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Der Altruist

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26.10.2006
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Der Altruist

Der Altruist

Er war in seiner Familie, seinem Freundeskreis und auf seinem Arbeitsplatz sehr beliebt und hoch geschätzt. Es lag wohl an seiner Eigenschaft sich selbstlos und uneigennützig für seine Mitmenschen einzusetzen und sie zu unterstützen. Dies tat er gern, dies machte ihn glücklich, dies war seine Überzeugung. Er wollte dem alltäglichen, egoistischen Geist seiner Umgebung Paroli bieten. Sein Credo lautete: Diene der Gemeinschaft, dann dienst du auch dir selbst. Er sorgte sich um die Probleme anderer mehr als um seine eigenen. Pathetisch und zufrieden wollte er jeden Tag nutzen um seine Überzeugung den anderen Menschen näher zu bringen und der Gemeinschaft zu dienen. Dies funktionierte auch anfänglich. Es lebte sich leichter für seine Umgebung, aber auch leichter für ihn. Denn auch er wurde von den Leuten, denen er geholfen hat, unterstützt und auch die Leute untereinander unterstützten sich. Es herrschte eine friedliche Harmonie und solidarische Atmosphäre in seiner Familie, in seinem Freundeskreis und auf seinem Arbeitsplatz. Alle waren überzeugt von seinem Credo: Diene der Gemeinschaft, dann dienst du auch dir selbst.

Diese Harmonie änderte sich aber allmählich. Schnell bemerkten die Leute, wie einfach es war sich an der Hilfsbereitschaft und der Selbstaufopferung anderer zu bereichern. Sie nahmen die Hilfe anderer eigennützig an und ließen sich ungeliebte Arbeiten von anderen erledigen. Diese Entwicklung setzte zuerst auf seinem Arbeitsplatz ein.
Niemand hatte mehr ein Anreiz selbst etwas zu leisten, solange die Möglichkeit bestand, dass andere ihnen diese Last abnehmen würden. Am Ende verlangten alle, dass ihnen geholfen werden soll, aber sie selbst wollten nicht mehr helfen. Faulheit und Bequemlichkeit setzten sich über die solidarische Atmosphäre auf seinem Arbeitsplatz.
Dies breitete sich wie ein Fegefeuer auf sein Freundeskreis und schließlich sogar auf seine Familie aus. Niemand wollte mehr etwas von alleine leisten, vielleicht auch aus Angst, dass andere davon ,ohne etwas dafür getan zu haben, profitieren könnten.
Er war nun der den alle ausnutzen wollten und war über diesen Egoismus, der unter dem Deckmantel der Solidarität getarnt war, tief bestürzt und unglücklich. Es war wohl eine Determination, lag in der Natur der Sache, dass Menschen erst an sich denken und dann an die Gemeinschaft und sah ein, dass eine altruistische Gesellschaft nur in der Theorie funktioniert, nicht aber in der Praxis.
Am Ende war er nun einer von vielen Egoisten.

„Wenn du der Gemeinschaft dienst, dienst du dann auch dir selbst?“

 

Hi Pecunia,
eine traurige Geschichte über die traurige Realität der Menschheit...
Aber wie ich finde leider nicht all zu spannend, da mir nach dem Nachsatz der Überschrift sofort klar war, wie sie enden würde.
Aber das Thema finde ich gut! Vielleicht lässt es sich einrichten, die Geschichte etwas undurchschaubarer zu gestalten.
liebs grüßle
Miss Munnypenny

 

Hi miss munnypenny,

Ja, ist mir auch aufgefallen. Vielleicht ist es konstruktiver den ersten Satz ganz unten als abschließende rhetorische Frage zu setzten. Werde es ändern.
Ist vielleicht nicht sehr spannend geschrieben, drückt aber auch ein bißchen, wie du schon sagtest, sie traurige Realität wieder, die man nicht beschönigen sollte.

 

Hallo Pecunia

Das Positive vorweg: Solider Stil, flüssig lesbar und nur selten ein paar Holprigkeiten. Grundvorraussetzungen für eine brauchbare Geschichte somit erfüllt.
Jetzt das Negative: Wo ist die Geschichte? :confused: Das hier ist allerhöchstens der Ausschnitt einer Erzählung.
Du willst die schwierige Stellung eines idealistisch-altruistisch eingestellten Menschen in einer egoistischen Gesellschaft zeigen. Ok, das ist ne Idee und etwas, das viele Möglichkeiten für einen Ich-Erzähler bietet. Was ich meine ist: Um eine richtige Geschichte draus zu machen, solltest du nicht nach dem Vortrag-Prinzip an die Sache rangehen ("das ist so, jenes so, und deshalb ist es ein Problem"), sondern den Leser indirekt darauf stoßen. Schilder doch konkrete Situationen des Prots auf seiner Arbeitsstelle, so dass der Leser mitfühlen und dadurch auch besser nachvollziehen kann. Das macht die eigentliche Kunst des Geschichtenschreibens aus.

Vielleicht noch was zum Inhalt: Hab ich ein bisschen ein Problem mit, die Story vom armen Altruisten, der von der bösen Egoisten-Gesellschaft ausgenutzt und schlussendlich desillusioniert wird find ich persönlich ein bisschen zu platt und undifferenziert. Ist prinzipiell ein Thema aus dem man viel machen kann (allerdings eher unter Gesellschaft), aber dann würd ich mich ausführlicher damit auseinandersetzen.
z.B.: Existiert Altruismus überhaupt? Oder ist er stets nur Fehlinterpretation, eigentlich egoistischen Verhaltens? (kann man gesellschaftlich, wie auch evolutionsbiologisch betrachten. siehe: "Dawkins - das egoistische Gen" etc.)
Inwiefern sind Menschen zu Altruismus erziebar? Lassen sich genetische Schranken durch gesellschaftliche Modelle überwinden bzw. allgemeinnützlich biegen? Ist Altruismus überhaupt zu erstreben, welche Folgen würden sich daraus ergeben? etc. etc. um nur ein paar Anregungen zu nennen. Nicht das wir uns falschverstehen, ich hab nicht den Anspruch, dass eine Geschichte gleichzeitig zu einer wisseschaftlichen Abhandlung wird (und ein paar Sachen schneidest du ja auch an); Ich will nur zeigen das das Thema so komplex ist, das man noch mehr aus der, grundsätzlich guten, Idee herausholen kann.

Also, nicht entmutigen lassen und einfach mal versuchen eine andere Perspektive für die Geschichte zu wählen.

Gruß;Skalde.

 

Hi Skalde,

danke für deine konstruktive Kritik! Hast mir viele Inspirationen gegeben und mich motiviert, die Geschichte unter diesen Aspekten nochmals zu schreiben. Vielleicht kann ich sie schon am Wochenende wieder einstellen.

Gruß Pecunia

 

ein bisschen zu platt und undifferenziert.

So seh ich das auch. Ich finde es nicht spannend, nirgends überraschend und ohne sprachliche Höhepunkte versehen.

Der erste Absatz ist für mich theoretisch nur ein Satz: Diene der Gemeinschaft, dann dienst du auch dir selbst. Also den sozusagen. Du wiederholst dich da so oft. Das hätte man stark kürzen können.

Überzeugung und unterstützen kommen mindestens 3x im ersten Absatz vor.

Aber mich stören nicht nur die Wiederholungen, sondern auch dieses langweilige Thema des Textes. Das ist doch den Meisten klar, dass es so ist. Normalerweise ist das ein Satz: Dienst du für andere, nutzen sie dich aus. Oder so.

Wie Skalde schon meinte, man könnte sehr viel mehr einfließen lassen.

Soll jetzt nicht böse klingen alles, ich wollte nur kritisieren, falls das jetzt nicht rüberkam...

Aber du stellst sie ja neu rein...da bin ich gespannt drauf...bis dahin!

 

Hi Nachtregen,

danke für deine berechtigte Kritik. War etwas überheblich mit der Geschichte, hab sie in einer halben Stunde schnell geschrieben und mir hat die Story gut gefallen, aber wie andere schon gesagt haben, fehlt die Geschichte und das ist doch eine ganze Menge :D . Sitze aber schon mit Freude an der Umgestaltung und hoffe ich kann sie hier bald veröffentlichen.

Gruß Pecunia

 

Hallo Pecunia,

würde ich diesen Text beurteilen, wäre es hochgeradig unfair, denn ich habe unter dem Titel etwas völlig anderes erwartet, nämlich eine Auseinandersetzung darüber, wie jemand zu einem Altruisten wird, welchen Gewinn der trotzdem daraus zieht, vielleicht sogar gerade aus der Ausbeutung, die ihm widerfährt.
Das liegt vielleicht daran, dass die "Altruisten", die ich kenne in dem meisten Fällen eher verkappte Egoisten sind, die mit ihrem Altruismus unter Druck setzen und schlechtes Gewissen aufbauen.
Insofern ging deine Schilderung an meinen Erwartungen, für die du nichts kannst, vorbei.
Die Frage, ob eine Welt voller Altruisten besser wäre, ist natürlich interessant, ich könnte mir auch in Szenario vorstellen, im dem sich lauter Altruisten plötzlich darüber streiten, wer wem Hilfe leisten darf, sich benachteiligt fühlen, wenn sie nicht an der Reihe sind.
Du merkst, für mich ist der Begriff in einer Weise besetzt, die in deiner Geschichte nicht vorkommt. Das zu kritisieren, wäre natürlich unfair.

Technisch fällt mir auf, dass du sehr viele Kommas ausgelassen hast. Desweiteren wurde hier die narrative Erzählweise erwähnt. Die kann für diesen Text aber nicht anders sein. Sicher wäre es möglich, im einzelnen an seinen Stationen einen Altruisten in ener Geschichte zu charakterisieren, das war ja aber nicht der Anspruch deines Textes. Der lag ja eher in der allgemeinen Auseinandersetzung über den Egoismus der Welt.

Lieben Gruß, sim

 

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