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Der letzte Tag auf Erden.

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15.01.2005
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Der letzte Tag auf Erden.

Der letzte Tag auf Erden. (überarbeitet)

Wie ein letzter Hoffnungsschimmer wich die Nacht dem Tage und ließ die Sonne langsam den Horizont erklimmen. Die Sterne verblassten wie das Leben aus den Körpern der Kämpfenden, die in den Schlachten des Hundertjährigen Krieges ihr Leben gaben. Rouen erwachte zu neuen Leben und die Menschen begannen ihrem Handwerk nachzugehen. Sie stand an dem Loch in der harten Steinwand und beobachtete wieder einmal den wunderschönen Sonnenaufgang der ihr schon zu oft Trost gespendet hatte. Es waren keine Gitter an dem Loch, was man als Fenster bezeichnen könnte angebracht worden. Selbst nachdem sie aus diesen 10 Meter hohen Turm gesprungen war nicht. Es war ein Wunder das sie dies überlebt hatte.
Müde und hungrig wandte sie sich von dem Schauspiel das sich ihr draußen bot ab und ließ ihren Blick über ihr Gefängnis schweifen. Es war nicht gerade groß, vielleicht vier Meter breit und drei Meter lang. Vor ihr die massive Holztür, auf dem Boden verfaultes Stroh und Mäusekot, sowie Dreck und Blut. Neben ihr eine harte, kalte Steinpritsche die in der Wand verankert war und auf denen sie Nacht für Nacht unzählige Alpträume durchlebte. Mit einem Seufzen ließ sie sich auf dieses kalte Grab der Träume nieder. Die Ketten klirrten bei jeder ihrer Bewegungen und schnitten sich mehr und mehr in ihr Fleisch. Ein leises Stöhnen drang über ihre einst so roten Lippen und gab den Schmerz wieder, den sie bei jeder Bewegung verspürte. Was war mit ihr passiert? Die Erinnerung kam in ihr Gedächtnis, wie der Stich der spitzen Dornen, einer schwarzen Rose.

Sie lief in die Kirche wie jeden Tag um zu beichten und um zu beten. Nachdem sie zum dritten Male an diesem Tag die Beichte abgelegt hatte und der Pater ihr den Rat gab mit ihren 13 Jahren lieber mit ihren Freunden zu spielen, als fast den ganzen Tag in der Kirche zu verbringen, lief sie über die grüne Wiese nach Hause. Sie erinnerte sich genau an den wohltuenden Geruch des frischen Grases. Sie lief den Abhang hinunter in den Wald. Die Vögel sangen ihr beruhigendes Lied des Frohsinnes. Oh wie sie sich doch nach den rauchenden Bächen und den schönen Wald sehnte. Sie lief durch die Bäche und flog förmlich wie ein Engel dahin. Durch den Wald ging es dann wieder auf eine große Wiese an der ein Pfad zu ihrem Heimatdorf Domremy führte. Sie stolperte und rollte lachend durch das Gras, was fast so hoch war wie sie selbst. Sie kam zum Halt und lag mit geschlossenen Augen, mit ausgebreiteten Armen und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht da. Die Sonne verbreitete ihre Wärme auf ihrem Gesicht und die Grashalme kitzelten sie, so dass sie lachen musste.

War das schön. Dachte sie. Sie umschlang sich mit ihren Armen und versuchte sich die Wärme der Sonnenstrahlen auf der Haut vorzustellen. Denn es war in ihrer Zelle so Kalt, wie in einem Grab. Es half ein wenig, jedoch fragte sie sich immer noch warum sie ihr die einzige Wärmequelle, außer der kleinen Kerze die auf dem Boden stand und des Nachts den Raum erhellte, genommen hatten. Es war die hauchdünne Decke die früher auf ihrem harten „Bett“ gelegen hatte. Sie dachte wieder an die himmlischen Minuten die sie dort liegend im Gras verbrachte.

Plötzlich wehte von der Kirche her ein merkwürdiger Wind. Er war nicht eisig, so wie sie ihn sich gedacht hatte, nein er war wohltuend warm. Die Kirchenglocken schlugen und verbanden sich mit diesem Wind. Alles um sie herum drehte sich. Es war als würde sich die Zeit schneller drehen. Ihr lief ein leiser Schauer über den Rücken, als sie daran dachte. Unerwartet hörte dieses Schauspiel auf und das einzige was blieb waren das Schlagen der Kirchenglocken und der Wind. „Jeanne. Jeanne“ Irgendjemand rief ihren Namen. „Jeanne, Gott hat großes mit dir vor. Sei immer artig und gehe oft in die Kirche. Hilf jeden der Hilfe benötigt.“ Sie sah niemanden, damals nicht. Doch sie wusste das es ein Engel gewesen war, denn nachdem er ihr diese Worte gesagt hatte verschwand die Stimme und sie sah noch wie ein Lichtstahl in den Himmel verschwand.
Sie hatte in den nächsten Jahren noch oft solche Stimmen gehört und es erschienen ihr schließlich dazu auch die Körper. Sie erfuhr schließlich nachdem sie, sie gefragt hatte wer alles zu ihr sprach. Es waren die Heilige Katharina, der Heilige Michael und die Heilige Margareta gewesen.

Mit einem stöhnen rieb sie sich über die aufgeschürften Wunden an Handgelenken und Fußknöcheln, die von den schweren Eisenketten herrührten. An den Schmerz hatte sie sich längst gewöhnt und nahm ihn nur noch als weiteres Opfer für den Herrn hin. Ihre einst so wunderschönen kastanienbraunen Haare fielen ihr wie alte Getreidesäcke über die Schultern. Ihr Gesicht war eingefallen, besaß aber immer noch ein Hauch von Sanftheit. Ihr Körper war kraftlos, wobei sie noch vor ein paar Monaten kräftig genug gewesen war um die Engländer aus Orleans zu verjagen. Sie rutschte von der Pritsche und prallte schmerzhaft auf den Steinboden. Ein Schrei drang aus ihrer Kehle. Voller Schmerz, nicht nur über ihre Wunden. Die Einsamkeit hatte sich in ihren Körper gefressen und drohte sie nun zu vernichten, doch dafür würden schon die Richter der Heiligen Inquisition sorgen. Unfähig aufzustehen lag sie am Boden auf dem verfaulten Stroh. Der Gestank war kaum auszuhalten, doch sie regte sich nicht. Ihre engelsgleiche Haut war an vielen Stellen aufgerissen und Blut lief heraus. Die Wunden stammten von den Soldaten die sie verachteten. Jeanne empfand nur Mitleid mit den armen Seelen der Soldaten und betete für ihre Seelen. Sie hatten sie mehrfach geschlagen, es aber nie gewagt sie zu schänden. Dazu hatten sie wahrscheinlich zu viel Angst, dass der Teufel sie holen könne und sie im Fegefeuer unendliche Qualen durchleben lassen würde, wenn sie die Magd Gottes entjungfern würden. Jedoch hatten sie immer wieder mit diesen Gedanken gespielt, denn sie war schön.
Jeanne d´Arc liefen die heißen Tränen über das Gesicht als sie daran dachte, wie die Soldaten sie verprügelt hatten. Damals hatte sie nicht einen Ton von sich gegeben, doch wenn sie gegangen waren und sie sich sicher war das sie niemand hörte, schrie sie sich ihren Frust und ihren Schmerz von der Seele. Sie dachte daran wie sie es geschafft hatte nach Chinon zu kommen und den König zu überzeugen ihr eine Armee zu geben um Orleans zu befreien.

Ihre Stimmen hatten ihr gesagt, das Frankreich wieder eins sein soll und das sie, die Jungfrau von Lothringen ihren geliebten Dauphin zur Krönung in Reims verhelfen solle und Frankreich einen soll. Am 25 Februar erreicht sie schließlich Chinon. Erst nach ein paar Tagen ließ er sie zu sich. Doch in dem Thronsaal sah sie sich einer zweifelnden Menge gegenüber die sie mit Misstrauen anblickten. Langsam ging sie zum Thron auf dem eigentlich ihr geliebter Dauphin sitzen sollte. Jedoch erschien ihr der Heilige Michael und zeigte ihr den richtigen Dauphin der sich unter die Leute gemischt hatte. In einem Gespräch unter vier Augen erzählte sie ihm ihre Mission und von ihrem Stimmen. Er hatte ihr aufmerksam zugehört und war gewillt ihr zu Glauben, doch ließ er ihre Glaubwürdigkeit und ihre Jungfräulichkeit ungefähr drei Wochen lang prüfen. Es war eine Qual gewesen, doch ihre Stimmen hatten ihr versichert, das es so geschehen müsse damit sie ihre Mission erfüllen konnte.

Sie erlebte es noch einmal in ihrer Zelle. Es war wie in einem Traum sie sah sich selbst mit dem Dauphin reden und durchlebte noch einmal die unangenehmsten Minuten ihres Lebens, als ihre Jungfräulichkeit geprüft wurde. Die Bilder verschwammen vor ihren Augen und sie fand sich auf dem Schlachtfeld vor Orleans wieder.

In ihre schwere Rüstung gekleidet saß sie auf einem schneeweißen Pferd und hielt ihr Banner in der Hand. Es war weiß und zog einen von ihr gewählten Schriftzug. Ihre Soldaten waren bereit zum Kampf, gesegnet, voller Kraft und neuer Hoffnung. Es machte sie glücklich zu sehen, dass die Soldaten durch sie an Gott glaubten. Sie ritt noch einmal an der vorderen Reihe vorbei und postierte sich dann ganz vorn, vor der Truppe. Mit den Worten „ Für Gott und Frankreich!“ rief sie zum Angriff. Die Truppen stürmten auf die Gegnerischen Truppen, die überrascht von diesem plötzlichen Angriff waren.
Im nächsten Moment sah sie sich schon auf einer Holzleiter an den Mauern von Orleans stehen. Vor ihr tauchte wie aus dem nichts ein englischer Soldat mit Pfeil und Bogen bewaffnet auf. Als sie aufblickte und ihm in die kalten Augen sah, war esschon zu spät. Der Bogen vibrierte noch von dem Schuss. Ein pochender Schmerz zog sich von ihrer linken Schulter, durch ihren ganzen Körper und das Blut strömte, wie ein Wasserfall aus der Wunde. Sie starrte nur ungläubig auf den Pfeil in ihrer Schulter und verlor das Gleichgewicht.

Die alte Wunde schmerzte bei dieser Erinnerung und Jeanne rieb sich mit der Hand über die Schulter. Sie bemerkte, dass sie wieder aufgerissen ist und das Blut lief wie Tränen über ihre Haut und tropfte auf den Boden. Jeanne starrte auf ihre Hand an der nun Blut klebte. Nach dem sie realisiert hatte das sie auf dem Boden ihres grausamen Gefängnisses lag, wischte sie sich das Blut an ihren Männerkleidern ab.
Sie hatte sich den Pfeil aus der Schulter gezogen und hatte die feindlichen Truppen aus Orleans vertrieben.
Sie hatte mit einem ungeheueren Gefühl der Zufriedenheit und des Glückes in der ersten Reihe gestanden als ihr geliebter Dauphin zum König gekrönt wurde.
Doch er untersagte ihr schließlich weitere Truppen um Paris zu befreien, denn er hatte das kämpfen satt und wollte Frieden im Land und außerdem hatte er ja was er wollte, er war König geworden.
Die Befreiung Paris misslang, doch Jeanne gab nicht auf. In ihr brannte immer noch die Hoffnung und die Gewissheit, das Frankreich eins sein wird!
Als sich Jeanne jedoch auf den Weg machte, mit den paar Leuten die ihr noch geblieben waren, die Hilfe zu liefern um die das belagerte Compiègne gebeten hatte, wurde ihr nach einem misslungenen Angriff der Rückweg abgeschnitten und sie wurde gefangen genommen. Die Burgunder verkauften sie an die Engländer. Diese stellten sie vor die Inquisition, die sie als Hure, Ketzerin und Zauberin verurteilten.

Die Richter sahen sie mit scharfem Blick an und prüften sie durch Fragen. Mutig und ohne Furcht trat sie ihnen entgegen: »Ihr nennt Euch meine Richter. Ich weiß nicht, ob Ihr es seid. Aber hütet Euch, dass Ihr nicht übel richtet. Ihr würdet Euch in große Gefahr begeben! Gott hat mich, Jeanne, dem König von Frankreich zu Hilfe geschickt!«
Im zweiten Verhör antwortete sie stolz und rückhaltlos, den Richtern auf die Frage nach ihrer ersten Offenbarung: : »Als ich 13 Jahre alt war, hörte ich eine Stimme, die von Gott kam, um mich zu leiten. Das erste Mal hatte ich große Furcht. Die Stimme kam zur Mittagsstunde, im Sommer, als ich im Garten meines Vaters war, an einem Fastentag, und sie kam von der rechten Seite, von der Kirche her, und es war eine große Helligkeit. Da wusste ich, dass es die Stimme eines Engels war, der mich immer beschützen wird. Ich versprach ihm, jungfräulich zu bleiben, solange es Gott gefalle. Danach sagte er mir, dass ich das Haus meines Vaters verlassen müsse. Ich solle mich beeilen und Orléans von der englischen Besatzung befreien. Der Engel erzählte mir von dem großen Elend, das im Königreich Frankreich war: die Armagnacs und die Burgunder seien seit langer Zeit in Fehde, Johann von Burgund, ein Verräter an Frankreich, auf Seiten des Herzogs von Bedford, der sich für den König von England und Frankreich hält. Ich musste weinen, als ich vom belagerten Orléans und von der Verzagtheit unseres Dauphins, Karl VII., dem rechtmäßigen König von Frankreich, erfuhr. Aber wie sollte ich, ein armes Mädchen, das nichts vom Reiten und vom Kriegführen verstand, dem König zur Krönung verhelfen? Die Stimme sagte mir, ich solle zu einem gewissen Hauptmann in Vaucouleurs gehen; er würde mir Leute geben, die mit mir kämen, und ein Schwert.«

Ein Lächeln huschte Jeanne über das Gesicht als sie daran dachte, wie die Richter sie angestarrt hatten, als sie ihnen erzählt hatte was sie in ihren Visionen sehe. "Sie sind Gottesmänner doch erkannten sie nicht das ich vom lieben Gott gesandt bin und nicht vom Teufel. Tragen sie vielleicht zu viel Böses im Herzen um das zu erkennen?" Dachte sie als sie versuchte sich aufzurichten. Unter der Last der Verzweiflung und des Schmerzes der Gewissheit, dass sie von ihrem König verraten wurde, brach sie jedoch wieder zusammen. Sie versuchte es noch einmal und es klappte. Sie kniete sich zum Gebet hin. Jeanne umklammerte das kleine Holzkreuz, das sie immer um den Hals trug. Sie fragte Gott, nun da sie gestern zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde, wie sie nun befreit werden würde.
Sie fing an zu weinen. Doch sie spürte eine sanfte Berührung auf ihrer Wange, die von Gott selbst zu kommen schien. Ihr Körper füllte sich mit Wärme und ein Glücksgefühl wie sie es noch nie in ihrem Leben verspürt hatte. Das Gefühl war zu viel für sie und sie fiel in Ohnmacht. Sie wusste es, sie wusste das sie durch die hungrigen Flammen auf dem Scheiterhaufen befreit werden würde. Ihr Letztes Wort das man hören könnte, würde „Jesus!“ lauten.
Es war der 30 Mai 1431 als sich die Nacht die unbemerkt angebrochen war verschwand und Jeanne das letzte mal das Sonnelicht erblicken durfte.

 
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Hallo Jeanne D´Arc,

ich habe mir die ganzen vorherigen Kommentare nicht durchgelesen, also sorry, falls ich wiederhole, was andere schon geschrieben haben.
Ich glaube, eins der Probleme Deiner Geschichte ist, dass Du zuviel erzählst. Für mich persönlich wäre es interessanter gewesen, wenn Du Jeanne vielleicht ihre Erinnerungen jemanden erzählen lässt. Ich denke, durch ein paar Dialoge würde der Text lebendiger werden und Du könntest mehr auf ihre Gefühle, ihre Angst, eingehen.

Was ich mitbekommen habe ist, dass Du wohl noch sehr jung bist. Dafür finde ich es schon toll, dass Du Dich überhaupt an die Geschichte gesetzt und sie dazu noch überarbeitet hast.

Mir sind einige Fehler aufgefallen, alle habe ich mir nicht kopiert. Ich schicke Dir die Liste per PN :)

Liebe Grüße,
gori

 

Hi Gori,

Vielen Dank für die Liste! Tja mit dem Kommas und dem Dass hab ichs nicht so! :)
Danke für deine Tipps und ich werde versuchen sie zu verwirrklichen! Kann bei mir aber ne Weile dauern, weil ich zurzeit (eigentlich immer) viel mit lernen zu tun habe! Aber würdest du, wenn ich die Geschichte überarbeitet habe mir wieder Tipps und Hilfe mit der Rechtschreibung liefern? Danke schon mal im voraus!

 

?

:read:
<grübel> ... Wenn jemand diesen Namen wählt, dann sollte ein Gerüst nicht beim leistesten Windhauch zusammenbrechen?
Gerüst ....?? Oh, was tippte ich da?

Chaotische Grüße
Strubbel

 

hi,
mir sind paar fehler bei dir aufgefallen und eine sache versteh ich nicht.
ich habe es dir per pn geschickt.
hoffe ich konnt dir helfen.

 

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