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Der böse Niemand

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19.03.2003
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Der böse Niemand

Der böse Niemand

Es sind immer die Irrlichter, die Jonna sieht, wenn sie die Augen schließt. Nie wird es dunkel um sie. Sie wünscht sich nur die Schwärze der Nacht zu sehen, aber der Sternenstaub des Universums prickelt auf ihrer Netzhaut. Explodiert unter ihren geschlossenen Lidern als ein Feuerwerk. Sie sieht wie die Elemente aufeinander zurasen, und miteinander verschmelzen. Sieht kaltes Feuer, eins das verzehrt, aber nicht wärmt. Blau ist seine Flamme.

„Herzlich Willkommen, Jonna“, sagt Herr Reich.
Er spricht auch im Namen der Kollegen, die Jonna`s Hand schütteln, als sei es kein Körperteil, sondern der Hebel eines einarmigen Banditen.
„Danke, meine Herren“, antwortet Jonna. Sie ist ein wenig verwirrt. Hat keine Ahnung, warum diese Männer in einem Halbkreis um sie herumstehen. Vorsichtig rollt sie mit den Augen, um ihre Umgebung zu scannen.

Offenbar befinde ich mich in einem abgeschlossenen Raum.

„Das müssen wir bei einem Gläschen Sekt feiern“, freut sich Herr Reich, winkt einem jungen Mann zu, der zuvor eine grüne Flasche in Kopfhöhe geschwenkt hat.
Jonna erschrickt, als er die Flasche mit einem lauten Knall öffnet.

Dieser Raum ist mit Luft gefüllt.

Aufmerksam betrachtet sie den Mann, der vor ihr steht und den anderen jeweils ein Glas überreicht. Sie spürt seine Wärmestrahlung und sie sieht wie er Luft durch zwei winzige Öffnungen im Gesicht zieht und wieder ausstößt. Sie fasst an ihr Gesicht, fühlt mit den Fingern ebensolche Löcher.

Sie atmen. Ich nicht.

„Auf Jonna!“, prosten die Männer sich zu. Trinken, sehen dabei auf Jonna, die abseits steht.

Jonna, studiert derweilen die Bilder, die an der Wand hängen. Eins zeigt einen blauen Planeten. Darunter eine Inschrift: Erde. Wir haben nur die eine. Bewahrt sie euren Kindern.

Erde?

Jonna hört den Männern zu. Wenn jedes Wort stimmt, was sie sagen, ist sie eine Maschine. Sie kann es Ihnen nicht verdenken, denn sie glauben, sie erschaffen zu haben. Jonna hat schon mehr unwahrscheinlichere Dinge, als diese Herren hier wissen, erfahren. Aber das ist nicht der Punkt, um den es Jonna geht. Sie überprüft kurz ihre Speicherkapazitäten.
Der Punkt, um den es geht, ist: Sie hat ein Bewusstsein.

„Verdammt, Süße komm!“
„Ich mag das nicht.“
„Komm meine Kleine!“
„Es... du.. lass mich los!“
„Schätzchen, ich hab dich doch lieb.“

„Ich bin erleichtert, dass unser Projekt so erfolgreich verlaufen ist“, raunt Herr Reich seinem Sitznachbarn zu.
Die Männer sitzen im großen Plenarsaal.
„Ja“, antwortet dieser. „Zunächst hat es so ausgesehen, als würde unser Land wirtschaftlich komplett zusammenbrechen.“
„Unsere Entwicklung ist der Durchbruch!“ Herr Reich reibt sich die Hände.„Sogar an die Folgekosten haben wir gedacht. Die HIV- Vorsorgeuntersuchungen entfallen gänzlich. Die Wunden im After- und Gentialbereich verheilen durch ein Fehldiagnoseprogramm, das der Roboter selbständig einleiten kann.“
„Meinen Sie, dass wir auf Widerstand in der Bevölkerung treffen?“, fragt sein Sitznachbar besorgt. Er ist noch nicht lange im Geschäft.
„Keine Akzeptanz? Sie scherzen.“
„Ich meine bloß.“
Herr Reich ist verärgert. „Was wollen Sie andeuten?“
Der junge Mann schüttelt seinen Kopf. Er ist ein Reaktionär, sammelt seinen Mut zusammen, sagt: „Es ist so... menschenunwürdig.“
„Junger Mann“, antwortet Herr Reich. „Bei allem Respekt vor ihrer Moral. Glauben Sie, wir hätten das Problem der Massenarbeitslosigkeit in den Griff bekommen, wenn wir nach der Menschenwürde gefragt hätten? Graue Märkte zu liberalisieren und die Chancen daraus zu nutzen ist nur ein Geschäft.
Selbst Entwicklungsländer wie Indonesien haben uns vorgemacht, wie man aus wirtschaftlicher Not eine Tugend machen kann.“

„Indem man die eigenen Kinder verkauft? Es gibt doch Verhütungsmittel!“
Der junge Mann verzieht sein Gesicht. In seine Stimme mischt sich Abscheu. Reich zuckt mit den Schultern.

„Die haben wir auch eingesetzt, aber nur um den Markt vor unliebsamer Konkurrenz zu schützen. Ich garantiere Ihnen: Unsere Ware ist gefühlsecht. Selbst Skeptiker wie Sie...“
„Wie das?“, unterbricht ihn der junge Mann.
Reich bleckt seine Zähne. Ein wohliger Schauer durchrieselt ihn, als er sich an den knabenhaften Körper erinnert. So zierlich, schmächtig und...schwach.
„Wir übertragen auf menschengetreu nachgebildete Maschinen autentische kindliche Erfahrungsmuster und Verhaltensweisen.“

„Vielleicht haben Sie Recht“, flüstert der junge Mann nun etwas bleich geworden. Reich hört ihm nicht mehr zu. In seinem Bewusstsein ist er ein Gewinner. Er war groß. Mächtig. Für Zweifel hat er keine Zeit. Es sind Roboter. Sie haben kein Gesicht. Ohne Gesicht existiert niemand.

Jonna fühlt, wie ihr schlecht wird. Sie wünschte, es würde endlich dunkel werden, aber das Wesen vor ihr bleibt unerbittlich. Sie fühlt, wie etwas in ihr explodiert, sieht wie ein Gesicht auf sie zurast.
Es ist Niemand.

 

Nun denn, Goldenen Dame.
Gut gemacht. In der kürze liegt die Würze, hm?
Leider deutest du viel an ohne es wirklich zu erzählen. Das ist selbst mir zu kurz angerissen und ich bin sonst auch keine Freundin langer ausführungen.
Als Fragment macht es mir Lust/hoffnung auf eine sehr gute Geschichte.
Als Geschichte ist es mir zu oberflächlich und unbefriedigend.
Gruß
Devika

 

Hi Devika,
was denn nun?

Gut gemacht. In der kürze liegt die Würze, hm?
Als Fragment macht es mir Lust/hoffnung auf eine sehr gute Geschichte.
Als Geschichte ist es mir zu oberflächlich und unbefriedigend.

Ich möchte nicht ausholen müssen, was eine KG ist, aber ich bin überzeugt, meine Geschichte ist kein Fragment. Einstieg, Handlung, Konflikt, offenes Ende alles ist da.
Wie man alles nun in Worte kleidet ist eine Frage des Stils.

Liebe Grüße
Goldene Dame

 

Ja was nun. Ich schrieb doch, ich fands gut. Aber es steckt so viel Potential drinn, du deutest es an, ohne auch nur einen Punkt auszuführen. Hättest du das getan, hätte ich viellicht sehr gut geschrieben. Was genau hat zB Indonesien gemacht? Und was ist das neue an Jonna? Wie können KI Arbeitslosigkeit lösen und Menschen(un)würde beeinflussen?
Nur mal als best of meiner Fragen. oder ich bin komplett zu blöd das zu verstehen?

Überdies ist da ja nur meine persönliche subjektive Meinung.

 
Zuletzt bearbeitet:

Goldene Dame

Hochgradig interessant dein Text.
Nur mal so als Frage: Habe ich das richtige verstanden? Die Männer (Firmenleitung eines Konzerns) haben einen Kinderroboter produziert, der später als Sexsklave verkauft oder zumindest so genutzt wird?

„ Komm Süße!“
„Ich krieg keine Luft.“
„Schätzchen, hab mich lieb.“
„ Bitte nicht!“* <----- Stern zu viel!!!
...
Jonna fühlt, wie ihr schlecht wird. Sie wünschte, es würde endlich dunkel werden, aber der Mann vor ihr bleibt unerbittlich. Sie fühlt, wie etwas in ihr explodiert, sieht wie sein Gesicht auf sie zurast. Fühlt den Schmerz.

Strukturell find ich den Text sehr gelungen. Die Handlung wird fast nur von den fremden Männern betrieben, während Jonna anfangs nur beobachtet und mit ihren etwas weltfremden Feststellungen einen interessanten Kontrapunkt zum freudigen Feiern der anderen darstellt.
Irgendwo in der Mitte gibt es dann einen zeitlichen Sprung. Ein kursives Gespräch/Handlungsfetzen wird nun gegen Jonnas Gedanken ausgetauscht, was den Effekt der Gegendarstellung noch vrestärkt.

Wie gesagt, insgesamt eine unheimlich interessante Komposition :thumbsup:

Schwächen sehe ich eher in der inhaltlichen Umsetzung. Einige Äußerungen und Gedanken scheinen mir unlogisch oder sogar unverständlich.
Ich liste es dir mal auf:

„Danke, meine Herren“, antwortet Jonna
Beim ersten Mal Lesen fällt's nicht weiter auf. Aber mit mehr Vorwissen, frage ich mich jetzt, ob diese Antwort vielleicht ein Standardkommentar des Roboters ist. Aber warum wundert dann Jonna sich nicht übersich selbst?

Dieser Raum ist mit Luft gefüllt.
Seltsame Festellung. Klingt sehr weltfremd, obwohl Jonna schon umfangreiches Wissen besitzt. (->Jonna hat schon mehr unwahrscheinlichere Dinge, als diese Herren hier wussten, erfahren Da ist übrigens ein Tempusfehler drin : wissen)

und sie sieht wie er Luft durch zwei winzige Öffnungen im Gesicht zieht und wieder ausstößt. Sie fasst an ihr Gesicht, fühlt mit den Fingern ebensolche Löcher.
Sie atmen.
Dito

Wir haben nur die eine. Bewahrt sie euren Kindern
Herrlich zynisch :thumbsup:

Der Punkt, um den es geht, ist. Sie hat ein Bewusstsein.
Doppelpunkt hinter "ist" würde ich vorschlagen


Leider bleibt die Pointe (wenn ich mit meiner oberen Idee recht habe) etwas in den vagen Andeutungen versteckt. Vielleicht kannst du sie noch ein kleines bisschen herauskitzeln.


Grüße
Hagen

PS: Mir ist gerade nachträglich noch mal der Titel aufgefallen und hat mich die Erkenntnis dann von hinten rum durchs Auge getroffen. Hatte wohl doch recht mit meiner obrigen Vermutung :D

 

Hallo Hagen,
Deine Vermutung ist richtig. Tatsächlich haben es ein paar Wirtschaftsbonzen, mit Einfluß in der Politik, geschafft, dem Land zum Aufschwung zu verhelfen, indem man Kindesroboter mit echten Gefühlen entwickelt hat und diese an...verkauft werden.
Ich freue mich, wenn du den Zynismus gesehen hast.

Schwächen sehe ich eher in der inhaltlichen Umsetzung. Einige Äußerungen und Gedanken scheinen mir unlogisch oder sogar unverständlich
.

Die Geschichte beginnt praktisch mit Jonnas Geburt(stag). Sie wird angestellt und stellt fest, dass sie ein Roboter sein muss, obwohl sie menschliche Gefühle hat.

Ich werde den Text noch ein Mal in dieser Hinsicht überarbeiten und dabei dann die Fehler ausmerzen.

Danke

GD

 

Hallo goldene Dame,

zunächst einmal zum Titel. Ich mag Wortspiele, in denen durch einen Klammerbegriff ein zusätzlicher Sinn assoziiert wird, allerdings dann nicht über die Ersetzung, sondern lediglich über den Zusatz.
So empfinde ich persönlich den Titel als zu sehr um Originalität bemüht.
In der Geschichte bleibst du unklar. Hagen interpretiert der der Tamagotschis in Kindergestalt sexuell. Mir hingegen erschienen die Gedanken in dieser Richtung eher als Flashback der kindlichen Erinnerungen, die in den Roboter implementiert sind. Jonna trägt die Erinnerungen eines Kinds mit Missbrauchserfahrung in sich.

Für eine Penetration in ihrem "neuen Leben" als "Dolce Vita" fehlen mir die Hinweise. Es gibt sicherlich Materialien, die das möglich machen, vor allem in der Zukunft, ist ja Science Fiction.

Gut finde ich die teilweise ironischen Drehungen des Vokabulars, wie etwa "Reaktionär".

Mir persönlich ist dieser Text auch zu verdichtet. Aber das ist ja eher Geschmacksache.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Goldene Dame,
mit der ersten Version deiner Geschichte konnte ich so wenig anfangen, dass ich sie zwar gelesen, aber nichts dazu gepostet habe.

Umso begeisterter war ich von deiner Überarbeitung, die sehr viel Licht in den Text bringt, ohne ihn in seinen Grundzügen zu verändern.

Du bringst dem Leser immer noch sehr viele Dinge auf einmal (manche würden da schon behaupten, der Text sei überfüllt) aber dennoch gibst du ihm auch die Möglichkeit alles was da geschrieben steht zu verstehen.

Die Gefühle von Jonna fand ich übrigens sehr gut dargestellt! Und das beißend ironische Kommentar:

Erde. Wir haben nur die eine. Bewahrt sie euren Kindern.
finde ich überaus passend!

glg Hunter

 

Hallo sim,
Mag sein, dass die Überschrift zu gewollt richtungsweisend ist.

Im übrigen hast du, wie auch Hagen, beide habt ihr richtig gelegen. Jonna ist eine Sexmaschine, die produziert wird. Das Besondere an Jonna ist: Sie ist gefühlsecht.
Innen wie außen.

Die Ironie, der Zynismus ist offenbar zwischen den Zeilen doch deutlich geworden, auch wenn ich vielleicht deiner Meinung nach unklar bleibe.
Ich sehe es nicht so als unklar an, denn wenn Kinder in Indonesien aus wirtschaftlichen Nöten heraus von Eltern verkauft werden und die Industrienation meiner Geschichte in ihrer Wirtschaftskrise dieses innovativ als Geschäftsidee verwendet und entsprechend Roboter fertigt, um eine gewisse Kundschaft zu bedienen bin ich meiner Meinung nach deutlich genug gewesen.

Für eine Penetration in ihrem "neuen Leben" als "Dolce Vita" fehlen mir die Hinweise. Es gibt sicherlich Materialien, die das möglich machen, vor allem in der Zukunft, ist ja Science Fiction.
Es ging mir auch nicht darum, bildlich darzustellen, wie letztendlich die Maschine vergewaltigt wird. Mir ging es darum aufzuzeigen, dass die Männer in ihren Stolz über Jonnas Perfektion übersehen, dass sie nicht nur eine Maschine geschaffen haben, sondern auch ein künstliches Leben, das genauso ein Anrecht hat, nicht missbraucht zu werden, wie wirkliche Kinder.

Aber man könnte die Penetration über die Werbung mit einbringen ;)

Hallo Hunter

Du bringst dem Leser immer noch sehr viele Dinge auf einmal (manche würden da schon behaupten, der Text sei überfüllt) aber dennoch gibst du ihm auch die Möglichkeit alles was da geschrieben steht zu verstehen.
Ja, es sind viele Dinge, die ich hier unterbringe und ich freue mich, wenn es dann doch auch ankommt.

Die Ironie wollte es, das zwischen den Zeilen noch mehr steht, als ich geschrieben habe. ;)

Danke


Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

ein SF von Dir? Da muss ich doch gleich mal schauen!

Deine Geschichte hat mir gut gefallen, ist der Beweis, dass der `alte´ Roboterplot noch lebendige Geschichten hergeben kann. Wie wird diese Lebendigkeit erzielt? Der Hauptmechanismus ist, dass der Leser (von einer erst einmal unverständlichen Ausgangsszene startend) langsam Informationen erhält, analog zu der Erfahrung der Welt, wie sie der Roboter erlebt. Roboter und Menschen gewinnen im Verlauf der Geschichte an Kontur, schließlich wird ihr Handeln und Fühlen plausibel.
Eine Sache habe ich noch: Es kann ja eigentlich nicht in dem Interesse der `Schöpfer´ sein, wenn das Psyche spendende Kind Mißbrauchserfahrungen hat. Deshalb würde dies für die Kundschaft sicher getestet werden.


„Herzlich Willkommen, Jonna“, sagt Herr Reich.
Spricht auch im Namen der Kollegen, die Jonna`s Hand schütteln, als sei es kein Körperteil, sondern der Hebel eines einarmigen Banditen.

Schön beobachtet, das gibt´s wirklich. Der Flüssigkeit halber finde ich: Herr Reich. Er spricht ... günstiger.

LG,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

ein SF von Dir? Da muss ich doch gleich mal schauen!
Mein dritter Versuch*HÜSTEL*

Natürlich freue ich mich, wenn ich dir den alten Roboterplot noch ein Mal als lebendig verkaufen kann. :D

Ich habe schon bemerkt, das wirklich Neues in SF kaum noch möglich ist.
Daher habe ich mich, wie du schon an anderer Stelle treffend bemerkt hast, mich in die Rolle der Beobachterin versetzt und meine Antennen ausgefahren. Die Schnittechnik entpricht der Wahrnehmung der Erfahrungswelt des Roboters. Das hast du richtig gesehen.

Es kann ja eigentlich nicht in dem Interesse der `Schöpfer´ sein, wenn das Psyche spendende Kind Mißbrauchserfahrungen hat. Deshalb würde dies für die Kundschaft sicher getestet werden.
Im Sinne der Schöpfer ist es ein Angebot zu offerieren. Außerdem haben Kinder Missbrauchserfahrungen schon in dem Moment, indem der Missbrauch stattfindet. Ob Jonna, als Roboter die Erfahrungen bei ihrem ersten Mal sammelt, oder schon Erinnerungen in sich trägt ist daher unerheblich für ihr weiteres Erleben. Zum Textverständnis soll es jedoch ein Schlüsselerlebnis sein.

Lieben Gruß
Goldene Dame :)

 

Ich gönne meiner Geschichte mal einen Bumpingbeitrag, da ich sie überarbeitet habe. ;

@sim
Gefällt dir dieser Titel besser?
Gruß
Goldene Dame

 

Hi Goldene Dame,

stilistisch sehr ansprechend.
Aber leider etwas unlogisch: wenn es ein Roboter ist, wieso hat er dann menschliche Gefuehle? Das ist doch vollkommen ueberfluessig und eher unwahrscheinlich.

Proxi

 

Hi Proxi,

Unlogisch? Weißt du warum Erwachsene sich an Kinder vergehen? Ich habe es jetzt im Text hoffentlich deutlicher gemacht. Danke.

Goldene Dame

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Goldene Dame!

Deine Geschichte ist sehr bewegend geschrieben. Man spürt als Erstleser, dass du eine Menge Arbeit hineingesteckt hast.
Ich fühle mich stark an die Gesellschaftsgeschichte "Kinderficker" erinnert. Dort wird auch anhand des Motivs "Kindesmissbrauch" thematisiert, wie moralische Werte bedeutungslos werden, sobald das Böse allgemein akzeptiert ist.

Ein paar kleine Fehler habe ich aber schon noch gefunden. ;)

Kollegen, die Jonna`s Hand schütteln,

Komisch, wie der Angelsächsische Genitiv sich im Deutschen eingebürgert hat. :confused: Erst auf allen Werbeschildern, jetzt auch noch auf kg.de. :sad:

Der Punkt, um den es geht, ist: Sie hat ein Bewusstsein.

Hier würde ich anfügen: Und Erinnerungen. Und Gefühle.

„Zunächst hat es so ausgesehen, als würde unser Land wirtschaftlich komplett zusammenbrechen.“
„Unsere Entwicklung ist der Durchbruch!“

Eine Volkswirtschaft wird wieder angekurbelt, nur durch den Verkauf von Sexrobotern? Das wirkt nicht sehr plausibel. Da müsste die Firma schon einen beträchtlichen Teil des Volkseinkommens nur mit diesen Robotern bestreiten.

Er ist ein Reaktionär, sammelt seinen Mut zusammen, sagt:

Die Satzteile sollten nicht durch ein Komma getrennt sein, sondern zwei eigenständige Sätze bilden. Der erste Teil benennt einen Ist-Zustand, der zweite eine Handlung. Mir fehlt der unmittelbare Zusammenhang, der ein Komma rechtfertigen würde.

machen kann.“

„Indem man die eigenen Kinder verkauft? Es gibt doch Verhütungsmittel!“
Der junge Mann verzieht sein Gesicht. In seine Stimme mischt sich Abscheu. Reich zuckt mit den Schultern.

„Die haben wir auch eingesetzt,


Wozu die beiden doppelten Absätze?

Ein wohliger Schauer durchrieselt ihn, als er sich an den knabenhaften Körper erinnert.

Ich dachte, Jonna ist weiblich?

„Wir übertragen auf menschengetreu nachgebildete Maschinen autentische

Authentische. Und der junge Sitznachbar weiß doch, dass die Roboter menschengetreu nachgebildet sind. Ist es plausibel, dass Reich dies noch erwähnt?

„Vielleicht haben Sie Recht“, flüstert der junge Mann nun etwas bleich geworden.

Ist es plausibel, dass er so antwortet, nachdem er erfahren hat, dass die Wahrheit um diese Kinderroboter noch schrecklicher ist, als er bisher annahm?

In seinem Bewusstsein ist er ein Gewinner. Er war groß. Mächtig.

Die Stelle hemmt den Lesefluss, weil verwirrend. Warum die Vergangenheitsform? Erst beim zweiten Lesen wird klar, dass du die Vergewaltigung meinst, wohl auch deshalb, weil Reich in diesem Zusammenhang erst der wirtschaftliche Erfolg und dann sein persönliches Vergnügen zu interessieren scheint. Warum ist ihm seine Macht über ein wehrloses Wesen im Zusammenhang mit der Diskussion so wichtig? Vielleicht solltest du dies streichen oder zu der Stelle verschieben, wo er den wohligen Schauer spürt.

Es ist Niemand.

Was meinst du damit?

Aber abgesehen von all dem: Tolle Story! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie,

Die Story hat dir gefallen? Wunderbar. :)
Das angelsächsische Genitiv ist peinlich. ;)
Deine anderen kritischen Anmerkungen möchte ich noch in Ruhe überdenken. Im Moment habe ich den Kopf nicht frei.

Zitat:
Es ist Niemand.

Was meinst du damit?


Dieser Satz bezieht sich auf den Titel und diesen Satz hier:
Er war groß. Mächtig. Für Zweifel hat er keine Zeit. Es sind Roboter. Sie haben kein Gesicht. Ohne Gesicht existiert niemand.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Das ist mir schon klar, aber wo ist die logische Verbindung? Der "böse Niemand" hat ja schließlich ein Gesicht, nur die Roboter - in den Augen der Menschen - nicht.
Oder ist "Gesicht" hier eine Metapher für Persönlichkeit?

 

Das ist mir schon klar, aber wo ist die logische Verbindung?

eine eindeutige logisch rationale Verbindung kann ich dir nicht liefern, weil ich Symbole verwende.

 

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