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Dein Spiel

sak

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21.10.2008
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Dein Spiel

Dieses Spiel heißt: Der Verlust von Gliedmaßen.
Es gibt zwei Spielfiguren. Du, lieber Leser, musst dich entscheiden:
Zum einen haben wir da Arno. Arno ist ein kräftiger, großer Bursche, läuft jeden Tag mindestens fünfzehn Kilometer und spielt auch gern Tennis – aber nur im Sommer, Hallen mag er nicht. Überhaupt: Arno ist sehr gerne draußen. Am liebsten in den Bergen. Da klettert er herum wie ein Gamsbock, und im Winter fährt er fast jedes Wochenende Ski. Er war sogar schon wandern in Asien. Aber das ist alles keine Herausforderung mehr. Auf diesen großen Berg auf dem Mars, den Olympus Mons, würde er gern mal, sechsundzwanzig Kilometer hoch, das musste eine Aussicht...
Die andere Figur heißt Hein. Der ist mehr der vergeistigte Typ. Er liest viel und schreibt auch. Der Körper ist für ihn nur ein lästiges Ding. Er hat sich damit abgefunden, dass er immer mal wieder ein paar Dehnübungen machen muss, sonst bekommt er unerträgliche Kopfschmerzen ... Also gut, du hast dich entschieden: Arno ist nun Deine Spielfigur.
Gerade ist er in seiner Wohnung und will sich seine Laufschuhe anziehen. Er bückt sich nach unten – und schwupps! – sind beide Beine weg.
Du willst nicht gemein sein und lässt ihn nach hinten in einen Rollstuhl sacken.
Ungläubig starrt er dorthin, wo eben noch seine Beine waren. Aus seiner kurzen Hose gucken nur noch zwei Stümpfe. Staunend betastet er die Stümpfe. Berührt verwundert den Rollstuhl.
An der Wohnungstür knackt etwas. Jetzt wird es lustig! Seine Freundin Tina kommt zurück. Zwei Wochen war sie mit einer Freundin auf Kreta.
Erstarrt blickt sie Arno an. Ihre Augen zucken hin und her zwischen den Beinstümpfen und seinem Gesicht. Oh Gott, was ist denn passiert?, fragt sie. In ihren Mundwinkeln sammelt sich weißblasiger Speichel. Arno guckt hilflos hin und her. Mit erstickter Stimme fragt sie warum – Warum hast du mich denn nicht angerufen? Er zuckt ratlos mit den Schultern. Sie kniet sich vor ihn hin. Ihr Kopf kippt gegen seine Brust. Lautlos wird sie von einem Weinkrampf geschüttelt. Seine große Hand streicht über ihren Kopf. Mit einem Mal stockt sie. Mit glasigen Augen sieht sie zu ihm auf.
Ihre Hand fährt die Innenseite seiner Schenkel entlang. Sie will ihm zeigen, dass das mit seinem Körper nichts, überhaupt gar nichts zu tun hat, weil wenn sie es tun, das etwas zwischen ihren Seelen...
Ihre Zunge kreist. Er lässt sich nach vorne aus dem Rollstuhl fallen. Ihre Nägel in seinem Rücken. Kämpft und arbeitet er mit den Armen. Wie Schläuche quellende Adern. Sie stöhnt ihm ins Ohr. Die zuckenden Stümpfe.
Als sie keuchend auf dem Parkett liegen, stellst du in Tinas Kopf diese einzige Frage: Was ist das eigentlich, was sie für ihn da empfindet? Sie fängt an zu grübeln: Was stellt sie sich gerade jetzt solche Fragen? – Der Gedanke ist zu naheliegend, dass das etwas mit dem Verlust seiner Beinen zu tun hat. Sie hasst sich für diesen Gedanken.
Ein paar Tage später sitzt Tina schluchzend im bleichen Küchenlicht. Es tut mir so Leid, es tut mir so Leid, sagt sie ununterbrochen.
Die Tür fällt ins Schloss.

Seit mehreren Tagen ist Arno nun schon allein. Das Essen wird knapp.
Am Tage seiner letzten Sauerkrautkonserve lässt du von den Wänden eine tiefe Stimme zu ihm sprechen, die sagt:
„Das ist alles nur eine Geschichte: Es ist nie wirklich passiert.“ Arno schaut unter den Küchentisch, ob die Stimme womöglich von dort kommt.
„Arno!, du kannst deine Beine wiederfinden – in einer Geschichte ...“ sagt die Stimme. Arno horcht einen Moment, ob da noch etwas kommt. Es kommt nichts mehr. So schnell wie er kann rollt er mit dem Rollstuhl über den Flur an das Bücherregal.
Geschichte, Geschichte – ja, welche denn? Seine Finger zappeln über die Buchrücken. Die sind doch alle von Tina. Er greift eins heraus.
Ein Buch von einem Mann, der nur mit einer Flinte durch die Welt zog. Zwischen den Reisebeschreibungen sind alte Schwarzweißfotografien: Der Jäger in Siegerpose vor Haufen toter Tiere. Es wird beschrieben, wie er einmal in Indien auf Krokodiljagd war; wie er massenweise Krokodile beschoss, aber selbst die bestens getroffenen noch in ihren letzten Spasmen ins Wasser entkamen. Mit mannhafter Härte gedachte er der ungezählten Krokodile, die flussabwärts tot im Wasser trieben ...
Am Abend ist Arno mit dem Buch fertig. Seine Beine hat er darin nicht gefunden. Er nimmt das nächste. Etwas von einem sogenannten Goethe. „...Veredelung und Hilfsreichtum – Oh gottgleich guter Mensch.“ – Wieder kein Treffer.
Nach dem dritten Buch kommt Arno auf den Gedanken, dass das Buch, wo seine Beine drin sind, vielleicht gar nicht in diesem Bücherregal steht, dass es irgendwo draußen, in einem anderen Regal oder hinter einem Reissack in Peking... Er sieht sich mit seinem Rollstuhl die Treppen hinabpoltern, rund um die Erdkugel, durch Wüsten und Dschungel und Gebirge aus verwesten Krokodilen. Er greift das nächste Buch, liest. Das nächste. Er wird immer unruhiger: So viele Bücher, so unendlich viele. Er will doch nur seine Beine wiederhaben – und Tina.
Arno hat Glück. Schon zwei Tage später hat er es gefunden. Es ist eigentlich kein Buch. Eine sogenannte Literaturzeitschrift. Er liest die erste Geschichte; Fehlanzeige. Die Zweite: Ebenso. Die Dritte ... Dein Spiel, geschrieben von einem gewissen Wölk Kaus (der gute Freund Hein, wie immer unter einem Pseudonym). Arno fängt an zu lesen: „Das hier, lieber Leser, ist eigentlich kein Text. Es ist vielmehr ein Spiel. Dieses Spiel heißt: Der Verlust von Gliedmaßen.
Es gibt zwei Spielfiguren. Du musst dich entscheiden:
Zum einen haben wir da ...“ Das ist die Geschichte!, denkt sich Arno. Aufgebracht liest er weiter.
Du willst ihn überraschen?
/ \.
Verpack sie doch ein bisschen, dann wird die Überraschung noch schöner.
(/ \).
Ja, so, richtig hübsch sieht das aus.
Achtung! Gleich kommt Arno; gerade ist er bei „... wie immer unter einem Pseudonym). Arno fängt an zu lesen: „Das hier, mein lieber Leser ...““ – Seltsam, wundert sich Arno, da steht ja noch mal dasselbe wie oben, doch er liest weiter und da sieht er die Überraschung. Meine Beine! Mit zitternden Händen greift er danach. Seine Hände stoßen gegen Papier. Da wird es plötzlich ganz finster. Das Licht muss ausgegangen sein, denkt Arno, und will zum Lichtschalter rollen; da fällt ihm ein, dass es eben noch heller Tag war. Er reibt sich die Augen. Macht sie auf. Macht sie zu. Alles bleibt schwarz.
Du hast Arno erblinden lassen (gemeiner Hund!).
„Cessante causa cessat effectus" , lässt du die tiefe Stimme aus allen Richtungen sagen. Hä?, fragt Arno, hä, was? Er hat natürlich nichts verstanden.
Er befühlt die Literaturzeitung. Irgendwie muss er weiterlesen – seine Beine – und Tina. Vor allem Tina!
Das Telefon klingelt. Arno legt die Zeitung in den Schoß. Startet den Rollstuhl, stößt gegen etwas: Der Kleiderständer; rangiert. Kommt in die Küche. Das Telefon klingt ganz nah. Er betastet die Kochplatten – nichts. Mit beiden Armen zieht er sich am Herd hoch. Irgendwo da muss es sein. – Ein Ruck, der Rollstuhl kippt nach hinten, für einen Moment hält sich Arno am Herd; dann fällt er zu Boden.
Er tappt um sich. Wo ist der verdammte Rollstuhl? Der kann sich doch nicht ... (Du hast ihm den Rollstuhl wieder weggenommen, der war nur geliehen).
Wie ein halber Mensch liegt Arno auf dem Küchenboden und heult. Zwischenrein stottert er: Tina, meine Tina. – Seine Arme würde er hergeben, seinen Kopf, alles, wenn er nur sie wiederhätte.
Wieder klingelt das Telefon (es liegt hinter dem Herd zwischen halbversteinerten Sauerkrautresten, genau dort, wo du es hingelegt hast). Arno rührt sich nicht.
„He Arno!“ lässt du die Stimme von der Decke her sagen. „navigare necesse est!“
Hau ab!, faucht Arno Richtung Decke.
„Huhu“, lässt du die Stimme vom Boden her rufen. Er bäumt sich auf, schlägt mit beiden Händen auf das Laminat, in seinem Kopf fängt sich alles an zu drehen...
Es wird langweilig! Mehr und mehr verlierst du das Interesse an Arnos Leben. –
Hein schreibt: Aber es geht doch noch viel schlimmer. Quäl ihn mehr! Lass Spinnen aus dem Boden krabbeln! – Gelangweilt schüttelst du den Kopf. – Alligatoren aus den Wänden! – Du winkst ab: Arno, Hein, die Wohnung, alles löst sich auf in Nichts.
Du allein bleibst zurück.

 
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Hey!
Ich hab deine Geschichte interessiert gelesen. Ist auf jeden Fall mal was anderes. Ich schätze, auf Dauer würde einen der Stil zwar verrückt machen, aber in einer Kurzgeschichte ist es noch zu verkraften. Mach nur bitte keinen Roman daraus, das wäre zu viel ;) Wie gesagt, ist echt mal was anderes, nur sind manche Sachen nicht immer ganz so leicht zu verfolgen.
Dazu hier ein paar kleine Anmerkungen: Schade, dass du Hein so ganz verschwinden lässt, auch wenn's zum Schluss passt, der erklärt, dass wir alle keinen eigenen Willen haben.
Und dann wundere ich mich, dass du Arno generell überleben lässt, wenn du doch so schön schreibst vivere non necesse est ;) Vielleicht solltest du nur das halbe Sprichwort nehmen, weiß nicht, irgendwie passt es in voller Länge nicht so ganz in den Kontext der Geschichte.
Zur Formulierung:

(Du hast den Rollstuhl ihm wieder weg genommen, der war sozusagen nur geliehen)

Besser würde klingen: Du hast ihm den Rollstuhl wieder weggenommen....

Und eine Sache noch zum Schluss, zu dem meiner Ausführungen und dem deiner Geschichte.
Ich finde der letzte Teil ab

Nichts für ungut....
ist überflüssig. Ich kann mir denken, was du damit sagen willst, klar. Aber irgendwie fände ich das Ende besser, wenn du hinter dem Selbstbestimmt aufhören würdest. Dann hallt es beser im Kopf nach.
Aber sonst echt gute Idee.

 

Das ist schon sehr interessant, wie man gruselige Spiele und daraus exakte Geschichten machen kann.

Spiel bleibt Spiel. Herr W. lässt grüßen.

 
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Guten Abend, sak!

Was für ein schräges Machwerk! Sowas darf man doch nicht ... ich mußte so lachen.
Mit einem gottverbotenen Humor hältst Du Dich an Deinem Protagonisten schadlos, der sich nicht wehren kann, beutelst und hiobst ihn herum und schiebst das Ganze auch noch dem Leser in die Schuhe. Durch die dauernde Anrede (die mich normalerweise in Geschichten stört) machst Du den Leser zum Hein. Guck, was Du ihn hast anrichten lassen!
Ich bin ja froh, daß es wenigstens Arno erwischt, diesen Alpinisten, Tennisspieler und Langweiler. Den Bücherwurm hätte ich weniger gern mitgequält, obwohl es da sicher auch reizvolle Möglichkeiten ...
Egal, komplett egal, ich bin ein seriöser Leser und wende mich daher jetzt entschlossen der Textarbeit zu, die Deine Geschichte verdient und derer sie dringend bedarf:

"du" als Anrede in Geschichten muß kleingeschrieben werden. Nur in Briefen etc darf man es noch groß schreiben, und selbst das stirbt aus.

Dieses Spiel heißt: Der Verlust von Gliedmaßen.
läuft jeden Tag mindestens fünfzehn Kilometer kein Komma und spielt auch gern Tennis
Er war sogar schon mal wandern in Asien.
das müsste eine Aussicht ...
Konjunktiv ist hier eindeutig angebracht, bei ... immer nur drei Pünktchen und Abstand zwischen ... und Wort.
Er liest viel kein Komma und schreibt auch.
Er bückt sich nach unten - und schwupps: sind seine beiden Beine ab
wenn Doppelpunkt, dann so: ... schwupps: Seine beiden Beine ...
sonst gar kein Zeichen: ...schwupps sind seine beiden ...
oder (prima altmodisch): schwupps! - sind seine beiden Beine weg.
Ihre Augen wechseln zwischen den Beinstümpfen und seinem Gesicht.
ungeschickte Wortwahl.
Oh Gott, was ist denn passiert?, fragt sie.
Mit erstickter Stimme fragt sie kein Komma warum – Warum hast du mich denn nicht angerufen?
Mit einem Mal stockt sie.
mit seinem Körper nichts, überhaupt gar nichts zu tun hat, weil, wenn sie es tun, das etwas zwischen ihren Seelen ...
herrlich unordentlicher Satz.
Ihre Fingernägel über den Rücken. Kämpft und arbeitet er mit den Armen.
Das ist verwurstet. Vorschlag:
Ihre Fingernägel auf dem Rücken, ...
das ist immer noch wirr, aber korrekter formuliert. Sonst, noch glatter:
Ihre Fingernägel kratzen über seinen Rücken, er kämpft ...
diese einzige Frage: Was ist das eigentlich
dass das etwas mit dem Verlust seiner Beine zu tun hat.
es tut mir so Leid, sagt sie ununterbrochen. Die Tür fällt ins Schloss.
wenn sie erst sitzt und dann zack! die Tür ins Schloß fällt, mach wenigstens einen Absatz vor den Satz mit der Tür. Dann kann der geneigte Leser sich besser vorstellen, wie sie aufsteht und rausgeht (plus gräßliche Details vom Beziehungsende).
Überhaupt: Absätze! Sowas wird in Geschichten gern genommen. Du bist kein großer fan von Absätzen, möchte ich mal vorsichtig tippen.
Am Tage seiner letzten Sauerkrautkonserve
wu-wu-wunderhübsche Formulierung. Das ist viel schlimmer als Doomsday. Die Helden der Tage der letzten Sauerkrautkonserve! In den Tagen der letzten Sauerkrautkonserve beschloss die Menschheit, endlich etc pp ... das riecht nach Tragödie!
nur eine Geschichte: Es ist nie wirklich passiert, dass du deine Beine verloren hast.
das Kursive ist überflüssig und sähe gestrichen besser, knackiger aus.
So schnell wie er kann Komma muß nicht sein rollt er mit dem Rollstuhl über den Flur an das Bücherregal.
Geschichte, Geschichte – ja, welche denn?
alte Schwarzweißfotografien: Der Jäger
die bestens getroffenen
Mit mannhafter Härte gedachte er der ungezählten Krokodile, die flussabwärts tot im Wasser trieben ...
also sowas ...!
„... Abstand Veredelung und Hilfsreichtum: gottgleich! guter Mensch.“
Hat Goethe nach all diesen Satzendzeichen klein weitergeschrieben? Hatte der keinen ... öhm ... Hilfsgermanisten?
wo seine Beine drin sind
das ist Schlumpfsprache! Sowas ergrimmt den Deutschlehrer, aber mich freut es.
in einem anderen Regal kein Komma oder hinter einem Reissack in Peking...
die Treppen hinab poltern
hinabpoltern!
Er wird immer unruhiger: So viele Bücher
Tja, die Herausforderung "Bücherregal" hat er zu Beinzeiten ja nicht in Erwägung gezogen.
Er will doch nur seine Beine wiederhaben kein Komma – und Tina.
Freund Hein
Bruder gar.
Das ist die Geschichte!, denkt sich Arno.
Achtung! Gleich kommt Arno; gerade ist er bei „... Ab-stand! wie immer unter einem Pseudonym nicht ), sondern ".
„Das hier, mein lieber Leser, ...“ Hier wär ein Absatz gut
Seltsam, wundert sich Arno, da steht ja noch mal dasselbe wie oben, doch er liest weiter, und da sieht er die Überraschung.
Das letzte Komma muß wohl nicht, wäre aber besser hier und darf auf jeden Fall.
Du hast Arno erblinden lassen (gemeiner Hund!).
Aber ich wollte doch garnicht ... das hat mir jemand angehängt, ehrlich!
effectus" ,
falscher Abstand zwischen den Zeichen
Hä?, fragt Arno
Irgendwie muss er weiterlesen
gegen etwas: Der Kleiderständer
die Kochplatten – – nichts.
warum der zweite Strich? Brauchst Du nicht.
hast den Rollstuhl ihm
die Wortstellung ist dusselig
weg genommen
Zusammenschreiben ist schöner.
Zwischenrein
jetzt stehen schon mindestens zwei Germanisten da und gucken so!
wieder hätte
zusammen, zusammen!
es liegt hinter dem Herd zwischen halbversteinerten Sauerkrautresten, genau dort, wo Du es hingelegt hast
aber ... aber ich ...
Navigare necesse est, vivere non necesse est!
Das erste ist ein Klassiker, das zweite hingegen ist überflüssig und doof.
Hau ab!, faucht Arno Richtung Decke.
„Huhu“, lässt Du die Stimme vom Boden her rufen.
Es wird langweilig! Mehr und mehr verlierst Du das Interesse an Arnos Leben.
Hehe. Da ist wirklich ein Punkt erreicht, da weiß man nicht mehr so recht ...
Du allein bleibst zurück.
Und hier Schluß! Das wäre gut. Der Rest schadet der Geschichte und gehört gestrichen.

Mann, das war ein Haufen Kleinkram, Du schreibst oberschlampig, aber die Sprache ist toll, und die Geschichte ist es auch.
Geh in Dich, was Zeichensetzung, Groß-/Kleinschreibung, Abstände etc angeht, lies halt fünfmal drüber, wenn Du fertig bist.
Und schreib auf jeden Fall mehr, ich bin schonmal Zielgruppe.

Einen schönen Abend und freundliche Grüße!
Makita.

 

Hallo sak,

ich fand es auch lustig - und innovativ. So einfache und wirkungsvolle Ideen begegnen einem sehr selten.

meint der

Berg

(der gemeine Hund ;) )

 

Hey sak!

Das ist "SAW" meets "Sabrina - total verhext" Sabrina, die Hexe, hat mal auf dem Dachboden iherer hexigen Tanten eine verzauberte Schreibmaschine gefunden, wenn sie darauf eine Geschichte tippte, ereignete sich das alles in echt. Sprich: Sabrina schreibt Arno hat keine Beine mehr, dann hat Arno auch in echt keine Beine mehr, also so wie in deiner Geschichte. Ich weiß nicht, wie innovativ jetzt die Idee ist, ich wollte dir nur sagen, dass ich es aus Sabrina kenne und wahrscheinlich gabs da noch ein paar andere, die diese Idee verwurstet haben. Ich weiß es nicht. :)
Aber deine Geschichte hat mir auch ganz gut gefallen, weil eben auch die Saw Elemente drin waren, wenn auch nicht so ekelhaft wie im Film und nicht so auf Horror ausgelegt.
Hat Spaß gemacht.

JoBlack

 

Danke an alle für die - unerwartet positiven - Reaktionen. Besonders an Makita für die aufopferungsbereite Textarbeit, welche wirklich erhellend für mich war: ich habe den Text daraufhin gerade zum x-ten mal durchgearbeitet. Nochmals: Vielen Dank!

 

Hallo,

Ja, das ist so ein bisschen: Wenn man sich lange genug in Literaturforen rumtreibt, begegnet einem diese Idee häufiger. Ich hab so einen Text schon ein paar Mal gelesen, das Spiel mit den Meta-Ebenen ... und dann trägt die Idee selbst für mich jetzt nicht mehr so weit.
Gibt einen österreichischen Film "Funny Games" da wird der Zuschauer in die Rolle des Voyeurs gedrängt, der am Leid der Hauptfiguren die schuld trägt. "Aber Sie wollen doch Blut sehen", wird da in die Kamera der Zuschauer gefragt. So ähnlich müsste der Text hier auch verlaufen, für mich ist das jetzt nicht unbedingt was.
Hat wirklich gute Stellen zu Beginn, die verknappte Sprache funktioniert über weite Teile, aber gegen Ende wird es für mich dann auch fahrig und man verliert in der Tat das Interesse am Text.

Wieso ist diese Idee in Literaturforen so häufig? Weil da eben Autoren sind, die sich mit dem Autorensein befassen und früher oder später über so eine: Was wenn ich mich als Autor selbst in eine Geschichte einbringe-Idee stolpern. Das ist auch gut und schön, aber dann fehlt die Geschichte immer noch. Hier hat es nur bloßen Experiment-Charakter. Was wäre, wenn ich Gott wäre und sich meine Macht auf ein Zimmer und zwei Leute erstreckt. Und die Antwort ist dann: Ich geh mit ihnen um, wie ein kleines Kind mit einer Spinne. Ich reiß ihnen die Beine aus.
Der zynische Sadismus ist paar Zeilen lang ganz komisch, wenn es dann ins richtig meta-mäßige geht: In welchem Text sind denn nun seine Beine, verliert die Geschichte für mch stark.

Trotzdem natürlich ein starkes Debüt und Kollegin rügi ist schon in flammender Leidenschaft entbrannt. Beneidenswerter Einstand!
Quinn

 

Hey sak,

den Text daraufhin gerade zum x-ten mal durchgearbeitet
Das ist löblich.
Und jetzt gehst Du hin & arbeitest ihn nochmal durch, korrigierst die ganzen großen Du und machst kleine du draus, bringst sämtliche Pünktchen in Ordnung, immer drei und mit korrekten Abständen, Beispielspielregeln:

Wort, ... Wort. Wort ..., Wort ...! Wort? ... - Wort! Wort ... Wort: ... Wort
Wort ...: Wort
Wort ... Wort
"... Wort ...", ... Wort

Und die Großschreibung nach den mannigfachen Doppelpünkten!

Hier eine Checkliste zum Ausdrucken und Ankreuzen:
du klein .................................. ( )
Pünktchen .............................. ( )
Großschreibung ...................... ( )
Rest ....................................... ( )
Sicherheitscheck .................... ( )
Kreuzprobe ............................ ( )
Beglaubigung Hilfsgermanist .. ( )
Meditationsübung ................... ( )
Segen ..................................... ( )


Grüße & Feldpost von der rauhen Erbsenzählerfront,
Makita.

 

Makita: welch anschauliche "Beispielregeln", und auch die "Checkliste" - ich habe mein Zimmer damit tapeziert - ohne recht zu begreifen: bin ich doch gerade irgendwo zwischen "Beglaubigung Hilfsgermanist" und "Meditationsübung", das heißt in ganz mystisch unbegreiflichen Gefilden. Und dennoch, es bleibt dabei: an einzelnen Stellen kommt mir kein Abstand vor die drei Pünktchen. Ich unterscheide damit zwischen einer Auslassung (mit Abstand) und einem - will es mal "verklingenden Gedanken" nennen (ohne Abstand). Diese Unterscheidung und damit vielleicht Genauigkeit verdanke ich widerum deinem Beharren auf Abstände. Danke abermals.

 

Hi sak,
der Text hat mich wirklich durch und durch durchgezogen!! Der Schluss,was ich verdammt wichtig finde, ist genau richtig gesetzt!
Nur eine kleine Anmerkung, das gleich nach dem Titel dein Spiel,dieses Spiel steht finde ich irgendwie unpassend. Sonst kann ich nur sagen sehr guter Text.
Lg

 

@ basti + quinn:
Ich habe mir nie eingebildet, etwas niemals dagewesenes zu vollbringen. Ehrlich: Ich kenn die Idee aus der Literaturtheorie (Metafiktion), was zeigt wie kategorisierbar, was ich gemacht habe ist. Ich habe also kopiert - der epigonale Hund!
Ich würde sagen, es ist schlicht die Anwendung eines Erzählmittels. Eines scheinbar aber immer noch ungewohnten - was Euer Hinweis auf seine nicht völlige Neuartigkeit doch vermuten lässt. Denn dass ein Text etwa stillschweigend die guade alde Mimesis suggeriert, würde nie jemand erwähnen, denn das macht ja fast jeder Text.

Den allerbesten Dank fürs Lesen
verbleib ich mit Grüßen
sak

 

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