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Das verlorene Ich

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06.12.2006
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Das verlorene Ich

Blib, Blib, Blib. Monoton tickte das Geräusch vor sich hin. Die Dunkelheit umwaberte sie großflächig und verfärbte sich langsam zu einem nebligen Grau.
Blib, Blib. Blib. Durchdringend und enervierend hallte dieses Geräusch durch ihr Gehirn, daß sich wie in Watte gehüllt anfühlte. Dick und klebrig pappte ihre Zunge am Gaumen so daß sie abrupt den Mund aufriß um besser atmen zu können.
Blib! Blib! Blib! Blib! Blib! Eine schnelle und ratternde Kaskade diesen Geräusches erfolgte auf diese Aktion.
Leise entwich ein Stöhnen aus ihrem Mund, der durch eine glasklare Silikonmaske abgedeckt war. Feuchtrote Schlieren zogen sich zu einem unregelmäßigen Muster an den Innenwänden der Maske entlang.
Blib, blib, blib. Einlullend und zugleich beängstigend. Die Finger ihrer rechten Hand bewegten sich zuckend unter der dicken Bandage. Der Mittelfinger, der mit einem Gerät zur PH-Blutwertmessung bestückt war, zuckte unkontrolliert auf und ab.
Ein lauter, langgezogener Schrei schüttelte diesen mit Schorf übersäten, auf die Knochen abgemagerten Körper.
Das Herz-Frequenz-Messgerät ratterte wie ein Geigerzägler und beruhigte sich wieder.
Blib, Blib, Blib.

„Tschüß Mom, ich geh´dann jetzt“, sagte die 15 jährige Annegret voll Vorfreude zu ihrer Mutter. In dem kleinen Städtchen wurde heute eine neue Disco eröffnet, was bei dem sonst spießbürgerlichen Leben auf dem Lande zu einem Ereignis wurde, die der ersten Mondlandung gleichkam.
Endlos lange Diskussionen hatte sie mit ihrer Mutter geführt und mit Engelszungen auf sie eingeredet, bis sie endlich die Erlaubnis bekam, bei der Einweihungsfeier dabei sein zu können. Schließlich geschah so etwas nicht alle Tage!
Die Wohnungstür klappte mit einem satten Geräusch ins Schloß und Annegret rannte beinahe um die Distanz zwischen sich und den Argusaugen ihrer Mutter zu erreichen,
die einen Rückruf unmöglich machten. Schnell flankte sie über den Zaun von Bauer Seibelt und duckte sich tief ins Gebüsch. Prompt ging die Tür zum Elternhaus auf und eine durchdringende Stimme rief:“ A-N-N-E-G-R-E-E-E-T“!!!!
Annegret schüttelte den Kopf, lächelte verschmitzt und streckte ihrer Mutter die Zunge heraus. Ihre Nase, die mit einer lustigen kleinen Wolke voller Sommersprossen dekoriert war, kräuselte sich. Ihre raubtierhaft grünen Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen und ihre Stirn zog sich leicht verärgert in Falten. Wie leicht ihre Mutter doch zu durchschauen war! Himmel noch mal! Sie war doch kein kleines Baby mehr! Sie konnte diese besorgt jammernden Einwände bezüglich ihrer Kleidung wieder hören. „Okay Annegret, du kannst hingehen, aber zieh´dich bitte nicht so provozierend an. Bauchfrei kommt überhaupt nicht in Frage, schließlich haben wir es schon Ende November!“
Laber, laber, laber! Wenn sie wüßte!
„Annegret?“ ihre Mutter trat ein paar Schritte vor die Tür und sah sich suchend um. Dann zuckte sie mit den Schultern, ging zurück ins Haus und die Tür schlug zum zweiten Mal zu.
Aus einem unerfindlichen Grund lief Annegret ein eiskalter Schauer über den Rücken, den sie aber ihrem bauchfreien Top zuschrieb, daß sich unter der dicken Jeansjacke verbarg.
Hastig sprang sie auf und flankte wieder über den Zaun. Mit weit ausholenden Schritten rannte sie die Hauptstraße hinunter, hin zu der einstmals baufälligen alten Scheune, die sich jetzt wie ein häßliches Entlein zu einem stolzen Schwan gemausert hatte.
Dumpf dröhnten die Bässe durch die restaurierten Fachwerkmauern. Bunte Lichtergirlanden bekränzten den Eingang zur Diskothek. Sie zog die Tür auf und ein Schwall heißer, rauchgeschwängerter Luft kam ihr entgegen.
Linker Hand stand ein Tisch mit einer Flasche Bier und einer Geldkassette darauf. Ein Stempelkissen samt Stempel sowie ein Aschenbecher, aus dem eine Zigarette vor sich hin glomm vollendeten die Tischdekoration. Der verlangte Eintritts-Obulus von 10 Euro ließ Annegret zusammenzucken. Allerdings wurde sie von der samtweichen Stimme des Türstehers beruhigt:“ Die ersten zwei Getränke sind für schöne Mädchen, wie du eines bist frei“! Er drückte ihr den Stempelnachweis in Form eines lustigen Smilies auf den rechten Handrücken, hob dann die Hand zum Mund und küßte den Smilie. „Das bringt dir Glück“!sagte er. Etwas irritiert aber sehr geschmeichelt zog sie ihre dicke Jeansjacke aus und hängte sie an die Garderobe die sich rechts hinter dem Tisch befand. Viel Betrieb schien noch nicht zu herrschen, da sich dort nur 6 weitere Jacken aufgehängt aneinander reihten.
Bunte Plastikstränge einer Bella Porta verwehrten den Blick zum Diskothekenraum. Wie eine Schwimmerin legte Annegret ihre beiden Hände vor dem Bauch zusammen, teilte die Bella Porta andächtig und tauchte in eine stroposkopische Glitzerwelt ein.
Kleine Inseln aus bunten Blumenrabatten verteilten sich über ein mitternachtsblaues Tanzparkett mit goldenen Einsprengseln, die an sich widerspiegelnde Sterne in einem glatten See erinnerten. Bouganvilleen wetteiferten mit Phönixpalmen um die Wette, um den Blick des Betrachters zu fesseln. Feiner, weißer Quarzsand erglitzerte in den Farben der Lichtorgel zu Füßen der Pflanzenstämme. Kindskopfgroße weiße Kieselsteine mit Katzengold durchsetzt waren kreisförmig um die Inselpflanzungen angeordnet. Vereinzelte Stränge aus Koppra, wie vom Wind dort hin geweht, lagen dekorativ verteilt auf den Ministränden. Halbkreisförmig wie ein kleines Auditorium angelegt, führten drei Treppenstufen hinunter zur Tanzfläche. Links und rechts verteilten sich auf dem Podest in lockerer Anordnung Tische und Stühle, die durch rechteckige Blumenkübel mit Pflanzengitter in lauschige Separées verwandelt wurden.
Die verspiegelten Wände ließen den Raum bis ins Unendliche anwachsen. Gegenüber befand sich eine riesig anmutende Bar, deren Sortiment wohl geordnet aber unüberschaubar war. Zwei Pärchen zuckten durch das stroposkopische Licht in aberwitziger Verrenkung auf der Tanzfläche herum. Die Musik wummerte tief dröhnend durch den ihren Körper und ließ ihre Zähne klappern.
Vorsichtig setzte Annegret ihren rechten Fuß auf die erste Treppenstufe, als ihr überraschend von hinten und ziemlich derb auf beide Schultern geklopft wurde. Sie stieß unwillkürlich einen Schrei aus und fuhr herum. Durch diese ruckartige Bewegung geriet sie aus dem Gleichgewicht und stürzte der Länge nach auf die Tanzfläche. Über ihr stehend bogen sich Jasmin und Jochen schadenfroh vor Lachen, während der Barkeeper besorgt angehastet kam und ihr wieder auf die Beine half. Durch die laute Musik von der verbalen Kommunikation abgeschnitten, zeigte der Barkeeper den beiden in eindeutiger Geste einen Vogel, legte den Arm um die Schultern von Annegret und führte sie langsam zur Bar.
Dann brüllte er ihr die Frage ins Ohr, was sie denn gern zu trinken hätte, dieses Getränk ginge auf Kosten des Hauses, nach dem erlittenen Schreck.
Dermaßen verführt verlangte sie weltmännisch eine Whisky-Cola und kam sich dabei sehr erwachsen vor. Sie drehte sich noch einmal um, um die beiden mit einem bitterbösen Blick zu bedenken und entdeckte Jürgen hinter ihnen. Er kam mit langen Schritten auf sie zu und küßte sie leicht links und rechts auf die Wangen. Ein Glas Whisky-Cola wurde ihr gereicht und sie nippte versuchsweise daran. „Schmeckt gar nicht so schlecht“, dachte sie. Dann zog Jürgen sie auf die Tanzfläche um einige Runden mit ihr abzutanzen. Nach und nach füllte sich die Diskothek und es wurde eng um sie herum. Erhitzt und durstig traf sie einige Zeit später bei ihrem Barplatz ein und stürzte das Getränk in einem Zug hinunter.
Prompt traten ihr die Augen aus den Höhlen, liefen rot an und flossen über. Ein erbärmlicher Hustenanfall schüttelte sie und sie schnappte nach Luft. Im Eifer des Gefechtes hatte sie total den Alkohol in der Cola vergessen! Sie kletterte auf einen leeren Barhocker um sich ein wenig auszuruhen. Mittlerweile war die Diskothek gerammelt voll. Ein Meer aus Menschenköpfen wogte auf der Tanzfläche auf und nieder. Sie atmete tief durch und wunderte sich etwas über das Schwindelgefühl, daß sie erfaßte. Die Lichtorgel hatte sich plötzlich in einen verschwommenen Glorienschein gehüllt. Die Musik ertönte, als würde sie sich mühsam einen Weg durch dicke Filter suchen müssen. Schwarze Kreise und Flecken engten plötzlich ihr Sichtfeld ein und dann kam die Dunkelheit.
Blib, blib, blib. Die Tür zum Krankenzimmer öffnete sich und ein Ärztekollegium aus acht Personen betrat den Raum. Die Krankenschwester hob vorsichtig die Decke von dem ausgemergelten Körper ab. Unwillkürlich sogen alle Anwesenden scharf die Luft ein und hielten kurzfristig den Atem an. Das Gebilde, was da vor ihnen lag, erinnerte nur noch vage an einen menschlichen Körper. Überall war er mit schwarzblauen eitrigen Schwären übersät. Brandnarben, vermutlich durch Zigaretten hervor gerufen, bildeten verkrustete kleine Inseln. Dicke Striemen zogen sich kreuz und quer über die Haut. Mehrere Rippenbrüche wurden durch einen Brustverband verdeckt. Über den Bauch waren mehrere großflächige Wundpflaster verteilt, unter denen sich tief klaffende Messerstiche verbargen, die jetzt mit Wundklammern zusammen gehalten wurden. Die Schamlippen ihrer Vagina waren zur Unkenntlichkeit zerfetzt und der Mund zu einer einzigen breiigen Masse geschlagen worden.
„Weiß man inzwischen den Namen und das genaue Alter der Patientin“? fragte der leitende Chefarzt. „Nein, aber die Sitte setzt alle Hebel in Bewegung, um ihre Identität heraus zu finden. Durch diese gravierenden Verletzungen und dem enormen Untergewicht ist die Bestimmung eines Alters sehr schwierig. Ich würde mal vorsichtig auf 27 Jahre schätzen“ antwortete der Stationsarzt. „Glücklicher Weise ist sie seit einer Stunde stabil, was bei dem Ausmaß dieser
Verletzungen an ein Wunder grenzt! Dieses Stuff-Opfer hat man an den Handgelenken aufgehängt in einem illegalen Kellerbordell gefunden“! Die zugeschwollenen Augen öffneten sich einmal mühevoll und zeigten ein totes Augenpaar in einem raubtierhaften Grün. Eine kleine Wolke aus schmutzig braunen Sommersprossen umwehte die zerschlagene Nase.

(Elisabeth Rosing)

 

Deinen Schreibstil fand ich ganz passabel, aber überlege bitte, ob manche der von dir gewählten Fremdwörter nicht etwas zu hoch gestochen sind, um den, im Vergleich dazu, einfachen Inhalt rüberzubringen. Die Personen und insbesondere die Umgebung in der Disco hast du gut beschrieben...Atmosphäre baut sich auf, aber verpufft in Anbetracht des echt zu dünn geratenen Endes. Sicherlich benötigen viele Geschichten keiner detailreichen Auflösung, da der Plot durch Atmo zu überzeugen weiß. Aber in diesem Fall wird man Inhaltlich nicht unbedingt auf ein fragengeschwängertes Ende eingestimmt. Schreib doch da weiter, wo du aufgehört hast und bring irgendetwas Überraschendes mit ein...

Bis denn dann
Hardcore

 

Hallo Elisabeth Rosing,

Positiv ist mir an deiner Geschichte die präzise beschreibende Sprache aufgefallen, die Adjektive sind passend gewählt und die Metaphorik stimmt. Auch der Aufbau ist gelungen, es war der Spannung sehr zuträglich, die Haupthandlung in den gewählten Rahmen zu setzen.
Die Handlung ist mir dann allerdings an der Stelle zu wage, als sie von der Disco wieder ans Krankenbett wechselt, ich verstehe nicht warum das aus der Protagonistin wurde, was aus ihr geworden ist. Vielleicht scheitert es hier bei mir aber auch daran, dass mir dieses Wort:

Stuff-Opfer
nicht geläufig ist.
In jedem Fall finde ich, dass die Geschichte in Alltag besser aufgehoben wäre. Die einzig erkennbare Form des Horrors ist für mich hier wenn überhaupt die des Ekels, welche bekanntermaßen die niederste Form des Horrors darstellt. Die Geschichte hat also eher den Effekt, dass der Leser Interesse für das Schicksal der Protagonistin aufbringt, sich aber nicht gruselt.

In dem kleinen Städtchen wurde heute eine neue Disco eröffnet, was bei dem sonst spießbürgerlichen Leben auf dem Lande zu einem Ereignis wurde, die der ersten Mondlandung gleichkam.
...das der ersten Mondlandung gleichkam.
:“ A-N-N-E-G-R-E-E-E-T!!!!
“ A-N-N-E-G-R-E-E-E-T!!!!


Gruß,
Abdul

 

AbdulAlhazred schrieb:
Hallo Elisabeth Rosing,

Positiv ist mir an deiner Geschichte die präzise beschreibende Sprache aufgefallen, die Adjektive sind passend gewählt und die Metaphorik stimmt. Auch der Aufbau ist gelungen, es war der Spannung sehr zuträglich, die Haupthandlung in den gewählten Rahmen zu setzen.
Die Handlung ist mir dann allerdings an der Stelle zu wage, als sie von der Disco wieder ans Krankenbett wechselt, ich verstehe nicht warum das aus der Protagonistin wurde, was aus ihr geworden ist. Vielleicht scheitert es hier bei mir aber auch daran, dass mir dieses Wort:

nicht geläufig ist.
In jedem Fall finde ich, dass die Geschichte in Alltag besser aufgehoben wäre. Die einzig erkennbare Form des Horrors ist für mich hier wenn überhaupt die des Ekels, welche bekanntermaßen die niederste Form des Horrors darstellt. Die Geschichte hat also eher den Effekt, dass der Leser Interesse für das Schicksal der Protagonistin aufbringt, sich aber nicht gruselt.


...das der ersten Mondlandung gleichkam.

“ A-N-N-E-G-R-E-E-E-T!!!!


Gruß,
Abdul


Hallo Abdul,

danke für Deine Aufmerksamkeit. Diese Geschichte ist eine reale Begebenheit, die ich in einem Hospital am Rande miterlebt habe.
Den Mittelteil habe ich von den Angehörigen der jungen Frau erzählt bekommen.

Stuff-Opfer sind Darsteller in Hardcore-Pornos mit meist tötlichem Ausgang. Diese werden durch diverse Drogen willenlos gemacht.

Da ich eine Hobbyschreiberin bin, werden mir immer wieder Fehler unterlaufen, vor allem, da ich erst spät damit angefangen habe.

Für alle sachlichen Korrekturen bin ich also höchst dankbar.

Gruß:

Elisabeth

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,

nächster Versuch.
Nach einem Glas Whisky-Cola wird ein junges Mädchen Opfer einer Bande, die Snuffvideos herstellt? Am Eröffnungstag?
Jedenfalls legt deine Geschichte das nahe, auch wenn das Opfer im Krankenhaus ja sehr viel älter ist als das Mädchen, das ich die Disko geht.
So, wie die Geschichte aufgebaut ist, empfinde ich eine merkwürdig konservative Moral darin, denn der Weg führt über die Disko über den Alkohol direkt ins Opfertum fieser Verführer.
Soll dieser Horror als vor Alkohol und Diskotheken pädagogisch warnen?

Besserwissereien:

Durchdringend und enervierend hallte dieses Geräusch durch ihr Gehirn, daß sich wie in Watte gehüllt anfühlte.
Gehirn, das sich
Dick und klebrig pappte ihre Zunge am Gaumen so daß sie abrupt den Mund aufriß um besser atmen zu können.
Gaumen, so daß; aufriß, um
Eine schnelle und ratternde Kaskade diesen Geräusches erfolgte auf diese Aktion.
dieses Geräusches
Das Herz-Frequenz-Messgerät ratterte wie ein Geigerzägler
Geigerzähler
ich geh´dann jetzt
Apostroph unnötig, wenn aber mit Leerzeichen vor "dann"
sagte die 15 jährige Annegret voll Vorfreude zu ihrer Mutter
fünfzehnjährige (in Prosa möglichst)
In dem kleinen Städtchen wurde heute eine neue Disco eröffnet, was bei dem sonst spießbürgerlichen Leben auf dem Lande zu einem Ereignis wurde, die der ersten Mondlandung gleichkam.
Ereignis, das der (Bezug auf Ereignis)
Annegret rannte beinahe um die Distanz zwischen sich und den Argusaugen ihrer Mutter zu erreichen,
die einen Rückruf unmöglich machten.
beinahe, um
aber zieh´dich bitte nicht so provozierend an
Apostroph unnötig, aber wenn, mit Leerzeichen vor "dich".
den sie aber ihrem bauchfreien Top zuschrieb, daß sich unter der dicken Jeansjacke verbarg.
zuschrieb, das
Der verlangte Eintritts-Obulus von 10 Euro ließ Annegret zusammenzucken
Obolus. Da es sich bei einem Obolus um einen kleinen Betrag handelt und Eintrittsobolus doppeltgemoppelt ist, würde ich bei 10 Euro aber ganz auf das Wort verzichten.
hängte sie an die Garderobe die sich rechts hinter dem Tisch befand.
Komma nach Garderobe.
Viel Betrieb schien noch nicht zu herrschen, da sich dort nur 6 weitere Jacken aufgehängt aneinander reihten.
sechs
und tauchte in eine stroposkopische Glitzerwelt ein.
stroboskopische
Bouganvilleen wetteiferten mit Phönixpalmen um die Wette, um den Blick des Betrachters zu fesseln.
Bougainvilleen (stammt ja vom französischen Seefahrer de Bougainville); um die Wette wetteifern ist irgendwie redundant.
Vereinzelte Stränge aus Koppra, wie vom Wind dort hin geweht, lagen dekorativ verteilt auf den Ministränden.
unter Koppra finde ich leider weder bei Wiki, noch im Duden, noch bei Wissen.de oder bei Google was.
die durch rechteckige Blumenkübel mit Pflanzengitter in lauschige Separées verwandelt wurden.
wenn ich es richtig verstehe, sind die Pflanzengitter in den Blumenkübeln, dann müssen sie dem Casus nach mit einem n abgeschlossen werden; Séparées
Dermaßen verführt verlangte sie weltmännisch eine Whisky-Cola und kam sich dabei sehr erwachsen vor.
ist etwas kompliziert. Da es sich bei Whisky-Cola um einen Drink handelt, wird er mE männlich behandelt (ist aber wieder nicht bei jedem Drink so).
Dann zog Jürgen sie auf die Tanzfläche um einige Runden mit ihr abzutanzen
abzutanzen empfinde ich als Anbiederung. zu tanzen reicht völlig.
Dieses Stuff-Opfer hat man an den Handgelenken aufgehängt in einem illegalen Kellerbordell gefunden
Snuff-Opfer

Lieben Gruß, sim

 

Wie ich schon oben erwähnt habe, bin ich Hobbyschreiberin die nicht das Bestreben hat, einem Lektor die Arbeit wegzunehmen.
Auch möchte ich dem Leser nicht die Möglichkeit nehmen, mitzudenken.
Durch K.O.Tropfen ist man tatsächlich schon nach einem Glas bewußtlos.
Auch wurde das Mädchen tatsächlich 12 Jahre vermißt, bevor es an jenem beschriebenen Ort ZUFÄLLIG aufgefunden wurde.
Ob ein Leser dies als "konservative Moral" empfindet, muß ihm überlassen bleiben.
Bei dem Wort "Kopra" hat sich, wie man bei Dir auch anschaulich in Deiner Kritik zu "Photosynthesis" bewundern kann, ein Tipfehler eingeschlichen.

Kopra ist das getrocknete Fruchtfleisch von Kokosnüssen, daß sehr gern zu Dekozwecken verwendet wird.

Für den Hinweis auf meinen Schreibfehler Snuff statt Stuff bedanke ich mich.

Elisabeth

 

Zitat von Elisabeth Rosing:

Wie ich schon oben erwähnt habe, bin ich Hobbyschreiberin die nicht das Bestreben hat, einem Lektor die Arbeit wegzunehmen.

Solche Aussagen hab ich ja gefressen.

 

Nehmen wir doch die KO-Tropfen einmal an. Ändert das die Kausalfolge? Natürlich ist es möglich. Dann kann man aus der Geschichte den mahnenden Aufruf lesen: Pass auf, was sie dir ins Getränk tun.
Nicht sichtbar wird daraus, warum die Geschichte erzählt wird, wie sie erzählt wird.
Selbst wenn ich als dummer Mensch nicht alles vorgekaut bekommen will und selbst, wenn ich mal mal ganz doll anstrenge und nachdenke, was natürlich außer dir ohnehin niemand kann, aber vielleicht reicht ja die Fantasie aus, so zu tun als könnte ich es mal für fünf Minuten, selbst dann weicht für mein Gefühl die Geschichte an den erzählenswerten Momenten aus.
Und damit meine ich keine Beschreibung der Tortur, sondern einige Fragen, die offen bleiben.
Zwei Freunde sind (in so einer kleinen Gemeinde sicherlich noch neben mehreren anderen) ebenfalls in der Diskothek. Das Mädchen bekommt K.O.Tropfen, die entsprechend wirken. Sie wird ohnmächtig. Du beziehst dich auf eine wahre Geschichte. Dann muss es Zeitzeugen geben, die wenigstens berichten, nichts gesehen zu haben, so unwahrscheinlich das in einer Diskothek auch sein mag, wenn ein Mädchen zusammenbricht, das gerade am Tresen steht.
Die Mutter hat ein Mädchen verabschiedet, das nie wiedergekommen ist. Natürlich kann sich jeder den Schmerz vorstellen, der in der Mutter stattfindet, jeder weiß, sie wird einiges unternommen haben, ihre Tochter wiederzufinden. Sie wird vielleicht sogar (oft in solchen Fällen) zwischenzeitlich von der Polizei verdächtigt worden sein, selbst mit dem Verschwinden der Tochter zu tun gehabt zu haben.
Du erzählst die Geschichte offenbar, weil du sie gehört hast und sie etwas in dir angerührt hat. Aber was? Natürlich wäre ich, läge so ein Mensch bei mir im Krankenzimmer, auch geschockt, natürlich hätte ich auch Mitleid mit ihm. Daraus allein besteht mE aber keine Geschichte, erst Recht nicht eine, bei der dem Leser die Möglichkeit gegeben werden soll, mitzudenken.
Ein nächster Kritikpunkt ist der Triggereffekt. Das Mädchen wurde also im beschriebenen Zustand aufgefunden. Was ist aus ihr geworden? Wie kann sie ein solches Trauma auch psychisch überleben, welche körperlichen und seelischen Folgen bleiben und wie verarbeitet sie die? Kann sie je wieder vertrauen und wie kämpft sie oder wie kämpfen andere darum?
Deiner Antwort entnehme ich, sie wurde letztlich doch identifiziert. Wie reagiert die Mutter bei einem Anruf, mit dem sie vielleicht gar nicht mehr gerechnet hat? Es fehlen einfach Elemente, die über die Kausalfolge "Disko - Alkohol - Missbrauch" hinausgehen und dem Inhalt die Erhöhung in einen gesellschaftlichen und literarischen Kontext geben.
So empfinde ich es als eine Nacherzählung der lückenhaft bekannten Fakten, ohne auch nur die Fantasie anzustrengen, aus diesen Fakten eine Geschichte zu machen und die Fragmente zu füllen. Inspiration durch solche Begebenheit ist gut. Aber dann folgt die Arbeit, auch für Hobbyschriftstellerinnen.

 

Herrlich!!!

Dem ist von meiner Seite aus nichts mehr hinzu zu fügen! GENAU SO eine Wirkung sollte diese Geschichte auch zeigen!!

Fragen über Fragen sollte sie anregen und somit die Phantasie in Schwung bringen.
Ich wette, daß von zehn Lesern neun zu anderen Schlußfolgerungen kommen! Grandios!

Da diese Plattform "Kurzgeschichten" lautet, habe ich mich auch an die Kurzversion gehalten.

Besten Dank für den Kommentar!

 

bin ich Hobbyschreiberin die nicht das Bestreben hat, einem Lektor die Arbeit wegzunehmen
Als Hobbyschreiberin wird Deine Geschichte ja auch kaum einem Lektor in die Hände fallen, den Du arbeitslos machen würdest, wenn Du sie selbst korrigierst. Aber es ist halt dann für die weiteren Leser besser zu lesen. Das ist, als würdest Du eine ungesalzene Suppe weiter austeilen, obwohl Dir der Erste, der gekostet hat, schon gesagt hat, daß das Salz fehlt, und gibst nur schnippisch zur Antwort, Du wärst schließlich keine Haubenköchin. Wer will dann Deine Suppe noch?

 
Zuletzt bearbeitet:

Es sind immer die gleichen Egozentriker, die sich hier anmelden, sich kleinlaut als Hobbyschreiber ausgeben und doch der Meinung sind, besser als der restliche Pöbel zu sein.
Ich kann es nicht mehr hören.

Du hast hier bislang ausschließlich zu deinen eigenen Texten Stellung bezogen, ohne dabei die Geschichte eines anderen Autors zu kommentieren. Diese Seite lebt vom geben und nehmen.
Die Leute geben sich Mühe, deine Geschichten zu kommentieren und tun dies teils sehr ausführlich. Du hingegegen wehrst ihre Kommentare mit einem Schulterzucken ab und ignorierst das Meiste.

Wenn du, Elisabeth, mit Kritik nicht vernünftig umgehen kannst (und sim hat sich beispielsweise eine Menge Mühe gemacht, in seiner Freizeit wohlgemerkt), dann hast du hier nichts verloren.

 

Servus Elisabeth un Herzlich Willkommen in der Kurzgeschichten-Discothek! :D

Übrigens, mit Neulingen machen wir hier kurzen Prozess ...

Nein, im Ernst. Wenn ich deine Kg objektiv bewerten soll, dann würde sie von mir ein "Gut" bekommen. Sie ist ansprechend geschrieben, Langeweile kommt nirgendwo auf und das zu Grunde liegende Thema könnte auch das Prädikat "Nach einer wahren Begebenheit" bekommen (was in der Horror-Rubrik definitiv ein klarer Pluspunkt ist).

Bereits erwähnt und in jedem Fall unpassend ist die Verwendung möglichst abgehobener Fremdwörter (was sind Bouganvilleen :confused: ) bei gleichzeitiger Beschreibung einer möglichst authentischen Club-Szene. "Abtanzen" und "gerammelt voll" passt halt schlecht zur ansonsten sehr gewählten Wortwahl. Darüber hinaus wiederholst du ständig denselben Satzbau, was auf die Dauer ermüdend wirkt. Inhaltlich kann man dir nur vorwerfen, dass die Kg extrem vorhersehbar ist und die Charaktere stereotyp die passenden Klischees bedienen. Überraschend wäre es z.B. gewesen wenn statt Annegret ihre Mutter das böse Schicksal ereilt, nachdem sie in Sorge um ihr Kind der Dorfdisco einen Besuch abstattet (nur so als Vorschlag).

So, jetzt zur subjektiven Sichtweise! Cerberus81 hat völlig recht, wenn er dich als Autorin für dein Verhalten kritisiert. Wenn du ehrlich gemeintes Lob oder konstruktive Kritik erwartest, solltest du deine Meinung bei anderen Veröffentlichungen ebenfalls einbringen und nicht dermaßen ignorant auf Kritiken reagieren (Ich weiß, wovon ich spreche :dozey: ).

Gruß, Marvin

 

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