weiß ich. Sie wurden von den Menschen ausgerottet. Stell dir vor, wir finden uralte Knochen mit Spuren, die das belegen. Solche Überreste müssen endlich in die richtigen Hände gelangen.“
Ich bin hier hier selbst nicht ganz sicher, aber ich bin drüber gestolpert. Kann es sein dass sie die Sachen "in dem bzw. im Helikopter verstauen"?
Ich glaube, es funktioniert beides: Sie laden den Proviant entweder vom Freien in den Helikopter, oder sie sind schon im Helikopter und verstauen ihn dort im Frachtraum. Stolpern soll man natürlich nicht, also habe ich es auf im geändert.
Erzähl die ganze Wahrheit.
Hier würd ich ein Rufzeichen machen, zwecks dem Befehl.
Gute Idee!
Das Finale fand ich sehr interessant - wirft ne Worldbuildingfrage auf und die liebe ich. :D
Ich frage mich ja, ob die Menschen vor der Ankunft der Erdmenschen schon diese TEchnik hatten oder aber die Erdmenschen was mit der Vernichtung der Drahen zu tun haben. Aber laut Fatu ist das Gerippe das Drachen schon sehr alt - also wohl eher das erstere. Auf jeden Fall gefiel mir diese Geschichte gut.
Es freut mich, dich zum Nachdenken gebracht zu haben. Es ist immer gut, wenn man sich auch nach dem Lesen noch mit der Welt beschäftigt.

Viele Grüße
Michael

 

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