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Der dreizähnige Vampir

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25.08.2004
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Der dreizähnige Vampir

"Du kennst ihn nicht? Aber jeder kennt den schrecklichen dreizähnigen Vampir!"
Todd riss seine Arme hoch und verzerrte sein Gesicht zu einer Grimasse. Das Licht der Taschenlampe warf vielfältige Schatten auf ihn und liess den Teenager bedrohlich wirken. Lauernd sah er seinen kleinen Bruder an.
Freddy schob sich ängstlich ein Stück weiter in die Ecke des kleinen Zelts zurück. Dann fiel ihm auf, dass Todds Geschichten oft arg unwahrscheinlich klangen. Wenn Vater eine Gruselgeschichte erzählte, geschah das immer ohne irgendwelche Übertreibungen.
"Drei Zähne? Aber Vampire haben doch nur zwei Zähne, um den Menschen das Blut auszusaugen. Warum hat dieser denn drei?"
Auf diese Frage hatte Todd nur gewartet. Er grinste böse und kroch ein Stück auf seinen Bruder zu.
"Zwei Zähne bohrt er in den Hals seines Opfers. Das ist schon richtig. Aber der dritte Zahn wächst ihm ja nicht aus dem Mund, sondern..."
Todd legte eine Pause ein um die Spannung zu steigern und um seine Geschichte im Geiste fortzusetzen.
"Der dritte Zahn wächst aus seinem Kopf. Wie ein Teufelshorn, nur mitten aus der Stirn!", schrie er und drückte den kleinen Bruder gegen die Zeltplane.
Freddy versuchte sich zu wehren, war aber nicht stark genug um sich aus dem Griff zu lösen. Todds Gesicht war eine Maske des Schreckens und seine Augäpfel traten dabei leicht hervor.
"Und wofür hat der Vampir einen Zahn am Kopf?", presste er mühsam hervor. Immer noch bemüht, sich aus dem Griff zu winden.
Todd aber grinste bitterböse. Seine Stimme klang nun verzerrt und leicht blechern.
"Den dritten Zahn bohrt er in den Kopf seines Opfers! Und saugt ihm damit das Gehirn aus dem Schädel. Bis nichts mehr übrig ist und es nur noch hohl blubbert."
Freddy versuchte immer noch, seinen grossen Bruder abzuwehren. Der aber gefiel sich immer besser in seiner Rolle als Vorführer seiner ersponnenen Fantasie. Er beugte sich über den Bruder und gab schlürfende Geräusche von sich. Dabei rieb er sein leicht stoppeliges Kinn über den Kopf des Kleineren.
"ICH BIN DER DREIZÄHNIGE VAMPIR, WUSSTEST DU DAS NOCH NICHT? UND ICH WILL DICH LEER SAUGEN, BIS AUF DEN LETZTEN TROPFEN! BIS DU WIRST WIE ICH. AUCH EIN VAMPIR!", schrie Todd wie im Wahn. Und merkte dabei nicht, dass Freddy gar nicht sonderlich ängstlich war, sondern sich nur über den Bruder ärgerte.
Freddy schaffte es jetzt, sich dem Griff zu entwinden, während sich Todd schüttelte vor Lachen. Der Kleine riss das Zelt auf und verliess es. Dann drehte er sich nochmal um und rief dem grossen Bruder etwas zu.
"Weisst du was? Das glaube ich dir sogar. Nur jemand mit leergesaugtem Gehirn kann so doof sein wie du!"
Dann war er verschwunden.

 

Hey Nordwind,

ich finde die Geschichte sprachlich gar nicht mal schlecht, jedoch verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Ich meine, das ist ja eigentlich eine ganz altägliche Situation. ;) Im Zelt sitzen und den jüngeren Bruder erschrecken ist ja nun wirklich nichts besonderes. Ich habe die Botschaft jedenfalls nicht verstanden. Vielleicht überarbeitest du das Ende noch mal.
Noch viel Erfolg beim schreiben,
Latur

 

Hi Latur,

jedoch verstehe ich den Sinn dahinter nicht. Ich meine, das ist ja eigentlich eine ganz altägliche Situation.

Darum steht sie ja hier unter "Alltag". :D

Ich habe die Botschaft jedenfalls nicht verstanden.

Kein Wunder, es gibt ja auch keine. Ich habe einfach nur eine alltägliche Situation beschrieben, nichts sonst.
Vielleicht hat der Eine oder Andere trotzdem etwas Spass an dieser Geschichte ohne grösseren Hintersinn... :)

Gruß, Nordwind

 

hello Nordwind,

ja, in der Tat eine kleine Alltagsgeschichte gelebter Bruderliebe. ;-)
Sie wäre angesichts ihrer Kürze vielleicht überzeugender, wenn die Perspektive klarer wäre - also entweder aus Sicht des kleinen oder aus Sicht des großen Bruders erzählt, Du hast ein wenig gemischt.

'Todd riss seine Arme hoch und verzerrte sein Gesicht zu einer Grimasse. Das Licht der Taschenlampe warf vielfältige Schatten auf ihn und liess den Teenager bedrohlich wirken. Lauernd sah er seinen...'

Gibt es Gruselgeschichten 'ohne Übertreibungen'?

'...Er grinste böse...' '...Todd aber grinste bitterböse...'

'...und es nur noch hohl blubbert."Freddy versuchte immer noch...'

Viele Grüße vom gox

 

Hi Nordwind,

mir hat der Happen gefallen.
Wie du sagst - eine ganz alltägliche Situation. Gut verbildlicht. Allerdings finde ich es etwas seltsam, wie schnell der KLeine aus seiner ängstlichen Haltung in eine ärgerliche hinueberwechselt...

gruesslichst
weltensauger

 

Hi Nordwind!

Über diese Sache bin ich gestolpert:

als Vorführer seiner ersponnenen Fantasie
Für mich klingt das irgendwie schief. Geschichten können ersponnen sein, aber die Fantasie selbst?

Die Geschichte an sich ... naja, Alltag eben.:dozey:

Gruß, Plasma

 

Huhu Nordwind!

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Vielleicht sogar gerade deswegen, weil sie keine Moral, keine Botschaft hat. Unter der Rubrik Alltag sollte man nicht zu viel nachdenken müssen finde ich :lol:
Finde es schön, wie du die Situation im Zelt beschrieben hast, auch wenn du das noch etwas ausführlicher hättest machen können. Dann wäre noch deutlicher geworden, wie der kleine Bruder sich fühlt.
Und das Ende finde ich ziemlich gelungen, da musste ich echt über die Schlagfertigkeit des Jungen lachen.

Grüße,
fuzzy

 

Hallo ihr drei.

Nett, dass euch die Geschichte gefallen hat. :)

Allerdings finde ich es etwas seltsam, wie schnell der KLeine aus seiner ängstlichen Haltung in eine ärgerliche hinueberwechselt...

Da ich selber drei Kinder habe: Doch, das ist durchaus im Bereich des Möglichen. Stimmungen können durchaus mal innerhalb von Sekunden umschlagen. Immerhin wird Freddy ja auch noch von seinem Bruder bedrängt und festgehalten. :)

Für mich klingt das irgendwie schief. Geschichten können ersponnen sein, aber die Fantasie selbst?

Tja, ich weiss auch nicht so recht. Aber irgendwie klingt es gut so. :D

Und das Ende finde ich ziemlich gelungen, da musste ich echt über die Schlagfertigkeit des Jungen lachen.

Danke. Mir gefällt es so auch.

Gruß,
Nordwind

 

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