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"Denk laut"

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24.07.2004
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"Denk laut"

„Denk laut“, sagt sie.
Sie liegen auf einer Picknickdecke auf einer Waldlichtung.
Es ist sehr warm und der leise Windhauch flirtet mit der Sonne, indem er die Baumblätter die Sonnenstrahlen durchbrechen lässt.
Die dadurch entstehenden Lichtreflexe auf der grün-karierten Decke scheinen sich zu jagen, sich gegenseitig zu necken.
Im Wald summt es geschäftig, das tiefe Brummen der Bienen wird nur ab und zu von einem Vogelschrei oder einem Knacken im Unterholz überlagert.
Der Waldboden dampft noch leicht in der Mittagshitze, der Platz aber, auf dem die Decke liegt, ist trocken und moosig-weich.
Von der Sonne leicht geblendet, kneift sie ihre Augen zusammen und sieht ihn durch ihre Wimpern an.
„Denk laut“, sagt sie wieder und lässt ihren Blick forschend über sein Gesicht gleiten.
„Hm?“, seine Augenbrauen gehen fragend in die Höhe.
An seinen Augen, weich und irgendwie traurig, sieht sie, dass er zurückkommt.
Sich von seinen Gedanken losreißt und sie wieder wahr nimmt.
Ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf ihren Gesichtszügen aus, sie entspannt sich wieder, legt ihren Kopf in seinen Schoß und schließt die Augen.
„Es könnte sein...“, seufzt sie leise. „Es könnte sein...“
„Ja“, sagt er. „Es könnte sein...“
Aus der Ferne weht leise das Echo eines aufglucksenden Kinderlachens zu ihnen rüber.

 

Hallo immerfernweh,

du fängst die Stimmung dieses Sommertages sehr schön ein. Auch deine Art zu schreiben finde ich gelungen...

Allerdings lässt der Text mich etwas ratlos zurück. Ich erkenne keine Handlung darin, sondern nur ein Mädchen und einen Jungen, die an einem Sommertag in einem Wald Picknick machen...
Vielleicht bin ich für so kurze Texte auch nicht genügen sensibilisiert...

LG
Bella

 

Wichtige Regel beim Kommentieren von Geschichten, Bella: Nie dem Denkmuster "Des Kaisers neue Kleider" erliegen, sprich: nie automatisch davon ausgehen, dass nur du zu blöd bist, einen nicht ersichtlichen Sinn zu erkennen.

Deine Kritik ist völlig berechtigt. Das ist keine Geschichte. Die eloquent und plastisch eingefangene Stimmung rettet nicht darüber hinweg, dass "Denk laut" nur eine Szene ist, die in einem ausführlicheren Zusammenhang sicher gut käme, für sich allein aber herausgerissen und losgelöst ist. So verführerisch es scheinen mag, die eigene kg-Geschichtenliste mit Quickies aufzufüllen - das ist Tändelei, die letztendlich dem Standing als Autor nicht nützlich ist. In diesem Sinne - Thema verfehlt!

Chica

 

Hallo Bella, hallo Chica...
hart...trifft hart...*grins*
Aber wisst ihr, Leute, nicht alles im Leben MUSS zwingend eine bestimmte Form haben oder einen bestimmten Sinn erfüllen.
Manchmal heißen Glücksmomente Glücksmomente, weil sie Momente sind, keine in sich abgeschlossenen Handlungen.
Und manchmal ergeben die momentan gefühlten Stimmungen auch eine Geschichte.
Manchmal auch nicht.
Jeder ist frei, sich seinen Teil dazu zu denken.
Und, nicht TROTZDEM!, : danke fürs Lesen!
Nata

 

Hallo Immerfernweh,

ich gebe dir recht: Es gibt Glücksmomente, die man aufschreiben möchte, auch wenn sich an und für sich keinen Sinn ergeben.

Nur sind sie dann für den unbeteiligten Leser nicht interessant, weil man den Glücksmoment so nicht nachvollziehen kann!
Das dein beschriebener Glücksmoment für sich gesehen gut ist, stelle ich gar nicht in Frage... aber nach dem Lesen fragt man sich halt: "Und?"

LG
Bella

 

Hallo Bella,
du hast Recht.
Man kann sich nach dem Lesen schon fragen : Und?
Ich werde darüber nachdenken.
Danke für die näheren Ausführungen deiner Kritik-Punkte, wie gesagt, ich werde nachdenken.
Nata

 

Hallo Kristin,
auch dir : danke fürs Aufmerksam-Machen.
Ich werde berichtigen und wie schon bei Bella: darüber nachdenken.
Nata

 

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