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Der Geschmack der Trauer

Beitritt
10.01.2006
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17

Der Geschmack der Trauer

Das Messer lag locker in seiner Hand, seine Finger waren feucht und ihm standen Schweißperlen auf der Stirn. Er tat nichts außer da zu sitzen und auf das Messer in seiner Hand zu starren. Doch in seinem Kopf formten sich langsam kühle, emotionslose Gedanken.
„Geboren 1983, die Schullaufbahn schlecht hinter sich gebracht, Lehre abgebrochen. Ich bin nichts geworden, außer ein Versager wie er im Buche steht.“
Kraftlos hingen seine Schultern und sein Kopf nach unten.
Das Bad war wohl der geeignetste Ort für seine eigene Hinrichtung. Ich hasste es, wenn das Blut im Teppich versickerte. Aber hier konnte es sich auf den weißen Fliesen ungehindert seinen Weg suchen.
„Was hält mich noch am Leben, wenn ich mich nicht einmal mehr erinnern kann wann mich das letzte mal jemand geliebt hat.“
Er hatte nur eine Hose an und saß schlaff auf dem Badewannenrand.
„Dies ist nicht mein Leben, ich wurde in die falsche Welt geboren, in das falsche Leben.“
Er setzte die Klinge an sein Handgelenk an und drückte sie in seine helle Haut. Ein dünner Blutstrom lief über seinen Arm und tropfte dann zu Boden. Die roten Tropfen auf den Fliesen waren die einzige Farbe in dem kalten Raum.
Heiß-kalte Schauer liefen mir meinen Nacken hinunter und ich konnte den dünnen Geruch von Blut riechen. Blut eines verzweifelten Menschen.
Er setzte die Klinge ab. Er begegnete seinem trüben, mutlosen Blick in dem kleinen Spiegel des Badezimmers.
„Nichts zu verlieren, nichts zu befürchten.
Es würde sowieso niemand merken und das grausame Leben würde eh so weiter gehen wie immer...nur mit einem kleinen, unbedeutenden Unterschied...ohne mich.“
Die Klinge durchtrennte nicht nur seine Hauptschlagader sondern auch seine Sehnen.
Idiot , du musst längs schneiden nicht quer. Es war doch sowieso immer das Gleiche, diese Trottel dachten immer das gleiche und quälten sich nur unnötig selbst... Sie sind doch alle gleich und sie waren alle genauso wenig wert, wie ihre flüchtigen Gedanken und Emotionen.
Als der erste Blutschwall auf den Boden klatschte zitterte mein Brustkorb vor Vergnügen, mein Kiefer spannte sich pulsierend an.
Ich konnte es kaum erwarten, den ersten Schluck von seinem melancholischen Blut meine Kehle herunter laufen zu lassen.
Er kniete sich auf den Boden und ließ sich langsam ausbluten.
Ich stieg von dem kleinen Arzneischränkchen hinunter und kniete mich vor ihn auf den Boden. Ich wollte seinen letzten Atemzügen zuhören, dabei fasste ich in die Blutlache, die auf dem Boden schnell größer wurde. Ich hob meine Hand vor mein Gesicht und sah sein purpurrotes Blut meine Hand hinunter laufen. Ich wandte den Blick davon ab.
Nein noch nicht, ich wollte erst seinen letzten, jämmerlichen Atemzug hören, bevor ich mich daran machte diesen Geschmack der Trauer in seinem Blut zu genießen.
Er hob den Kopf und sah mir ins Gesicht. Schade, dass du mich nicht sehen kannst, sonst könntest du mein breites Grinsen sehen, und wie ich zusehe wie du langsam das verlierst, was du eigentlich suchtest.

 

Er tat nichts außer da zu sitzen
nichtsKOMMA (glaub ich); dazusitzen
Idiot ,
Leerstelle weg
Es war doch sowieso immer das Gleiche, diese Trottel dachten immer das gleiche
in der ersten Geschichte doch gleich eine Wortwiederholung, ts, ts ;) und auch noch verschieden geschriebn :dozey:
Als der erste Blutschwall auf den Boden klatschte zitterte mein Brustkorb vor Vergnügen, mein Kiefer spannte sich pulsierend an.
klatschteKOMMA; Vergnügen und mein Kiefer
Nein noch nicht
NeinKOMMA
Nachtschatten schrieb:
Die Schlusspointe zieht, man denkt erst du bist blöd wie Stroh
dieser Meinung kann ich mich leider nicht anschließen, dürfte eigentlich von vorneherein klar sein, aber dieser schon:
deine Geschichte ist gut, flüssig und leicht geschrieben
:)
:heilig: Bruder Tserk

 

Neeeeeeeeein Tserk, ich dachte er ist saublöd!!!
sorry, mein Fehler: ich meinte, dieser Gedanke kam mir erst gar nicht, weil das Ende klar sein dürfte.
:heilig: Bruder Tserk

 

Danke für deine "Kritik" Nachtschatten, hat mich gefreut.

Tserk ist das Ende wirklich schon am Anfang klar?

Viele neue Schreiber kommen mit soner stanni Suizit Geschichte also dachte ich mir , ich mach da mal was anders

 

Auf den "Trick" mit den Erzählformen bin ich auch erst reingefallen. Ja, die Geschichte ist wirklich gut geulngen, flüssig und auch mit einer schönen Pointe.

Rechtschreib- und Kommafehler wurden dir ja schon verbessert, das erspare ich mir. Dennoch Kompliment für diese schöne Geschichte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nachtschattengewächs,

ich gebe zu, dass deine Suizidgeschichte aufgrund der Erzählperspektive von den anderen unterscheidet. Du hast hier einen kleinen Überraschungsbonus, der bei den anderen Geschichten fehlt.
Insgesamt ist mir das alles jedoch zu flach - man sieht quasi nur das Ende, die Gründe erfahren wir nicht. Selbst über die Rolle des zweiten, des Ich-Erzählers, kann man nur mutmaßen.

LG
Bella

 

Hallo Nachtschattengewächs,

auch ich bin zunächst über die Erzählsform gestolpert. Vielleicht solltest du sie mit Absätzen oder durch kursive Schrift kenntlich machen?

Die Geschichte an sich finde ich gut; auch durch die wechselnde Perspektive. Sie ist gut und flüssig geschrieben, aber das wurde ja schon gesagt.

Selbst über die Rolle des zweiten, des Ich-Erzählers, kann man nur mutmaßen.
Also, ich hab da irgendwie den Tod gesehen, der unsichtbar auf seinen 'Gast' wartet. Und ich mag Geschichten, wo man angeregt wird und dann selber grübeln darf.

Doch, gefällt mir :)


LG,
Magnolia

 

Danke, dass ihr meine Geschichte gelesen habt und danke für die Kommentare.

@sebastian
vielen Dank

@Bella
Diese Geschichte soll so kurz sein, da sie nur einen Eindruck von der Situation geben soll. Auch wird über den Erzähler nicht viel gesagt, da man mit einem Definierendem Wort die Person in Kategoriene einordnet und das wollte ich vermeiden. Auf jedenfall hat dieses Geschöpf freude am Tod. Der rest sollte eigndlich in deinem Kopf entstehen. Wenn du eine Schwäche für solche Dinge hast, wie ich, sprüht dein Gehirn Funken.

@Magnolia

Genau meine Meinung. Du bist an die Geschichte genau so rangegangen wie man es bei so einer Geschichte sollte. Danke

@Lukas
Hier einige Kommentare zu deinen:
Mit "wohl" wollte ich nur klarmachen, dass der Erzähler nciht weiss welcher Ort der Beste ist.
Hast du das mit der Klinge in den Arm drücken schonmal versucht? Ich schon und eine Rasierklinge schneidet auch wenn man sie nur kräftig genug in die Haut drückt (ich bin nicht verrückt, nur normal verdreht;)
Die mit dem lenks und quer schneiden, dass eine tut mehr weh, weil die Sehnen im Weg sind.
Aber ich werde über die verbesserungen Nachdenken, bin leider noch nciht dazu gekommen sie zu verbessern. Danke

 

Hallo Nachtschattengewächs,

mit Suizidgeschichten hab ich so meine Probleme.
Seinem Leben einen finalen Schluss zu setzen ist ein Prozess, der über einen langen Zeitraum hinweg reift. Die eigentliche Ausführung meist eine spontane affektive Tat. Von daher bedarf es einem längeren Storyaufbau, um in die Atmosphäre "hineinzukriechen" und sie authentisch zu machen.
In der hier dargestellten Form wirkt sie eher wie Gejammer und nicht wie eine wirkliche Seelenqual.

Die Sache mit dem seltsamen Beobachter wirkt für mich eher zynisch, der sich über den Agierenden lustig macht. Nicht unbedingt angebracht.

Wer oder was ist dieser Kautz überhaupt?
Ist seine Gegenwart plausibel?

Aus meiner Sicht klemmt da was.

Viele Grüße

 

Hallo Alexandro,
danke fürs lesen.

1. In dieser Geschichte geht es nicht um denjenigenl, der sich umbringt. Er ist nur eine Nebenrolle und hätte auch durch eine andere ausgetauscht werden können. Es geht nicht um den Selbstmord.

2. Nicht unbedingt angebracht? Sehr schön, dann habe ich ja genau das erreicht, was ich wollte. DIe Hauptperson soll dem leser pervers und krank vorkommen.

Ich möchte nciht unhöflich erscheinen aber hast du diese Geschichte Überhaupt gelesen? Oder die Beiträge? Wenn du diese liest wird dir warscheinlich einiges klar werden. Wenn du schon dabei bist lies dir mal die beschreibung dieser Rubrik durch, dann solltest du dir deine letzten zwei Fragen selbst beantworten können.

Noch ein letztes Wort.
Kritik von jemandem der noch keine Geschichte hier hinein gestellt hat ist nicht wirklich viel wert oder?
Versteh mich nicht falsch, ich habe ncihts gegen Kritik, sie ist ein entscheidender schritt auf dem Weg zu guten Geschichten
Nimm meine Geschichte einfach so hin, wie sie da Steht und versuche das Feeling meiner Geschichte zu verstehen und das, was ich dir damit sagen wollte.

p.s. ich bin auf eine Geschcihte von dir gespannt.

lg das Nachtschattengewächs

 

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