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Der Mann im Rhein

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17.12.2020
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Der Mann im Rhein

In einem Seitenarm des Rheins steht ein Mann im hüfthohen Wasser. Mit sanftem Schwung bewegt er die lange Fliegenrute, deren gespließter Bambusblank sich dabei tief mit seinen Bewegungen biegt, um schließlich die schwere Schnur in einer engen Schlaufe weit hinaus in die Strömung zu senden. Die kunstvoll gebundene Lachsfliege treibt langsam ab und im Gesicht des Mannes liegt ein Ausdruck des Schmerzes und der Trauer. Er beginnt zu weine - ohne Zurückhaltung oder Eitelkeit. Die Tränen, die sich in seinen Augen sammeln, bevor sie zuhauf hinunterrinnen in den rotbraunen Bart, trüben seine Sicht. Er hätte große Mühe, so die Fliegenschnur stromabwärts noch zu erkennen, doch sein Blick richtet sich geradeaus ohne ein bestimmtes Ziel.
Schon seit ein paar Jahren sind die Lachse aus dem Rhein und seinen Zuflüssen verschwunden und das weiß der Mann. Als er und das Jahrhundert noch in den Kinderschuhen steckten, war das anders. Millionen dieser wunderbaren Geschöpfe zogen den Fluss hinauf und weiter in kleine kalte Bäche, um dort ihren Nachwuchs zu zeugen und eine ganze Region zu beseelen. Nun ist der Rhein ein von Abwässern verseuchter und von Staudämmen durchschnittener Strom, der vielleicht des Namens Fluss, ganz bestimmt aber dieser urtümlichsten aller Reisen längst nicht mehr würdig ist. Die Vielfalt des Lebens, die so genügsam und verzeihend sein kann, ist letztlich aus ihm gewichen. Sein Wasser trägt einen metallisch beißenden Geruch und in stehenden Abschnitten einen Schleier, auf dem sich abstrakte Muster in Regenbogenfarben erstrecken. Es wirkt so, als sei dieses kunstvolle Gewand ein letzter verzweifelter Versuch des Rheins, die einsame Tristesse zu verbergen, die aus ihm geworden ist.
Der Mann blickt auf den Griff seiner Rute. Zarte Schneeflocken schmelzen darauf zu kleinen Wassertropfen, die sogleich vom porösen Kork aufgesaugt werden. Er streicht mit seiner rauen Hand über den Namen Ludwig, der mit wenig Eleganz, aber dafür umso mehr Nachdruck darin eingeschrieben steht. Sein jüngster Sohn verewigte sich dort vor beinahe dreißig Jahren, als er lernte seinen Namen zu schreiben und daraufhin alles beschriftete, was ihm gehörte oder gerne gehört hätte. Er erinnert sich zurück an glückliche Jahre. Ludwig war sein jüngster Sohn und ein Träumer. Beim Fischen mit seinem Vater freute er sich über jeden Fisch gleichermaßen, denn sie sind, wie er sagte, alle so unglaublich schön. Er konzentrierte sich ohnehin nie sehr auf seine Fliege, viel zu interessant war auch alles andere, was ihn umgab. Ludwig teilte mit seinem Vater einen besonderen Blick auf die Natur, der die Würde des Lebens auch im Unscheinbarsten seiner Vertreter entdeckte. Die Begeisterungsfähigkeit, die daraus erwuchs, bewahrte sich Ludwig, der Welt zum Trotz, bis zuletzt. So ist sich der Mann sicher, dass sein Sohn selbst in seinen letzten Stunden noch einen Käfer oder einen Wurm im zertretenen Gras des Schlachtfeldes voll Bewunderung und Dankbarkeit betrachtete.
Die Dämmerung bricht über das Flusstal herein. Der Mann hat aufgehört zu weinen. Nur in seine ruhige Atmung mischt sich noch manchmal ein stockender Seufzer. Die Gedanken an den Verlust seines Sohnes und die Vergiftung seines Refugiums haben ihn erschöpft, aber auch erleichtert. Schon solange er denken kann besucht er diese Stelle des Rheins, doch direkt nach Ludwigs Tod blieb er ihr fern. Er scheute sich vor den Erinnerungen, die hier auf ihn warteten. Eines Tages, als er dachte, er hätte die Vergangenheit verarbeitet, obwohl er nie getrauert hatte, kehrte er an die Stelle zurück und es übermannte ihn. Sein von der menschlichen Gier und Kriegslust entleertes Leben überwältigte ihn und er weinte bis in die Nacht. Es war ein befreiendes Gefühl, den toten Fluss mit ehrlichen Emotionen zu beleben und das ist es noch immer. So wird der Mann schon bald wieder im hüfthohen Wasser in einem Seitenarm des Rheins stehen, seine Fliege auswerfen und sich ganz der Melancholie des leeren Flusses hingeben.

 

Hallo @Andreas Hödl
und zuallersterst: Herzlich willkommen hier.

doch zum Text. Auch wenn der Text nicht so lang ist, stört mich gleich beim Anblick dieser Monolit an Textblock. Das hat mich fast soweit abgeschreckt, dass ich fast nicht gelesen hätte. Oder anders: ein paar Absätze würden dem Text gut tun. :)

Ein Mann im Rhein
Der Tiel passt, aber das "ein" macht den Mann so beliebig, es geht aber nicht um irgendeinen, sondern um diesen Mann. Daher mein Vorschlag: "Der Mann im Rhein".

In einem Seitenarm des Rheins steht ein Mann im hüfthohen Wasser.
Ist ein Seitenarm des Rheins immernoch der Rhein, oder bin ich da zu penibel? ;) Ich hab beim Lesen dann immer darauf gewartet, dass er losschwimmt, und dann sozusagen wirklich im Rhein ist.

Als er und das Jahrhundert noch in den Kinderschuhen steckten war das anders.
Dir ist schon klar, dass wir 2020 haben und das Jahrhundert in den Kinderschuhen max. 20 Jahre alt ist? Ich nehme an, du meinst das letzte Jahrhundert, oder? Oder habe ich den Zeitbezug Deiner Geschichte überlesen?
Desweiteren wurde Ende der 90er an Lachsrückführungsprogrammen gearbeitet und in den Anfängen des neuen Jahrhtausends auch einige Lachse wieder gesichtet. Wie der aktuelle Stand ist, weiß nicht.

Apropos "Geschichte". Die fehlt ein wenig. Es ist mehr ein Moment mit persönlichen Erinnerungen, die mit der Öko-Keule eingehämmert werden. Sorry, mich spricht das nicht an. Ich bekomme weder zum Protagonisten eine Bindung hin, noch zu der Öko-Katastrophe.

Meine Vorschläge zur Verbesserung:
1. Formal: Mach ein paar Absätze, damit einen der Text nicht erschlägt
2. Mach eine Geschichte draus. Er hängt fest und kommt nicht raus - irgendwas, was zum Zeitpunkt des Erzählens - also nicht in den Erinnerungen - passiert.
3. Entscheide Dich, ob dein Focus auf der Ökokatastrophe der sterbenden Lachse, oder auf das persönliche Drama liegt. (das andere Thema kann den Focus dann unterstützen)

Soweit mein Leseeindruck, ich hoffe Du kannst damit etwas anfangen
Gruß
pantoholli

 

Ist ein Seitenarm des Rheins immernoch der Rhein, oder bin ich da zu penibel?

fragt @pantoholli, und Du,

lieber und zugleich wehmütiger @Andreas Hödl,

wirst mir verzeihen, wenn ich das Problem als erstes aufgreif-

doch zuvor noch Dir ein herzliches Willkommen hierorts!

Der Rhein, lieber pantoholli, hat sich immer schon seinen eigenen Weg gesucht und mäanderte sich von der Schweiz bis in die Nordsee – bis er mit der Industrialisierung zugunsten der Wassertransporte begradigt und zugleich weitestgehend kanalisiert wurde (was natürlich die Fließgeschwindigkeit erhöhte) und alte Rheinarme zurückließ. Natürlich sind die Seitenarme – heute zumeist zu Naturschutzgebieten umgewidmet – immer noch „rheinisch“ und werden auch schon mal „Alter Rhein“ genannt im Gegensatz zum Hauptarm und wenn ich es richtig sehe, bildet er direkt hinter der Niederländisch-Deutschen Grenze mit der Issel – auf niederrheinischer Seite ein“Flüsschen“, das mit dem Vater Rhein und der Maas ein Delta bildet und die Issel gibt tatsächlich der größten Bucht der Nordsee ihren Namen als Ijsselmeer (manchmal wird sie auch Zuidersee =Südsee genannt als Antipode der Nordsee. Aber mit dessen/deren Eindeichung (gegen Hochwasser und sonstige Naturereignisse) begann auch die „Polderisierung“, d. h. Entwässerung und zugleich Landnahme. Z. T. wurden dabei die Schlackenberge der Hochöfen von Duisburg bis Dortmund „versenkt“. Der Abraum aus den Zechen sind heute zumeist bewaldete Hügel ("Halden")

Und nun zu dem melancholischen Text,

lieber Andreas,

der schwermütig in Erinnerungen schwelgt, denn tatsächlich werden die Flüsse wieder renaturiert und in den Staustufen sind m. W. Lachstreppen integriert - was den Sohn „Ludwig“ nun auch nicht wieder lebendig macht, denn mir wird nicht klar, was da mit Ludwig geschah – außer, dass er vor 30 Jahren im Krieg blieb. Ob – von heute aus gerechnet – in Mesopotamien oder Kongo … Das wäre dann wohl die „eigentliche“ Geschichte, die zu erzählen wäre – und ich in der Hoffnung, es nicht „über“lesen zu haben.

Gleichwohl sind einige Flusen zu korrigieren:

Er beginnt zu weinen, ohne Zurückhaltung oder Eitelkeit.
Komma weg! Ein kleiner Umbau soll es belegen
„Er beginnt ohne Zurückhaltung oder Eitelkeit zu weinen“, wo Du dann zwo Kommas setzen müsstest. Wenn Du Pausen einlegen willst, wähl in dem Fall Gedankenstriche

Er hätte große MüheKOMMA so die Fliegenschnur stromabwärts noch zu erkennen, doch sein Blick richtet sich geradeausKOMMA ohne ein bestimmtes Ziel.

Als er und das Jahrhundert noch in den Kinderschuhen stecktenKOMMA war das anders.
Zwei vollständige Sätze, selbst der vorangestellte Nebensatz mit „als“

Millionen dieser wunderbaren Geschöpfe zogen den Fluss hinauf und weiter in kleine kalte Bäche, um dort ihren Nachwuchs zu zeugen ….
nicht auch in die Nebenflüsse? Man sollte das Wissen des Lesers nicht unterschätzen und seien es die Wanderungen der Lachse und auch der Aale ...

Wie dem auch sei und vor allem wird, aller Anfang ist schwer - besonders wenn man menschliches Schicksal mit dem Kulturschock für die Natur durch Menschenhand verknüpfen will,

Friedel

 
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Lieber pantoholli,

vielen Dank für deine hilfreichen Ratschläge. Die Absätze wieder einzufügen habe ich tatsächlich schlichtweg vergessen, als ich den Text aus der Word-Datei kopiert habe.
Mit dem Jahrhundert ist das zwanzigste Jahrhundert gemeint. Der Rheinlachs starb in den 1950ern aus und es wird versucht nun Atlantiklachs aus Irland und Skandinavien im Flusssystem Rhein zu etablieren.
Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und mich nochmal an die Geschichte setzen, bzw. eine daraus machen.

Gruß
Andy


Lieber Friedel,

der Sohn Ludwig ist im zweiten Weltkrieg gefallen. Ich hatte gehofft, die Erwähnung des noch jungen Jahrhunderts wäre genug, um die Geschichte zeitlich einordnen zu können. Offenbar ist das aber zu vage formuliert.
Auch dir danke ich für deine Ratschläge!

Gruß
Andy

 
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@pantoholli
Ich muss vielleicht noch dazusagen, dass ich die Geschichte für eine Anthologie mit dem Thema "Umbrüche" geschrieben habe. Da sollte man mit 4000 Zeichen darüber schreiben, wie Menschen oder Tiere mit lebensverändernden Situationen umgehen und, wie die Natur als lebendiges Gebilde zu verstehen ist. Ich dachte mir, dass bestimmt viele Beiträge von übermütigem Aktionismus geprägt sind und da könnte es eine nette Abwechslung sein, wenn ein Protagonist diese Umbrüche nur ehrlich beweint.

 

Hola @Andreas Hödl,

Deine Geschichte habe ich gelesen, aber nicht kommentiert. Weshalb ich Dir jetzt schreibe, hat mit Deinem heutigen Nachtrag zu tun.

Demnach bist Du schon mit der Schreiberei beschäftigt und beginnst nicht erst jetzt, wie ich angenommen habe. Du nimmst wohl an einer Schreibausbildung teil, weil ich lese:

Da sollte man mit 4000 Zeichen darüber schreiben, wie Menschen oder Tiere mit lebensverändernden Situationen umgehen und, wie die Natur als lebendiges Gebilde zu verstehen ist.
Da wird sicherlich viel Wissenswertes vermittelt, das ist alles gut organisiert, und zum Schluss wird abgerechnet. Nein, besser noch: Vorkasse :D. So könnte man mMn auch einen Gabelstaplerlehrgang organisieren.

Wir sind alles unterschiedliche Leute, für einige (wohl die meisten) wäre das die gängige Methode. Ich hingegen bin der Ansicht, dass der ‚bessere Text‘ vom Autor kommen muss – was ihn beschäftigt, aufwühlt, ängstigt, träumen lässt, deprimiert … - ohne befohlenes Thema und festgelegte Zeichenzahl (Sagt jemand zum Maler: ‚Mal mir mal ein Bild, 75 x 55 cm, mit Fels & Wasserfall‘).:hmm:

Ein Text sollte nicht einer Laborarbeit ähneln, sondern mit ordentlich Emotionen verfasst werden.

Der Autor sollte voll dahinterstehen, da wird er die richtigen Worte und Bilder finden und somit den Leser erreichen.

Aber wenn ich schon dabei bin, noch ein paar Bemerkungen zu Deinem Text (alles unmaßgebliche Privatmeinung):

Er beginnt zu weine- - ohne Zurückhaltung oder Eitelkeit.
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Weinen und Eitelkeit.

Die Tränen, die sich in seinen Augen sammeln, bevor sie zuhauf hinunterrinnen …
Die Verbindung Tränen/Tropfen und zuhauf ist unglücklich.

Hier beginnt ein Vortrag, eine Vorlesung:

Schon seit ein paar Jahren sind die Lachse aus dem Rhein und seinen Zuflüssen verschwunden …
Das weiß der Leser schon lange, es berührt ihn nicht (mehr).
… um dort ihren Nachwuchs zu zeugen und eine ganze Region zu beseelen.
Wasserläufe stellen keine ‚ganze Region‘ dar, außerdem sind die Junglachse schnell Richtung Meer verschwunden. Das Verb ‚beseelen‘ in diesem Zusammenhang? Klicke bei so etwas Google an ‚Synonyme‘, da findest Du ein passendes Wort.

Nun ist der Rhein ein von Abwässern verseuchter und von Staudämmen durchschnittener Strom, …
… der Vortrag geht weiter, lehrbuchmäßig.
Und dass der Rhein von ‚Staudämmen durchschnitten‘ wäre, käme bei der Schifffahrt nicht so gut an.

… der vielleicht des Namens Fluss, ganz bestimmt aber dieser urtümlichsten aller Reisen längst nicht mehr würdig ist.
Na ja, ein Fluss bleibt auch bei schlechter Wasserqualität ein Fluss, oder?
Doch das Kursive sagt mit gar nichts. Hast Du etwas Literarisches im Sinn? Heine, Eichendorff vielleicht …

Die Vielfalt des Lebens, die so genügsam und verzeihend sein kann, …
In puncto Vielfalt greift das zu kurz.


… in stehenden Abschnitten einen Schleier, auf dem sich abstrakte Muster in Regenbogenfarben erstrecken. Es wirkt so, als sei dieses kunstvolle Gewand ein letzter verzweifelter Versuch des Rheins, die einsame Tristesse zu verbergen, die aus ihm geworden ist.
Das gefällt mir. Mit dem Schreiben hast Du sowieso kein Problem, der Hund liegt woanders begraben. Mach Dich frei von Vorgaben, schreibe, wonach Dir der Sinn steht, manchmal gerade, manches Mal schräg – dann packst Du den Leser.

… über den Namen Ludwig, der mit wenig Eleganz, aber dafür umso mehr Nachdruck darin eingeschrieben steht.
Statt ‚eingeschrieben‘ würde mir besser gefallen: gekerbt, gekratzt, graviert …

… alles beschriftete, was ihm gehörte oder gerne gehört hätte.
Das Kursive drückt anderes aus als das, was Du meinst: … was er gerne gehabt hätte.

Er erinnert sich zurück …
‚zurück‘ ist unnötig

Sein jüngster Sohn verewigte …
Ludwig war sein jüngster Sohn …
doppelt

Die Gedanken an den Verlust seines Sohnes und die Vergiftung seines Refugiums haben ihn erschöpft, aber auch erleichtert.
Gedanken solcherart erleichtern ihn?

solange er denken kann K besucht er

Es war ein befreiendes Gefühl, den toten Fluss mit ehrlichen Emotionen zu beleben
… sagt der Dichter, etwas dramatisch vielleicht. Das Schwelgerische würde ich reduzieren.
Trotzdem bist Du schon aus den Startlöchern, hast ordentlich Talent – und ich bleibe wachsam, um Deinen nächsten Text nicht zu verpassen. Aber lass es langsam angehen.

Schöne Grüße und Willkommen bei uns!
José

 

Hallo @Andreas Hödl nochmal :)

... und da könnte es eine nette Abwechslung sein, wenn ein Protagonist diese Umbrüche nur ehrlich beweint.

Ja ok, das erklärt die Entstehung.
Dennoch finde ich trotzdem zwei Punkte zu unklar:
1. Der zeitliche Bezug. Wann spielt diese Szene? "heute", oder im letzten Jahrhundert? Wenn heute, dann fehlt mir der Bezug zu den aktuellen Bestrebungen.
2. Die Geschichte fehlt. Man muss da garnicht soo viel dazu packen. aber irgendeinen Konflikt, den der Protagomist beim Weinen abarbeitet - egal ob innerlich oder äußerlich.

^^Aber das ist nur meine Meinung, und du darfst den Text auch gern so stehen lassen ;)

Gruß
pantoholli

PS: Die Zeilenumbrüche haben dem Text gut getan :)

 

@josefelipe
Erstmal vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar:)

Du nimmst wohl an einer Schreibausbildung teil
An einer Ausbildung nehme ich nicht teil. Ich habe die Kurzgeschichte bei einer Ausschreibung des Roloff-Verlages eingeschickt, aber alles was du bezüglich des vorgegebenen Rahmens sagst, trifft ja trotzdem darauf zu.
Na ja, ein Fluss bleibt auch bei schlechter Wasserqualität ein Fluss, oder?
Doch das Kursive sagt mit gar nichts. Hast Du etwas Literarisches im Sinn? Heine, Eichendorff vielleicht …
Mit der urtümlichsten aller Reisen meinte ich die Wanderung der Lachse. Ich hatte gehofft, dadurch einen gewissen Kontrast zu erzeugen. Die urtümliche, beständige Natur auf der einen Seite und das rasante und kurzsichtige Handeln der Menschen auf der anderen. Ich weiß, die Binarität Mensch - Natur ist auch mit Vorsicht zu genießen.
Das gefällt mir. Mit dem Schreiben hast Du sowieso kein Problem, der Hund liegt woanders begraben. Mach Dich frei von Vorgaben, schreibe, wonach Dir der Sinn steht, manchmal gerade, manches Mal schräg – dann packst Du den Leser.
Das freut mich sehr!:)

Ich kann mit deinen Anregungen sehr viel anfangen! Beim nächsten Text wähle ich das Thema selbst und setze sie hoffentlich um!

Gruß
Andy

 

@pantoholli

1. Der zeitliche Bezug. Wann spielt diese Szene? "heute", oder im letzten Jahrhundert? Wenn heute, dann fehlt mir der Bezug zu den aktuellen Bestrebungen.
2. Die Geschichte fehlt. Man muss da garnicht soo viel dazu packen. aber irgendeinen Konflikt, den der Protagomist beim Weinen abarbeitet - egal ob innerlich oder äußerlich.
Damit hast du auch Recht. :)
Szene spielt in den 1950ern, aber da war ich zu schwammig.

 

Szene spielt in den 1950ern, aber da war ich zu schwammig.
Oh man, lieber Andreas,

die Historik geht langsam flöten, wenn Du mir zuvor bzgl. des Sohnes schreibst

der Sohn Ludwig ist im zweiten Weltkrieg gefallen.
1950 bis 1959 ergibt für 30 Jahre zurück 1920 bis 1929, die Periode, wo der moderne Dreißigjährige Krieg (der Zwote als Folge des Ersten Weltkrieges betrachtet) Phasen von Bürgerkrieg (Kapp-Putsch als Beispiel) aufflackerten. Wäre Ludwig im 2. Weltkrieg umgekommen, spielte die Szene zu Zeiten der sozial-liberalen Koalition und da wurde sich wirklich was getraut von der Regierung (Stichwort "autofreier Sonntag", Mitbestimmungsrechte etc.)

Historik beruht zunächst auf nachvollziehbaren Fakten und wenn da schon die Jahreszahlen nicht stimmig sind ...
Da beginnt die Arbeit - neben der grammatischen die historische Zeitenfolge, die schlicht den Grundrechenarten folgt.

Trotzdem denk ich, dass es was wird. Am Anfang spielt immer auch die eigene, verunsichernde Erwartungshaltung eine Rolle.

Bis bald

Friedel

 

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