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Der letzte Schritt

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29.08.2006
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Der letzte Schritt

Stille. Nur mein unruhiger Atem. Stumm hocke ich vor meiner Widersacherin. Ich schaue auf das Messgerät, prüfe andere Kontakte. Ein flüchtiger Blick auf die Armbanduhr.
In einem Getränkeautomat... Schon lange nicht mehr gehabt. Wer immer sie gebaut hat, er versteht etwas davon. Ein anerkennender Blick
Wieder Kontakte prüfen. Schweißperlen laufen die Wange herunter. Das Gebäude ist geräumt. Es gibt nur noch sie und mich. Etwas macht mich nervös. Sie ist anders als die anderen. Ein ganz anderes Schema.
Vorsichtig entferne ich eine weitere Abdeckung und legen sie zur Seite. Das Licht des Scheinwerfers gibt ihr Herz frei. Die Knie schmerzen, die Haare sind strähnig geworden. Schweiß tropft von den spitzen Strähnen. Die Augen folgen angestrengt einigen oberflächlichen Leiterbahnen. Kontakte prüfen. Mehr über die Anordnung herausfinden. In Gedanken versuche ich den Schaltplan zu vervollständigen.
Das Messgerät verrät mir einen möglichen Weg. Das muss es sein. Wieder ein Blick auf die Uhr, ein schwerfälliges Schlucken. Ich nehme die Zange. Die letzten angestrengten Überlegungen. Die Kabel warten schweigend ab, warten auf meinen Schritt. Unschlüssig lasse ich die Hand wieder sinken. Ein erneuter Blick auf die Uhr.
Vorsichtig zähle ich die Kabel ab. Das Vierte ist es. Es muss das Vierte sein! In dem Durcheinander halte ich es fest. Langsam hebe ich wieder die Zange, spüre dass mein Hemd an meinem Rücken klebt. Ich nähere mich mit der Zange an.
Irgendetwas stimmt nicht. Wieder diese Zweifel.War es jemals anders gewesen? Das Kabel schimmert matt im hellen Licht der Lampe. Ich setzte zum letzten Arbeitsschritt an, beiße mir auf die Unterlippe. Es muss dieses Kabel sein. Das Kabel lässt sich leicht durchtrennen.
Ich halte den Atem an, lehne mich unruhig zurück, presse die Zähne aufeinander. Der Scheinwerfer strahlt stumm über meine Schulter hinweg. Ich spüre die Wärme im Nacken. Neue Perlen laufen mein Gesicht herunter. Sekunden verstreichen. Eine fahrige Wischbewegung über die Stirn, stoße die angestaute Luft wieder vorsichtig aus den Lungen. Ich zittere. Etwas stimmt nicht. Immer wieder dieser Gedanke. Langsam lasse ich die Hände sinken.
Ich registriere noch etwas, im selben Moment ist es auch schon vorbei.

 

Hi Jensemann,

herzlich Willkommen auf kg.de

erst mal ein kleiner Rechtschreibfehler der mir aufgefallen ist.

Atem

Ein nette Anekdote über das Entschärfen einer Bombe hast du da gepostet. Du baust schön Spannung auf. Aber ich vermisse die Handlung drum herum! Was du geschrieben hast liest sich für mich wie der Schluss einer Geschichte. Warum hast du es dabei belassen? Etwas Rahmenhandlung aussendrum und du hättest eine gute Geschichte geschrieben... Setz dich doch noch mal ran ...

Das offene Ende hat mir nicht gefallen. Klar kann jeder für sich denken, was denn nun passiert ist. Aber eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Sie explodiert oder nicht. Das hätte ich schon gerne gewusst.

Bin aber mal auf deine erste richtige Story gespannt.

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

vielen Dank für den Kommentar.
Ich kann dich beruhigen, eine (kleine) Rahmenhandlung habe ich bereits im Kopf, konnte sie aber bisher noch nicht richtig umsetzen. Ich wollte erst mal sehen, ob dieser Ausschnitt prinzipiel auch alleine so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe.

 

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