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Daytripper
Jeder hat so seine Marotten, da bilde ich definitiv keine Ausnahme. Ich mag das Gefühl, wenn sich von etwas extrem Saurem der Mund zusammenzieht, der Speichel zusammenläuft und es unlokalisierbar mitten im Kopf anfängt zu knacken und zu knistern. Brausepulver, das weiße mit Zitronenaroma, eignet sich für diesen Kick am besten. Hurtig eine Tüte aufreißen und in einem Zug in den weit geöffneten Mund schütten. Nicht anecken, nicht ausatmen, sonst klebt es. Da bin ich inzwischen Profi. Wie ein Herzkranker seine Nitro-Sprays habe ich überall in der Wohnung die kleinen Tütchen verteilt. So muss ich nie lange suchen. Herbert, mein WG-Partner, lacht sich immer halb scheckig über meinen Spleen.
Heute stimmt aber irgendätwas nicht mit dem Zeug. Es schmegt ganz anders, und statt des Knisterns höre ich in meinem Kopf eine Engelshaar singen. Ich bin doch noch viel zu junk, um zement zu werden?
Gleich darauf werben meine Knie weit wie Mutter und ich sehe alles durch einen fichten Nabel. Wie ein Elegant im Porzellanloden schwenke ich durch das Flimmer. Das dorf doch nicht warm sein! Ich muff doch noch piss nach Humbug, Sand Pauli spielt häute gegen Werner. Ober in dösem Zugstand schiff ich es kaum rentner bus zum Toxi. Sieh ein Mast, ich bar schön wo im Faßbullfieder!
Schwiemlig schnall wirt mir karl, wer mir diese Maus in den Pilz gesalzt hat. Daf kamm nuhr Hirnbart feingeädelt haben. Beschimpft natter mir Keks in die Braune gewischt, der Surenhohn, omm neine Einritzkerze zu kraulen.
Penn ich dem verwasche trott ich ihn mett sophie Einlauf in dehn Harsch, pass ihn sein Gewiss auf dem Mond fließt, wund dann reif ich ihn die Eimer saft und trümpel wald rauf dumm.