Hi @Sternwunde
Ja, das sieht doch schon besser aus. Drei Sachen:
1. Wenn Du Deinen Text fertig korrigiert hast, wende Dich bitte per persönlicher Nachricht an Tserk. Nur er kann den Text zurück ins Kurzgeschichten-Forum schieben – ich habe darauf keinen Einfluss.
2. Ich hatte die Strukturierung des Textes durch Absätze angesprochen. Momentan sind wieder überhaupt keine Absätze im Text. Möglicherweise zerschießt sich die Absatzstruktur, wenn Du Deinen Text aus Deinem Schreibprogramm hier zu WK kopierst. Auf jeden Fall solltest Du Dir den Text hier im WK-Fenster anschauen, bevor Du ihn abspeicherst.
3. Nach wie vor finde ich leider einige Fehler. Vielleicht hilft es Dir, eine andere Person drüberlesen zu lassen, die sich gut mit Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung auskennt. Hier nur beispielhaft:
Kein Wunder, das es bei dir stinkt.
"dass" statt "das"
Ulrich sah ihr schmachtenden Blickes nach, und wurde ironisch:
Komma weg vor dem "und". Es gilt, dass an das "und" ein Komma gesetzt werden darf (nicht muss), wenn es zwei eigenständige Hauptsätze verbindet. Zwei eigenständige Hauptsätze erkennst Du daran, dass sie jeweils Subjekt und Prädikat enthalten. Hier ist das Subjekt "Ulrich", und nach dem "und" taucht das Subjekt nicht erneut auf. Deshalb dürfen die beiden Satzteile nicht durch ein Komma getrennt werden.
Diese Frau ist viel zu schön um selber kochen zu können.
Komma vor "um".
Anne war schon beinahe an ihrer Wohnungstür, da fasste er unpassender Weise den Mut aufdringlich zu werden:
"unpassenderweise" und Komma vor "aufdringlich".
Schmeckt hervorragend oder bist du etwa nur neidisch auf meine Kochkünste".
Ja, schwierig. "Bist du etwa nur neidisch auf meine Kochkünste" ist eine Frage, an deren Ende ein Fragezeichen gehört. "Schmeckt hervorragend" ist wiederum keine Frage. In der Alltagssprache passiert es häufiger, dass Menschen eine Aussage im gleichen Satz mit einer Frage verbinden. Schriftlich ist das schwierig, weil relativ unklar ist, wie die Zeichensetzung zu sein hat (deshalb verzichte ich persönlich komplett auf solche Konstruktionen, aber es gibt sicher Möglichkeiten, dies elegant zu verschriftlichen). Vorschlag:
Schmeckt hervorragend – oder bist du etwa nur neidisch auf meine Kochkünste?"
(Das schließende Anführungszeichen steht natürlich nach dem Satzzeichen und nicht davor.
)
„So zickig kenne ich dich ja gar nicht, Rotschopf. Du bist wohl vom Teufel besessen", denn Anne musste die Augen verdrehen: “ Ich bin bestimmt nicht eifersüchtig auf dein Gebräu und deine abstrusen Männerphantasien.
Diese Verbindung zwischen den beiden Sprechakten verstehe ich nicht. "denn Anne musste die Augen verdrehen" ist kein Redebegleitsatz, wird aber hier von Dir als einer behandelt. Anne ist ja wohl nicht vom Teufel besessen,
weil sie die Augen verdreht, was also macht das synonyme "denn" dort? Und natürlich gehört das Anführungszeichen am Beginn ihrer Rede auch nach unten und das Leerzeichen vor "Ich" weg. Vorschlag:
„So zickig kenne ich dich ja gar nicht, Rotschopf. Du bist wohl vom Teufel besessen!"
Anne musste die Augen verdrehen: „Ich bin bestimmt nicht eifersüchtig auf dein Gebräu und deine abstrusen Männerphantasien."
Eine Weile stand Ulrich noch schmunzelnd da, und brabbelte vor sich her:
Hier wieder Komma weg vor dem "und". Habe ich oben schon erklärt. Der Sprechakt, der jetzt beginnt, endet übrigens rein formal nie: Es gibt ein öffnendes, aber kein schließendes Anführungszeichen, ich könnte mir also überlegen, ob Ulrich die ganze restliche Geschichte in der Wohnungstür steht und brabbelt. Das erscheint mir vor dem Hintergrund der Thematik beinahe genial, aber ist das auch beabsichtigt?

Wenn ja, warum spricht Ulrich von sich selbst in der dritten Person?
Ulrich schloss das Fenster als sich ihm die rasende Lilith, das Nachtgespenst auch als ein eiskalter Wind, der durch sein Zimmer fegt, zeigte.
Komma vor "als", vor "auch", besser "fegte" statt "fegt". Und Du könntest das einsame Prädikat am Satzende nach vorne verschieben, um die Lesbarkeit zu erhöhen, also:
Ulrich schloss das Fenster, als sich ihm die rasende Lilith, das Nachtgespenst, auch als ein eiskalter Wind zeigte, der durch sein Zimmer fegte.
Nachdem er seine frisch gewaschene Wäsche sorgsam zusammengefaltet hatte, nimmt sich Lilith von dem Stapel schwerer gräulicher Laken und winkt ihn kokett herüber. Ulrich liegt dann bereits aufgeregt auf seinem Bett. Er gab seinen Stimmen jedes Mal nach, bis er eine zweite Gestalt auf seinem Bettgestell sitzend, wahrnahm.
Hier wechselst Du für anderthalb Sätze ins Präsens (siehe unterstrichene Verben). Darauf am besten noch einmal achten.
Da die Gestalt ihn mit verhöhnendem Gesichtsausdruck, da Grimassen schneidend ansah, schreckte er auf.
Inhaltlich würde ich den Satz so aufdröseln, dass die Gestalt ihn verhöhnend ansieht, was man daran sieht, dass sie Grimassen schneidet. Insofern muss das verkürzte "da Grimassen schneidend" komplett von Kommata umgeben werden, also auch Komma vor "ansah".
Du siehst, es gibt noch etwas zu tun. Wenn Du zuversichtlich bist, dass Du fertig korrigiert hast, wende Dich bitte an Tserk.
Wenn Du nicht zuversichtlich bist, frag gerne noch einmal nach.
Cheers,
Teddy