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Der Fleck

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13.09.2006
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Der Fleck

Jede Nacht liege ich mit geöffneten Augen in meinem Bett und höre Schritte im Haus,
die knarrenden Dielen, das ächzende Holz. Ich spüre dass er nach mir sucht, mich wundert nur, dass er mich noch nicht gefunden hat. Dass er im Schlaf meinem Leben noch nicht den Garaus gemacht hat, grenzt an ein Wunder. Es war jetzt der dritte Umzug dieses Jahr, und in jedem Haus in dem ich bis jetzt wohnte, bildete sich dieser eigenartige Fleck an der Küchenwand. Dieser immer größer werdende Fleck. Ein wässriger, milchiger Fleck, so als würde Wasser aus den Wänden heraus in die Küche dringen wollen. Doch diesmal war der Fleck noch größer, noch wässriger und vor allem er roch schlimmer. Er roch nach Schimmel, Verwesung. Der Gestank erfüllte meiner Meinung nach das ganze Haus, aber Freunden die mich ab und zu besuchten fiel er komischerweise überhaupt nicht auf. Weder der Geruch noch der Fleck selbst. Auch die Malerfirma die ich angeheuert hatte befand die betroffene Wand für sauber. Nichtsdestotrotz lies ich die Küche streichen, gab ein Vermögen aus, nur um am nächsten Morgen wieder denselben Fleck an der Wand zu haben. Wieder wurde er größer, färbte die neue Farbe der Wand grau ein, wieder stank er bestialisch. In dieser Nacht schlief ich unruhig, wälzte mich im Bett hin und her. Wurde von Albträumen geplagt.
In meinen Träumen nahm der Fleck die ganze Küchenwand ein, färbte sie grau, pulsierte und sein Geruch brachte mich an den Rand des Wahnsinns. Ich kann Stimmen hören, die scheinbar aus dem Inneren des Flecks nach außen dringen. Flüstern. Er möchte dass ich ihn berühre, aber ich bin mir sicher dass ich das nicht tun sollte. Er wird mich in hineinsaugen, mein Bauchgefühl hat mich noch nie getäuscht.

Ich fühlte mich wie gerädert als ich am nächsten Morgen erwachte und der Geruch der aus der Küche drang, kam mir mehr als bekannt vor. Er raubte mir jeglichen Appetit auf mein Frühstück. Als ich die Schlafzimmertür öffnete, führte mich mein Weg als aller erstes in die Küche. Zuerst hielt ich vor der geschlossenen Tür inne, doch ich verbrannte fast innerlich vor Neugier. Wird er noch da sein, hab ich mir alles nur eingebildet. Langsam öffnete ich die Tür, und betrat den Raum. Der Fleck war immer noch da, größer geworden. Breitete sich zwischen Kühlschrank und den Hängeschränken aus. War grau, wuchs, aber er pulsierte nicht wie in meinem Traum.

Ich entschloss mich eine Baufirma anzurufen, (wie auch schon bei den zwei anderen Häusern). Ich entschied mich jedes mal für eine andere Firma, den jedes Mal lies ich die Wand aufreißen um zu sehen was sich hinter den Wänden verbarg. Nichts, jedes Mal einfach gar nichts. Auch diesmal. Die Bauherren sahen keinen Grund die Wand aufzureißen, denn sie sahen keinen Fleck. Sie konnten den Fleck nicht sehen, der mich jetzt schon in drei Häuser verfolgt hatte. Doch er existierte, an meiner Küchenwand. Die folgende Nacht war schlimmer als die erste. Zuerst hörte ich die Geräusche nur im Traum, doch als ich die Augen aufschlug, stellte ich schweißgebadet fest, dass diese Geräusche real waren. Ein Geräusch als würde sich eine Tapete von der Wand lösen, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. Darauf eine schier endlose, lange Zeit der Stille. Dann Schritte, knarrende Dielen, ein Keuchen. Erfüllt mit panischer Angst, entschied ich mich mein sicheres Bett zu verlassen und der Sache auf den Grund zu gehen. Er war hier. Es war zu eindeutig. Langsam glitt ich unter meiner warmen Bettdecke hervor, ein Messer immer griffbereit unter dem Kopfkissen, immer in der Hoffnung es niemals benutzen zu müssen. Diesmal hatte ich die Hoffnung aufgegeben. Meine rechte Hand umklammerte den hölzernen Griff des Messers, die linke umfasste die Türklinke der Schlafzimmertür. Langsam öffnete ich die Tür meines schützenden Zimmers und verlies schleichend den Raum. Immer noch hörte ich das schwere Atmen, das dumpfe Geräusch fremder Schritte, und das Holz des Parkettbodens, welches unter den Schuhen nachgab. Da sich mein Schlafzimmer im Obergeschoss des Hauses befand, riskierte ich einen Blick vom Treppengeländer aus nach unten, während der Druck, mit dem ich dass Messer umklammerte, die Blutzufuhr meiner Hand abschnitt.

Schritt für Schritt stieg ich die Stufen hinab und hielt inne als ich den Flur erreicht hatte. Nirgends brannte Licht und ich hatte auch nicht vor eines einzuschalten. Wie ein Spion der sich an eine Wand pressen musste, um von seiner Zielperson nicht entdeckt zu werden, schlich ich geradewegs in die Richtung in der sich die Küche befand. Die Tür war geöffnet und bestialischer Gestank drang aus dem Raum. Ich hatte die Tür vor dem zu Bett gehen geschlossen, da war ich mir sicher. Ich setzte einen Fuß so ruhig wie möglich vor den anderen, noch fünf Schritte bis zur Küche, noch vier, noch drei. Dann trat ich in irgendetwas nasses, glitschiges. Ich nahm schnell den letzten Schritt um in der Küche innezuhalten, doch eine lange Atempause war mir nicht gegönnt. Mein Blick fiel auf die Stelle hinter dem Kühlschrank, die vom Mond beschienen wurde. Doch anstatt des Flecks, prangte ein riesiges Loch in der Wand, aus dem ein furchtbarer Geruch drang. Ich spürte dass ich einer Ohnmacht nahe war, doch ich musste bei Bewusstsein bleiben.
In diesem Moment umklammerte ich das Messer mit beiden Händen, als ich mich erhob und mich auf den Fleck zu bewegte. Ich wollte nachsehen, ich wollte ihn berühren, ich wollte mich vergewissern nicht wahnsinnig zu sein. Ich legte das Messer beiseite und mit der einen Hand berührte ich die Öffnung, während ich mir der anderen die Nase zuhielt. Das Loch war real, der Fleck war verschwunden. Ich hätte hineinkriechen können, um der ganzen Sache auf den Grund zu gehen. Allerdings hätte ich mich auch gleich selbst umbringen können.
Als ich meine Hand aus dem Loch schließlich zurückzog, hörte ich dass hinter mir die Tür geöffnet wurde, und das Knarren der Diele vernahm ich jetzt genau hinter mir. Als ich herumfuhr, blickte ich in die Dunkelheit. Dennoch konnte ich in ihr eine Bewegung ausmachen. Das Knarren wurde lauter, der ächzende Atem ebenfalls.
Es bewegte sich auf mich zu, nicht schnell. Ich hätte versuchen können zu fliehen, doch ich blieb wie versteinert an der selben Stelle stehen. Als das Ding das Fenster passierte, durch dass der Mond hindurch fiel, wurde der Gestank schlimmer. Das Geräusch mehrerer, summender Fliegen drang an mein Ohr und dann traf das Licht auf das Wesen das mich verfolgte. Urplötzlich hielt es an der Position inne und mein Blick blieb wie eine Mücke an einem Fliegenfänger hängen. Dieses Etwas war mit grauem, stinkendem Schleim übersät. Alter, flüssiger Zement tropfte von seinen Händen, die Augen von altem Gips bedeckt. An seinen Füßen trug es Schuhe die vollkommen mit Beton überzogen waren. „Endlich“, keuchte das Monster, während etwas glibberige, graue Masse aus seinem Mund hervorgurgelte. Dabei verzog es seine Fratze zu einem widerlichen Grinsen.
Dann setzte es sich wieder in Bewegung und stapfte auf mich zu. Mein Herz versuchte meinen Brustkorb zu durchbrechen. Ich nahm meinen letzten Funken Verstand zusammen und rammte das Messer mit aller Kraft in den Kopf des Monsters. Dickflüssiges, grauschwarzes Blut quoll aus der frischen Wunde hervor.
„Mich nocheinmal töten bringt nichts, Sohn.“
“Vater?“, brachte ich hervor, bevor seine grauen, matschigen Hände meinen Hals erreichten.

 

Nabend The Crow!

Herzlich Willkommen auf KG.de und herzliche Grüße von einem angetrunkenen Fischstäbchen. Kafkaesk genug? ;)

Wie im Vorwort angemerkt bin ich momentan recht angetüdelt, weswegen ich nicht allzuviel Worte - und vielleicht einen fragwürdigen Ruf - verlieren will. Nur so viel: Dein Debüt hat mir ... *nach Wort such* ... ach was soll's ... Es hat mir saugut gefallen. Klassiker! Schöne Atmosphäre. Ich war gut unterhalten.

ABER! Es gibt selbstredend Anregungen, Kritik, Änderungsvorschläge und so weiter - sonst wären wir ja hier nicht in der konstruktivsten Community, die's gibt! Diese jene welche reiche ich aber morgen zu ziviler Stunde und etwas nüchterner nach. Bitte um Verständnis. :D

Eins noch: Der erste Beitrag eines neuen Themas sollte nur die Geschichte beinhalten. Eigene Kommentare bitte in einen zusätzlichen Post packen.

Also: Gerne gelesen. Gute Nacht. Wohlan denn. Ich melde mich wieder. :)

Bis denne!

 

The Crow schrieb unter seine Geschichte:

So hallo Leute und Schreibfreunde. Da ich ganz neu bei euch bin und mich noch nicht so gut auskenne, hoffe ich dass ihr mir den ein oder anderen Anfängerfehler verzeihen werdet. Ich habe gleich mal eine Short-Story von mir gepostet und freue mich auf konstruktive Kritik. Vielen Dank schon mal im Voraus. The Crow

Willkommen auf KG.de.

Wie Fischstaebchen schon bemerkt hat: Zusätzliche Kommentare bitte immer als Extrapost unter die Geschichte setzen, damit der eigentliche Text für sich allein steht.

Ansonsten: Bisschen wirr, oder? :D
Also zumindest das Ende erscheint mir so. Hättest du vorher entsprechende Andeutungen gemacht, okay. So aber kommt es einfach daher, und wirkt deshalb nicht besonders (zumindest bei mir).
Generell mag ich Geschichten, bei denen der Leser nicht weiß, ob der Protagonist sich alles nur einbildet, oder ob da tatsächlich etwas ist. Hier ist die Idee aber irgendwie nicht ausgenutzt.
Deinen Stil finde ich solide, aber nicht herausragend. Er ist gewissermaßen zweckmäßig. Woran du dich aber unbedingt nochmal setzen solltest, ist die Kommasetzung. Da fehlen mindestens hundert Stück.

Naja, klingt jetzt alles ein wenig hart, aber für eine Einstiegsgeschichte hat mir dein kurzer Text schon gefallen. Wie gesagt: Ich mag die Idee, wenn sie auch nicht neu ist.
Nur die Ausarbeitung ist halt nicht rund.

Allzuviele Vorschläge kann ich grad aber auch nicht mehr bringen. Geht auf die drei Uhr zu, und ich bin hundemüde.

Bis dahin.

Cerberus

 

ola gestern Abend noch angetüdelt gewesenes Fischstaebchen :)
(das war jetzt auch kafkaesk, oder?). Wie schon oben erwähnt, isch hab ja noch keine Ahnung wie das hier läuft, deswegen auch der Post unter der Geschichte. Informiert mich bitte weiter, wenn ich irgendetwas falsch machen sollte, denn nur aus Fehlern kann man lernen. Darüber hinaus freut es mich auch, dass dir meine Story gefallen hat und ich warte schon sehr gespannt auf die Anregungen, Kritik usw.

Gruß The Crow

 
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Grüzi Cerberus81. Vielen Dank erst mal für die Info und Tipps. Mit Interpunktion stand ich leider schon zu Schulzeiten auf Kriegsfuß, aber das wird schon. Übung macht den Meister. Zur Geschichte selbst muss ich kurz sagen, eigentlich sollte der Leser ja erst am Schluss darauf kommen, warum der Protagonist verfolgt wird und ich dachte eigentlich die zwei letzten Sätze erklären dass. Die Vorgeschichte , und weshalb dies alles passiert hab ich absichtlich weggelassen, um den Leser erst mal etwas zu verwirren ;), wie du schon richtig erkannt hast. Freue mich aber auf weiter Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Kritik. Deswegen hab ich mich hier ja auch angemeldet :). Freut mich aber, dass es dir dennoch ein bissl gefallen hat.

Gruß The Crow

P.S.: Bitte informiert mich, sollte ich noch einige Anfängerfehler begehen, was jetzt z.B. dieses Forum betrifft, denn nur aus Fehlern kann man lernen :).

- Noch ne Anfängerfrage: Wenn man seine Story verbessert hat, kann man das hier online machen und die dann ganz normal wieder speichern oder muss ich die dann neu posten ?
Vielen Dank für eure Mühen im Voraus.

 

Hallo SeKrau,

Ich konzentriere mich jetzt mal auf Stilistisches, aber vorweg ein Tipp: Kommasetzung recherchieren ;) .

Nichtsdestotrotz lies ich die Küche streichen, gab ein Vermögen dafür aus, nur dafür um am nächsten Morgen wieder denselben Fleck an der Wand zu haben.

Dafür raus

Sie konnten den Fleck nicht sehen, der mich jetzt schon in drei Häuser verfolgte

verfolgt hatte

Sie konnten den Fleck nicht sehen, der mich jetzt schon in drei Häuser verfolgte. Warum auch?

Wieso ‚Warum auch?’?

, während die Blutzufuhr meiner Hand unter dem Druck mit dem ich das Messer hielt fast erstarb

Die Hand erstarb, die Blutzufuhr wurde abgeschnitten.

Wie ein Spion der sich an eine Wand pressen musste um von seinem Peiniger nicht gefunden zu werden

Schiefes Bild. Spione wollen nicht entdeckt werden, aber in der Regel doch wohl eher von den Leuten, die sie ausspionieren, als von Peinigern. Es sei denn sie wurden gefangen genommen und in ein fieses vietnamesisches Kommunistennazigefangenenlager gebracht wie in Rambo 2 :hmm: .

Dann trat ich in etwas nasses, glitschiges und verursachte ein schmatzendes Geräusch.

Das schmatzende Geräusch hatte ich bereits im Ohr, als der Prot in etwas Nasses tritt, ergo kann „verursachte ...“ raus.

Mein Herz versuchte meinen Brustkorb zu durchbrechen, aber ich nahm meinen letzten Funken Verstand zusammen und rammte das Messer mit aller Kraft, die ich noch hatte, in den Kopf dieses Monsters
als es nah genug an mich herangekommen war.

Lange Sätze drosseln das Tempo, deshalb solltest du sie da vermeiden, wo’s Blut, Knochenmatsch und Hirnbrei bei die Fische gibt. Check this out:

Mein Herz versuchte meinen Brustkorb zu durchbrechen. Ich nahm meinen letzten Funken Verstand zusammen und rammte das Messer mit aller Kraft in den Kopf des Monsters.

„Einmal reicht, Sohn“

:rotfl:

Wenn die Komik hier unbeabsichtigt ist, solltest du das Monster etwas anderes sagen lassen. Macht die ansonsten ernste und düstere Grundstimmung der Geschichte kaputt.

Das nicht ganz schlüssige Ende hat mir gut gefallen. Regt zum Nachdenken an.

Viele Grüße,

Jan-Christoph aka SeDrossel

 

Helau Proof.

Erst mal vielen Dank für die Kritik und Anregungen. Asche auf mein Haupt, aber Kommas mögen mich einfach nicht und ich hab sie scheinbar auch nicht lieb :). Werde auf jeden Fall deine Verbesserungen zu Herzen nehmen und mit einbauen.


- Das mit dem Spion ist mir dann auch erst aufgefallen, als ich die Story schon gepostet habe.

- o.k. umso nasser, desto "schmatz" :D / wird ausgebessert

- das "Warum auch?" kam mir schon beim Schreiben fehl am Platze vor, weiss dennoch nicht warum ich es drin gelassen habe :)

- Hm, dass mit dem Schluss sollte eigentlich nicht als freiwillige Komik gedacht sein, schade dass sie dann unfreiwillig rüberkommt :), aber genau über diesen Satz hab ich solange nachgedacht wie über keinen anderen in der Story. Der Leser soll ja plötzlich damit überrascht werden dass dies sein Vater ist, der ihn verfolgt, allerdings dessen Leiche. Da er ihn sein Sohn vermutlich eingemauert hat und sich nun rächen will. Hättest du da einen Tipp wie man dass besser machen könnte ? Würde mich freuen

Gruß SeKrau :D

 

dass mit dem Schluss sollte eigentlich nicht als freiwillige Komik gedacht sein, schade dass sie dann unfreiwillig rüberkommt
:sconf:

Ähm, ich vermute mal, du meinst, es sollte nicht komisch sein.

Dass ich darüber lachen musste, liegt daran, dass die Entgegnung des Monsters auf die Messerattacke klingt wie "Aua, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du das in Zukunft lassen könntest." "Einmal reicht, Sohn." :lol:

Jetzt im Nachhinein verstehe ich, wie's gemeint war: Prot hat Vater um die Ecke gebracht, Zombiepapa stellt klar: Nochmal lass ich mir das nicht gefallen, du Flitzpiepe.

Das Problem hat Cerberus bereits angesprochen. Du präsentierst hier eine Pointe, die keine ist. Der Prot hat seinen Vater getötet und eingemauert. WO steht das? Ich habe in meinem ersten Kommentar geschrieben, dass ich das Ende gut weil mysteriös und verwirrend fand. Ich dachte mir "Oh, dem Prot sein Vater ist ein Mörtelmonster, so haben wir wohl alle unser Kreuz zu tragen".

Allerdings bringt die Lösung dieses Problems gleich ein neues mit sich. Wenn du früher in der Geschichte andeutest, dass Prot seinen Vater gekillt hat, wird das Ganze zu einer ziemlich leicht ausrechenbaren Rachegeschichte. Da sie allerdings mehr auch nicht ist (Klingt böse, ist aber nicht so gemeint), würde ich dieses Risiko eingehen und die Story von der Originalität der Rache (Fleck, Rückkehr als Mörtelmonster) leben lassen.

Tipp: Schon mal Die schwarze Katze von E.A. Poe gelesen?

Grüße,

JC

 
Zuletzt bearbeitet:

Kein Problem dass du den Satz komisch fandest, ich musste selbst sehr lachen, als ich das gelesen habe :) und das problem ist, um so öfter man das liest, um so komischer wirkt dass auf den Leser *seufz*

Aber so sollte dass ja eigentlich gar nicht sein und ich zerbreche mir bereits seit stunden den kopf wie man den schluss besser machen könnte, bzw. wie man den Leser dazu bringen könnte zu meinen: verdammt gruselisch, damit hab ich jetzt gar nicht gerechnet. Klar die Idee ist keinesfalls neu, aber ich finde deine erste Interpretation dennoch sehr gut, dass man denkt der Vater wäre ein Mörtelmonster.

Da würde sich dann aber auch die Frage stellen, warum läuft der Nachts durchs Haus und würgt seinen Sohn :). Vielleicht ist das bei Mörtelmonstern so. :D
Was natürlich auch gut wäre, dass Vater ein Monster ist und der Sohn ihn einfach wegmauern muss - Problem: Dann müsste er ihn bei jedem Umzug ausmauern und im neuen Haus wieder einmauern :D, dann müsste die Geschichte aber komplett umgeschrieben werden und hätte nichts mehr von der Ursprungsidee in sich.

Die schwarze Katze habe ich leider noch nicht gelesen, aber ich denke ich werde sie mir demnächst mal zu Gemüte führen.

In deinem abschließenden Satz schreibst du ich sollte die Geschichte weiter von Rache und Rückkehr als Mörtel-Monster leben lassen. Heißt dass jetzt, vorher aufklären dass da ein Mord war und der Vater eingemauert wurde, oder meinst du damit ich soll es lieber so lassen wie es ist. Mysteriös und unaufgeklärt?

Könnte man evtl. die unfreiwillige Komik mit "Einmal morden reicht, Sohn" aus dem Satz herausnehmen ?

Gruß

The Crow

 

sodaleinst hab jetzt hier und da mal euere verbesserungsvorschläge eingebaut und nochmals gespeichert :). hoffe dass macht man so hier. klingt schon viel besser finde ich. allerdings weiss ich nicht ob da nicht doch noch ein paar Kommas fehlen *schäm*

 
Zuletzt bearbeitet:

Nabend Crow!

Was hatte ich doch gleich gesagt: Ich melde mich nüchtern und zu einer zivilen Zeit wieder? - Nu ja. Ich muß zugeben, beides nicht einhalten zu können. Es ist kurz vor der Geisterstunde, und das Landfürst Premium Pils fließt ganz gut. Aber versprochen ist versprochen. Los geht's ... *böse lach* :D

Deine Geschichte gefällt mir auch heute noch sehr gut. Schöne Stimmung. Schöne Pointe. Schön zu lesen. Schön. Aber das hatte ich ja schon gesagt. Ach, Mönsch ... nu muß ich mir den Krempel nochmal durchlesen, um klug daherreden zu können ... was nimmst Du aber auch so schnell Änderungen vor?! ;)

Also: Die Kritteleien, die nun folgen sind ausnahmslos konstruktiv gemeint. Ich will nicht notorisch auf allem herumreiten, was mir nicht gefällt, sondern ... was auch immer.

Jede Nacht liege ich mit geöffneten Augen in meinem Bett und höre Schritte im Haus ...
Eine sehr schöne Einleitung! Läßt mich an die Klassiker denken - und das ist immer gut. Nur - müßte nicht auch dieser Part in der Vergangenheit geschrieben sein? Weil wegen watt da so am Ende passiert, und so? Jetzt, da der Prot erzählt, ist die Sache ja ausgestanden, oder er tot. Je nachdem ...
(Mir fällt gerade auf, daß es noch mehr Stellen im Text gibt, an denen Präsens und Imperfekt sich abwechseln. Ditt solltest Du mal überkieken, wa.)

Ich spüre dass er nach mir sucht ...
An dieser Stelle kannst Du den Kampf gegen die Ortographie aufnehmen: Vor "dass" kommt ein Komma - immer.

... bildete sich dieser eigenartige Fleck an der Küchenwand. Dieser immer größer werdende Fleck. Ein wässriger, milchiger Fleck, so als würde Wasser aus den Wänden heraus in die Küche dringen wollen. Doch diesmal war der Fleck ...
Zugegeben: die Geschichte heißt: "Der Fleck". Dennoch sollte das Wort in dieser Häufung nicht vorkommen. Sprich: Wortwiederholungen vermeiden! Sehr wichtig!

Nichtsdestotrotz lies ich die Küche streichen ...
1. ließ
2. Wäre ich ein Lektor, würde ich Wörter wie "nichtsdestotrotz" ankreiden. Das ist Vokabular für "Sabine Christiansen"-Sendungen, stört aber in stimmungsvoller Literatur. Meine Meinung.

... sie grau, pulsierteKOMMA und sein Geruch brachte mich an den Rand des Wahnsinns.
Folgt ein Hauptsatz (mit Subjekt [Geruch]!): Komma!

Ich entschloss mich eine Baufirma anzurufen ...
Der Kampf geht in die nächste Runde. ;) Vor Sätzen mit "zu" kommt auch ein Komma. "Ich beschloss, zu gehen." "Er bemühte sich, wach zu bleiben." "liess ich die Wand aufreißen, um zu sehen ..." Bla ...

Da sich mein Schlafzimmer im Obergeschoss des Hauses befand, riskierte ich einen Blick vom Treppengeländer aus nach unten, während der Druck, mit dem ich dass Messer umklammerte, die Blutzufuhr meiner Hand abschnitt.
Der Satz is nu mal ganz eindeutig zu lang. Du beschreibst gerade einen Moment höchster Spannung. Also solltest Du auch das Lesetempo anziehen - vermittels kürzerer Sätze. Spannung. Kurzatmigkeit. Sprungbereit. Effekthascherei. "Ich lehnte mich über das Treppengeländer und schaute nach unten. Meine Finger verkrampften sich um den Griff des Messers, als ich meinen Blick schweifen ließ. Da war nichts."

... ich blieb wie versteinert an der selben Stelle stehen.
Hab ich selbst erst vor Kurzem gelernt: Es heißt "derselben". Genau wie "dieselbe", "derselbe", "dasselbe", ... Komische Sprache.

„Einmal töten genügt, Sohn.“
Das ist eine der Stellen, die Du geändert hast, oder? Wie auch immer - ich würde das "töten" streichen. Gefällt mir ohne besser.

Um es zusammenzufassen: Ich fand Deine Geschichte mehr sehr lesenswert. Sie hat mich wirklich gut unterhalten. Das Gekrittel da oben stellt nur meine Sicht der Dinge dar. Nichts davon ist Gesetz. In Zukunft solltest Du aber (meiner Meinung nach) darauf achten, bestimmte Elemente Deiner Erzählung aus Nebensätzen herauszuholen, und sie in Hauptsätze packen. Damit erzielst Du meist eine größere Wirkung. So hieße es zB nicht: "Als das Ding das Fenster passierte, durch dass der Mond hindurch fiel, wurde der Gestank schlimmer." Sondern: "Das Licht des Mondes fiel durch das Küchenfenster und schimmerte silbrig auf der Haut der Kreatur. Der Gestank wurde unerträglich." Mir gefällt diese Form besser.

So, genug erzählt. Ich freu mich auf weitere Geschichten.

Bis denne! :)

EDIT: Die Sache mit den Kommata vor Sätzen mit "zu" ist nach reformierter neuer Rechtschreibung glaube ich wieder geändert worden. Sprich: Die Wahl ist dem Schreiber überlassen, ob er ein Komma setzen will oder nicht. Ganz sicher bin ich mir da aber nicht. Ich setze sie immer. Liest sich einfach besser. Deutsch viel schwer.

 

Moin, moin Fischstaebchen.

Vielen Dank für deine vielen Anregungen. Ich muss sagen, die Sätze haben mir so auch besser gefallen, wie du sie ausgebessert hast. Klingt definitiv dramatischer und hält die Spannung aufrecht.

Wie ist dass jetzt eigentlich, darf ich euere Verbesserungsvorschläge in meine Geschichte einbauen (mal abgesehen von den vielen, fehlenden Kommas :) ), und dann nochmals posten, oder verstößt dass gegen die Foren-Regeln ? Wieder mal ne Anfänger-Frage halt :D

Hm, die letzte Pointe in der sich alles aufklärt, scheint sich auf die Leser auf unterschiedliche Weise auszuwirken. Dir gefällt die Version mit dem "Einmal reicht, Sohn." besser, aber auf Proof (sei gegrüßt :D) hat sie unfreiwillig komisch gewirkt, siehe den letzten Beitrag oben. Hab den Satz jetzt zu "Ein Mord reicht, Sohn." ausgebessert, weiß aber dennoch nicht ob ich den so stehen lassen sollte und einfach nur die erste Pointe unverändert nehmen sollte. *grübel, nachdenk, studier*

Für weitere Anregungen sei dir bzw. euch allen gedankt.

Gruß

Die Krähe

 

HI Crow,

auch mir deine Geschichte gefallen. Du baust sehr schön Atmosphäre auf und die Angst des Prots lässt sich gut nachvollziehehn.

Am Anfang schliderst du den Fleck ziemlich ausführlich und greifst des öfteren auf, das er ja ihn jedem Haus wieder auftaucht, die Farbe, die Baufirma. Das war für meine Geschmack zu viel. Irgendwann hat der Leser es kapiert das der Fleck immer da ist und nur für den Prot sichtbar. Da würde ich noch etwas kürzen. So erhält die Geschichte mehr Fahrt und Spannung.

Ich würde auch noch ein paar Absätze einfügen. Ich tat mir schwer mit dem Lesen, da du fast keine Zeilenumbrüche und gar keine Absatz drinnen hast. Am PC sind Absätze einfach erforderlich.

Den Satz am Schluss fand ich immer noch nicht gut formuliert.

Ich würde schreiben: "Du kannst mich kein weiteres mal töten."

Ich denke das wirkt besser..

lg neukerchemer

 

Hey ho neukerchemer.

Vielen Dank erst mal für dein Lob, aber auch für Deine Kritik.

Das mit dem Fleck muss ich nochmal überarbeiten. Wollte damit ja ausdrücken, wie penedrant dieser Fleck den Prot verfolgt, auch wenn der Leser es bereits weiß, dass es da nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

Ja, ja der letzte Satz :) über den lässt sich streiten. Da gibts immer unterschiedliche Meinungen. "Mich nocheinmal töten bringt nichts, Sohn", wäre vielleicht auch ne Möglichkeit, die ich nocheinmal überdenken werde :)

Freue mich auf weitere Anregungen.

Gruß

The Crow

 

Hi Krähe!

Ich finde, das, was am meisten an deiner Geschichte hapert, ist der Schluss.
Da baust du endlang Spannung mittels eines ominösen Flecks an der Wand auf, findest gegen Ende sogar noch eine Steigerung durch das Loch, und dann kommt so´ne platte Auflösung, die ich noch nicht mal als Pointe bezeichnen kann.
Denn, wie Cerberus bereits anmerkte, muss auch auf eine überraschende Pointe hingearbeitet werden.
Sonst ist es wie in diesen doofen Krimis, in denen man bis zum Schluss fieberhaft mittüftelt, wer denn nun der Mörder ist, und dann ist es irgendein Bekannter der Freundin, der zuvor nicht mit einem Wort erwähnt wurde *gähn*.

So, aber auch wenn du jetzt irgendwelche Andeutungen einbaust, bleibt der Schluss trotzdem doof (ist nur meine Meinung, wohlgemerkt) ;)

Mir hätte gefallen, du wärst deiner anfänglichen Grundidee (der ominöse Fleck) treu geblieben. Lass ihn das Loch entdecken, er steht davor, Faszination und Ekel wechseln sich ab. Die Tür fällt hinter ihm ins Schloss, das Loch pulsiert, und voller Entsetzen entdeckt er, dass inzwischen der gesamte Küchenboden von einem schimmligen Fleck befallen ist. Und auch in diesem bilden sich jetzt Risse ...

Ist jetzt nur mal so kurz dahergeschrieben, aber du weißt, was ich meine!? Die Idee wird fortgeführt bis zum bitteren Ende. Der Fleck ist das Böse, nicht irgendein Vater, der sich rächen will.

Das war´s erstmal von meiner Seite.
Ach, auf deine Frage, ob du hier Verbesserungsvorschläge übernehmen darfst: Klar! Dafür biste doch hier ...:)

Gruß! Salem

 

Heidi Ho Salem. Auch dir erstmal vielen Dank für deine Kritik.

Schade dass dir das Ende am wenigsten Gefallen hat, dass fand ich nämlich sehr gruselisch, so wie es ist :). Aber wie gesagt über Geschmack lässt sich ja streiten. Deine Idee für den Schluss finde ich eigentlich auch sehr gut und da bleibt dass ja mysteriös.

Jetzt stellt sich da nur die Frage, was wirkt dann besser auf den Leser. Wäre dann keine Auflösung, besser als doch eine Auflösung. Dass der Fleck an sich dass Böse war, muss ich ehrlich gestehen, war mal eine Grundidee. Diese hab ich dann aber wieder verworfen, weiß der Teufel warum :D

Irgendwo glaub ich mal eine Story gelesen zu haben, mit nem Ölfleck auf einem See der Teenager verspachtelt, wenn ich mich nicht täusche.

Ich für meinen Teil werf jetzt erst mal meinen Elektrogrill an und verspachtel ein oder zwei Steaks und ihr dürft raten aus welchem Fleisch die sind *harharhar* :D

Für weitere Anregungen habe ich immer ein offenes Ohr.

Gruß The Crow

 

Irgendwo glaub ich mal eine Story gelesen zu haben, mit nem Ölfleck auf einem See der Teenager verspachtelt, wenn ich mich nicht täusche.
Ist ne shortstory von King; die hat aber wenig (eigentlich nichts) mit deiner Geschichte zu tun, finde ich. Okay, bis auf den Fleck.

Wäre dann keine Auflösung, besser als doch eine Auflösung.
Eine Auflösung wäre es ja in jedem Fall; nur einmal eine abgedroschene, einmal eine (für meinen Geschmack) weniger abgedroschene.
Aber du hast Recht: Geschmacksache!

Mein E-Grill verrichtet gerade auch seine Arbeit und ruft mich ... Also, guten Hunger!

Salem

 

So jetzt meld isch mich mal wieda. Is jetzt keine direkte Antwort auf deinen letzten Post, muss aber trotzdem was fragen. Dürfen mir auch alle antworten :)

Würde die Geschichte "Der Fleck" demnächst gerne, mit dem alternativen Schluß der dir besser gefallen würde, natürlich ein bisschen mehr ausgearbeitet, posten.

Darf ich hier im Forum denn zweimal die gleiche Story posten, einmal Original und einmal den Directors Cut :D, oder ist das nicht erlaubt, weil ich hab bis jetzt keine doppelt geposteten Storys gesehen. Mich würde halt einfach interessieren, welcher Schluß dann besser ankommt. Irgendwie zieht der nicht richtig.

Hab jetzt auch schon von Freunden gehört, die Story wäre an sich atmosphärisch gut, man kann sich in den Prot hineinversetzen, aber dann der Schluß lässt die meisten Leute kalt :heul: und isch fand den doch so dolle.

Aber was nützt die beste Story wenn die Pointe nicht wirkt. Würde mich über rege Zuschriften freuen. Thanx schon mal im Voraus.

 

Du kannst sie dann ja "Der Fleck - Directors Cut" nennen.
In einem zusätzlichen Posting schreibst du dann, dass du z.B. ein komplett anderes Ende eingebaut hast, vielleicht auch noch ein bisschen zwischendrin.

 

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