Was ist neu

Der Krieger im Nebel

Seniors
Beitritt
22.02.2005
Beiträge
657
Zuletzt bearbeitet:

Der Krieger im Nebel

Erschöpft wischte sich Valfar das Blut und den Schweiss vom Gesicht. Nebel schlich vom Flussufer zu ihm herüber, tastete sich langsam voran und umschlang die leblosen Körper, die auf dem morastigen Feld lagen. Das Weiss verschluckte das Murmeln des Wasserlaufs und die Gefallenen wurden zu undeutlichen Umrissen, der letzten Identität beraubt.
Valfar hatte nicht einmal mehr genug Kraft zu weinen. Sigvids Hand war noch warm, aber Valfar wusste, dass sein Kampfesgefährte bald sterben würde. Doch viel schlimmer war, dass es durch seine Hand geschah. Er dachte an das Packpferd, welches sie töten mussten, als es sich bei einem Sturz auf einem Bergpfad zwei Beine gebrochen hatte. Jetzt war es jedoch kein alter Gaul, sondern Sigvid. Er zog das Schwert aus dem Leib seines Freundes, der sonst nur länger und unnötig gelitten hätte. Sigvid röchelte und verdrehte die Augen, sodass nur noch weiss zu sehen war, als er zu atmen aufhörte. Valfar legte sanft die Hand auf seine Stirn, verweilte eine Weile dort und schloss schliesslich Sigvids Augen.

Wo kurz zuvor noch die Schreie der Sterbenden in der Luft gehangen und Waffen geklirrt hatten, war nun Stille. Leise senkten sich Raben auf die Toten und begannen ihren Festschmaus. Valfar erhob sich mühselig und wollte die Aasvögel mit seinem blutverschmierten, schartigen Schwert verscheuchen, aber es war nutzlos, denn sie würden ihr Mahl woanders fortsetzen und später wieder kommen. Erst jetzt wurde Valfar bewusst, dass er der einzige Überlebende der Schlacht sein musste, denn um ihn herum lagen nur starre und kalte Körper, einst stolze und tapfere Krieger, die sich gegenseitig umgebracht hatten, eines Flussabschnittes wegen. Valfar blickte zur Furt hinüber, doch er konnte sie im Nebel nicht erkennen. Was hatte alles genützt? Niemand hatte einen Sieg errungen. Im Krieg gab es nur Verlierer, auch er war einer davon, selbst wenn er noch lebte. Dennoch hatte er gekämpft, für sein Volk, für die Menschen, die er liebte.
Er keuchte und musste husten. Die Verletzung, welche die rechte Seite seines Waffenhemds dunkel färbte, beachtete er nicht, denn er spürte den Schmerz nicht mehr, als habe er sich bereits an diesen Zustand gewöhnt. Vielmehr beschäftigte ihn der Gedanke, wohin er gehen sollte. Er wusste es nicht. Seine Heimat war ihm durch das stete Herumziehen mit dem Heer fremd geworden. Er wollte nicht zurückkehren, nicht einmal die zurückgebliebenen Frauen und Kinder beschützen, für die er zuvor sein Leben riskiert hatte. Valfar sah keinen Sinn darin, als einzelner Mann zu fallen und doch nichts bewirkt zu haben als nur weiteres Töten von Menschen, ob unschuldig oder nicht. Vielleicht war er auch einfach zu müde. Sein Blick fiel noch einmal auf Sigvid, seinen geliebten Freund. Valfar empfand in diesem Moment nichts, er konnte es nicht, genauso wenig wie er den Schmerz in seiner Seite spürte. Merkwürdig und entfremdet erschien ihm nun alles, was er wahrnahm, als hätten sich seine Sinne verändert, und seine Gedanken drangen in Tiefen vor, die er zuvor nicht gekannt hatte.

Etwas regte sich. Valfar sah die Bewegung im Augenwinkel und fuhr herum. Er war nicht allein, noch ein weiterer Krieger hatte überlebt. Valfar spähte in die Richtung, in der er die Bewegung gesehen hatte. Er sah, wie sich im Nebel die Konturen einer grossen Gestalt bildeten. Es musste einer der anderen sein, das konnte er erkennen, denn er trug einen seltsamen Helm, wie er ihn noch nie gesehen hatte. Der Helm schien zu schwer zu sein, passte auf eigenartige Weise aber zur fremden Gestalt. Instinktiv griff Valfar zu seinem Köcher, der jedoch schon längst leer war. Sollte er angreifen oder verharren und auf den Angriff des anderen warten? Schon lange war er sich nicht mehr so unsicher gewesen. Immer hatte sein Unterbewusstsein gehandelt, doch jetzt wog er die Situation ab, ohne sich entscheiden zu können. Der andere blieb unkenntlich im Nebel und rührte sich nicht, er stand aufrecht da und wartete.
Erneut wurde Valfar von einem Hustenanfall geschüttelt, der ihn auf die Knie zwang. Er stöhnte. Die Wunde machte ihm nun doch zu schaffen. Aber Valfar wollte nicht sterben, bevor er den letzten Kampf nicht gewonnen hatte, sein Kriegerstolz konnte dies nicht zulassen. Krampfhaft versuchte er aufzustehen, kam hoch, wankte und fiel erneut, diesmal mit dem Gesicht in den Schlamm. Mühsam drehte er den Kopf zur Seite und schnappte nach Luft, schluckte dabei jedoch Dreck und würgte darauf einen weiteren dunkelroten Schwall heraus. Lautlos näherte sich ihm der fremde Krieger, der in der einen Hand ein mächtiges, ebenso fremdartiges Schwert trug, aber immer noch keine Anstalten machte ihn anzugreifen. Valfar glaubte zu wissen, was ihn erwartete. Er selber hatte einige Male so gehandelt. Eigentlich war es unehrenhaft, doch in einer bitteren Schlacht konnte er es oft nicht verhindern, im Blutrausch auch am Boden liegende, wehrlose Krieger abzustechen. Ja, er musste sich gestehen, dass er dabei eine seltsame Befriedigung und ein unbeschreibliches Machtgefühl empfand. Nun war er derjenige, der im Morast lag und sich nicht mehr aufrichten konnte. Valfar beschloss, sich bewusstlos zu stellen und auf den Augenblick zu warten, in dem sein Gegner nahe genug war, dass er ihn von unten mit einem Schwertstreich erreichen konnte.
Als der andere Krieger nur ganz wenig entfernt vor ihm stand, konnte Valfar ihn immer noch nur schattenhaft erkennen, als wäre dieser ein Teil des Nebels. Die reglose Silhouette schien auf etwas zu warten. Jetzt endlich sah Valfar die andere Hand, die ihm der Krieger freundschaftlich entgegenhielt, und begriff. Diesen Kampf konnte er nie gewinnen, doch war es keine Schande, ihn zu verlieren. Er nahm die Hand an, die der Fremde ihn anbot, und richtete sich auf. Valfar verliess das Schlachtfeld und folgte dem grossen, schweigenden Krieger in den Nebel, während sein Körper im blutgetränkten Schlamm liegen blieb.

 

Die erste Geschichte nach einer maturbedingten Schreibpause. Naja, einmal ein kurzes Werk für Fantasy. Ich weiss nicht, wie die kg ist, aber ich scheue keinen Verriss! :)

 

Hallo sirwen,

viel kann ich zur Geschichte nicht sagen, außer, dass sie mir gefallen hat. Die Atmosphäre nach einer Schlacht hast du mMn ziemlich gut eingefangen, die Gedanken des Prot hinsichtlich seiner Situation fand ich auch ganz passend.
Von der Gestalt im Nebel war ich etwas enttäuscht, ich habe mir mehr erwartet als einen stummen Mann, der nicht in Erscheinung tritt und kaum etwas tut (ein Randall Flagg-Verschnitt wäre mir lieber gewesen :D).
Das Ende fand ich wiederum gelungen, weil es überraschend war, zumindest für mich.

Schön, dass du wieder einmal was geschrieben hast :)

Liebe Grüße
131aine

 

Hi Blaine!

Danke für deine Kritik!

Schön, dass du wieder einmal was geschrieben hast
*rotwerd" Das ist aber nett! :shy:

Ich weiss zwar nicht, wer Randall Flagg ist, aber ich kann es mir vorstellen :D . Vielleicht baue ich noch etwas ein, doch gross ändern möchte ich den Krieger nicht, ihn nur etwas farbiger darstellen, wenn mir etwas einfällt.

Liebe Grüsse
sirwen

 

Ich weiss zwar nicht, wer Randall Flagg ist, aber ich kann es mir vorstellen
R.F. ist ein schwer gestörter King'scher Antagonist. Dein Nebelkrieger hat mich entfernt an ihn erinnert, weil Randy auch gelegentlich mit Sterbenden herumspielt (er führt sie allerdings wieder zurück ins Leben).

 

Hallo sirwen,
rechtschreibetechnisch musst du da aber noch mal drüber, besonders im ersten Teil, da sind mir einige Schusselfehlerchen aufgefallen. Später besserte es sich dann.
Ich fand, du hast die Atmosphäre gut eingefangen, wenn auch am Anfang mMn nicht deutlich genug wird, um wen es sich bei dem Krieger handelt. Vielleicht hast du das als Überraschungseffekt geplant, aber ich finde es etwas schade. Ich weiß nicht ganz, was ich anders gemacht hätte, aber... o.O

gruß
vita
:bounce:

 

Hi vita!

Schusselfehlerchen? :eek2: Ui, dann muss ich den Text noch mal genau durchlesen...

Den Krieger wollte ich wegem dem Überraschungseffekt nicht zu genau beschreiben, aber ich sehe, das klappt nicht ganz. Ich werde versuchen, ihn besser darzustellen, ohne ihm aber einen schwarzen Mantel zu verpassen und eine Sense in die Hand zu drücken. :hmm: (Das wird aber eine Weile dauern, weil ich morgen in die Südtürkei fliege...)

Liebe Grüsse und Danke für die Kritik
sirwen

 

Hi Sirwen,

Ich selber schreibe Fantasy und habe auch schon eine ganze Welt entwickelt. Deshalb macht mich (gute) Fantasy immer gleich neugierig, zumal das mein Lieblingsgenre ist. Und bei deinem kleinen Geschichtchen hier handelt es sich definitiv um ein sehr gutes Stückchen.

Einige Dinge fand ich trotzdem noch, die man monieren kann... ;)

Das ungewisse Weiss

Diese Formulierung gefällt mir nicht. Die ungewisse Zukunft, aber was ist an einem Nebel ungewiss? Klar, das, was es verbirgt. Aber das Weiß des Nebels ist nicht Ungewiss. Ich weiß, vielleicht etwas kleinkariert, aber über deine Formulierung musste ich erst nachdenken, beim Lesen, und das hat den Lesefluss etwas gestört.

Valfar hatte nicht einmal mehr genug Kraft zu weinen. Doch viel schlimmer war, dass er es hatte tun müssen, denn sonst hätte sich der Tod seines Freundes nur noch länger hingezogen.

Hier denkt man beim Lesen, das 'es' sich auf das Weinen bezieht. Etwas mehr differenzieren, bitte.

Sigvid gab ein grunzendes Geräusch von sich

Reine Geschmackssache, aber Sigvid ist doch der Freund, der gefallene Held. Der gibt doch beim Sterben kein Geräusch von sich, dass man in der Regel Schweinen zuordnet... ;) Also, ich fände "stöhnte leise auf" oder sowas viel angemessener. Aber das ist, wie schon gesagt, reine Geschmackssache. :)

Leise senkten sich Raben auf die Toten

Raben sind NIE leise..... Schon gar nicht wenn sie fressen wollen. Das macht aber auch nichts, ihr Krächzen kann ja die Stille des Schlachtfelds mißtönend durchbrechen....

Das wars auch schon, was ich zu bemängeln bzw. anzumerken hätte. Im gegenteil zu einigen Vorrednern, finde ich den stummen Krieger, der Valfar abholt hervorragend in Szene gesetzt. Still, leise, unauffällig. Man kann sich denken, wer er ist und was er tut.
Und der Schlußsatz ist absolute Spitzenklasse!

@ Blaine:

R.F. ist ein schwer gestörter King'scher Antagonist.

Geile Charakterisierung! Ich lach mich scheckig... :cool: :D

Gr33ts
Judas

 

Hallo Sören, hallo Judas!

Danke euch beiden für die Kritik und das Lob!

@Sören: Ich werde sicher weiterhin schreiben, nur weiss ich nicht, wie lange die guten Ideen noch kommen werden... :D

@Judas: Danke für's Heraussuchen der Textstellen, die dich gestört haben. Das "ungewisse Weiss" habe ich mit Absicht formuliert, aber du hast recht mit deiner Argumentation. Ich hatte mir nur gedacht, so den Weltenwechsel zu vollziehen, doch ich streiche es wohl lieber weg, es hat ja so schon genug Adjektive.
Den Satz mit "es" formuliere ich um.
Die Sache mit Sigvid... ich habe schon vorher ein Vergleich mit einem Tier gebracht und wollte hier keine unnötigen Euphemismen hineinbringen, weil ich die hässlichen Seiten des Sterbens zeigen wollte. So werden Menschen zu Tieren, die sich gegenseitig abschlachten und sterben, aber eben, Geschmacksache. Ich will es so lassen :) .
Die Raben sind deshalb leise, da die Realität nicht mehr die ganz selbe ist. Deshalb habe ich auf etwas wie "das Krächzen der Raben durchbrach die Stille" verzichtet, weil dies sonst üblich ist, damit schlaue Leser wie du merken, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht sind meine Raben solche im schwarzen Mantel und mit Knochenflügeln ;) .

Und der Schlußsatz ist absolute Spitzenklasse!
:schiel: Danke! Schlussätze sind sonst nicht mein Ding.

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hi sirwen,

tja, nu komm ich endlich auch mal wieder zum kritisieren. Dein Stimmungsbild hat mir sehr gut gefallen. Kurz, prägnant, wunderbar atmosphärisch.
Den Übergang zwischen Leben und Tod so gefühlvoll und irgendwie realistisch darzustellen, dafür hast du dir ein echt dickes Lob von mir verdient. :)

Tja, wenig Konstruktives, nur ein :thumbsup:

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hey Sirwen.

Klasse Geschichte. Ich bin echt begeistert, mehr kann ich nicht hinzufügen, alles andere wurde schon gesagt! :D
Weiter so.

 

Schließe mich Hobbit an! Ich habe nichts zu meckern und nur zu wiederholen, was hier schon gesagt wurde. Das Grunzen, den Krieger und die stillen Raben würde ich auch so lassen.
War ein gutes Leseerlebnis!

by. Fee

 

Hallo Felsenkatze, Hobbit und Anna-Fee, danke für eure Kritiken!

Wenn ihr nichts zu meckern habt, kann ich ja gar nichts mehr an der Geschichte ändern... hehe, mal etwas, was nicht auf der ewigen Überarbeitungsliste landet :D .

@Felsy: *nach rotwerd-smiley such*... bei so dickem Lob :shy: .

Grüsse
sirwen

 

hi sirwen,

na positves feedback kann man ja nie genug bekommen. Der schluss hat mich positiv überrascht. Den tod hast du wirklich nur sehr angedeutet - und deshalb hat es mir gefallen.

Das einzige, was mir nicht so gefallen hat, sind die gedanken über die sinnlosigkeit des krieges - ist mir etwas zu abgegriffen, dass sich menschen, die ein ganzes leben lang krieg geführt haben, dieses dann am ende ihrer zeit immer sinnlos finden. ist aber ne subjektive sache.

ansonsten eindringlich geschrieben und ein sehr guter schluss.

grüße, streicher

 

Hallo Streicher!

Ja, das mit dem Krieg... ich wollte noch etwas Gesellschaftkritisches in die Geschichte einbauen, aber ich glaube, das ist gar nicht nötig, weil die kg eher von der Atmosphäre lebt. Vielleicht bringe ich es zu Stande, die Gedanken nicht so offensichtlich zu formulieren, aber so ähnlich wie es jetzt ist wird es wohl trotzdem bleiben, weil diese Veränderungen schliesslich auch mit dem Tod zu tun haben, obwohl ich natürlich keine Erfahrungen (zum Glück!) damit habe, was man sich so überlegt vor dem Sterben.
Danke trotzdem, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast (im Fantasy gibt es einfach zu viele Klischees, die man umgehen muss... ;) ).

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo sirwen!

Gute Geschichte.
Kurz.
Traurig.
Duster.
Hart, aber ohne unnötige Ekelhaftigkeiten (jedenfalls nach meinem Geschmack).
Überraschender Schluss.
Gefällt mir sehr.

Ändern würde ich einige sprachliche Kleinigkeiten.
Ich geh das mal von vorne nach hinten durch.

Den Anfangssatz finde ich für einen Anfangssatz etwas kompliziert.
Insbesondere den Einschub
„welches sich mit seinem Schweiß vermischt hatte“
Könnte man kürzen zu
„... wischte sich Valfar Blut und Schweiß vom Gesicht.“

Valfar, Sigvid
Namen schön zueinander passend gewählt.

„Sigvid gab ein grunzendes Geräusch von sich“
Könnte man kürzen zu
„Sigvid grunzte“
Außerdem gefällt mir das Grunzen nicht so.
Es ist vielleicht realistisch, aber ich finde es irgendwie - hm - unwürdig.
Wie wäre es mit Gurgeln?

„... in der Luft gehangen hatten und Waffen geklirrt hatten ...“
Hier wiederholt sich hatten.

„Die Verletzung ... ignorierte er.“
Das Verb ignorieren finde ich nicht besonders fantasy-artig.
Wie wäre es mit
„... beachtete er nicht.“

„Der Schmerz war ... nicht mehr fühlen konnte.“
Diesen Satz finde ich - hm - etwas ungelenkig.
Abstrakt finde ich wieder nicht besonders fantasy-artig.
Und das Hilfsverb kann finde ich auch überflüssig / unbegründet.
Anderer Vorschlag:
Die Schmerzen spülten schon so lange um sein Bewusstsein, dass er sie gar nicht mehr wahrnahm.

Am Anfang des dritten / letzten Abschnittes kommt ziemlich oft das Verb hatte vor.

Das mit dem seltsamen Helm ist gut gemacht.

angreifen - Angriff
Finde ich eine Wiederholug.
Wie wäre es mit Attacke statt Angriff?

„... diesmal mit dem Gesicht in den Schlamm“
Dann kann Valfar ja gar nichts mehr sehen.
Hier würde ich vielleicht doch noch einen Satz einfügen, dass er den Kopf mühsam zur Seite dreht, nach Luft schnappt und dabei auch einen Haufen Dreck schluckt.

„... der in der einen Hand ein mächtiges Schwert trug ...“
Da nicht gesagt wird, was der Krieger in der anderen Hand hält, würde ich das „einen“ streichen.
Außerdem würde ich das Schwert ähnlich wie den seltsamen Helm ausgestalten, zB
größer als Valfar je eins gesehen hatte, mit seltsamen Zacken
oder so.

„Dieser glaubte zu wissen, wie es um ihn stand.“
Das „dieser“ finde ich unnötig distanziert von Valfar. Hier würde ich schreiben
„Valfar glaubte zu wissen“
obwohll sich dann der Name wiederholt.
Und statt „wie es um ihn stand“ fände ich in dieser Situation besser
„was ihn erwartete“

„dieses Spielchen getrieben“
Finde ich wieder wenig fantasy-artig.
Könnte man ändern zu
„Er selbst hatte es einige Male getan“
Das ist allerdings nicht besonders spezifisch.

„als wäre dieser ein Teil des Nebels“
Hier finde ich das „dieser“ wieder ziemlich gestelzt.

„Er nahm die Hand an, die der Fremde ihm anbot“
Ich finde, hier ist eine Wiederholung an - anbot.
Könnte man flüssiger formulieren als
„Er griff nach der angebotenen Hand und richtete sich auf.“

„im vom Blut durchtränkten Schlamm“
Finde ich wieder unnötig umständlich.
Wie wäre es mit
„im blutgetränkten Schlamm“

Das sind aber alles nur Kleinigkeiten.

Insgesamt schöne Geschichte, wie schon gesagt.

viele Grüße
jflipp

 

Hallo jflipp!

Danke für die ausführlichen Verbesserungsvorschläge! Die meisten habe ich umgesetzt, aber manches habe ich auch belassen oder anders umgesetzt, in meinem Stil halt.
Tolle konstruktive Kritik, hat mir geholfen, denn in einer so kurzen Geschichte kann man nicht genug an den Sätzen feilen.

Liebe Grüsse
sirwen

 

Holla sirwen,

die in dieser Stellung blieben
liest sich unschön. Streichen

Leise senkten sich Raben auf die Toten und begannen ihr Festschmaus.
...und fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben... sorry, mußte ich gerade singen :D

Was hatte alles genützt?
Was hatte das alles genützt?

Keiner hatte einen Sieg errungen.
"Niemand hatte" hört sich besser an.

Als der andere Krieger nur ganz wenig entfernt vor ihm stand
Als der andere Krieger nicht mehr weit entfernt vor ihm stand

Hab das Ende früh vorausgesehen. Überraschen konnte es mich demnach nicht, aber ansonsten ein wenig spektakuläres aber doch kurzweiliges Lesevergnügen. Was ich noch spannend gefunden hätten, wären mehr Rückblicke auf das Leben der Krieger und ihre Schlachten.

Hat mir gefallen

Eike

 

Hallo Eike!

Was ich noch spannend gefunden hätten, wären mehr Rückblicke auf das Leben der Krieger und ihre Schlachten.
Diese Geschichte ist ja eher auf Kürze ausgelegt, weshalb ich etwas in dieser Richtung weggelassen habe. (Und ich bin zu faul, mir noch mehr auszudenken :D )

Danke wieder für's Herraussuchen der Textstellen. So, jetzt habe ich aber meinen Nachmittag verplant ;) .

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo sirwen,

eine sehr schöne Geschichte. Du hast erfolgreich eine stimmungsvolle Atmosphäre auf dem nebeligen Schlachtfeld geschaffen (nebenbei bemerkt: mir fällt immer wieder auf, dass ich in den meisten meiner Geschichten - oder unverwirklichten Ideen - dem Nebel eine gewisse Bedeutung zukommen lasse; ist schon irgendwie ein fantastisches Phänomen ;) ). Aber es bedarf ja nicht erst meines Kommentars um dich wissen zu lassen, dass das eine gute Geschichte mit einem guten Schluss ist (eigentlich sogar brilliant: dass da noch jemand im Nebel ist, kommt nicht überraschend, das erwartet man eigentlich. Aber gerade wer das dann ist, hätte ich so nicht erraten, denn für dessen überraschendes Auftauchen bräuchte es ja den Nebel gar nicht :thumbsup: ). Also muss auch ein bisschen Kritik sein:
Wie aus verschiedenen anderen Meinungen schon hervorging, ist da eine gewisse Problematik im Bild des Prot.: zum einen sieht er den Krieg als sinnlos an, zum anderen ist er selber Krieger und der Leser fragt sich da irgendwie: warum ist so jemand Krieger geworden? Natürlich, du kannst einfach sagen es ist eben ein widersprüchlicher Charakter, was ja auch ganz deutlich wird, da er sich zum Beispiel zeitweise am Metzeln ergötzt, aber ein klein wenig mehr Hintergrund... Na ja, es ist deine Entscheidung. Wenn du meinst es sprengt den Rahmen der Geschichte, dann muss es halt draußen bleiben.

Ansonsten...

Leise senkten sich Raben auf die Toten und begannen ihr Festschmaus.
Ich denke es muss heißen "ihren Festschmaus" oder "ihr Festmahl"

Im Krieg gab es nur Verlierer, auch er war einer davon, selbst wenn er noch lebte.
Sehr schöner Satz. Erinnert mich an meinen Lieblingssatz aus "Star Wars" (noch so eine Anti-Kriegs-Geschichte ;) ): Der junge zukünftige Jedi Luke Skywalker sucht den erhabenen Jedi-Meister Yoda und tritt diesem - ohne zu wissen, dass er Yoda vor sich hat - mit den Worten gegenüber "Ich suche einen großen Krieger." Yodas Antwort: "Groß machen Kriege niemanden."

Er sah, wie sich im Nebel die Konturen einer grossen Gestalt bildeten.
Gehörst du auch zu den Leuten, die auf ihrer Tastatur kein "ß" haben? ;) Kommt an mehreren Stellen vor. Ansonsten finde ich hier den Ausdruck mit "bilden" ein wenig seltsam (nur ein wenig). Vielleicht könntest du mit "wurden erkennbar" arbeiten oder so.

Er nahm die Hand an, die der Fremde ihn anbot, und richtete sich auf.
ihn -> ihm

Gruß, Tolkiens Padawan

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom